Glarean Magazin

Interessante Musik-Novitäten – kurz vorgestellt

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Hans-Günter Heumann: «The Beatles – 50 Mega-Hits»

Musik-Rezensionen-The-Beatles-50-Mega-Hits-Cover-Glarean MagazinNoch immer sorgen sie für üppig Sekundärliteratur, die vier innovativen Pop-Pilzköpfe aus Liverpool – The Beatles und kein Ende. Im Bosworth-Musik-Verlag wird unterm Label «Kult-Bands» jetzt eine Sammlung von «50 Mega-Hits der legendären britischen Beat-Band» vorgelegt. Herausgeber & Arrangeur H.G. Heumann nahm – chronologisch exakt aufgelistet von 1962 bis 1970 – praktisch alle Beatles-Songs auf, die in jenen Jahren weltweite Pop-Geschichte schrieben. Jedes Notenstück wird dabei garniert mit Anmerkungen des Musikjournalisten Ernst Hofacker zu Entstehung und Rezeption des jeweiligen Songs. Heumanns Bearbeitungen sind durchwegs stark vereinfacht und leicht spielbar, tragen aber doch der spezifischen Rhythmik und Harmonik der Stücke meist stilsicher Rechnung. Im Verbund mit den Akkordangaben und der traditionellen Hand-Verteilung («links = Begleitung / rechts = Melodie») sind die Songs auch problemlos für das Keyboard-Spiel verwendbar. Insgesamt eine auch buchbinderisch gediegene Edition, die ihren Weg in die Tasten-Unterrichtsstuben wohl finden dürfte. (we)

Hans-Günter Heumann: The Beatles – 50 Mega-Hits, Leichte Arrangements für Klavier, 302 Seiten, Bosworth Music, ISBN 978-3865437945 

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Interessante Musik-Novitäten – kurz vorgestellt

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Hans-Günter Heumann: «Keyboard gefällt mir!»

Musik-Rezensionen-Keyboard-gefaellt-mir-Bosworth-Cover-Glarean-MagazinNach seiner bekannt gewordenen Reihe «Piano gefällt mir!» legt Bosworth nun mit «Keyboard gefällt mir!» ein Analogon für das Keyboard auf. Als Herausgeber amtet dabei Musikpädagoge Hans-Günter Heumann, zweifellos einer der rührigsten deutschen Arrangeure von Popmusik für Tasteninstrumente. Die gediegen präsentierte, mit sauberem Notenbild und übersichtlichem Layout gestaltete Anthologie versammelt 50 ältere und neuere Hits & Songs aus den Pop-Charts und der Welt des Films. Von Adele bis Rihanna und von «Amélie» bis «Twilight» reicht dabei das Spektrum. Jedes der einstimmig gesetzten Stücke hat Heumann mit Angaben zu Lead-Sound (Voice) und Tempo sowie mit den Griffbildern der jeweils verwendeten Akkorde versehen. Die Schwierigkeitsgrade der Sammlung bewegen sich zwischen leicht bis mittelschwer, sie decken ungefähr die Levels ab zweitem bis fünftem Unterrichtsjahr ab.
Wünschbar für den zeitsparenden Einsatz im Keyboardunterricht wären noch Fingersatz-Angaben gewesen – doch auch so eine attraktive Zusammenstellung und sicher eine Bereicherung der Keyboard-Literatur, die viele stilistische Geschmacksrichtungen abdeckt. ■

Hans-Günter Heumann: Keyboard gefällt mir / Von Adele bis Twilight, 168 Seiten, Bosworth Music, ISBN 978-3865438003 

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Jakob David Rattinger: «L’univers de Marin Marais»

Musik-CD-Rezensionen-Univers de marin Marais-Rattinger-Cover-Glarean-MagazinDer im österreichischen Graz geborene Gamben-Virtuose und Regensburger Hochschullehrer für Alte Musik Jakob David Rattinger, Schüler u.a. der berühmten Schola Cantorum Baseliensis, ist einer der profiliertesten Vertreter seines Faches. Bekannt als exquisiter Kenner, Herausgeber und Interpret musikhistorischer Aufführungspraxen ist er international unterwegs in Hör- und Konzertsäälen. Bereits vor einigen Jahren erschien Rattingers erste solistische CD mit dem Titel «L’univers de Marin Marais», jetzt legt er die gleiche Einspielung als New Remastered Edition im TYXart-Audio-Label neu auf. Ihm zur Seite musizieren der Theorbist Rosario Conte und der Clavecinist Ralf Waldner, versammelt sind auf der Platte eine Reihe von bedeutenden altfranzösischen Gamben-Komponisten rund um diverse Werke des Lully-Adepten Marin Marais (1656-1728): A. und J.-B. Forqueray, Sainte-Colombe, F. Couperin u.a.
Eine ebenso musikgeschichtlich interessante wie klanglich und interpretatorisch referentielle Aufnahme – keineswegs nur für Liebhaber der ehrwürdigen Viola da gamba. ■

