Michael Dartsch / Susanne Richter: «Der Cellokasten»
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Wertvolle Ergänzung des Cello-Anfängerunterrichts
Walter Eigenmann
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In Sachen Streicherschulung leistet die moderne «Pädagogik»-Heftreihe des Wiesbadener Musikverlages Breitkopf schon seit längerem eine vielbeachtete Arbeit. Nach innovativen Material-Veröffentlichungen für die Violine widmet sich die neueste Streicher-Publikation dieser Verlags-Serie nun dem Violoncello. Unterm Titel «Der Cellokasten» versammelt das renommierte Autorenduo Michael Dartsch und Susanne Richter dabei auf 124 Seiten Lied- und Übungsmaterial für die Unterstufe des Cello-Unterrichts.

Das Autorenduo Susanne Richter und Michael Dartsch
Konzeptionell ebenso wie layouterisch schließt sich «Der Cellokasten» nahtlos den Pendants der Reihe «Breitkopf Pädagogik» an: In seiner steten, wenngleich betont ruhigen didaktischen Progression, in seinem Schwerpunkt auf das praktische Musizieren, und in seiner lockeren, gestalterisch sehr ästhetischen Aufbereitung offeriert man der (jungen und jüngsten) Schülerschaft auch hier eine vielfältig-farbige Palette von ein- bis max. zweistimmigen Melodien, Stücken und Übungen, deren technische Ansprüche vom allerersten Leersaiten-Zupfen bis zum kurzen imitatorischen Duett mit Sechzehntel und max. drei Kreuzen/B’s reichen. Dem Prinzip Learning-by-Doing wurde innerhalb der didaktischen Zielsetzungen breitester Raum gegeben, und jeder Cello-spezifische Inhalt wird ausführlich mit Spielmaterial aus Vergangenheit und Moderne gestützt.

Der promovierte Musikpädagoge Michael Dartsch und die Freiburger Solo-Cellistin Susanne Richter legen mit ihrem neuen «Cellokasten» eine sehr durchdacht aufbereitete, in der Progression plausible Materialiensammlung für den modernen Violoncello-Unterricht vor. Möglicherweise wird der/die eine oder andere Cello-Lehrer/in die von anderer Unterrichtsliteratur her gewohnte CD-Mitlieferung vermissen. Doch auch in reiner «Printform» ist das jüngste Streicherheft aus dem Hause Breitkopf eine sehr willkommene, weil sehr sorgfältig komponierte Edition, die ihren Weg durch die neuzeitlichen Cello-Anfänger-Schulstuben machen dürfte.
Gleichwohl garniert das Heft seinen ebenso umfang- wie abwechslungsreichen Stücke-Fundus immer wieder mit «theoretischen» Einschüben entweder in Form von verspielten Quiz-Fragen oder mit Hilfe leicht nachvollziehbarer improvisatorischer Anleitungen. Das Gemeinschaftserlebnis Musik wird dabei durch betont häufiges Spiel mit der Lehrperson im Duett (bzw. mit einer technisch schwierigeren Zweitstimme) hergestellt.
Sehr zur Auflockerung des – im übrigen großzügig konzipierten, auch großnotigen – Schriftbildes tragen die unzähligen Farbillustrationen von Juliane Gottwald bei; sie sind nicht einfach Blattlückenbüßer, sondern stimulieren visuell die kindliche Spielfreude in thematischem Bezug zum jeweilige Stück.
Der promovierte Musikpädagoge Michael Dartsch – Autor bereits eines «Geigenkastens» – und die Freiburger Solo-Cellistin Susanne Richter legen mit ihrem neuen «Cellokasten» eine sehr durchdacht aufbereitete, in der Progression plausible Materialiensammlung für den modernen Violoncello-Unterricht vor. Möglicherweise wird der/die eine oder andere Cello-Lehrer/in die von anderer Unterrichtsliteratur her gewohnte CD-Mitlieferung vermissen. Doch auch in reiner «Printform» ist das jüngste Streicherheft aus dem Hause Breitkopf eine sehr willkommene, weil sehr sorgfältig komponierte Edition, die ihren Weg durch die neuzeitlichen Cello-Anfänger-Schulstuben machen dürfte. ■
M.Dartsch/S.Richter, Der Cellokasten – Materialien für den Anfänger-Violoncellounterricht, 124 Seiten, Breitkopf & Härtel, ISMN 979-0-004-18383-0
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Leseprobe
Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlages
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Berühmte Gospel-Songs für 1 oder 2 Panflöte/n
Anzeige
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Die schönsten Gospel-Melodien für Panflöte
«Gospel for Pan» ist eine Sammlung von 14 der berühmtesten
Gospel- und Spiritual-Melodien für 1 oder 2 Panflöte/n.
Die Bearbeitung erfolgte in besonders leichter Manier,
bei einigen Stücken kommen aber auch fortgeschrittene Spieler auf ihre Kosten.
Die Melodien sind mit nur einer Panflöte ebenfalls gut spielbar.
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Der Inhalt: Kumbaya, my Lord * Oh when the Saints *
Joshua fit the battle of Jericho * Swing low, sweet Chariot *
Nobody knows * Down by the riverside *
He’s got the whole world * It’s me, oh Lord *
My Lord, what a morning * Rock-a my soul *
Ev’ry time I feel the Spirit * Somebody’s knocking at your door*
Oh happy Day * Amazing grace *
ISBN 9783738637236
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Probeseite (Screenshot)
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32 Seiten – (A5) * Unverbindliche Preisempfehlung: EUR 12.- / SFR 15.-
Bei Ihrem Buch- oder Musikhändler
ISBN 9783738637236
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Alexandra Türk-Espitalier: «Musiker in Bewegung»
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100 Bewegungs-Übungen für Profis und Amateure
Walter Eigenmann
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Zahlreiche musikmedizinische Studien bzw. statistische Erhebungen legen nahe: Bei (zumal professionellen) Musikern werden die gesundheitlichen Berufsrisiken je länger desto mehr zu einem ernsthaften Problem. Die Gründe hierzu sind von Instrumentalist zu Instrumentalist (bzw. Fach) verschieden und reichen vom Musizieren unter erhöhtem Zeitdruck und Termin-Überlastung über exorbitante schulfachliche Prüfungs-Anforderungen bis hin zu den bekannten Aufführungs-Stressoren wie «Lampenfieber» oder «Versagensangst» oder den langjährigen individuellen Haltungsfehlern auf dem täglichen Übungsstuhl.
Dementsprechend ist die Zahl fachwissenschaftlicher Untersuchungen zum Problemkreis «Musiker-Erkrankung» mittlerweile (und erfreulicherweise) in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Darunter sind allerdings die «theorielastigen», im musikalischen Alltag wenig praktikablen Publikationen in der Überzahl, und noch seltener finden sich fundierte Anleitungen, die instrumentalspezifisch präventiv wirken können.

Physiotherapeutin Alexandra Türk: «Körperliche Gesundheit hat großen Einfluss auf die Karriere eines Musikers»
Umso willkommener sind denn solche Bücher, wie nun die Frankfurter Physioprophylaktikerin und Diplom-Flötistin Alexandra Türk-Espitalier mit «Musiker in Bewegung – 100 Übungen» eines vorlegt. «Aus der Praxis für die Praxis» war offensichtlich das Motto der Autorin, denn zwar grundiert sie ihre zahlreichen Bewegungs-Exerzitien mit einer guten theoretischen Einführung in die «Ursachen» von Musiker-Erkrankungen und die (falschen) «Gewohnheiten» am Arbeitsplatz, doch im Zentrum des Bandes stehen ihre 100 gezielten «Bewegungsübungen», die sehr präzise und effizient die Problemzonen des/der Musiker/in angehen.
