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Hundertvierzehn | Bericht
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(tǔ – Boden)

Ist das Schweißgeruch? Eine sitzende Frau in direkter Nähe hat eine offene Kühlbox auf dem Schoß. Es stinkt nach Fisch. Der Zug besteht nur aus einem Waggon; alle Wagenteile sind miteinander verbunden, keine Ziehharmonika-Technik, sondern feste Verbindungsstücke, die den Zug zusammenhalten. Wie ein dünnerer Strohhalm durch einen Dickeren gleitet, windet sich die U-Bahn durch die engen Tunnel unter der Megastadt. Kann man den Fisch auch am anderen Ende des Zuges noch riechen? Niemand stört sich am so durchdringenden Geruch. Auch jener, der der Sprache mächtig wäre, würde hier nicht nachfragen. Vielleicht ist es ja auch die momentane Zufriedenheit über den kühlenden Aufenthalt in der klimatisierten Bahn, die über das Aussprechen siegt. Draußen keine Stirn, die nicht schweißbenetzt ist. Drinnen wie draußen bleiben alle Köpfe gesenkt, auf die Hand mit Smartphone.

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