Jakob Rattinger / Rosario Conte / Ralf Waldner: L’univers de Marin Marais, Stücke für Gambe / Theorbe / Clavecin, Audio-CD 66:35 Min. TYXart

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Posted in Adele, Alexandra Fink, Biographie, Glarean Magazin, Musik, Musik-Rezensionen, Musikpädagogik, Popmusik, Rezensionen by Walter Eigenmann on 3. Dezember 2013

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Alexandra Fink: «20 Noten-Kreuzworträtsel für Fortgeschrittene»

20 Noten-Kreuzworträtsel für Fortgeschrittene - Alexandra Fink - CoverBereits mit ihren «50 Notenwitzen» sowie ihren «20 Noten-Kreuzworträtsel / Heft 1» sorgte die Musikpädagogin und Autorin Alexandra Fink für schmunzelnde Lernmotivation in den Musikschulzimmern. Nun legt sie nach für eher fortgeschrittene Noten-Zöglinge: 20 Kreuzworträtsel enthält das neue Heft aus der Nepomuk-Edition des Breitkopf&Härtel-Verlages. Nach festem Muster (Linke Seite = Zahlengitter, rechte Seite = Linien & Noten) werden mit amüsanten Zeichnungen nach Notennamen und Lösungswörtern gesucht.
Eröffnet wird der Band mit einer kurzen Zusammenstellung aller abgefragten Noten sowohl im Violin- als auch im Bass-Schlüssel, danach wird systematisch ein recht weiter Tonraum vom Großen Des bis zum Zweigestrichenen C abgefragt. – Eine schöne Aufbereitung des bei vielen Kids verpönten Musiknoten-Paukens. ■

Alexandra Fink: 20 Noten-Kreuzworträtsel für Fortgeschrittene, 48 Seiten, Edition Nepomuk / Breitkopf&HärtelMN 13003

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Caroline Sanderson: «Someone like… Adele»

Someone like Adele - Bosworth Verlag - CoverDie ebenso rasante wie faszinierende Karriere der 1988 in London geborenen Pop-Sängerin und -Writerin Adele Atkins von der unbekannten Vorort-Altistin bis zum globalen Gesangs-Kultstar ist sogar für unsere schnelllebigen Pop-Zeiten beispiellos. Mittlerweile gibt der makellose, dabei sehr emotionale Livegesang dieser Künstlerin, begleitet nur von einem Flügel, auch der Musikkritiker-Presse einhellig Anlass zu Lob in den höchsten Tönen.
Die englische Journalistin und Biographin Caroline Sanderson zeichnet mit großer Sympathie Adeles bisherigen Weg, legt neue Facetten ihrer noch jungen, aber starken Persönlichkeit und ihres internationalen Bezugsnetzes frei – und geht von verschiedenen Seiten her der Frage nach, warum das einzigartige Timbre und die Ausstrahlung dieser Stimme ein weltweites-Millionen-Publikum in den Bann zu schlagen und inzwischen sämtliche Chart-Listen zu erobern vermag. – Informativ geschrieben, mit einigen neueren Fotos. ■

Caroline Sanderson: Someone like… Adele, Biographie (Übersetzung aus dem Englischen), 208 Seiten, Bosworth Edition, ISBN 9783865437341

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Posted in Glarean Magazin, Musik, Musik-Rezensionen, Popmusik, Rezensionen, Richard Wagner, Sarah Wächter, Tim Renner by Walter Eigenmann on 21. November 2013

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Richard Wagner: «Sämtliche Briefe» Band 21

