Fünfter Tag vor den Kalenden. Dies comitialis.
Der saloppe Umgang mit dem Italienischen, er stößt mir immer wieder auf. Selbst bei Handke so ein Schnitzer in ‚Gestern unterwegs’, was ihn auch noch zu falschen Fragestellungen kommen läßt. „Heritarmi l’amore del popolo sará l’unica mia ambizione“ steht auf dem Garibaldi-Denkmal in Bari. Zu seiner Zeit muß es also noch ein Volk gegeben haben? Und die „Liebe“ des „Volks“ kann man, wie Garibaldi, nur mit dem Schwert in der Faust „erben“? Er hat einfach das M am Anfang für ein H gehalten (vielleicht war’s ja beschädigt), sonst wäre klar, daß es heißen muß „Mir die Liebe des Volkes zu verdienen, wird mein einziger Ehrgeiz sein“. Außerdem wäre „erben“ = „ereditare“, was auch für den lateinischen Stamm gilt, der allerdings noch ein H davorsetzt. Es scheint im Klang der Sprache selbst schon die Vorstellung von ihr befriedigt zu sein. Oder die Sprache als ein zu interpretierendes Gemälde. Manchmal ja. Abermals Gewitter am Nachmittag. Diesmal ging der Strom tatsächlich weg. Unten in der sich selbst überlassenen (nein, nicht verwaisten) Grünanlage eine Pfütze unter der Schaukel, die wohl heute nicht mehr Quietschen wird. Bei Schaukel immer dieser holländische Nachhall: komm op de schommel, Louise. (Und bin jetzt selbst so lax mit einer anderen Sprache, mich auf deren Klang verlassend, ha!) Also diese Louise da aus Utrecht da in Levico Terme im Jahr, als ich anfing, mir einen Bart wachsen zu lassen, und seit welchem ich dieses Wörterbuch besitze und fürs allgemeine benutze:
Ich hab’s zwar mal ‚für billig’ in zwei Bände aufgeteilt neu einbinden lassen, aber viel geholfen hat’s dann doch nicht. – Ausmisten aber hilft tatsächlich auf die Sprünge: Klamotten aussortieren zum Wegschmeißen. Und unbedingt irgendwas besorgen, wo ich die Hemden und Jacken baumeln lassen kann. Ein Schrank? Zwar hatte ich anfangs chinesische Garderoben mit ausreichend langer Stange, auch alles aus Metall, bloß eben das Gestell unten mit den Rollen nicht. Irgendwann gab der Plastikmist nach. Und alles brach in sich zusammen. In der Bar heute nachmittag, die ich benieselt erreichte (der Weg zwischen Supermarkt und Auto machte mir die Haare sogar naß), um mir Zigaretten zu kaufen. Ein einziger Gast außer mir. Bekam selbst Lust auf einen Caffè. Das Barfräulein lachte dem andern Gast zu, während sie im Verborgenen hantierte, daraufhin ein schon älterer italienischer Schlager, bei dem’s natürlich um Amore ging. Das Fräulein (obwohl ich mir nicht sicher bin, hab’ sie schon mit einem Kind gesehen (von dem ich dann annahm, es sei ihr’s), aber dennoch mädchenhaft und höchstens 1,50 groß) machte Tanzbewegungen, der Kollege an der Kasse bewegte rhythmisch den Kopf, mir selbst war lächelnd zumut’. Draußen nieselte es weiter, donnerte wohl auch manchmal, der andere Gast schon wieder fort. Ungern verließ ich dann den Ort. Schlager auch, als ich wieder hier saß. Der Obst- und Gemüselastwagen kam mal wieder vorbei mit seinem Lautsprecher und den Uralt-Schlagern und natürlich wieder „Ti amo“ (sonst hatte er doch immer „Vamos a la playa“!), was sich so mählich in das Vogelpiepsen hineinstimmte und es dann übertönte. Es beginnt wieder zu regnen und zu donnern.
Meta
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