LNP400 Experimenteller Zustand

Ein Logbuch:Netzpolitik Spezial über Logbuch:Netzpolitik

Und da ist sie: unsere vierhundertste Sendung. Da wir ja leider daraus keinen Live-Event machen können gehen wir mal in uns und holen uns mit Andre und Thomas unsere Teilzeit-Co-Moderatoren mit in die Runde um in lockerer Atmoshpäre mal über die alten Zeiten zu quatschen.

Wir sprechen über die Entstehungsgeschichte von LNP und wie wir alle uns dem Thema Netzpolitik zugewandt haben. Wir reden über asymmetrische Beziehungen, den Podcast als Community, die Finanzierung von werbe- und bullshitfreien Publikationstätigkeiten und wo es noch so hingehen kann mit dem Podcasts. Aber wir blicken auch auf den Weg und die Erfahrungen von netzpolitik.org und epicenter.works

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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Andre Meister
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Thomas Lohninger

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove
Party On Linus
Linus Neumann
Party on Tim. Logbuch - Netzpolitik, Partytime, excellent!
Tim Pritlove
Logbuch:Netzpolitik. Nummer vierhundert.
Linus Neumann
Vom dreiundzwanzigsten siebten.
Tim Pritlove
Zwanzig, einundzwanzig.
Linus Neumann
Einundzwanzigste, ein schönes Jahr? Dreiundzwanzigster sechster, stimmt. Oh man, jetzt haben wir auch noch das verkackt, ey.
Tim Pritlove
Was? Was haben wir gesagt?
Linus Neumann
Ich habe dreiundzwanzigster siebter gesagt, ist, dreiundzwanzigster sechster.
Tim Pritlove
Läuft alles total super hier, vor allem in der Mieterebene, die äh auf einmal von Menschen bevölkert wird. Das ist wirklich ein bisschen äh verstörend. Ich bin überhaupt nicht drauf vorbereitet und zwar nicht nur mental nicht, sondern auch technisch äh gar nicht.
Linus Neumann
Ding sieht hier aus wie eine Corona-Höhle.
Tim Pritlove
Ja. Ist auch einer.
Linus Neumann
Ich weiß nicht, ich dachte, Tim, du hättest deinen Lockdown mit der Familie zu Hause gemacht. Ich wusste ja nicht, dass du die ganze Zeit, Pizza legen musstest.
Tim Pritlove
Tja, so ist das halt mit Fußballfans. Wir trommen alle davon, ein Messi zu sein.
Linus Neumann
Ja, da sitzt die auf jeden Fall gelogen. Ziehen wir das durch. Ja.
Tim Pritlove
Und so, ziehen wir das durch. So Leute, heute ist eine Sendung, die macht überhaupt gar keinen Sinn, weil wir haben äh keine netzpolitischen Themen am Start, aber wir haben ähm, Gäste trifft's gar nicht so richtig, sondern wir haben unsere Co-Moderatoren oder so dabei.
Linus Neumann
Wir haben die alte Band wieder zusammen.
Tim Pritlove
Wieder zusammengebracht. Genau. Das ist immer so ein bisschen so wie in diesen komischen äh Kriegsfilmen, wo dann immer irgendwelche äh total problematischen Bösewichte aufkommen und sie müssen dann so diese super Spezialisten wieder aus der Rente holen und, so an die Tür und so.
Linus Neumann
Deswegen hat Thomas ein olivgrünes Unterhemd an.
Tim Pritlove
Genau, Thomas ist äh uns zugeschaltet hier aufm Beamer. Wir versuchen hier irgendwie eine vertraute Runde zu machen. Und äh ja, hallo. Hallo Thomas.
Thomas Lohninger
Hallo, liebe Grüße nach Berlin.
Tim Pritlove
Genau und äh dir gegenüber am Beamer ist der Andre, hallo Andre.
Andre Meister
Hallo. Endlich wieder eine Meterebene.
Tim Pritlove
Endlich wieder Meterebene.
Linus Neumann
Wann warst du letztes Mal hier, Andre?
Andre Meister
Keine Ahnung, vor zwei Jahren oder so, irgendwann, als ich das letzte Mal da war und drüber getwittert, also als ich letzte Mal in der Sendung war, hatte ich drüber getwittert, nee, ist glaube ich schon zweieinhalb Jahre her oder so, war eine ganze Ecke.
Linus Neumann
Und äh du Thomas, warst du überhaupt schon mal hier?
Thomas Lohninger
In der Metaebene selber glaube ich nur zwei, drei Mal also wohl wirklich aufgezeichnet haben. Das meiste war immer remote.
Linus Neumann
Wann war das äh letzte Mal, dass du dich hörst?
Thomas Lohninger
Boah, mein Gott! Oh, das fragst mich jetzt so schnell. Ähm ich würde auch meinen Sohn mindestens drei, vier Jahre.
Andre Meister
Nicht nur Corona schuld.
Linus Neumann
Nee, auch auch äh Österreich.
Tim Pritlove
Ich habe hier keinerlei Aufzeichnungen dadrüber, wann hier wer wo im Studio war oder so. Das ist ein Meter Informationen, die.
Linus Neumann
Aber aufzeichnen, Tim, du kannst ja nicht einfach hier Leute in Innenräume.
Andre Meister
Code an die Tür machen.
Tim Pritlove
Habt ihr euch schon eingecheckt, hier überhaupt? Eigentlich müssten wir jetzt korrekterweise die Corona-Warn-App starten, ne? Ich mache das mal. Jetzt haben wir mal eine an äh eine Anwendung.
Linus Neumann
Echt mal machen.
Tim Pritlove
Ne, so QR-Code scannen, warte mal, wo liegt man denn das an hier? Äh registrieren, ungefähr sogar. Sie planen eine Veranstaltung, zack, boom. QR-Code äh Zeugen, mehr Sicherheit für sie und ihre Gäste.
Linus Neumann
Du machst den QR-Code, ja?
Tim Pritlove
Ja, ich mache den QR-Code so Ort, Einzelhandel. Was hast.
Linus Neumann
Was gibt's noch? Was kannst.
Tim Pritlove
Achso, ich darf ja auswählen. Einzelhandel, Gastronomiebetrieb, Handwerksbetrieb, Arbeitsstätte, Büro.
Linus Neumann
Das sieht aus wie eine Arbeitsstätte, ganz ehrlich.
Tim Pritlove
Meinst du, es könnte auch eine Bildungsstätte sein.
Andre Meister
Nee, das nicht, dann ja, aber.
Tim Pritlove
Oder eine Kulturveranstaltung. Gottesdienst wäre hier auch noch eine Variante.
Linus Neumann
Gottesdienst.
Tim Pritlove
Ja, Gottesdienst, okay. Äh Bezeichnung äh LNP vierhundert, Ort Meterebene. Beginnen jetzt.
Andre Meister
Das müssen wir jetzt twittern, oder?
Tim Pritlove
Ende wieso ist das Ende? Das Ende ist jetzt genau dasselbe, dieselbe Uhrzeit wieder anfangen.
Linus Neumann
Ein bisschen länger machen.
Tim Pritlove
Typischer Aufenthaltsdauer. Geben sie an.
Linus Neumann
Zwei Stunden Plus äh technische Einrichtung anderthalb, so einen halben Tag.
Tim Pritlove
Drei Stunden. Vorher kommt man hier nie raus. So ähm aber das Ende muss ich jetzt hier nochmal explizit angeben. Okay, Schluss ist hier um einundzwanzig Uhr. Dann ist Fußball und dann äh mehr geht einfach nicht, ne. So, okay, das habe ich jetzt hier, einundzwanzig Uhr. Oh, das ist aber schwer einzustellen hier, meine Fresse, so speichern, Selbst einschicken, Okay, jetzt bin ich selber eingecheckt und jetzt könnt ihr jetzt dürft ihr hier mal machen.
Linus Neumann
Ja. Corona-Warn. So, Moment.
Tim Pritlove
Wie machen wir denn das jetzt mit dir, Thomas.
Linus Neumann
Einen, der Thomas checkt sich auch ein.
Andre Meister
Twitterst das einfach und dann kann sich jeder einchecken, statt Veranstaltung.
Linus Neumann
Twitter den QR-Code.
Tim Pritlove
Du überhaupt eine Corona-Warn er beim Staat?
Linus Neumann
Oh, warte, nee, der hat jetzt das.
Thomas Lohninger
Ich habe ja Stopp Corona, wir haben wir haben auch sowas, aber diesen ganzen Blödsinn mit dem Check-In, ich glaube, das äh war Selbstbeschäftigung für Deutschland. Also das ist hat Österreich überhaupt nicht irgendwie gekümmert.
Andre Meister
Auch gar nicht, ob das überhaupt.
Linus Neumann
Dabei war das doch bei euch, der Österreicher, der den der die Corona waren. Wo bleibt die Corona-App? Oh Gott. Den hatten wir als Auto von äh hier Racelli.
Tim Pritlove
Das war, das war wirklich extrem ähm zukunftsorientiert, der hat schon von einer App, wo ist die Corona-App hat er gefragt.
Thomas Lohninger
Ja, aber Exposé Notification ist so zwanzig zwanzig. Also wir haben uns nur um den grünen Pass gestritten und äh ja, zum Glück ist das Thema jetzt auch endlich gegessen.
Andre Meister
Der fängt schon wieder mit Netzpolitik an.
Tim Pritlove
Der kann nicht anders. Genau. Na ja, jetzt kommt natürlich die große Frage, worüber reden wir denn heute eigentlich, weil ähm wir wollten ja eigentlich nicht so richtig über Netzpolitik reden, weil wir reden jetzt seit, was weiß ich, fast zehn Jahren über Nestpolitik hier, und irgendwie fällt uns auch nichts neues ein dabei, ne. Wir reden immer über den gleichen Scheiß, Staatstrojaner, Urheberrecht, äh Vorratsdatenspeicherung. Na okay, ab und zu mal so Impfausweise, das war neu. Aber im Großen und Ganzen dreht sich ja hier alles äh im Kreis.
Andre Meister
Also in der ersten Folge steht in der Beschreibung Lokbuch-Netzpolitik ist der Versuch, das netzpolitische Geschehen, deutschsprachigen Raum, weitgehend neutral und unaufgeregt in einem regelmäßigen Podcast einzufangen. Ich glaube, das mit dem Regelmäßigkeit halbwegs geklappt.
Tim Pritlove
Und der Rest.
Andre Meister
Ich weiß es nicht, weitgehend neutral und unaufgeregt. Es wäre jetzt nicht die ersten Worte, die mir einfallen würde.
Tim Pritlove
Na ja, ich würde zugeben, dass wir so in gewisser Hinsicht manchmal ein wenig von der, von dem Weg abgekommen sind, wo es dann ein bisschen ähm diverser wurde äh in der Darstellung.
Andre Meister
Der Podcast soll dabei Einblick in die Themen, aber auch Verständnisse für die Hintergründe liefern. Ich glaube, das hat ganz gut geklappt.
Tim Pritlove
Mhm. Okay, steht da noch mehr?
Linus Neumann
Netzkritik möchte gerne sehr regelmäßig erscheinen. Im Idealfall einmal pro Woche, Dies wird uns sicherlich nicht immer gelingen, doch liegt die Betonung bei diesem Projekt auf der kurzfristigen Reflexion der Ereignisse, interessierten aber vielleicht nicht immer involvierten Betrachter einen Zugang zu der doch manchmal sehr komplexen, bieten soll. Der Satz ist kaputt.
Andre Meister
Das steht jetzt auf Hintergrund, was Linus vorgelesen hat. Ich habe die Sendungsbeschreibung von LMP null null eins äh zitiert.
Tim Pritlove
Auf der Webseite.
Linus Neumann
Der Podcast ist derzeit noch in einem experimentellen.
Andre Meister
Es steht auf Hintergrund.
Linus Neumann
Wir freuen uns natürlich über jede Form des Feedbacks.
Andre Meister
Slash about, dass der zweite Link in der Leiste oben, ja.
Tim Pritlove
Geil. Das habe ich noch nie draufgeklickt.
Linus Neumann
Ja. Äh okay, haben wir.
Tim Pritlove
Okay, ja.
Linus Neumann
Also ich denke, das kann man nach wie vor äh so lassen. Ja, es ist ein Versuch.
Tim Pritlove
Experimenteller Zustand, das ist schon mal ein guter Titel hier. Ähm ja, experimenteller Zustand. Wollen wir ein bisschen, also wir wollten so ein bisschen, A und jetzt nicht so eine klare Agenda vornehmen, aber dann doch so ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern. Aber ich glaube, das muss man dann immer so ein bisschen wechselseitig machen. Also wir wollen euch auch gleich noch ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern, äh lassen so, aber vielleicht, wo du schon so gut angefangen hast, Andre äh mit dem mit dem Blick von außen, was kommt mich nicht so an?
Andre Meister
Ich nehme dir die Frage ab, ich habe mich schon eine Frage jetzt gerade eben ist mir eine eingefallen, äh du hast öfters mal erzählt, oder Linus und du hast erzählt, wie du den Linus gefragt hast, den Podcast zu starten, Aber irgendwie hat zumindest On Record äh noch nie so jemand dich gefragt, zumindest kann ich mich nicht erinnern, wie bist du denn auf diese Idee gekommen, dieses Projekt zu starten und wie lange bist du äh wie lange ist das in dir gereift, eh du dann irgendwann den Linus ansprechen wolltest da auf dem Camp und ansprechend konnte es kurz danach, das würde ja zu Genüge.
Linus Neumann
Der Tim natürlich auch ein bisschen Mut gebraucht, um mich anzusprechen auf dem Camp.
Tim Pritlove
Bestimmt. Also ganz ehrlich, die Timeline habe ich jetzt nicht mehr so richtig aufm Zettel, aber im Prinzip, wir sind uns ja immer auf einer Party begegnet, Linus, ne, erinnerst dich hier irgendwo äh in Mitte war das irgendwie auf so einem Balkon.
Linus Neumann
So einem Essen, ne? Da waren einfach noch äh ja, kleine Runde.
Tim Pritlove
Kleine Runde irgendwie. Was war denn das überhaupt? Wir dürfen jetzt keine Name.
Linus Neumann
Ich glaube, da können wir jetzt auch, also es ist tatsächlich so ein Treffen, wo wir jetzt nicht die Namen nennt und auch die äh gemeinsamen Bekannten, die dort waren. Aber ja, es war so in dieser.
Tim Pritlove
Genau, gemeinsame Bekannte und dann standen wir irgendwie aufm Balkon und Ninus erzählte mir, dass er irgendwie meine Podcasts hörten, die irgendwie ganz gut findet, und ähm ja, da habe ich irgendwie eigentlich das erste Mal von dir Kenntnis erhalten in gewisser Hinsicht und dass du halt bei Netzpolitik org, aber das war doch damals schon, ne?
Andre Meister
Ja, Linus ist gerade Bier holen, aber der hat damals bei zwanzig elf war ja nicht och gearbeitet.
Tim Pritlove
Genau, also ich weiß jetzt nicht mehr ganz genau, wann diese Party war. Ähm aber das kann jetzt nicht so mega hast du eine Ahnung.
Andre Meister
Das Bier holt, das.
Tim Pritlove
Ist, aber.
Andre Meister
Das wird nicht mega lang vorm Camp gewesen sein, weil sonst hättest du Dinge über Monate und Jahre ausplanen müssen, das ist nicht so dein Stil, oder?
Tim Pritlove
Das ist.
Linus Neumann
Doch genau das.
Tim Pritlove
Doch, doch, ich kann das, das kann teilweise wirklich jahrelang äh in meinem Kopf liegen.
Linus Neumann
Also, es sind da mal, also das war ähm, Also es sind damals so ein paar Sachen zusammengekommen. Deswegen freue ich mich auch, dass du heute hier bist, Andre. Weil ich bin, das war ja dann, also ich habe zweitausendelf, Netzwerk Org verlassen. Und zwar um in der IT Security zu arbeiten, Und äh ich ich bewerte es ja als mein äh wichtigsten Beitrag zur Netzpolitik Org, dass dann Andre quasi meine Stelle übernommen hat. Das war damals, das war tatsächlich damals auch noch ein ähm, Punkt, weil das Budget von Netzpolitik Org hat, hätte jetzt auch nicht erlaubt, dass wir beide dort gleichzeitig arbeiten. Und du bist von deinem äh vorherigen Arbeitgeber gegangen? Du verdienst doch hier eigentlich erzählen?
Andre Meister
Ich weiß nicht, welche du sagen willst. Mit.
Linus Neumann
Hat was mit einem Drucker zu.
Andre Meister
Äh wir lenken äh bisschen ab, wir können das gerne erzählen in meinem vorheriger Arbeitgeber, bei dem übrigens auch Markus Reuter war, mein jetziger äh erneuter Kollege, bei Netzpolitik Org, und ich bin, direkt im Anschluss zu dir, du warst neben Markus Beckedal, der ja schon immer und ewig, ich glaube, der hat noch eine einstellige CAE Folgenummer. Ja. Ähm.
