Archiv der Kategorie: Oper

Let me freeze again to death! Lucia Ronchettis The Last Desire nach Oskar Wilde in ihrer zweiten Inszenierung auf der Werkstattbühne der Staatsoper Unter den Linden im Schillertheater.

Diese Musik, die spätestens nach Alfred Schnittke polystilistisch genannt werden muß, recht eigentlich aber synkretistisch ist, nämlich synkretistisch befreit, muß man gehört haben – , mit einem Wort: hören, und zwar möglichst auch pur, ohne jedes Bild. Dann merkt man … Weiterlesen

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Die Banane von Man Ray ODER Tschechov im Lager. Patrice Chéreaus Inszenierung des Totenhauses unter Simon Rattle an der Staatsoper Unter den Linden im Schillertheater Berlin. Leoš Janáčeks Dritter Oktobertusch zur Spielzeiteröffnung 2011/12: Eine Charlottenburger Premiere.

„…da ist so die Weite von Sibirien drin!“ hauchte entzückt eine ältere Dame ihrem Begleiter zu. Das war im Seitengang vor den Treppen, als ich das Schillertheater verließ. Indessen nicht Sibirien steckt, sondern das Problem der Inszenierung darin, in dem … Weiterlesen

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Premiere. Das Wunder ODER Von dem Wald. Andreas Homoki hat Das schlaue Füchslein inszeniert. Komische Oper Berlin. Leoš Janáčeks Zweiter Oktobertusch zur Spielzeiteröffnung 2011/12: Spiellust und Melancholie.

[Probenfoto: >>>> Monika Rittershaus.] Zuerst – prima la musica e poi le parole – zur Musik. Bei >>>> Alexander Vedernikov ist mir >>>> schon einmal aufgefallen, daß er wirklich zugreift (zugreifen läßt, nämlich seine Musiker), sich also nicht fein scheut, … Weiterlesen

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„Vielleicht sieht es nur so aus, als ob wir existieren”: Wie im Märchen, das stillsteht. Peter Eötvös‘ Tri Sestri nach Tschechov in der Inszenierung Rosamund Gilmores an der Staatsoper Berlin im Schillertheater unter Julien Salemkour. Die Premiere des 3. Julis 2011.

[Foto: ANH/iPhone.] Schon, wenn wir den Saal betreten, steht >>>> die Bühne offen. Wir sehen über den Orchestergraben auf ein schmales Spielfeld mit Bett und Tischchen und einer erhobenen, schmalen Terrasse, auf der ein weißer Schaukelstuhl auf den Doktor wartet … Weiterlesen

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JesuSeiDank!: keine große Musik… – Calixto Bieito inszeniert Francis Poulencs „Gespräche der Karmelitinnen” an der Komischen Oper Berlin. 26. Juni 2011 (Premiere).

[Fotos: >>>> Monika Rittershaus (Erstes Bild von ANH/IPhone).] Der ausgestoßene Seufzer hat Grund. Wir hätten nämlich sonst, wie bei Wagner, Pfitzner und Strauss, ein Problem: es wäre andernsfalls unumgänglich, sich wieder und wieder mit dem Werk auseinanderzusetzen. Poulencs Stück indes … Weiterlesen

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Das Wenige ist mir genug. Salvatore Sciarrinos Luci mie traditrici an der Oper Frankfurt am Main

Unterschiedliche Inszenierungen ein und desselben Werkes sollten nicht miteinander verglichen werden, ja, sie sollten nicht einmal besucht werden, damit kein Vergleich sei. Denn, wie immer dieser Vergleich auch ausfällt, es haftet ihm etwas Ungerechtes an. Der Maßstab mißt nämlich nicht … Weiterlesen

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Ritualmord am Oberhirten. Ildebrando Pizzettis Murder in the Cathedral nach T.S.Eliot an der Oper Frankfurt am Main.

[Fotografie: >>>> Monika Rittershaus.] Thomas Stearns Eliot konnte den Inhalt seines Versdramas „Murder in the Cathedral“ kurz fassen: „Ein Mann kehrt nach Hause zurück, vorausahnend, daß man ihn ermorden wird, und er wird ermordet.“ – Man könnte es damit gut … Weiterlesen

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Walpurgisnachtstraum. Pjotr Iljitch Tschaikowskis Pique Dame und Auszüge aus Henry Purcells Fairy Queen auf der Bühne der Komischen Oper Berlin: Thilo Reinhardts russisch-deutsches Verirrungsverhängnis vor und des Ensembles La Capricciosa Auflösung in der Geisternacht zum 1. Mai 2011.

