Kaffee, Zigarette, die Getränke für meine Geburtstagsparty sind gekauft, der Kühlschrank im Keller ist eingeschaltet, Seraphe schläft noch, ebenso Sternchen, sie liegen in ihren Betten, sie träumen ihre Träume, von denen sie nach dem Wachwerden bereits nichts mehr wissen, von denen vielleicht einzelne Bilder übrig bleiben werden, die Kaffeemachine röchelt die letzten Tropfen Wasser in den Filter, ich unterbreche mich, trinke von meinem Kaffee, draußen peitscht der Wind wie ein wild gewordener Vorarbeiter auf die Fassaden ein, noch vor wenigen Minuten stand ich draußen, eine Zigarette zwischen den Lippen, der Wind schlug mir ins Gesicht, da kann einem das Rauchen schon mal vergehen, ich schloss die Balkontür hinter mir, musste sie gegen den Wind schieben, der rein wollte, der vielleicht ahnt, hier sind Träumer, auch Geschirr, man könnte die Schranktüren aufreißen, das wäre etwas für so einen Wind, all das Geschirr, um es aus auf den Boden zu heben, ich schreibe an meiner Betrachtung, an dieser Skizze, während der Wind draußen noch immer wehklagt, weil er nicht in unsere Wohnung durfte, ich denke an die Feier am Freitag, da kommen sie alle, Verleger Seeling, Maler Skurski, meine Mutter mit ihrem Freund, Seraphes Familie, groß genug, um ein Hochhaus für sie alle anzumieten, eine lachende Gesellschaft, manche habe ich schon beschrieben, Gauß, Igel, manche Namen tauchten schon in der Pathologie auf, wieder schlägt der Wind, man könnte es als eine persönliche Herausforderung betrachten, aber soweit sollte man nicht gehen, denn auch wenn ich bald Geburtstag habe, hat die Natur kein Interesse an mir, die Natur ist blind, sie stürzt wirr über den Planeten, eckt an wie ein trunkener blinder Idiot, der es nicht wirklich böse meint, wenn er mal eben fünftausend Seelen vernichtet, denn der Tod gehört dazu, auch wenn wir ihn nicht wahrhaben wollen, wenn wir ihn wie einen ungebetenen Gast beiseite schieben, er kommt immer wieder vorbei, nahm mir meinen Vater, nahm Seraphes Mutter, er kam und nahm Christoph Schlingensief, weil er keine Unterschiede macht, weil er blind zu greift, da ist kein Sinn, auch wenn wir ständig einen entdecken wollen, den Sinn können wir uns nur beischreiben, denn im Angesicht des Todes, so Bernhard, ist alles lächerlich, vielleicht nicht alles, aber beinahe alles, drum sollten wir uns nicht so ernst nehmen, nicht die Wortgebäude, die wir Wort für Wort ständig aufschichten und auftürmen, ich unterbreche mich, lese mir meine Skizze durch, frage mich, wie konnte ich von meinem Geburtstag zum Tod kommen, dabei ist der Weg doch geradezu vorprogrammiert.
Ich werde mir jetzt noch einen Kaffee einschenken, eine Zigarette rauchen und dann …