[Arbeitswohnung am See (O-Ton-Aufnahme von gestern.]
Seit sechs Uhr auf, aber etwas verwirrt. Woran ein Traum schuld war, den ich für hier aber nicht mehr auf die Reihe bringe, bzw. würde es mich zu sehr aufhalten, ihm jetzt nachzufahnden. Sicher ist, daß >>>> ein Tag Urlaub mich mehr erschöpfen kann als zwei Tage harter Arbeit. Was wiederum an meinem Programm lag: der Elf-Kilometer-Waldlauf, vier Saunagänge bei 106 Grad, einiges Schwimmen. Als wir abends zurückwaren und ich meinen Jungen nach einem kleinen chinesischen Essen ins Bett gebracht hatte, dann noch auf ein Bier mit >>>> BRSMA hinunter vor die Tür gegangen war, gleich unten ins Beaker’s, damit, falls etwas war, mein Junge mich schnell wieder hochrufen konnte, – und als ich dann da saß auf der Straße, noch eine Zigarre rauchend, die Brossmann mitbrachte, da fielen mir dauernd die Augen zu. Dazu kam die Farbe, die ich über den Sonnentag bekommen, die Haut spannte, ich war schon leicht fieberig drauf trotz der Müdigkeit, so, wie auch mein Sohn, den zudem ein Mückenstich nervte, völlig überdreht erst nicht in Schlaf fand.
„Hör einmal: was ist das, was du da hörst?”
„Das ist Vogelgezwitscher vom See.”
„Soll ich’s lassen, oder möchtest du Musik?”
„Lassen… – nein: Musik.”
Hab eben in Bädchens Spiegel geschaut. Wie ich’s mir dachte: knallebraun bin ich geworden. Und zu meinem Reinigungsschneider muß ich, weil ich mich vorgestern mit dem hellen Anzug auf eine komplett verharzte Bank gesetzt habe, auf einem Zwischenstop zum Döllnsee in einer Gartenwirtschaft. Der Hosenboden klebt wie ein zerlaufenes Riesenbonbon, ebenso kleben die Seiten des Jacketts, und wenn ich die Hose hätte angelassen, hätte mir jedermann eine galoppierende Inkontinenz, zu allem anderen n o c h, nachgesagt.
7.54 Uhr:
Nun ist er fort, und die Döllnseetöne klingen wieder. Ich werd mal in Wien anrufen, um die Löwin zu wecken. Vorher freilich: zweiter Latte macchiato.
9.21 Uhr:
[Zikaden, Olevano Romano.]
>>>> Das liegt schon seit Tagen angebrochen bei mir auf dem Desktop.