Tim Pritlove
Ja. Ganz am Anfang.
Andre Meister
Schon immer und ewig in dieser Szene unterwegs äh war.
Linus Neumann
Der spricht mal weiter, wie viel ist sogar das eingefallen?
Andre Meister
Irgendwann konnte Markus eine Person anstellen, äh mit einer halben Stelle oder was auch immer das war, das war Linus. Ich hatte vorher schon mein Praktikum gemacht zwotausendacht äh und, irgendwie kamst du dann aber äh dazu, dich da zu bewerben und irgendwann, wolltest du das nicht mehr? Es war Zeit für Weiterentwicklung und ich hatte grade was anderes gesucht und das hat sich super ergeben, dass wir uns den Staffelstab in die Hand in die Hand gegeben haben, und nicht lang später schon im ersten Januar angefangen, zwanzig zwölf bei Netzpolitik org. Habe da ziemlich schnell die Funkzellenabfragestory gemacht und was war das? Hier, Buchnetzpolitik elf, vierundzwanzigster Januar zwanzig zwölf war ich das erste Mal im Logbuch. Also das ist alles ziemlich schnell gegangen aufm nacheinander.
Linus Neumann
Weißt du, was mir auch noch einfällt? Tim, Markus Beckedal und ich waren nämlich auch mal bei dir im Podcast, Ich glaube fast, war das ein war das ein CRE.
Tim Pritlove
Für digitale Gesellschaft.
Linus Neumann
Gesellschaft, die Netzbewegung, irgendwie sowas. Und da kannten wir uns ja auch schon, Und das muss gewesen sein zur Gründung von digitale Gesellschaft im Zweifelsfall oder kurz danach.
Tim Pritlove
Das hatte ich aber, das war dieses.
Linus Neumann
Könnte zweitausendzehn gewesen sein.
Tim Pritlove
Das war dann das war, glaube ich, kein CAE, sondern wir haben das gemacht, aber das habt ihr, glaube ich, bei Netzpolitik org veröffentlicht.
Linus Neumann
Das kann gut sein, ja. Stimmt. Das war wahrscheinlich auch so.
Tim Pritlove
Und das war auch noch vor LNP.
Linus Neumann
Auf jeden Fall, weil das war auf jeden Fall in dem Jahr als äh digitale Gesellschaft dann auf der Republika vorgestellt wurde, und das kann man jetzt auch erzählen. Die Webseite von digitale Gesellschaft, die haben nämlich in der Nacht vor diesem Launch Markus Reuter und ich noch zusammengehackt.
Tim Pritlove
Das war zwanzig zehn, hat sich.
Andre Meister
Ja, zwanzig zehn war die Gründung, aber ich glaube, die Vorstellung auf der Republika, die war dann zwanzig L, da bin ich mir nicht mehr ganz sicher, das steht nicht direkt auf Wikipedia, aber es hat eine Weile gedauert, äh bis wir das vorgestellt haben, Gründungsveranstaltung war irgendwann im Sommer, und ich glaube erst im Mai darauf auf der Republika haben wir das dann öffentlich gelauncht, das hat einiges mit Vereinsregistereintragungen und ähm gemeinnützigkeitsbescheiden und.
Linus Neumann
Die Förderung von Grund- und Freiheitsrichten, ist kein äh gemeinnütziger Zweck. Nee, jetzt macht alles Sinn. Ähm genau, die Förderung von Grund- und Freizeitrechten ist kein gemeinnütziger Zweck. Die Story haben wir auch schon öfter erzählt, aber es war damals bei der Gründung von digitaler Gesellschaft das Thema, dass der Antrag auf Gemeinnützigkeit, Beim ersten Mal abge äh abschiedig beschieden wurde, ablehnend beschieden oder wie sagt man? Abgelehnt. Abgelehnt wurde, weil, im Vereinszweck eben die Förderung von Grund- und Freiheitsrechten stand, es gibt aber in definierte Anzahl gemeinnütziger Zwecke und Grund- und Freiheitsrechte gehören nicht dazu, Und dann musste die Satzung geändert werden und die der Verein digitale Gesellschaft wurde dann nämlich auch auf diesen zwanzig elfer Camp, was ja im August zwanzig elf in Finofurt war, vorgestellt. Da gab's irgendwie so eine Veranstaltung, da waren dann irgendwie Markus.
Thomas Lohninger
Da habe ich übrigens auch noch 'ne gute Anekdote, die ist von dir Linus, ich aber hoffe ich kann dir sagen, aber das ist, glaub ich, aus irgendeinem E-Mail-Fett von dir mal, weil es wurde dann ja Grund- und Freiheitsrechte ersetzt mit Konsumentenschutz und du hast so etwa gesagt, Konsumentenschutz verhält sich zu Grund- und Freiheitsrechten wie Sozialdemokratie zu Klassenkampf.
Linus Neumann
Das habe ich mal gesagt, ja. Äh Verbraucherschutz, da ist das bei uns in Deutschland, Thomas.
Andre Meister
Verbraucherschutz heißt auf Englisch, ja, das sind beides sehr, sehr komische Worte. Für mich hat Verbraucher immer etwas von, es ist danach alle und das passt im Internet nicht.
Tim Pritlove
Ich suche grade dieses Gespräch, das wir jetzt mal wirklich für die Erinnerung.
Linus Neumann
Das war wahrscheinlich alles zwanzig elf. Zwanzigel war wirklich ein äh Verhängnis volles Jahr in dem sich da total viel.
Andre Meister
Da war recht viel los, ne.
Linus Neumann
Da hat sich wirklich einiges ergeben. Und wahrscheinlich war diese Gutenberg Demo, die war auch äh zwanzig elf noch.
Tim Pritlove
Ja, das war im Februar zwanzig elf.
Thomas Lohninger
Und zwanzig.
Linus Neumann
Wenn jetzt rauskommt zwanzig elf das Internet gegründet.
Tim Pritlove
Jetzt habe ich's vierter, vierter Mai zwanzig elf war dieses Gespräch, was wir geführt haben. Das war mir zum Beispiel gar nicht mehr klar, dass du da dabei warst.
Andre Meister
Netzpolitik Podcast oder wie?
Tim Pritlove
Das ist Netzpolitik, also der Netzpolitik, ORG, NPPP einhundertzehn, heißt Netzaktivismus und digitale Gesellschaft EV und es war quasi Markus Bedürfnis, mal darzustellen, was damit jetzt eigentlich gemeint ist mit dieser Initiative, weil das so ein bisschen auf, Schwierigkeiten in der Wahrnehmung äh stieß. Und deswegen wurde ich gefragt, ob ich das dann quasi so gegen moderieren will. Und das kann ganz gut sein, das hatte ich jetzt ehrlich gesagt gar nicht mehr so aufm Zettel, dass das so ein bisschen der Moment war, wo ich irgendwie dann auch gecheckt habe, dass du so, ähm ganze Sätze bilden kannst und sowas.
Linus Neumann
Ja, da brauchen die Leute immer ein bisschen länger, bis sie das bei mir merken.
Tim Pritlove
Meinst du? Mittlerweile glaube ich nicht mehr.
Linus Neumann
Ich wachse.
Tim Pritlove
Auf jeden Fall ist ist dann um auf die eigentliche Frage nochmal zurückzukommen in mir so ein bisschen der Plan greift, der ähm tatsächlich, Teil eines Meterplans war, dass ich nicht so richtig durchgezogen habe, weil ich hatte eigentlich eine ganze Reihe von, Buchsendung im Sinn. Lokbuchnetzpolitik sollte sich halt um Netzpolitik kümmern und ich äh hatte eigentlich auch noch ein Logbuchwissenschaft zum Beispiel im äh im Sinn. Dazu kam's aber aus verschiedenen Gründen dann irgendwie nicht. Und ja, dann äh Camp war dann drei Monate später und dann weiß ich nicht, dachte ich mir einfach so, dieser Linus irgendwie, der, Es scheint ja jetzt nicht aufs Maul gefallen zu sein und ähm, keine Ahnung, das war halt einfach so ein Gefühl so ein Gedanke, dass das so gut passen könnte, weil ich weil ich sagen wir mal so, neue Formate, Denke ich mir jetzt gar nicht so sehr aus, weil ich das machen will, sondern weil ich so das Gefühl habe, dafür ist die Zeit reif. Und ich hatte damals das Gefühl, Podcast ist einfach etwas, was in diesem, in diesem Bereich, Netzpolitik, was ja damals recht, Das hatte ja eine ganze Menge. Ähm da war ja eine ganze Menge, wie du schon sagtest, ne? Zwanzig elf ist einfach viel passiert und ähm wann war diese, Wann war denn diese äh Laien? Von der Leinen, Zensursolargeschichte.
Linus Neumann
Auch, der war auch, war alles.
Andre Meister
Das war auch zweitausendneunzehn elf äh zwanzig elf sind die Piraten dann glaube ich ins Berliner AGH gekommen.
Tim Pritlove
Genau, also irgendwie, genau, alles, alles kam auf einmal zusammen und also es gibt äh.
Linus Neumann
Äh also es gibt äh Zensursula einen Rückblick von Andre Meister.
Andre Meister
Meine Masterarbeit darüber.
Tim Pritlove
Ernsthaft?
Linus Neumann
Und hast du am am zwanzigsten vierten zwanzig elf auf äh Netzkritik Org veröffentlicht?
Andre Meister
Ich angestellt war.
Linus Neumann
Und wir haben uns nämlich auch dann, also ich war ja auch nicht viel länger als ein Jahr bei Netzpolitik Org. Ähm mit Praktikum und Anstellung. Da müsst ihr jetzt nochmal gucken, aber ähm, Ich, ich weiß, ich habe ja vor kurzem mein Diplom-Zeugnis bekommen. Habe ich erzählt. Ich habe.
Andre Meister
Auf der Blockchain.
Linus Neumann
Ich habe wirklich eine ganz tolle ganz tolle E-Mail bekommen von ähm, ich sage jetzt einfach den Namen nicht, weil ich's mit ihr nicht abgesprochen habe. Ähm von der Mitarbeiterin meines Professors, die damals schon, die hat also mit der habe ich viel gesprochen über äh ja meinen Arbeitsvertrag an der Humboldt-Universität ähm, und äh so Kram, ich habe da äh an der Humboldt Universität als äh studentische Hilfskraft auch gelehrt. Ich habe ja Seminare unterrichtet, und äh äh mit ihr wie lange Geschichte und ähm, Jetzt ist aber mein Prof, der ist inzwischen nicht mehr in der Uni und die gute Frau hat gewechselt in das äh Prüfungsamt. Also sie ist nicht mehr, sie ist nicht mehr für den für diesen Lehrstuhl zuständig, sondern für das äh Prüfungsamt des äh Institut für für Psychologie der äh Humboldt-Universität zu Berlin. Und, sie schrieb mir, dieses Jahr eine Nachricht. Guten Tag Herr Neumann, bevor ich nächstes Jahr um diese Zeit in Rente gehe, wollte ich noch einmal versuchen, ihnen ihr Diplomzeugnis zukommen zu lassen. Wenn sie mir eine Adresse schicken, gebe ich die Unterlagen umgehend in die Post, Ansonsten müssen die Unterlagen jetzt wieder archiviert werden. Und der Hintergrund war, die waren schon mal archiviert, weil also ich habe Diplomverhältnis wurde mir tatsächlich überreicht. Ich war auch bei der äh Abschlussveranstaltung in der Hunduniversität. Das war wahrscheinlich zweitausendzehn. Und da hatten die aber irgendwie meinen Namen falsch gesetzt auf dem Zeugnis, irgendwas stimmte da nicht. Und dann hatte ich mit der Vorgängerin vom Prüfungsamt hätte ich gesagt, kann man das nicht irgendwie, ne, dass das, zeigen kann, das sieht nicht aus wie eine Fälschung, so, ne? Ja, machen wir, dann musst du das halt nochmal vom Dekan und hast du alles nicht gesehen, neu unterschrieben werden und dann habe, dann war ich aber schon bei Netzpolitik org und wollte damit nichts mehr zu tun haben. Ja, und jetzt habe ich irgendwann im mehr zu der April zwanzig einundzwanzig wurde mir dann per Einschreiben mein mein Diplomzeugnis zugestellt. Will man nicht meinen, ne?
Tim Pritlove
Also du hast es bisher eigentlich nie gebraucht.
Linus Neumann
Ich habe einfach behauptet, ich werde Diplompsychologe, der hat mich relativ weit gebracht. Jetzt habe ich auch den Beweis.
Tim Pritlove
Super. Man muss eigentlich gar nicht studieren.
Linus Neumann
Man braucht auch keine, also mit mit Zeugnissen in der Blockchain, ne, geht das natürlich, entweder nicht oder doch.
Tim Pritlove
Richtig gut, ja.
Linus Neumann
Aber wir wollten ja nicht über Netzpolitik reden.
Tim Pritlove
Auf keinen Fall.
Linus Neumann
So und das war also Diplom zweitausendzehn und dann bin ich nämlich äh dann war ich oder war der zweitausendneun. Nee, jetzt wird irgendwann habe ich, also immer habe ich eine Nerv, weil ich sofort bei Netzmittel georg. Und nicht viel länger als ein Jahr, das weiß ich auch.
Andre Meister
In der Zeit haben wir uns kennengelernt, aber nicht nur über äh ich weiß gar nicht, ob das zwanzig zehn äh war, das war wahrscheinlich nicht das, was ich nicht nur über, die Arbeit und die Netzpolitik, das war natürlich so der primäre Anknüpfungspunkt, so CCC Kongress äh und sowas, aber wir kannten uns dann auch privat äh ziemlich schnell.
Linus Neumann
Genau, wir haben noch, wir haben.
Andre Meister
Stories, die aber nicht für Podcasts.
Linus Neumann
Sind nicht für einen Podcast.
Andre Meister
Aber zwanzig elf sehe ich gerade ähm, als der Tim gesagt hat von der Diversifizierung seiner Podcast-Landschaft äh Tims Großes Vermächtnis und Baby neben der Metaebene und all seinen Projekten ist ja vor allem auch CRE vormals Chaos Radio Express, das, Dann ging's los, zwotausendfünf oder so, zwanzig elf mal kurz reingeguckt, da war tatsächlich auch jede Menge los, also Telecomics, äh wie war das damals? I-Revolution, was wir damals alles gedacht haben, durch Social Media, wird alles, also quasi, Radiotheorie und die neunziger.
Tim Pritlove
Demokratie.
Linus Neumann
Revolution in Ägypten, alles, das war große Ding noch.
Andre Meister
Auch irgendwie hedonistische internationale bei CRE, elektrisches Geld, äh GSM Security, Cloud-Computing Kunst, Kulturgesellschaft. Äh zwanzig elf war relativ viel los. Und da hattest du dann die Idee, Meterebene zu diversifizieren mit weiteren Podcasts, neben dem Hauptbaby CRE äh ich weiß nicht, wie lange diese Freakshow ging, das.
Tim Pritlove
Ja, Freakshow gibt's ja auch schon seit zweitausendacht und äh NSFW gab's auch schon.
Andre Meister
War auch zu dieser Zeit, stimmt. Newshow, die dann.
Tim Pritlove
Ja, also LNP ist so ein bisschen so die zweite die zweite Welle so, ne, wo ich irgendwie über diese Kernformate äh hinausgegangen bin und Raumzeit fällt, glaube ich, auch noch in zwanzig elf rein. Das ist jetzt.
Linus Neumann
Nee, da würde ich sagen, da hast du zwanzig zehn oder so mit angefangen. Oder? Kann jetzt nicht alles zwanzig elf gewesen sein.
Tim Pritlove
Dezember zwanzig zehn war glaube ich die erste Sendung oder irgendwie sowas, Na ja, aber da ist halt viel passiert. Das war so bisschen mein da hatte ich auch das Studio neu. Da bin ich äh also ich habe das hier zweitausendneun, eingeweiht und das hat natürlich bei mir eine Menge ähm also da war ich halt einfach könnte noch keiner Podcast, da muss ja noch viel getan werden und ähm ja, so hat sich das halt auf jeden Fall alles entwickelt. So und das ist ja dann auch so schlecht nicht gelaufen. So, also wir hatten ja dann irgendwie dieses nicht stattfindende Anbahnungsgespräch auf dem Camp. Das war wirklich lustig.
Linus Neumann
Es war wirklich schön.
Tim Pritlove
Also wirklich ein tagelanger Versuch irgendwie ins Gespräch zu kommen. Und ähm ja, aber im Nachklapp äh hat es ja dann ganz gut funktioniert. Jetzt müssen wir mal Thomas mal ein bisschen reinholen, weil gerade was so Podcasts betrifft, ähm wir haben uns ja auch über Podcast kreiert. Dann weißt du noch, wann das war, weil das muss ja auch in der Zeit gewesen sein ähm früher sogar noch vor.
Thomas Lohninger
Also ich weiß irgendwie.
Linus Neumann
Wie du kanntest den Thomas von mir.
