Glarean Magazin

Gerhard Josten: «Auf der Seidenstraße zur Quelle des Schachs»

Posted in Buch-Rezension, Gerhard Josten, Glarean Magazin, Rezensionen, Schach, Schach-Rezension, Thomas Binder by Walter Eigenmann on 2. August 2014

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Bereicherung des Diskurses über den Schach-Ursprung

Thomas Binder

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Auf der Seidenstrasse zur Quelle des Schachs - Cover - Gerhard JostenDie Frage nach dem Ursprung des königlichen Spiels gehört zu den ungelösten Problemen der Kulturgeschichte. Als sicher kann gelten, dass das Schachspiel aus südöstlicher Richtung zu uns gelangt ist. Alle weiteren Details bleiben bisher – und werden es möglicherweise immer bleiben – im Reiche der Mythen verborgen.
Gemeinhin wird der Ursprungsort in einem riesigen Gebiet vermutet, das mit «China, Indien oder Persien» zu umschreiben wäre. Oft wird sogar versucht, einen einzelnen Schöpfer des Spiels zu benennen. Selbst die berühmte Weizenkornlegende reiht sich in diese Überlegungen ein, ist doch die von Feld zu Feld verdoppelte Füllung des Schachbretts mit Weizenkörnern der Lohn für den «Erfinder des Schachspiels».

Zu den Forschern, die sich in jüngerer Zeit auf die Suche nach den Quellen des Schachs gemacht haben, zählt die Initiativgruppe Königstein. Von 1991 bis 2005 trafen sich namhafte internationale Schachhistoriker zu acht Konferenzen. Letztlich konnten auch sie keine schlüssige Antwort auf die eingangs gestellte Frage finden. Auf der Homepage http://www.schachquellen.de ist ihr Vermächtnis dokumentiert.
Eines der Mitglieder dieser Gruppe ist auch der deutsche Schachhistoriker, -komponist und -schriftsteller Gerhard Josten. Er legt nunmehr in Buchform seine Erkenntnisse und Schlussfolgerungen zum Thema vor.

Gerhard Josten - Seidenstrasse Quelle des Schachs - Afrasjab

«Schmelztiegel der Kulturen und Spiele»: Das alte Kushan-Reich

In den Mittelpunkt der Überlegungen stellt er dabei die Seidenstraße – einen Oberbegriff für die Handelsrouten entlang derer schon um die Zeitenwende der Kontakt zwischen Europa und (Ost-)Asien seinen Anfang nahm. Dabei wurden nicht nur Handelsgüter ausgetauscht, sondern auch Wissen, Ideen, Techniken – sicher aber auch Geschichten, Kunst, Überzeugungen – und ganz gewiss auch Spiele und Spielideen.

In einem seiner einführenden Kapitel führt uns Josten in jene Zeit und räumt mit manchen falschen Vorstellungen über die Seidenstraße auf. So musste man keinesfalls den ganzen Weg vom Mittelmeer nach China auf sich nehmen, um von den Segnungen dieser Route zu profitieren. Vielmehr wurden Güter und Ideen über viele Zwischenstationen unter den Völkern weitergereicht, dabei immer wieder verändert und bereichert.

Gerhard Josten - Seidenstrasse Quelle des Schachs - Synkretismus

Synkretismus als schachistorische Forschungstechnik

Den letztgenannten Prozess beschreibt Gerhard Josten nun für das Schachspiel, indem er verschiedene (Brett-)spiele ins Feld führt, die in den Ländern entlang der Seidenstraße und in deren weiterem Einflussgebiet verbreitet waren. Er wägt ab, welche Elemente dabei jeweils in das Schachspiel eingeflossen sind, wie sie sich zu einem Spiel vereinigten und ergänzten, das letztlich als Urform des Schachs angesehen werden kann. Hierfür verwendet er an zentraler Stelle und durchaus schlüssig den aus der Philosophie und Religionswissenschaft bekannten Begriff des Synkretismus.
Den Ort, an dem das Schachspiel entstanden sein könnte, bestimmt Josten im Kushanreich, welches innerhalb der Seidenstraße eine solch zentrale Position einnimmt, dass es sich als Schmelztiegel der Kulturen und ihrer Spiele offenbar anbietet.

