[Arbeitswohnung. Messiaen, Turangalîla (Ozawa).]
Wahnsinnskonzert >>>> gestern abend. Darüber scheibe ich dann gleich nach diesem Arbeitsjournalsbeginn. >>>> Meine Impresaria hat mich begleitet; hernach sind wir noch zu >>>> Lutter & Wegner in die New Yorker Kulisse des Potsdamer Platzes. 0,1 ltr. Wein fünf Euro. Happig und der Service ungelenk. Aber egal. Wir sprachen lange, planten; Ideen hat die schöne Frau für acht.
Kurz vor dem Aufbruch, sowas gegen 23 Uhr, rief Broßmann an, >>>> brsma, ob ich noch auf einen Absacker bei ihm reinschauen wolle; er wohnt von meiner Arbeitswohnung keine vier Straßen entfernt. „Mach ich“, obwohl ich ahnte, daß es dann mit Mitternacht nichts würde, also daß ich dann im Bett läge. „Ich brauche noch zehn Minuten, dann schwing ich mich aufs Rad. Rechne in einer halben Stunde mit mir.“ Die Impresaria brachte ich noch zur U-Bahn, dann kämpfte ich mich gegen den Wind, und das aus Eitelkeit mit Hut noch!, die Leipziger lang und über die Riesenkreuzung hinterm Alex, wo die Bö’n schon Seewind warn, rauf bis Stärke 8, man fuhr ganz von allein um die Biegung. Noch eine Biegung, dann die Prenzlauer rauf.
Gegen zehn nach halb zwölf schellte ich; Broßmann kochte sich noch was. Typisch für Freiberufler: „Ich hatte ganz vergessen, daß ich heute noch gar nichts gegessen habe.“ Dazu ich einen Wein, erstmal einen Espresso. Er mampfte gepflegtest. Wir plauderten bis kurz vor Viertel vor eins. „Jetzt muß ich aber wirklich los!“
Um kurz nach eins lag ich, glaubte nicht mehr daran, morgens um halb fünf hochzukommen. Kam ich aber. Na gut, es war Viertel vor fünf. Aber Punkt fünf saß ich nach dreieinviertel Stunden Schlafs am Schreibtisch, den Argo-Packen vor mir. Wollte bis sieben lesend korrigieren, tat’s.

Das erstmal zum Tag. Bin übrigens gespannt, ob es auf >>>> die Wiederholung meines Filips-Hörstücks noch eine Reaktion in Der Dschungel geben wird.
11.10 Uhr.
Bis eben an der Kritik geschrieben und sie >>>> jetzt eingestellt. Mit dem Galouye bin ich nun etwas in Verzug, aber werde vor dem Cello wenigstens noch zwanzig Minuten lesen in seinem „Unendlichen Mann“. (Hoffentlich gibt die Digital Hall das Konzert bald frei; ich will es unbedingt mit meiner Ozawa-Aufnahme direkt vergleichen, die ich heut schon dreimal angehört habe).
Der unendliche Mann muss erst noch geboren werden.
Ich warte gern.
Er würde, Löwin. Ihnen nicht gefallen, auch dann nicht, wenn man’s mit ph schreibt.