Die heutige Veranstaltung findet witterungsbedingt im Saal statt. Eintritt nur mit negativem Schnelltest, für vollständig Geimpfte oder Genesene mit Nachweis
Eine szenisch-musikalische Zeitreise zwischen Bosporus und Spree in zwei Teilen: »Özlem ist Sehnsucht« / »İşçi heißt Arbeiter*in«
Hinweis: Der VVK beginnt am 2. August 2021
»Ich stieg in den Zug nach Deutschland ein, auch viele andere Frauen stiegen ein. Es gab nur einen einzigen Mann, der einstieg, es war der Zugleiter. Er verteilte an uns einen Plastikkrug mit Wasser, ein Paket Essen, 112 DM, die ein Teil unseres Monatslohns waren und ein Buch. Das Buch hieß: Handbuch für die Arbeiter, die in der Fremde arbeiten gehen.« (aus »Sonne auf halbem Weg« von Emine Sevgi Özdamar)
Gazino Berlin bringt erstmalig die große Migrations- und Berlin-Istanbul-Trilogie »Sonne auf halbem Weg« von Emine Sevgi Özdamar zur Aufführung und lädt das Publikum ein, sich gemeinsam auf die Zeitreise durch die Jahrzehnte vor und nach dem Anwerbe-Abkommen zu begeben. Bei Raki, Wein und Bier werden nicht nur die größten, absurdesten, traurigsten oder komischsten Momente der vergangenen Zeiten erlebbar – auch Gazino-Stars von damals wie Zeki Müren leben noch einmal auf der Bühne auf. Musikalisch macht die vierköpfige Band um Turgay Ayaydınlı und Aziza A. im Herzen von Neukölln für einige Nächte das Lebensgefühl der alten glamourösen türkischen Gazinos spürbar.
So wie jeder der beiden Romanteile bei Özdamar eine sehr unterschiedliche Sprache und Stilistik gefunden hat, spielt auch auf der Bühne jeder Teil mit einer eigenständigen Form für die jeweilige Wegstrecke unserer Protagonistin: während im ersten Teil die Schauspiel-Szenen und Musik interdisziplinär mit Live-Kamera und Video verwoben werden, collagiert der zweite Teil die Texte und Lieder in einer atmosphärischen, konzertanten Form.
Özlem ist Sehnsucht – eine Kindheit in der Türkei
Von der Geburt in Malatya, Anatolien, Ende der 40er Jahre, bis zur Zugfahrt nach Deutschland Mitte der 60er, begleiten wir das Heranwachsen eines Mädchens und die Odyssee ihrer Familie durch die Türkei. Während das Mädchen Kindheit und Jugend durchlebt, bleibt die Familie in permanenter Bewegung, innerlich und äußerlich. Die Zerrissenheit des Landes zwischen Tradition und Moderne spiegelt sich auch in der Familie wider. Da gibt es die alten Mythen, von der Großmutter erzählt, die Geisterbeschwörungen und die traditionelle Strenge, ebenso wie die Versprechungen des modernen Lebens mit den Nachtclubs, den amerikanischen Kinofilmen, den Aufstiegshoffnungen und der Sehnsucht nach einem guten Leben. Als die junge türkische Republik zunehmend auch politisch in die Krise gerät, die in dem ersten Militärputsch von 1960 gipfelt, sucht die Familie und vor allem unsere junge Frau nach einem Neubeginn.
İşçi heißt Arbeiter*in – Allein in der Fremde
Mit den Ankunft der jungen, kaum erwachsen gewordenen Frau als Gastarbeiterin bei Telefunken im West-Berlin. Während sie tagsüber im Akkord Radiolampen bearbeitet, träumt sie abends davon, Schauspielerin zu werden. Von der Einsamkeit, der kontrollierenden Frauengemeinschaft in Fabrik und Wohnheim, der Fabrikarbeit und dem starken Heimweh nach ihrer Mutter löst sie sich durch die Begegnung mit dem anderen Berlin – das der Straße, der alten Tanzlokale, der Kneipen, der Arbeitervereine und der Studentenunruhen. Wieder wird sie von den politischen Strömungen der Zeit mitgerissen, findet dabei Freunde, ihre erste Liebe und sexuelle Freiheit, aber bleibt auch immer auf der Suche nach einer inneren Heimat.