Das thematische Spektrum ist dabei groß: Vom Grob- bis zum Feinmotorischen, von der Atmung bis zum Fingergelenk, vom Auf- bis zum Abwärmen, von der Motivation bis zur Mobilisation und vom Hals- bis zum Lendenwirbel reichen die Stichwörter des Trainingsvokabulars. (Wussten Sie übrigens, dass man «bei Augenbewegungen eine dezente Muskelbewegung in der Tiefe des oberen Nackens wahrnehmen» kann? Ich nicht. Man schaut einfach, nicht wahr… )
«Musiker in Bewegung» richtet sich an aktiv Musizierende aller Instrumentalfraktionen, und nicht nur Berufs-, sondern auch (wohl sogar gerade) Amateurmusiker dürften von diesem (layouterisch sehr geschmackvoll präsentierten) Band profitieren. Denn eines der Hauptziele muss das allgemeine Wohlbefinden am Instrument sein, und dies kann nur durch körperliche Unversehrtheit erreicht werden. Hierzu ist der weite Begriff von «Prävention», wie er als tägliche Praxis von der Autorin propagiert wird, ein Schlüsselbegriff. Eine sehr nützliche Broschüre!
Alexandra Türk-Espitalier, Musiker in Bewegung, 100 Übungen mit und ohne Instrument, 144 Seiten, Zimmermann Musikverlag Frankfurt/Main, ISBN 978-3-940105-13-4
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Inhalt
Kapitel 1 Einführung
Einführung
Zielgruppe
Aufbau des Buches
Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie bitte…
Kapitel 2 Ursachen und Gewohnheiten
Ursachen und Gewohnheiten
Häufigste Haltungsgewohnheiten
Anforderungen beim Musizieren
Belastungen minimieren
Allgemeine Überichtlinien
Ausgleichsprogramm
Kapitel 3 Training
Erstellen eines Trainingsplan
Durchführung
Motivation
Kapitel 4 Übungen
Aufwärmen
Abwärme
Lendenwirbelsäule
Brustwirbelsäule
Halswirbelsäule und Schulter-Nacken-Bereich
Schulter und Arm
Unterarm, Handgelenk, Hand und Finger
Atmung
Stand und Sitz
Trainingspläne
Kapitel 5 Koordination mit dem Instrument
Koordination mit dem Instrument
Körpersprache und Körperwahrnehmung
Integration in das tägliche Üben
Welche Übung ist für welches Instrument geeignet?
Irritation durch Veränderung
Wahrnehmung der Klangveränderung
Umkehr: Das Instrument als therapeutisches Mittel
Praktische Übungen mit dem Instrument
Kapitel 6 Prävention
Prävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
Gestaltung des Umfelds
Koordinierte Bewegung am Instrument und im Alltag
Differenziertes Hören
Die Rolle des Instrumentallehrers in der Prävention
Beanspruchte Körperregionen
Prävention für einzelne Instrumente
Anhang
Informationen zu spezialisierten Ärzten und Therapeuten
Informationen zu den im Buch verwendetenTrainingsgeräten
Danksagung
Probeseiten
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Pop, Rock und Jazz im Streicherunterricht
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String Thing: «Groove it!»
Walter Eigenmann
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Pop auf der Geige, Rock mit der Bratsche, Folk im Cello, oder Latin für den Bass – geht das?? Das geht. Und wie!
Den Beweis angetreten haben (längstens auf der Konzert-/Studiobühne und nun auch in Buchform) die vier deutschen StreicherInnen Jens Peizunka (Kontrabass), Mike Rutledge (Violine), Nicola Kruse (Violine) und Susanne Paul (Violoncello) – genannt «String Thing». Das (durchwegs auf Hochschulen klassisch ausgebildete) Streicherensemble String Thing «groovt» nunmehr schon seit zwanzig Jahren durch volle Konzertsääle und hat sich jetzt mit dem Wiesbadener Musikverlag Breitkopf&Härtel zusammengetan, um dem ganz besonderen Musik-Phänomen «Groove» auch auf den theoretischen bzw. instrumentaldidaktischen Grund zu gehen. Entstanden ist die 140-seitige Grundlagen-Untersuchung «Groovy Strings – Rhythmus&Groove im Streicherunterricht».
Doch was ist eigentlich Groove? Mit «Groove» verbinden die vier BuchautorInnen keinen fixierten musikwissenschaftlichen Terminus, sondern als erstes mal ein «stiltypisches Rhythmusmodell», eine «stilistisch eindeutige rhythmische Ausprägung eines Musikstückes»; Groove umfasst «Tempo, Art der rhytmischen Phrasierung bis hin zur Verwendung typischer harmonischer, melodischer und rhythmischer Strukturen und Figuren» (Christoph Hempel). Sodann betonen die AutorInnen den körperlichen, den spontan mitreißenden Aspekt dieses Begriffes: «Groove kann entstehen, wenn bei einem Musiker die Vorstellung des Rhythmus und seine Körperbewegung genau übereinstimmen. Dazu müssen ihm beide Ebenen mit einer Selbstverständlichkeit, einer ‘Von-alleine-Qualität’ verfügbar sein wie etwa der Herzschlag, das Atmen oder das Gehen».

Groove-Beispiele von im Heft durchgängig benutzten Phrasierungssilben, basierend auf der gängigen Praxis in Bigbands
Diese Selbstverständlichkeit ist allerdings erst das Resultat, nicht die Voraussetzung der Jazz-/Pop-Ausbildung, denn wie die AutorInnen grundsätzlich die gängige Unterrichtspraxis an den Musik-Schulinstitutionen kritisieren: «Die Meinung unter Jazz-Pädagogen ist immer noch verbreitet, ein Schüler könne von selbst gut phrasieren oder eben nicht. Entgegen dieser Einschätzung sind wir der festen Überzeugung, dass man lehren und lernen kann, Musik aus den Bereichen Jazz, Rock und Pop stilgerecht und ‘akzentfrei’ zu spielen. Was bisher fehlte, ist eine Methodik, die es ermöglicht, die notwendigen Grundlagen dazu systematisch zu vermitteln.» Und weiter: «Es erscheint uns gerechtfertigt, so unterschiedliche Stile groovender Musik wie Swing, Heavy Metal, Reggae, Bossa Nova und Blues unter einem aufführungspraktischen Dach zusammenzufassen und von einer übergeordneten Aufführungspraxis zu sprechen, denn bei allen beträchtlichen Unterschieden haben diese Stile eines gemeinsam: ihre afroamerikanischen Wurzeln. Daraus erklären sich die keineswegs zufälligen, beliebigen oder austauschbaren Gesetzmäßigkeiten, von denen das Rhythmusempfinden (Groove), die Artikulation, die Phrasierung und damit die spieltechnischen Besonderheiten groovender Musik geprägt sind.»
Dass ihre «groovige», theoretisch-methodisch sehr durchdachte, didaktisch leicht realisierbare und dabei betont am praktischen, ja «emotionalen», weil v.a. rhythmischen Musizieren ausgerichtete Unterweisung in ziemliches musikpädagogisches Neuland vorstößt, ist den vier Buch-AutorInnen durchaus bewusst. Zu sehr verbreitet ist im herkömmlichen Streicherunterricht noch immer das «klassische», zuweilen mit fast versnobtem Rokokko-Perücken-Puder überzuckerte Image des brav vor seinem Notenständer aufgestellten Geigenschülers, welcher lustlos, aber pflichtbewusst sein Boccherini-Menuettchen rauf- und runterfiedelt, mehr ahnend als wissend, dass seine Violine einen der Hauptpfeiler altehrwürdiger abendländischer Instrumentalkultur symbolisiert. Und das Autoren-Quartett bedauert: «Für Bläser, Pianisten und Gitarristen ist die Beschäftigung mit Jazz, Rock und Pop längst selbstverständlich. Nur bei den Streichern ist dies nach wie vor eher ungewöhnlich, und entsprechende Literatur ist kaum zu finden.»
