Tomas Liska: «Bercheros Odyssee» / Jaromir Honzak: «Uncertainty» (CD’s)
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Auf Linie gebracht –
2 neue Alben von Bassisten als Bandleader
Michael Magercord
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Ein Komponist für Filmmusik, der seine Wurzeln im Jazz verortet, gestand mir einmal, dass er, wenn er partout keinen Einfall für eine Melodie-Linie bekomme, zunächst entsprechend der filmischen Vorgaben eine Bass-Linie einspielt, auf der sich dann alles weitere finden lässt.
Musik, die bewegten Bildern unterlegt wird, folgt einer zuvor festgelegten Dramaturgie. Und ein wenig wirken die beiden vorliegenden Alben, in denen die Bassisten jeweils den Ton angeben, auch wie Filmmusik. Obwohl es keine Platten mit Filmmusik sind, sondern eher das, was man einmal «Konzeptalben» nannte: eine dreiviertel Stunde zusammenhängende Klanggebilde – das kann entweder großartig werden oder ganz besonders repetitiv enden.
Mit Tomas Liska und Jaromir Honzak, haben sich zwei versierte Jazz-Bassisten und ihre jeweiligen Formationen in ihren neuen Einspielungen – beide bei Supraphon – auf genau diese Gratwanderung begeben. «Bercheros Odyssee» nennt Tomas Liska, der jüngere von beiden, seine Komposition, die der Absolvent des Berliner Jazz-Instituts zusammen mit seinen Kommilitonen Fabiana Striffler (Geige), Simon Marek (Cello), Markus Ehrlich (Klarinette) und Natalie Hausmann (Tenorsaxophon) unter dem Bandnamen Pente eingespielt hat. Das Album folgt ganz und gar der Konzeptidee. Die sechs einzelnen Passagen heißen auch konsequenterweise «Parts», die ein zusammenhängendes Ganzes bilden sollen.
Liska war zuvor eher in der Weltmusik und im Bluegrass unterwegs. Mit dem Studium begann wohl die Reise durch philosophische und ästhetische Tiefen seines Faches. Seine CD gewordene Odyssey mit einem Titel, der aus den Namen seines Studienortes und dem des Indianerstammes der Cherokee zusammengesetzt wurde, kommt zunächst etwas intellektuell und ernst daher, verliert sich ab und zu im Free Jazz, um dann doch immer wieder kürzere Aufenthalte an bekannten Orten einzulegen: wenn nämlich die Geige oder das Cello folkloristisch ertönen, die Klarinette einen Gospel andeutet oder uns das Saxophon auf dem Balkan Station machen lässt – und trotzdem findet es zu einer lyrischen, unprätentiösen Einheit.
Etwas traditioneller erscheint aufs erste Hören das Album des versierten Altjazzers Jaromir Honzak zu sein. Auch er hatte einst studiert, nur liegt das schon bald 30 Jahre zurück. Zehn Jahre zuvor hatte er seinen Militärdienst in einer Armeeband in Prag absolviert, und danach begann seine Laufbahn in der Jazzszene der Stadt. Sein Studienort war dann Boston. Nach dem USA-Aufenthalt begann seine internationale Karriere als Bassist, Bandleader – und Komponist.
«Uncertainty» heißt die Zusammenstellung von acht eigenen Titeln, die er mit den wesentlich jüngeren E-Gitarristen David Doruzka, Pianisten Vit Kristan, dem französischen Saxophonisten Antonin-Tri Hoang und schwedischen Schlagzeuger Jon Fält eingespielt hat. Jedes Stück steht für sich, hat eine andere instrumentale Zusammensetzung. Und ist das erste Stück mit dem deklamatorischen Titel «Smell of change» noch flotter E-Gitarren-Jazz, so ist im zweiten der Wandel da und im dritten schließlich vollzogen: hin zu einer meditativen und lyrischen Dichte, die sich weitgehend der Instrumenten-Akrobatik enthält, und die man durchaus als Ausflug in die «Ungewissheit» erleben kann.

In ihren jüngsten Aufnahmen folgen Altjazzer Jaromir Honzak («Uncertainty») und Neujazzer Tomas Liska («Bercheros Odyssey») weiterhin den Vorgaben der Bass-Linien. Dass diese Wahrung einer guten Musik-Tradition dem Treiben der doch so freiheitsliebenden Improvisations-Musiker erst die Form gibt, in der sich dann ihre sprühenden Ideen oder – im Gegenteil – ihre Hingabe in tiefe Gefühlswelten ergießen können, beweisen einmal mehr diese beiden lyrischen, ja meditativen Alben.
Beide Alben haben – bei allen Unterschieden – schließlich doch eines gemeinsam: Es sind ihre klaren bass-lines, die ihre musikalische Fantasien auf Linie halten. Sie erst machen aus der Gratwanderung zwischen Klängen und Atmosphären, aus den Stückchen und den Teilen ein zusammenhängendes Ganzes. Vielleicht ist dies ja auch das höchste an der hohen Kunst des Bass-Spiels. Und sollte den beiden Bassisten darum gegangen sein: mission accompli. ■
Tomas Liska & Pente: Bercheros-Odyssey, Audio-CD, Supraphon
Jaromir Honzak & Band: Uncertainty, Audio-CD, Supraphon
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Internationaler Kompositionswettbewerb für zeitgenössische Kammermusik 2016
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Werke für Violine, Cello, Klavier und Akkordeon gesucht
Der Verein «Via nova – Zeitgenössische Musik in Thüringen» schreibt für 2016 einen internationalen Wettbewerb für neue Kammermusik aus. Die Werke sollen für die Besetzung Violine, Cello, Klavier und Akkordeon geschrieben sein und eine Aufführungsdauer von ca. neun Minuten haben. Einsende-Schluss ist am 31. Dezember 2015, die weiteren Bedingungen sind hier zu erfahren. ■
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Weitere Musik-Ausschreibungen im Glarean Magazin
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Das Zitat der Woche
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Von der Übereinstimmung der Musik mit dem Leben
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Was ist nötig, damit ein Lied zum Hit wird? Die oft aufgestellte These, es sei allein eine Sache der Vermarktung, ist ebenso falsch wie der Glaube, eine reine, von jeder kommerziellen Absicht losgelöste Kunst sei die Voraussetzung dafür. Beides kann, muss aber nicht sein.
Lässt man kurzlebige Popacts und One Hit Wonders aussen vor und betrachtet nur Künstler, die über Jahre und Jahrzehnte kontinuierlichen Erfolg hatten, zeichnen sich Erfolgsfaktoren ab, die sich bis zu einem gewissen Grad verallgemeinern lassen. So haben z. B. Udo Jürgens, Madonna, Tina Turner oder Joe Cocker eins gemeinsam: Image und Musik bilden eine glaubhafte Einheit und die Biografie enthält bewegende Schicksalsmomente, die für Schlagzeilen sorgen.Maximale Authenzität von Musik und Leben: Gitarren-Legende Jimi Hendrix (1942-1970)
Wenn Frank Sinatra oder Harald Juhnke trotzig singen «I Did It My Way», nimmt man ihnen das ab, weil sie gesellschaftliche Konventionen immer ausser Acht liessen und trotzdem Erfolg hatten. Herbert Grönemeyer gestatten wir, über den «Mensch(en)» als solchen zu singen, denn jemand, der bekanntermassen so viel durchgemacht hat, kann das wohl beurteilen. Die Rolling Stones füllen selbst nach rund 40 Jahren im Musikgeschäft immer noch die grossen Stadien der Welt, weil sie wie keine andere Band über so lange Zeit hinweg das Lebensmotto «Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll» verkörpert haben. Jede Falte im Gesicht von Keith Richards und jedes uneheliche Kind von Mick Jagger zertifizieren das Image. Janis Joplin, Jimi Hendrix und Jim Morrison personifizierten das Lebensgefühl der 60er Jahre «Live fast – die young» in geradezu tödlicher Perfektion. Bei ihnen stimmten Musik, Biografie und Image bis in den Tod überein. Im HipHop gehören Tupac Shakur und Notorious BIG zu den am meisten verehrten Personen, denn ihr Tod im Kugelhagel zementiert ihre Street Credibility als Homies. ▀
Aus: «Wert der Kreativität», in der Zeitschrift «Musik & Bildung» (Musikpädagogik), Schott Verlag 2004
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Internationaler Chor-Kompositionswettbewerb
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Neue A-Cappella-Werke für Amateurchöre
Der Schweizer Kantonal-Gesangsverband St. Gallen schreibt im Hinblick auf sein 150-Jahr-Jubiläum 2016 einen internationalen Wettbewerb für Chorkompositionen aus. Gesucht werden A-cappella-Stücke, die in Schwierigkeitsgrad und Satztechnik an Amateurchöre einfachen oder mittleren Niveaus angepasst sind, die Besetzung SATB aufweisen und eine Dauer von 2’30” bis max. 4 Minuten haben. Der Wettbewerb ist mit total 6’000 Franken dotiert. Einsende-Schluss ist am 31. August 2015, die weiteren Einzelheiten finden sich hier. ■
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Weitere Musik-Ausschreibungen im Glarean Magazin
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Das neue Musik-Kreuzworträtsel im Juni 2015
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Der Buchstaben-Musik-Rätselspaß !
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Copyright© 2015/6 by Walter Eigenmann
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Das Zitat der Woche
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Über die Musik als Glücksverstärker
Nicolai Petrat
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Diese Behauptung wirkt auf den ersten Blick etwas banal, lohnt aber die genauere Reflexion, insbesondere dann, wenn es darum geht, weitere Hintergründe zur Entstehung von Glücksgefühlen zu recherchieren. Beginnen wir zunächst weit vorn, bei unserer stammesgeschichtlichen Entwicklung. Denkbar ist nämlich, dass Glücksmomente schon seit langer Zeit durch die Beschäftigung mit Musikalischem im weiteren Sinne erzeugt werden. Der britische Rockmusiker Sting geht davon aus, dass die allerersten von Menschen gesungenen Lieder dem Ausdruck von Freude dienten.
Heute kennt es jeder: Wenn wir «unser» positiv gestimmtes Lieblingsstück hören, sind wir nicht nur besser gelaunt, wir sind gleich fröhlicher und fühlen uns dynamischer. Dahinter stecken bestimmte neurologisch ablaufende Prozesse. Tatsächlich hängen das Erleben von Musik und die Bildung von Glücksgefühlen neurophysiologisch eng zusammen.
