…. die medikamente abzusetzen, war eine gute. radikal wie ich immer bin, doch ganz abgesetzt, signalisierte mir mein schädel heute wieder einen durchblick. nett… wieder klar denken zu können. diese muskelentspanner sedieren alles im körper, was nicht niet- und nagelfest ist. vorhin aus dem büro raus, die uniform ausgezogen, die jeans an, und in den garten rein. der rücken braucht bewegung. hab mir einen steingarten angelegt, und die steinkante ausgebessert. und… ja, auch die steine geschleppt. schöne granite dabei, bruchstücke große, sedimentgestein, vulkanisches gestein… einer davon ein wirklich schöner rhyolith mit porphyrischem gefüge, eigentlich zu schade, aber die kante besteht jetzt aus steinen, die man hier direkt in der umgebung eben nicht findet. h. steckte seinen kopf oben durch’s fenster: „sach mal, wo haste denn die ganzen steine her?“ „aus dem keller.“ „wie keller…“ „ich hatte sie im keller gelagert, jetzt wird’s zeit, die zeit zu zeigen, guck mal 1,8 milliarden jahre…“ er grinste. letzten sonntag gab’s für die kinder hier aus dem haus und der umgebung eine stunde erdgeschichtliche kunde… wir wohnen hier, wie ich heraus fand, tatsächlich auf historischem grund. immer wieder finden die kinder so seltsam, wie glänzend lackiertes gestein, was aber sehr porös, und deshalb sehr leicht ist, was seine ursache hat. es ist nämlich kein gestein, sondern schlacke, die bei der herstellung von glasschmelze anfiel, die teilweise jetzt noch von glas wie fein überzogen ist, die nicht nur die kinder erfreut. einige stücke davon wanderten jetzt in ein museum. der haufen steine, der bis dato hinten auf dem grundstück lagerte, ist jetzt allerdings keiner mehr. die mütter bedankten sich abends zwar dafür, daß ihre kinder den ganzen nachmittag beschäftigt waren, als sie aber die steine sahen, die dann mit „nach hause“ sollten, waren sie nicht mehr so begeistert. ein junge von fünf jahren: „guck mal, guck mal… ein hühnergott.“ die kleine e. begutachtete mit ernster miene: „so’n richtiges loch ist das aber nicht.“ „naja, dann ist es eben ein halber hühnergott.“ spät am nachmittag kam dann einer der nachbarn, ich nenn ihn jetzt mal günther, mit seinem motorrad von seiner tour zurück, die kleine e. stand da… mit ihrem rosa sonnenhütchen, legte ihre händchen ineinander, verdrehte die augen: „guck mal, da kommt der schöne günther….“ dem vater fiel die kinnlade runter, er bekam sich vor lauter lachen nicht ein: „sie ist fünf, fängt aber früh an.“ e.s kleine zornesfalte auf ihrer stirn vertiefte sich: „d a s find ich überhaupt nicht witzig.“ der junge nachbar von ganz oben stand daneben: „krieg ich mal dein sonnenhütchen?“ „nee… du bist’n junge, du magst doch garkein rosa.“ „dohoch… ich mag rosa.“ „ok, dann zieh ich dir jetzt meine strumpfhose an.“ später dann wollten uneigentlich die kleinen söhne fußball spielen… hatten dann das nachsehen, weil die großen väter diesen in die fensterscheibe donnerten. am abend, ich hatte bei geöffneter terrassentür alfredo carlo piatti in der anlage, kam e. leise durch die terrassentür: „oh… das klingt aber schön, was für’n instrument is’n das?“ „ein cello.“ „darf ich ein bißchen hierbleiben?“ „klar… möchtest du dich auf das sofa legen?… warte, ich geb dir eine decke.“ sie schlief dabei ein, ich rief die mutter an, damit sie sich keine sorgen machte. ein schlafendes kind trug sie auch später nach oben in ihr bettchen. heute rief die mutter bei mir noch einmal im büro an: „was für eine cd war das?, e. will sie unbedingt haben. hab garkeine erklärung dafür, wir hören beide keine klassische musik.“ dazu sagte ich nichts… nur den titel der cd nannte ich ihr.
am wochenende will ich in die baumschule. die baumpäonie möchte ich ersetzen, noch drei farne und verschiedene elfenblumen holen. der additionsbastard blüht sehr früh, der busch vibriert den ganzen tag, es ist ein einziges summen und brummen… kleine dunkeldicke puschelärsche, die froh darüber sind, jetzt nahrung zu finden. ein eichhörnchen ist inzwischen stammgast, die alte backform ist zur tränke umfunktioniert. den bärlauch will ich am wochenende schneiden… so zwei, drei gläser pesto wird das geben… oh… dazu fällt mir jetzt rinderfilet ein. die pfefferminze… wie gut so frische grüne pfefferminze duften kann, will ich umsetzen, dorthin, wo der salbei wächst. wenn ich den lavendel seh, muß ich immer an ziegenkäse denken. „wo ist denn das kind?“ „brauchst dir keine sorgen zu machen, sie ist hinten im garten und buddelt.“ „nach was buddelt sie denn?“ „nach möhren.“ „waaaaaaaaaaaas?, meine möööööhren.“ gut schmeckten sie, so frisch aus der erde.. naja, ’n bißchen klein waren sie schon.
Meta
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