Am Kriegerdenkmal vor der Kirche San Francesco hielt jemand eine konventionelle Staatsbürgerrede, einem Uniformierten bimmelte in der Hosentasche das Handy, und die Hand griff schnell von außen nach ihm, um es zum Schweigen zu bringen. Kleine Feinheit: expressis verbis wurde der Staatspräsident mit Namen genannt und zitiert. Es komme über unsere Lippen nicht des Anderen Namen. Es war mein erster Zufußeinkaufsweg, groggy noch von gestern. Ich weiß nicht, wann wir, ich und MM, ins jeweilige Bett gegangen sind. Angefangen hatte es am späten Nachmittag mit Campari-Gin noch auf der Bank vor der Gedenktafel für den hiesigen Kämpfer für die Freiheit Griechenlands zu Byrons Zeiten. Dem einen folgten zwei bzw. drei weitere für mich bzw. für ihn. Geärgert hatte ich mich über den Immobilienfritzen, den mein nunmehr vorheriger Vermieter delegiert hatte für die Schlüsselübergabe, denn vorgestern schloß ich endlich hinter mir eine wirklich leere Wohnung. Der nämlich bestand auf „Wohnung streichen lassen“, ohne sie gesehen zu haben. Kurzes Telefonat noch mit dem Vermieter, mit dem’s laissez faire ginge. Schließlich wurde mir die Wohnung auch in einem ungestrichenen Zustand übergeben. So ein letzter Frost, wie er im Frühjahr die Aprikosenblüten immer wieder verheerte, solange ich auf dem Land lebte. Aber das sagte man uns ja schon, als wir erstmals hier nach einem Haus suchten: die Umbrer seien langsam. Ein Konfuses, das sich zum allgemeinen Konfusen in diesen Tagen gesellt (immer noch dabei, die Regale zu ordnen). Weiter dann (lentus in der Sonne nun, einer nach dem Nordwind eine Weite frei gebenden Sonne) zum Supermarkt, immer abwärts. Und aufwärts zurück, sturen Schritts. Weiter war’s dann gegangen mit Wein, ein Prosecco tauchte irgendwann aus unbekannten Beständen auf. Irgendwann versuchte er mir Tanzschritte beizubringen. Überhaupt habe ich mich heute wieder angeboten, ihm, MM, dem „Legastheniker“, die Biographie zu schreiben, eine Idee, die er selber mal angekurbelt: „Michel World“ mein Vorschlag – mittelhochdeutsch läßt grüßen. Heute kam ein Fuder Holz, das vor dem Hofaufgang abgeladen wurde. Ich rief die Neffen herbei, mir zu helfen. In einer Stunde schafften wir’s. MM war am Morgen verschwunden: er wolle spazierengehen. Richtung Sambucetole. Also so ein Kilometermarsch. In der Schweiz wolle er mit E. eine Nudeltaschenproduktion ankurbeln. Und überlegten vorhin: Walnüsse und Gorgonzola, Mandeln und Parmesan… Morgen kommt das zweite Fuder. MM wird allerdings dann schon in Ischia angekommen sein. Silvia begleitet ihn. Und ich die Beiden zum Bahnhof. Leute, bei denen ich neulich zum Essen war, haben dort ein Haus. Das nächste Mal müsse ich unbedingt mitkommen. Morgen muß ich dann also warten, bis die Neffen aus der Schule sind, und eine Plane fürs frei liegende Holz besorgen. Wärme organisieren. Und den Briefverkehr mit M. in Berlin nicht wieder versiegen lassen: gestern der erste Brief an die neue Adresse. Vier Seiten Kritik an Stündels Finnegans Wake-Übersetzung („STÜNDELs sog. Übersetzung von FW“). Wollschläger hatte dafür einen abschlägigen Begriff: Dada bzw. dadaistisch. Er, Stündel, könne laut M. am Anfang so wenig Englisch (und Deutsch) wie am Ende. I guess, wenn ich meine Nase in den Hof stecke, weiß sie immediatly, wo sie Cassiopeia findet. Doch, ich werd’s tun müssen, um den Schlüssel im Innen zu bergen. Kater Hannibal, sofern man ihn läßt, folgt mir mittlerweile auf allen meinen Wegen.
Meta
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Fuder@Lampe.
Wunderbar bis in die Bonmots! (Ich erlaub mir zu zitieren: „I guess, wenn ich meine Nase in den Hof stecke, weiß sie immediately, wo sie Cassiopeia findet.“ Er denke, schreibt >>>> Cabrera Infante, an Pavese: „Selbstmörder sind schüchterne Mörder.“)
Und „Handwerk des Lebens“ heißt Paveses Tagebuch. Gruß!