Neurowissenschaftler können es z.B. daran erkennen, wenn auf Gehirnscans beim Musikhören gerade Bereiche des Belohnungssystems, vor allem im limbischen System, gewissermaßen «aufleuchten», dort also verstärkte Aktivität zu erkennen ist.Was aber passiert, bevor akustische Nervenimpulse das limbische System erreichen? Grundlegende neuronale Aktivitäten, die im weiteren Sinne etwas mit musikalischer Wahrnehmungsverarbeitung zu tun haben, beginnen bereits im Hirnstamm, dem ältesten Teil unseres Gehirns. Vor allem rhythmische Anteile werden schon dort registriert, zwar nicht bewusst, aber so intensiv, dass sie früh auf von der Evolution festgelegte Schaltkreise unserer Hörbahn geschickt werden. Die an der akustischen Wahrnehmungsverarbeitung beteiligten Neuronenverbände sind von Natur aus darauf angelegt, bereits auf ersten Stationen der Hörbahn Regelmäßigkeiten und Ordnungen zu erkennen. Hier werden frühzeitig laute Reize, dumpfe, tiefe sowie dissonante Klänge registriert. Diese signalisieren den übrigen Arealen im Gehirn mögliche Gefahren und treiben den Herzschlag, Blutdruck und die Atemfrequenz in die Höhe, verändern die Muskelspannung. Dies führt zu Impulsen für Abwehr- und Fluchtreaktionen. Umgekehrt wirken langsame und regelmäßige Rhythmen beruhigend. Unser Gehirn interpretiert sie als Anzeichen für ungefährliche Situationen. Wir spüren dies als ein besonderes Wohlgefühl. Je nach Art der Musik werden unterschiedliche Hormone abgegeben: Adrenalin bei schneller und aggressiver Musik, Noradrenalin bei sanften und ruhigen Klängen. Letztere können sogar die Ausschüttung von Stresshormonen verringern. Der Nucleus accumbens wird aktiviert. Umgekehrt wird der sogenannte «Mandelkern» im Limbischen System, der insbesondere bei Stress aktiv ist, regelrecht abgeschaltet, wenn wir etwas Angenehmes empfinden, beispielsweise unsere Lieblingsmusik hören. Es entsteht Freude, unser Glücksempfinden wird stimuliert, eventuelle Ängste verschwinden zumindest vorübergehend. […]
Nicolai Petrat
Musik erfordert eine Wahrnehmungskunst, die auf die Verarbeitung des Moments angewiesen ist. Trotz der immensen Vielfalt an zu verarbeitenden Informationen geht unser Gehirn hier sehr effektiv an die Arbeit, einerseits durch besondere Mechanismen der Wahrnehmungsverarbeitung,andererseits dadurch, dass es dabei recht zuversichtlich, ja optimistisch vorgeht. Denn «die Natur“ hat unser Gehirn auch im Hinblick auf die Musikverarbeitung mit einer Art «Belohnungsspirale» ausgestattet. Auch für unser Musikgehirn gilt: Umso besser die Neuronenverbände und neuronalen Netzwerke zusammenarbeiten, desto lern- und leistungsfähiger wird unser Gehirn. Im besten Fall geraten die Verarbeitungsprozesse in eine intern organisierte Belohnungsspirale.
Das Besondere: Sobald Neurotransmitter wie Dopamin, Noradrenalin, Serotonin oder Endorphine mit ins Spiel kommen, werden umfangreichere musikspezifische Netzwerke aktiviert, manche werden erweitert, manche sogar neu gebildet. Ohne Transmitter kann unser Gehirn keine Informationen verarbeiten, auch keine musikalischen. Ohne sie ist eine Kommunikation im Gehirn nicht möglich. Sie sind wesentlich daran beteiligt, unsere funktionelle neuronale Architektur aufzubauen, in Gang zu setzen, optimal zu aktivieren. Durch sie wird der Aktionsradius erweitert, es werden auch weiter entfernte Areale aktiviert. Diese sorgen dafür, dass wir uns besser konzentrieren können und motivierter, zuversichtlich sind, ein gesetztes Ziel zu erreichen. Durch Neurotransmitter werden wir leistungsfähiger, flexibler, kreativer. Im besten Fall aktiviert das Gehirn das Belohnungszentrum, macht weitere Energie frei. Wir empfinden ein Glücksgefühl. Es wird ein Kreislauf in Gang gesetzt, der unser Gehirn auf Hochtouren bringt.
Gerade im Hinblick auf musikspezifische Verarbeitungsprozesse ist unser Gehirn stets auf der Suche nach positiven Zusammenhängen, gerät geradezu in Euphorie, wenn es hier etwas Positives registriert. Erst wenn die Belohnungsspirale angesprungen ist, können wir dorthin kommen, wo das Künstlerische beginnt. Besondere Fähigkeiten werden freigesetzt, auch künstlerische. Das gilt nicht nur für das Musikhören, sondern auch für das Instrumentalspiel. Es wird musikalisch bewegter. Musikalische Energie ist regelrecht herauszuhören. Erst dann erreichen wir die Sphäre, wo wir musikalisch geradezu über uns hinauswachsen. ♦
Aus: Nicolai Petrat: Glückliche Schüler musizieren besser! – Neurodidaktische Perspektiven und Wege zum effektiven Musikmachen, Wißner Verlag – Forum Musikpädagogik (Band 121) 2014, 164 Seiten, ISBN 978-3-89639-934-2
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Internationaler Kompositionswettbewerb «Kompolize» 2016
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Gesucht: Neue Musik für zwei Violinen
Das Lietzeorchester Berlin offeriert in Zusammenarbeit mit dem dt. Kulturdienstleister Psophos seinen internationalen Kompositions-Wettbewerb «Kompolize» für zeitgenössische sinfonische Musik. Teilnahmeberechtigt an dem alle zwei Jahre ausgeschriebenen Wettbewerb sind alle lebenden Komponistinnen und Komponisten, das prämierte Werk wird vom Orchester im Februar 2016 in Berlin uraufgeführt. Einsende-Schluss ist am 30. April 2015, die weiteren Einzelheiten finden sich hier. ■
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Weitere Musik-Ausschreibungen im Glarean Magazin
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Neue E-Books (Musik, Literatur, Schach, Diverses)
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Neue E-Books
.Längst vergriffene und in den Buchhandlungen nicht mehr erhältliche, aber sehr interessante Musik-, Literatur- und Schach-Bücher – jetzt exklusiv hier als E-Books wieder verfügbar! Es handelt sich um hochwertige OCR-Scans (400-600 dpi) im PDF-Format. Fürs Sammeln und Konvertieren (z.B. ins epub-Format) empfiehlt sich das Freeware-Programm “Calibre”, das kostenlos hier zum Download verfügbar ist.
(Die Reihe wird laufend erweitert)
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Musik
rororo Musikhandbuch (Hrsg. H. Lindlar) Band 1 – Musiklehre und Musikleben – – Ausgabe 1973 / antiquarisch – – Durchsuchbare PDF-Datei – 332 Seiten Inhaltsverzeichnis – – Beispielseite
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rororo Musikhandbuch (Hrsg. H. Lindlar) Band 2 – Lexikon der Komponisten & Interpreten – – Ausgabe 1973 / antiquarisch – – Durchsuchbare PDF-Datei – 404 Seiten Inhaltsverzeichnis – – Beispielseite
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Kurt Pahlen: Die schönsten Weihnachtslieder aus aller Welt in Originalsprache & Übersetzung für Gesang, Gitarre, Akkordeon, Klavier – – Ausgabe 1981 / antiquarisch – – Durchsuchbare PDF-Datei – 164 Seiten Inhaltsverzeichnis – – Beispielseite
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Harald Schonberg: Die großen Pianisten Ausgabe 1972 / antiquarisch – – Durchsuchbare PDF-Datei – 436 Seiten Inhaltsverzeichnis – – Beispielseite
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Harry Goldschmidt: Beethoven – Werkeinführungen Ausgabe 1975 / antiquarisch – – Durchsuchbare PDF-Datei – 356 Seiten Inhaltsverzeichnis – – Beispielseite
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Notensammlung: V.I.P. – Piano Solos 28 berühmte Barmusik-Stücke, mittelschwer für Klavier arrangiert – – Ausgabe 1974 / antiquarisch (Seiten 45-48 fehlen) – – Durchsuchbare PDF-Datei – 164 Seiten Inhaltsverzeichnis – – Beispielseite
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Stilkriterien der Neuen Musik Essays von Siegfrid Borris, Hans Heinz Dräger, Wilhelm Keller, Walter Kolneder und Fritz Winckel – – Ausgabe 1961 / antiquarisch – – Durchsuchbare PDF-Datei – 100 Seiten Inhaltsverzeichnis – – Beispielseite .
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Schach
Helmut Pfleger: Schach-Kabinett Amüsante Aufgaben – überraschende Lösungen Ausgabe 1987 / antiquarisch Durchsuchbare PDF-Datei – 162 Seiten Inhaltsverzeichnis – – Beispielseite
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Leonid Kubbel: 150 Endspiel-Studien Dt.-Russ. Ausgabe 1925 / antiquarisch – – Durchsuchbare PDF-Datei – 178 Seiten Inhaltsverzeichnis – – Beispielseite
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Paul Tröger: Mein Schach-Lesebuch Kommentare Glossen Portraits Partien – – Ausgabe 1983 / antiquarisch – – Durchsuchbare PDF-Datei – 100 Seiten Inhaltsverzeichnis – – Beispielseite
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Wassily Smyslow: Ausgewählte Schachpartien 60 meisterhaft kommentierte Partien des Ex-WM – – Ausgabe 1954 / antiquarisch – – Durchsuchbare PDF-Datei – 200 Seiten Inhaltsverzeichnis – – Beispielseite
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Imre Pal: Kombinationen Lernen & Lehren – 290 Aufgaben – – Ausgabe 2000 / antiquarisch – – Durchsuchbare PDF-Datei – 76 Seiten Inhaltsverzeichnis – – Beispielseite
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Literatur
Edgar Neis: Der Mond in der deutschen Lyrik Band 1 der Reihe: Interpretationen motivgleicher Gedichte – – Ausgabe 1984 / antiquarisch – – Durchsuchbare PDF-Datei – 84 Seiten Inhaltsverzeichnis – – Beispielseite
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Edgar Neis: Politisch-soziale Zeitgedichte Band 2 der Reihe: Interpretationen motivgleicher Gedichte – – Ausgabe 1983 / antiquarisch – – Durchsuchbare PDF-Datei – 108 Seiten Inhaltsverzeichnis – – Beispielseite
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Robert Hippe: Der Tod im deutschen Gedicht Band 5 der Reihe: Interpretationen motivgleicher Gedichte – – Ausgabe 1984 / antiquarisch – – Durchsuchbare PDF-Datei – 84 Seiten Inhaltsverzeichnis – – Beispielseite
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Anthologie: Darum ist es am Rhein so schön – Satiren Meistersatiren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz – – Ausgabe 1993 / antiquarisch – – Durchsuchbare PDF-Datei – 158 Seiten Inhaltsverzeichnis – – Beispielseite
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Diverses
Kurt Allgeier: Schmerzfrei fit und schlank durch Akupressur Ausgabe 1983 / antiquarisch – – Durchsuchbare PDF-Datei – 164 Seiten Inhaltsverzeichnis – – Beispielseite
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Berthold Rothschild: Seele in Not – was tun? Psychische Notsituationen verstehen, helfen und damit umgehen – – Ausgabe 1980 / antiquarisch – – Durchsuchbare PDF-Datei – 236 Seiten Inhaltsverzeichnis – – Beispielseite
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Joost Elffers: Tangram – Das alte chinesische Formenspiel Mit über 1600 Aufgaben und Lösungen! – – Ausgabe 1973 / antiquarisch – – Durchsuchbare PDF-Datei – 304 Seiten Inhaltsverzeichnis – – Beispielseite
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Adolf Oberländer: Ach du gute alte Zeit – Karikaturen Ausgabe 1983 / antiquarisch – – Zeichnungen s/w – – Durchsuchbare PDF-Datei – 148 Seiten Inhaltsverzeichnis – – Beispielseite
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Alle E-Books sind grundsätzlich gratis; pro Datei wird eine kleine Bearbeitungsgebühr von Euro 1.50 / CHF 2.- erhoben.