Hat der Autor damit die Frage nach dem Ursprung des Schachs gelöst? Sicher nicht! Er bereichert aber den Diskurs um eine interessante Hypothese, die über den genannten Entstehungsort hinaus verschiedene neue Ideen einbringt. Ob sie dem Anspruch strenger Wissenschaft standhält, mag Ihr Rezensent nicht beurteilen. Das ist aber auch sekundär, solange keine eindeutig schlüssigeren Erklärungsansätze bekannt sind.
Die von Josten vorgelegte Arbeit ist eine in sich geschlossene Theorie – nicht besser und nicht schlechter als andere. Das Verdienst des Autors besteht darin, seine Ideen in eine auch dem Laien zugängliche Form gebracht und unsere Sinne für das nach wie vor ungelöste Problem geschärft zu haben.
Ob man seinen Gedankengängen in jedem Falle folgen möchte, bleibt dem Leser überlassen. An manchen Stellen konnte ich dies jedenfalls nicht bis ins letzte Detail tun – so als er zu einem unvollständig(!) gefundenen Satz von mehr als 4’000 Jahre alten Spielsteinen eine mögliche Anordnung auf einem 8×8-Brett ableitet, die natürlich der des heutigen Schachs sehr ähnlich ist.

Fazit-Rezensionen_Glarean Magazin

Gerhard Josten bereichert mit seiner neuen Monographie die Forschung zum Ursprung des Schachs um eine interessante Hypothese. Seine Ideen werden schlüssig und gut lesbar vorgetragen, dabei passend illustriert. Die Kaufempfehlung für einschlägig interessierte Leser wird (trotz des recht hohen Preises) gerne ausgesprochen.

Jostens Buch ist angenehm lesbar geschrieben. Hier kommt ihm sein für einen Sachbuchautor überdurchschnittliches Schreibtalent zu Gute, welches ja schon in Romanen erprobt ist. Die Darstellung ist reich und zweckmäßig illustriert, überwiegend mit archäologischen Funden von Spielsteinen und –brettern sowie kartographischen Skizzen. Dabei gelingt Gerhard Josten auch der Spagat zwischen erfrischender Lesbarkeit und wissenschaftlicher Korrektheit im Umgang mit Quellen und Zitaten. Erstere stammen oft aus dem Internet. Der Autor hat, obwohl schon im achten Lebensjahrzehnt stehend, dieses Medium aktiv in seine Forschungsarbeit einbezogen. Zu den Zitaten ist anzumerken, dass englischsprachige in der Regel ohne Übersetzung stehen gelassen wurden.

Als Klammer des Buches dient der sogenannte  Babson-Task – eine Aufgabe, die für Schachkomponisten lange Zeit ebenso unlösbar schien, wie für die Historiker die Frage nach den Quellen des Schachs. Auf dem Titelbild prangt (vielleicht nicht ganz zum Thema passend) die bisher beste Darstellung hierzu in einer Aufgabe des Russen Leonid Jarosch. Gegen Ende des Buches kommt Josten darauf zurück. Man mag den Zusammenhang zur Grundthematik etwas bemüht finden, als eine weitere Anregung zum Weiterforschen (z.B. im Internet) nimmt der Rezensent diesen Exkurs gerne auf.
Der Preis des Buches von knapp 30 Euro erscheint mir allerdings etwas zu hoch und wird ihm möglicherweise die verdiente Verbreitung unter Schachspielern, die gern etwas über den Brettrand hinausschauen, erschweren. ■

Gerhard Josten: Auf der Seidenstraße zur Quelle des Schachs, Diplomica Verlag Hamburg, 139 Seiten, ISBN 978-3842892194

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Weitere Schach-Rezensionen im Glarean Magazin

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Gerhard Josten (Hg.): «A Study Apiece»

