Ein Auge fiel heraus, abends beim Zähneputzen. Es machte ‘klack’, und der Zyklop sah nur noch verschwommen. Das Auge war flach und breit genug, um nicht den Gang allen Wassers ins Abflussrohr zu nehmen. Das Glasauge. Und die Verwünschungen mochten auch nur Wortbrocken einem davonsegelnden Niemand nachwerfen. Statt der Felsbrocken, wie es neulich der Ätna, der ebenfalls Einäugige, getan und einen Trupp Niemande zum Laufen anspornte. Zum Schlafen brauchte ich das Auge allerdings nicht. Das Problem stellte sich erst am nächsten Morgen. Und nun habe ich zwei Brillen, eine neue, dies gestern der erste Gang, und eine reparierte, die ich mir heute abholte.
Im Rucksäckel der Abholschein für die postlagernden “atti giudiziari”. Ich fand, wie gestern schon, Ausflüchte genug, nicht hinzugehen. Die Vorstellung baut Fürchten vor dem Schreck auf, hinter dem Schrecken auf der Lauer liegt. Oder auch nicht. Die sieben Schwaben vor dem Hasen.
So darf ich mir wie zu Beginn meiner ‘Krankheit’ wieder einmal das Schlimmste vorstellen. Kann sein, daß ich gerade daran Gefallen finde. Sich dann in die Arbeit flüchten und auf den Niemand warten, der einem Wein einflößt. Und am frühen Morgen, im Schlaf noch, das Schaffell des Rückens malträtieren, das einem unter den Fingernägeln den Niemand in den Tag entführt, weil man nichts sieht als den eigenen Balken im Auge. Ganz unabhängig vom Verlust eines Auges.
Es muß wohl dies die Erschöpfung sein, die den Zyklopen überkommt: es wimmeln ihm vor dem Auge immer nur Fliegen, die er in der Not frißt, bis die eine doch noch, einer Tarantel gleich, zusticht.
Neulich am Vormittag, ich hatte einen Termin, entdeckte ich ihn dann doch einmal, den ami belgique, ganz für sich und ohne einjährige Tochter, mit einer Schachtel Zigaretten, einem Heft, in dem Notizen eingetragen waren, am hinteren Tisch einer Kaffeebar-Terrasse. Er bemerkte mich nicht. So nahm ich erst meinen Termin wahr, allerdings umsonst, denn alle Türen waren verrammelt. Kein Klingeln fruchtete. Bis über einen Hinweis an der Tür klar wurde, daß an jenem Tag eine nationale obligatorische Weiterbildung für das Personal auf dem Programm stehe und somit alles seinen üblichen Gang gehe: Tut uns leid. Trotz der hinterlassenen Telefonnummern keine Absage. Die gefundene verlorene Zeit.
Ich setzte mich dann zu ihm. Stockendes Gespräch, wie üblich mit ihm. Gewann Zeit, indem ich mir einen Cappuccino holte. Was ich mitbekam: er habe so seine Zufluchtsorte, normalerweise sitze er woanders mit seinem Heft. Die Schachtel Zigaretten vor ihm war leer geraucht. Er schreibe an seiner Biographie. Jedenfalls so seine Idee zur Zeit.
Ich ging dann. Ein Fürsichsein sollte man vielleicht doch nicht stören. Merken fürs nächste Mal. Auch Paul Gurk schrieb an irgendwelchen Tischen in öffentlichen Lokalen, die er wechselte, sobald jemand ihn dort erkannte. Heute war ich wieder dort, aber der ami belgique war nicht zu sehen. And this is me belchum, mind your heads goan in (FW 9 bzw. 8).
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