Ich bin auf einem langen, schmalen Weg
Uzun ince bir yoldayım
Ich laufe Tag und Nacht
Gidiyorum gündüz gece
Ohne zu wissen, wie es mir geht
Bilmiyorum ne haldeyim
laufe ich Tag und Nacht
Gidiyorum gündüz gece
Tag und Nacht
gündüz gece
(aus dem Lied »Uzun ince bir yoldayım« von Aşık Veysel)
Hinweis: Auf den Tischen gibt es Nüsse und Süssigkeiten, an der Bar Tee oder Raki
Vorsicht ist weiterhin geboten!
Um eine Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern und eure Gesundheit und die unserer Mitarbeiter*innen zu schützen, finden alle unsere Vorstellungen unter strenger Einhaltung der Hygiene-Schutzmaßnahmen statt. Getränke bekommt ihr an unserer Bar im Hof.
Bitte beachtet folgende Abstands- und Hygiene-Regeln. Wir empfehlen außerdem die Nutzung der Corona Warn-App.
Konzept: Gökşen Güntel, Sabine Salzmann, Julia von Schacky
Özlem heißt Sehnsucht
Regie: Gökşen Güntel
Textfassung: Gökşen Güntel
Mit: Gisela Aderhold, Uğur Kaya, Hasan Ali Mete, Hürdem Riethmüller, Mina Sağdiç
Isci heißt Arbeiterin
Szenische Einrichtung: Tim Jakob, Julia von Schacky
Textfassung: Tim Jakob, Julia von Schacky
Mit: Hürdem Riethmüller, Mina Sağdiç
Livemusik: Aziza A., Turgay Ayaydınlı, Yurdal Çağlar, Bekir Karaoğlan
Musikalische Leitung, Komposition und Arrangements: Turgay Ayaydınlı
Bühne und Produktionsleitung: Julia von Schacky
Kostüm: Orli Baruch
Dramaturgie: Sabine Salzmann
Regieassistenz: Jaika Bahr
Hospitanz: Tobias Sill
Technische Leitung: Peter Rachel
Tontechnik: Aiva Yamac
Lichttechnik: Oskar Iser
Gazino Berlin wird gefördert durch die spartenoffene Förderung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Eine Veranstaltung des Saalbau Neukölln Kultur & Veranstaltungs GmbH, Karl-Marx-Str. 141, 12043 Berlin, Deutschland
DAUER: 120 MIN (OHNE PAUSE)
SAAL (BESTUHLT) / 5er-Tische lassen sich via karten@heimathafen-neukoelln.de buchen Ticketinformationen
Eine szenisch-musikalische Zeitreise zwischen Bosporus und Spree in zwei Teilen: »Özlem ist Sehnsucht« / »İşçi heißt Arbeiter*in«
Hinweis: Der VVK beginnt am 2. August 2021
»Ich stieg in den Zug nach Deutschland ein, auch viele andere Frauen stiegen ein. Es gab nur einen einzigen Mann, der einstieg, es war der Zugleiter. Er verteilte an uns einen Plastikkrug mit Wasser, ein Paket Essen, 112 DM, die ein Teil unseres Monatslohns waren und ein Buch. Das Buch hieß: Handbuch für die Arbeiter, die in der Fremde arbeiten gehen.« (aus »Sonne auf halbem Weg« von Emine Sevgi Özdamar)
Gazino Berlin bringt erstmalig die große Migrations- und Berlin-Istanbul-Trilogie »Sonne auf halbem Weg« von Emine Sevgi Özdamar zur Aufführung und lädt das Publikum ein, sich gemeinsam auf die Zeitreise durch die Jahrzehnte vor und nach dem Anwerbe-Abkommen zu begeben. Bei Raki, Wein und Bier werden nicht nur die größten, absurdesten, traurigsten oder komischsten Momente der vergangenen Zeiten erlebbar – auch Gazino-Stars von damals wie Zeki Müren leben noch einmal auf der Bühne auf. Musikalisch macht die vierköpfige Band um Turgay Ayaydınlı und Aziza A. im Herzen von Neukölln für einige Nächte das Lebensgefühl der alten glamourösen türkischen Gazinos spürbar.