Versand der PDF-Datei(en) nach Zahlungseingang auf:
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Weitere ebooks !
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Kompositionswettbewerb 2015 des «Project-Trios» New York
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Trio-Kammermusik für Flöte, Cello und Kontrabass
Das renommierte New Yorker Project-Trio mit Greg Pattillo (Flöte), Eric Stephenson (Cello) und Peter Seymour (Kontrabass) schreibt für seine Besetzung einen internationalen Kompositionswettbewerb aus. Jedes Stück sollte eine Dauer von fünf bis acht Minuten aufweisen, es können auch mehrere Werke eingesandt werden. Das Preisgeld beträgt 500 Dollar zuzüglich Uraufführung sowie Plattenaufnahme des prämierten Stückes. Einsende-Schluss ist am 15. Juni 2015, die weiteren Details (engl.) finden sich hier. ■
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Weitere Musik-Ausschreibungen im Glarean Magazin
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Kent Nagano (Inge Kloepfer): «Erwarten Sie Wunder»
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Die Rettung der Klassik
Christian Busch
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«Expect the Unextpected»
Die Klänge der Eröffnungskonzerte der neuen Pariser Philharmonie via ARTE noch im Ohr, weiß man in der Welt der Klassischen Musik schon lange, welche Töne angeschlagen werden müssen. Längst ist die Zeit der eitlen und sich um sich selbst und die Gründung immer neuer Plattenfirmen und Vermarktungsstrategien drehenden Stardirigenten vorbei. Boomte die Klassik in den 80er und 90er Jahren noch dank der neuen digitalen CD-Scheiben mit ihrem viel transparenteren und hörfreundlichen Klangbild, gehen die Nachfahren von Beethoven & Co. an vielen Orten längst am Stock. In den Zeiten knapper Kassen und allgegenwärtigem Multimedia-Rausch müssen die Liebhaber komplexer filigraner Orchesterkultur mitunter gesucht werden wie die berühmte Stecknadel im Heuhaufen. Das Durchschnittsalter in den Konzertsälen steigt bedrohlich und degeneriert zur exklusiven Matinée für Betagte und Betuchte. Da wird ein fast 400 Millionen schweres Projekt wie das der Pariser Philharmonie, welches das städtische Orchester von seiner angestammten – nahe dem Arc de Triomphe gelegenen – Salle Pleyel vertreibt, auch schon mal in die suburbane Zone des Parc de la Villette verlagert, in die schon fast prekär zu nennende soziale Randzone, wo jüngst die Attentäter von «Charlie Hebdo» ihr Fluchtauto wechselten. Und statt der VIP-Zone legt man jetzt Wert auf ein Lernzentrum «Abteilung Education», in der kulturelle Brücken zu Schulen und bildungsfernen Schichten geschlagen werden sollen. Ist die Lage wirklich so ernst?

Stardirigent Nagano bei der Arbeit
Wirtschafts- und Sinnkrise
In dem jüngst erschienenen Buch «Expect the unexpected!» («Erwarten Sie Wunder») behandelt der amerikanische Dirigent Kent Nagano, unterstützt von der Koautorin Inge Kloepfer, mit soziologischen Sachverstand genau dieses Problem der schwindenden Stellung der klassischen Musik im Kulturleben. Aus unmittelbarer Nähe berichtet er am Beispiel von Detroit vom Niedergang der nordamerikanischen Orchesterlandschaft und den fatalen Folgen für die kulturelle Entwicklung in den Städten. Er empört sich gegen die schonungslose Ausbreitung von Materialismus, Konsumismus und reinem Utilitarismus in der westlichen Zivilisation, welche in der PISA-Studie ihren deutlichsten bildungspolitischen Niederschlag findet: Was zählt, sind Fähigkeiten, die den Menschen auf ihren funktionalen Nutzen reduzieren. Fächer wie Kunst und Musik, welche Kreativität, Vorstellungsvermögen und Inspiration fördern, kommen dort nicht vor. Dabei steht schon im Matthäus-Evangelium: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.
Plädoyer für die Rückbesinnung auf die Klassik
Er zeigt an vielen Beispielen seiner langjährigen, intensiven und fruchtbaren Auseinander-setzung mit den unsterblichen Werken auf, dass die schönen Künste vor dem Hintergrund eines generellen Wertewandels in den westlichen Industrieländern eine Antwort auf die Sinnkrise darstellen: «Sie […] machen den Alltag mehr als nur erträglich. Sie inspirieren uns, öffnen den Geist. Sie helfen uns, Unbegreifliches und Unerträgliches anzunehmen und als Teil unseres Lebens zu akzeptieren, daraus Kraft zu schöpfen und nicht daran zu verzweifeln.» Dabei erweist er sich als energischer und nimmermüder Verfechter der Quellen menschlicher Inspiration., der längst begriffen hat, dass heute die wichtigste Aufgabe der Dirigenten und Intendanten nicht in der Selbstverwirklichung egoistischer Eitelkeiten besteht, sondern in der Vermittlung zwischen Kunstwerk und Publikum: «Nennen Sie mich jetzt einen Träumer, einen Utopisten, wenn ich mir wünsche, dass ein jeder in seinem Leben unabhängig von Bildungsstand und Herkunft die sinnstiftende Kraft der Kunst erfahren können soll.»

Zweifellos ist Kent Naganos Klassik-Plädoyer «Erwarten Sie Wunder» das richtige Buch zur rechten Zeit – in seiner gesellschaftspolitischen Verantwortung weitreichend, in seinen Zielsetzungen ehrgeizig. Den Autoren gebühren Dank und Beachtung!
Kindheit ohne neue Medien – dafür mit Klavier und Klarinette
So beginnt Nagano seine Ausführungen in seiner Kindheit an und erzählt von den Anfängen in Morro Bay, einem in den 50er Jahren multikulturell besiedelten Fischerdorf an der kalifornischen Pazifikküste, und von seinem ersten musikalischen Erzieher, dem Professor Korisheli. Im Vordergrund stehen dabei von Beginn an nie persönliche Erfolge, öffentliche Anerkennungen oder gar Preisverleihungen, sondern stets die ungetrübte Freude am gemeinschaftlichen Musizieren, am Gemeinsinn stiftenden Konzert- oder Probenerlebnis, bei dem Konflikte und Unterschiede an Bedeutung verloren: «Alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt». Welche Zeit hätte dessen nicht bedurft, so könnte man fragen – liefert Nagano hier doch einen entschiedenen Gegenentwurf zu den stets von manipulativer Sprache der Medien und leicht konsumierbarer Unterhaltungselektronik geprägten aktuellen Kultur-Landschaft. Hier und da blitzen die Erfahrungen aus seinen vielen Stationen (Lyon, Manchester, Los Angeles, Berlin, München, Montreal, Hamburg) auf, offenbart er den Lesern in eingestreuten Intermezzi seinen eigenen Zugang zu den großen Komponisten, von Bach, Beethoven und Bruckner bis zu Schönberg, Messiaen, Ives und Bernstein. Wenn er über das Rätselhafte in Beethovens achter Symphonie spricht, enthüllt sich nebenbei: Der Weg ist das Ziel, das auch ungewöhnliche Wege rechtfertigt, indem Nagano mit seinem OSM (Orchestre symphonique de Montreal) volksnah in der Eishockey-Arena Richard Strauss’ «Heldenleben» präsentiert. Abgerundet wird sein Aufruf durch die Gespräche mit Zeitgenossen wie Helmut Schmidt (Politik), Kardinal R. Marx (Kirche), Yann Matei (Literatur), Julie Payette (Wissenschaft) und William Friedkin (Film). Was letzterer über Beethovens Symphonien sagt, gilt für die ganze Klassik: «Wer einmal […] die Tiefe der Musik erahnen konnte, wird sich ein Leben lang nach dieser Erfahrung sehnen. Es wird ihn immer wieder dorthin zurückziehen.»
Zweifellos ist Kent Naganos Klassik-Plädoyer «Erwarten Sie Wunder» das richtige Buch zur rechten Zeit – in seiner gesellschaftspolitischen Verantwortung weitreichend, in seinen Zielsetzungen ehrgeizig. Den Autoren gebühren Dank und Beachtung! ■
Kent Nagano (Inge Kloepfer): Erwarten Sie Wunder – Expect the Unexpected, Berlin Verlag, 320 Seiten, ISBN 978-3827012333
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Internationaler Kompositionswettbewerb «Crossover» 2015
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Gesucht: Neue Musik für zwei Violinen
Nach 2012 wird heuer zum dritten Mal der internationale «Crossover Composition Award» ausgeschrieben. Hierzu eingesandt werden kann neue «Musik, die unter die Haut geht», wobei die vorgeschriebene Besetzung zwei Violinen sind. Die Dauer des unveröffentlichten Werkes soll fünf Minuten betragen, ansonsten werden keine stilistischen oder spieltechnischen Vorgaben gemacht. Der Preis ist mit insgesamt knapp 11’000 Euro dotiert. Einsende-Schluss ist am 1. Juli 2015, die weiteren Details der Ausschreibung finden sich hier. ■
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Weitere Musik-Ausschreibungen im Glarean Magazin
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Internationaler Artemis-Kompositionswettbewerb für Streichquartett
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Einladung zu zeitgenössischer Quartett-Musik
Der neue, alle drei Jahre ausgeschriebene internationale Kompositionswettbewerb des renommierten Berliner Artemis-Streichquartettes lädt erstmals Komponist/inn/en zur Einreichung unveröffentlichter Konzertstücke für 2 Violinen, Viola und Violoncello ein. Die Aufführungsdauer sollte mind. 15 bis max. 20 Minuten betragen. Der Preis ist mit insgesamt 10’000 Euro dotiert. Einsende-Schluss ist am 31. März 2015, weitere Einzelheiten finden sich hier. ■
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Weitere Musik-Ausschreibungen im Glarean Magazin
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Internationaler Kompositionswettbewerb SAMADIS’ (New York)
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Neue Stücke gesucht für Solo-Klavier
Der internationale Kompositions-Wettbewerb SAMADIS’ der New Yorker Adelphi University lädt zum Einsenden von unveröffentlichten Werken für Klavier solo und/oder elektroakkustische «Besetzungen» (mit oder ohne Piano) ein. Die empfohlene Dauer eines Stückes sollte 5 bis 15 Minuten betragen. Einsende-Schluss ist am 1. März 2015, die weiteren Details (engl.) finden sich hier. ■
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Weitere Musik-Ausschreibungen im Glarean Magazin
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«Kingdom of Heaven» – Lieder von Heinrich Laufenberg u.a.
