Wiener Baustelle.
Die erste eigene Wohnung ist eine ewige Baustelle, auch wenn dieses Wort vielleicht etwas übertrieben ist. Aber irgendwas ist immer. Da sind die Silikonfugen in meiner Dusche, die mit schöner Regelmäßigkeit in die geheimnissvolle Spalte zwischen Duschtasse und Wandfließen verschwinden, da ist die immer undichte Eingangstür, die noch einmal gestrichen werden müsste, die eine Stelle an der Wand, von der immer die Farbe abblättert, der tropfende Wasserhahn,… Ein Alltag, der Wert darauf legt, dass die Autorin auch ihre handwerklichen Fähigkeiten trainiert und nicht nur faul am Sofa liegt, auf Rezensionen wartet und ihren Blog schreibt.
Diese Woche gab es die erste Rezension auf Amazon (aber Achtung: Spoiler!) und eine sehr freundlichen bei “Das Wortreich“. Sehr erfreulich, da ich ja immer ungeduldig bin zu hören, was sich die LeserInnen allgemein so denken, vor allem die unterschiedliche Auswahl der “Lieblingstexte” bei einem Buch mit Kurzgeschichten ist für mich ungenmein interessant. Außerdem war ein ziemlich großes Foto von mir in der niederösterreichischen Kronenzeitung, sogar mit einer Aufzählung drei meiner Veröffentlichungen (allerdings hat sich das nicht in Amazon-Verkaufszahlen niedergeschlagen, was zwei Schlüsse zulassen würde: Krone LeserInnen kaufen nicht auf Amazon. Oder: Krone LeserInnen kaufen nicht Cornelia Travnicek.)
Morgen früh fahre ich also wieder nach Wien, eine weitere Arbeitswoche in meiner Lieblinsbaustelle liegt vor mir, am Mittwoch ein Interviewtermin (Da muss man wieder aufpassen, was man sagt, was nicht gerade zu meinen Stärken gehört. Man kann es entweder Ehrlichkeit nennen oder ganz einfach zugeben, dass man schneller ausspricht, was man wirklich denkt, als der Kopf die dazu passenden Beschränkungen, Vorsichtsmaßnahmen und Mäßigungen einarbeiten kann.)