Aufgeschnappt
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Gefährlicher Geigen-Unterricht
Chioggia/Italien, 16. Februar 2009: Der Geigenlehrer Fabio Paggioro und sein 13-jähriger Schüler sind gerade dabei, ihre Unterrichtsstunde zu beenden. Paggioro erklärt dem Violin-Zögling noch, wie gut er ebenfalls mal werde, wenn er nur genug übe – da rastet sein Schüler aus. Aus heiterem Himmel sticht der Junge dem Lehrer ein Küchenmesser in den Rücken, dann haut er ab.
Gemäß der italienischen Nachrichtenagentur ANSA, die den Fall publizierte, sei glücklicherweise der zwar erheblich, aber nicht lebensgefährlich verletzte Geiger von einem Musiker-Kollegen, der in einem Nebenraum unterrichtete, entdeckt worden, so dass unverzüglich Polizei und Ambulanz alarmiert werden konnten.
Der Fall wirft insofern Fragen auf, als einerseits von einer vorsätzlich geplanten Tat ausgegangen werden muss: Die polizeilichen Recherchen ergaben, dass der Schüler das Messer extra aus der heimischen Küche in den Unterricht mitgenommen hatte. Andererseits sei der Junge, wie die Leiterin der betr. Regionalschule zu Protoll gab, vorher noch nie negativ aufgefallen, im Gegenteil als korrekt und respektvoll bekannt gewesen, er hätte gar beste Zeugnisse «wegen guter Führung»bekommen.
Möglicherweise, so die Spekulation, ist da ein schwelender Konflikt zwischen Lehrer und Schüler eskaliert. Oder es liegt ein neuerlicher Fall von Radikalisierung Jugendlicher durch Game-Software oder TV-Medien vor. Drittens ist natürlich auch eine schwere Persönlichkeitsstörung beim attackierenden Schüler in Betracht zu ziehen.
Die tieferen Gründe dieses Messer-Angriffs mögen (vorläufig) im Dunkeln bleiben, fest steht nur: Musikunterrichten scheint gefährlicher zu sein, als man bis jetzt annahm…
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