…die alte wohnung wird wie geleckt morgen übergeben werden. an eines hatte ich allerdings nicht gedacht, an gipsmasse aus der tube, um die drei löcher der vorher in der wand sitzenden dübel schließen zu können. ich ging runter zu u.: „leihst du mir mal kurz deine tube zahnpasta?, muß aber weiße sein“. es funktionierte, trocknete gut, dann konnte ich es übermalen. ich habe an diesem nachmittag das verhalten eines menschen erlebt, meine stoische ruhe entschloß sich dafür, das einfach so hinzunehmen. ich mußte noch einige leere kartons zerkleinern, zum altpapier bringen, drei umzugskartons mußten noch ins auto, kleinkram sortierte ich gleich aus, nahm nur das mit, was ich wirklich brauche, der rest flog in den müll. das bedeutete, daß ich ständig die kellertür vorn im treppenhaus öffnen mußte und die tür nach hinten zum hof zu den garagen. als ich meinen ersten gang (die zerkleinerten kartons wegbringen) erledigt hatte, stand ich vor abgeschlossenen türen. zwei mal war jedes schloß umgeschlossen. ich ging hoch, hielt mich 5 minuten in der wohnung auf, kam mit sachen beladen die treppe runter, stand wieder vor zwei abgeschlossenen türen. also mußte ich alles abstellen, den schlüssel aus der hosentasche kramen, und wieder aufschließen… ging durch die erste tür, dann durch die zweite, um zur garage zu gelangen. öffnete den kofferaum, packte alles rein, und schloß ihn wieder. die paar schritte zu hinteren türe gehend, um dann davor stehend festzustellen, daß sofort wieder abgeschlossen war. ich dachte: „machst du’s zu deinem problem, oder läßt du dieses bei der nachbarin.“ ich beschloß letzteres, und sah mir dann das spiel an. immer dann, wenn ich länger als drei minuten den keller nicht betreten hatte, wurden beide türen sofort wieder abgeschlossen, die nachbarin muß den halben nachmittag ständig auf der lauer gelegen haben. als ich fertig war, ging ich die treppen runter, zu u. auf einen kaffee, zu dem sie mich eingeladen hatte. leise blieb ich bei ihr hinter der tür stehen, legte meinen finger auf meinen mund: „pssst“, flüsterte ich nur in richtung u.. tapp, tapp, tapp… die treppe kamen schnelle kleine leise schritte runter. es wurde kontrolliert, ob beide türen wieder abgeschlossen waren, was ich natürlich nicht getan hatte… grinsend stand ich hinter der tür, und lauschte. tapp, tapp… tapp… schnell flitzten die schritte die treppe wieder hoch.
die halbe stunde, die ich bei u. meinen kaffee trank, verbrachte die oben wohnende nachbarin damit, einen zettel zu schreiben: „bitte bei verlassen des kellers die türen abschließen“, und diesen sorgfältig mit tesafilm an der türklinke der hinteren kellertür zu befestigen. ich fand ihn beim letzten durchgang zum hof durch den keller, ging zu u., zeigte ihr den zettel: „ahja… anonym geschrieben, es gibt hier im haus nur eine einzige person, die anonym schreibt.“ „sag mal, die dame hat doch’ne schraube.“ „ja, inklusive mutter, die auch locker sitzt. laß sie, sie hat doch nichts anderes. du weißt doch, geiger und menschen nur für’s gute.“
als ich ging, ließ ich die kellertüren unverschlossen, zog sie einfach nur ran. öffnen kann sie von außen so schnell keiner, sie haben beide an dem äußeren türblatt lediglich einen knauf, dafür steht tag und nacht die haustür offen, man kann sie nämlich nicht abschließen, sie gilt offiziell als notausgang. wetten die nachbarin kontrollierte auch gleich, ob ich den keller nach der räumerei auch gefegt hatte?. ganz bestimmt. sie tut noch etwas, etwas, was ich so in der form noch nie erlebte. sie steht immer dann, wenn bei den mülltonnen geklappert wird, hinter ihrem fenster. am abend wenn es dunkel ist, geht sie kontrollieren, ob auch ja nicht falscher müll in die falsche tonne geschmissen wurde. sie sortiert sich tatsächlich im dunkeln durch den müll, nimmt eine kleine taschenlampe mit. am nächsten tag steht immer alles, was in der falschen tonne war, neben der tonne. sogar meine fest zugeknoteten pennytüten, die ich immer für den restmüll nahm, öffnete sie…und schaute nach, was drin ist. das machte sie nicht nur bei mir, sondern wirklich immer dann, wenn einer der nachbarn müll runtergebracht hatte. wie klein karos auf einer strickjacke doch werden können.
worüber ich mich freue… meine nachmieterin, eine junge dame, hat den ruf eines lebenslustigen frauenzimmers. sie ist die tochter einer ehemaligen kollegin von u., deshalb kennt sie sie gut. vor zwei wochen begegnete ich der unter mir wohnenden (die sich so den ganzen nachmittag mit kontrollieren und wieder abschließen beschäftigte): „ja… wissen sie denn schon, ob das wenigstens eine ruhige nachmieterin ist?“ „woher soll ich das denn wissen, mein vermieter wird schon die richtige ausgesucht haben“, antwortete ich. fakt ist, daß die ganze familie meiner jungen nachmieterin zwei straßen weiter wohnt, inklusive zwei schwestern, die jeweils zwei kleine kinder haben. feten feiert sie auch gern. „da kommt ja endlich leben ins haus, dich hörte man ja noch nicht einmal atmen.“ grinste u..
Meta
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