[Arbeitwohnung, 18.20 UH.
Sibelius IV in der >>>> DCH.]
Im Arbeitszimmer der Eiswerderer Freundin eine gerahmte hohe Notat-Installation hinter Glas, die links und rechts mein Herz in die Hände nahm und dann einmal knickte. Saallaut dazu die Traviata, was, ich schwör‘s, nicht meine Idee, sondern die des Freundes war, der auch gar nicht wußte, was er tat. Carlos Kleiber, überdies; zweiundzwanzig bin ich gewesen, als er die Aufnahme einspielte, und nun ist er schon tot. Auch so ein Lebensversäumnis: ihn niemals live erlebt zu haben, gar, ihm bekannt gewesen zu sein.
Jetzt mit den Briefen weitermachen. Ich muß anfangen, mein Herz, mich zu konzentrieren; momentan sprechest Du zur Welt, schriebst Du mir. Meine Entgegnung lag nahe, aber subkutan denke ich über Deinen Satz andauernd nach. Vielleicht wird er im Triestroman eine warme Ecke finden, wo er weiter vor sich hinsinnend sitzt.
Hab einen schönen Abend. Sir Simon dirigiert allein für Dich.
A.
(Ach ja, noch mal >>>> dazu: Es gilt juristisch nicht als Urheberrechtsverletzung, wenn man aus dem Netz z.B. Filme herunterlädt; also nicht nur zu streamen ist erlaubt. Vielmehr findet die Verletzung erst in dem Moment statt, in dem man das Heruntergeladene weitergibt, z.B. über Tauschbörsen. Schon interessant, daß Schüler:inne:n anderes erzählt wird. Und auch die kriegerischen Vorgänge in der Ukraine sehe ich seit gestern abend in einem anderen Licht. Letztlich sind auch sie, wie der fundamentale Islamismus, ein Ergebnis US-westlicher Hegemonialpolitik. Laß uns gelegentlich darüber sprechen.)