2,3 / 7,2 / 7,8 / 19

Der zweite Boden

Kombiniere! Terrafugia Transitions – das erste beflügelte Auto wird nun in den USA in Serie gebaut, das ist beschlossene Sache. Betrieben wird dies futuristische Vehikel allerdings nicht, wie man meinen könnte/sollte, mit alternativer Energie – nein, herkömmliches Benzin soll die Leistung liefern. Also, nach wie vor keine Anzeichen visionärer Zukunftsgestaltung in Sachen Mobilität – oder besser gesagt: sehr einseitige, halbherzige, eigennützige.

2,3 Millionen Euro kostet den deutschen Staat ein toter Soldat im Afghanistan-„Einsatz“ (oder -Krieg, wie man es eben gerade bezeichnen mag), 7,2 Millionen Euro kosteten die USA so ein toter Soldat im zweiten Irak-Krieg – 7,8 Liter Benzin verbraucht das oben genannte Fahrzeug auf 100 km, und satte 19 Liter pro Stunde bei Flugbetrieb. Es scheint eine simple wie eiskalte Rechnung zu sein: Wie viel kostet momentan ein Liter Kraftstoff? Zirka1 Euro. Und wie viele Kilometer legen die Fahrzeuge dieser Welt pro Tag zurück? Schwer zu sagen, so richtig viele aber sicher. Das ungefähre Ergebnis kann man sich ausrechnen, und es wird so ausfallen, dass man erkennt – Krieg ist lukrativ. Wenn man Menschen aus niedrigeren Einkommensschichten in die Schlacht schickt, die von dort eventuell nicht zurückkehren, ist er noch lukrativer.

Im direkten Widerspruch dazu, steht eine rasante Entwicklung aller möglichen Kriegsroboter, welche per Joystick, und somit sehr niedriger Hemmschwelle – von jedem beliebigen Ort aus bedient werden können. Mit einer zukünftigen Kriegsführung solcher Art, wäre es wiederum ein Leichtes, sämtliche Arbeitslose zu beschäftigen. Weiters wäre die Grenze zwischen einem Computerspiel und der Realität mehr oder weniger gänzlich aufgehoben.

Schöne Neue Welt – woher kommst du? – wohin gehst du? Ganz bestimmt ist es nicht meine Absicht, jemandem diese wundervollen Sommertage zu vermiesen – und zur Entschuldigung habe ich nur dies vorzubringen: Ich habe mir diese Schrecken nicht aus irgendeinem Grunde ausgedacht, ich habe lediglich Beobachtungen in eine Richtung angestellt. Niemals würde ich von der Überzeugung abrücken, dass diese Welt wunderschön ist! Aber genauso wenig würde ich mein Glück auf die Ausblendung von Hässlichkeit gründen, eher auf die Erkenntnis, dass jede Schönheit gepflegt werden will, und ein gutes Ergebnis nur erreicht werden kann, indem man sich einer Auseinandersetzung nicht entzieht.

Schließlich geht es nicht nur um uns, sondern auch um zahlreiche Nachfolgegenerationen – wir sind am Werk – die Zukunft ist unser Werk.

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