So wie jeder der beiden Romanteile bei Özdamar eine sehr unterschiedliche Sprache und Stilistik gefunden hat, spielt auch auf der Bühne jeder Teil mit einer eigenständigen Form für die jeweilige Wegstrecke unserer Protagonistin: während im ersten Teil die Schauspiel-Szenen und Musik interdisziplinär mit Live-Kamera und Video verwoben werden, collagiert der zweite Teil die Texte und Lieder in einer atmosphärischen, konzertanten Form.
Özlem ist Sehnsucht – eine Kindheit in der Türkei
Von der Geburt in Malatya, Anatolien, Ende der 40er Jahre, bis zur Zugfahrt nach Deutschland Mitte der 60er, begleiten wir das Heranwachsen eines Mädchens und die Odyssee ihrer Familie durch die Türkei. Während das Mädchen Kindheit und Jugend durchlebt, bleibt die Familie in permanenter Bewegung, innerlich und äußerlich. Die Zerrissenheit des Landes zwischen Tradition und Moderne spiegelt sich auch in der Familie wider. Da gibt es die alten Mythen, von der Großmutter erzählt, die Geisterbeschwörungen und die traditionelle Strenge, ebenso wie die Versprechungen des modernen Lebens mit den Nachtclubs, den amerikanischen Kinofilmen, den Aufstiegshoffnungen und der Sehnsucht nach einem guten Leben. Als die junge türkische Republik zunehmend auch politisch in die Krise gerät, die in dem ersten Militärputsch von 1960 gipfelt, sucht die Familie und vor allem unsere junge Frau nach einem Neubeginn.
İşçi heißt Arbeiter*in – Allein in der Fremde
Mit den Ankunft der jungen, kaum erwachsen gewordenen Frau als Gastarbeiterin bei Telefunken im West-Berlin. Während sie tagsüber im Akkord Radiolampen bearbeitet, träumt sie abends davon, Schauspielerin zu werden. Von der Einsamkeit, der kontrollierenden Frauengemeinschaft in Fabrik und Wohnheim, der Fabrikarbeit und dem starken Heimweh nach ihrer Mutter löst sie sich durch die Begegnung mit dem anderen Berlin – das der Straße, der alten Tanzlokale, der Kneipen, der Arbeitervereine und der Studentenunruhen. Wieder wird sie von den politischen Strömungen der Zeit mitgerissen, findet dabei Freunde, ihre erste Liebe und sexuelle Freiheit, aber bleibt auch immer auf der Suche nach einer inneren Heimat.
Ich bin auf einem langen, schmalen Weg
Uzun ince bir yoldayım
Ich laufe Tag und Nacht
Gidiyorum gündüz gece
Ohne zu wissen, wie es mir geht
Bilmiyorum ne haldeyim
laufe ich Tag und Nacht
Gidiyorum gündüz gece
Tag und Nacht
gündüz gece
(aus dem Lied »Uzun ince bir yoldayım« von Aşık Veysel)
Hinweis: Auf den Tischen gibt es Nüsse und Süssigkeiten, an der Bar Tee oder Raki
Vorsicht ist weiterhin geboten!
Um eine Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern und eure Gesundheit und die unserer Mitarbeiter*innen zu schützen, finden alle unsere Vorstellungen unter strenger Einhaltung der Hygiene-Schutzmaßnahmen statt. Getränke bekommt ihr an unserer Bar im Hof.
