20.57
Ich weiß nicht, was da gegeneinander verteidigt werden soll? Mein Pochen auf Autonomie wurde jedenfalls immer kritisiert als Ausschwenken aus dem Paar. Als wäre Autonomie ein Paarzerstörer. Ich glaube das Gegenteil. Sofern gegenseitiger Respekt da ist. Der aber scheint nicht dagewesen zu sein. Jedenfalls nicht auf ihrer Seite: „Ich weiß, du hättest gern eine Bewunderin, aber das kann ich nicht sein.“ Die Folge: es findet das genaue Gegenteil statt. Der Satz ist allerdings auch eine Spitze gegen E-Mail-Kontakte, die ich mit anderen Frauen hatte, in denen sie gerade die Bewunderinnen sieht, die sie nicht sein will. „Hättest du mich nicht kennengelernt, du hättest dich um den kleinen Finger wickeln lassen.“ Was für Positionen! Also die Paarbeziehung. Das Paar ist ihrer Meinung Ein und Alles. Nur daß das Ein und Alles ihren persönlichen Orientierungen entspricht. Automatisch gelangt Mann dann in die Position des störenden Außenseiters. Dieser Prozeß geht seit vielen Jahren seinen verheerenden Gang. Was soll ich noch anfagen mit dem Satz: „Ich schau‘ dich an, und das Herz zieht sich mir zusammen.“? Wenn ich dann heute morgen um Viertel vor 7 aufstehe, und sie ist nicht da. Gestern sagte sie, sie sei heute nicht da. Um diese Uhrzeit ist sie immer noch nicht da. Auf dem Schreibtisch liegt ihr Taschenkalender. Für heute ist eingetragen: „N.“ Was für den Namen einer Stadt steht. Aus der neulich ein Brief eintraf. Mit handgeschriebener Adresse. Eifersucht. Vielleicht. Die andern Leute sind immer netter als ich. So wie sie sie am Telefon beschreibt, wenn sie mit anderen telefoniert. „Andere“, das müßte in romanischen Sprachen eine weibliche Endung bekommen, die es im Deutschen nicht hat. Sie hat mich auch nicht gebeten, sie zum Bahnhof zu begleiten, oder sie dann später dort abzuholen, sie, die immer darüber klagt, im Dunkeln nicht Auto fahren zu können. Nein, ich beklage mich nicht. Es wäre alles in Ordnung, wäre da das Gefühl, daß ein Jeder für sich das Beste tut. Denn nur so läßt sich ein Paar aufrechterhalten. Sofern ein Jeder an diesem Besten teilnimmt, wenn auch nicht direkt. Es sind ja keine Kinder da. Also bleibt die Verantwortung bei Jedem für sich. Es ist alles so hundsgemein kompliziert. Jedenfalls werde ich sie nicht fragen können: „Na, wie war’s in N.?“ Ich lebe – mit Verlaub – eine Ent-Täuschung.
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