Tieger/Plinke (Hg.): «Jahrbuch für Autorinnen & Autoren»
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Erste Adresse für Literatur-Adressen
Walter Eigenmann
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Welche Literaturwettbewerbe fördern Lyrik? Wie muss für die Lektorate eine vernünftige Manuskript-Gestaltung auszusehen? Hat Zürich ein Literaturhaus? Was ist vom immer häufiger genutzten Book-on-demand-Prinzip zu halten? Wie lautet die Telefon-Nummer des Rowohlt-Verlages? In welchen Hörmedien lässt sich ein Kurzdrama unterbringen? Wie hoch dotiert sind die Literatur-Stipendien Münchens? Welcher Verlag hat Hunde und Radfahren als Programm-Schwerpunkte? Nimmt Suhrkamp Manuskripte auch per E-Mail entgegen?
Solche und hundert verwandte Fragen pflegen heutzutage Schriftsteller/innen (zumal junge bzw. debütierende) eigentlich via Google zu beantworten. Es gibt aber einen mindestens ebenso schnellen (und in Teilbereichen sogar ergiebigeren) Weg: Das «Deutsche Jahrbuch für Autor/Autorinnen».
Auf jeweils ca. 800 Seiten präsentieren nun schon seit Jahren die zwei Herausgeber Gerhild Tieger und Manfred Plinke vom Berliner «Autorenhaus-Verlag» ihren roten Hardcover-Wälzer mit seiner schier unerschöpflichen Fülle an Adressen, Nummern, Ratschlägen und Hinweisen zum gesamten deutschsprachigen Literaturbetrieb. Der von diesem Branchenhandbuch ausgebreitete Fundus ist auch in seinem jüngsten Update 2010/2011 erneut gewachsen, wobei zwar der Verlags-Adressen-Pool nach wie vor den Hauptharst des Bandes ausmacht, aber besonders informativ wie amüsant auch alle die anderen Rubriken daherkommen. Denn die Herausgeber haben ihren zehn Adressen-Abteilungen jeweils Feuilletonistisches oder gar Original-Literarisches vorangestellt.
So beschreibt etwa unterm Stichwort «Schreiben» der Schweizer Thomas Hürlimann seinen Werdegang zum bekannten Schriftsteller, unter «Trends & Genres» vermittelt Maren Bonacker Wissenswertes zu «Fantasy und Phantastik», Peter Stamm stellt bei «Autorenberuf» seine schriftstellerische Technik in 13 Thesen vor, Anna Basener erläutert unter «Verlagssuche» ein «Muster-Exposé für einen Heimatroman», oder da warnt etwa Tobias Kiwitt junge und/oder unerfahrene Debütierende vor den «sieben häufigsten Irrtümern beim Verlagsvertrag».

Auf 800 Seiten breitet das jüngste «Autoren-Jahrbuch» aus dem Berliner Autorenhaus-Verlag als aktuelles Kompendium eine Fülle von nützlichen Adressen & und informativen Tipps rund um den gesamten deutschsprachigen Literaturbetrieb aus. Nutzwert: maximal.
Ganz zuhinterst in dem buchdrucktechnisch sorgfältig-solide gefertigen, zwar ohne Illustrationen, aber layouterisch gepflegt daherkommenden «Jahrbuch 2010/2011» aus dem «Autorenhause» darf natürlich das besondere «Steckenpferd» des Berliner Kleinverlegers Manfred Plinke nicht fehlen, nämlich das ewig umstrittene Thema «Zuschussverlage». In diesem Zusammenhang wird mit einigen Erläuterungen u.a. auf das noch junge «Aktionsbündnis für faire Verlage» hingewiesen, das 52 Autorenverbände und andere Literatur-Institutionen aus dem ganzen deutschsprachigen Europa vereint in der Zielsetzung, die «Missstände im Verlagswesen» zu bekämpfen, welche «einseitig zu Lasten der Autoren gehen».
Abgerundet wird der in jeder Hinsicht gewichtige Wälzer mit einem knapp 20-seitigen Index, der via Stichwörter-Alphabet blitzschnell die Programm-Schwerpunkte der zahllosen Verlage eruieren lässt.
Kurzum, das «Deutsche Jahrbuch für Autorinnen/Autoren 2010/2011» geht den erfolgreichen Weg seiner Vorgänger weiter und orientiert mithilfe einer beeindruckenden Fülle an recherchierten Adressen und anderen Infos über den aktuellen Literaturbetrieb und Medienmarkt. Nicht nur nützlich, ja teilweise unverzichtbar für angehende Schriftsteller/innen, sondern auch anregendes Infotainment für Literaten aller Couleur. ■
Gerhild Tieger & Manfred Plinke (Hg.), Deutsches Jahrbuch für Autorinnen/Autoren 2010/2011, Schreiben und Veröffentlichen – Adressen und Informationen, Autorenhaus Verlag Berlin, 800 Seiten, ISBN 978-3-86671-064-1
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Leseproben
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Jahrbuch für Autorinnen und Autoren 2007
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Nützliches Kompendium für alle Schreibenden
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Das «Deutsche Jahrbuch für Autoren, Autorinnen 2007/2008» ist ein Kompendium der Superlative. Auf mehr als 1’000 Seiten (!) finden sich: Eine unglaubliche Fülle von Media- und Verlagskontakten; zahllose praktische Ratschläge und Informationen für Theater-, Film-, Hörfunk- und Buchautoren; Tipps und professionelle Insider-Informationen mit allen Adressen und dazugehörigen Informationen aus dem Literatur- und Medienmarkt; Erweiterter Inhalt mit schriftlich recherchierten Adressen und Zusatzinformationen; Literaturpreise und Stipendien; Verlags-Adressen mit Ansprechpartner und der gewünschten Angebotsweise etc. Zurecht schrieb die Süddeutsche Zeitung: «Gibt der Literatur ihre Adressen». (gm/07)
Manfred Plinke/G.Tieger (Hg): Deutsches Jahrbuch für Autoren/Autorinnen 2007/2008, Aktuelle Informationen und Adressen aus dem Literatur- und Medienmarkt, Autorenhaus-Verlag, 1054 Seiten, ISBN 3-86671-025-9
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