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«Stand vf, stand vf, du sele min»
Wolfgang-Armin Rittmeier
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Der große Mediävist Ferdinand Seibt hat zu Beginn seines bedeutenden Buches «Glanz und Elend des Mittelalters» aus dem Jahre 1999 die denkwürdige Aussage getätigt, dass er nicht hätte im Mittelalter leben wollen, wüsste man doch heute sehr genau, dass Krankheiten, Seuchen, Armut, Krieg, religiöser Wahn, Unterdrückung und menschliches Leiden die großen Konstanten jenes Zeitraumes waren, den man heute – je nach Schule – zwischen dem 6. und dem 15. Jahrhundert nach Christus verortet.
Und doch ist die Romantisierung des Mittelalters, die einst im 19. Jahrhundert begann, auch heute noch in vollem Schwange. Die Bilder vom edlen Recken, der schönen Jungfrau, der trutzigen Feste, vom bunten Turnier, dem weltvergessenen Kloster, dem rauen und dennoch guten Leben sind tief ins kollektive Bewusstsein der Populärkultur eingebrannt und werden in Belletristik, Musik, Film und Parallelgesellschaften wie der «Society of Creative Anachronism» immer wieder wohlfeil bedient.
Nicht, dass die vorliegende CD romantisierender Mittelalter-Kitsch wäre. Die Produktion – die sicher nur zufällig den Titel mit einer Kreuzfahrerschmonzette von Ridley Scott aus dem Jahre 2005 teilt – ist durch und durch hochklassig und akademisch im besten Sinne, besteht das Ensemble Dragma mit Agnieska Budzińska-Bennett (Gesang, Harfe, Drehleier), Jane Achtmann (Vielle, Glocken) und Marc Lewon (Gesang, Plektrumlaute, Vielle) doch aus drei arrivierten Spezialisten für mittelalterliche Musik. Sie konzentriert sich thematisch auf das Werk von Heinrich Laufenberg, jenes alemannischen Mönches, der wohl um das Jahr 1390 in Freiburg im Breisgau geboren wurde und am 31. März 1460 in Johanniterkloster zu Straßburg verstorben ist. Hinzu treten Werke zeitgenössischer Liederdichter.

Heinrich von Laufenberg (aus der Handschrift des Buchs der Figuren, die 1870 in Straßburg verbrannt ist)
Dass wir heute überhaupt Lieder von Heinrich Laufenberg hören können, grenzt an ein Wunder, sind die mittelalterlichen Codices, die seine Lieder ursprünglich enthielten (es waren wohl um die 120 Stück), doch beim Angriff auf Straßburg im Deutsch-Französischen Krieg 1870 zerstört worden. Kurz vorher jedoch hatte der Kirchenliedforscher Philipp Wackernagel in einer umfangreichen Edition Laufenbergs Texte herausgegeben. Auch sind über viele unterschiedliche Wege Melodien zu 17 Texten auf uns gekommen, sodass es heute möglich ist, Laufenberg in Text und Musik zu erleben. Allerdings wissen wir – und darauf weist Marc Lewon in seinem höchst informativen Booklet-Text ganz deutlich hin – nicht, wie die Noten dem Text tatsächlich zuzuordnen sind, und zwar weil nur Noten ohne jegliche Strukturierung oder Textbezug überliefert worden sind. Zudem ist nicht klar, ob die Noten komplett überliefert wurden oder ob manch eine nicht von einem Forscher des 19. Jahrhunderts – eine damals durchweg gängige Praxis – «nachempfunden» wurde. Die vorliegende nun Rekonstruktion kann sich durchweg hören lassen. So tönt Agnieska Budzińska-Bennett in den der Christusminne zugehörigen Liedern wie «Es taget minnencliche“ oder im berühmten «Benedicite» des Mönchs von Salzburg förmlich wie vom Himmel her, so glatt, gleißend hell und dennoch mit einer gewissen Grundwärme timbriert klingt ihr Stimme. Ausgesprochen anregend und abwechslungsreich gestaltet auch Mark Lewon seine Lieder, beispielsweise «Ein lerer rúft vil lut », einem Diskurs über das rechte Leben und den rechten Glauben.

Ausschnitt der Wolfenbütteler Lautentabulatur
Aber auch die Instrumentalstücke, die sich auf dieser CD finden, werden von den drei Musikern des Ensemble Dragma (die in drei Tracks von Hanna Marti und Elizabeth Ramsey unterstützt werden) auf technisch und gestalterisch höchstem Niveau musiziert. Auf ein besonderes Schmankerl, die diese CD dem Alte-Musik-Aficionado bietet, muss hier gesondert hingewiesen werden. Denn neben den Liedern und Instrumentalstücken Heinrich Laufenbergs und seiner Zeitgenossen bringt diese Produktion erstmals komplett jene Stücke, die der sogenannten «Wolfenbütteler Lautentabulatur» entstammen, einer fragmentarischen Quelle aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, die erst vor ein paar Jahren entdeckt wurde und die älteste bisher bekannte Lautentabulatur überhaupt darstellt. Marc Lewon präsentiert seine auf seiner intensiven Beschäftigung mit der Tabulatur basierende Rekonstruktion. Und auch dies ist ein echter Ohrenschmaus.

Das Ensemble Drama präsentiert mit seiner Produktion «Kingdom of Heaven» Lieder Heinrich Laufenbergs und seiner Zeitgenossen sowie das komplette Material der Wolfenbütteler Lautentabulatur. Die atmosphärisch ausgesprochen dichte, hervorragend musizierte und philologisch exquisit gearbeitete Produktion kann rundum und ohne Abstriche empfohlen werden.
Und so ist das, was dem Hörer hier 78 Minuten lang entgegentönt, so derartig perfekt musiziert, dass man am Ende den Eindruck hat, hier eben doch idealen Klängen aus einem idealisierten Mittelalter zu lauschen. Ob die Stimmen und Instrumente eines Mönches im kalten und zugigen Kloster oder die des über schlammige und schlechte Wege von Weiler zu Weiler ziehenden Spielmannes so geschniegelt geklungen haben mögen? Der Realität näher mögen wohl René Clemencics Aufnahmen mittelalterlicher Musik sein, doch die vorliegende CD ermöglicht es dem Hörer, einen Blick ins «Kingdom of Heaven» zu erhaschen.■
Kingdom of Heaven – Musik von Heinrich Laufenberg und seinen Zeitgenossen, Ensemble Dragma, Label Ramee (RAM 1402), Audio-CD
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Das Musik-Kreuzworträtsel im Dezember 2014
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Der neue Musik-Rätselspaß !
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Guillaume Connesson: «Lucifer», Cellokonzert (Jérôme Pernoo, Jean-Christophe Spinosi)
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Infernalisches Klangspektakel
Wolfgang-Armin Rittmeier
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Schlägt man das Booklet zu dieser Neuveröffentlichung aus dem Hause Deutsche Grammophon auf, so ist dort über den 1970 in einem Vorort von Paris geborenen Komponisten Guillaume Connesson folgendes zu lesen: «Der 1970 geborene Guillaume Connesson ist zu jung, um sich jenem ideologischen und ästhetischen Diktat beugen zu müssen, das die vorangegangene Generation von Komponisten eingeengt hat. Seine Musik, immer wohlklingend und oft spektakulär hat eine Vielzahl von Einflüssen in sich aufgesogen. Seine ganze persönliche Welt ist das ‚Work in Progress’, welches aus jener Mischung von Pragmatismus und Naivität erwächst, die das Markenzeichen aller großen Schöpfer von Musik ist.»
Obwohl man Elogen wie diese von Bertrand Dermontcourt nicht sonderlich lieben muss, so ist an diesen Worten schon etwas dran. Connesson, der heute eine Professur für Orchestration am Conservatoire National de Région d’Aubervilliers bekleidet, schöpft definitiv und vollkommen sorglos aus dem Vollen. Da beste Beispiel ist da das hier eingespielte Ballet en deux actes sur un livret du compositeur «Lucifer», das 2011 uraufgeführt wurde. Die enorm farbenreiche, geradezu glitzernde Partitur des «Lucifer» deckt stilistisch so ziemlich alles zwischen dem Sacre, Sandalenfilmmusik aus dem Hause Metro Goldwyn Mayer und groovigem Jazz ab. Ein buntes, wildes, ziemlich ungehemmtes Treiben, das in seiner gewissen Prinzipienlosigkeit rundum höchst unterhaltsam und darum auch – im Gegensatz zu so vielen, vielen Kompositionen der Moderne und Postmoderne – in jedem Falle massenkompatibel ist. Massenkompatibel sind übrigens auch die Thematik der Ballettmusik und auch das von der Deutschen Grammophon gestaltete Cover, das einen düsteren Wasserspeier an der Kathedrale Notre Dame in Paris zeigt. Frakturähnliche rote Buchstaben präsentieren den Namen «Lucifer». Es ist das Dunkle, Gothicmäßige, Gruselig-Abgründige, das hier mit Werk und Aufmachung bemüht, bedient und schlussendlich verkauft werden. Nicht umsonst wird das Konzert für Violoncello und Orchester, das ebenfalls auf der CD enthalten ist, verschwiegen. Die CD kommt also daher als böte sie eine Art Soundtrack für das Wave-Gothic-Festival Leipzig. Trifft die Phrase «Classic goes Pop» irgendwo zu, dann sicher hier. Das dürfte auch im Sinne Connessons sein, der mit seiner Musik (nicht nur) in Frankreich bestens ankommt und eine Reihe unterschiedlichster Preise, beispielsweise den vom Institut de France vergebenen Cardin-Preis (1998), den Nadia und Lili Boulanger-Preis (1999) oder – im Jahre 2006 – den Grand Prix Lycéen des Compositeurs erhalten hat. Guillaume Connesson hat von Beginn seiner Karriere an Elemente des Pop zu Themen seines Werkes gemacht hat, etwa in «Techno Parade», «Disco-Toccata» oder «Night Club». Warum also nicht auch hier?

Komponist Guillaume Connesson (links) und Dirigent Jean-Christophe Spinosi während der Aufnahmearbeiten zu “Lucifer”
Tritt man nun einen Schritt vom Marketing zurück und hört der Musik aufmerksam zu, dann präsentiert sich «Lucifer» als durchaus packende neue Musik, als eine neue Musik, die in der Lage ist, auch den der arrivierten «Klassik» nicht ganz so nahe stehenden Hörer zu fesseln. Das Werk, im Prinzip zwar eine Ballettmusik, aber laut Connesson gleichzeitig eine «große Symphonie», ist in sieben Abschnitte unterteilt, denen der Komponist einen Titel und jeweils einen kleinen Text voranstellt. Es wird – die Überraschung ist nicht groß – von «Le Couronnement du Porteur de Lumière» bis zum «Épilogue» der Fall Luzifers vom größten aller Engel zum verstoßenen König der Hölle «erzählt», allerdings verquickt mit Elementen der Prometheus-Sage. Es ist die Liebe zu einer Menschenfrau, die seine Verurteilung und seinen Fall herbeiführt. Im Épilogue tritt schließlich der Mensch «an sich» auf, der die Krone des Luzifer findet und sich – hier hat die Symbolik etwas unschön Gewolltes – von dieser dunklen Macht enorm fasziniert zeigt.
