Metakrimis

„Guido Rohm schießt in „Blutschneise“ wieder mal den Metavogel ab. Er tritt höchstselbst im Text als Guido Rohm auf, der einen Roman namens „Blutschneise“ schreibt. Und konsequent tritt er, professionell gemeuchelt, auch wieder ab. „Blutschneise“ ist ein Roman über das Morden als beiläufige Alltagshandlung, zum Ende hin aber auch ein Roman über die Opfer. Der Autor selbst wird nun zum Opfer seines Romans, der Roman wird zum Rohman.“ Dieter Paul Rudolph

Den Artikel „Der Atem des Autors“ von Dieter Paul Rudolph können Sie H I E R komplett lesen!

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04.06.12

Kaffeeverzückte Morgenstundenmüdigkeit, diese Stunde zwischen Monster und Mensch, zwischen Träumer und Schreiber. Schreib doch, schreib es auf, schreib über die ungeträumten Träume, die ungelebten Leben, die ungelegten Eier, die ungepflanzten Pflanzen, die unmöglichen Möglichkeiten.
Prolog in Angriff genommen, eine Kaskade von Buchtstaben. Wir werden sehen, denn immerhin habe ich auch schon Projekte auf der siebzigsten Seite beendet, weil sie sich als Totgeburten herausstellten.

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03.06.12 (2)

Heute will es gar nicht erst hell werden, also sollte man nicht versuchen, dem Tag etwas abzutrotzen, das er nicht besitzt. Lümmelten auf dem Sofa, sahen uns einen Film an, unterbrachen uns mit Kaffee und Birnen und Schokolade, bis das Sternchen, die an diesem Wochenende bei ihrem Vater war, vor der Tür stand, ganz Jacke, von der das Wasser troff. Oben blickte sie raus, umrandet von einer Kapuze, uns einen Kuss auf die Lippen drückend und den Worten: Ich liebe euch.
Mit dem Schreiben ging es am Morgen gut, später so lala. So sind die Tage. Kommen und gehen.

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Jack, oh, Jack

„Das war noch was, das Jungsein, dieses sich im Bett strecken und recken, fiebernd, weil man ein neues Buch in den Händen hielt. Gebetbücher, so viele, Burroughs, ja, Kerouac erst recht, den ich anhimmelte, weil da so viel war, Leben, Straßen, Züge, Hoffnungen, Freunde, Besäufnisse, als ob es nicht immer darum gehen würde, um eine Vereinigung von All und Alltag …“

Mein kleiner Gottesdienst zu Ehren Jack Kerouacs ist HIER bei Faust-Kultur erschienen.

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03.06.12

Gut mit dem Roman vorangekommen, dem ich eine Erzählung einpflanzte, die sich mir gestern kurz vor dem Einschlafen aufdrängte, so wie es die meisten Geschichten tun, die nur zu warten scheinen, bis der Augenblick der größten Offenheit gekommen ist.
Werde den Romaneingang heute noch überarbeiten, ihn weiten, damit er selbst mit breiten Schultern durchschritten werden kann, ohne dass man sich sofort stößt, so wie man es von meinen anderen Büchern kennt, die ja anecken sollen, mit einer Ausnahme, der „Brandstifterei„, die kaum verkauft, heute noch eine meiner Lieblingserzählungen ist.
Ich weiß noch nicht genau, wie sich der Roman entwickeln wird, aber es scheint auf eine „Echtzeit“ (ja, wie kann es die im Roman geben?) von zwei Minuten rauszulaufen, die von den Erinnerungen des (noch) unbenannten Protagonisten erzählend gebläht werden. (Gab es schon, so z.B. in Fichtes „Waisenhaus„.)
Seraphe, frisch geduscht, eilt nackt durch die Wohnung, und wie, meine lieben Leserinnen und Leser, wie soll man da weiter über die Liebe schreiben, wenn sie nur wenige Meter entfernt sich die Haut eincremt?

Momentane Lektüre: Die Verblendung des Duluoz.

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02.06.12 (2)

Wieder zehn Seiten Roman, dann noch etwas über Jack Kerouac, der mir heute, ich weiß gar nicht genau warum, durch den Kopf spukt, auf den Tisch klopfend und mahnend, ich solle mir seine Bücher endlich wieder ins Regal stellen. Die aber dämmern im Haus meiner Mutter, nur wenige Meter entfernt, weil ich sie dort nach meiner Trennung unterbrachte.
Gott, was habe ich sie geliebt, seine Romane und drum MUSSTE ich auch eben einen kleinen Text schreiben, der ihn feiert, und den ich weitergab. Sollte er erscheinen, werde ich es verlinken, sollte er denen, die ihn erhielten, missfallen, dann kommt er eben in die Pathologie. Das ist ein Ort für Tote.
Nicht nur, will ich für mich hoffen.
14.06 Uhr. Feierabend!
Wir lesen uns, wenn nicht in diesem, dann in einem anderen Leben.

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02.06.12

Hätte es nie gedacht, aber es entsteht tatsächlich ein neuer Roman, dabei hatte ich mich und meine Schreibe bereits abgeschrieben, hatte mich in eine kleine Erzählung gepackt, die von einem Abschied aus der Literatur erzählte, als ob es so etwas überhaupt geben könnte: ein Abschied.
Man liebt ja das, was man da tut, man hat sich mit Haut und Haaren darin verloren, alles atmet Buchtstaben und Geschichten. Und sie sind überall, die Geschichten, unter der Haut, im Wecker, im Drucker. Rasch kehrt man sie auf eine Schaufel und schüttet sie ins Maul hinein und man kaut und kaut und schluckt, bis einem von all den Geschichten ganz schlecht geworden ist, bis man sie erbricht.
Ich arbeite weiter am Roman, es läuft, OH, werte Leserinnen und Leser, es läuft und läuft, es läuft mir davon, wenn ich es nicht im Nacken packe und zwinge.

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