Kehre in meinem Sinn meint nicht, daß Technik irgend objektiver Teil eines ohnedies schon vorgängigen (‚wesenden‘) Seins sei, wie sich das Heidegger vorzustellen scheint, – und n i c h t, daß dieser Teil durch uns zur Spache fände (eine interessante nicht-religiöse Assonanz an Benjamin, übrigens) – sondern die von mir so genannte „Anthropologische Kehre“ ist ein Resultat der wirkenden Oberfläche: nämlich der Darstellung. Es ist ihr nicht wichtig, ob etwas ‚tatsächlich’ und im Grunde so und so sei; vielmehr wirkt auch dasjenige auf das Sein, das n i c h t ist; sondern es reicht seine Behauptung – sofern man sie denn glaubt. Jeglicher Versuch einer ontologischen Bestimmung geht an dieser Art Wirkung fehl. Gewissermaßen realisiert das Internet Gerüchte: Es objektiviert sie im selben Maß wie einst für abseitig geltende Fantasien. Darüber hinaus aber objektiviert es Wahrheit (macht Wahrheit materiell), indem sich, im Rahmen definierter Kulturkreise, zu verdrängende und verdrängte Inhalte, die ja vorhanden und eben nicht nicht-vorhanden sind, in der Öffentlichkeit präsentieren. Sie präsentieren sie aber – und das ist der wirkende Illusionscharacter – als allgemeine. Wodurch sie weitere Öffentlichkeit schaffen, diese Allgemeinheit überhaupt erst wird und andere verdrängte Inhalte sich, nunmehr zunehmend gerechtfertigt, präsentieren können. Sie sind dann weder mehr privatmoralisch noch gesellschaftsethisch wegzuleugnen. Daß wir uns dem nun zuwenden müssen und zuwenden, daß wir in diese Gesichter schauen und nicht mehr sagen können: Alledies gibt es nicht oder nur selten, allesdies s i n d wir nicht – das nenne ich die Kehre: das sich dahin Umwenden.
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Wichtiger Gedanke bei Heidegger, lese ich grad. Hier denke ich – strukturell, nicht materiell – ähnlich:
Im Wesen der Gefahr wohnt und west eine Gunst, nämlich die Gunst der Kehre der Vergessenheit des Seins in die Wahrheit des Seins. Im Wesen der Gefahr, wo sie als die Gefahr ist, ist die Kehre zur Wahrnis, ist diese Wahrnis selbst, ist das Rettende des Seins.
Anders als ihn interessiert mich dabei aber nicht die Ontologie; sie hat für die Anthropologische Kehre, die etwas anderes meint als Heideggers Kehre in eine „Zukunft zurück“ , eine allenfalls sekundäre Bedeutung. Was mich bei Heidegger insgesamt stutzig macht, ist eine gnostische Denkprämisse, die sich besonders in dem folgenden Satz wie eine Variation auf 2.Mose 20,2-3 ausnimmt:
Denn das Sein hat nicht seinesgleichen neben sich.