Lyrik von Christl Greller
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fremdhören
in ungewohntem bett von
einer seite auf die andere, früher
schlaflos als sonst. schon
keimt morgen in die finsternis:
schwarz, schwarzgrau, grau. draußen
ein erstes moped. frauenschritte hastig
im stakkato auf asphalt.
schon
über dem köcheln der stadt
frei fliegend der jagdruf
hakenschnabeliger möven.
gurren aufgeplusterte tauben, krallentrippelnd.
hier
sieht alles so aufgespritzt aus.
und autotüren. und startgeräusche. daheim
würde man schlafen. ein
zug stampft vorbei,
windweit.
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Geb. 1940 in Wien, zuerst Werbetexterin, seit 1995 literarisch vielseitig tätig als Lyrikerin und Kurz-Prosaistin, zahlreiche Buch- und Anthologie-Publikationen, lebt in Wien
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