Thomas Lohninger
Ich glaube, also ich ich bin mal, ich bin mal, also wie bin ich zu Podcast gekommen? Ich habe irgendwie, nach meinem Zivildienst einen ersten Entwicklerjob angenommen, der unheimlich langweilig war, aber Vollzeit, deswegen war ich ein ganz ein schlechter Mitarbeiter und ich habe damals auch irgendwie einen iPod geerbt und habe halt angefangen, so auf iTunes herumzustöbern und bin auf Chaosradio und Chaosradio Express gekommen und dann habe ich mitbekommen, Es gibt so was wie eine Hackerszene und es gibt so was wie Hacker Spaces, da war ich dann auch sehr schnell, und dann ja, war ich auch gleich irgendwie auf Konferenzen auf der Plumper Kon in Wien, das war glaube ich mein allererster Einstieg und dann war ich auf der Sick in Köln, das war meine erste CCC-Veranstaltung, eben nicht der große Kongress und dort habe ich, Tim kennen gelernt, ist ein Podcast, ich schon kannte. Markus Beckertal und Ralph Bendrath. Und das war irgendwie so das erste Andocken an diese Szene.
Tim Pritlove
Wir haben uns auf der Sekunde kennengelernt.
Thomas Lohninger
Ja, zweitausendneun. Und dann war ich auf dem ersten Meeting, Und da hast du mich übrigens ähm das erste Mal in die Meterebene geholt. Das war irgendwie eine äh persönliche Führung. Und auf jeden Fall habe ich dort auch Linus kennengelernt, und äh ja, dann war irgendwie so ein interessanter Exchange, wo wir irgendwie draußen standen und so Netzpolitik Org da bloggen und dann hatte ich auf einmal einen Autoren-Account und ziemlich bald darauf war ich dann auch in Lokbuchnetzpolitik. Ich weiß nicht mehr genau, welches Jahr das war, aber, Das war so ungefähr der Einstieg.
Andre Meister
Du warst gleich im März zwanzig zwölf, Folge siebzehn hier im Podcast. Äh hat auch nicht lange gedauert.
Linus Neumann
Krass, das hätte ich jetzt nicht gedacht, dass das schon so früh war. Das gibt's ja nicht.
Andre Meister
War zwanzig zehn, glaube ich, die erste oder zumindest ist das, was ich gerade finde, auf CCF Events CCC DE.
Linus Neumann
Eierkorde war zwei Punkt null, da erinnere ich mich doch, Daddy, genau, die erste zweitausend oder noch früher vielleicht sogar? Da war ich, glaube ich, auch.
Tim Pritlove
Okay, das hatte ich jetzt gar nicht mehr so richtig aufm Zeiger. Das ist interessant, weil ähm ich weiß nur, dass wir uns in Wien auf diesem Hörer treffen, diesem sagenumwobenen äh wegweisenden Hörertreffen getroffen haben beim ersten Hörertreffen in Wien, Da hast du nämlich mit deinem äh Podcast äh schon angefangen gehabt. Wie hieß der noch gleich?
Thomas Lohninger
Genau, ich äh ich habe äh zu meinem Anthropologie-Studium dann irgendwie den passenden Podcast gemacht mit Talking Entreupology dot com und da auch irgendwie vierzig Folgen äh rausgehauen, und das war halt einfach es gab kein anthropologischen Podcast. Ich habe mir gedacht, das sind lauter spannende Themen von Menschen, die gerade von Feldforschung zurückkommen an Orten, wo bisher wenig Leute waren oder wenig Westler waren, und ähm ja, das ist dann aber auch irgendwie in die Hacker-Szene abgedriftet, das ist jeder Klassiker, dieses going Native. Man man versucht in der Anthropologie immer mit einer Distanz, Dinge, zu beforschen und dann fällt man in den Topf hinein und das Teil davon.
Tim Pritlove
Genau, aber ich weiß deshalb noch so ganz genau, ähm davon, weil das war halt ein wichtiges Ding. Warte mal, das war das erste in Wien, das weiß ich sogar ganz genau, wann das war. Das war nämlich im April zwanzig zehn war das, und da war ich da und dann äh haben wir uns da im Werkzeug H getroffen, da war auch der Georg da, der später dann auf Honig gegründet hat, an dem Abend habe ich nämlich, in seinem Beisein habe ich so extensiv mal meinen Leid geklagt und so nach dem Motto, es kann auch nicht sein, dass äh es nicht ein System gibt, wo Folgendes passiert und dann hat er mich irgendwie ein Jahr später angeschrieben und meint so, ja, läuft.
Thomas Lohninger
Österreicher Dieter Livern.
Tim Pritlove
Das war das war wirklich grandios und und das hat dann wiederum äh in der Folge äh auch diese, getriggert, dass ich dann gesagt habe, okay, jetzt gehen wir aber mit hier auch irgendwie all in so, ne. Ja, also das ist so ein bisschen die, Genese kann man sagen, ne, wie wir alle so ein bisschen umeinander herumgetanzt sind, aber man kann das jetzt schon relativ klar festmachen so zweitausendneun bis zweitausendelf sind da die, die wichtigen Dinge passiert.
Linus Neumann
Ja.
Tim Pritlove
Und danach war's eigentlich bis dass das.
Linus Neumann
Na ja, da ist da sind ja schon, also was äh was sich mit diesem Business as usual ähm insbesondere bei Thomas und Andre dann noch geändert hat, ist natürlich schon äh entscheidend. Ähm Netzpolitik Org, Andre damals, du warst da noch der einzige Mitarbeiter, ne?
Andre Meister
Ja ja, äh also jein äh neben Markus äh Markus war bei Netz Boutique org oder hat Netzpolitik auch gemacht, Ich habe damals Netzpolitik auch gemacht, in der Theorie hätte ich auch noch Dinge für New Thinking machen sollen, äh aber das hat in der Praxis ähm nicht so gut geklappt und das habe ich, auch nicht so sehr gewollt und dann irgendwann kam ich mit der Idee doch mittelfristig dieses Netzkritik Org aus diesem Netz äh aus diesem Newthinking rauszulösen. Das hat ziemlich gut geklappt und vielleicht kann ich das auch mal verraten, auf diesem Weg, habe ich mich dann auch äh relativ naiv so ein bisschen an Tim und der Meterebene orientiert mit, Der kriegt ja nicht nur seine Bahnkarte hundert, sondern irgendwie sein Einkommen bezahlt von der Community, äh Werbe und Bullshit frei, äh dass er kostenlose Inhalte veröffentlicht. Warum sollte das bei Netzpolitik Org nicht auch klappen? Ähm und dann haben wir das dort auch gemacht und mittlerweile ist das halt ein Laden mit äh einer knappen Million Jahresumsatz und fünfzehn Angestellten und.
Tim Pritlove
Was im Wesentlichen aber auch auf der Basis dann läuft.
Andre Meister
Ja ja äh wir sind äh Netz von ist fast ausschließlich äh Community finanziert. Es gibt skurrilsten Dinge mit ab und zu spendet meine Firma was, aber ohne Gegenleistung und ohne Vertrag äh und das früher gab's immer Experimente mit Werbung, dass aber nie geklappt hat und auch eigentlich niemand so richtig will und dann gibt's Dinge wie, wusstet ihr, dass wenn man vor Gericht, kleinere Vergehen verurteilt wird und eine Geldstrafe zahlen muss, dass dieses Geld nicht automatisch an den Staat geht, sondern dass das an gemeinnützige Organisationen geben kann und Gerichte haben Listen mit gemeinnützigen Organisationen, die sie dann verurteilten geben können mit du mussten tausend Strafe zahlen, such dir eine Organisation aus dieser Liste aus.
Linus Neumann
Das möchte ich auch, das möchte ich auch.
Andre Meister
Sowas kommt bei uns auch ab und zu mal an.
Tim Pritlove
Bist nicht gemeinnützig. Ach echt?
Linus Neumann
Wie kommt man, wie kommen wir auf die Liste?
Tim Pritlove
Bei welchen Strafen? Bei.
Linus Neumann
Mir völlig egal.
Andre Meister
So eine so eine Straftaten, von denen für die man vor Gericht für zu Geldstrafen verurteilt werden kann. Ich bin jetzt kein Jurist ähm aber das muss, Meterebene ist, glaube ich, nicht gemeinnützig, aber das müssen dann, glaube ich, gemeinnützige Organisationen sein, weil der die Intention ist ja, dass die, der eine Strafe zahlen, aber auch gleichzeitig einen Dienst an der Gemeinschaft tun und gemeinnütz, Gemeinschaft. Äh das ist alles relativ nah. Jedenfalls war das nur als Beispiel gedacht für so kleinere Dinge, weswegen wir nicht hundert Prozent äh spendenfinanziert sind, aber so, Extras gibt's dann immer mal noch.
Linus Neumann
Neunundneunzig Prozent Spenden und ein Prozent Strafen finanziert, ist doch eigentlich auch ein geiler.
Tim Pritlove
Ich kann mich da noch ganz gut dran erinnern, dass Markus mich da auch angesprochen hatte. Äh ich glaube, es gab mal so ein Meeting bei, Irgendwie, wo, Zum Brainstorming gemacht wurde zu diesem Ganzen, was was muss man eigentlich tun, damit das irgendwie funktionieren kann, weil gab ja von Anfang an viel Zweifel da dran, so, ne? Und das äh kenne ich ja auch, Auch ich würde jetzt nicht sagen, dass ich von Anfang an fest dran geglaubt habe, dass das geht. Es war mehr so ein, ich habe nicht unbedingt daran geglaubt, dass es nicht geht.
Linus Neumann
Ich weiß, dass du, dass du irgendwo bei CRE anfangst, mal gesagt hattest, so, ja, ich hätte gerne eine Bahnkarte, hundert, damit ich mehr podcasten kann.
Andre Meister
Mit der Bahnkarte habe ich auch im Kopf, dass das so los.
Linus Neumann
Und dann habe ich gedacht so dreitausend waren wahrscheinlich noch Ostmark. Will der haben, der ist ja wahnsinnig.
Tim Pritlove
Das war schon ein Schlüsselmoment mit dieser Bahncard. Und ich hatte, habe auch lange darüber nachgedacht. Also angefangen hat's ja dann wiederum mit der Republika, weil mir da mal mein Rechner geklaut wurde. Wir waren ja da bei dieser bei der Party. Nee, nicht im Ruf, sondern äh auf der After-Party bei New Thinking.
Andre Meister
Ach, da noch, ja.
Tim Pritlove
Da ist irgendwie, da waren die Taschen im Hinterraum und da ist irgendeiner rein und hat sich irgendwie Taschen geklaut. So und das war dann halt irgendwie meine Tasche mit meinem Laptop und da war dann halt irgendwie, ne, klar, Laptop war irgendwie alles und da hatte ich irgendwie auch keine Reserven, Und ich hatte zu dem Zeitpunkt schon mehrfach von Leuten, die haben, also mich hatten mehrfach schon Leute gefragt, ob sie mich äh, ob sie mir irgendwas spenden können, Also das kam gar nicht mal von mir primär, sondern es kam erstmal von anderen Leuten. Ich habe halt immer gesagt, Leute, das ist hier alles total experimentell mit dieser ganzen Podcasterei. Ich weiß noch gar nicht, wohin das geht. Ähm lasst mal, ich komme da vielleicht drauf zurück in dem Moment, wo ich euch auch ein konkretes Angebot machen kann, was dann dadurch eigentlich auch getragen werden soll. Und dann kam halt diese Klauerei und dann habe ich halt so einen Blogpost geschrieben, habe halt gesagt so, ja ähm gut, ein paar von euch hatten ja mal Spenden angeboten, jetzt wäre vielleicht mal ein ganz guter Zeitpunkt, weil ich jetzt irgendwie nicht so die äh Kohle hatte, um um das irgendwie auszugleichen. Und dann ging das halt. Sehr schnell so. Also es hat dann wirklich nicht lange gedauert und da war so diese Kohle für diesen Rechner wieder da. Dachte ich mir so, okay ähm, das scheint ja wohl Leute irgendwie zu interessieren, weil äh das Interessante war für mich gar nicht so sehr, dass das Geld kam, sondern die Kommentare, die dabei standen weil eigentlich so ein gefühlt neunzig Prozent der Leute sagten, damit's wieder Podcasts gibt Und das war dann so für mich so so ein Aha-Moment, wo ich mir dachte, so okay, ähm scheint jetzt nicht so so schlecht angekommen zu sein. Und später habe ich das dann eben, dann habe ich halt drüber nachgedacht, okay, keinen Bock hatte, einfach nur wie Klingelbeutel aufmachen und so weiter, ohne ohne eine konkrete konkretes Versprechen damit zu verbinden und dann habe ich halt gesagt, so, ja okay, äh was ist eigentlich der, das Hauptproblem bei der Durchführung und es war halt, ich musste eben zu den Leuten hinfahren, weil damals war ja so Remote Podcast war ja nicht dran zu denken.
Linus Neumann
Heute schon.
Tim Pritlove
Ist auch ist auch äh heute eigentlich immer noch eine scheiß Idee.
Andre Meister
Vor Ort ist auch nicht immer einfach.
Tim Pritlove
Also zumindest mit Leuten.
Linus Neumann
Ich kriege das eigentlich immer ganz gut hin, aber aus der Beta-Ebene.
Tim Pritlove
Ähm auf jeden Fall war halt meine Ansage was ihr mir ermöglichen könntet wäre eben zu reisen. Weil ich hatte einfach dieses Bedürfnis zu Reisen, aber es war halt jetzt auch nicht so denkbar, dass ich jetzt was weiß ich, hunderte von Euro pro Woche ausgebe, um irgendwohin zu fahren, um mit Leuten zu sprechen und deswegen habe ich halt dieses Ding mit dieser Bahncard gemacht, was halt diesen Vorteil hatte, dass es eben so ein, klar umrissen. Das Ziel war mit so einem klar, umrissenen Versprechen, so. Wenn BahnCard dann mehr reisen, dann mehr Podcast. Und das hat irgendwie wunderbar gezündet, diese Idee, die hat irgendwie jedem sofort eingeleuchtet offenbar. Das ging dann halt auch äh relativ fix. Und das war dann auch so der Punkt, wo ich mir dachte, so, Ich sollte aufhören, darüber nachzudenken, welche Businessmodelle ich jetzt hier irgendwie entwickeln muss, um in irgendeinem freien Markt äh zu arbeiten. Es ist eigentlich viel sinnvoller für eine Community, zu arbeiten, weil die ja offensichtlich bereit ist, Dinge mitzutragen. Und, Da kommt mir jetzt wieder zurück zu dieser Anfrage von Netzpolitik auch bei mir halt zu dem Zeitpunkt klar war, ja Leute, ihr macht genau das Gleiche wie ich auf eine andere Art und Weise und. Das ist eigentlich gar nicht so schwierig. Ihr müsst nur darauf euch darauf konzentrieren ähm, Die Personen und die Menschen, die dahinter stehen, auch ein bisschen mehr in den Vordergrund zu bringen. Also mich hat zum Beispiel gestört, dass bei den Blogposts nicht so ohne Weiteres immer ersichtlich war, wer hat die geschrieben so, ne, also dass man einfach auch die Person betreibt. Das ist sicherlich noch was zu verbessern, aber, ist ein bisschen besser geworden. Ja und das abzuschließen, hat ja dann auch funktioniert, weil die Leute einfach begreifen, dass sie eigentlich mit relativ wenig Unterstützung eine ganze Menge bewirken können, Klar, so über fünf Euro im Monat für Netflix. Da macht man sich schon mal Gedanken drüber irgendwie. Komischerweise. Aber. So den den Milchkaffee pro Monat ähm sein zu lassen, um so eine kulturelle Kraft zu unterstützen, die einem irgendwie eine ganze Menge, gibt oder von der man meint, dass dass es sozusagen auch eine Driving Force ist in so einer Szene, dass, leuchtet mehr Leuten ein, als man's vielleicht erstmal denken würde, und deswegen klappt das mittlerweile gut und so Sachen wie und später Patreon zeigen, dass dass das tatsächlich eine eigene Ökonomie ist in gewisser Hinsicht, ne.
Linus Neumann
Ich habe mir herausgesucht, dass mit dem gestohlenen Laptop war zweitausendsieben.
Andre Meister
April zweitausendsieben, ja.
Linus Neumann
Genau, äh muss man dazu sagen und äh November zweitausendachtzehn mit dann irgendwie ab Dezember der BahnCard und so war diese Bahncard Idee.
Andre Meister
Ja, fand ich, fand ich auch äh spannend, diesen Rückblick. Äh ich habe auch noch gerade mal geguckt, April zwotausendsieben, war grad CAE bei Folge vierundvierzig und das ist aber glaub ich auch 'ne Gemeinsamkeit all diese Projekte, ich mein wir sind ohnehin relativ privilegiert, hier reden vier alte, weiße Männer die Telejobs haben in der im Westeuropa aber alle, Unsere Projekte haben erst kostenlose Inhalte rausgehauen, und sich danach dann dafür finanzieren lassen. Äh das ist jetzt nicht automatisch ein Businessmodel, wie die Welt da draußen normalerweise funktioniert. Das hätte ich aber gleich nochmal als Frage an Tim. Die ersten vierundvierzig Folgen hast du quasi mit einer anderen Finanzierung gemacht, eh das mit den Spenden kam, das hast du als gemacht damals, oder? Weil also Netzpolitik ORG, wir hatten erst die Querfinanzierung dieser Firma. Ich meine, Thomas hat auch jahrelang AK vor Ort Österreich vorher gemacht, ehrenamtlich, Was hast du denn gemacht vor der Metaebene?
