Von Innsbruck bis Leipzig
Die letzten Tage hatte ich nicht sehr viel Zeit, darum muss ich jetzt die ganze Woche in einem Blogeintrag abarbeiten:
Am Mittwoch war ich mit Mieze Medusa und Julya Rabinowich in Hall in Tirol. Im Kulturlabor gab es das tRaumfrau Festival, bei dem wir mit Texten aus unserer neuen Anthologie einen Abend gestalten durften. (Die Anthologie ist übrigens gerade im Druck, Vorfreude!) Es war ein wirklich entspannter Abend, obwohl das Publikum nicht gleich seine Lieblings-Sexszenen der Literatur verraten wollte. Der liebe Martin Fritz war ebenfalls auf Besuch und Robert Renk war auch zugegen – es ist immer wieder schön in Tirol auf Besuch zu sein.
Am Freitag dann habe ich am Nachmittag in der Stiftskirche in Melk der Buchpräsentation von Altabt Burkhard Ellegast beigewohnt und Paulo Coelho doch nur aus der (immerhin) Nähe gesehen, ohne die Möglichkeit zu haben irgendwie auch nur an ihn heran zu kommen. Die ganze Veranstaltung war riesig, mit Security, Rettung und jeder Menge Fernsehleuten. Der Altabt ist ein sehr netter Mann, der erkannt hat, was die Kirche schon lange erkannt haben sollte und sich auch traut das laut auszusprechen, allerdings gibt es genug Leute außerhalb der Kirche, die genau das selbe sagen – er ist also nicht alleine mit seiner Weisheit.
Noch in der Nacht von Freitag auf Samstag habe ich den Nachtzug in Richtung Leipzig genommen, war dann auch Samstag zu Mittag dort und habe die Zeit noch für einen kleinen Stadtrundgang genutzt. Danach war ich ehrlich gesagt so müde, dass ich bis am Abend in meinem Hotelzimmer geschlafen habe, bevor ich zuerst den lieben Thomas Kunst bei seiner Lesung besucht habe, wo ich auch Dorothea Grünzweig wiedergetroffen habe (die ich vom Literaturlabor Wolfenbüttel vor einigen Jahren her kenne, sie hat sich auch tatsächlich noch an meinen Text von damals erinnert und meinte es wäre gar kein Wunder mich hier zu treffen). Anschließend war ich noch auf der Milena Verlagsparty, wo Kommando Elefant gespielt hat und Jan Kossdorf und Markus Köhle gelesen haben, dort war die Stimmung schon sehr fröhlich und ausgelassen, auch Kollegen von Luftschacht waren da.
Das Bild der Buchmesse war dominiert von Leute in Cosplay Kostümen und Manga-Aufmachung, was mich anfangs doch etwas irritiert hat – einige hatten auch wirklich sehr wenig an dabei. Der Sonntag auf der Messe selbst war ziemlich entspannt, es waren nicht solche Massen an Menschen wie ich befürchtet habe, meine Lesung verlief sehr gut obwohl ich ernsthafte Bedenken hatte (intensive Kurzprosa die genaues Zuhören erfordert ist bei der Atmosphäre auf der Messe schwer zu verstehen, meiner Meinung nach). Danach war ich noch zu einem kurzen Interview beim literadio, wo wir unter anderem über Urheberrecht und die Sinologie gesprochen haben. Ausgeklungen ist die Messe am Milena Stand, wo wir uns alle kollektiv auf das Erscheinen der Anthologie gefreut haben. Im Nachtzug sind mir dann noch der liebe Gerhard Ruiss und Attila Zoltan von Residenz begegnet – ein großes Familienfest also.
Meine liebe Agentin war auch sehr fleißig auf der Messe und hatte schon einige erfreuliche Nachrichten – man kann also gespannt sein, was die Zukunft bringt.
Soweit, so kurz: Ich glaube, ich habe noch etwas Schlaf nachzuholen.