Serbien. Serbien, wenn man mit einer Serbin zusammen ist. Oder, Serbien, wenn man mit einer Serbin einen Sohn hat – und nicht mir ihr verheiratet ist! Ich sage nur – Serbien, wo gesellschaftliche Konventionen noch gesellschaftliche Konventionen sind!
Was in Serbien auch passieren kann: Die Verbindung zum www bricht tagelang zusammen. So kommt es, dass ich in den letzten zwei Wochen keine einzige Zeile einer Zeitung gelesen habe. Deshalb heute kein zweiter Boden, sondern etwas viel Besseres! Denn, was in Serbien noch passieren kann: Man erreicht nach stundenlanger Fahrt im Kombi – nachdem man die Polizei bestochen hat, damit sie einen nicht bis zum Morgen festhalten, weil man mit viel zu hohem Tempo eine Sperrlinie überfahren hat um einen Traktor zu überholen – über steile und steinige Waldwege, weil das Navigationsgerät es so will – die verrückte Stadt der Trompeten: Guca.
Zum 50. Mal steigt dort heuer das Festival der Trompeten – der Musik – des Tanzes – der Ausgelassenheit und der wilden Lebenslust. „Wirf deine Trauer in ein Fest!“ – lautet eine Übersetzung der dort gehenden Sprüche.
Durchgerostete Autos – voll gestopft mit Trommeln, Trompeten und Menschen. Tag und Nacht – und zwar tatsächlich ohne Pause – Musik! Musik! Musik! Ständige der Geruch von verbrannter Kohle und gegrilltem Fleisch und dann auf ein Konzert von Goran Bregovic – der sich eigens für seine neue CD den zweiten Vornamen ALKOHOL verpasst hat! Man verzeihe mir diesen chaotischen Stil – aber anders geht’s nicht. Was soll ich auch viele Worte machen! Man sagt hier auch – „Ko ovdje ne poludi, nije normalan!“ – „Wer hier nicht durchdreht ist nicht normal!“
Ich grüße alle!
Irgendwann werde ich auch wieder mal schlafen…!
