Verlorener Sohn

Zwanzig Jahre später,
auf einem Bahnhof in Turin.

Ein vergilbtes, vergessenes Blatt
hängt irgendwo zwischen Gazetti und Gelati.

„Hat jemand dieses Kind gesehen?“
steht darauf.

Und darunter:
„Si, madre.“

 

(auch zu lesen in meinem neuen Gedichtband „ein stück wirklichkeit“ bei p.machinery)

Sven Klöpping

Sven Klöpping wurde 1979 in Herdecke/ Westfalen geboren, absolvierte eine Ausbildung zum Juniortexter in Münster, Koblenz und Frankfurt, war gern in Dortmund und lebt heute im Schwarzwald. Er veröffentlichte zahlreiche Kurzgeschichten und ist Herausgeber von www.lyrikonline.eu. Aktuelles Buch: Menschgrenzen

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3 Antworten

  1. Hanna Scotti sagt:

    Hallo Sven, so sieht und liest man sich wieder. Erinnerst Du Dich, meine Fotolyrik in den aktuellen Kaskaden? Und der Wirt hat meine Texte auch genommen. Ich freue mich sehr und kann das einfach nicht profimäßig cool wegstecken und gehe heute feiern.
    Ich antworte Dir, genau hier, nicht ohne Grund. Natürlich habe ich mich hier mit Deinen Texten beschäftigt. Für dieses Gedicht fehlen mir die Worte,deshalb nur dies:literarisch gut,keine Frage,aber das, was ich „erfahre,fühle“ ist bodenlos.Nicht nur, weil ich aus dieser Generation stamme. Es ist „Dein Gedicht“.Es ist eins der Besten, die ich je gelesen habe und ich hab viele gelesen.
    LG Hanna Scotti

  2. Der Wirt sagt:

    Sieht der Wirt auch so.

  3. Der Sven sagt:

    Ja, danke für das Lob! Das Gedicht wurde nicht umsonst Zweites beim Satzfischer Online-Wettbewerb (ist schon ein paar Jährchen her). Nichtsdestotrotz habe ich nur einen Bruchteil meiner Texte bislang veröffentlicht. Erstens, weil ich wählerisch bin. Zweitens, weil andere es auch sind ;-) Aber ich freue mich darüber, bei euch etwas ausgelöst zu haben.

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