Wunder geschehen.
Wunder sind ja meistens eher kleine Dinge. Wie zum Beispiel, wenn man die ersten paar Texte, die bei einem doch sehr regionalen und eingeschränkten Wettbewerb eingereicht wurden, liest, und auch gleich welche findet, die einem wirklich gefallen. Oder ein doch etwas größeres Wunder ist es, das ich gerade am Montag zum ersten Mal einen Vertrag über Filmrechte unterschrieben habe. Christine Ajayi heißt die Frau, deren Diplomfilm auf meinem Buch “Die Asche meiner Schwester” basieren soll. Abends im “Kleinen Cafe” saß ich eine Stunde länger als geplant, aber ungemein fasziniert, und hörte zu, wie sie meine Ideen, meine Figuren aufgenommen, und ihre eigenen Bilder hinzugefügt, sich selbst eingebracht hatte. Manche Schriftsteller mögen vielleicht aufschreien, wenn jemand ihren Text nimmt und ihn in seine Einzelteile zerlegt, sich nimmt was er brauchen kann und etwas gänzlich Neues daraus macht – mich beglückt gerade dieser Vorgang. Ich kann das Anfang und das Ende dieses Filmes vor mir sehen, neue, mir noch unbekannte Szenen und ich weiß, er wird gut werden. Hoffentlich finden sich genügend Fördergeber um dieses doch mehrere zehntausend Euro teure Projekt zu unterstützen, immerhin arbeiten alle ohnehin quasi unentgeltlich mit und auch ich habe meine Rechte für 0 Euro abgegeben, natürlich nicht ohne Absicherung für den Fall eines Erfolges – dann gehört ein Stück des Kuchens auch mir, damit alles seine Ordnung hat. Ich freue mich schon darauf einmal ein Drehbuch lesen zu dürfen, denn Drehbuch schreiben ist eine mir noch gänzlich fremde Kunst, der ich nicht schöner als auf diesem Weg näherkommen könnte.