«Mir si muff aber üs isch wohl e so»

Auch in ihrem zweiten literarischen Bühnenprogramm verwursten DIE GEBIRGSPOETEN die Mythen und Klischees der ländlichen Schweiz zu einer skurrilen und schwarzhumorigen Schlacke. Im alpinen Wahn werden Wölfe mit dem Ratrak gejagt, Bergsubventionen mittels Anhebung des Talbodens erschlichen und die prallste Kuh wird zur Miss Euter gekürt.

Wiederum sind DIE GEBIRGSPOETEN in alpine Abgründe gestiegen und haben Absonderliches zutage gefördert: Ein Walliser Hobbyschafzüchter-Ehepaar, das die Erotik auf der Schafsweid neu entdeckt; eine pseudowissenschaftliche Betrachtung des Furor Alpinensis, der Älpler reihenweise wahnsinnig werden lässt; und das Einfangen der Grundstimmung der Alpenbewohner, das Muffe, das alle guten Absichten im irrwitzigen Chaos enden lässt. Zusätzlich zu den Texten, die ebenfalls auf der im Verlag Der gesunde Menschenversand herausgekommenen CD “Muff” zu hören sind, halten DIE GEBIRGSPOETEN auf der Bühne absurde Hellraumprojektorvorträge, etwa über den vielverzweigten Verdauungstrakt der Kuh oder über den erkenntnisreichen Zusammenhang von Bergsubventionen und Alkohol-konsum. Und sogar Winnetou kommt zu einem Gastauftritt. Auf Bern- und Walliserdeutsch.

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