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Eine ganze Frau – ohne Skalpell!

Kunst- und Literaturwettbewerb

With (he)art against FGM [1] ruft in Kooperation mit der Romanautorin Silke Porath [2] und dem Musiker und Menschenrechtsaktivist Bafing Kul [3] bildende KünstlerInnen und LiteratInnen auf, sich zur weiblichen Genitalverstümmelung versus kosmetische Genitaloperationen künstlerisch und/oder philosophisch zu äußern. Das Projekt möchte mithelfen, bestehende Tabus aufzubrechen und ein neues Bewusstsein für die weibliche Sexualität zu schaffen. Unnötige Eingriffe am weiblichen Körper – ob in sterilen Krankenhäusern oder im afrikanischen Busch – müssen sobald wie möglich der Vergangenheit angehören.

Unter dem Motto „Eine ganze Frau – ohne Skalpell!“ können bis 31. August 2012 Bildwerke (max. 70 x 100 cm), Skulpturen, Gedichte, Sachtexte oder Kurzgeschichten eingereicht werden.

Thema:
Rolle / Bild der Frau in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die Frau als Opfer oder Täter, (Ur-)Ängste, Vorurteile, Unkenntnis, Tabus rund um die weibliche Sexualität, die Frage, ob freiwillig oder unter Zwang gehandelt wird, was Frauen dazu bewegt, sich oder ihren Töchtern diese Torturen anzutun – und welche Rolle spielen das jeweilige gesellschaftliche Umfeld und die Medien?

Die Werke wurden auf der Website und auf der Facebook Seite von „With (he)art against FGM“ [4] präsentiert.

Preis
Es wird eine Vorauswahl durch das Publikum stattfinden, die finale Auswahl der PreisträgerInnen treffen die OrganisatorInnen. Die UrheberInnen der ausgewählten Arbeiten werden mit einem Geldpreis ausgezeichnet, dessen Höhe von den noch eingehenden Sponsorenbeiträgen abhängig ist.

Ausstellung
Der genaue Termin für die Ausstellung steht noch nicht fest. Es ist vorgesehen, mit Hilfe von KooperationspartnerInnen und SponsorInnen einen Bildband mit ausgewählten Illustrationen und Texten herauszugeben.

Was ist FGM
FGM bedeutet die teilweise oder völlige Entfernung der Klitoris und/oder der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane aus kulturellen, religiösen oder anderen nicht-therapeutischen Gründen. Es gibt vier Arten von Genitalverstümmelung. Erstens die „Sunna“: Dabei wird die Klitorisvorhaut und/oder die Klitorisspitze beschnitten; bei der Klitorisbeschneidung oder Klitorisdektomie werden die Klitoris, die umliegenden Teile und alle äusseren Geschlechtsorgane entfernt. Bei der Infibulation werden die Klitoris und die grossen Schamlippen entfernt. Dann wird die Vulva vernäht bis von der Scheide nur mehr eine kleine Öffnung übrigbleibt, durch die Harn und Menstruationsblut austreten können. Dies ist die extremste Form der FGM. Dabei muss für jede Geburt und für den Geschlechtsverkehr neu geschnitten und wieder genäht werden. Bei 15 % aller Fälle von FGM handelt es sich um Infibulation. Sie wird in Somalia, Sudan, Ägypten, Mali, Gambia und manchen Regionen Äthiopiens und Eritreas angewendet (WHO Fact Sheet 241).

Zirka 140 – 150 Millionen Frauen sind weltweit von Genitalverstümmelung betroffen. Und in Österreich? Allein hierzulande werden 6.000 bis 8.000 von FGM betroffene Frauen befürchtet.

Stopp FGM – Österreichische Plattform gegen Genitalverstümmelung [5]