Auf dem Planeten der Salzgurken herrscht ewige Tristess. Die Lebenserwartung der von einer Rasse von Salatgurken abstammenden Bewohner ist nicht besonders hoch, denn die Gurken versuchen sich ständig und grundlos umzubringen. Dann werden sie traurig wiedergeboren, verrotten lebend vor sich hin und geraten in den nächsten Kreislauf aus Depression.
Gaston Glew ist in diese Welt hinein geboren, seine Eltern nehmen sich nacheinander an seinem Trauertag das Leben, gerade als er seinen ganzen Stolz, eine Rakete für den Raumflug, fertiggestellt hat. Die Rakete selbst besteht aus einer Gurkenleiche, seine Eltern dienen als Antrieb. Ausserdem müssen viele der örtlichen Knoblauchspinnen für die Konstruktion ihr Leben lassen. Inspiriert von seinem Fernsehhelden Captain Pickle, der Befreiung predigt, macht er sich auf die Suche nach dem Glück.
So trifft er auf Fanny W. Fod, eine hübsche Pfannkuchin auf dem ewigglücklichen und mit Ahornsirup überzogenen Planeten der Pfannkuchen. Alle hier sind glücklich, täglich hält man Sonnenparaden und begattet seine Kartoffeltür. Nur Fanny wartet auf das Glück der Monogamie, welches nun in Gestalt einer Salzgurke eintrifft. Was sie nicht weiß: Gaston hat direkt bei seiner Ankunft die glückliche Sonne umgebracht und er macht auch vor Pfannkuchenmorden nicht Halt, wenn es dem Zweck dient, seiner persönlichen Freude.
Cameron Pierce legt mit “Die eingelegte Apokalypse der Pfannenkucheninsel” einen schon philosophisch anmutenden Bizarro-Kurzroman vor, der vollkommen überzeugen kann, wenn man dem Genre generell etwas abgewinnen kann. Ich erkläre dies deswegen dazu, weil ich schon die unterschiedlichsten Meinungen, auch zu Autoren wie Carlton Mellick gehört habe.
Während Gaston dauerverstimmt auf der Suche nach dem ultimativen Glück ist und die Pfannkuchen selbst dann noch freudig erregt strahlen, als die Salzgurke sie brutal umbringt und teilweise aufisst, fragt der Leser sich, wieso es für die Protagonisten so schwer ist, ein Zwischending der Emotionen zu finden. Fündig wird er in dieser Frage im Roman selbst nicht, der in infizierten Pfannkuchen und geknechteten Knuddelmonstern gipfelt.
Ein empfehlenswertes Machwerk von Cameron Pierce, verlegt in Deutschland durch die Voodoo Press. 84 Seiten stark, erhältlich um 9,95€. Positiv erwähnenwert finde ich am Ende der Ausgabe eine Leseprobe zu “Rotten little animals” von Kevin Shamel, das ist finde ich viel wirkungsvoller, als die übliche Bildchenwerbung für Bücher, die sonst noch im Verlag erschienen sind.