Lange hat es gedauert, aber nun ist sie endlich da: Die Soloplatte von Chris Imler.
Aber wer ist Chris Imler, werden sich einige Leser fragen und da möchten wir natürlich bildungstechnische Abhilfe schaffen. Als er vor etwa 25 Jahren seine Karriere als Drummer bei der Kultband Golden Showers begann, legte Chris Imler den Grundstein, den Rest seines Lebens auf Tour zu verbringen. Unter anderem mit Peaches, Driver & Driver, Maximilian Hecker, aber in den letzten Jahren auch verstärkt mit Jens Friebe. Auf irgendeinem Konzert hat ihn wohl jeder schon mal spielen sehen. Und so breit wie die Genres sich in seiner bisherigen Laufbahn fächerten, so weit lässt sich auch der Stil der Soloplatte definieren. Also gar nicht.
“Weißt du, wer wir sind? Mörder!”
Wo genau Chris Imler sich beim Schreiben der Songs lang orientiert hat, ist schwer zu sagen. Hier und da klingt etwas DAF an, der Synthesizer zieht sich auf weiten Strecken durch die Playlist, aber im Großen und Ganzen bleibt nur zu sagen, dass das Album ein Original ist, so wie der Mann selbst. Und so greift der Klaus Kinski der Popmusik, im besten Sinne, auch bei den Texten in eine Schublade, die vielleicht nicht für die großen Clubs taugt und es nicht in die Mainstream-Charts schaffen wird, aber da will die Platte ja auch nicht hin. Hier und da erinnern die persönlichen Bezüge der im großen gesellschaftlichen Texte an die letzten paar Alben Jens Friebes, gerade der Song “Ausziehen” fällt da ins Ohr, aber auch hier fährt Chris Imler eine neue gut durchgemischte Schiene. Und wie es in der Pressemitteilung heißt “Das seltsame Englisch, das man live nie verstanden hatte, entpuppt sich in den meistens Fällen als Deutsch.”, wobei man sagen muss, dass man auch hier den ein oder anderen sympathisch weggenuschelten Song zweimal hören muss.
“Bei mir zuhaus fließt nur kalter Strom, alle Träume geh’n nach hinten raus auf den Müll.”
Das Fazit des langen Gefitzels am Release der nun abgelieferten Einzelarbeit ist eindeutig: Es hat sich gelohnt. Das Album hat den Stil und die Qualität, den sich Fans all der Projekte an denen Chris Imler mitgearbeitet hat und der verschrobenen kleinen Konzerte, die er selbst über die Jahre gegeben hat, mitgebracht und sich dadurch ein Bienchen verdient. Oder zwei. Es ist für jeden Hörer mindestens ein Lieblingstrack dabei und der Song “Mörder” allein trägt schon gut und hat Potenzial im Ohr zu bleiben, bis hoffentlich in ein paar Jahren mal ein weiteres Solo-Machwerk folgt.
“Nervös” steht ab morgen im Plattenladen eures Vertrauens, oder online, zum Kaufen und Hören bereit. Die Tourdaten haben wir euch unten angehangen. Gerade wenn ihr Chris Imler bisher nicht kanntet : Geht hin!
Chris Imler
Nervös
Staatsakt / 28.03.14
Tracklist
Mörder
Arbeiterjunge
Die Liebenswürdigkeit Selbst
Schweinsoberleder
Ausziehen
Nervös
I Used To Doo
Norwegen
Dark Spot Of Joy
HIER ansehen – oder im Labelshop
Chris Imler live:
28.03. Maastricht – Odd Pop
29.03. Brüssel – Ateliers Claus
03.05. Hamburg – Golden Pudel
16.05. Berlin – Urban Spree mit Candy Hank
20.04. Dresden – Beatpol
21.04. Wels – Alter Schlachthof
22.04. Graz – Bang Bang Club
23.04. Salzburg – ARGEkultur
24.04. Innsbruck – Weekender
25.04. St. Gallen – Palace
26.04. Heidelberg – Karlstorbahnhof
28.04. Düsseldorf – Zakk
29.04. Münster – Gleis 22
30.04. Bremen – Theater Bremen
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