Zur Musik: Das Werk eröffnet mit der Krönungsszene Lucifers («Le Couronnement du Porteur de Lumière»). Musikalisch ist das zunächst schon ziemlich packend. Wilde Skalen in allen Instrumentengruppen, entfernt orientalische Klänge und starke Betonung des rhythmischen. Dann ein plötzlicher Stimmungswechsel. Streicherglissandi leiten einen nach Science Fiction klingen Abschnitt ein, eine liebliche Oboenmelodie schleicht sich ein, der Gesang wird von Celli ausgenommen. Das Orchester wird satter und baut einen Höhepunkt von düsterer Größe im üppigsten Cinemascope-Sound auf. Zu dieser Musik hätte Cecil B. DeMilles Moses problemlos das Rote Meer teilen können. Dann Rückkehr zum Bacchanal. Der zweite Satz «Le voyage de Lucifer» ist als Scherzo angelegt. Streicher, Holzbläser und der üppig bestückte Percussionsapparat rasen in wilder Jagd jazzig dahin. «La Recontre», die Begegnung Lucifers mit der Menschenfrau, sieht Connesson als das «Herz» des Werkes. Tatsächlich ist auch dies ein höchst hörenswertes Stück Musik. Geheimnisvoll tastend der Beginn, langsam etabliert sich – um Verdi zu zitieren – eine «melodie lunghe, lunghe, lunghe» in den Violinen. Der Satz gewinnt zusehends an Fülle, an Körper und entwickelt sich zu einer rauschhaft-orgiastischen Liebesmusik, die sich erneut auf eine wuchtige Metro-Goldwyn-Mayer Klimax hinwälzt, die nicht nur von fern an den frühen Mahler erinnert. Nach «La Recontre» ist es dann aber mit dem Einfallsreichtum vorbei. Sicher, auch die sich anschließenden Sätze «Le Procès», «La Chute», «L’Ailleurs» und «Épilogue» klingen gut, aber sie bringen nichts Neues. Immer und immer wieder rasende Skalen, Jazzrhythmen, Breitwandklänge. Hinzu kommt, dass der Eklektizismus überhand nimmt. Immer wieder fühlt man sich erinnert. Mal klingt Connesson nach Howard Shore (Le Procès) und mal nach Vaughan Williams’ «Sinfonia antartica» und dem «Sacre» (L’Ailleurs). Schließlich scheint der Épilogue des «Lucifer» klanglich und atmosphärisch fast den «Epilogue» der «London Symphony» (ebenfalls Vaughan Williams) imitieren zu wollen. Nach knapp 40 Minuten, die den Hörer angesichts des durchaus ansprechenden Klangspektakels wohl bei Laune halten, stellt man sich dennoch unweigerlich die Frage, ob das nun Musik ist, die über ihren knallbunten Eventcharakter hinaus etwas aussagt, etwas trägt oder ob sie das überhaupt will. Das etwas aufgepfropft wirkende «Programm» legt es zwar nahe, zurück bleibt aber der schale Geschmack einer eigentümlichen Leere.
Uneingeschränkt zu loben ist das atemberaubende Spiel des Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo unter der Leitung von Jean-Christophe Spinosi, das sich mit Elan auf diese musikalische Spielwiese wirft und sich mit rechtem Gusto austobt, sodass die Funken nur so fliegen. Wenn Connessons «Lucifer» lediglich den Anspruch hätte, ein Werk sein zu wollen, das zeigen möchte, was an Klang und Virtuosität aus einem großen Orchester herausgekitzelt werden kann, dann wäre dieses als Plädoyer für die Möglichkeiten des Orchester bestens gelungen.

«Irrsinnige Spielfreude»: Solo-Cellist Jérôme Pernoo
Viel Klangzauber bietet auch das 2008 entstandene Cellokonzert in fünf Sätzen, die – so Connesson wiederum auf «zwei Akte» aufzuteilen sind. Auch hier finden sich im Beiheft allerlei Erklärungen dazu, wie das Werk zu verstehen sei und das, obwohl das Stück durchaus ohne Verstehenshinweise auskommt. Auch das Cellokonzert ist im Wesentlichen ein virtuoses Stück, das nicht nur den Cellisten, sondern auch das Orchester vor recht heikle Aufgaben stellt, und zwar nicht nur die nackte Spieltechnik betreffend, sondern ganz besonders, was die Vielfältigkeit und rasante Wechselhaftigkeit im Audruck angeht. Kaum sind die blockhaft-vehementen ersten Minuten des ersten Satzes «Gratinique» (hier sollen kalbende Eisberge inspirierend Pate gestanden haben) vorbei, schon gilt es eine zauberhaft klagende Atmosphäre im Mittelteil zu erschaffen. Das sich direkt anschließende «Vif» bringt Atemlosigkeit und unglaubliche Rasanz. Dann eine große «naturmagische» Musik im «Paradisiaque», in der das Cello zu einem großen Gesang anhebt, der nostalgischer, sentimentaler und bittersüßer kaum daher kommen könnte. Die «Cadence» fordert dem Solocellisten alles ab, was menschenmöglich ist, rausgeschmissen wird im letzten Satz «Orgiaque» mit Bacchanal-Stimmung, Jazz und Dixiland-Reminiszenzen.

Das Cellokonzert und die Balletmusik «Lucifer» von Guillaume Connesson sind packende, glitzernde, virtuose Musikstücke, deren spektakulärer Charakter jedoch nicht unbedingt einen lang anhaltenden Eindruck hinterlässt. Die Ausführung durch den Cellisten Jérôme Pernoo und dem unter Jean-Christophe Spinosi spielenden Orchestre Philharmonique de Monte ist tadellos.
Cellist Jérôme Pernoo leistet hier spielerische und gestalterische Schwerstarbeit und wird dieser ausufernden, mäandernden, ja schon bald überladenen Cellopartie mit einer schon fast irrsinnigen Spielfreude gerecht. Das Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo unter der Leitung von Jean-Christophe Spinosi stehen dem in nichts nach.
Und doch stellt sich im Anschluss die Frage: Was bleibt? ■
Guillaume Connesson: Lucifer & Cellokonzert, Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo, Jean-Christophe Spinosi, Jérôme Pernoo, Deutsche Grammophon 481 1166. 1, Audio-CD
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Internationaler Maurizio-Kagel-Kompositionswettbewerb 2015
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Moderne Klaviermusik für Kinder und Jugendliche
Das Beethoven-Institut der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien schreibt für das Jahr 2015 zum dritten Mal ihren Maurizio-Kagel-Kompositionswettbewerb aus. Eingereicht werden können Klavier-Solostücke, «die sich an Kinder und Jugendliche wenden und sich daher einer Beschränkung des technischen Schwierigkeitsgrades unterwerfen, die aber andererseits in künstlerischen Ansprüchen keine Kompromisse eingehen und in einer zeitgemäßen Tonsprache den Lernenden Anregungen, Erkenntnisse, neue Erfahrungen anbieten: Erfahrungen über sich selbst und die Welt, in der sie leben.» Der Preis ist mit 10’000 Euro dotiert, Einsende-Schluss ist der 15. August 2015. Die weiteren Details finden sich hier. ■
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Das Musik-Kreuzworträtsel im Oktober 2014
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Der neue Musik-Rätselspaß !
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Das Musik-Kreuzworträtsel im August 2014
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Der neue Musik-Rätselspaß !
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Das Musik-Kreuzworträtsel im Juli 2014
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Der neue Musik-Rätselspaß !
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Internationale Kompositions-Wettbewerbe 2015
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Wettbewerb für neue elektroakustische Musik
Um die Schaffung und Verbreitung von neuer elektroakustischer Musik zu fördern, schreibt Miso-Music-Portugal einen internationalen Kompositionswettbewerb aus. Eingesandt werden sollen im Studio produzierte Stücke, die am Konzert aus Lautsprechern ohne Intervention von Live-Sound-Quellen reproduziert werden können. Die Dauer des eingereichten unveröffentlichten Werkes sollte mind. 5 und max. 15 Minuten betragen. Der Wettbewerb ist offen für Komponisten jeder Nationalität und jeglichen Alters. Einsende-Schluss ist am 30. September 2014, die weiteren Einzelheiten (engl.) finden sich hier. ■
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Chor-Kompositionswettbewerb der «Stiftung Christoph Delz»
In Zusammenarbeit mit dem Lucerne Festival und dem Stuttgarter SWR-Vokalensemble schreibt die «Stiftung Christoph Delz» zum 6. Mal seinen internationalen Kompositionswettbewerb aus, der sich diesmal der Chormusik widmet. Teilnahmeberechtigt sind Komponisten und Komponistinnen jeglicher Nationalität, die nicht vor dem 1. Januar 1975 geboren sind, die Preissumme beträgt 50’000 SFr. Einsende-Schluss für Partituren unveröffentlichter Chorwerke ist am 12. Januar 2015, die weiteren Einzelheiten finden sich hier. ■
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14. Carl von Ossietzky Kompositionspreis für Klavier-Musik
Der internationale Carl-von-Ossietzky-Kompositionspreis widmet sich dieses Jahr Werken für für Klavier solo, vierhändig oder für zwei Klaviere. Der Schwierigkeitsgrad der eingereichten Stücke sollte sowohl fortgeschrittenen Schülerinnen und Schülern und versierten Laien als auch Studierenden neue Herausforderungen und Erfahrungen bieten, die spieltechnisch zu bewältigen sind. Die Aufführungsdauer soll maximal zehn Minuten betragen. Einsende-Schluss ist am 30. November 2014, zusätzliche Bestimmungen sind hier zu erfahren. ■
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Michael Dartsch: «Musik lernen, Musik unterrichten»
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Der aktuelle Stand der musikpädagogischen Dinge
Walter Eigenmann
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In der modernen Diskussion über Musikpädagogik hat der 1964 geborene Autor dieser neuen Einführung «Musik lernen, Musik unterrichten» eine einflußreiche Stimme. Denn als Mitglied der bundesrepublikanischen «Arbeitsgemeinschaft der Leitenden musikpädagogischen Studiengänge» sowie als Musikrat-Mitglied im «Bundesfachausschuss Musikalische Bildung» gestaltet Michael Dartsch massgeblich Inhalte und Strukturierungen der aktuellen akademischen Musiklehrer-Ausbildung mit und findet damit Beachtung im ganzen deutschsprachigen Raum.
Die vorliegende Monographie unternimmt denn auch nicht nur den Versuch einer breiten theoretischen Einführung in praktisch alle wichtigen Disziplinen der Thematik inklusive ihre musikhistorischen Bezüge, sondern referiert teils sehr ausführlich ebenso die didaktisch-praktische Umsetzung der jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnisse.
Der Band grundiert seinen Überblick zuerst mit einer Beleuchtung der zentralen psychologischen bzw. gesellschaftlichen Einflussfaktoren auf das Musiklernen: Begabung, Sozialisation, Übeeinsatz und Motivation heißen da die wesentlichen Stichworte. In der Folge werden eine Reihe von spezifischen Inhaltsfeldern behandelt: Elementare Musikpraxis, Erfinden von Musik, Musikverstehen, Interpretieren, Üben seien hier nur als die wichtigsten Themata angeführt. Der praxisorientierte Bezug ist außerdem vertreten in Abschnitten wie «Methoden» oder «Zielgruppen und Unterrichtsformen». Ein Blick auf die Institutionen der nicht-akademischen Musikerziehung in der BRD – Stichworte: Öffentliche Musikschulen, Selbstständige Musiklehrerschaft, Laienmusizieren u.a. – rundet den 248-seitigen Band ab.

