So kam es zu diesem erstaunlichen, fast bizarren Bild, daß eine Frau und ein Mann Hand in Hand durch Macchia und dörren Baumrest, Steine rollten in gelegentlich aufstäubenden Lawinchen vor ihren Füßen, vom Hügel herunterkamen, ganz offen, daß sie erst auf die Zufahrtsschneise kletterten, über die sonst die CASTOR-Transporte donnerten, und daß sie, Hand in Hand, auf den mächtigen Schlagbaum zugingen, völlig harmlos wirkend, müde, abgekämpft, aber doch auch entschieden. Vielleicht, dächte ein Wachmann, hätten sie Hunger und fragten um Brot. Oder um Wasser, das hier rar war; der Regen lag bereits zu lange zurück, der erodierte Boden hielt nichts Nasses. Doch der eine Wachmann war gar nicht da, war, hatte er zum anderen, der halb schlief, gesagt, austreten hinter die Hütte, in Wahrheit jedoch, was nicht erlaubt war, um eine Zigarette zu rauchen; der Kamerad hatte im Räumchen weitergedöst, nur gebrummt, war, ohne es zu wollen, matt in einen sehr lieben Traum verfallen. Es war ja noch so früh. Mag auch sein, Thetis hatte bei dem Traum die Hand im Spiel, keine Ahnung; jedenfalls war das Paar unbehelligt hindurch, drehte sich nicht um, schritt einfach weiter, immer weiter aufs Paradies zu. Das schlimmer nicht aussehen konnte. Als hätte man den Bleiglanz über die Erde gekippt, ein mit Dreck vermischtes, mitunter irisierendes Altöl, Abfälle waren hineingerührt und Schuttzeug: so war das, so weit das Auge reichte, hinter der Senke ausgegossen, in die das Land hinabbrach; von dort aus war es denn zu sehen, dieses ungeheure klaffende Loch, nahezu zwanzig Kilometer lang, ein künstlicher Cañon einst, dann naturhaft vollgespuckt mit dem silberfüßigen Wasser, dann das Wasser abgebaut wie ein Erz, das man zu dünnnen Argentumblättern schöpft. Die werden geschmolzen und in die CASTOR-Container gegossen, auf daß sie in den Barren zu wuchtigen Blöcken erstarren. Die Abfallprodukte weggerührt in enormen Mörsern, die standen zu Dutzenden herum und sahen wie Silos aus, die sich drehten; unten, aus ziemlich schmalen Kanalrohren, schiß sich unablässig ein stinkender, von fettigen Harzen körniger Brei aus Cyaniden und Sulfaten heraus, aus sonstigem Rückstand, eine Art Schwefelwasserstofflava, die, über die Erde ergossen und allmählich entwässert erstarrend, von Caterpillars festplaniert wurde. Lough Leane selbst aber ausgetrocknet fast, nach diesen Jahren des Raubbaus, nur noch tief drunten, Hunderte Meter unter den Armeen von Kränen, die räkeln ihre Antennenarme spirrig übers Nichts, steht Gülle.
Meta
VERLAGE
NEU ERSCHIENEN
LESUNGEN & AUFTRITTE
Sämtliche Auftritte coronahalber abgesagt. Aus demselben Grund können auch zeitlich ferne momentan nicht geplant, geschweige vereinbart werden.
NETZ & RUNDFUNK
Unter dem Schleier
Gutenbergs Welt, 2. Januar 2021
>>>> Podcast***
DER GANZE HYPERION
Gelesen zu Hölderlins 250. Geburtstag am 20. März 2020 für >>>> dort.
>>>> Tonfile (Rezitation ANH)***
WDR3, Büchermarkt, >>>> Podcast
ANH über Dorothea Dieckmann, KirschenzeitNeueste Kommentare
- Alban Nikolai Herbst bei
In den Zeiten Covid-19s
Alban Nikolai Herbst spricht
Ein Gedicht für jeden Tag
Erste Serie, dritter Tag:
Dem nahsten Orient
|| „Deinem Nacken“ || - Bruno Lampe bei
In den Zeiten Covid-19s
Alban Nikolai Herbst spricht
Ein Gedicht für jeden Tag
Erste Serie, dritter Tag:
Dem nahsten Orient
|| „Deinem Nacken“ || - Alban Nikolai Herbst bei
In den Zeiten Covid-19s
Alban Nikolai Herbst spricht
Ein Gedicht für jeden Tag
Erste Serie, zweiter Tag:
Dem nahsten Orient
|| „da hobst Du den Arm“ || - Bruno Lampe bei
In den Zeiten Covid-19s
Alban Nikolai Herbst spricht
Ein Gedicht für jeden Tag
Erste Serie, zweiter Tag:
Dem nahsten Orient
|| „da hobst Du den Arm“ || - Phyllis bei Wiederaufnahme des Krafttrainings (Sling)
- Alban Nikolai Herbst bei
In den Zeiten Covid-19s
Alban Nikolai Herbst spricht
Ein Gedicht für jeden Tag
Erste Serie, erster Tag:
Dem nahsten Orient
|| „hab dein“ || - Bruno Lampe bei
In den Zeiten Covid-19s
Alban Nikolai Herbst spricht
Ein Gedicht für jeden Tag
Erste Serie, erster Tag:
Dem nahsten Orient
|| „hab dein“ || - schwarz armatur bei Welch eine schöne alte Sprache in neuem Gewand! (Lederstrumpf II).