Posted in Buch-Rezension, Gerhard Josten, Rezensionen, Schach, Schach-Rezension, Walter Eigenmann by Walter Eigenmann on 13. Mai 2010

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Faszinierender Blick in die Studienschach-Küche

Walter Eigenmann

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Der 72-jährige Kölner Schachkomponist, -historiker, -feuilletonist und -schiedsrichter Gerhard Josten ist in der internationalen Schachszene seit Jahren eine ebenso markante wie produktive Persönlichkeit. Seinen Arbeiten, Büchern, Reportagen und Untersuchungen rund ums vielseitig schillernde Thema «Schach» begegnet man in Schachzeitungen wie der Rochade Europa, auf Problemschach-Portalen wie der Schwalbe und bei anderen internationalen Turnier-Ausrichtern, in zahlreichen Monographien, ja sogar in einem gestandenen Schach-Roman.
Nun hat der umtriebige Enthusiast des Königlichen Spiels die Welt des Problemschachs um eine weitere Publikation bereichert, indem er 68(!) bekannte (und auch weniger bekannte) Autoren aus aller Welt einlud, je eine eigene Lieblingsstudie und deren Entstehungsgeschichte zu einer großangelegten Anthologie beizusteuern. Das Resultat ist ein 280-seitiges Kompendium namens «A Study Apiece» («Eine Studie pro Kopf»), das nicht nur international anerkannte Endspielschaffende und faszinierende Schach-Endspiel-Aufgaben versammelt, sondern auch sehr authentische Einblicke eröffnet in die kreative, teils auch skurile, immer aber faszinierende Werkstatt moderner Studienschöpfer.

Herausgeber Gerhard Josten (*1938)

Die Teilnehmer-Liste von Jostens umfangreicher Sammlung – das Vorwort schrieb übrigens kein geringerer als der EG-Gründer John Roycroft – liest sich dabei wie das «Who-is-who» der aktuellen internationalen Schachstudien-Szene: Lebende Legenden wie John Nunn und Pal Benkö oder Problemschach-Prominente wie Michal Hlinka, Mikhail Zinar und Jan Rusinek steuerten ihr ganz persönliches «Best-of» ebenso bei wie solche unbekannten, aber innovativen Komponisten wie Ilham Aliev, Marco Campioli, Yuri Roslov, Gheorghe Telbis oder Wouter Mees – der interessanten Köpfe wären noch einige. Natürlich kann man in solchen Anthologien immer auch ein paar wichtige Namen vermissen; so hätten meines Erachtens Kostproben verschiedener jüngerer, aber nichtsdestoweniger einflussreicher Autoren wie beispielsweise Abdelaziz Onkoud, Piotr Murdzia oder Miodrag Mladenović den Band noch zusätzlich aufgewertet.

Jean-Marc Loustau: White to play and win (Phénix 2009)

Und wenn wir schon bei den Schönheitsfehlern sind: Schade, dass den jeweiligen Hauptdiagrammen nicht die gleiche grafische Sorgfalt zuteil wurde, wie sie ansonsten den Band auszeichnet; solche grobpixeligen Illustrationen – wohl durch Vergrößerung entstanden – dürften eigentlich nicht mehr vorkommen im Zeitalter hochtechnisierten Desktop-Publishings, erst recht nicht bei einem stattlichen Buchpreis von knapp 30 Euro. Ansonsten ist «A Study Apiece» aber ein layouterisch zwar einfach, aber durchaus ansprechend gestalteter, auch buchbinderisch solide gefertiger Band mit zahlreichen Diagrammen, Fotos und viel Varianten- wie Fließtext; alles in allem sein Geld sicher wert.