Michael Dartschs «Musikpädagogik» ist eine sowohl hinsichtlich Strukturierung wie inhaltlicher Gewichtung überzeugende Gesamtschau auf den aktuellen Forschungsstand – eine Bereicherung der aktuell relevanten musikpädagogischen Literatur.
Dartschs «Musikpädagogik» ist eine sowohl hinsichtlich Strukturierung wie inhaltlicher Gewichtung überzeugende Gesamtschau auf den aktuellen Forschungsstand. Von der Systematik des musikpädagogigschen Begriffsapparates und seiner kulturhistorischen Fundamente über die lernpsychologischen bzw neurophysiologischen Grundlagen moderner wissenschaftlicher Untersuchungen bis hin zur konkreten didaktischen Umsetzung in der täglichen Instrumentalpraxis vermittelt der Autor seinen umfangreichen Stoff mit klarer thematischer Gliederung und in wohltuend «einfacher» Sprache, was dieses Einführungs- und Lehrwerk nicht nur für Musik-Studierende und -Lehrende, sondern durchaus auch für Pädagog/inn/en anderer, wenngleich involvierter Schulbereiche interessant macht. Eine Bereicherung der aktuell relevanten musikpädagogischen Literatur! ■
Michael Dartsch: Musik lernen, Musik unterrichten – Eine Einführung in die Musikpädagogik, 248 Seiten, Breitkopf & Härtel Verlag, ISBN 9783765103995
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W. A. Mozart: Grandes Oeuvres à quatre mains (KV 497 & KV 501)
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Mozart im Zwiegespräch
Christian Busch
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Das vierhändige Klavierspiel, die vielleicht intimste Form der Kammermusik, gehört zu den technisch heikelsten und interpretatorisch anspruchvollsten Herausforderungen, welche die Musik an die Ausführenden stellt. Zwei vermeintlich gleichberechtigte Partner treten auf engstem Raum – eine vollkommene Synthese suchend – in einen wirklichen Dialog. Ein Terrain für Geschwister, Paare und freundschaftlich verbundene Seelen – weniger für titanische Tastenlöwen mit ausgeprägtem Hang zur Selbstdarstellung.
Schon von seinem geltungssüchtigen Vater Leopold etwas plakativ als «Erfinder der vierhändigen Klaviersonate» präsentiert, zählt Mozart unbestritten zu den Wegbereitern dieser Gattung der hohen Kunst mit überschaubarem Repertoire.
Was für den kleinen Wolferl auf dem Schoße eines Johann Christian Bach beginnt und sich in frühen Kompositionen für das geschwisterliche, durchaus auch publikumswirksame Zusammenspiel fortsetzt, findet in der F-Dur-Sonate KV 497 seine Krönung und Vollendung. Gerne als «Krone der Gattung» (Einstein) und «gewaltige Seelenlandschaft» bezeichnet, steht sie zeitlich und thematisch der «Prager» Symphonie (KV 504), aber auch dem «Don Giovanni» nahe. Als Mozart sie im August 1786 schreibt, verleiht er der subtilen Bespiegelung in Dur und Moll daher auch symphonische Dimensionen.
Die Franziska von Jacquin, Tochter des befreundeten Wiener Botanikprofessors, gewidmete C-Dur-Sonate KV 521 übersendet er Ende Mai 1787 – am Todestag seines Vaters – an Gottfried von Jacquin mit den mahnenden Worten: «Die Sonate haben Sie die Güte ihrer frl: Schwester nebst meiner Empfehlung zu geben; – sie möchte sich aber gleich darüber machen, denn sie seye etwas schwer.» Das virtuose Werk, das den späten Wiener Klavierkonzerten verwandt ist, trumpft gleichfalls mit orchestralem Klang auf, ohne den dank der Solopassagen aller vier Hände – kammermusikalischen Rahmen zu verlassen. Ob er es mit ihr, einer seiner besten Schülerinnen, auf Schloss Waldenburg gespielt hat? Mit Sicherheit.
Das Straßburger Musikerehepaar Aline Zylberajch & Martin Gester (Bild) hat sich nun in ihrer zweiten auf CD veröffentlichen Gemeinschaftsproduktion dieser beiden viel zu selten zu hörenden Sonaten Mozarts angenommen – zusammen mit dem Rondo in a-moll KV 511 (Martin Gester) und dem Andante und Variationen in G-Dur KV 501 (Label K 617).
Ihr Spiel lässt dabei keine Wünsche offen, ist geprägt von präziser Abstimmung, das den weiten Bogen von orchestraler Pracht symphonischen Ausmaßes bis zur privaten Intimität mühelos spannt. Das kraftvoll drängende Allegro, die galant singende Melodie, der leise, klagend-resignative Ton, all das spiegelt sich stimmig im blendend hellen Mozart-Sound. Da mag einer sagen, dies komme ihm bekannt vor, jedoch nicht in der Form des auf Salon-Frivolitäten verzichtenden, vertrauten Zwiegesprächs – im ständig wiederkehrenden Suchen und Finden – zweier ebenbürtiger Partner. Damit bietet die CD mit Werken aus der großen Schaffensperiode (zwischen «Figaro» und «Don Giovanni») einen weiteren Höhepunkt Mozart’schen Schaffens – für so manchen sicher eine Entdeckung. ■

Das Spiel des Pianisten-Ehepaares Aline Zylberajch & Martin Gester lässt bei Mozarts KV 479 & KV 511 keine Wünsche offen, ist geprägt von präziser Abstimmung, das den weiten Bogen von orchestraler Pracht symphonischen Ausmaßes bis zur privaten Intimität mühelos spannt.
Wolfgang Amadeus Mozart: Grandes Oeuvres à quatre mains (KV 497 & KV 501), Martin Gester and Aline Zylberajch, CD-Label K617 (Harmonia Mundi)
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Das Musik-Kreuzworträtsel im April 2014
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Der neue Musik-Rätselspaß !
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Interessante Musik-Novitäten – kurz vorgestellt
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Hans-Günter Heumann: «The Beatles – 50 Mega-Hits»
Noch immer sorgen sie für üppig Sekundärliteratur, die vier innovativen Pop-Pilzköpfe aus Liverpool – The Beatles und kein Ende. Im Bosworth-Musik-Verlag wird unterm Label «Kult-Bands» jetzt eine Sammlung von «50 Mega-Hits der legendären britischen Beat-Band» vorgelegt. Herausgeber & Arrangeur H.G. Heumann nahm – chronologisch exakt aufgelistet von 1962 bis 1970 – praktisch alle Beatles-Songs auf, die in jenen Jahren weltweite Pop-Geschichte schrieben. Jedes Notenstück wird dabei garniert mit Anmerkungen des Musikjournalisten Ernst Hofacker zu Entstehung und Rezeption des jeweiligen Songs. Heumanns Bearbeitungen sind durchwegs stark vereinfacht und leicht spielbar, tragen aber doch der spezifischen Rhythmik und Harmonik der Stücke meist stilsicher Rechnung. Im Verbund mit den Akkordangaben und der traditionellen Hand-Verteilung («links = Begleitung / rechts = Melodie») sind die Songs auch problemlos für das Keyboard-Spiel verwendbar. Insgesamt eine auch buchbinderisch gediegene Edition, die ihren Weg in die Tasten-Unterrichtsstuben wohl finden dürfte. (we) ■
Hans-Günter Heumann: The Beatles – 50 Mega-Hits, Leichte Arrangements für Klavier, 302 Seiten, Bosworth Music, ISBN 978-3865437945
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Interessante Musik-Novitäten – kurz vorgestellt
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Hans-Günter Heumann: «Keyboard gefällt mir!»
Nach seiner bekannt gewordenen Reihe «Piano gefällt mir!» legt Bosworth nun mit «Keyboard gefällt mir!» ein Analogon für das Keyboard auf. Als Herausgeber amtet dabei Musikpädagoge Hans-Günter Heumann, zweifellos einer der rührigsten deutschen Arrangeure von Popmusik für Tasteninstrumente. Die gediegen präsentierte, mit sauberem Notenbild und übersichtlichem Layout gestaltete Anthologie versammelt 50 ältere und neuere Hits & Songs aus den Pop-Charts und der Welt des Films. Von Adele bis Rihanna und von «Amélie» bis «Twilight» reicht dabei das Spektrum. Jedes der einstimmig gesetzten Stücke hat Heumann mit Angaben zu Lead-Sound (Voice) und Tempo sowie mit den Griffbildern der jeweils verwendeten Akkorde versehen. Die Schwierigkeitsgrade der Sammlung bewegen sich zwischen leicht bis mittelschwer, sie decken ungefähr die Levels ab zweitem bis fünftem Unterrichtsjahr ab.
Wünschbar für den zeitsparenden Einsatz im Keyboardunterricht wären noch Fingersatz-Angaben gewesen – doch auch so eine attraktive Zusammenstellung und sicher eine Bereicherung der Keyboard-Literatur, die viele stilistische Geschmacksrichtungen abdeckt. ■
Hans-Günter Heumann: Keyboard gefällt mir / Von Adele bis Twilight, 168 Seiten, Bosworth Music, ISBN 978-3865438003
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Jakob David Rattinger: «L’univers de Marin Marais»
Der im österreichischen Graz geborene Gamben-Virtuose und Regensburger Hochschullehrer für Alte Musik Jakob David Rattinger, Schüler u.a. der berühmten Schola Cantorum Baseliensis, ist einer der profiliertesten Vertreter seines Faches. Bekannt als exquisiter Kenner, Herausgeber und Interpret musikhistorischer Aufführungspraxen ist er international unterwegs in Hör- und Konzertsäälen. Bereits vor einigen Jahren erschien Rattingers erste solistische CD mit dem Titel «L’univers de Marin Marais», jetzt legt er die gleiche Einspielung als New Remastered Edition im TYXart-Audio-Label neu auf. Ihm zur Seite musizieren der Theorbist Rosario Conte und der Clavecinist Ralf Waldner, versammelt sind auf der Platte eine Reihe von bedeutenden altfranzösischen Gamben-Komponisten rund um diverse Werke des Lully-Adepten Marin Marais (1656-1728): A. und J.-B. Forqueray, Sainte-Colombe, F. Couperin u.a.
Eine ebenso musikgeschichtlich interessante wie klanglich und interpretatorisch referentielle Aufnahme – keineswegs nur für Liebhaber der ehrwürdigen Viola da gamba. ■
Jakob Rattinger / Rosario Conte / Ralf Waldner: L’univers de Marin Marais, Stücke für Gambe / Theorbe / Clavecin, Audio-CD 66:35 Min. TYXart
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Interessante Musik-Novitäten – kurz vorgestellt
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Alexandra Fink: «20 Noten-Kreuzworträtsel für Fortgeschrittene»
Bereits mit ihren «50 Notenwitzen» sowie ihren «20 Noten-Kreuzworträtsel / Heft 1» sorgte die Musikpädagogin und Autorin Alexandra Fink für schmunzelnde Lernmotivation in den Musikschulzimmern. Nun legt sie nach für eher fortgeschrittene Noten-Zöglinge: 20 Kreuzworträtsel enthält das neue Heft aus der Nepomuk-Edition des Breitkopf&Härtel-Verlages. Nach festem Muster (Linke Seite = Zahlengitter, rechte Seite = Linien & Noten) werden mit amüsanten Zeichnungen nach Notennamen und Lösungswörtern gesucht.
