Kaffee, Zigaretten, ja, ja, nein, nein, ich bin verwirrt, ich habe schlecht geschlafen, warum, werden Sie fragen, weil so ein Text nix wert ist, so ein Text, was für ein Text, werden Sie fragen, ich schrieb Texte für ein Projekt mit Leszek Skurski, habe ich denn darüber gelesen, werden Sie fragen, wenn Sie der Pathologie schon länger aufmerksam folgen, dann werden Sie auch darüber gelesen haben, ich schrieb also für ein Projekt, bestehend aus Bildern und Texten, wir müssen leise sein, die Seraphe und das Sternchen schlafen noch, nun, was ist nun mit Ihrem Zustand, verwirrt, das sagte ich doch bereits, warum verwirrt, weil ich dem Gespräch zwischen einer potentiellen Käuferin einzelner Bilder aus dem Zyklus „Die letztgültigen Wahrheiten“ lauschte, und, werden sie fragen, ja, ich stellte mir natürlich die Frage, wie soll ich je an der Unternehmung verdienen, wenn die Leute für den Text, der auf der Seite der Galerie einsehbar und ausdruckbar ist, keinen finanziellen Sinn entwickeln, aha, es geht es Ihnen also ums Geld, werden Sie sagen, selbstredend und selbstverständlich, denn wie soll man denn von seinem Schreiben leben können, wenn man die Texte stets und immer mit einem Nicken weiter reicht, die Leute haben keinen Sinn für den Wert der Worte, für so ein Bild, ja, da legen sie schon mal etwas hin, zumindest wenn sie über genügend Geld verfügen, denn so ein Bild ist eine Kapitalanlage, immerhin gibt es ja Galerien, aber wer verkauft Manuskriptseiten, die Schriftstellerei war schon immer eine der besten Methoden sich aus der Welt zu hungern, na, na, mein Lieber, werden Sie sagen, wie ein Hungerleider sehen Sie mir aber nicht aus, es ist so, wie ich sage, die Leute haben keinen Sinn für das Wort, ich höre sie doch maulen, zwölf Euro, ganze zwölf Euro nehmen die für das Buch, ja, der Bauch hängt den Leuten eben mehr am Leib wie ihr Hirn oder ihre Seele, die machen sich keine Gedanken, rufen, bringen Sie bitte noch zwei Weizenbier, Herr Ober, da scheuen sie weder Kosten noch Armhebmühen, denn so ein Text, der besteht doch nur aus Worten, denken sie, und Worte, die fallen ihnen doch bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit aus dem Mund, warum also für dieses Überschussgut auch noch bezahlen, ja, werden Sie sagen, das sind gute und wichtige Fragen, ruhig, ruhig, die Seraphe und das Sternchen schlafen noch, na, hören Sie mal, werden Sie sagen, Sie haben doch mit dem Thema angefangen, ja, ja, nein, nein, ich schlief schlecht, schlief unruhig, darüber wollte ich berichten, und sich beschweren, werden Sie sagen, auch das, denn so ein Text, der ist für die Leute nichts wert, Sie wiederholen sich, Sie langweilen uns, werden Sie sagen, und überhaupt, hier schenken Sie ihre Worte doch auch, ja, ja, nein, nein, denn Sie dürfen hier lesen, das ist ein, aha, werden Sie mich unterbrechen, jetzt haben wir Sie erwischt, Sie verwickeln sich in Widersprüche, wir sollten das Gespräch beenden, ich habe, nein, nein, wir wollen darüber reden, ja, ja, aber ich bin müde, denn ich habe schlecht geschlafen, haben sie doch bitte Verständnis dafür, nein, nein, werden Sie rufen, aber da kümmere ich mich bereits um meinen Morgenkaffee, dem ist kalt geworden, der will in den Bauch hinunter gespült werden.
Archivierung!
Die Pathologie wird von der Universität Innsbruck im Rahmen des Forschungsprojektes DILIMAG, sowie dem DEUTSCHEN LITERATURARCHIV MARBACH archiviert.- "In Pissoirs geht man Stufen hinunter, in Bunker, in Krematorien, in die Pathologie, in Weinkeller. Es lassen sich mythologische Beziehungen zum Hinabsteigen herstellen." Hubert Fichte, Die Palette
Über Guido Rohm
Er kam, sah und schrieb. Der Schriftsteller Guido Rohm , geboren 1970, lebt und raucht in Fulda. Romane von ihm tragen sensible Titel wie „Blut ist ein Fluss“ und „Blutschneise“.
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