Sehr richtig auch die Feststellung im Vorwort des Bandes, dass «groovende» Musikstile aller Richtungen den jungen Musikinteressierten möglicherweise überhaupt erst den Zugang zu Geige, Bratsche oder Cello eröffnet: «Die Beschäftigung mit populärer Musik in der mitunter schwierigen Phase der Pubertät kann eine neue Perspektive aufzeigen, wenn z.B. das Spielen von klassischer Musik als ‘uncool’ gilt und deshalb die Möglichkeit erwogen wird, den Instrmentalunterricht entweder ganz aufzugeben oder von einem Streichinstrument zu einem Pop-tauglicheren, ‘cooleren’ Instrument zu wechseln.» Allein dies schon eine schlagende Argumentierung für den Einbezug von Pop-Musik in den «klassischen» Geigenunterricht, dessen Musikauswahl nicht nur mit vergangenen Jahrhunderten, sondern auch mit der persönlich-alltäglichen, massiv Medien-gesteuerten Erlebniswelt der Jugendlichen zu tun haben sollte. (Andernfalls dürften in der Tat, wie allenthalben befürchtet, die Jahre der Geige als «Breiteninstrument» gezählt sein.)
Allerdings erfordern Jazz- und Popularmusik eine von Klassik deutlich unterschiedene Musikpädagogik. Deren Methodik- und Repertoire-Ansätze für den modernen Streicherunterricht jetzt auf gleichermaßen umfassende wie anregende Weise systematisiert und in ein effizientes Unterrichtskonzept gebracht zu haben ist eine echte Pionierarbeit der als Musiker und Lehrer mehrfach international ausgezeichneten «String-Thing»-Autoren. Zusätzlich aufgewertet wird der großformatige, auch layouterisch und notentypographisch sehr ästhetisch gestaltete Band durch die mitgelieferte Extra-CD, deren Audio-Tracks (Geige, Bratsche & Cello) sowohl zur Einstimmung am Unterrichtsbeginn als auch für den Playback-Hintergrund eingesetzt werden können.
Alles in allem ist «Groovy Strings» (Hörbeispiele) nicht nur eine bis jetzt sehr vermisste Materialsammlung, sondern auch ein methodisch progressiv anwendbarer Leitfaden, der zwar nur bedingt bei Anfängern, aber ab spätestens drittem Unterrichtsjahr systematisch eingesetzt werden kann, und dessen hoher Spaßfaktor die vor lauter ehrwürdiger Geigentradition muffige Luft in so mancher Musikschulstube schlagartig verbessern könnte. «Groovy Strings» ist nicht die Alternative, aber eine wertvolle Ergänzung zum «Klassik»-Unterricht. Das Werk gehört definitiv in die Notenmappe eines jeden Streicher-Pädagogen – direkt neben Mozart&Co.
String Thing: Groovy Strings, Rhythmus&Groove im Streicherunterricht, 140 Seiten & CD, Breitkopf-Härtel Verlag, ISBN 978-3-7651-0387-2
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Inhalt
Vorwort Kapitel 1 Zur Arbeit mit diesem Buch 1.1 Übersicht 1.2 Zur Methodik des Rhythmuslernens Kapitel 2 Was ist Groove? Kapitel 3 Groovende Musik und Klassische Musik – Merkmale und Unterschiede 3.1 Rhythmus 3.2 Tanz 3.3 Gesang 3.4 Dirigieren 3.5 Spielbewegungen am Streichinstrument 3.6 Musik 3.7 Zusammenfassung Kapitel 4 Basisübungen 4.1 Die Groove-Bewegung 4.2 Bodypercussion und Vocalpercussion (Subdivisions – Der innere Schlagzeuger) 4.3 Klatschen 4.4 Rhythmuswörter, Klatschen und Groove-Bewegung 4.5 Swing Kapitel 5 Groovende Musik auf Streichinstrumenten – Grundlagen 5.1 Besonderheiten der Aufführungspraxis 5.2 Bogentechnik 5.3 Die linke Hand Kapitel 6 Spezielle Spieltechniken 6.1 Bigband-Schweller 6.2 Bossa-Strich 6.3 Chicharra-Strich 6.4 Choppen 6.5 Deadnotes 6.6 Feedback 6.7 Gliss-down 6.8 Percussion auf dem Instrument 6.9 Rockiger Klang 6.10 Shake 6.11 Smear 6.12 Walkingbass-Pizz 6.13 Walkingbass-Strich Kapitel 7 Übungen am Instrument 7.1 Binäre Rhythmen 7.2 Ternäre Rhythmen (Swing) Kapitel 8 Einführung in die Spielstücke und Übungen 8.1 Die Spielstücke 8.2 Phrasierungssilben 8.3 Zu den Akkordsymbolen Kapitel 9 14 Spielstücke in binären Rhythmen 9.1 Hans Stampf (M. Rutledge) Viertel und Achtel 9.2 Take It Easy (J. Piezunka) Bossa-Strich 9.3 Claudias Rock (N. Kruse) Achtelketten ohne folgenden Downbeat 9.4 Rockin´ Blue (S. Paul) Übergebundene Noten 9.5 Rock-Works (M. Rutledge) Vorgezogene lange Töne 9.6 Latino (S. Paul) 3+3+2-Pattern, Bossa-Strich 9.7 Regen in Pinar del Rio (J. Piezunka) 3-2-Clave, Bossa-Strich 9.8 Milonga espejial (M. Rutledge) Clave-Rhythmen 9.9 Simple Ballad (N. Kruse) Pop-Ballade mit Vierteltriolen 9.10 Offroad (N. Kruse) Ketten von Off-Achteln 9.11 Tango terrible (S. Paul) Tango-typische Spieltechniken 9.12 Rumpel-Reggae (S. Paul) Percussion auf dem Instrument 9.13 Die Heavy-Nummer (S. Paul) Rockige Spielweise 9.14 Funky Train (J. Piezunka) Funk-Rhythmen Kapitel 10 12 Spielstücke in ternären Rhythmen 10.1 Stompin´ Beginning (N. Kruse) Ternäre Achtel 10.2 Bindungs-Blues (S. Paul) Achtelketten mit Offbeat-Bindungen 10.3 Schuffel-Muffel (J. Piezunka) Achtelketten mit Abstoppen des letzten Tons („du-batt“) 10.4 Mixed Up (J. Piezunka) Themen der Stücke 10.1–10.3 10.5 On Top Of the Drop (M. Rutledge) Kicks (allein stehende Off-Achtel) 10.6 Jack´s Strings (N. Kruse) Vorgezogene Töne 10.7 Happy End (J. Piezunka) Abstoppen vor vorgezogenen Tönen 10.8 Webspinne (M. Rutledge) Lang und kurz artikulierte Töne, Off-Achtel 10.9 Cool Cat (S. Paul) Ketten von Off-Achteln 10.10 Tante Tarantel (S. Paul) Triolen 10.11 Strollin´ Together (M. Rutledge) Themen der Stücke 10.5–10.10 10.12 Happy Waltz (N. Kruse) 3/4-Takt Anhang 1 Verzeichnis der Übungen 2 Verzeichnis der Videotracks 3 Verzeichnis der Audiotracks – 4 Glossar wichtiger Fachbegriffe
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Leseproben
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Alexandra Fink: «Mit 50 Witzen zum Notenlese-Profi»
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Keine Angst vorm hohen C
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Wenn’s darum geht, jungen und jüngsten Instrumental- oder Gesangszöglingen geläufiges Notenlesen beizubringen, führen bekanntlich zahlreiche Wege nach Rom. Eine vergnügliche Art, Kindern (im lesefähigen Alter) die oft nur schwer im Gedächtnis haftenden Notenamen einzuverleiben, präsentiert nun Alexandra Fink im Musikverlag Nepomuk. «Mit 50 Notenwitzen zum Notenlese-Profi» nennt sich das Heft, welches mit seinem halben Hundert an Rätseln, Witzen und anderen Spaß-Kniffeleien kleinere oder auch größere Novizen in die Geheimnisse des richtigen Lesens der schwarzen Punkte auf den fünf Linien einführen will. Dabei haben die angehenden Prima-Vista-Experten bei jeder Aufgabe Buchstabenlücken zu füllen, um den Inhalt der witzigen Sprüche entschlüsseln zu können.
