Lyrik von Werner K. Bliß
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Drei Textminiaturen zur
Ausstellung Christoph Meckel
Zeichnungen und Grafiken,
Georg Scholz Haus Waldkirch / BRD
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am grashang
sagst du
mitten im winter
sagst du
kommt keine
flocke zu uns
denn das hornvieh
sagst du
am horizont
sehnt den sommer
während
der maulwurf
zimmertüren
in kindheiten
öffnet
eiszapfen wärmt
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dein gesicht
clarisse
dein lächeln
clarisse
schaukelt durch
dein haar
öffnet
bilder
augenherzen
zähmen elefantenzähne
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zurückschaukeln
in kindheitstage
ungefragt
halten
engel
hände
über sie
seitenblicke
handzarte
wärme
inmitten
verspäteter winter
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Geb. 1950, Pädagoge, zahlreiche Lyrik-Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften, Online-Portalen und Anthologien, lebt in Hausach/D
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Lyrik von Werner K. Bliß
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am straßenrand
im asphaltnass zittert dein abbild
mit dem der bäume um die wette
traumverlassen warten deine schuhe
ein stück hose auf den rest des tages
du willst einen blick auf deine seele
werfen da beginnt es erneut zu regnen
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mais um
dieser neuerliche streifen gelb
galeerensträflings fluch
dunkler nach unten
im rumpf ungehörte
klopfzeichen
in grau getaucht
austerntiefe
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sonntags
das rechteck
auf augenhöhe
ein zeichen löst sich
setzt andere frei
ein sehgewitter leuchtet in
vergangene zeiten
dunkelste abendstunden
lichtüberworfener horizont
ein mantel formt
drehende wasser
und mittendrin
du
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Geb. 1950, Pädagoge, zahlreiche Lyrik-Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften, Online-Portalen und Anthologien, lebt in Hausach/D
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