Per Olin: White to play and draw (Moskau 1975)

Die von den 68 Buchautoren präsentierten Aufgaben kommen so vielfältig-heterogen daher wie die Biographien ihrer Schöpfer bzw. die Geschichte(n) ihrer Entstehung. Neben simplen Sechsteinern, die im Zeitalter der Datenbanken keinerlei endspieltechnische, wohl aber ungebrochen ästhetisch-künstlerische Bedeutung haben (wie obenstehendes Beispiel von J.M. Loustau zeigt), stehen hochkomplexe Patt-Konstrukte wie z.B. Per Olins  Stück (rechts), und natürlich sind innerhalb der beiden Grundforderungen, die eine richtige Endspiel-Schachstudie immer stellt – nämlich entweder a) «Weiß zieht und gewinnt» oder b) «Weiß zieht und hält remis» -, zahlreiche «klassischen» Motive der Studien-Geschichte und deren gewachsene «Studienschulen» anzutreffen.

Computer oder Notizblock? Emil Melnichenko: «Als Dinosaurier des Problemschachs bleibe ich bei der primitiven manuellen Kompositionsmethode, wie ich sie seit meiner Jugend genieße.»

Emil Melnichenko: «I never totally trust the machine…»

Wie stehen eigentlich die heutigen Studien-Komponisten zum Problemfeld «Computer»? Charakteristisch hierzu scheint das Statement des bedeutenden neuseeländischen Autors Emil Melnichenko zu sein, der (S.153ff) schreibt: «Today, I usually check my work with a computer, but I never totally trust the machine, and I certainly never use it to garner ideas, because I do not know how, nor do I enjoy the human computer interface, in fact, I find it tedious, distracting and contra the artistic spirit that employs serendipity as muse.» Und weiter stellt Melnichenko klar, dass er zwar um die Präzision der sog. EGTBs wisse, aber trotzdem an der Jahrhunderte alten Konvention festhalte: «Computer literate composers are welcome to make use of their power but as a dinosaur I still remain attached to the primitive and manual method of composing that employs a tangible medium I have enjoyed since youth, in preference to one I personally find self defeating.»

Drei Pioniere der Computer-Endspiel-Forschung: Ken Thompson, Eugene Nalimov, Stefan Meyer-Kahlen (v.o.n.u.)

Selbstverständlich ist solches Selbstverständnis des «artistic spirit» zu respektieren, gleichwohl muss leise angemerkt werden, dass in den einschlägigen Studien-Datenbanken mit ihren abertausenden von Aufgaben zahlreiche – teils bekannte, ja als «historisch wertvoll» deklarierte – Stücke lagern, deren Lösungszüge das doppelt vergebene Ausrufezeichen keineswegs verdienen, sondern vielmehr von dem ach so tumben Computer unbarmherzig als nebenlösige oder gar inkorrekte Kompositionen entlarvt werden. Heutzutage tut ein Studien-Autor also gut daran, seine Vielzüger- bzw. -steiner dem finalen Röntgenlabor seines heimischen Silikanten und dann erst dem internationalen Schiedsrichter zuzustellen… (Inwieweit auch «A Study Apiece» fehlerhafte Aufgaben enthält, habe ich nicht en détail untersucht; anzunehmen ist aber, dass Herausgeber (und Computerschach-Sympathisant) Josten diesbezüglich seine Hausaufgaben gemacht hat).

Nichtsdestoweniger soll in diesem Zusammenhang eine warnende Stellungnahme des bulgarischen Schiedsrichters Petko Petkov nicht unterschlagen werden (S.14ff): «Because at present we have many bad examples with using of ‘Nalimov’s databases’ I think that this threat to endgame genre is very serious an can be fatal in near future when this databases can embrace settings with 7 pieces on the board. But after that can follow also envelop of 8,9 etc. positions. If the Nalimov’s tables give all positions with 7 pieces […] the ‘moving-formula’ for the many endgames can be: x+7 where all new themes and ideas the composer should demonstrate only in this ‘introduction’ with ‘x’ pieces, because after it all is without any sense banal known. As professional lawyer I should say that at present very important for the world endgame – composition ist the question for the copyrights in the light of existence of Nalimov’s databases. If after x moves we receive a position with 6 pieces which is computer – Nalimov’s position the main question ist obviously how fare are original these x moves as an introduction…»

Schach-Studien kennt die Welt schon seit alters her; hier ein Detail aus dem «Buch der Spiele» von König Alfons dem Weisen (13. Jh.)