- Alban Nikolai Herbst bei Dem Sohn. (Entwurf).
- Werner K. Bliß bei Dem Sohn. (Entwurf).
- Reni Ina von Stieglitz bei … und welch ein Glück! (Fünfunddreißigstes Coronajournal)
- Alban Nikolai Herbst bei
-
Neueste Beiträge
-
In den Zeiten Covid-19s
Alban Nikolai Herbst spricht
Ein Gedicht für jeden Tag
Erste Serie, vierter Tag:
Dem nahsten Orient
|| „bin gestanden, Frau“ || -
In den Zeiten Covid-19s
Alban Nikolai Herbst spricht
Ein Gedicht für jeden Tag
Erste Serie, dritter Tag:
Dem nahsten Orient
|| „Deinem Nacken“ || -
In den Zeiten Covid-19s
Alban Nikolai Herbst spricht
Ein Gedicht für jeden Tag
Erste Serie, zweiter Tag:
Dem nahsten Orient
|| „da hobst Du den Arm“ || -
In den Zeiten Covid-19s
Alban Nikolai Herbst spricht
Ein Gedicht für jeden Tag
Erste Serie, erster Tag:
Dem nahsten Orient
|| „hab dein“ || - Wiederaufnahme des Krafttrainings (Sling)
- ANHs Traumschiff.
- Rückwerdenssmiley (Entwurf)
- Seirēn | Exposé eines Kammeropernlibrettos
- Dem Sohn. (Entwurf).
- … und welch ein Glück! (Fünfunddreißigstes Coronajournal)
- Welch eine schöne alte Sprache in neuem Gewand! (Lederstrumpf II).
- Paella
-
ANH
„Windows on the World“
Eine Nostalgie
In New York, Manhattan Roman
Aus der Neubearbeitung (Dezember/Januar 2020/21)
-
KAPITEL
- AlltagsMythen
- Altblog
- AltesEuropa
- ANDERSWELT
- ANTI-HERBST
- Arbeitsjournal
- AUFUNDNIEDERGÄNGE
- BambergerElegien
- BEAT
- Brüste-der-Béart
- BUCHMESSEN
- Buchverbot
- CAMP
- ChamberMusic
- Chats
- Collagen
- DATHSÄTZE
- DieKorrumpel
- DieReise
- Dirnfellner
- DISTICHEN
- DSCHUNGELBLÄTTER
- DSCHUNGELBUCH
- DTs
- Elymus repens
- Entwuerfe
- Essays
- evolution
- Filme
- FORTSETZUNGSROMAN
- FrauenundMaenner
- Friedrich
- G U R R E
- Gedichte
- Geschichten
- GIACOMO.JOYCE
- GLAEUBIGER
- Hauptseite
- HOERSTUECKE
- InNewYorkManhattanRoman
- JedenTagGedicht
- Konzerte
- Korrespondenzen
- KREBSTAGEBUCH
- Krieg
- Kulturtheorie
- KULTURTHEORIEderGESCHLECHTER
- KYBERREALISM
- LexikonDerPoetik
- Links
- Litblog-THEORIE
- LOYOLA
- lyrics
- MEERE, Letzte Fassung.
- melville
- MusikDesTagesFuerEB
- MW, Roman
- Nabokov lesen
- Netzfunde
- NOTATE
- Oper
- Paralipomena
- Pasolinimitschrift
- Peter Hacks Nachlaß
- POETIK-DOZENTUR-2007
- POETIKzurMUSIK
- Polemiken
- PRÄGUNGEN
- PROJEKTE
- PruniersRomanDeManhattan
- Reden-Laudationes
- Reisen
- Rezensionen
- Rezitation|Lesung
- Rueckbauten
- SchlechtesteGedichte
- Schule
- SieSindReaktionär
- Sprache
- Tagebuch
- Texte
- Trainingsprotokolle
- Traumprotokolle
- TRAUMSCHIFF
- Travestien
- UEBERSETZUNGEN
- Unkategorisiert
- Unveröffentlicht
- VERANSTALTUNGEN
- Veröffentlichungen
- Videos
- W E R K S T A T T
- Zitate
Stats