Richard Wagner - Briefe 21 - Cover - Breitkopf-HaertelEine musikeditorische Spitzenleistung des Leipziger Breitkopf&Härtel-Verlages stellt die Herausgabe sämtlicher Briefe Richard Wagners dar. Gestartet Ende 1999, ist Werner Breigs von Grund auf neu konzipierte Reihe auf 35 Ausgaben zuzüglich Supplements ausgelegt. Highlights aller Bände sind jeweils die wissenschaftlich hochwertige Kommentierung, Anreicherung durch zahlreiche Faksimiles sowie die Illustration durch wenig bekannte Photographien, aber vor allem auch die Aufnahme zahlreicher Erstpublikationen.
Der vorliegende 21. Band enthält die Briefe des sog. «Siegfried-Jahres» 1869: Die Schreiben drehen sich um entscheidende Arbeiten an der Partitur, um die intensivierten Kontakte zu Nietzsche, die Geburt seines Sohnes Siegfried und um grundsätzliche Zusammenhänge in der Verbindung Wagner-Ludwig-II. Eine für die Wagner-Rezeption referentielle Briefe-Sammlung dieses Jahres 1869. ■

Richard Wagner: Sämtliche Briefe / Band 21 – 1869, 844 Seiten, Breitkopf&Härtel, ISBN 978-3-7651-0421-3 

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T. Renner/S. Wächter: «Wir hatten Sex in den Trümmern und träumten»

Wir hatten Sex in den Truemmern - Popindustrie - Berlin-Verlag - CoverMit Tim Renner als einem der bedeutendsten deutschen Popmanager sowie der bekannten Radio-Promotorin Sarah Wächter blicken zwei Insider hinter die Kulissen einer teils euphorischen, teils dreckigen, teils hochkreativen Musikindustrie, die in den letzten Jahrzehnten das digitale Zeitalter verschlafen hat, die aber inzwischen wieder allmählich Boden unter den Füßen kriegt. Neben der witzig-satirischen Schreibe und einer schonungslosen Analyse der katastrophalen Zustände in der Branche glänzt der Band nicht zuletzt mit zahlreichen Tipps für angehende Pop-Musiker – und einem positiven Ausblick: “Niemand muss mehr auf einen Plattenvertrag warten” (Renner und Wächter in einem Interview).
Insgesamt eine Untersuchung ohne musiksoziologische Ansprüche, aber ein entwaffnender, oft bissiger, teils auch durchaus liebevoller Blick auf eine Sehnsuchtsmaschinerie mit ihren Papp-Stars und Klischee-Produkten. Amüsant und aufschlussreich. ■

Tim Renner, Sarah Wächter: Wir hatten Sex in den Trümmern und träumten – Die Wahrheit über die Popindustrie, 336 Seiten, Berlin Verlag, ISBN 9783827011619

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J.Stark / G.Gebhardt: «Wem gehört die Popgeschichte?»

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Beeindruckender Zitatenschatz zur Populären Musik

Walter Eigenmann

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Einen zwar relativ kurzen, aber ungeheuer vielfältig ausgeprägten und ebenso nonstop wachsenden wie omnipräsent aktuellen, dabei gesellschaftlich mannigfaltig verschränkten musikhistorischen Rahmen wie jenen der Popgeschichte in knapp 400 Buchseiten zwängen zu wollen ist natürlich ein vermessenes Unterfangen. In ihrem Band «Wem gehört die Popgeschichte?» müssen sich die beiden Autoren Gerd Gebhardt und Jürgen Stark denn auch mit einem eher generösen – wenngleich in seiner dokumentarischen Fülle unbedingt beeindruckenden – Tour d’horizont bescheiden, der nicht die stilitische Analyse, sondern die thematische Breite, weniger die objektiv-formalen Ausprägungen denn die subjektive Erfahrungsebene der sog. Popmusik in den Fokus heben.

«Pop» scheint dabei das Autoren-Duo grundsätzlich – und semantisch korrekt, aber thematisch diverses  unbekanntes «Nicht-Klassisches» ausklammernd – als «Populäre Musik» zu definieren: Ihre «Popgeschichte» hebt an mit dem-Jazz-Übervater «Blues», streift die «Roaring Twenties» und vergisst auch nicht «Krautrock» oder «Neue Welle» bis hin zu «Hippie-Meditation» oder «Heavy Metal». Ein Blick auf das untenstehende Inhaltsverzeichnis zeigt die erschlagende Materialfülle, die Stark und Gebhardt zu bewältigen hatten – aber auch den bewusst gewählten subjektiven Zugriff, den Musikjournalist Stark und Musikindustrie-Insider Gebhardt (als anerkannte Experten und jahrelange Szene-Prominente) auf jeder Seite ihres Pop-Panoramas an den Tag legen. (Jürgen Stark unverhohlen dazu in der Presse: «Unser beider Leben zieht sich durch das Buch. Wir definieren uns über Musik.»)