Bitte beachtet folgende Abstands- und Hygiene-Regeln. Wir empfehlen außerdem die Nutzung der Corona Warn-App.
https://www.facebook.com/events/132947278952705?acontext=%7B%22event_action_history%22%3A[%7B%22extra_data%22%3A%22%22%2C%22mechanism%22%3A%22surface%22%2C%22surface%22%3A%22edit_dialog%22%7D%2C%7B%22extra_data%22%3A%22%22%2C%22mechanism%22%3A%22surface%22%2C%22surface%22%3A%22permalink%22%7D%2C%7B%22extra_data%22%3A%22%22%2C%22mechanism%22%3A%22surface%22%2C%22surface%22%3A%22edit_dialog%22%7D]%2C%22ref_notif_type%22%3Anull%7D Heimathafen Neukölln, Karl-Marx-Straße 141, 12043 Berlin, DeutschlandEinlass ab 19:00h (Özlem ist Sehnsucht – eine Kindheit in der Türkei)
Eine szenisch-musikalische Zeitreise zwischen Bosporus und Spree in zwei Teilen: »Özlem ist Sehnsucht« / »İşçi heißt Arbeiter*in«
Hinweis: Der VVK beginnt am 2. August 2021
»Ich stieg in den Zug nach Deutschland ein, auch viele andere Frauen stiegen ein. Es gab nur einen einzigen Mann, der einstieg, es war der Zugleiter. Er verteilte an uns einen Plastikkrug mit Wasser, ein Paket Essen, 112 DM, die ein Teil unseres Monatslohns waren und ein Buch. Das Buch hieß: Handbuch für die Arbeiter, die in der Fremde arbeiten gehen.« (aus »Sonne auf halbem Weg« von Emine Sevgi Özdamar)
Gazino Berlin bringt erstmalig die große Migrations- und Berlin-Istanbul-Trilogie »Sonne auf halbem Weg« von Emine Sevgi Özdamar zur Aufführung und lädt das Publikum ein, sich gemeinsam auf die Zeitreise durch die Jahrzehnte vor und nach dem Anwerbe-Abkommen zu begeben. Bei Raki, Wein und Bier werden nicht nur die größten, absurdesten, traurigsten oder komischsten Momente der vergangenen Zeiten erlebbar – auch Gazino-Stars von damals wie Zeki Müren leben noch einmal auf der Bühne auf. Musikalisch macht die vierköpfige Band um Turgay Ayaydınlı und Aziza A. im Herzen von Neukölln für einige Nächte das Lebensgefühl der alten glamourösen türkischen Gazinos spürbar.
So wie jeder der beiden Romanteile bei Özdamar eine sehr unterschiedliche Sprache und Stilistik gefunden hat, spielt auch auf der Bühne jeder Teil mit einer eigenständigen Form für die jeweilige Wegstrecke unserer Protagonistin: während im ersten Teil die Schauspiel-Szenen und Musik interdisziplinär mit Live-Kamera und Video verwoben werden, collagiert der zweite Teil die Texte und Lieder in einer atmosphärischen, konzertanten Form.
Özlem ist Sehnsucht – eine Kindheit in der Türkei
Von der Geburt in Malatya, Anatolien, Ende der 40er Jahre, bis zur Zugfahrt nach Deutschland Mitte der 60er, begleiten wir das Heranwachsen eines Mädchens und die Odyssee ihrer Familie durch die Türkei. Während das Mädchen Kindheit und Jugend durchlebt, bleibt die Familie in permanenter Bewegung, innerlich und äußerlich. Die Zerrissenheit des Landes zwischen Tradition und Moderne spiegelt sich auch in der Familie wider. Da gibt es die alten Mythen, von der Großmutter erzählt, die Geisterbeschwörungen und die traditionelle Strenge, ebenso wie die Versprechungen des modernen Lebens mit den Nachtclubs, den amerikanischen Kinofilmen, den Aufstiegshoffnungen und der Sehnsucht nach einem guten Leben. Als die junge türkische Republik zunehmend auch politisch in die Krise gerät, die in dem ersten Militärputsch von 1960 gipfelt, sucht die Familie und vor allem unsere junge Frau nach einem Neubeginn.
