Elfter Tag vor den Kalenden. Dies comitialis. Der Schlangenträger geht morgens unter. Schlechtes Wetter (Columella).
Einen ganzen Nachmittag die Illusion, der Vermieter sei wieder fort. Gegen Mittag verschwand sein Auto vom Parkplatz und tauchte nicht wieder auf. Sie fegte heute morgen wieder die Steintreppe mit einer fast zur Schau gestellten Bedachtsamkeit. Als läge darin eine Daseinsart verborgen. Wogegen – so besehen – nichts zu sagen ist. Nun steht er aber doch wieder auf der Straße und unterhält sich mit anderen. Schon früh mich selbst an die Arbeit gemacht. Es war wieder Neues hinzugekommen, an dem ich bis jetzt meinen Kampf mit einer Art Verzweiflung führte, die mich bei jedem Blick befällt, den ich in den zu revidierenden, von jemand anderem übersetzten Text werfe. Es wäre alles neu zu formulieren, aber ich habe für die 100 Seiten nur drei Tage, die Fehler auszumerzen. Also merze ich die offensichtlichen Fehler aus und versuche das tatsächlich Unleserliche ins Reine zu bringen. Denn da hat sich jemand Wort für Wort durch den Text geprokelt, ohne ihn zu erfassen, wo ihm die Versorgungsspannung zum „Versorgungsdruck“ wird (Handke gibt den in einer Alaska-Zeitung erschienenen Bericht über eine Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl wieder: soviel zur Versorgungsspannung). Das Erschreckende daran ist, daß so etwas auf Umwegen von staatlicher Seite kommt. Also: Budgetfragen, Appel-&-Ei-Tarife, kein Geld. Um neun klingelte das Telefon. Oh! Und tatsächlich, es war O. Sie erinnere sich, daß ich ein Reservemodem habe, das ihre sei gestern durch einen Blitz zerschmort worden. Ich riet, den Provider anzurufen, der ihr das Modem (wie auch mir) geliefert hat, und es sich von dem ersetzen zu lassen. Ansonsten gern. Noch etwas: eine Eiche sei entwurzelt worden gestern beim Gewitter. Nun stehen dort also nur noch zwei Eichen. Es sei die vorderste gewesen. Die kleinste von den dreien. „Drei Eichen nenne ich mein eigen“ : durfte ich mal zurecht behaupten. Schade drum. Sie habe die Feuerwehr gerufen, die alles klein gesägt hätte. Drei Stunden Arbeit. Zwar fragte ich, ob sie da Hilfe brauche, aber doch im Bewußtsein, daß sie da jemanden kommen lassen wird, der eine Motorsäge hat. Und so eine Eiche kamingerecht zu zerkleinern dürfte mehr Zeit beanspruchen, als ich übrig habe. Nein, ihr Auto habe sie zum Glück vorher woanders hingestellt. Eine Stunde später: sie würden ihr das Modem morgen in Terni sofort ersetzen. Das Modem als Vorwand, mir von der Eiche zu berichten und so ein bißchen von dem Schrecken loszuwerden und mich daran teilhaben zu lassen, der ich ja die Eiche noch sehr gut vor dem inneren Auge habe? Heute habe ich bei Benjamin angestrichen: „Die Zeit schwingt sich wie eine Brezel durch die Natur. Die Feder malt die Landschaft, und entsteht eine Pause, so wird sie mit Regen ausgefüllt. Man hört keine Klage, denn es gibt keinen Firlefanz.“ – Benjamin: Brezel, Feder, Pause, Klage, Firlefanz. Der Regen heute gefiel mir.
Meta
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