Tim Pritlove
Ich habe, also sagen wir mal so, ich ich lebe den Laster ja schon ein bisschen länger, weil ich habe ja ich kann mir neunundneunzig auf einmal äh in diese Rolle auf einmal so Event Heidi für den Club zu sein. Da habe ich ja sogar, als ich, weil ich das Camp, starten wollte, habe ich ja damals sogar meinen gut bezahlten Job äh gekündigt, weil mich das gelangweilt hat und, Habe halt so von dem Geld, was ich damals hatte, äh erstmal irgendwie so weitergemacht und habe mich eigentlich über die Jahre nur durchs mein T-Shirt-Laden, Hinterhemd äh über Wasser gehalten. Das war eigentlich so mein einziger Income, den ich hatte, Und habe dann so erstmal so zehn Jahre diesen ganzen Clubkram gemacht und zweitausendsieben war dann so der große Change, wo ich auch alles übergeben hatte und wo ich dann gesagt habe, so macht ihr jetzt mal, ich habe das jetzt lang genug gemacht, aber so Geld hatte ich da eigentlich keins. Also nie richtig, wirklich. Und äh dann war's halt mit dem Podcast so, das das hat mich halt einfach total entflammt, also da bin ich halt einfach zweitausendfünf drauf gestoßen oder zweitausendvier, bin tatsächlich bin ich drauf gestoßen. Und ich habe mich halt einfach zwei, drei Jahre damit beschäftigt und habe eigentlich nur so meine Reserven äh verbraucht, hatte da noch ein bisschen Glück, weil ich in so einer Wohnung in Mitte wohnte, wo sie alle rausgeklagt haben und durch 'ne geschickte Anwaltswahl ist mir gelungen da irgendwie dreißigtausend Euro rauszuziehen, so dass ich mich nochmal ein bisschen länger weiter verlängern konnte und dann war aber schon klar, so perspektivisch irgendwas muss jetzt mal passieren und dann habe ich halt drüber nachgedacht. Es hat also gerade eben noch so, so funktioniert, aber was du sagst, ist richtig. Diese Sachen funktionieren extrem gut, dadurch, dass man erstmal zeigt, man eigentlich machen will. Und gerade wenn man das ohne Bezahlung macht, dann wirkt es natürlich auch gleich sehr viel glaubwürdiger. So, ja das ist wirklich das, was wir machen wollen, weil wir machen's nämlich sowieso schon. So, äh nur könnten wir es halt auch, gibt's quasi sie jetzt so eine Versicherung durch euch, dass dass wir auch nicht so schnell wieder aufhören damit? So oder es vielleicht sogar noch, noch weiter steigern können. Und so so entstehen, solche Projekte und das sind, glaube ich, würde ich dann auch die die Projekte, die so eine Sustainability eingebaut haben und gerade weil das so ist, weil die Leute wissen, dass es zwar schon davon abhängt, dass es Financial Support gibt, aber, auch nicht unbedingt von vornherein, die Bedingungen dafür ist es, dass es überhaupt erstmal gab und das macht's dann eben auch nochmal doppelt, glaubwürdig oder still so eine Verbindung äh her, weil ich habe. Podcasting schon immer als so ein Community-Ding gesehen. Also immer als etwas, was man gar nicht so alleine macht, sondern es ist nur ich sitze halt hier äh in der Mitteebene und und orchestriere so einen sozialen Raum, wo halt alle Hörerinnen und Hörer genauso dazugehören. Ich meine, ihr wisst ja, wie viel Feedback da kommt, wie viel, wie viel Rückmeldung man kriegt, wie viel Lob oder eben auch Spender. Also es gibt ja verschiedenste Arten und Weisen, wie das so funktioniert und wie viel Leute sich dann über die Zeit auch aus dieser Szene heraus äh rekrutiert haben, als weitere äh, Gäste, Projektpartner, Co-Moderatoren, et cetera. Wie wie Thomas zum Beispiel ja auch, ne?
Linus Neumann
Dein in den Kommentaren zu Logbuch ja auch gerne gescholtenen Hang zum Clubhaus, einsortieren, ne? Das äh wir haben ja durchaus bei Logbuch Netzpolitik sehr viel Kritik dafür bekommen, dass wir da auch äh mal zwei, drei Runden gemacht haben. Äh ich fand die Kritik auch berechtigt, weil sie kam halt von Leuten, für die der Einstieg in dieses Clubhaus zu dem Zeitpunkt eine sehr hohe finanzielle Bürde gewesen wäre, nämlich die Anschaffung eines iOS-Devices so, ne, das ist äh das ist eine äh sehr hohe Pay Äh gleichzeitig äh habe ich ja auch in den in den Gesprächen mit dir eben auch gemerkt, dass, Dass das für dich halt sehr wichtig ist mit dieser Community zu sprechen. Und irgendwie über dieses Ding dienstags ist das ja immer mit Pavel zu dem UKW, Da lässt sie ja nix draufkommen, Da wird ja eher Logbuch Netzwerk verschoben, um anderthalb Stunden, weil das Studio nicht im Griff hast, als äh eine Klubhaus-Runde um eine Minute, ist ja fast wie Fußball bei dir. Vielleicht sogar noch wichtiger.
Tim Pritlove
Interessanter Effekt. Ich meine gut, das hat natürlich auch ein bisschen was mit meiner Vergangenheit, mit der Villa äh zu tun in den neunziger Jahren auch schon mal so ein System selber gebaut habe und deswegen gefiel mir Clubhaus nochmal extra, aber ich finde generell die ganze soziale Dynamik da ganz gut. Und diese Corona-Wikli-Sachen, weil da quatschen wir irgendwie in der Regel wirklich echt drei oder vier Stunden. Das ist nochmal länger als irgendwie der Podcast selber aber da kommt so viel Energie äh zurück von den Leuten und man kann die so mit reinnehmen, dass das schon echt toll, Müssen wir auf jeden Fall auch mal wieder machen. Haben wir jetzt ein bisschen schleifen lassen, weil, die Sendung ist jetzt nicht so hergegeben haben oder wir Angst hatten, noch mehr über die Luca App reden zu müssen. Aber so grundsätzlich ist das, ist das schon cool, so ein interaktives Forum zu haben und, Ich finde, Klubhaus ist da nach wie vor die beste Wahl. Ich meine, wie vorhergesagt, bauen ja jetzt alle dadran, sogar Spotify hat sich jetzt irgendwie so einen Club aus System irgendwie äh gebaut, Facebook, bastelt noch an einem und so, aber das ist klar, ne? Weil das ist halt einfach eine mediale Spielart, die man irgendwie haben muss. Die werden nicht alle überleben, aber alle werden's zumindest mal ausprobieren. Mal gucken, wer übrig bleibt. Clubhaus wird wahrscheinlich übrig bleiben. Ein paar andere.
Linus Neumann
Ich wollte jetzt nicht so lange über Klubhaus reden. Ich wollte nur denn.
Tim Pritlove
Ist so der Effekt.
Linus Neumann
Community Gedanken.
Andre Meister
Zur Community gehören ja auch die Hörinnentreffen, von denen du ja vorhin gemeint hast, mehrere waren da ziemlich wegweisend, waren aber eher so Meterebene höhere Innentreffen, weil die ist ja mit einer Person verbunden, das gab's für LNP jetzt nicht so, außer die Geburtstagspartys, oder? Erinnere ich mich da falsch?
Tim Pritlove
Nee, bei LNP waren's für dich mehr so die großen Events, die würde ich da mal so äh mit reinziehen.
Linus Neumann
Das hätte ich gerne anders gehabt, bin ich auch ehrlich. Aber ich mag auch, also der ist auch so ein, also ich hätt's mir einerseits gewünscht, dass wir mehr LMP Hörertreffen machen oder Klein-Events oder Spontanen-Events, aber ich habe gleichzeitig auch von den Leuten gemerkt, wenn wir dann etwas kurzfristig ankündigen oder so oder das nur in Berlin ist denn wirklich auch Beschwerden kommen, dass sie sagen, ey, König sowas bitte einen Monat vorher an, dann kann ich mir das Wochenende frei nehmen. Ich habe genug Überstunden, und so, ne? Dann komme ich mal nach Berlin gefahren und, Gleichzeitig sind das auch so Situationen, die mich regelmäßig so ein bisschen überfordern. Wenn dann da so viele Leute sind. Du weißt, die sind jetzt, kennen dich eigentlich alle und, das ist also hat jetzt überhaupt nichts mit den Leuten zu tun, sondern einfach mit mir persönlich, dass ich mich dass ich dann einfach merke, dass mich das total stresst. Ja? Ähm.
Andre Meister
Da habe ich jetzt, glaube ich, mit Tim, Linus und Thomas, drei Leute, die bestimmt schon mal irgendwie draußen beim Bahnfahren oder auf einer Party oder so von wildfremden Leuten angesprochen worden mit, ey, ich kenne dich doch aus, Podcast aus Thomas, du machst viel Fernsehen, du machst extrem viel Medienarbeit äh oder Linus, ja du bist auch in jedem Monat mal in der Tagesschau, Unter anderem eben durch diese kontinuierliche Arbeit hier.
Thomas Lohninger
Natürlich gibt's das, aber es gibt es nur hin und wieder, also es ist jetzt nicht so, dass du wirklich auf der Straße angesprochen wirst.
Tim Pritlove
Teenager, Thomas, ja oder nein?
Thomas Lohninger
Nein, zum Glück nicht.
Linus Neumann
Die ganze Bahn, nicht die ganze Bahn.
Thomas Lohninger
Äh nee, es ist äh man wird schon hin und wieder angesprochen und ich ich freue mich eigentlich auch jedes Mal, gleichzeitig ähm, Ja, ähm besten Fall ist es dann ein gutes Gespräch, wenn man mit diesen Menschen hat, wenn das so in der Summe oder wenn da viele Leute sind, die eins zu eng ist, ja, viele Leute, Glauben dich zu kennen oder haben erkennen dich an deiner Stimme. Das ist was beim, was bei mir am meisten ist, dass die Leute äh grade auf Veranstaltungen dann anhand der Stimme irgendwie, einen zuordnen können und in Österreich ist es, ähm ja, mittelbasig, ich ich habe das hin und wieder, dass dann Kellner von Restaurants irgendwie herkommen und ich habe dich da gesehen und so Sachen, Ähm aber ja, also ich bin eigentlich sehr froh, dass das noch nicht überhand genommen hat, weil das ist natürlich auch, ähm ja, Freiheit, Anonymität, das Freiheiten, das verlierst du an der Stelle, wenn du ähm, überall dann irgendwie gleich auf die öffentliche Persönlichkeit zurückgeführt.
Andre Meister
Sind wir so für Personalitätsschutz äh Datenschutz, persönliche Entwicklung und dann brauchen wir gar keine KI-Systeme und Kameras, sondern die Leute erkennen einfach an der Stimme, wer man ist.
Linus Neumann
Bei dir war das doch der der Höhepunkt äh zwanzig fünfzehn Landesverrat.
Andre Meister
Landesvorrat ist eine ganze Weile her, aber das ja, da war einiges los.
Linus Neumann
Da weiß ich doch, dass du anfangen, dass du erzählst, dass du irgendwie im Restaurant die Rechnung nicht gekommen ist und solche Sachen, das weiß ich noch.
Andre Meister
Äh ich habe vor Kurzem tatsächlich mal die äh LMP-Folge äh wieder angehört, weil ich dachte, ey, das ist irgendwie sechs Jahre her, äh wie war das damals eigentlich und du bist damals, wir hatten ja Terror in der Redaktion mit, das war ein Medienanfragen und zu tun noch und nicht. Wir haben mehrere Tage nicht so gut wie nicht geschlafen und nur Dinge gemacht und du bist dann einfach irgendwann aufgetaucht mit Bier und äh dem, Headsets äh und ein Zoom-Aufnahmegerät und hast gesagt, so Leute, Wir machen jetzt mal noch eine Stunde Podcast zwischen zwischen Tagesschau und was auch immer da noch war, äh war tatsächlich.
Linus Neumann
Das war ganz cool.
Andre Meister
Tatsächlich eine ganz erhellende Folge, aber glücklicherweise hat sich sowas zumindest noch nicht in diesem Ausmaß, wiederholt. Ich bin jetzt eigentlich eher Kamera und eigentlich auch Bühnenscheu. Äh es ist auch einer der Gründe, warum ich nicht ganz so oft hier bin wie Thomas. Ich hab's Gefühl, du musst mich irgendwie zwei, drei Mal anfragen und so ein bisschen überreden äh bis ich dann irgendwann komme, bis ich das Gefühl habe, ich habe auch was zu sagen, einzubringen. Heute äh das eine war, dass ein Termin vorsteht und das andere war, dass ich dann die Frage habe, ja, was machen wir denn dann eigentlich? Was kann ich denn sagen, wie kann ich mich denn vorbereiten manche andere Leute sind halt irgendeine natürliche und ach fällt schon was ein rauf auf die Bühne, das wird schon.
Tim Pritlove
Ja, ja, Rampensau halt so, ne? Wobei Thomas jetzt auch nicht so die Rampensau ist. Bei dir ist ja eigentlich eh die Öffentlichkeit auch eher so so der Kompromiss zwischen dich will was erreichen, also muss ich mich auch ab und zu mal auf eine Aktionärsversammlung stellen.
Thomas Lohninger
Ja, ich bin ein schlechter Schauspieler, also ich, ich spiele mich eigentlich immer nur selbst. Und äh deswegen sind auch alles wirklich nur Auftritte, Gallbitz Vorträge oder Kamera, wo es was zu sagen gibt und wo es einfach bei uns im Team immer die Diskussion ist, wer kann das jetzt am besten rüberbringen? Und das ist auch einfach nur Übung und mit der Zeit verlierst du ähm einfach auch den Respekt davor. Du weißt, wie du on gehst, wie du dich in diesen Zustand versetzt, dass du die richtige Rhetorik vor einer Kamera hast, das kennt Linus auch, ähm wenn du das erste Mal irgendwie so Hauptabendprogramm bist, dann, ist das natürlich etwas, das die Respekt einjagt, aber dann ab dem zweiten, dritten, vierten Mal halt auch nicht mehr.
Tim Pritlove
Das ist auch so ein CCC Ding, ne, also wenn man so im Club irgendwie wach wird, dann dann, denn dann kriegst du das irgendwie eingeimpft. Das ist wirklich echt interessant, also das das das hat sich echt übertragen. Ich werde nie vergessen, das TCC hat ja mal, diesen äh Preis bekommen bei der AS Electronicca Lins, für quasi sein Lebenswerk. So also pauschal äh also wer es nicht kennt, als Elektroniker ist so der, Kann man das sagen, so der Oskar, der, der, der New media Art äh in Linz. Also wenn man den kriecht, so dann dann hat man's geschafft. Gut, der Club hat's vorher schon geschafft, aber aus irgendwelchen Gründen, das war, glaube ich, der Community-Preis oder irgendwie sowas. Auf jeden Fall haben die das beschlossen.
Linus Neumann
Ich find's schön, dass derjenige den Preis entgegengenommen hat. Er war irgendwie, Computerpreise, das weiß ich jetzt auch nicht genau. Ich bin da, ich will noch mal hin.
Tim Pritlove
Ich habe den angenommen, aber er ist selber ja nicht für mich, ja. Ich meine, er steht hier immer noch irgendwie da oben so, Ja, ich habe mir gedacht, äh ich lasse ihn lieber bei mir stehen, als das aber im Club irgendwie wegkommt. Das ist hat, hat noch nie einer gefragt, aber so zu gibt's das Ding zumindest noch. Sieht irgendwie ganz nett aus. Die Goldene Nica ist aber nicht so schwer, wie sie aussieht. Insofern.
Linus Neumann
Das Ding ist aus Plastik oder.
Tim Pritlove
Das ist das ist Plastik und sie waren nicht klug genug, dazu müssen wir Blei reinzugießen oder irgendwas. Also es wirkt einfach überhaupt nullwertig. Das muss ich jetzt mal hier an der Stelle sagen.
Linus Neumann
Jemand irgendwie Augen, Löcher rein und macht so rote LEDs rein oder.
Tim Pritlove
Irgend sowas, genau. Und das wollte ich halt verhindern. Auf jeden Fall gab's diesen Preis und wegen dieses Preises äh wurde dann ein äh Team, ein Fernsehteam, glaube ich, vom ORF beauftragt, nach Berlin zu kommen in den Club um dort Material zu sammeln, damit sie eben am Ende, auf der Veranstaltung so einen Trailer, zeigen können mit hier der CCC und das ist der CCC und dann irgendwie so ein Fünf-Minuten-Ding oder so, also irgend so ein so eine Kurzversion von etwas Längerem, was dann später auch beim ORF quasi so als Dokumentation ist. Da müssen wir nochmal gucken, ob ob das, online hast schon gefunden, okay, wie steht da, wie lang das ist?