İşçi heißt Arbeiter*in – Allein in der Fremde
Mit den Ankunft der jungen, kaum erwachsen gewordenen Frau als Gastarbeiterin bei Telefunken im West-Berlin. Während sie tagsüber im Akkord Radiolampen bearbeitet, träumt sie abends davon, Schauspielerin zu werden. Von der Einsamkeit, der kontrollierenden Frauengemeinschaft in Fabrik und Wohnheim, der Fabrikarbeit und dem starken Heimweh nach ihrer Mutter löst sie sich durch die Begegnung mit dem anderen Berlin – das der Straße, der alten Tanzlokale, der Kneipen, der Arbeitervereine und der Studentenunruhen. Wieder wird sie von den politischen Strömungen der Zeit mitgerissen, findet dabei Freunde, ihre erste Liebe und sexuelle Freiheit, aber bleibt auch immer auf der Suche nach einer inneren Heimat.
Ich bin auf einem langen, schmalen Weg
Uzun ince bir yoldayım
Ich laufe Tag und Nacht
Gidiyorum gündüz gece
Ohne zu wissen, wie es mir geht
Bilmiyorum ne haldeyim
laufe ich Tag und Nacht
Gidiyorum gündüz gece
Tag und Nacht
gündüz gece
(aus dem Lied »Uzun ince bir yoldayım« von Aşık Veysel)
Hinweis: Auf den Tischen gibt es Nüsse und Süssigkeiten, an der Bar Tee oder Raki
Vorsicht ist weiterhin geboten!
Um eine Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern und eure Gesundheit und die unserer Mitarbeiter*innen zu schützen, finden alle unsere Vorstellungen unter strenger Einhaltung der Hygiene-Schutzmaßnahmen statt. Getränke bekommt ihr an unserer Bar im Hof.
Bitte beachtet folgende Abstands- und Hygiene-Regeln. Wir empfehlen außerdem die Nutzung der Corona Warn-App.
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Eine szenisch-musikalische Zeitreise zwischen Bosporus und Spree in zwei Teilen: »Özlem ist Sehnsucht« / »İşçi heißt Arbeiter*in«
Hinweis: Der VVK beginnt am 2. August 2021
»Ich stieg in den Zug nach Deutschland ein, auch viele andere Frauen stiegen ein. Es gab nur einen einzigen Mann, der einstieg, es war der Zugleiter. Er verteilte an uns einen Plastikkrug mit Wasser, ein Paket Essen, 112 DM, die ein Teil unseres Monatslohns waren und ein Buch. Das Buch hieß: Handbuch für die Arbeiter, die in der Fremde arbeiten gehen.« (aus »Sonne auf halbem Weg« von Emine Sevgi Özdamar)
Gazino Berlin bringt erstmalig die große Migrations- und Berlin-Istanbul-Trilogie »Sonne auf halbem Weg« von Emine Sevgi Özdamar zur Aufführung und lädt das Publikum ein, sich gemeinsam auf die Zeitreise durch die Jahrzehnte vor und nach dem Anwerbe-Abkommen zu begeben. Bei Raki, Wein und Bier werden nicht nur die größten, absurdesten, traurigsten oder komischsten Momente der vergangenen Zeiten erlebbar – auch Gazino-Stars von damals wie Zeki Müren leben noch einmal auf der Bühne auf. Musikalisch macht die vierköpfige Band um Turgay Ayaydınlı und Aziza A. im Herzen von Neukölln für einige Nächte das Lebensgefühl der alten glamourösen türkischen Gazinos spürbar.
So wie jeder der beiden Romanteile bei Özdamar eine sehr unterschiedliche Sprache und Stilistik gefunden hat, spielt auch auf der Bühne jeder Teil mit einer eigenständigen Form für die jeweilige Wegstrecke unserer Protagonistin: während im ersten Teil die Schauspiel-Szenen und Musik interdisziplinär mit Live-Kamera und Video verwoben werden, collagiert der zweite Teil die Texte und Lieder in einer atmosphärischen, konzertanten Form.