Das Heft – hier in der Ausgabe für Violin-&Bass-Schlüssel – ist progressiv aufgebaut, weitet den Tonraum sukzessive aus, und beginnt erst mit den beiden Schlüsseln getrennt, um sie dann abwechselnd und schließlich bunt gemischt (quasi als Klavierstimme) zu bringen.
Allzu kompliziert geht’s dabei nicht zur Sache, die Autorin beschränkte sich auf 1 «Kreuz» und 1 «Be», und außerdem ist jeweils ausschließlich die Tonhöhe gefragt:
Wer also als MusiklehrerIn noch ein bisschen Hausaufgaben-Material sucht, um den «hartnäckigen» Fällen unter der Schülerschaft in Sachen Notenkapieren auf amüsante Weise zu mehr «Praxis» zu verhelfen, holt sich diese 50 Sprüche und verteilt sie wohldosiert. Natürlich ist dies Werk der Tösstaler Autorin – sie lebt als freischaffende Illustratorin in Tablat – auch fürs Selbststudium von erwachsenen Anfängern gut geeignet. Ein Heft mit Trainingswert – nützlich! (gm) ■
Alexandra Fink, Mit 50 Notenwitzen zum Notenlese-Profi (Ausgabe Violin-&Bassschlüssel), Nepomuk Verlag Basel, 56 Seiten, ISMN M-50009-278-0
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Leseprobe
Das Sieger-Musical für die Grundstufe 2008
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«Auch du gehörst dazu!»
Die beiden deutschen Musikverlage Sikorski und Lugert haben erstmals Schülerinnen und Schüler der Grundstufe dazu aufgerufen, selbst ein Musical zu schreiben. Das von der entspr. Jury ausgewählte Werk basiert auf Ideen einer Mönchengladbacher 1. Klasse, heißt «Auch du gehörst dazu!», erhielt den 1. Preis des Deutschen Schülermusical-Wettbewerbs in der Kategorie Grundstufe, dauert ca. 30 Minuten und ist eine bunte, quirlige Geschichte über die Integration zweier fremder Wesen in eine Gruppe tierischer Freunde.
Aus dem Inhaltsverzeichnis: «Ein neuer Tag; In unsrem Garten; Irgendetwas; Alles ist fremd; Tier-Rap; Ich glaube euch; Auch du gehörst dazu.»
Das humor- und fantasievolle, aber auch zum Nachdenken einladende Stück ist für Kinder ab sechs Jahren konzipiert und «drückt aus, was Kinder bewegt: der Wunsch nach Frieden und Integration» (Verlagsinfo). Lieferbar sind Schüler- und Lehrerhefte mit Audio-CD.
Sonja Thomas / Rainer Buß, Auch du gehörst dazu, Musical für die Grundstufe, Sikorski Verlage und Lugert Verlag, ISMN 9790003036151
Weihnachtslieder für Panflöte/n
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22 mal «Christmas for Pan»
«Christmas for Pan» ist eine Sammlung der 22 schönsten Weihnachtslieder aus aller Welt für eine oder zwei Panflöte/n. Der Schwierigkeitsgrad bewegt sich zwischen sehr leicht bis mittelschwer. Mit Strophen-Texten zum Mitsingen.
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Lesen Sie hier mehr über dieses beliebte Heft !
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Neue Methoden des Musikunterrichtens
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Vom Wagnis Musik in der Schule
Walter Eigenmann
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Musikdidaktische Bücher (für die Oberstufe) der letzten Jahre pflegen oft entweder einen Grad an abstraktem Akademismus an den Tag zu legen, der Studenten- wie Lehrerschaft im pädagogischen Alltag rat- und tatlos stehen lässt vor der real anzugehenden Detail-Fülle neuzeitlicher Musikvermittlung, oder dann kommen sie geradezu bieder-hemdsärmelig daher, als genügte es, mehrhundertjährige Methoden-Forschung auszublenden und stattdessen die punktierte Achtel mit allerlei lustig-poppigem Psychotricksen ans Jungvolk zu verhökern. (Und noch eine dritte «Schule» an den Schulen wäre betreffend «Musik-Schule» nicht zu vergessen, nämlich: gar keine Musik mehr in der Schule – in unseren Zeiten der absoluten kognitiven Dominanz einerseits und andererseits angesichts der überall hemmungslos grassierenden Spar-Wut der Politiker in Sachen Kultur eine immer schamloser Schule machende Praxis mancher öffentlichen Schulen…)
Nun aber, da (allein nur schon die abendländische Kunst-) Musik «in Theorie und Praxis» einen längst so unerhörten und (darum un-erhörten) Reichtum an Formen, Farben und Figuren angenommen hat, dass ihre richtige und unaufhörliche Vermittlung gerade in der lebenslänglich prägenden Volks- und gymnasialen Schule inzwischen zu einer Frage wohl gar ihres Überlebens geworden ist, bedarf es kompetentester Anleitung zu differenzierter Methodik und praxisorientierter Systematik in die Hand der Musikunterrichtenden, aber auch des Weckens phantasiegesteuerter, kreativer Experimentierlust in eben diesen Lehrenden.
Eine solche «systematische Methodenlehre» hat im Bosse-Verlag jetzt der Oldenburger Musik-Seminarleiter und Gymnasiallehrer für Musik und Geschichte Ralf Beiderwieden vorgelegt.
Müsste man seinen Band «Musik unterrichten» mit einem Wort charakterisieren, zitierte man am besten eines seiner vielen Zitate:
«’Der Unterricht, von dem wir reden, soll mit dem Menschen selbst, mit seiner Person sich so vereinigen, dass es nicht mehr dieser Mensch sein würde, wenn man ihm diese Kenntnis wegnähme’. J. F. Herbart, Abiturient des ‘Alten Gymansiums Oldenburg, Abiturjahrgang 1794».
Oder vielleicht auch dies:
«’Ich wäre stolz, wenn ich nach meinem Kompositionsunterricht sagen dürfte: Ich habe den Kompositionsschülern eine schlechte Ästhetik genommen, ihnen dafür aber eine gute Handwerkslehre gegeben’. Arnold Schönberg, Harmonielehre, 1911)».
Und so handwerkt denn Beiderwieden drauflos, dass es noch für ältest-abgebrühte Semester der Musiklehrer-Zunft (oder gerade für sie?!) eine wahre Freude des Lesens und Studierens ist. Schon im Vorwort ist exponiert, was dann 210 Seiten lang des Breiten, aber mitnichten Langen durchgeführt wird: «Sie werden in diesem Buch kaum Sätze finden wie: ‘Der Lehrer soll…’ oder ‘Der Lehrer vermeide…’. Der Lehrer muss gar nichts, und wenig braucht er zu vermeiden. Unterrichten ist wie Komponieren: Handeln in einem weiten Feld von Wenn-dann-Beziehungen. Es gibt nicht die eine Methode, mit der etwas geht. Sie können die motivische Entwicklung in einem Quartettsatz an einer Zeitleiste entwickeln. Sie können sich für Schnipseltechnik entscheiden oder für ein Suchbild-Verfahren. Wenn Sie einen gut gefüllten Werkzeugkasten haben, werden Sie ein passendes Werkzeug finden.»