Linus Neumann
Spontan nicht, aber es gibt ein Video. So äh dafür müsste ich jetzt irgendwie einen Flash-Player installieren, um. Äh hat jetzt auf Adi.
Thomas Lohninger
Nicht gut geeitert.
Tim Pritlove
Okay. Na ja auf jeden Fall, kamen sie halt nach Berlin, um dieses Gespräch zu machen. Und es war dann halt irgendwie so eine Lady, die das irgendwie äh alles orchestriert hat und ich war quasi ihr Kontakt. Also es war so bisschen meine Aufgabe dieses ganze Ding sollte ich halt abfeiern, weil ich war ja jetzt wegen war ich ja so der New Media Guy, Und ähm ja, sie war ganz besorgt und so, ja, sie würde ja dann auch gerne mit Leuten sprechen und irgendwie, ob denn dann auch welche da wären und so, ja, kommt mal Dienstag rum, Dienstag war ja immer so unser Treffen, Alles kein Problem. Und dann war das wirklich komisch, weil sie sie tauchten dann auf wie auf und es waren so, aus dem Club, so ein, ich würde mal sagen, so achtzig Prozent der üblichen Verdächtigen waren damals dann halt auch immer dienstags irgendwie anwesend. Ihr wisst schon, in etwa, wen ich meine. Und, Ich habe halt nur gesagt so, ja redet mal mit dem, dem, dem irgendwie, der der und der. Ja, dann müssen wir da irgendwas vorbereiten, nee, irgendwie, Welche Fragen aus? Alles kein Problem. Und ich habe denen erstmal irgendwie einen Text gegeben und dann ist er halt so reih um und hat irgendwie mit jedem dann im Club irgendwie, ich habe das auch gar nicht verfolgt. Nach einer Stunde waren sie irgendwie fertig. Kam so wie.
Linus Neumann
Nerven.
Tim Pritlove
Nee, nee.
Linus Neumann
Weil sie nix rausschneiden konnten aus dem Stundesmaterial.
Tim Pritlove
Genau, sie kam dann irgendwie auf mich zu und war so ein bisschen so fassungslos und meinte, also sie würde das ja jetzt auch schon eine Weile machen, aber sowas hätte sie ja noch nie erlebt, ja, hier reden ja alle wie gedruckt. Ja, also hier kommt ja keiner aus der Spur, alle haben irgendwie Text parat. Sie hat immer irgendwas gefragt und dann ohne, dass sie da irgendwie auch nur einen Schnitt oder einen zweiten Take mal ansetzen müssen, so. Alles gleich so fertig, sendefähig in der richtigen Diktion, in der richtigen Geschwindigkeit so beim ersten Mal, saß, druckfrisch, kannte sie noch nicht, war total begeistert und irgendwie ist dann wieder abmarschiert nach einer Stunde.
Linus Neumann
Verschwenden halt ungern Zeit.
Tim Pritlove
Ja, aber das ist auch so typisch Club irgendwie so. Also so typisch oder vielleicht auch so diese weitere Szene, in der wir alle so eine Art Media Exposur haben, aber was ich halt auch sehr schätze, so kenne ich's halt auch aus dem Club, Man weiß, man kennt seine Fakten, man weiß, was man vermitteln will, man man hat eine Strategie, wie man das macht. Man versteht auch die Sachen so gut, dass man gar nicht groß um einen heißen Brei herumreden muss, wie das ja viele Leute machen, die eigentlich gar nicht genau wissen, wovon sie reden, deswegen reden sie auch so einen Quatsch. Aber das ist halt äh hier äh nicht der Fall. Aber dann ist es einem auch irgendwo, egal, also es gibt dann nicht so dieses so, ob ich den jetzt geil aussehe in der Tagesschau.
Linus Neumann
Deshalb Gelassenheit durch Kompetenz. Und äh es gibt aber auch eine andere Seite davon, Diese andere Seite ist, das versuche ich immer, wenn wir die Sitze natürlich auch zwei Jahre lang nicht passiert, äh Pressetrainings im CCC machen zu sagen. Dazu gehört halt auch, dass du von den Dingen, von denen du keine Ahnung hast, halt auch nicht sprichst.
Tim Pritlove
Genau. Wenn du keine Ahnung hast, einfach mal die Fresse halt.
Linus Neumann
Das ist jetzt ihr Zitat von jemandem, der den ich doof finde, aber ähm so insgesamt ist das, ne, es, also willst du gelten, mach dich selten, rede halt nur von dem, was du sprichst und also das Zitat, was ich sehr viel schöner finde, ne, es ist besser zu schweigen und für einen Idioten gehalten zu werden, als den Mund aufzumachen und jeden Zweifel zu eliminieren.
Tim Pritlove
Das war der Beste.
Linus Neumann
Das ist halt ähm, der jetzt ist es natürlich auch so, dass du zweitausendzehn und auch auch noch zwanzig zwanzig und einundzwanzig mit Wissen über Technik sehr schnell kompetent wirkst, ähm weil sehr wenige es haben, Würde aber nicht sagen, dass der Markt jetzt äh äh wenig Leute hat, die auch ohne Ahnung den Mund aufreißen. Und vor allem gibt's leider viele Leute, die halt dann auch den Unterschied nicht merken, So und das ist der, das ist, glaube ich, also das halte ich für das Wichtigste.
Tim Pritlove
Die senden oder von denen die äh von der Rezeption. Mhm.
Linus Neumann
Also äh beide, ne? Das ist also ich merke schon manchmal, dass äh wenn ich jetzt mit, oder also in diesem Fall mache ich jetzt spezifisch Journalisten und Journalistinnen, äh dass die ähm mitunter, sehr wenig von den Zusammenhängen, die ich darstelle, verstehen und auch verstehen wollen, und ähm da musst du natürlich sehr vorsichtig sein und aufpassen, dass die dich am Ende korrekt wiedergeben. Dann nehme ich denen auch nicht übel, ne? Die haben auch ihre äh Constrance im Job und müssen, Äh je nachdem für welches Medium sie unterwegs sind, zügig liefern ähm und so weiter und so fort, aber ich glaube, im CCC haben wir sehr darauf geachtet, dass halt, wirklich niemals jemanden misstret und wenn das passiert, dass wir daraus äh die notwendigen ähm Konsequenzen ziehen, Was bedeutet, äh das zu korrigieren, dem entgegen zu treten, mit den Leuten zu reden? Und das, das ist, glaube ich, tatsächlich das Wichtigste am CCC, dass da halt, keiner den Mund aufmacht ohne Ahnung zu haben. Und wir haben genug Leute, die Ahnung haben, so dass wir zu allem was sagen können.
Andre Meister
Gibt doch genug Leute, die Ahnung haben und trotzdem nehmen und nicht aufmachen. Also die äh äh vielleicht, also nicht nur vielleicht, die richtig was auf dem Kasten nahmen, die vielleicht auch sprechtfähig werden, aber die trotzdem irgendwie diese Welt der Öffentlichkeit äh auch noch verknüpft mit äh meinem Name und oder Gesicht, das liegt mir überhaupt nicht.
Linus Neumann
Und das finde ich andere, wenn ich dich ganz kurz unterbrechen darf, das finde ich total wichtig, dass du das ansprichst, weil nicht selten sind, dass die Leute, die mich halt sprechfähig überhaupt machen, Ja, dass ich äh sage, okay pass auf, ich ich habe jetzt vier Stunden Zeit, mich vorzubereiten. Kannst du mir bitte das und das nochmal komplett im Detail erklären und die bereitwillig das tun, ob's CCC-Mitglieder sind oder nicht, und nicht nur für was weiß ich CCC Pressearbeit, sondern natürlich auch für das Logbuch ist ja andauernd so, dass ich äh kann noch nicht mal sagen, wie viele Leute das sind, die ich ähm regelmäßig oder die ich einmalig zu einem bestimmten Thema, angerufen, angeschrieben oder sonst was haben und gesagt habe, pass auf, sag mal bitte hier dingens, ne? Und ich kann euch jetzt jedes Thema sagen, da wird bei jedem Thema gibt's irgendwelche ähm Hardcore-Nerds, die die mich dazu gebrieft haben. Auf jeden.
Tim Pritlove
Alle denken, du wärst eigentlich so klug.
Thomas Lohninger
Na, ist es ja äh, das ist eigentlich auch, finde ich, einer der schönsten Aspekte des des Jobs, wenn Netzpolitik ein Job sein kann oder zumindest so wie wir ihn ausführen. Dieses Erarbeiten der eigenen Position. Wenn du es in meinem Bereich sind häufig Gesetze oder irgendwelche technischen Vorhaben, die die auf einen zukommen und äh du hast Politik oder Medien, die Anfragen, du siehst, da ist etwas am Horizont, das, Debatte beschäftigen wird und dann, musst du dich mal einlesen, da musst du Gespräche führen, dann musst du ganz viele Abwägungen treffen. Und am Ende steht eine Positionierung. Wurde halt auch klar sagen musst, ja, wo sind jetzt die, Fallstricke, was sind die Gefahren, wenn das so kommt, wie es vorgeschlagen wurde? Ich habe das jetzt ganz konkret bei der Verordnung, ich weiß, wir reden jetzt nicht über Themen, aber elektronische Identität, darüber werde ich irgendwann später auch nochmal was hier sagen, Aber das ist halt auch so ein super komplexes Thema und, überhaupt da mal reinzukommen. Das war bei Contact-Tracing am Anfang der Fall. Central Dessentralized es beim grünen Pass, also das ist, was mich auch an wie bei der Stange hält dass die Themen wechseln und es dadurch einfach nicht dienst nach Vorschrift ist, niemals sein kann. Viele der sonstigen, Gaben sind eigentlich repetitiv äh Vorträge zu machen oder Policy Papers zu schreiben, aber dieses sich wirklich in in die aktuellen Themen hineinzudenken und dann gestalterisch zu sein. Und im besten Fall auch wirklich einen Unterschied machen zu können, das ist eigentlich die Motivation bei mir.
Andre Meister
Ich finde das sehr spannend zwischen äh wie ihr jetzt schildert, äh dass es eigentlich bei uns ist, erst, sich in dem Thema zu einzuarbeiten und dann darüber öffentlich zu sprechen, und da draußen in der Welt äh habe ich nicht den Eindruck, dass das immer so ist ähm.
Linus Neumann
Eine seltene Tugend, ja.
Andre Meister
Also früher haben wir uns äh über Internetausdrucker und lasst unser Internet in Ruhe, sonst nehmen wir euch die Fax-Geräte weg äh über die alte Generation lustig gemacht, irgendwie so in der Annahme Ja, die sterben ja irgendwann aus und irgendwann werden alle Digital Natives, wir haben irgendwann Broschüren gedruckt, wie das Internet funktioniert und haben die erst an aller Europaabgeordneten von Edri, und dann auf Deutsch nochmal in alle Bundestagsabgeordneten von der geschickt aber irgendwie, Pessimist, aber irgendwie glaube ich nicht mehr so wirklich daran, dass das Angebot, Zu wissen, wie diese digitale Welt zumindest in Ansätzen in Grundlagen funktioniert, Angenommen werden wird, selbst wenn es da ist, es werden immer noch Gesetze gemacht, es, Grad letzte diese Woche, letzte Woche, wenn von Leuten, die tatsächlich über Themen reden, von denen sie offensichtlich keine Ahnung haben und die sprechen da im Bundestag drüber. Das, überrascht mich.
Linus Neumann
Das Einzige, was sich, glaube ich, geändert hat, ist die Internetausdrucker drucken, das Internet nicht mehr aus. Ja, aber die haben die äh also die die lesen es jetzt auch am Bildschirm, Aber so du hast schon recht, dass dieses fundamental Verständnis hat sich jetzt nicht in der Breite der Gesellschaft durchgesetzt. Ich halte das übrigens auch für eine Katastrophe Und das ist auch einer der Gründe, also der wenn nicht überhaupt der Grund, warum ich diesen Podcast äh über ja bei ein paar Folgen war ich nicht dabei, aber sagen wir jetzt knapp vierhundert Folgen, mache, Weil ich glaube, dass das, was wir hier diskutieren, politische und technische Hintergründe nicht optionales Wissen für Bürgerinnen einer demokratischen Republik, ist. Ähm in diesem Bereich. Also es wird es.
Tim Pritlove
Nicht optional im Sinne von essentiell.
Linus Neumann
Essenziell, ja. Das ist nicht etwas, wo man sagen kann, ach so, die Nerds haben sich das mal angeguckt, die Nerds sagen, das und das ist ein Problem, so, aber wie wie diese Diskussionen geführt werden. Wir sind ja äh von, ich weiß selber, Andre, vor vor zehn Jahren haben wir dann da gesessen, haben gesagt, okay, die Internetausdrucker, die wissen gar nicht, was für einen Schaden die anrichten. Ja? Diese Interpretation ist heute nicht mehr möglich, ne? Also wenn man jetzt über äh Staatssekretäre im Innenministerium redet, die wissen, welchen Schaden sie anrichten.
Andre Meister
SPD-Bundestagsfraktion, wenn sie um den Staatstrojaner geht, nicht.
Linus Neumann
Die wissen's auch. Meinst du, die wissen es nicht.
Andre Meister
Das gesagt, aber das kommt nicht im Hirn an.
Thomas Lohninger
Gut, aber ich meine, sie entscheiden ja auch bei Arbeitsmarktpolitik, Klima oder Verkehr auch nicht klüger. Also, ja, Kompetenz und Bildung sind wichtiger Bestandteile, aber ich glaube, der wirkliche Gegner sind nicht die Leute, die es nicht verstanden haben, sondern gerade die Leute, die ein sehr gutes Verständnis von Technik haben, aber halten ganz anderes Weltbild und deren Vision halt einfach staatstrojaner Sicherheitslücken scheißegal, wir müssen da reinschauen Also das, das das sind am Ende Wertfragen für mich.
Andre Meister
Das widerspricht sich nicht. Beides ist äh richtig und beides ist wichtig. Also es gibt sowohl Leute, die die Gesetze schreiben und die im Innenministerium arbeiten, die das sehr wohl verstanden haben, ein anderes Weltbild haben, dann gibt's aber immer noch Leute im Bundestagsfraktion die darüber abstimmen, die keine Ahnung haben, aber irgendwelche Sprech, Zettel einfach blind vorlesen, ohne sich darüber eine eigene Meinung zu bilden. Also das schließt sich nicht aus, das ergänzt sich. Und beides ist extrem wichtig für die Debatte, das stimmt.
Linus Neumann
Ich möchte eigentlich gerade noch auf eine Frage antworten, die du äh, vor zwanzig, dreißig Minuten gestellt hast, wo ich die ganze Zeit sage, da will ich auch noch was zu sagen. Bis das angespräch, angesprochen werden, Da will ich nämlich total schlecht drin und meine Initialreaktion ist immer einfach zu leugnen, dass ich Linus Neumann wäre, Das ist äh das ist äh so, ich war das nicht. Ja, das habe ich das habe ich einfach vor schon als äh Kind gelernt, wenn jemand dich nach deinem Namen fragt oder ob du irgendwas gemacht hast. Nein, das war ich nicht Ich habe keine Ahnung, ich weiß aber nicht, wer sie sind, ich komme von ganz woanders. Ich habe nicht mit dem Fußball ihre Küchenfensterscheibe eingekickt oder sowas, ja.
Andre Meister
Ein bisschen schwierig mit deiner Frisur.
Linus Neumann
Ja mit der ja die, gut.
Andre Meister
Ich war nicht in der Tagesschau.
Linus Neumann
Es gab äh, Und ich bin da sehr unelegant drin und ich glaube, dass ich da auch das schon viele Male echt ähm äh ziemlich abweisend und äh assi gewirkt habe, was nicht meine Absicht war. Ich erinnere mich an eine äh schöne Situation auf einem, Musikfest, äh wo mich jemand ansprach, der war da so, Kontrolleur mit nach Bändchen oder sowas. Und ähm, sprach mich irgendwie an, ey sag mal, bist du Linus Normann? Ich so, nee, kenne ich nicht, keine Ahnung, tschüss, ne, bin weitergegangen und jetzt begab es sich aber, dass ich mit Tim da war und, kam ich eine Stunde später mit Tim, durch die gleiche Kontrolle und Tim hatte ein LNP-Shirt an, In äh in Mecklenburg-Vorpommern bei einem Musikfestival.
Tim Pritlove
Ich erinnere mich.