Die je spezifische Art, wie die 68 Co-Autoren des Bandes ihre Werke vorstellen, wirft ein bezeichnendes Licht auf ihre Komponisten-Persönlichkeit: Einigen wie z.B. Javier Ibran genügen zwei Seiten, zwei Diagramme, zwei Varianten und ein paar Sätze, um ihre Lieblingsposition in Szene zu setzen, andere wie z.B. Siegfried Hornecker erläutern ihren kompositorischen Höhenflug auf fünf und mehr Seiten mittels ausgiebiger Verbalität, wieder andere (z.B. Daniel Keith) stürzen sich variantenverliebt in geradezu Hübnersche Abspiel-Orgien.

Dieser immer sehr subjektive, für den Leser interessant und authentisch wirkende Zugriff aller Komponisten auf ihre ganz persönliche «Top-One»-Stellung ist die große Stärke von «A Study Apiece». Gerhard Josten legt mit dieser Endgame-Anthologie keine erschlagende Fülle von hunderten Aufgaben vor, sondern ein fast intimes, autobiographisches Kaleidoskop der Herstellungsverfahren und der individuellen Motivation der Studien-Schaffenden. In dieser betont persönlich-offenen Art des Einblicks in die internationale Werkstatt der Endspiel-Komposition sucht dieses Schachbuch von Herausgeber Gerhard Josten seinesgleichen. (Selbstverständlich ist der Band bei solch internationaler Autorenschaft komplett in englischer Sprache gehalten). Eine sehr willkommene, die bestehende Problem-Bibliothek bereichernde Buch-Edition. ■

Gerhard Josten (Hg.), A Study Apiece (68 Studien-Autoren und ihre Lieblingsaufgaben – engl.), Edition Jung Homburg, 280 Seiten, ISBN 978-3-933648-38-9

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English Translation

(Thanks to John Rice/UK) .

A fascinating look into the world of the chess study

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72-year-old Gerhard Josten, from Cologne, is a chess composer, historian, feature-writer and judge. For many years he has been both a notable and at the same time a productive figure on the international chess scene. His work, his books, reports and investigations concerning the multifaceted and enigmatic subject that is “chess” can be found in chess magazines such as Rochade Europa, in chess-problem outlets like Die Schwalbe and at other international tourney events, in numerous monographs and even in a mature chess novel.

Now this energetic enthusiast of the royal game has enriched the world of chess composition with another publication. He invited each of 68 (!) well-known (and less well-known) composers from all over the world to contribute one favourite study from their own output, along with details of its genesis, to be included in a wide-ranging anthology. The result is a 280-page volume entitled “A Study Apiece” which, with its assembly of internationally recognised names, provides not only a collection of absorbing chess endgame-studies but also a genuine insight into the creative and sometimes comical yet always fascinating workshop of present-day study-composers.

The list of contributors to Josten’s extensive collection, with its preface written by no less a figure than EG-founder John Roycroft, reads like a “Who’s who” of the current international chess-study scene. Living legends such as John Nunn and Pal Benkö or leading figures of compositional chess like Michal Hlinka, Mikhail Zinar and Jan Rusinek sent in their very personal “best” selections, alongside lesser known yet innovative composers such as Ilham Aliev, Marco Campioli, Yuri Roslov, Gheorghe Telbis or Wouter Mees and a number of other interesting figures. Of course it’s always possible with such anthologies to regret the absence of important names; in my view the inclusion of samples from various younger but no less influential composers such as Abdelaziz Onkoud, Piotr Murdzia or Miodrag Mladenovic, to name just a few, would have appreciably enhanced the value of the work.

And while we’re on the subject of shortcomings, it’s a pity that the main diagrams were not accorded the graphical care that characterises the rest of the book. Such unrefined illustrations, doubtless enlargements, have no place in the digital age of desktop publishing, especially not in a book with a cover price as high as 30 Euros. But otherwise “A Study Apiece”, with its admittedly simple layout, is attractively produced in a robust binding, with numerous diagrams and photos, and text typeset both for variation-play and for continuous reading. All in all it’s certainly worth the asking price.