Gerd Gebhardt und Jürgen Stark

Denn v.a. dieser persönlich gefärbte Blick der Beiden auf die Thematik, beim Ersten geschult auch als Texter und Komponist eigener und anderer Bands, beim Zweiten entwickelt während längjähriger Präsidien wichtiger Phono-Verbände, hebt ihre «Popgeschichte» übers Lexikalische gewöhnlicher Kompendien hinaus. Der zwei fachhistorisch hervorragend beschlagenen Autoren Zeitreise durch fast ein Jahrhundert heterogenster internationaler Pop-Kultur gerät so jenseits des Meeres von Namen und Zahlen zur locker-interessant lesbaren Geschichtensammlung innerhalb von Geschichte, aber auch zu einem einzigen Exkurs über Kommerz und Konvention, Kunst und Künstlichkeit, Musik und Politik, Lautes und Leises, Zeitverhaftetes und Ewgiggestriges, Triviales und Revolutionäres, Monetäres und Ideales, Kulturelles und Subkulturelles, Affirmativität und Subversivität innerhalb des diffus fassbaren (und diskutierten) Spannungsfeldes «Musik-Gesellschaft».

Dabei greifen Gebhardt und Stark vor allem zu dem bei belletristisch gefärbter Geschichtsschreibung immer probaten Mittel des exzessiven Zitierens: Kaum eine Seite, in der nicht ein Star (oder Sternchen), ein Komponist, ein Texter, ein Bandmitglied, ein Politiker, ein Philosoph, ein Industrieller, ein Medienvertreter, ein Manager oder sonst irgend ein prominent Involvierter zu einem Thema aussagt, provoziert, polemisiert oder informiert. «Wem gehört die Popgeschichte?» – so rhetorisch die Frage auch gemünzt sei – ist auch ein instruktiver Zitaten-Schatz von Manifesten und Manifestationen, woraus eine in ihren zahllosen, schrill-unvermittelten Kontrasten ebenso amüsante wie frappante Lektüre resultiert – quasi ein lesend erfahrbarer Spiegel überhaupt der Pop-Kultur.

Gerd Gebhardts und Jürgen Starks «Wem gehört die Popgeschichte?» ist kein Nachschlagewerk, auch keine musikhistorische Monographie. Wohl aber ein informativer und sehr authentisch wirkender Rück-/Vorausblick auf einen Musik-Bereich, dem heutzutage - ob freiwillig oder unfreiwillig - einfach jede/r ausgesetzt ist und bleibt. Eine sehr anregender, durchaus subjektiv gemeinter Rundgang durch ein gesellschaftlich extrem widersprüchliches Stück Musikgeschichte.

Bezüglich Bildmaterial hält sich – ganz im Gegensatz zu vielen verwandten Büchern und zur graphisch überfluteten Medienwelt der Popmusik – das Buch wohltuend zurück. Um trotzdem einer drohenden Bleiwüste entgegenzutreten, sind neben den bereits erwähnten zahllosen Zitaten auch viele, die Chronologie oft durchbrechende, meist soziologische Exkurse der beiden Autoren eingestreut, die musikgeschichtlich größere Rahmen herstellen, auch mal stilistische Nebengeleise befahren, oder einfach ideologische Grabenkämpfe dokumentieren.
Jedenfalls ist Gebhardts und Starks «Wem gehört die Popgeschichte?» kein Nachschlagewerk, auch keine musikhistorische Monographie. (Dass keinerlei lexikalischer Anspruch besteht, darauf verweisen nicht nur der Buchtitel, sondern auch das überraschend dürre Namen- und Sachregister, das man sich denn doch etwas üppiger gewünscht hätte.) Wohl aber ist diese «Popgeschichte» ein – mit seinen zahllosen persönlichen Dokumenten – höchst informativer und – bei seinem konsequent subjektiv-selektiven Blickwinkel – sehr authentischer Rück-/Vorausblick auf einen Musik-Bereich, dem heutzutage – ob freiwillig oder unfreiwillig – einfach jede/r ausgesetzt ist und bleibt.
Dieser Band sollte nicht als einziger über die Popgeschichte im persönlichen Bücherregal stehen. Aber stehen durchaus. ■

Gerd Gebhardt / Jürgen Stark: Wem gehört die Popgeschichte?, Bosworth Edition, 384 Seiten, ISBN 9783865432896

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Leseproben

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Inhalt

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