Linus Neumann
Und ähm äh ich sagte dann nur so zu dem Typ so, nein, nein, nein, das ist nicht der von ich bin nicht. Das war einer der wenigen Momente, wo ich die Situation wenigstens nochmal rennen konnte, weil ich der Person nochmal begegnet bin, ja. Aber ähm, viele viele Male ist es tatsächlich einfach so, ne? Denn irgendwo sitzt du in der Bahn, hast passiert ja dann noch in ungünstigen Situationen, ne? Du, du stehst mit Kopfhörern in der Bahn, weil du die ganze Zeit telefonierst, Grade ein Ohr abgekaut, deswegen merkt man nicht, dass du telefonierst und denkt, denkt, du würdest Musik hören, wirst dann angequatscht, ziehst den Nöppel raus, die Leute guckst, was wollen die, wollen die Geld? Ne, wollen sie nicht, also sagst du, nein und äh, und nachher merkst du so Scheiße, das war eigentlich gerade in der Person, zu der hätte es da echt einfach mal ein nett sein können und äh ja, also wer das hört, äh tut mir leid, ich werde diese Situation unbeholfen und ich arbeite an mir. Der Tim hilft mir dabei. Der Tim sagt, Linus, da musst du ganz einfach, Nett sein und fragen, was sie so machen.
Tim Pritlove
Ich denke, das ist extrem wichtig, dass man diese Balance hinbekommt und sich nicht irgendwie einbildet. Man will jetzt irgendwas verdammt irre Tolles. Nur weil man irgendwas macht, was was von vielen Leuten so asymmetrisch wahrgenommen wird. Ne, das.
Linus Neumann
Ich empfinde das als Last, diese asymmetrische Wahrnehmung. In meinen persönlichen Beziehungen.
Tim Pritlove
Ja, es ist es ist ja, dass also, sagen wir mal so, ich kann nachvollziehen, dass man das als Last empfinden kann, aber man kann halt auch eine ein, ein Verhältnis dazu entwickeln, indem man das halt einfach als gegeben hinnimmt. Also ich, kann damit umgehen. Ich ähm.
Linus Neumann
Ich merke schon, dass du es als gegeben hinnimmst, dass dich alle kennen.
Tim Pritlove
Ne, der ist ja einfacher, es ist einfach ein ein ein Nebeneffekt, dass halt einfach, dass der nicht nicht vermeidbar so. Aber nur, weil ich jetzt in dieser Rolle als als, oder als als Kommunikator von mehr Leuten gehört werde als ich höre, Ist ja einfach nur eine eine Eigenschaft dessen, was ich tue, aber das sagt ja nichts über mich aus, Ist halt die Rolle, die ich in dem Moment habe und ich denke halt, dass dass die Rolle der Zuhörenden in gewisser Hinsicht genauso wichtig ist, und das levelt mich dann an an der Stelle auch gleich wieder aus. Also man soll sich halt da nicht groß was drauf einbilden, aber grundsätzlich ist es natürlich immer so, aus Reichweite oder aus Bekanntheit, oder Film oder auch wie immer das man nennen soll, erwächst halt auch 'ne Verantwortung. Gibt leider viele Leute, die dieser Verantwortung nicht gerecht werden, diesem ganzen Promi, in dieser ganzen Promi-Welt, wimmelt es nur so von Leuten, die mit mit dieser Verantwortung nicht klar kommen. Ähm aber wenn man die akzeptiert, dann geht's eigentlich auch.
Thomas Lohninger
Ich glaube, es ist auch beruflich ist es auf jeden Fall eine Erleichterung. Also weil es öffnen sich Türen. Du kannst auf einmal Menschen an den Telefonhörer bekommen, die normalerweise ganz einfach nie mit dir sprechen würden, privat ist es auf jeden Fall keine Erleichterung. Also zumindest hätte ich es noch nie so erlebt, dass es einem, Glück zu finden irgendwie einfacher macht oder den Alltag einfacher macht, es ganz spannender machen, einfach weil du mit mehr Menschen ins Gespräch kommst, ähm aber auch das ist keine Garantie.
Tim Pritlove
Jetzt können wir ja mal vielleicht ein bisschen auf deine äh Arbeit auch nochmal gehen. Ähm Thomas, meine, Ich habe dich kennengelernt, da warst du halt nur, Das heißt nur, Wasser halt Podcast da. So, ne, da war dieses Tocking an, war so ein bisschen das das Feld, was so ausgekostet hat, aber da war ja diese Aktivistenrolle, die du dann geschlüpft bist, hat sich ja noch gar nicht abgezeichnet. Was war denn da eigentlich bitte der Auslöser? Das habe ich noch nie so richtig verstanden?
Thomas Lohninger
Das war der elfte April zweitausendelf und sich.
Tim Pritlove
Wieder zweitausendelf, da ist es schon wieder.
Thomas Lohninger
Ich war ja auf der Pressetribüne äh des Nationalrats in Österreich und das wurde die Vorratsdatenspeicherung beschlossen und, dann an dem Abend habe ich eine Diskussionsveranstaltung zu dem Thema moderiert und das war so davor habe ich mich immer davor gesträubt, mich als Aktivist zu bezeichnen und und Aktivismus zu machen, und da war's mehr oder weniger geschehen. Da ist es dann ein sehr.
Tim Pritlove
Elfte April zweitausendelf.
Thomas Lohninger
Genau. Und dann bin ich beim, genau, Österreich. Und äh, dann dann Ackervorrat und ein paar andere Vereine, auch die digitale Gesellschaft. Und dann ist das Ganze halt äh zweitausenddreizehn, vierzehnt vom Hobby zum Beruf geworden. Da ist eigentlich auch Linus dran Schuld dran.
Linus Neumann
Sorry, sorry.
Thomas Lohninger
Aber, Ja, das äh das war ein Vortrag bei ähm einem CCC-Kongress, den eigentlich Markus Beckertal eingereicht hat, zu Netzneutalität, und äh Markus wollte irgendwie nur über Deutschland reden und da war aber ein EU-Gesetz so eine Zentralität schon auf dem Horizont, Also die Kommission hat's vorgestellt gehabt und dann meinte die uns irgendwie, ja du ihr müsst euch irgendwie den Stlog teilen, weil man muss da auch über Europa reden.
Linus Neumann
Moment, hattest du nicht auch Europa eingereicht?
Thomas Lohninger
Eingereicht hatte ich nicht, ich hätte mich nie getraut einen Congress-Talk einzureichen damals und dann war ich auf einmal auf der großen Bühne mit Becker und äh da war auch irgendwie Zugzwang und okay.
Linus Neumann
Habe ich dir nicht gesagt, du sollst einreichen, damit ich sagen kann, du hast eingerechnet, damit ich Markus sagen kann, wir müssen euch also irgendwie.
Thomas Lohninger
Was du erzählt hast, weiß ich nicht. Ich weiß, ich hätte's mich nicht getraut. Und dann war auch irgendwie so okay, Fakt, wir müssen dem Kongress was erzählen. Na gut, dann machen wir Safety Internet Punkt EU, und haben dann halt irgendwie eine Kampagne gemacht und das war auch dann lustiger Abend, dass wir auf die Idee kam, Faxe zu verschicken ans Europaparlament, Und dann ist halt die Kampagne entstanden, die bis zweitausendsechzehn das Thema getragen hat und weil der Talk äh scheinbar gut ankam, wurde ich dann von Iri noch auf dem Kongress gefragt, ob ich nicht irgendwie nach Brüssel gehen will und dort das Policy Advisor arbeiten und dann, Habe ich halt irgendwie meinen Job gekündigt und bin nach Brüssel gegangen. Und dann, ja, kam ich zurück und habe ähm den Verein übernommen, der heute Epicenter Works ist. Auch eigentlich schon von Anfang an mit dieser Idee.
Linus Neumann
Und Edri auch, ne?
Thomas Lohninger
Naja, ich bin, ich, ich habe damals bei Idri gearbeitet und dann dann war ich eigentlich nur wieder ja, halt Vertreter von einer Mitgliedsorganisation und im Vorstand von Edere bin ich erst seit, weiß nicht, zwei Jahren oder drei oder so, ähm ja und halt auch ich ich finde auch in so NGO-Kontexten ist das mit Community finanziert der einzige saubere Weg diese Arbeit zu machen, Also es gibt doch wahnsinnig gute Arbeit, die von Stiftungen und so finanziert ist, aber ich glaube, du hast halt nur, wenn die Community dir überhaupt ermöglicht, das zu tun, was du tust, das richtige Anreizsystem und den richtigen Fokus. Ähm und zumindest für diese reaktive Arbeit, die versucht, der Politik gegenüber zu sein und ein Wortstock zu sein, hilft es eigentlich, wenn das, was auch ähm ja, die Interessen der Bevölkerung sind, die ja der Auftrag ist.
Tim Pritlove
Du hast ja, eigentlich ein ganz gut, also meine ich zumindest, einen ganz guten Blick, sowohl auf die Österreicher, österreichische als auch auf die deutsche Situation, also nicht die politische Situation, sondern auch diese Community-Situation. Gibt's da eigentlich Unterschiede oder würdest du sagen, das ist eigentlich Sam Same by Different?
Thomas Lohninger
Markus Gropische Vergleiche sind immer schwierig, also in Deutschland ist die Debatte, älter. Es gibt mehr Organisationen. Es fällt mir von außen sehr schwer, dass jetzt irgendwie zu bewerten oder miteinander zu vergleichen, Ähm ich frage mich irgendwie so, wer, wer für die Politik der Ansprechpartner ist oder der Stachel im Arsch, der die Dinge sagt, die wehtun, wenn Blödsinn passiert, ähm und es gibt auf jeden Fall irgendwie diese mediale Begleitung, aber es ist ja auch ganz viel Network im Parlament, Leute zu überzeugen, und da weiß ich aber, kenne ich vielleicht auch den Bundestag nur nicht gut genug, das kann andere vielleicht besser sagen, aber das ist, was das ähm hat für uns einen großen Teil der Arbeit ausmacht, diese klassische Advocy.
Tim Pritlove
Meinte jetzt gar nicht so sehr die Politikseite, sondern mehr die Community Seite.
Thomas Lohninger
Naja, ich meine, der CCC ist der kulturelle Hab der netzpolitischen Community. Und zwar nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern äh auch in vielen anderen europäischen Ländern, das fehlt natürlich in der Form. Also ich meine, es gibt die As Elektroniker, es wird das lustig gefunden, dass du die vorher erwähntest, weil ich war, hatte heute einen einen Anruf mit denen und äh wir wollen kooperieren dieses Jahr, die ist ja wieder am achten September in Linz, Und ähm es hat aber irgendwie doch jetzt viele Jahre gedauert, bis wir auf die Idee kamen, ähm dass das eigentlich zusammengehört. Also ich glaube, grad diese Verschmelzung von der klassischen Netzpolitik mit, der Kultur, der Technoszene, der Kunstszene, das ist, Dass es in Deutschland schon wirklich vorbildlich gelungen. Und ich glaube, das strahlt in ganz viele andere Bereiche hinein und ist ein positiver, Anstoß für viele Dinge, die man vielleicht so auch gar nicht mitbekommt. Also ähm das das ist auf jeden Fall ähm einer der größten Unterschiede. Also immer wenn wir was in Brüssel gewonnen haben, am liebsten wär's mir, wir würden die Party in Berlin machen, weil ähm da ist nicht nur die beste Party, sondern da sind auch die Leute, die am ersten verstehen, worum es hier eigentlich geht, und ähm deswegen ist es auch, glaube ich, für auch viele Leute von anderen NGOs ähm so ein bissel ein Zuhause.
Tim Pritlove
Das ist interessant, dass du das so irgendwie auf den wieder auf den Club zurückführst, Irgendwas ist da, irgendwas ist da zu irgendeinem Zeitpunkt passiert, was irgendwie ganz gut gelaufen ist. Habe ich so den Eindruck.
Linus Neumann
Da standen beim CCC nicht immer alle Sterne nach. Aber manchmal.
Tim Pritlove
Nee, ist schon ein paar Sachen waren schon echt gut.
Linus Neumann
Ich möchte nochmal eine Sache ansprechen Andre und das ist dann schon dieser Wandel von Netzpolitik Org. Also diese diese Darstellung kaum war der Dinos weg, haben wir eine Millionen Umsatz gemacht. Die passen mir noch nicht.
Andre Meister
Das hast du jetzt rausgehört.
Linus Neumann
Also es gibt, Also ohne da jetzt äh wenn wir ohne da jetzt oft das ganze Medium zu schauen, du kannst selbstverständlich nicht für für fünfzehn Leute, die bei Netzbild org arbeiten und die da auch mit seit unterschiedlichen Zeiten äh Markus Beckedal, seit Zweitausendvier, glaube ich, ne? Oder war da oder seit seit wann gibt's nichts mit Tick org?
Andre Meister
Ja, so Pi mal Daumen.
Linus Neumann
Der Markus, da seit so vielen Jahren äh viele Leute, die wir kennen, viele Leute auch mit großen äh Namen in der im Bereich des Journalismus inzwischen dort oder dort gewesen. Ähm aber nur deine Entwicklung, ähm du warst in meiner Wahrnehmung jetzt nie ähm, so ein Drauf-Trash-Journalist, sondern eher so ein so ein richtig tiefboard Journalist und dann dann sprudelt da das Öl raus. Habe ich das Und wie gesagt, geht jetzt nicht um um viele andere bei Netzpolitik, Ork, die selbstverständlich unterschiedlich arbeiten ist, auch genau richtig und gut und wichtig, so, dass man das in einer Redaktion so macht, aber erzähl doch mal bitte von deiner, ähm, Motivation an diesen Themen so ewig lange dran zu bleiben, weil das ist echt etwas, was ich bei investigativen Journalisten ich persönlich, nicht verstehe, wie man mit so einer, also so langfristig ohne klare Aussicht auf Erfolg, An so einem Thema dranbleibt und sich da reinnördet. Ich äh ich äh ich vergleiche das so ein bisschen mit ihr meiner normalen Tätigkeit irgendwie IT-Sicherheitslücken finden. Da weiß man auch nie, ob man am Ende einen Erfolg hat. Ist das vergleichbar äh investigativer Journalismus?
Andre Meister
Die kurze Antwort ist, ja, es wird ein bisschen ausfallen wollen, denn das mit der Million kann ich natürlich nicht so stehen lassen, als ob das irgendwie Korrelation oder Kausalität mit dir gewesen wäre, ähm Netzpolitik Ork war ja lange das Nebenprojekt von Markus Beckedal ähm neben seinem eigentlichen Dayjob von der Firma, die er mit gegründet hat, New Thinking, die da so Haufen, Tech, Open Source auch und dann irgendwann Veranstaltungsdinger, sind ja auch die Republica gewachsen ist gemacht hatte. Das war am Anfang, wie war die Beiline Backpacking to World Politics, als er irgendwie zum World Summit of Information Society gefahren ist, ähm.
Tim Pritlove
Tunesien.
Andre Meister
Ja genau, äh so eine IT, Internet Governance Forum, äh Aktivitäten, so die ganz großen internationalen Netzpolitik vor, die wir auch nicht immer gut genug aufm Schirm haben, ähm bis es dann zu dem Punkt kam, an dem Markus neben seinem, quasi neben der Arbeit ähm, vollgeblockten ähm Internet, äh sowas anderes als einen Newsletter mit einem anderen Format, im Web halt, auch noch Leute einstellen konnte als dich und mich hat's ja auch viele Jahre gedauert, Dann hat's auch nochmal eine ganze Weile gedauert, nachdem ich da war. Ich weiß gar nicht, äh wann wir in den Verein gegründet haben. Zwanzig dreizehn oder zwanzig vierzehn, dann haben wir überhaupt.
Linus Neumann
Lange Zeit synonym Markus Beckerdal und Netzpolitik, das war.
Andre Meister
Teilweise immer noch. Weißt du, was auch synonym ist, was viele E-Mails wir kriegen mit, ich habe einen Podcast gehört, die meinen eigenen Lockbuchnetz-Politik, das kriegt ihr doch garantiert.
Linus Neumann
Uns nicht eine weitergeleitet. Habt ihr uns nicht eine.
Andre Meister
Sollen wir das mal machen? Kommt einmal im Monat. Äh also das mit der Namensgebung äh ist.
Tim Pritlove
Sorry, es tut mir leid.
Andre Meister
Ist äh immerhin habe ich jetzt erfahren, wofür das Logbuch, wo das Logbuch eigentlich herkam und dass das eigentlich mal anders gedacht war und irgendwie nur so ein bisschen überschüssig da dranhängen. Aber irgendwann haben wir einen Verein gegründet, aber nicht um dem Grund, weil wir eine juristische Person brauchen äh oder wollen, ja, sondern einfach nur, Wir wollen Spenden wieder Tim, also brauchen wir ein Konto, aber das wollten weder Markus und ich auf unseren Namen machen, also haben wir halt einen Verein gegründet.
Tim Pritlove
Hat aber gut funktioniert, jetzt kriegt ihr mehr Spender als der Tim.
Andre Meister
Funktioniert und ja mittlerweile sind wir auch mehr Leute und äh in Textform ist es halt möglich, ein paar mehr Inhalte zu äh veröffentlichen und zu produzieren äh als.
Tim Pritlove
Faul.