Özlem ist Sehnsucht – eine Kindheit in der Türkei
Von der Geburt in Malatya, Anatolien, Ende der 40er Jahre, bis zur Zugfahrt nach Deutschland Mitte der 60er, begleiten wir das Heranwachsen eines Mädchens und die Odyssee ihrer Familie durch die Türkei. Während das Mädchen Kindheit und Jugend durchlebt, bleibt die Familie in permanenter Bewegung, innerlich und äußerlich. Die Zerrissenheit des Landes zwischen Tradition und Moderne spiegelt sich auch in der Familie wider. Da gibt es die alten Mythen, von der Großmutter erzählt, die Geisterbeschwörungen und die traditionelle Strenge, ebenso wie die Versprechungen des modernen Lebens mit den Nachtclubs, den amerikanischen Kinofilmen, den Aufstiegshoffnungen und der Sehnsucht nach einem guten Leben. Als die junge türkische Republik zunehmend auch politisch in die Krise gerät, die in dem ersten Militärputsch von 1960 gipfelt, sucht die Familie und vor allem unsere junge Frau nach einem Neubeginn.
İşçi heißt Arbeiter*in – Allein in der Fremde
Mit den Ankunft der jungen, kaum erwachsen gewordenen Frau als Gastarbeiterin bei Telefunken im West-Berlin. Während sie tagsüber im Akkord Radiolampen bearbeitet, träumt sie abends davon, Schauspielerin zu werden. Von der Einsamkeit, der kontrollierenden Frauengemeinschaft in Fabrik und Wohnheim, der Fabrikarbeit und dem starken Heimweh nach ihrer Mutter löst sie sich durch die Begegnung mit dem anderen Berlin – das der Straße, der alten Tanzlokale, der Kneipen, der Arbeitervereine und der Studentenunruhen. Wieder wird sie von den politischen Strömungen der Zeit mitgerissen, findet dabei Freunde, ihre erste Liebe und sexuelle Freiheit, aber bleibt auch immer auf der Suche nach einer inneren Heimat.
Ich bin auf einem langen, schmalen Weg
Uzun ince bir yoldayım
Ich laufe Tag und Nacht
Gidiyorum gündüz gece
Ohne zu wissen, wie es mir geht
Bilmiyorum ne haldeyim
laufe ich Tag und Nacht
Gidiyorum gündüz gece
Tag und Nacht
gündüz gece
(aus dem Lied »Uzun ince bir yoldayım« von Aşık Veysel)
Hinweis: Auf den Tischen gibt es Nüsse und Süssigkeiten, an der Bar Tee oder Raki
Vorsicht ist weiterhin geboten!
Um eine Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern und eure Gesundheit und die unserer Mitarbeiter*innen zu schützen, finden alle unsere Vorstellungen unter strenger Einhaltung der Hygiene-Schutzmaßnahmen statt. Getränke bekommt ihr an unserer Bar im Hof.
Bitte beachtet folgende Abstands- und Hygiene-Regeln. Wir empfehlen außerdem die Nutzung der Corona Warn-App.
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Eine szenisch-musikalische Zeitreise zwischen Bosporus und Spree in zwei Teilen: »Özlem ist Sehnsucht« / »İşçi heißt Arbeiter*in«
Hinweis: Der VVK beginnt am 2. August 2021
»Ich stieg in den Zug nach Deutschland ein, auch viele andere Frauen stiegen ein. Es gab nur einen einzigen Mann, der einstieg, es war der Zugleiter. Er verteilte an uns einen Plastikkrug mit Wasser, ein Paket Essen, 112 DM, die ein Teil unseres Monatslohns waren und ein Buch. Das Buch hieß: Handbuch für die Arbeiter, die in der Fremde arbeiten gehen.« (aus »Sonne auf halbem Weg« von Emine Sevgi Özdamar)
Gazino Berlin bringt erstmalig die große Migrations- und Berlin-Istanbul-Trilogie »Sonne auf halbem Weg« von Emine Sevgi Özdamar zur Aufführung und lädt das Publikum ein, sich gemeinsam auf die Zeitreise durch die Jahrzehnte vor und nach dem Anwerbe-Abkommen zu begeben. Bei Raki, Wein und Bier werden nicht nur die größten, absurdesten, traurigsten oder komischsten Momente der vergangenen Zeiten erlebbar – auch Gazino-Stars von damals wie Zeki Müren leben noch einmal auf der Bühne auf. Musikalisch macht die vierköpfige Band um Turgay Ayaydınlı und Aziza A. im Herzen von Neukölln für einige Nächte das Lebensgefühl der alten glamourösen türkischen Gazinos spürbar.
