Fünfzehnter Tag vor den Kalenden. Luperkalien. Dies nefastus publicus. Durchgang der Sonne durch das Sternbild der Fische. Manchmal ist es windig (Columella).
Fest der Luperci, der Priester des Mars, die deshalb so hießen, weil sie Wolfsfelle trugen. Sie begannen die Riten im Lupercal, einer Grotte des Palatin, in der Romulus und Remus von einer Wölfin aufgezogen worden sein sollen. Die Luperci verließen die Grotte und liefen mit Peitschen aus Ziegenbockleder durch die Stadt. Die von den der Peitsche getroffenen jungen Frauen wurden fruchtbar, wenn sie es nicht waren. Alle, die getroffen wurden, wurden gereinigt. – Mein Kalender. Hier >>> steht’s anders: Die römischen Lupercalia waren das Fest der Großen Göttin Lupa in ihrem Aspekt der Juno Februata, der Göttin des „Liebesfiebers“. Lupa ist die Heilige Wölfin der römischen Legende, die Amme der Zwillinge Romulus und Remus, der Gründer Roms. Lupas Tempelpriesterinnen wurden lupae genannt. Das jährliche Fest der Lupercalia feierten die RömerInnen im ganzen Land in der Grotte der Wölfin namens Lupercal; in der Stadt Rom war diese Grotte am Fuße des Palatin, einem der sieben Hügel Roms zu finden. Die lupae schrieben ihre Namen auf Papyrusstreifen und ließen junge Männer diese Briefchen ziehen und zusammen wurde in großer spiritueller Sinnlichkeit der Göttinnendienst gefeiert. Nachdem sie an der Zeremonie teilgenommen hatten, wanderten die nackten Jünglinge, die Luperci, durch die Städte, um diese zu segnen. Hier sei der Ursprung für den Valentinstag zu suchen. Einfach auf „Ausführlicher Text“ klicken, um auch noch dem Peitschen zu seinem Recht zu verhelfen.
Blumen und Mimosen hielten alle jungen Hände, die den Platz gestern vor der Wallfahrtskirche der „Vergine del Rosario“ und die angrenzenden Straßen in Pompei füllten. Als S. nach zweieinhalb Stunden wieder fort mußte nach Salerno, steckte sie mir beim „brindisi“ ein Veilchen ins Knopfloch, nachdem wir aus zwei Strohhalmen mit Hilfe der Bastbänder, die um die drei Tüten Süßigkeiten gebunden waren, die sie mir mitgebracht, zwei Kerzen improvisiert hatten, die ich dann ausblasen mußte. Und hielt mir ihren Taschenspiegel vor, der aufgeklappt den beiden Flügeln eines Schmetterlings ähnelten. Im Garten, der zum Haus des Octavius Quartius gehörte, überraschte uns die rosa Baumblüte. „Aprikosenbäume, das weiß ich von meiner Zeit als ‚Landmann’.“ Darin zwei Fresken, u.a.: Pyramus und Thisbe (ein Löwe, ein Brunnen, ein blutiger Jüngling, eine Thisbe, die sich den Dolchstoß gibt (Zettel und seine Compagnie [„im Rüpelspiel“], sein Traum im Mittsommernachtstraum in Zettels Traum)) und ein merkwürdiger Narziß, dessen Augen nach oben gerichtet, während wie ein Teller vor ihm das gespiegelte Gesicht liegt. Auch der Rosmarin blühte. Dieser nun blau. Ein multiethnisches Priesterseminar. Der kalte, aber sonnige Tag brachte noch mehr Besucher. „Oh, that’s really great.“ Einer zu dem in einen Pflasterstein gemeißelten Penis. Ich half der fallsüchtigen S. zuweilen über Stolpersteine, Schwellenabgründe hinweg. Aber phallsüchtig wäre sie nur auf deutsch. Bestenfalls auch auf englisch. Mir fiele auch zu „caduta“ kein fallenstellerisches Etym ein. Höchstens über den Umweg der hiesigen Fernsehgeschichte. Eine Quizsendung der sechziger Jahre, die die Cafébars füllte, weil in den Heimen der Fernseher noch nicht so verbreitet gewesen, und der eine oft noch gehörte Satz: „Signora Longari, lei mi è cascato sul pisello.“ Die arme Frau war an einer Erbsen-Frage gescheitert. Und „pisello“ wäre dann der geschlechtliche Phallensteller. Aus der Umarmung aber dann entschwand die Prinzessin auf der Erbse, und ich aus Trägheit lief noch weiter durch die Straßen von Pompeji mit j, aber es war nicht mehr dasselbe. Gestern abend spät noch, fand ich noch andere Worte. Bei mir. Doch, war ein bißchen „valentine“ der Tag. Bzw. der Text macht ihn dazu. Und schweige von dem trost- und endlosen Hinterland Neapels.
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