Andre Meister
Eigentlich, das kommt auch nochmal dazu, als in eigentlich wöchentlich geplanten äh Audio. Ähm. Ja, also das ist so, ich würde sagen, es ist hat so ein lineares Wachstum hingelegt, Netzpolitik, org, zumindest seit der Zeit, wo ich da war, auch ein Landesverrat hat übrigens nur zu einem kurzen Peak an Spenden geführt und nicht zu einer dauerhaften äh Vervielfältigung, skurriler Weise so gefühlt habe ich jetzt nicht alle Daten komplett im Kopf, aber halt Netzpolitik seit der Vereinsgründung, seit der Gründung mit den Spenden so ein lineares Wachstum hingelegt mit all den Vor-und Nachteilen, Ich habe mir vor allen in den letzten Jahren aber lustigerweise ähm auch in den Anfängen, Freiheit genommen, so, Themen auch mal gründlich zu bearbeiten, also Blogging, dieses, wo kommt dann das her, irgendwie mit den Nuller oder so? Wohin haben wir gescherzt, das erste Block, was ich gelesen habe, war tausend Wege, ein Bier zu öffnen, so so, zwotausenddrei, vier, fünf, sechs, dieses Blog war einfach, man, hat irgendeine Idee, man schnappt irgendwas auf, man kommentiert irgendwas und haut das fix raus. Äh gab's damals noch gar nicht. Und auch ich habe an den Anfangszeiten bei Netzpolitik das passiert, dazu oder überhaupt nur Information von das ist grade los gemacht aber eigentlich hat mich Weiß gar nicht, das könntest du als Psychologe sagen, vielleicht meine persönliche Veranlagung mehr interessiert, immer tiefer zu graben. Wo kommt denn das eigentlich her. Und eine der vielen Experimente, die wir bei Netzpolitik Org haben, waren, dann gab's damals 'n erst, die und dann studentischen Mitarbeiter oder so, der noch bei der jetzt war, der Videos mit uns gemacht hat, ähm Videointerviews zu, wie sehen wir uns eigentlich unsere Arbeit und spendet für Netzpolitik ORG, der Andreas und der hat mich damals, das ist ein grauenhaftes Video, ist eigentlich schäme ich mich, das zu erwähnen, weil es jetzt Leute nachgucken werden. Nein, du tust das nicht, Tunels. Äh aber da habe ich gesagt, also eigentlich treibt mich an, wenn's in der Politik oder in irgendeine Berichterstattung ein Dokument erwähnt wird.
Linus Neumann
Da sehe ich das.
Andre Meister
Dann will ich das auch haben, dann will ich nicht einfach nur lesen, liegt uns vor oder wo du draus zitiert oder wird darüber diskutiert, denn wie kann ich denn, ich komme aus dem Internet? Wie kann ich denn worüber diskutieren? Wenn ich nicht auch die Originalquelle dazu habe. Ich meine, dann kamen viele Dinge parallel. Wiki Leaks ist damals groß geworden, aber überhaupt dieses Ding. Eines Links, eines Webs von wir haben die Wahrheit nicht gepachtet. Hier ist unsere kleine Parzelle in dieser weltweiten Vernetzung, äh aber es gibt überhaupt keinen Grund mehr original Dokumente zurückzuhalten. Es genug, im Internet, genug Platz auf unserem Server. Äh und mich hat das schon immer angetrieben, nicht nur den Dokumenten, sondern auch bei anderen Fragen, wenn ich eine Frage habe, die ich mir stelle aus der Berichterstattung hinterherzufragen, warum ist das eigentlich so? Woher kommt das? Immer noch. Weiterzugehen. Ähm das muss man sich leisten können, äh das kann sich Netzpolitik leisten. Äh man muss um, dafür haben, tatsächlich wie du sagst, ähm es sind auch viele, viele, viele Fragen, die ich versucht habe, zu beantworten, wo die Antwort dann entweder nicht erreichbar oder extrem banal war, äh die einfach nicht berichtenswert waren, aber immer mal wieder gibt's dann halt ähm eine Antwort auf die man stößt, wo man denkt, ui das ist ein bisschen anders als bisher, äh berichterstattet. Äh, oder überhaupt bekannt oder ist es vielleicht sogar irgendein Kracher drin und keine Ahnung, äh irgend, oder hat 'ne gute Abwägung die wir einfach so nie treffen würden, und das konnte ich ja eigentlich in den ersten, ich mein ich hab angefangen zwanzig zwölf bei Netzpolitik ORG, Verrat war zwanzig fünfzehn, da kam auch noch viel zu äh zusammen. Wir haben viel über zwanzig elf geredet, aber zwanzig dreizehn war natürlich snowden, ja. Das war auch für unsere ganze.
Linus Neumann
Ja, okay. Naja.
Andre Meister
Szene für die Podcast-Landschaft für Logbuchnetzpolitik aber auch für Netzpolitik ORG sehr zentral, dann kommt dieser Untersuchungsausschuss, den wir begleitet haben, und dann ging eigentlich Hand in Hand so 'ne glückliche Fügung der Geschichte, so 'ne Entwicklung, dass wir halt immer mehr eigene journalistische Arbeit gemacht haben, die von dem klassischen, So Ronny, Kraftfuttermischwerk, hier lustiges Video, hier Gesetzentwurf, hier Spiegelartikel, hier heiße Artikel äh hinausgeht, und was eigenes beiträgt dazu und mittlerweile ist Netzpolitik auch halt ganz klar journalistisches Projekt alle Presseausweise Journalistenpreise halten, schon bei Landesverrat, weil dieser Trupps eigentlich.
Tim Pritlove
Aber ihr habt ja auch dem Journalismus auch einiges Neues gegeben, ne. Also so was wie diese diese Begleitung bei diesem äh Ausschuss äh dieses permanente Bloggen, ne, wo so Berichts, wie war das nochmal? Da war so Bericht.
Linus Neumann
Andre aber schon das ist nämlich glaube ich übrigens, ich weiß nicht, ob du das anders erinnerst, aber das war, wo wir uns mal kennen, also wo wir uns wirklich so offiziell kennengelernt haben. Wir wussten, äh ich wusste, es gibt dich, du wusstest, es gibt mich. Wir sind uns vielleicht auch mal irgendwo über den Weg gelaufen, aber es gab, Ich kann ja nichts, nicht mehr sagen, was das war. Es gab eine Anhörung in einem Ausschuss im Deutschen Bundestag. Da saß der, ich glaube, da saß der Zirke damals noch BKA-Chef Und da waren wir beide zum live Bloggen. Ich weiß, ich glaube, ich war nur da, um sie mir anzuhören, du zum Livebloggen, wie aber auch immer, aber das war so, da kamst du rein, da haben wir uns so irgendwie so, Andre, minus zack, Hand gegeben. Das ist so meine Erinnerung. Das war wahrscheinlich zwanzig zehn oder so. Ähm, diese live, also in den Anhörungen sitzen und sich die anhören und daraus bloggen oder live bloggen, das gab's damals schon, das ist natürlich dann mit dem Untersuchungsausschuss noch sehr viel größer geworden und das war ähm. Eine der vielen Male, das Netz für Tick Org, sich zur Primärquelle gemacht hat, Und auch mit deinen investigativen Arbeiten ist das ja so. Du hast da ein bisschen, finde ich, erkenne ich, dass du ähnlich äh arbeitest, äh nach einem ähnlichen Konzept wie Intersep, die Dokumente vollständig gelesen haben, inhaltliche Zusammenfassungen machen, O-Töne dazu sammeln und im Prinzip so eine fertige Pressemappe für andere bereitstellen, die dann die kürzeren Artikel gerne schreiben dürfen, So habe ich ein bisschen den Eindruck, dass das oft dein dein Arbeitsergebnis ist.
Andre Meister
Ja, also, Wir haben nicht alles erfunden. Äh sowohl investigative Recherche gab's woanders als zu dieser Zeit war Wikilix ziemlich präsent, so zwotausendneun, zehn, elf, da haben wir uns natürlich auch viel abgeguckt und viel weiter gemacht und eigentlich kommt man ja aus dem selben Sumpf. Da ging's auch weniger welches Label draufklebt, sondern welche Arbeit äh das die Arbeit halt gemacht wird, das mit dem ist interessant, dass du dich erinnerst, das war bestimmt 'ne Anhörung zwotausendneun oder zehn im BKA-Gesetz damals im Bundestag, Ja, da habe ich live geblockt. Aber ich habe das von Matthias Schindler, ähm der, ich weiß nicht, den hattet ihr, glaube ich, noch nicht in der Sendung, weil.
Linus Neumann
Aber mal.
Tim Pritlove
Müssen wir mal holen, der insbesondere bei der.
Andre Meister
Stein.
Tim Pritlove
Szene vor allem große Rolle spielt.
Andre Meister
Viel Wikipedia gemacht, äh der hat zwischendurch, der hat erst bei Julia Reeder als im Büro gearbeitet, dann hat er bei Anke Domstedt Börk im Büro gearbeitet, jetzt arbeitet er bei Maria Schäffer, äh Grüne in Brandenburg im Büro, der hat vorher Policy Arbeit bei Wikipedia gemacht. Der hatte damals äh in der Bundestagsanhörung zum Leistungsschutzrecht, das mit dem Live-Blogging erfunden äh und im Titel vom Wordpress, dass I mit dem O die auch direkt nebeneinander in der Tastatur sind verwechselt und Love Blogging draus gemacht, das war irgendwie ein kurzer Hashtag äh ein Lacher und das Konzept zumindest in meiner Erinnerung, wo ich das her habe, ähm wurde da zumindest geboren und ich habe das dann noch weiter gemacht. Also wir haben auch nicht nicht alles erfunden.
Linus Neumann
Ich also erfunden hat man am Ende wahrscheinlich kaum etwas, aber geprägt auf jeden Fall.
Tim Pritlove
Also für, ich würde sagen, für den Journalismus war das damals schon, also ich rede ja jetzt nicht, ich rede ja nicht von dieser Staats Trojanergeschicht, sondern ich rede von einem NSA-Ausschuss, ne? Das da war das, glaube ich, am aktivsten. Also haben sichtbaresten. Da war das sozusagen dieses Team, irgendeiner sitzt da immer und äh der Start versucht alles um in irgendeiner Form diese Berichterstattung zu hemmen, und ihr habt das einfach komplett unterlaufen durch euer.
Andre Meister
Das war damals schon relativ prägend dieses Konzeptuntersuchungsausschuss, man darf die Öffentlichkeit darf teilnehmen, man darf sich in den Saal setzen, aber die Protokolle die werden nicht veröffentlicht von dem was da gesagt wird das gibt's dann erst zum Ende der Beweisaufnahme aber es kann sich halt jeder reinsetzen streamen ist verboten, Fotos sind verboten, aber in der Tastatur eingeben äh und dann immer mal wieder Update zu klicken, dass wir nicht verboten, wobei, Das war auch extrem umstritten, die haben das intern besprochen, ob man es zulassen kann oder nicht. Die Mehrheitsverhältnisse waren zu unseren Gunsten, aber dann hatte ich noch einen Cop hinter mir, so von der Bundestagspolizei. Ähm, die da auch gedacht haben, irgendwie ist dieses neue Ding so zu skurril und das ist nicht die klassische Art von Journalismus, die wir kennen und mit der wir umgehen können, Also da haben wir schon versucht, so ein bisschen das Spielfeld zu erweitern. Ja.
Linus Neumann
Gab noch, glaube ich, einen anderen, eine andere Sache, die sie nicht verbieten konnten, das war das äh Aquarell-Zeichnen.
Tim Pritlove
Consteller.
Andre Meister
War dann die, das nächste Level, genau. Die Zeugen dürfen nicht fotografiert werden, aber gegen Zeichnen hat niemand was gesagt. Wie bei Gerichtsverfahren.
Linus Neumann
Genau, die dann die Aquarellzeichnung immer veröffentlicht hat für den äh technische Aufklärung Podcast.
Andre Meister
Immer noch. Äh es gab ja auch dieses äh diese Legislaturperiode vier, äh Untersuchungsausschüsse, Untersuchungsausschuss eins war Breitscheidplatz, Attentat, wo auch Stella und Daniel drin saß auch ein Podcast dazu gemacht haben und sie auch die Zeugen gezeichnet haben und wo auch Feedback kamen mit und jene Zeugin, also bitte, bitte, bitte, da können wir eigentlich nicht, dass die auch nur gezeichnet werden, weil die sind super geheimer V-Mannführer beim Bundesamt für Verfassungsschutz oder was auch immer, und dann haben sie eben wegen Stella die Sitzung anders eingestuft und in den Raum ohne Öffentlichkeit gemacht oder so.
Linus Neumann
Und äh was ja zwischendurch auch noch gemacht hat, war die Leute aus zu kneten. Weil ihr von den Zeichnen langweilig wurde. Das ist schon schon ganz geil.
Tim Pritlove
Audio.
Andre Meister
Audio Podcast ins Internet schreiben zu zeichnen und Leute in 3D zu kneten. Aha. Multimedia.
Linus Neumann
Das ist wirklich Multimedia.
Tim Pritlove
So Leute, das war jetzt ganz viel Vergangenheit.
Linus Neumann
Du willst jetzt hier du wegen dieses Fußballspiels.
Thomas Lohninger
Ich habe noch ein bissel Zug.
Tim Pritlove
Also ja, genau, jetzt ich wollte auf die Zukunft äh kommen. Jetzt müssen wir, verstehst du, jeder gute Podcast braucht einfach auch eine Storyline. Und, kann abstrakt sein, aber sie muss da sein, damit damit irgendwie damit auch alle mitgehen können. Jetzt haben wir auch viel über alte Zeiten geredet. Jetzt ist die Frage, was passiert, wo geht's hin? Dein Einsatz, Thomas.
Thomas Lohninger
Mein Gott, ich wollte mich selbst machen und sagen.
Tim Pritlove
Du hast was gesagt, ja.
Thomas Lohninger
Jana, ich habe ich habe in der Pandemie ein Theaterstück geschrieben und das hat jetzt dann am im Juli seine Premiere und da wollte ich nur.
Tim Pritlove
Oho. Ernsthaft?
Linus Neumann
Hast du nicht genug zu tun? In Österreich kein, äh habt ihr in Österreich keine politischen Skandale oder.
Thomas Lohninger
Nie, niemals. Äh billiger komplett Unbeteiligt, Nein, der Pandemie wollen wir langweilig und ja, Kontrolle ist gut, eine Mitmachdystophie, gibt's vier Spieltermine im Kultursommer und beginnt am dreiundzwanzigsten Juli, es ist ein Experiment, es soll lustig sein, also man kann sich's vielleicht anschauen, und ist halt auch der Versuch, mal Netzpolitik zu vermitteln, auf eine andere Art. Und äh ja.
Tim Pritlove
Das finde ich jetzt wirklich mal echt interessant, weil ich meine, du hast ja vorhin schon gelobt, dass es sozusagen der Szene über die Jahrzehnte gelungen ist, diese, diesen Brückenschlag der Kulturen zu äh ermöglichen, ne? Weil ich glaube, das ist auch eine eine Form des des äh der Selbstermächtigung ist, dass man, akzeptiert und realisiert, dass die eigene Willenskraft äh und der die eigene Szene, die damit verbunden ist, unter Umständen nicht ausreicht, aber sie, Eigentlich in ähnlicher Form auch in anderen Szenen auch vorhanden ist. Ne, was für Beispiele genannt, Techno-Szene so, also sozusagen so dieses raus aus den alten Feierkultur et cetera, Kunstkultur, Ausdruck, einfach auch persönliche sich selbst auch vergewissern, dass man auch jenseits des Mainstreams eine eine Identität hat. Das sind so Sachen, die da mit drinstecken, Theater finde ich jetzt wiederum ist so ein Bereich, den wir, glaube ich, noch gar nicht so unbedingt erreicht haben. Und ich persönlich habe auch so ein bisschen so ein, so einen, so eine, so ein, so eine Theater, Phobie würde jetzt so ein bisschen aber ich bin, ich bin so ein bisschen Theateragenostisch, ich kann nicht so richtig was damit anfangen, aber ich akzeptiere und weiß auch, dass.
Linus Neumann
Dass es das gibt.
Tim Pritlove
Nicht nur, dass es das gibt, sondern dass das Theater an sich, wenn es gut und richtig gemacht ist und das gibt's ja auch. Dass das Gruppen sind, die sich eigentlich auf eine ähnliche Art und Weise mit der Zukunft beschäftigen, Wir machen das so aus so einer technischen Expertise heraus. Wir wir lesen so die Zeichen, wir wissen, wohin das führt, wir wissen, was dadurch ermöglicht wird und daraus leiten wir unsere Zukunftsvorhersage ab, Im Theater ist es so Das ist eher eine aktive Begleitung des sozialen Geschehens ist. Das sind Leute, die sind wach in der Gesellschaft, die nehmen Strömung, die nehmen Tendenzen auf und ein gutes Theaterstück fällt dadurch auf, dass es im Prinzip, Zukunft der nächsten fünf Jahre vielleicht nicht vorhersagt aber zumindest ein Bild zeichnet von dem wo es hingehen könnte und da, abliefert und und und an Moral und Ethik und was nicht alles äh appelliert durch die Arbeit. Das das ist so meine Wahrnehmung, Guten Theater.