So wie jeder der beiden Romanteile bei Özdamar eine sehr unterschiedliche Sprache und Stilistik gefunden hat, spielt auch auf der Bühne jeder Teil mit einer eigenständigen Form für die jeweilige Wegstrecke unserer Protagonistin: während im ersten Teil die Schauspiel-Szenen und Musik interdisziplinär mit Live-Kamera und Video verwoben werden, collagiert der zweite Teil die Texte und Lieder in einer atmosphärischen, konzertanten Form.
Özlem ist Sehnsucht – eine Kindheit in der Türkei
Von der Geburt in Malatya, Anatolien, Ende der 40er Jahre, bis zur Zugfahrt nach Deutschland Mitte der 60er, begleiten wir das Heranwachsen eines Mädchens und die Odyssee ihrer Familie durch die Türkei. Während das Mädchen Kindheit und Jugend durchlebt, bleibt die Familie in permanenter Bewegung, innerlich und äußerlich. Die Zerrissenheit des Landes zwischen Tradition und Moderne spiegelt sich auch in der Familie wider. Da gibt es die alten Mythen, von der Großmutter erzählt, die Geisterbeschwörungen und die traditionelle Strenge, ebenso wie die Versprechungen des modernen Lebens mit den Nachtclubs, den amerikanischen Kinofilmen, den Aufstiegshoffnungen und der Sehnsucht nach einem guten Leben. Als die junge türkische Republik zunehmend auch politisch in die Krise gerät, die in dem ersten Militärputsch von 1960 gipfelt, sucht die Familie und vor allem unsere junge Frau nach einem Neubeginn.
İşçi heißt Arbeiter*in – Allein in der Fremde
Mit den Ankunft der jungen, kaum erwachsen gewordenen Frau als Gastarbeiterin bei Telefunken im West-Berlin. Während sie tagsüber im Akkord Radiolampen bearbeitet, träumt sie abends davon, Schauspielerin zu werden. Von der Einsamkeit, der kontrollierenden Frauengemeinschaft in Fabrik und Wohnheim, der Fabrikarbeit und dem starken Heimweh nach ihrer Mutter löst sie sich durch die Begegnung mit dem anderen Berlin – das der Straße, der alten Tanzlokale, der Kneipen, der Arbeitervereine und der Studentenunruhen. Wieder wird sie von den politischen Strömungen der Zeit mitgerissen, findet dabei Freunde, ihre erste Liebe und sexuelle Freiheit, aber bleibt auch immer auf der Suche nach einer inneren Heimat.
Ich bin auf einem langen, schmalen Weg
Uzun ince bir yoldayım
Ich laufe Tag und Nacht
Gidiyorum gündüz gece
Ohne zu wissen, wie es mir geht
Bilmiyorum ne haldeyim
laufe ich Tag und Nacht
Gidiyorum gündüz gece
Tag und Nacht
gündüz gece
(aus dem Lied »Uzun ince bir yoldayım« von Aşık Veysel)
Hinweis: Auf den Tischen gibt es Nüsse und Süssigkeiten, an der Bar Tee oder Raki
Vorsicht ist weiterhin geboten!
Um eine Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern und eure Gesundheit und die unserer Mitarbeiter*innen zu schützen, finden alle unsere Vorstellungen unter strenger Einhaltung der Hygiene-Schutzmaßnahmen statt. Getränke bekommt ihr an unserer Bar im Hof.
Bitte beachtet folgende Abstands- und Hygiene-Regeln. Wir empfehlen außerdem die Nutzung der Corona Warn-App.
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