Irgendetwas, daß sie mich nicht gleich erkannt habe, während ich mein Buon Giorno in ein Buona Sera zu berichtigen suchte und die Sonne mich auf dem nach Westen ausgerichteten Platz blendete, weil am Nachmittag dem Tag nichts mehr zu wünschen übrig bleibt, was mir nie zur Gewohnheit werden will, so daß ich auch deshalb nicht wirklich verstand, weshalb die Frau des Mannes von Gegenüber mit dem dicken Sohn, den ich einmal zusammen mit den Neffen im Auto hinuntergefahren, der mich dennoch nicht zu kennen scheint, oder auch nur so tut, als ob, und eine Tochter scheint auch zur Familie zu gehören, was ihr an mir plötzlich so unkenntlich erschienen, wahrscheinlich die andere Jacke, die den milderen Nachmittagen jetzt gemäßer, als der Mantel mit seinem hochgeschlagenen Kragen während der ganzen letzten Wochen. Ihn, den Mann, beobachtete ich in den Schneetagen eines Morgens sehr intensiv, denn er hantierte mit Schneeketten an den Reifen seines Autos, mein Auto stand im Halteverbot vor einer Garage, wie oft, obwohl ich erst einmal von dem Garagenbesitzer aus meinem Haus gehupt worden in all der Zeit. Aber wenn es dort steht, fühle ich mich dennoch gezwungen, ständig aus dem Fenster zu schielen. Er brauchte eine Ewigkeit, die Schneeketten anzulegen (ich selbst, gebe ich zu, würde es gar nicht erst versuchen), dauernd schaute ich auf ihn hinunter, seinen Versuchen zuschauend, ihn sogar bewundernd, daß er es nicht aufgab. Sobald er fort war, ging ich hinunter und stellte mein Auto an die von seinem Auto leer gelassene Stelle. Da blieb es dann stehen und wurde selbigen Tages heftig eingeschneit. In jenen Tagen war es notwendig, zu Fuß hinunterzugehen, um einzukaufen. So fand ich ihn dann einmal unversehens neben mir auf dem Weg zu einem Supermarkt, weil der Lebensmittelladen ‚um die Ecke‘ an jenem Schneetag nicht geöffnet worden, weil, wie ich später hörte, die Betreiberinnen von auswärts kommen. So daß wir ein paar Worte austauschten, die das Wetter spiegelten. Er habe dann sein Auto unten gelassen nach dem Morgen mit den Schneeketten. Aber das ist alles schon ein Schnee von gestern. Aber dennoch die einzige Begegnung heute, nimmt man den wortkargen Tabakhändler aus, zu dem ich bei der Gelegenheit aufgebrochen. Kino wäre noch möglich jetzt, aber nach ‚Dead man‘ am Mittwoch, der noch sehr nachwirkt, wie auch die Decke der beiden Frauen rechts neben mir, die sie im Bewußtsein der voraussichtlichen Kälte im ungenügend geheizten Kino dabeihatten und die so lang war, daß ich mir selber damit die Beine bedecken konnte, weil auch ich nicht wirklich warm wurde (wie auch immer), und der für Sonntag angesagten ‚Odyssee im Weltraum‘ sind eher Wort- als Bilderbrücken notwendig, zumal der Tag mit solchen verging, weil die wortwörtlich transkribierten verbalen Äußerungen eines bildenden Künstlers ihrer allzu kurzschließenden Elliptik im Übersetzen zu ent- und gleichzeitig der anderen Sprache zu erschließen waren (das Sich-Verheddern der Gedankengänge im Sprechvorgang: also Shreddern!). Ich wäre gern noch einmal darüber hinweggefahren. So blieb davon nur eine Müdigkeit noch vorm Abendessen, eine Unlust auch, dann während des Essens auf A.’s, des Mannes mit den Krücken, zu antworten, der, wie ich mittlerweile begriffen, in mir einen Trinkkumpan sucht, der ich nicht sein mag. Die letzten Male, die er anrief, und ich antwortete, verweigerte ich mich auch schon. Ist zu klären. Untereinander. Nun hat er wieder angerufen. Versprach, ihn am Sonntag im Auto hinunterzubegleiten zur Pizzeria, zum Film. Mein verschollener Freund M. (letzter Kontakt im vorvorletzten Jahr zu seinem Geburtstag, zu meinem dann keiner, ein Brief von mir ohne Antwort) erzählte einst von seinen Liebesabenteuern in Cadaquès, bei denen es immer um ein ‚où faire‘ gegangen sei. Ufer (où faire) sind besser als Käfer (que faire). Bei Handke (‚In einer dunklen Nacht ging ich aus meinem stillen Haus‘) ein ziemlich exaktes Porträt meiner letzten Ehezeit (gestern Abend davon überrascht worden): S. 159 ff. in der Ausgabe st 2946.
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