Eröffnet wird der Band mit einer kurzen Zusammenstellung aller abgefragten Noten sowohl im Violin- als auch im Bass-Schlüssel, danach wird systematisch ein recht weiter Tonraum vom Großen Des bis zum Zweigestrichenen C abgefragt. – Eine schöne Aufbereitung des bei vielen Kids verpönten Musiknoten-Paukens. ■
Alexandra Fink: 20 Noten-Kreuzworträtsel für Fortgeschrittene, 48 Seiten, Edition Nepomuk / Breitkopf&Härtel, MN 13003
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Caroline Sanderson: «Someone like… Adele»
Die ebenso rasante wie faszinierende Karriere der 1988 in London geborenen Pop-Sängerin und -Writerin Adele Atkins von der unbekannten Vorort-Altistin bis zum globalen Gesangs-Kultstar ist sogar für unsere schnelllebigen Pop-Zeiten beispiellos. Mittlerweile gibt der makellose, dabei sehr emotionale Livegesang dieser Künstlerin, begleitet nur von einem Flügel, auch der Musikkritiker-Presse einhellig Anlass zu Lob in den höchsten Tönen.
Die englische Journalistin und Biographin Caroline Sanderson zeichnet mit großer Sympathie Adeles bisherigen Weg, legt neue Facetten ihrer noch jungen, aber starken Persönlichkeit und ihres internationalen Bezugsnetzes frei – und geht von verschiedenen Seiten her der Frage nach, warum das einzigartige Timbre und die Ausstrahlung dieser Stimme ein weltweites-Millionen-Publikum in den Bann zu schlagen und inzwischen sämtliche Chart-Listen zu erobern vermag. – Informativ geschrieben, mit einigen neueren Fotos. ■
Caroline Sanderson: Someone like… Adele, Biographie (Übersetzung aus dem Englischen), 208 Seiten, Bosworth Edition, ISBN 9783865437341
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Weitere Musik-Rezensionen im Glarean Magazin
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Interessante Musik-Novitäten – kurz vorgestellt
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Richard Wagner: «Sämtliche Briefe» Band 21
Eine musikeditorische Spitzenleistung des Leipziger Breitkopf&Härtel-Verlages stellt die Herausgabe sämtlicher Briefe Richard Wagners dar. Gestartet Ende 1999, ist Werner Breigs von Grund auf neu konzipierte Reihe auf 35 Ausgaben zuzüglich Supplements ausgelegt. Highlights aller Bände sind jeweils die wissenschaftlich hochwertige Kommentierung, Anreicherung durch zahlreiche Faksimiles sowie die Illustration durch wenig bekannte Photographien, aber vor allem auch die Aufnahme zahlreicher Erstpublikationen.
Der vorliegende 21. Band enthält die Briefe des sog. «Siegfried-Jahres» 1869: Die Schreiben drehen sich um entscheidende Arbeiten an der Partitur, um die intensivierten Kontakte zu Nietzsche, die Geburt seines Sohnes Siegfried und um grundsätzliche Zusammenhänge in der Verbindung Wagner-Ludwig-II. Eine für die Wagner-Rezeption referentielle Briefe-Sammlung dieses Jahres 1869. ■
Richard Wagner: Sämtliche Briefe / Band 21 – 1869, 844 Seiten, Breitkopf&Härtel, ISBN 978-3-7651-0421-3
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T. Renner/S. Wächter: «Wir hatten Sex in den Trümmern und träumten»
Mit Tim Renner als einem der bedeutendsten deutschen Popmanager sowie der bekannten Radio-Promotorin Sarah Wächter blicken zwei Insider hinter die Kulissen einer teils euphorischen, teils dreckigen, teils hochkreativen Musikindustrie, die in den letzten Jahrzehnten das digitale Zeitalter verschlafen hat, die aber inzwischen wieder allmählich Boden unter den Füßen kriegt. Neben der witzig-satirischen Schreibe und einer schonungslosen Analyse der katastrophalen Zustände in der Branche glänzt der Band nicht zuletzt mit zahlreichen Tipps für angehende Pop-Musiker – und einem positiven Ausblick: “Niemand muss mehr auf einen Plattenvertrag warten” (Renner und Wächter in einem Interview).
Insgesamt eine Untersuchung ohne musiksoziologische Ansprüche, aber ein entwaffnender, oft bissiger, teils auch durchaus liebevoller Blick auf eine Sehnsuchtsmaschinerie mit ihren Papp-Stars und Klischee-Produkten. Amüsant und aufschlussreich. ■
Tim Renner, Sarah Wächter: Wir hatten Sex in den Trümmern und träumten – Die Wahrheit über die Popindustrie, 336 Seiten, Berlin Verlag, ISBN 9783827011619
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Kompositionswettbewerb «St.Gallen tönt» 2014
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3-5-minütige Musikstücke für vier Stimmen
Personen «mit Beziehung zur musikalischen Tätigkeit im Schweizer Kanton St.Gallen» sind eingeladen, an dem Kompositionswettbewerb «St.Gallen tönt» 2014 teilzunehmen, der von der Musikkommission des Verbands St. Galler Volksschulträger (SGV) lanciert wird. Das unveröffentlichte Werk soll vierstimmig (Tonlage: SATB) gesetzt sein und drei bis fünf Minuten dauern, wobei «in der Musik selbst eine Affinität zur musikalischen Tradition des Kantons St.Gallen spürbar» sein muss. Die Preissumme beträgt total 3’500 Schweizer Franken. Einsende-Schluss ist am 20. Januar 2014, weitere Details finden sich hier. ■
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Weitere Musik-Ausschreibungen im Glarean Magazin
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Internationaler Klaviertrio-Kompositions-Wettbewerb 2014
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Gesucht: Trio für Klavier, Violine und Violoncello
Der 9. Internationale Kammermusik-Contest «Franz Schubert und die Musik der Moderne» schreibt einen Kompositionswettbewerb für Klaviertrio aus. Das einzureichende Werk mit der Besetzung Klavier, Violine & Cello soll eine maximale Dauer von 15 Minuten nicht überschreiten. Der Wettbewerb ist für Komponist/inn/en mit Geburtsdatum 1. März 1975 und später gedacht, das Preisgeld beträgt 5’000 Euro. Einsende-Schluss ist am 28. Februar 2014, die weiteren Einzelheiten finden sich hier. ■
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Weitere Musik-Ausschreibungen im Glarean Magazin
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Aufgeschnappt
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Warum manche Musikstücke auf Anhieb gefallen, andere nicht
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Eine Forschergruppe des kanadischen Montreal Neurological Institute um die Forscherin Valorie Salimpoo ist der Frage nachgegangen, warum uns manche Musikstücke auf Anhieb gefallen und andere nicht. Die neurowissenschaftliche Antwort: Der Grad unseres Gefallens an einem Lied hängt davon ab, wie stark der Auditorische Kortex mit dem Belohnungssystem im Gehirn kommuniziert. (Quelle: evolver.fm )
Beim kanadischen Experiment hörten die Versuchspersonen je 30-sekündige Ausschnitte von ihnen unbekannten Liedern, während man mittels der Funktionellen Magnetresonanztomographie ihre Hirnaktivität registrierte. Dabei konnte jeder Proband über ein bestimmtes Geldbudget verfügen, und nach jedem Musikstück hatten sie zu entscheiden, wie viel sie für das Stück auszugeben bereit wären.
Bei jenen Liedern, für die die Versuchspersonen tief in die Tasche griffen, zeigten sich die Hirnregionen Nucleus accumbens und Striatum (also das Belohnungssystem) erhöht aktiv. Verstärkte Aktivität war dabei auch bei den Nervenzellen im Auditorischen Kortex zu verzeichnen. Ausgesprochen attraktiv empfanden die Probanden also jene Stücke, bei denen die Aktivitätsschübe der beiden Hirnregionen zeitlich koordiniert auftraten.
Als Grund dafür nennen die Wissenschaftler die früheren Hörgewohnheiten, welche feste Muster im Gehirn bilden. Die betreffenden Regionen im Schläfenlappen der Grosshirnrinde werden desto stärker angeregt, je mehr die unbekannten Musikstücke diesen seinerzeit geprägten Erwartungen entsprechen. (we) ■
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Weitere Aufgeschnappt-Artikel im Glarean Magazin
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Internationaler Chor-Kompositions-Wettbewerb 2014
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Neue Chorlieder a cappella gesucht
Für sein nächstjähriges 4. Walliser Alpen-Chor-Festival schreibt der gleichnamige Verein einen internationalen Kompositions-Wettbewerb aus. Der Wettbewerb ist in drei Kategorien geteilt: a) Neue Chorlieder b) Lieder im Volkston (Neubearbeitungen von Walliser Volksliedern) c) Kinderchor-Lieder. Der Schwierigkeitsgrad sollte denjenigen eines guten Laienchores nicht überschreiten, die Länge der Stücke darf max. sechs Minuten betragen. Einsende-Schluss ist am 1. März 2014, die weiteren Details finden sich hier. ■
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Weitere Musik-Ausschreibungen im Glarean Magazin
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Das 50-Euro-Preis-Kreuzwort-Rätsel im Juli
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Schnelle Musik-Rätsel-Löser gewinnen 50 Euro !
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Copyright© 2013/7 by Walter Eigenmann
Rätsel ausdrucken (pdf)
Wer zuerst die komplette korrekte Lösung des Rätsels präsentiert, erhält wie immer 50 Euro.
Einsende-Schluss ist am 31. Juli 2013 (12 Uhr). Für die Einsendung
ist die untenstehende «Kommentar»-Funktion (Bildscan) zu benützen.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. –
Viel Spaß und Erfolg!
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Internationaler Liechtensteiner Kompositions-Wettbewerb 2014
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Moderne Gitarren-Stücke für den Unterricht
Anlässlich Ihres 50-Jahr-Jubiläums schreibt die Liechtensteinische Musikschule im Rahmen ihres siebten Musik-Festivals einen Internationalen Kompositionswettbewerb aus. Im Zentrum des Contests steht diesmal die Gitarre: Gesucht werden neue Kompositionen,um Musikschüler/Innen vermehrt geeignete Literatur in verschiedensten Besetzungen zur Verfügung stellen zu können. Die prämierten Kompositionen werden im Rahmen des Festivals im Frühjahr 2014 durch Ensembles der verschiedenen Länder aufgeführt. Einsendeschluss ist am 15. Oktober 2013, die weiteren Details finden sich hier. ■
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Weitere Musik-Ausschreibungen im Glarean Magazin
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Das 50-Euro-Preis-Kreuzworträtsel
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Schnelle Musik-Rätsel-Löser gewinnen 50 Euro !
