Die Tür ist nach wie vor zu, seit heute Morgen, als ich aufstand. Vorgestern nachmittag stand sie noch auf, nachdem ich aus Viterbo zurück war, wo Zeit war, einen Kaffee zu trinken, ein wenig verloren in der Ausstellung mit ihren humanen Vernissage-Resten und einem Prosecco-Rest im Glas herumzustehen, dies und das anzuschauen, Totemgebilde, deren Bauchöffnungen ins Weite sprachen oder deren Flügel die Farbe von Ossi di seppia (Il frullo che tu senti non è un volo, ma il commuoversi dell’eterno grembo) hatten, von der Decke herabwachsende Papierkorallen, ihre Case rosse, Viterbo selbst mit seinen Totemtürmen den Parkplatz in der Mittagshitze umstand, auf dem Asien die 1-2-5-Euro-Plünnen zusammenfaltete, wieder verschachtelte oder einfach zu Ballen verschnürte, weil der Markt zuende ging, aber annoch Grapschereien mit einem Hin und Her handlicher Kommentare unseres Zudritt erlaubte, und gewährte Zutritt, wem auch immer. Als ich mich im Großraum München umtat, um Material zu sammeln für die künftige Erasmus-Studentin, klopfte es: E., die dann gleich die Unterarme ergriff und vor mir stand, als suche sie ihre Augen in den meinen (was dann nochmal passierte, aber mit einer anderen, allerdings ohne festhalten, später auf dem Platz nach der Heimkehr vom Chiostro Boccarini, wo es mexikanisches Essen gegeben hatte (hatte ich sausen lassen müssen, war schon alles reserviert gewesen), die immer noch weiß, wie ich mal da im Bioladen Gedichte vorgelesen), dann klopfte es abermals. R., der vorübergehende neapolitanische Nachbar von oben. Ob ich wisse, was die andere Nachbarin, die Rumänin, zu ihm gesagt habe. Nein. “Vaffan culo”, habe sie zu ihm gesagt, jawohl “Vaffan culo”, genau das habe sie ihm gesagt. Wollten sich als Herren aufspielen, hatten nämlich den Hof naß gespritzt (mir nur recht). Was man verstand, war, er habe protestiert, weil dadurch sich die Mücken vermehrten. Ließ uns aber dann in Ruhe. Später stand er am Brunnen, gegenüber die beiden Kinder der Rumänen, keine Ahnung was er sagte. Kam wieder zu mir: “Vaffan culo” habe die zu ihm gesagt. Mücken bräuchten 2-3 Tage für ihre Entstehung und so lange bleibe das Wasser nicht im Hof, auch nicht in den Ritzen, versuchte ich zu beruhigen. Aber sie habe “Vaffan culo” gesagt. Die Kinder standen davor. “Io sono proprietario.” Fing eine nach oben gerichtete Schimpftirade mit übelsten Schimpfworten an. Er solle das sein lassen, zumal auch noch vor den Kindern. Er bestand auf der Kardinalbeleidigung. Bis ich ihm zu verstehen gab, daß mich das nicht interessiere. Da ward auch ich dann zum “Arschloch”, und er zog endlich beleidigt von dannen. Gestern beim Abendausgang begegnete ich ihm, wie er die Hoftreppe heraufwankte. Der Rest verschwurbelt: ein verweigertes Küßchen-Küßchen, das Konversieren mit der Erasmus-Studentin eher noch als mit den en famille Mitgekommenen, die mummelten nur vor sich hin mit ihrem bio-vegetarischen Fastfood und wurden erst lebhaft, als es darum ging auszurechnen, wie viel jeder bezahlt und welches Wechselgeld jeder zu bekommen hat. Gestern gespachtelte Leinwandfarben: Ashes of time.
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