Und der Beiderwiedensche Werkzeugkasten ist in der Tat nicht nur übervoll, sondern auch sehr intelligent sortiert; der formale Aufbau des Bandes präsentiert sich folgendermassen:
Wie man sofort sieht, quasi eine durchkomponierte Suite, die (mindestens) ein Leitmotiv hat, nämlich dieses, dass es schier keine Thematik in der herkömmlichen, millionenfach tradierten Musikpädagogik gibt, welche nicht doch noch eine Spur geschickter, also schneller und freudvoller vermittelbar ist bzw. wäre… Und der Ideen-Container dieses Buches ist riesig: Kein wirklich wichtiger Aspekt der Schulmusik, dem der Autor nicht eine neue Facette des Zugangs abgewinnt. Dies verdeutlicht (als nur eines von vielen möglichen Beispielen) die folgende Probe-Seite:
Und nach Johann Sebastian Bach noch etwas Jimi Hendrix:
Wenn ein schulmusikalisches Oberstufen-Didaktikum der letzten Jahre das berühmte Motto «Aus der Praxis für die Praxis» ohne Einschränkung einlöst, dann ist es dieses «Musik unterrichten». Aus jeder Zeile des immer konzentriert und originell formulierten, teils erfrischend salopp-persönlich daherkommenden Bandes wird der Leserschaft deutlich, dass hier einer die System-Bilanz einer vieljährigen und vielseitigen, dabei offensichtlich sehr kreativ gehandhabten Beschäftigung mit dem (Spannungs-?)Feld «Musik-Jugend-Schule» offenlegt, wie man sie in dieser Originalität noch selten gesehen hat. Kurzum: «Musik unterrichten» von Ralf Beiderwieden gehört obligat auf den Notenständer eines jeden Musiklehrers. Kaufen, anwenden!
Ralf Beiderwieden, Musik unterrichten, Eine systematische Methodenlehre, 210 Seiten, Bosse Verlag, ISBN 978-3764926564
Neues Streicher-Spielbuch von Saßmannshaus
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Orchester-Vorschule für Kinder
Der professionellen Streicher-Lehrerschaft den «Saßmannshaus» vorstellen zu wollen hieße Eulen nach Athen tragen: Längst ist das vierbändige Schulwerk «Früher Anfang…» der beiden renommierten Violinpädagogen Egon (Vater) und Kurt (Sohn) Saßmannshaus zu einem (auch internationalen) Klassiker des Streicher-Unterrichts avanciert. Die verschiedenen, pädagogisch abgestuften Hefte (je für Geige, Bratsche und Cello) präsentieren sich nun in komplett neuem Gewand, an dessen frischer Attraktivität u.a. die bekannte Kinderbuch-Illustratorin Charlotte Panowksy wesentlichen Anteil hat.
Ergänzt wird der seit jeher im Bärenreiter Verlag aufgelegte «Saßmannshaus» immer wieder durch neue «Spielbücher», welche das eigentliche Lehrwerk alternieren und quasi als kleine «Orchestervorschule für Kinder» fungieren. Das aktuellste «Spielbuch für Streicher» (als stark modernisierte 3. Auflage) wendet sich an Kinder ab sechs Jahren, setzt allenfalls die Kenntnis einfacher Volkslieder voraus, führt aber doch behutsam bereits in die ersten Versuche des mehrstimmigen Spiels ein. Zugleich wird mittels ausgedehntem Kanon-Spiel die Konzentration auf Rhythmik und Taktsicherheit gelenkt. Die schwierigeren Stücke des Heftes sind dabei bewusst noch dreistimmig (2 Geigen & Cello) gesetzt, mitgeliefert wird aber auch eine spezielle Bratschen-Stimme, welche in einzelne Lieder integriert werden kann und so die Vierstimmigkeit interessant vorbereitet.
Der Band kommt in gewohnt hervorragender Druck-, Notensatz- und Layout-Qualität daher, wirkt nicht überladen mit allzuviel Illustrativem, sondern gewährt genug Platz für die didaktisch unverzichtbaren Notizen, und bietet trotzdem eine ansehnliche Fülle an «altem und neuem» Unterrichtsmaterial. Jene Lehrerschaft, die ohnehin mit dem «Saßmannshaus» arbeitet, setzt diese neue, sehr kindgerecht konzipierte «Orchester-Vorstufe» zweifellos mit Gewinn ein. (W. Eigenmann)
Egon Saßmannshaus, Spielbuch für Streicher, Eine Orchestervorschule für Kinder, Bärenreiter Verlag, ISMN M-006-53661-0
Probeseite
Neues Handbuch der Gesangspädagogik
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Theorie und Praxis des guten Gesangs
Walter Eigenmann
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An Belcanto-Unterweisungen, Chor-Fibeln, Stimmbildungs-Schulen, Artikulations-Systemen, Atmungs-Techniken u.a, kurzum an Sing-Pädagogischem aller Art (egal ob’s denn gehe um Counter Tenor oder DSDS-Geschrei, Soul-Vibrato oder Rock-Röhren, Koloratur-Kunst oder Schlager-Gesäusel, Schuberts «Winterreise» oder Bohlens «Cherry-Cherry-Lady») ist heutzutage wahrlich kein Bedarf mehr. Ebenso wenig mangelt der heutigen Musik-Welt medizinische oder gar musiktheoretische Literatur zum Thema «Singen». Nicht nach einer mehrhundertjährigen Geschichte des notierten Kunst- und Volksgesanges.
Nun denn, mag sich die deutsche Sängerin und Gesangs-Pädagogin Hildegund Lohmann-Becker, Mit-Gründerin der bekannten Lohmann-Stiftung für Liedgesang, gesagt haben: Warum nicht ein Gesangspädagogik-Handbuch schaffen, das Theorie und Praxis in Form eines Stichwort-Lexikons anbietet? Das Resultat ist ein 352-seitiges Kompendium namens «Handbuch Gesangspädagogik», das beim Vokal «a» und bei «a-Arbeit» anfängt, beim «Zwerchfell» und beim «Zwischenspiel» aufhört – und dazwischen eine gehörige Menge an kürzeren Artikeln oder längeren Essays, Noten- bzw. Übungs-Material, Begriffs-Definitionen und Kurz-Infos ausbreitet.
Der Band findet dabei die richtige Balance zwischen eher beiläufig interessantem (wenngleich nützlichem) Material einerseits und andererseits jenen Bereichen, die fundamental sind für die Ausbildung künstlerischen Singens und deshalb mehrseitig abzuhandeln waren. Positiv fällt außerdem auf, dass die Autorin mit ihrer 50-jährigen pädagogischen Erfahrung nicht ausschließlich «auf Technik» macht, sondern bei Stichwörtern wie «Vertrauen», «Lehrer-Schüler-Verhältnis», «Lachen», «Körpersprache», oder auch «Intuition», «Üben» und «Indisposition» ebenfalls die in aller Pädagogik so unverzichtbare menschlich-psychologische Komponente gebührend einbezieht.
Hildegund Lohmann-Beckers Das «Handbuch Gesangspädagogik» ist eine nützliche Tipps- und Info-Sammlung in die Hand all jener Gesang-Lernenden wie -Lehrenden, die neben reiner Wissensvermehrung auch Anregungen für vertiefende Detail-Studien suchen.