The studies of the 68 contributors appear just as varied as the biographies of their composers and the details of the works’ genesis. Alongside simple 6-piece items, which in these days of endgame databases have no technical significance but still display a certain aesthetic artistry (like Loustau’s diagrammed example), one finds highly complex stalemate constructions such as Per Olin’s study (diagrammed). And of course within the two basic stipulations found in all genuine chess endgame studies, viz. (a) White to play and win or (b) White to play and draw, one comes across innumerable “classical” features from the history of studies and the various study-schools that have arisen.

What is the attitude of today’s study-composers to the thorny question of computers? This statement (p.153ff) from the eminent composer from New Zealand, Emil Melnichenko, seems typical: “Today, I usually check my work with a computer, but I never totally trust the machine, and I certainly never use it to garner ideas, because I do not know how, nor do I enjoy the human computer interface, in fact, I find it tedious, distracting and contra the artistic spirit that employs serendipity as muse.” And Melnichenko goes on to affirm that while he knows about the precision of so-called EGTBs he still sticks to the centuries-old convention: “Computer-literate composers are welcome to make use of their power but as a dinosaur I still remain attached to the primitive and manual method of composing that employs a tangible medium I have enjoyed since youth, in preference to one I personally find self-defeating.”

Naturally this awareness of the “artistic spirit” commands respect. At the same time it must be observed that in the relevant study databases with their many thousands of compositions there are numerous items stored, in some cases well-known and in others deemed to be “of historical value”, whose solutions contain moves that in no way merit the double exclamation-mark but which are mercilessly revealed by the crass computer to be cooked or completely insoluble. Nowadays a composer is well advised to give his study, if it has many moves and/or pieces, to the x-ray lab of his personal silicon-friend before submitting it to the international judge… (I have not investigated in detail whether “A Study Apiece” contains faulty compositions; but it is to be assumed that editor Josten, who is by no means averse to computer-chess, has done his homework in this regard.)

Nevertheless a note of caution is sounded in this connection by Bulgarian judge Petko Petkov (p.14ff), and it deserves a mention: “Because at present we have many bad examples with using of ‘Nalimov’s databases’ I think this threat to endgame genre is very serious and can be fatal in near future when this databases can embrace settings with 7 pieces on the board. But after that can follow envelop of 8, 9 etc. positions. If the Nalimov’s tables give all positions with 7 pieces […] the ‘moving-formula’ for the many endgames can be: x+7, where all new themes and ideas the composer should demonstrate only in this ‘introduction’ with ‘x’ pieces, because after it all is without any sense banal known. As professional lawyer I should say that at present very important for the world endgame-composition is the question for the copyrights in the light of existence of Nalimov’s databases. If after x moves we receive a position with 6 pieces which is computer-Nalimov’s position, the main question is obviously how fare are original these ‘x’ moves as an introduction…”

The individual manner in which the 68 co-authors of the book present their work casts a distinctive light on their composing personality. Some, like e.g. Javier Ibran, need no more than 2 pages, 2 diagrams, 2 variations and a few sentences to tell us everything about their chosen position. Others, e.g. Siegfried Hornecker, spread themselves over 5 or more pages of elaborate verbosity, while others again (e.g. Daniel Keith) take delight in plunging into an orgy of variations in a manner worthy of Hübner.

The way each composer approaches his personal favourite position is always very subjective and interesting to the reader, and it conveys a truly genuine impression. This is the great strength of “A Study Apiece”. In this endgame anthology Gerhard Josten does not offer a deadening mass of hundreds of studies, but an almost intimate, autobiographical kaleidoscope of study-composers’ processes of creation and individual motivation. This work by editor Gerhard Josten provides an emphatically personal insight into the international workshop of endgame composition, and as such it is unlike any other chess book. (Of course with contributions on an international scale the book is in English throughout.) A very welcome publication that enriches the existing library of chess composition. (Walter Eigenmann)

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