[Pique-Dame-Fotos: >>>> David Baltzer.] Welch eine Idee! Und viel zu selten, zu selten… – >>>> ERST großes tragisches Musiktheater von internationalem Format, das wir aus dem elenderweise sechsachtelleeren Saal zu sehen und wie! zu hören bekamen… dieser junge Musikchef des … Weiterlesen

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Prima la musica im Brecht-Kostüm des Lehr-Theaters. Alban Bergs Wozzeck von Georg Büchner in Andrea Breths Inszenierung an der Berliner Staatsoper im Schillertheater.

[Probenfotos (©): >>>> Bernd Uhlig.] Nun wurde der Bann gebrochen. Seit dem Umzug der Staatsoper Unter den Linden in das nach seiner Schließung zu Musicaleien geschändete Schillertheater hatte ich eine so starke instinktive Hemmung, den neuen Produktionen des an sich … Weiterlesen

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„Scheiße!” – nämlich die Welt. Thilo Reinhardts so mitreißende wie polarisierende Interpretation der Salomé von Richard Strauss.

[Fotografien: >>>> Monika Rittershaus.] Damit konnte gerechnet werden, daß es Buhs prasseln würde, gegen die sich allerdings ein paar Bravi durchsetzen konnten, wenn auch nur für die Sänger. Doch mußte damit gerechnet werden, nämlich von der Ersten Szene an, worin … Weiterlesen

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Wagner, zum Lichtdom gecleant. Marek Janowski läßt das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin den Parsifal zelebrieren. In der Berliner Philharmonie.

Ich bin mit dem Parsifal als Arbeit sozialisiert, inszenatorischer, interpretativer und – rettender. Weg- und Leitmarken sind mir – ja, jetzt muß ich schreiben gewesen – Michael Gielen und Ruth Berghaus, selbst und innigst erlebt in meinen Frankfurtmainer Studentenjahren der … Weiterlesen

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Ab 18 empfohlen ODER Die Sehnsucht nach Schönheit. Einige Anmerkungen zu Calixto Bieitos Mozart-Inzenierung der Entführung aus dem Serail. Anläßlich der Wiederaufnahme an der Komischen Oper Berlin am 16. März 2011.

Nächste Vorstellung: >>>> H e u t e, Sonnabend, 2. April 2011, 19.30 Uhr. >>>> Karten. >>>> Interview mit Calixto Bieito. Darf man das? Über wenige Inszenierungen habe ich mich während meines nun schon geraumen Opern(er)lebens so sehr und oft gestritten wie über diese. … Weiterlesen

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Rusalka an der Angel ODER Liebeserklärung mit Blut an den Händen. Barry Koskys Inszenierung des Lyrischen Märchens Antonin Dvořáks an der Komischen Oper Berlin.

[Fotos: >>>> Monika Rittershaus, ANH (IPhone).] Eine Rusalka, die slawische Variante der Nixen, ist nicht, wie diese sind, Naturwesen, sondern ein von einer Schuld unerlöstes Gespenst: eine verlorene Seele, die Begnadigung und Heil sucht. So übermittelt es Corinna Holtz in … Weiterlesen

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Wiederaufnahme. Berlioz’ La Damnation de Faust in der Inszenierung Harry Kupfers an der Oper Frankfurt am Main. 26. Februar 2011

[Fotos: >>>> Wolfgang Runkel.] Außerhalb der katholischen Kirche gibt es kein Heil, behauptet die katholische Kirche, und so ist die Entfernung aus dieser Kirche gleichbedeutend mit der Verdammnis. Die Verdammnis kann indessen von der stärksten performativen Kirchenkonkurrenz aufgehoben werden, – … Weiterlesen

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Francis Poulencs „Babar” nach Jean de Brunhoff am Konzerthaus Berlin. Musiktheater für Kinder.

Zu den beliebtesten Inszenierungen für Kinder im Musikclub des Konzerthauses Berlin gehört, neben >>>> dem großartigen Satie die liebevoll verspielte Arbeit zu Brunhoffs >>>> „Babar, der kleine Elefant” von 1931, zu der Francis Poulenc in den Vierzigern musikalische Illustrationen für … Weiterlesen

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