Hildegund Lohmann-Becker, Handbuch Gesangspädagogik, Stichworte zu Theorie und Praxis, Schott Verlag, 352 Seiten, ISBN 978-3-7957-0595-4
Leseprobe
Senioren-Musik und Musik-Senioren
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Musizieren im Alter – Arbeitsfelder und Methoden
Walter Eigenmann
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Ganz allmählich – manche internationalen Betagten-Organisationen meinen: zu langsam – entdeckt auch die Gerontologie die Musik – aber auch die Musik die Alten. Dazu trägt einerseits die bekannte demographische Entwicklung bei, die nach gesellschaftlichen bzw. bildungs- und beschäftigungspolitischen Lösungsansätzen verlangt angesichts immer mehr rüstiger, ein breites Freizeit-Angebot nutzender und auch benötigender RentnerInnen – und andererseits die medizinische Forschung, welcher ein wissenschaftlicher Nachweis nach dem anderen gelingt, dass sowohl aktiv wie passiv genossene Musik teils frappante therapeutische Wirkung zu erzielen vermag. Hierzu gleich ein Zitat aus «Musizieren im Alter», einer von Theo Hartogh und Hans H. Wickel jetzt vorgelegten Studie, die neben vielen anderen Aspekten auch das Musizieren mit demenziell erkrankten Menschen untersucht:
«Mit der Alterung der Weltbevölkerung geht eine stetige Zunahme demenzieller Erkrankungen einher. Forscher warnen bereits vor einer globalen Alzheimer-Epidemie und berechnen, dass sich die Zahl der derzeit ungefähr 26 Millionen Demenzerkrankten bis zum Jahre 2050 vervierfachen wird, sofern bis dahin keine geeigneten Medikamente entwickelt werden. […] Alzheimer-Patienten sind selbst im fortgeschrittenen Stadium durch Musik ansprechbar, da die Hörrinde neben dem motorischen System weitgehend frei bleibt von neuronalen Veränderungen. Auditive Reize wie Lachen, Schreien und emotionale Prosodie wie glückliche oder traurige Stimmen können unbeeinträchtigt erkannt werden, während auf visuelle Reize größtenteils keine Reaktionen mehr gezeigt werden […] Aktives Musizieren und langjähriges kontinuierliches Üben auf einem Instrument scheinen jedoch eine präventive und verzögernde Wirkung zu haben. Außerdem kann Musik ganz wesentlich dazu beitragen, dass demenziell erkrankte Menschen emotional angeregt werden und damit eine zumindest vorübergehende Steigerung ihrer Lebensqualität erzielen […] Musik kann etwas bei den Kranken bewirken, was kein Medikament und auch keine verbale Ansprache in dem Maße und in der Unmittelbarkeit erreicht.» (Vergleiche hierzu auch u.a. «Hirnphysiologische Auswirkungen elementaren Musizierens in verschiedenen Lebensaltern»)
Die präventive bzw. therapeutische Funktion von Musik ist wie erwähnt nur eines der zahlreichen musik-geragogischen Themata, welche die beiden Wissenschaftler als «Arbeitsfelder und Methoden» in ihrem neuen Studien-Band behandeln. «Musizieren im Alter» bietet eine weitgesteckte, alle wesentlichen Bereiche der Musikgeragogik umfassende Bestandesaufnahme aktueller musikalischer «Aktivitäten für und mit Menschen im dritten und vierten Lebensalter». Die thematische Spannweite sei (in einem kleinen Auszug des Inhaltsverzeichnisses) hier stichwortartig gelistet:
«Alter als Bildungsherausforderung – Musik in jüngeren Lebensjahren als Ressource für das Alter – Wirkungen von Musik – Bedeutung von Musik für den älteren Menschen – Dialogische Orientierung – Intergenerative Orientierung – Musik und Gesundheit – Musik und Demenz -Präventionsaspekte – Musik in Lebens- und Alltagskrisen – Musik in der Sterbebegleitung – Institutionen – Stationäre und teilstationäre Einrichtungen – Seniorenorchester, -chöre, -ensembles und -bands – Musikschulen – Hochschulen – Musizieren in Alteneinrichtungen und Pflegeheimen – Musik und Bewegung – Musikeinsatz bei Prävention und Rehabilitation der Motorik – Musikunterricht im Alter – Musikbezogenes Lernen im Alter – Instrumental- und Gesangsunterricht – Anforderungen an den Instrumentallehrer» u.v.a.
Exkurs: Die «Wiesbadener Erklärung» des Deutschen Musikrates
Anfangs Juni letzten Jahres publizierte der Deutsche Musikrat, der «Spitzenverband des deutschen Musiklebens», seine «Wiesbadener Erklärung». In diesem Aufsehen erregenden Manifest unter dem Titel «Musizieren 50+ – im Alter mit Musik aktiv», welches substantiell ohne weiteres auch auf die anderen europäischen Länder übertragen werden kann, sind zwölf Forderungen an Politik und Gesellschaft formuliert. Zentraler Kritik-Punkt ist dabei, dass «die gesellschaftspolitische Debatte und die damit einhergehende Bewusstseinsbildung um die Wirkungen von Musik im Hinblick auf die ‘Generationen 50+’ bislang so gut wie gar nicht geführt wird.»
Wir zitieren nachfolgend dieses Dokument, das sowohl Standort-Bestimmungen als auch Zukunfts-Perspektiven umreißt, in seinem vollen Wortlaut:
«Die Potentiale des demographischen Wandels und seine Probleme wie die zunehmende Vereinsamung älterer Menschen sind gesellschaftspolitische Herausforderungen, die dringend neuer bzw. verstärkter Lösungsansätze bedürfen. Die Musik kann dabei Chancen eröffnen, die kreativen Potentiale älterer Menschen in viel stärkerem Maße als bisher zu entfalten und in die Gesellschaft einzubringen. Mit dem Bild einer human orientierten Gesellschaft verbindet sich die Überzeugung, dass die Erfahrung mit Musik um ihrer selbst Willen als elementarer Bestandteil in jedem Lebensalter ermöglicht werden muss.
Die Möglichkeiten zum Erfahren von und zur Beschäftigung mit Musik sind für die Älteren signifikant unterentwickelt. Die Barrieren auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene sind vorhanden, werden aber häufig nicht wahrgenommen. Dies überrascht umso mehr, als die gerontologische Forschung bereits seit einigen Jahren nachgewiesen hat, wie sehr die Musik auch prophylaktische und therapeutische Wirkungen hat und zur Wahrung von Identität beiträgt. Zudem hilft aktives Musizieren aus der Vereinsamung, indem es soziale Kontakte schafft und hilft Verluste zu verarbeiten.
So fehlen momentan in Deutschland fast durchgängig musikalische Angebote, die sich gezielt an ältere Menschen wenden. Zudem fehlt es meistens an geeigneten Bedingungen für musikalische Betätigungen in den Alteneinrichtungen. Der Deutsche Musikrat kann – angesichts der schon heute vorhandenen Altersarmut – nicht akzeptieren, dass zukünftig breite Bevölkerungsschichten, insbesondere im dritten und vierten Lebensalter von der kulturellen Teilhabe ausgeschlossen werden. Angesichts dieser Erkenntnisse ist es ein gravierendes Versäumnis, dass die gesellschaftspolitische Debatte und die damit einhergehende Bewusstseinsbildung um die Wirkungen von Musik im Hinblick auf die Generationen 50+ bislang so gut wie gar nicht geführt wird. Der Deutsche Musikrat fordert daher alle Verantwortlichen in Bund, Ländern und Gemeinden auf, einen Masterplan ‘Musizieren 50+’ zu entwerfen, der die nachstehenden Eckpunkte umfassen sollte. Dabei muss die Umsetzung der Forderungen im Hinblick auf die Menschen mit Migrationshintergrund unter Berücksichtigung Ihrer kulturellen Wurzeln erfolgen.