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Copyright© 2013/6 by Walter Eigenmann
Das Lösungswort nennt einen bedeutenden Schweizer Opernkomponisten
Rätsel ausdrucken (pdf)
Wer zuerst die komplette Lösung des Rätsels präsentiert, erhält wie immer 50 Euro.
Einsende-Schluss ist am 22. Juni 2013 (12 Uhr). Für die Einsendung
ist die untenstehende «Kommentar»-Funktion (Bildscan) zu benützen.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. –
Viel Spaß und Erfolg!
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Interessante Musik-Novitäten – kurz vorgestellt
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Katharina Apostolidis: «Buntes Geigenwunderland» Band 1
Selbstverständlich ist die neue Violinschule «Buntes Geigenwunderland» aus dem Hause Bosworth nicht die erste ihrer Art – Dutzende vergleichbarer, durchaus nutzbringender Anfänger-Werke sind im Handel erhältlich. Das neue «Geigenwunderland» für 5-9-jährige Schüler, dessen erster Band nun von Katharina Apostolidis präsentiert wird, besticht aber durch besonders sorgfältige und qualitätsvolle Auswahl sowohl seines musikalischen wie visuellen Materials und durch besonders kindgerechte Aufbereitung der Inhalte. Stichworte sind hier: Karten-, Gehör-, Bewegungs- und Würfelspiele, aber auch Notenrätsel, Malaufgaben, Improvisationsanregungen, Farbsaiten oder die Ton-für-Ton-Einführung der C-Skala. Dabei wird bewusst auf Bewegungsbeschreibungen und methodische Anmerkungen verzichtet; sie bleiben der Lehrperson überlassen. Weiteres Plus des sehr ästhetisch konzipierten Heftes: die beiliegende CD enthält die Stücke in einem betont langsamen Mitspiel-Tempo. Empfehlenswert. (we) ■
Katharina Apostolidis: Buntes Geigenwunderland / Band 1, Geigenschule für Kinder von 5-9 Jahren, 68 Seiten / mit CD, Bosworth Musikverlag, ISBN 978-3865437563
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Contzen & Bredohl: Violin-Sonaten von Hindemith und Heucke
Immer wieder finden sich – trotz enormem Spar- bzw. Kostendruck und schwindender Umsätze im Klassik-CD-Markt – innovative musikalische Spitzenkräfte ihres Faches, die sich unbekannter bzw. sperriger Literatur abseits des Geschmack-Mainstreams annehmen. So auch die Violinistin Mirijam Contzen und der Dortmunder Pianist Tobias Bredohl, die sich in ihrer jüngsten Einspielung den beiden Hindemith-Sonaten in Es- und E-Dur, v.a. aber zwei Violin-Sonaten des bedeutenden baden-württembergischen Komponisten Stefan Heucke (geb. 1959) widmen. Vor allem letzteres ist eine besonders verdienstvolle Anstrengung der zwei renommierten Solisten: Heuckes Oeuvre gehört unbedingt vermehrt in die CD-Regale, denn trotz editorischer Anstrengungen seines Verlegers Schott ist das bereits ebenso umfangreiche wie vielfältige Schaffen dieses innovativen zeitgenössischen Komponisten noch nicht in gebührender Präsenz eingespielt. Hörenswert.(we) ■
Mirijam Contzen, Tobias Bredohl: Violin-Sonaten von Paul Hindemith und Stefan Heucke, 61 Minuten, Classic Clips (Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit)
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Weitere Musik-Rezensionen im Glarean Magazin
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Internationaler Schubert-Kompositions-Wettbewerb 2014
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Gesucht: Trio-Werke für die Besetzung Klavier, Violine und Violoncello
Anlässlich des 9. Wettbewerbs «Franz Schubert und die Musik der Moderne» (Februar 2015) schreibt die Kunstuniversität Graz (KUG) einen internationalen Kompositions-Wettbewerb aus. Verlangt wird ein Trio-Werk in der Besetzung Klavier, Violine und Violoncello mit einer maximalen Spieldauer von 15 Minuten. Einsende-Schluss ist am 28. Februar 2014, die weiteren Details finden sich hier. ■
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Weitere Musik-Ausschreibungen im Glarean Magazin
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4. Internationaler Kompositionswettbewerb Bruno Maderna
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Gesucht: Moderne Werke für Jugendorchester
Für den 2010 vom Orchestra Giovani Musicisti Veneti erstmals ausgeschriebenen Internationalen Kompositionswettbewerb Bruno Maderna können auch in diesem Jahr wieder Werke eingereicht werden. Vorgeschrieben ist eine Komposition für Jugendorchester mittleren Schwierigkeitsgrades, ihre Dauer sollte zwischen acht und zwölf Minuten liegen. Bezüglich Alter und Nationalität der Komponisten bestehen keine Einschränkungen, der Preis ist mit 2’000 Euro dotiert. Einsende-Schluss ist am 30. Juni 2013, die weiteren Einzelheiten finden sich hier. ■
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Weitere Musik-Ausschreibungen im Glarean Magazin
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Das neue Musik-Kreuzworträtsel (Mai 2013)
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Die Musik-Denksport-Herausforderung im Glarean Magazin
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Das Lösungswort nennt einen genialen Romantiker
Copyright 2013 by Walter Eigenmann / Glarean Magazin
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Weitere Musik-Kreuzwort-Rätsel im Glarean Magazin
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Das neue Musik-Kreuzworträtsel (März 2013)
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Die Musik-Denksport-Herausforderung im Glarean Magazin
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Copyright 2013 by Walter Eigenmann / Glarean Magazin
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Weitere Musik-Kreuzwort-Rätsel im Glarean Magazin
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Frohe Festtage!
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Das Glarean Magazin wünscht allen seinen Leserinnen und
Lesern frohe Festtage und ein gutes neues Jahr!
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Musik, Literatur und Schach im Glarean Magazin
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Kompositionswettbewerb des Deutschen Chorverbandes
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Gesucht: Neue Advents- und Weihnachtsmusik
Der Deutsche Chorverband und der Helbling Verlag schreiben zur chor.com 2013 wieder einen Kompositions-Wettbewerb aus. Diesmal ist die Ausschreibung für alle Genres offen, hingegen ist ein Thema vorgeschrieben; gesucht werden: «Neue Kompositionen und Arrangements zum Thema Advents- und Weihnachtsmusik». Einsende-Schluss ist am 28. Februar 2013, die weiteren Einzelheiten finden sich hier. ■
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Weitere Musik-Ausschreibungen im Glarean Magazin
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Interessante Buch- und Musik-Novitäten – kurz vorgestellt
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«Hit-Session»: Weihnachtslieder für Keyboard
In Fortsetzung seiner neuen, bereits umfangreichen Serie «Hit-Session» veröffentlichte der Musik-Verlag Bosworth nun unter dem Titel «Keyboard – Weihnachtslieder» eine Sammlung der beliebtesten Christmas-Songs aus aller Welt. Neben zahlreichen traditionellen, vorwiegend europäischen Weisen – von «Adeste Fideles» bis «Zu Bethlehem geboren», von «Feliz Navidad» bis zu «Stille Nacht» – versammelte der Verlag auch eine Fülle englischsprachiger bzw. amerikanischer Christmas-Hits. Als Autor(inn)en fungieren hier so berühmte Song-Makers wie Mariah Carey, Boney M, John Lennon, Bryan Adams, Elvis Presley, Chris Rea oder Celine Dion, um nur wenige zu nennen, und Titel wie «Last Christmas», «Jingle Bell Rock», «Driving home for Christmas», «Happy X-mas (War is over)», «Sleigh ride», «Rudolph, the red-noised Reindeer», «Winter wonderland» oder «Let it snow» gehören auch hierzulande längst zum festen Weihnachtslieder-Kanon. Jeder Song beinhaltet neben den obligaten Akkord- und Tempo-Angaben auch die Strophentexte, er ist ausserdem in handlichem Format gedruckt und mit sehr praktikabler Spiralheftung versehen. Für Unterrichtszwecke hätte man sich noch die Fingersätze der einstimmigen Keyboard-Notationen gewünscht, aber insgesamt: Empfehlenswert. ■
Hit-Session: Keyboard Weihnachtslieder, 100 Weihnachtslieder, 140 Seiten, Bosworth Musikverlag, ISBN 978-3-86543-703-7
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Hans Sahl: «Der Mann, der sich selbst besuchte» – Erzählungen
Mit dem vierten Sahl-Band «Der Mann, der sich selbst besuchte» schließt der Luchterhand-Verlag seine sehr verdienstvolle Werkausgabe Hans Sahls ab. Das Buch, basierend auf dem bereits vor 25 Jahren in deutscher Sprache publizierten Band «Umsteigen nach Babylon», enthält sämtliche Erzählungen des Autors, darunter auch eine Reihe von bislang unveröffentlichten Texten aus dem Nachlass, sowie seine bereits zu Sahls Lebzeiten bekanntgewordenen Glossen. Diese oft an entlegenen Stellen veröffentlichten Miniaturen in dieser Ausgabe wieder verfügbar zu machen ist ein besonderes Verdienst dieser jüngsten und letzten Sahl-Anthologie. Zurecht ist der Verlag stolz darauf, mit dieser Edition das erzählerische Werk Sahls in seiner Gesamtheit neu erschlossen zu haben – und damit das Werk «eines großen Autors», der in die Emigration getrieben wurde, und der «doch auch in der Ferne nichts von seinem Witz und seiner moralischen Feinfühligkeit verlor». Für literarisch besonders Interessierte und für jeden Freund hochstehender Kurzprosa unbedingt ein Favorit für das Buchgeschenk unterm Weihnachtsbaum! ■
Hans Sahl: Der Mann, der sich selbst besuchte, Erzählungen und Glossen, 416 Seiten, Luchterhand Verlag, ISBN 978-3-630-87293-3
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Sarah Lark: «Die Insel der roten Mangroven» – Roman
Auf Jamaika schreibt man das Jahr 1753: Deirdre, die Tochter der Engländerin Nora Fortnam und des Sklaven Akwasi lebt behütet auf einer Plantage. Bis sie den jungen Arzt Victor Dufresne kennenlernt und heiratet. Gmeinsam schifft man sich ein nach Saint-Domingue auf der Insel Hispaniola – um sich dort plötzlich dramatischen Verwicklungen ausgesetzt zu sehen.
Sarah Lark – Pseudonym einer deutschen Bestseller-Autorin – legt hier den zweiten Band ihrer erfolgreichen Karibik-Saga vor – und bedient sich bei fast allen publikumswirksamen Ingredienzien des Genres: Historisch bewegter Hintergrund, exotischer Schauplatz, grandiose Heldenhaftigkeit, und selbstverständlich ein sattes Maß an Herz-Schmerz. Für Kenner und Geniesser des sog. Historischen Romanes sind die «Mangroven» kein Muss, doch für Lark-Fans sicher ein neuer Höhepunkt des Lesespaßes. ■
Sarah Lark: Die Insel der roten Mangroven, Roman, 668 Seiten, Lübbe Verlag, ISBN 978-3-7857-2460-6
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Weitere Rezensionen im Glarean Magazin
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