Der Alban las nicht, so etwas kommt vor, der war längst in Berlin, die Seraphe hatte ihn am Morgen zum Bahnhof gefahren, also standen wir nun bei Seeling, klein, fein, sein, den neuen Laden, der nun auch Verlagssitz ist, galt es einzuweihen, wir standen und saßen, Ulla Bayerl von der Faustkultur kam auch, das freute mich sehr, man sprach über DIES, dann über DAS, ich gedachte des Herrn S, was Sie kennen den Herr S nicht, dann will ich Sie aufklären, denn der Herr S, schon unterbricht er mich, fragt, warum nennen Sie mich Herr S, ich verpasse ihm eine Gedankennuss, er taumelt zur Seite, ich sage, Sie hatten Ihre Chance, jetzt bin ich dran, der Herr S, der ist nach eigener Beschreibung ein HerbstStalker, die gibt es also auch, fast schien er weinen zu wollen, der Herr S, der doch nur wegen SEINEM Alban gekommen war, wird nix, sagten wir, die Seraphe redete mit Engelszungen auf ihn ein, bleiben Sie doch, nein, nein, nein, da gehe ich lieber ins Literaturirrenhaus, ich wollte doch den Alban hören, greinte er, aber der ist nicht da, Sie hatten ihn doch angekündigt, ja, das hatten wir, aber er ist verhindert, was sollen wir denn machen, wer sind Sie denn, fragten wir nach, sagen Sie ihm, der SignierHeini sei da gewesen, also Alban, wenn du dies liest, viele Grüße vom SignierHeini, der sich davon schlich, der in die Nacht schritt, während wir zurück blieben, die Gläser auf das Wohl von Seeling hoben, die Worte des SignierHeini noch im Ohr, ach, wenn Sie wüssten, wer ich wirklich bin, wer ist er denn nun, vielleicht die Wiederkehr des Martin Guerre, oder nur ein Tunichtgut, gar der Chef von RandomHouse, wenn du der bist, schalt ich ihn im Kopf, dann scher die weg, du elende Kreatur, denn einen Wasserkopf, den wollen wir hier nicht, dachte dann wieder, nö, was sollte schon der Chef von RandalHouse vom Herbst, also ließen wir ihn laufen, und wenn er nicht gestorben ist, dann sucht er noch heute nach dem Herbst, den er seit dessen Anfängen heimsucht, dem Herbst wurde das schon manchmal lästig, erklärte er, ich schlug ihm auf die imaginäre Nachtschuler, setzte mich ans Pult und las, zunächst aus der Brandstifterei, dann aus der Unterwelt, ich las mich aus, las mich aus mir heraus, das machte einen höllischen Spaß, so Lesungen sollte es öfter geben, nur die Gräfin fehlte, ich las mich vom Pult ins Menschenbad zurück, wir schwatzten und tranken, gingen später mit Seeling und Freunden noch Schnitzel schnabulieren, während ich den SignierHeini fabulieren hörte, ach, wenn Sie wüssten, wer ich wirklich bin.
Archivierung!
Die Pathologie wird von der Universität Innsbruck im Rahmen des Forschungsprojektes DILIMAG, sowie dem DEUTSCHEN LITERATURARCHIV MARBACH archiviert.- "In Pissoirs geht man Stufen hinunter, in Bunker, in Krematorien, in die Pathologie, in Weinkeller. Es lassen sich mythologische Beziehungen zum Hinabsteigen herstellen." Hubert Fichte, Die Palette
Über Guido Rohm
Er kam, sah und schrieb. Der Schriftsteller Guido Rohm , geboren 1970, lebt und raucht in Fulda. Romane von ihm tragen sensible Titel wie „Blut ist ein Fluss“ und „Blutschneise“.
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