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Der Deutsche Musikrat fordert Parlamente, Regierungen und Parteien auf, in ihren Programmen und Handlungsfeldern die Notwendigkeit kultureller Angebote für alte Menschen zu verankern.
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Damit sich das aktive Musizieren im höheren Lebensalter besonders wirksam entfalten kann, bedarf es einer qualifizierten und kontinuierlichen musikalischen Bildung im jüngeren Lebensalter.
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Die Musik muss in der Altenpflege, der sozialen Altenarbeit, der Rehabilitation und der Therapie verstärkt eingesetzt werden. Dazu bedarf es einer qualifizierten Aus- und Fortbildung in der Musikgeragogik (Musik mit alten Menschen).
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Die Hochschulen und Universitäten müssen die Studierenden gezielt auch für die fachspezifischen Anforderungen der Arbeit mit älteren Menschen qualifizieren. Die Fachdidaktik bedarf einer verstärkten Forschung.
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Die Musikvereinigungen des Laienmusizierens im weltlichen wie kirchlichen Bereich sollten verstärkt Angebote für alle Altersgruppen – Generationen übergreifend –bereitstellen, die finanziell gefördert werden müssen.
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Die Musikschulen müssen strukturell und finanziell in die Lage versetzt werden, Angebote für ältere Menschen bedarfsgerecht bereitstellen zu können. Dazu gehört eine Erweiterung des Angebotes, um auch bei denen die Motivation zum Musizieren zu wecken, denen bisher musikalische Erfahrungen vorenthalten wurden.
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Die Möglichkeiten des individuellen und gemeinsamen Musizierens in allen Wohnbereichen, somit auch in Einrichtungen für ältere Menschen und Krankenhäusern, müssen geschaffen bzw. schon bei der Bauplanung berücksichtigt werden.
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Die Bundesregierung ist aufgefordert, durch Pilotprojekte das Musizieren im höheren Lebensalter zu befördern. Dazu gehört auch der Dialog der Generationen, zum Beispiel durch die konzeptionelle Einbindung qualifizierter musikalischer Angebote in das Projekt der Mehrgenerationenhäuser.
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Der Deutsche Musikrat und die Landesmusikräte sind aufgefordert, ihre Projekte im Hinblick auf die stärkere Gewichtung Generationen übergreifender Aspekte zu überprüfen und ggf. zu modifizieren durch die Einführung von Fördermaßnahmen für das Familienmusizieren.
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Die Landes- und Bundesakademien sind aufgefordert, im Bereich der Musikvermittlung Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote für das Musizieren im höheren Lebensalter und Generationen übergreifenden Musizierens zu entwickeln.
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Die Kultureinrichtungen müssen ihre Angebote stärker auf die Bedürfnisse alter Menschen ausrichten. Hierbei soll auch dem Aspekt zunehmender Altersarmut Rechnung getragen werden.
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Der Deutsche Musikrat ist aufgefordert, die Einrichtung eines Netzwerkes ‘Musik im Alter’ gemeinsam mit den musikalischen und sozialen Fachverbänden, sowie den politisch Verantwortlichen zu prüfen. Ziel des Netzwerkes muss es sein, flächendeckend älteren Menschen das eigene Musizieren und die Teilhabe am Musikleben zu ermöglichen und dafür eine bürgerschaftlich gestützte Infrastruktur zu schaffen, um sie in Ihrem Lebensumfeld zu erreichen.»
«Musizieren im Alter» ist eine die aktuelle wissenschaftliche Diskussion ausgewogen resümierende, dabei in manchen musik-pädagogischen bzw. -theoretischen und lern-psychologischen Aspekten durchaus methodisch-konkret werdende Abhandlung, die nicht nur weiten Teilen der Musik-Institutionen und -Lehrerschaften, sondern auch dem Altenpflege-Personal bis hin zu den betreuenden Angehörigen wertvolle Informationen, Anregungen und praktische musikalische Tipps bietet für den (Musik-)Alltag mit dem alten oder/und pflegebedürftigen Menschen. Für ein vertiefendes Studium fügte man dem Band ein umfangreiches Literatur-Verzeichnis an, erläuternd illustriert wird er mit zahlreichen Noten-Beispielen und anderem Bild-Material. Alles in allem eine äußerst verdienstvolle, fundierte Publikation des Schott-Verlages, die durchaus auch als Grundlagen-Lektüre dienen kann für den Einstieg in einen psychosozialen Bereich, dem inskünftig eine kaum zu überschätzende Bedeutung für die ganze Gesellschaft zukommen dürfte.
Theo Hartogh & Hans H. Wickel, Musizieren im Alter, Arbeitsfelder und Methoden, Schott Verlag, 160 Seiten, ISBN 978-3-7957-8733-2
Leseprobe
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Neue Ausgabe der «Hit-Collection»
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Ein halbes Dutzend Chart-Breakers
Längst ist sie aus der Pop-Landschaft des Musikunterrichtes nicht mehr wegzudenken, die «Top 100 Hit-Collection» des Mainzer Schott-Verlages. Im Abstand von zwei Monaten gruppiert jeweils ein neues Noten-Heft ein halbes Dutzend aktuelle Chart-Breakers als Keyboard- und Klavier-Arrangements mit Akkord-Symbolen. Verwendet werden können die leicht bis mittelschwer zu spielenden Hits auch von Gitarren-, Gesang-, Flöten- oder Violin-Schülern, wobei die reine Melodie-Stimmenausgabe sehr praktisch als «Heft im Heft» herauslösbar ist.
Die neueste Nummer – man ist bereits bei der 47 angelangt! – wurde wiederum von Uwe Bye betreut, der offensichtlich ein besonderes Flear für «groovige» Vereinfachungen hat, und beinhaltet die Songs «Stark» (Ich+Ich), «No One» (Alicia Keys), «Soulmate» (Natasha Bedingfield), «Rockstar» (Nickelback), «Hey There Delilah» (Plain White T’s) und «Lied 6» (Herbert Grönemeyer). Abgerundet wird die Ausgabe wiederum von einem «Songfinder» als Inhaltsverzeichnis sämtlicher bis heute arrangierter «Collection»-Hits sowie durch eine optionale MIDI-Diskette. (gm)
Uwe Bye (Arr.): Top100-HitCollection Nr. 47, Schott-Musikverlag, 56 Seiten, ISBN 978-3-7957-9006-6.
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Weihnachtslieder für Gitarre
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Christmas Guitar – mit Extras
«Christmas Guitar» ist konzipiert für Gitarren-Freunde aller Alters- und Erfahrungsstufen. Dabei stehen von jedem Lied drei Versionen zur Auswahl: Eine einfache Melodiestimme, eine dazu passende Liedbegleitung sowie ein Arrangement von unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad (leicht, mittelschwer, schwer).
Garniert sind die insgesamt 25 Weihnachtslieder aus alter und neuer Zeit mit teils besinnlichen, teils informierenden Texten rund ums uralte Brauchtum des Weihnachtsfestes.
Eine weiterer gelungener Lieder-Band des bekannten deutschen Gitarren-Pädagogen Wieland Harms. (gm)
Wieland Harms, Christmas Guitar, Das Liederbuch für Gitarre, 140 Seiten, Gerig Musikverlag, ISBN 978-3872523488
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Hauptsache: Gitarre
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«Songbegleitung – aber richtig»
«Der Untertitel ‘Songbegleitung – aber richtig’ drückt ein Ziel aus, das mir wichtig erscheint: in verschiedenen musikalischen Bereichen sicher und authentisch spielen und begleiten zu können. Die Gitarre ist ja ein Begleit- und Soloinstrument, viele betrachten es aber eher als Soloinstrument. Wenn ich allerdings auf mein bisheriges Berufsleben als Gitarrist zurückschaue, habe ich im Studio und auf der Bühne sicherlich mindestens 80 Prozent begleitend gespielt. Viele Gitarristen verbringen jedoch die gleiche Prozentzahl ihres Übepensums damit, ihre solistischen Fertigkeiten zu verbessern. Die Realität wird damit ein wenig auf den Kopf gestellt, es sei denn, man will Guitar Hero oder Konzertgitarrist werden. Außerdem – was ist ein Solo ohne Begleitung? Nichts; eine Begleitung in Form einer Akkordverbindung, eines Riffs usw. ist jedoch schon etwas, auf das man aufbauen kann, mit dem etwas gestaltet werden kann.
Dieses Buch ist kein Lehrbuch im klassischen Sinne, um das Gitarrenspiel von Grund auf zu erlernen. Einige spielerische und theoretische Vorkenntnisse an der Gitarre sind für die Arbeit mit dem Buch sicher nützlich. Dennoch ist es aufbauend gestaltet und beginnt mit Tipps, Hinweisen und leichteren Übungen, um dann richtig in den Stoff einzusteigen.» (Aus dem Vorwort des Autors)
Jürgen Kumlehn, Hauptsache Gitarre, Ama Verlag, 160 Seiten (inkl. MP3-Files auf CD-R), ISBN 978-3-89922-092-7
Klassik-Hits für Klein und Groß
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Marko Simsa präsentiert Mozart&Co. für Kids
Im Zeitalter des omnipräsenten lockig-flockig-leichtverdaulichen Pop-Gedudels ist es so einfach nicht, Kindern den Spaß auch an differenzierter Musik zu vermitteln. Eine der Möglichkeiten, das Igittigitt-Image der «Klassik» bei den Kids in Begeisterung zu verwandeln, sind solche Produktionen wie dieses «Große Album der Klassik-Hits» für Kinder von Marko Simsa.
Mit Hilfe von Zeichnungen bzw. Zeichentipps, mit Tanzspielen, Quiz, Lied- und Erzähl-Texten sollen berühmte Ohrwürmer von mehr als 20 Komponisten die Kleinen zum Hinhören, Mitsingen und Mittanzen verführen. Produzent Simsa ermöglicht in seinem umfangreichen Booklet einen spielerischen Zugang zur klassischen Musik, und Illustratorin Silke Brix steuerte vergnügliche Bild-Hingucker bei.
In der Hand geduldiger und aufgeschlossener Eltern, die sich gemeinsam mit ihren Zöglingen buchstäblich spielend durch die beiden CDs hangeln können, ist dies Album mit seinen 46 Klassik-Hits und bekannten Highlights ein spaßvoller Weg zu Mozart&Co. (gm)
Marko Simsa, Das große Album der Klassik-Hits für Kinder, Doppel-Audio-CD, Jumbo Neue Medien, ISBN 9783833719554
Musik für Orgel
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Leichte Orgel-Stücke des 19. Jahrhunderts
Qualitätsvolle, nicht zu umfangreiche Orgel-Literatur aus dem vorletzten Jahrhundert, welche auch für Amateur- bzw. nebenamtliche Organisten geeignet, mithin technisch nicht zu schwierig ist, findet sich nicht gar so häufig. Umso verdienstvoller die neue Reihe des Bärenreiter-Verlages, welcher nach den drei bereits erschienenen Bänden nun einen vierten mit «Leichten Orgelstücken des 19. Jahrhunderts» auflegt. Diesmal widmet sich Herausgeber Martin Weyer dem großen Sonaten-Komponisten und Orgelsatz-Techniker Josef G. Rheinberger sowie mit Josef Renner und John E. West zweien seiner eifrigsten «Adepten».
Das sorgfältig editierte, mit zwei Rheinberger-Faksimilia illustrativ ergänzte Heft versammelt insgesamt 24 kürzere Stücke dieser drei Komponisten für ein- bis zweimanualige Instrumente. Sehr willkommen dabei neben einer rhythmisch originellen Passacaglia in h-moll des kaum bekannten Engländers und Rheinberger-Verehrers West auch Erstveröffentlichungen von Rheinberger, dessen vier Orgelstücke aus dem Jahre 1858 als Jugendarbeiten in Vaduz entstanden und, jetzt publiziert, eine interessante dokumentarische Erweiterung zur Rheinberger-Biographie und -Rezeption darstellen.
Der Band eignet sich sowohl technisch wie historisch-stilistisch hervorragend für die ambitionierte Orgel-Pädagogik, dürfte aber durchaus auch in der liturgischen Laien-Kirchenmusik gute Dienste leisten. (we/07)
M. Weyer (Hrsg.), Leichte Orgelstücke des 19. Jahrhunderts, Bd.IV, 64 Seiten, Bärenreiter Verlag, ISMN M-006-53610-8
Inhalt
Vorwort
Preface
Faksimilia / Facsimiles
Josef Gabriel Rheinberger (1839-1901): Sechs kurze Stücke / Six short
Pieces WoO 26 (1898):
I. Prelude (C-Dur / C major)
II. Intermezzo (e-Moll / E minor)
III. Epilogue (Es-Dur / E flat major)
IV. Canzonetta (E-Dur / E major)
V. Consolation (B-Dur / B flat major)
VI. Trio (d-Moll / D minor)
Josef Gabriel Rheinberger:
Vier frühe Orgelstücke / Four early Pieces
(1858) (Erstveröffentlichung / First Publication):
Vor dem Evangelium / Before the Gospel
I. Langsam / Slow
II. Moderato
III. Langsam / Slow
Nach dem ‘Ite missa est’ / After the ‘Ite missa est’
Josef Renner (junior; 1868-1934):
Zwölf Trios für Orgel op. 39 /
Twelve Trios for Organ op. 39:
I. Moderato (C-Dur / C major)
II. Allegretto (G-Dur / G major)
III. Andante (d-Moll / D minor)
IV. Canon. Moderato (D-Dur / D major)
V. Andante (B-Dur / B flat major)
VI. Allegretto (Es-Dur / E flat major)
VII. Adagio (a-Moll / A minor)
VIII. Andante (F-Dur / F major)
IX. Canon. Moderato (A-Dur / A major)
X. Andante (e-Moll / E minor)
XI. Canon. Andante (G-Dur / G major)
XII. Canon. Moderato assai (B-Dur / B flat major)
John Ebenezer West (1863-1929): Passacaglia (1899)
Neue «Kick-off»-Ausgabe von Bosworth
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Fingerpicking auf der Gitarre
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Längst sind die Musikverlage dazu übergegangen, das instrumentale Selbststudium mit neuesten medialen Techniken zu unterstützen – z.B. mit den vielfältigen Bild- und Ton-Möglichkeiten der modernen DVD. Eine der erfolgreichen Heft-Serien dieses Genres ist «Kick off» (Leg los!) des Berliner Bosworth Verlages. Dessen neueste Publikation seiner entspr. Reihe widmet sich der Akkustischen Gitarre, genauer: deren Fingerpick-Technik. Drei verschiedene Kameraeinstellungen (Frontal / linke Hand close / rechte Hand close) sollen dabei zu jedem Zeitpunkt ein klar verständliches Bild von den auf der DVD gezeigten Techniken geben, wobei alle Lehrinhalte im beigelegten Booklet sowohl in Standardnotation als auch in Tabulatur notiert sind. Aus dem Inhalt: Die ersten Picking-Patterns bzw. Zupfmuster mit einfachen Akkordwechseln in der offen Lage; Etüden zum Einstudieren der verschiedenen Patterns, etc. (gm/07) ■
Thomas Rothenberger: Kick off – Fingerpicking für Akustik-Gitarre, Bosworth Edition, ISBN 978-3-86543-182-0
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