Linus Neumann
Ein gutes Theaterstück geschrieben.
Tim Pritlove
Das ist die andere Frage, ja. Aber worauf ich eigentlich hinaus wollte, ist so dieses, der Aufbruch, den wir, glaube ich, nie aufhören dürfen, voranzutreiben, ist eigentlich nicht zufrieden zu sein mit dem, was wir jetzt bisher erreicht haben, sondern zu schauen, wo gibt's denn noch andere gesellschaftliche Strukturen und andere Szenen und andere kulturelle Kraftorte die äh inkooperiert werden müssen, die vielleicht bisher selber auch so eine Berührungsangst mit uns haben Wir haben das ja oft erlebt so als Nerds. Ganz zu Anfang war ja irgendwie komplett unter uns. So und dann hat sich das so über die Jahre etwas aufgelockert. Mittlerweile wird man da irgendwie ernst genommen. Genauso sind die äh ist die Zurückhaltung geschwunden äh auf andere Szenen zuzugehen. Und ich denke, dass weil man halt umso mehr man solche anderen, Denker mit, reinholt und versucht da so 'n Konsens zu finden und sich darüber klar zu werden, dass dass man auch gemeinsam letzten Endes mehr erreichen kann, umso besser.
Linus Neumann
Kontrolle ist gut, eine Mitmachdiszip, Datenschutz und Privatsphäre sind komplexe Themen. Wie einzelne äh Entscheidungen unser Leben beeinflussen, ist im Voraus schwer zu sagen. Dieses interaktive Theaterstück, mögliche Antworten auf die Frage, was wäre wenn? Wie verläuft die Karriere einer Wissenschaftlerin, wenn geistiges Eigentum abgeschafft wird? Findet die Studienabbrecherin noch einen Job, Algorithmus als schwer vermittelbar eingestuft wird. Womit verdient die Influencerin ihr Geld, ist mir scheißegal, äh wenn Google und Facebook von der EU zerschlagen werden, In Kontrolle ist gut, versuchen die drei Freundin Eva Carla und Susanne die Kontrolle über ihr Leben zu behalten, wären politisch kein Stein auf dem anderen bleibt, ja Aus der äh hier Kultursommer Wien zwanzig einundzwanzig äh Aufführung am dreiundzwanzigsten Juli ist zum Beispiel eine eine Aufführung am Naschmarkt.
Thomas Lohninger
Genau, das ist äh da wird jeder kennen, der schon mal in Wien war und es gibt dann nochmal irgendwie drei andere Termine im Karl-Marx-Hof im, und in Aspern draußen, und ja, wie gesagt, das ist ein Experiment. Äh ich hatte immer schon irgendwie eine gewisse Beziehung zum Theater, ähm aber ich habe eigentlich noch nie vorher Kunst gemacht, und deswegen ist es auf jeden Fall ähm ja, unklar, ob das Ganze wirklich funktioniert, aber ähm, Anschließend dann das, was Tim vorhergesagt hat. Ich erinnere mich noch, ich war mal auf einer Veranstaltung der Böll-Stiftung, wo halt auch Aktivisten, Journalisten und Theaterleiter zusammengebracht wurden, Ich habe da so in meinem Selbstverständnis gesagt, ja und ein Aktivismus halt, wir versuchen Dinge halt einfach zu machen, sodass die Leute sich verstehen und der Theatermensch war total wütend. Nein, ich versuche, die Dinge schwierig zu machen, also diese Verdichtung, die da passiert, ähm dass das äh ja, ist ein ganz anderer Ansatz als der den ich eigentlich so aus dem Aktivismus kenne. Ich habe zum Glück, ähm zwei Leute gehabt, die mir zur Seite stehen und deswegen äh ist das nicht alles nur auf meinem Mist gewachsen.
Linus Neumann
Äh wer waren die zwei Leute?
Thomas Lohninger
Ähm das ist der Jakob Schindler Scholz und eine andere Person, die eine Nachbarin von mir ist und irgendwie der Grund ist, wieso ich das Ganze gemacht habe, weil die, halt Intendantin ist und mehr oder weniger mich breit geschlagen hat, so sie wollte unbedingt was mit Netzpolitik machen und ähm ja, hat mich halt überredet, dass ich äh dieses Stück mache. Die ist Tina Leisch, die kennt man auch in Österreich, die hat Elfriede, Literaturnobelpreisträgerin, hat mal so ein Stück geschrieben, die Schutzbefohlenen, und das hat sie mit echten Geflüchteten auf die Bühne gebracht zweitausendfünfzehn und sechzehn. Also die traut sich was, insofern der Rahmen ist einer der funktionieren kann, ob das am Ende, werden wir sehen.
Linus Neumann
Die Leute hupen schon auf der Straße, Tim.
Andre Meister
Hat jetzt hat jetzt jemand ein Tor geschossen und der ging an.
Tim Pritlove
Ich habe keine Ahnung, was das jetzt grade getriggert hat. Ich habe nichts.
Thomas Lohninger
Es ist drei nach neun vielleicht.
Tim Pritlove
Entschuldigung. Äh hattest du eine gute Nachricht?
Thomas Lohninger
Jetzt kann ich. Vielleicht ist.
Tim Pritlove
Was? Das ist äh draußen hupen sie schon.
Andre Meister
Die habe ich vorhin schon mal gestellt. Ich weiß nicht, ob du in der Lage warst, mittlerweile nachzugucken. Wir sind ja jetzt bei Folge vierhundert von diesem LNP, Wahrscheinlich gibt's außer unseren vier Leuten noch ein paar Dutzend, die alle vierhundert Folgen gehört haben. Ähm, Ich habe mal nachgeguckt, so Chaos, Radio, das gibt's ja schon ewig, aber ist monatlich gewesen, hat zweihundertneunundsechzig CRE, hat zweihunderteinundzwanzig, Netzpolitik hat zweihundertzweiunddreißig, also alle irgendwo so zwischen zweihundert und dreihundert. Dieses Ding, geplant wöchentlich. Hat jetzt nicht ganz die fünfhundertzwanzig nach zehn Jahren, aber immerhin vierhundert, das ist schon relativ viel Holz an Sendungen, Ich würde mich mal persönlich noch interessieren, wenn's einfach rausbekommen war, äh ob LMP jetzt die Sendezeit von CRE überholt hat.
Linus Neumann
Er würde mich auch interessieren, dann will ich nämlich, der will ich nämlich rucki.
Andre Meister
Das ging viel Lebenszeit drauf, die alle anzuhören.
Linus Neumann
Hundert.
Andre Meister
Komm, deine Amazon-Liste war jetzt auch nicht unbedingt weniger als eine Bahnkarte, hundert.
Tim Pritlove
Ich gucke mal. Ähm also.
Andre Meister
Aber eine Menge Holz. Also zu.
Tim Pritlove
CRE in der Summe, siebzehn Komma zwei Tage. Also wenn man alle Folgen durchhören würde, sind es siebzehn siebzehn.
Linus Neumann
Ich muss auch immer an dieses hier äh nehmen, wenn irgendwelche Leute sagen, oh ich habe überlegt, ich könnte im Urlaub alle LMP durchhören und denke so dazu, Kindchen, du brauchst ein Taschenrechner, weil das oder viel Urlaub.
Tim Pritlove
Genau oder? Fünfundzwanzig Komma eins Tage um alle LMPs durchzuhören.
Andre Meister
LMP fünfundzwanzig Tage CRE, siebzehn Tage tatsächlich, so weit mehr.
Tim Pritlove
Ja
Thomas Lohninger
Wir das Monat voll.
Tim Pritlove
Wir kamen ins Plaudern.
Andre Meister
Was für ein CR äh in LNP null null eins, aber irgendwas mit wir versuchen das in einer Stunde, ne.
Linus Neumann
Das versuchen wir auch heute noch. Wir versuchen auch weitgehend unaufgeregt. Ey, es können nicht alle immer du kannst halt nicht alle Ziele im Leben immer nur erreichen, weißt du, so manche Sachen, da muss halt echt lange üben.
Tim Pritlove
Man braucht noch Ziele. Tja, ist aber alles gesagt, oder?
Linus Neumann
Wo wird die Zukunft endet? Mit Thomas Theaterstück?
Tim Pritlove
Ähm warum nicht? Was war noch was anderes?
Thomas Lohninger
Mehrwert Zukunft legen. Also achthunderttausend Folgen, wie lange machen wir das hier noch?
Tim Pritlove
Das weiß ich nicht.
Linus Neumann
Das ist die Frage. Also im Moment macht's noch Spaß.
Andre Meister
Also dazu habe ich auch mal noch eine Frage. Hat's denn immer Spaß gemacht? Ihr beiden, ihr seid doch auch wie so eine Art Ehe, oder? Mit Höhen und Tiefen, manchmal lebt ihr euch und manchmal nicht so sehr.
Tim Pritlove
Wer hat das auf jeden Fall schon mal ordentlich gefetzt.
Linus Neumann
Ja, das ist äh.
Tim Pritlove
Das bleibt nicht aus.
Linus Neumann
Und und wenn hier, wenn ich hier zu so einer Vierhundert reinkomme, achtzehn Uhr und ich die Meterebene ist hier in so einem desolaten Zustand, sieht aus wie in so einem wie wie in so einem Windows äh Haushalt, ja.
Andre Meister
Bier ist nicht kalt.
Linus Neumann
Vorhin erstmal eine Stunde um das Ding hier in die Gänge zu kriegen, äh dann äh denke ich schon ähm an an äh juristische Mittel.
Tim Pritlove
Vielleicht mitm Expertennetz zusammen tun sollen. Ja, na ja, das ist halt irgendwie alles so eine Sache. Aber gut, ich meine, Ich hatte am Anfang das Gefühl, mh das würde ja eigentlich ganz gut passen, weil ähm in gewisser Hinsicht, denke ich, profitieren solche Projekte immer davon, wenn man dann irgendwie im Kern doch irgendwie, zwar was gemeinsam hat, aber auch irgendwie mit unterschiedlichen Kakt Charakteren äh äh am Start ist. Und letzten Endes versucht, die Arbeitszeitung so zu machen, dass dass jeder so ein so ein so ein Ding hat, was besser funktioniert so. Und das war eigentlich auch von Anfang an der Gedanke, Linus steckt einfach in diesen Themen, auf eine Art und Weise drin und ist ja auf eine Art und Weise, äh auf der Spur, das kann ich gar nicht leisten, gar nicht leisten, aber ich kann was anderes leisten. So, ich kann ich weiß, ich weiß.
Linus Neumann
Studio bereitstellen.
Tim Pritlove
Her. Du, ich hatte jetzt zehn Jahre im Griff.
Andre Meister
Studio ist bereit.
Linus Neumann
Also heute war wirklich aber.
Tim Pritlove
Ist einfach Corona voll out.
Linus Neumann
Hier lag überall Staub auf den Dingern, das äh war.
Tim Pritlove
Ja, das ist einfach nicht vorbereitet. Ich habe ja irgendwann mal in in dieser Corona-Phase habe ich mir einfach mal das ganze Setup ruiniert und ich muss es jetzt wirklich mal komplett neu machen, auch mit neuen Bedürfnissen und so. Das ist alles viel zu alt. Egal. Ähm, wie weit kann's gehen, wo geht's hin? Also, ich denke, solang's ähm solange es läuten etwas gibt, Solange es ähm Relevanz, in der Lage ist und solange es von äh solange es Feedback gibt, die sagt, Das gibt mir was und das, das, das, das, das, das hilft mir bei den Dingen, solange hat es seine Berechtigung und solange kann es sich auch glaube ich daraus, ernähren, also mental ernähren, dass wir auch die finanzielle Seite, aber das, Das ist der andere Aspekt so, der, der so parallel läuft, aber wichtiger ist, dass man so das Gefühl hat, man erreicht da auch irgendwas. Und das ist natürlich jetzt so ein so ein Themenblock, der wo man das Gefühl hat, man erreicht irgendwie gar nichts. So auf.
Andre Meister
Stell dir mal vor, wir hätten das nicht gemacht, wie ich dann aussehe.
Tim Pritlove
Genau, genau das ist genau, das ist das ist nämlich der richtige Punkt. Wie sehe es eigentlich aus, wenn wir das alles nicht machen würden? Ich denke, das ist das ist etwas, worauf man schon mal schauen kann Da ist schon so eine gewisse äh Resistenz auch in der Gesellschaft angelegt für für noch noch noch krassere äh Strukturen und wenn man das zumindest ein bisschen eingeheckt bekommt, dann ist das schon mal schon mal was erreicht.
Linus Neumann
Vielleicht dazu noch hinzufügen. Also, Also weitgehend unaufgeregt ist dieser Podcast nicht und äh der lebt natürlich auch, das wussten wir aber glaube ich auch nicht, als wir den gestartet haben, dass der von einer bestimmten Dynamik zwischen uns beiden lebt, die wir anfangs auch noch nicht hatten. Ich habe irgendwann mal vor vielen Jahren mir die erste Folge angehört, wo ich dann irgendwie so, Genau, wie so ein, irgendjemand im ersten Tagesschau-Interview in der Metaebene sitze und denke so, jetzt lustiges Falsches sagen, ähm diese Hoffnung habe ich inzwischen aufgegeben, aber, Ich glaube auch, dass der Podcast tatsächlich und das ist das meiste, das häufigste Feedback, was ich bekomme, ist ähm Wir finden das oder ich finde das gut, weil wir oder wer auch immer, finde es gut, dass ihr diese Themen humorvoll und mit einer Lockerheit aufbereitet, obwohl die so scheiße sind. Und eigentlich hat oft dieses Thema, Keiner Bock, weil da gibt's ja wirklich selten 'ne 'ne interessante Sache hier dieser Jingle die gute Nachricht ist selten gehört so da war der meiste Staub drauf hier auf der Taste in der ganzen Meterebene. Und äh insofern erfüllt das auch in meinen Augen eine politische Funktion, dass uns wahrscheinlich viele Leute eher für die Unterhaltung hören, als für, Ich muss aber heute auch nochmal wissen, was in der Netzpolitik los war. Und äh, Das sehe ich dann schon auch politisch, strategisch, dass wir das, dass ich das weiter äh füttern möchte, eine Mischung aus, ja, Unterhaltungsprogramm und politischem Bildungsprogramm und strammer äh Indoktrination, anzubieten, ja? So das das ist schon da sehe ich auch, dass wir da eine nach wie vor eine Lücke füllen, die im Bereich der Netzpolitik niemand anders, grade bedient. Und äh das äh sind das glaube ich auch, dass das tatsächlich wichtig ist. Hilft mir auch selber mit dem Mist noch klar zu kommen, gibt durchaus Momente, wo ich mir denke, ähm, Warum habe ich mir das eigentlich die ganzen Jahre angetan? Ich habe dem Scheiß ja eigentlich vor zehn Jahren den Rücken gekehrt, weil ich gedacht habe, ich möchte äh eine schönere Lebensinhalt haben mit der IT-Sicherheit. Das ist das einzige, größere Trauerspiel, als die, was ich im Leben hätte finden können, aber das ist ein anderes Thema. Und ähm ja, also äh, das ist so ein bisschen mein mein Anspruch, dass oder meine Hoffnung, das weiterzumachen. Interessant ist, wenn bei solchen Jubiläen denke ich dann immer auch zurück in welchen Zeiten wir das geschafft haben, diese oder ich äh für Tim waren die Zeiten, glaube ich, nicht so hart. Aber so am am, Anfang meiner äh beruflichen Tätigkeit im Bereich der IT-Sicherheit hatte ich jetzt nicht vierzig Stunden, So, das waren äh andere Zustände und da haben wir ja auch streckenweise wirklich äh in unterschiedlichen Zeitzonen und Tiefen nachts über weitere Distanzen und Tim war in England und ich war in Asien und was wir da alles hingekriegt haben, das war schon immer so ein diebische Freude dafür zu sorgen, dass das niemand wusste.
Tim Pritlove
Mhm.
Linus Neumann
Gelassenheit durch äh hohe Investitionen in Technik, und ähm also ich würde sagen, die die härtesten Zeiten haben wir gewissermaßen hinter uns Also zumindest, was, was äh meine Belastung angeht und wahrscheinlich auch äh deine Belastung, außer jetzt heute. Ich meine, das war wirklich fragwürdig in welchem Zustand das, da müsste man auch mal drüber reden, also da da glaube ich, da schreiben wir nochmal ein da müssen wir nochmal gucken.
Tim Pritlove
Ja, ich, ist halt das Problem, wenn du ein eingefahrenes System hast, was du in zehn Jahren nicht anfasst und dann hört's auf zu funktionieren, dann weißt du gar nicht mehr, wovon und hin ist.
Linus Neumann
Andre und ich standen hier vor der Tür und im Sattel so, huch, ich, also ich muss sagen, ich war überhaupt nicht auf Männerbesuch.
Andre Meister
Das hat er gesagt.
Tim Pritlove
Herrenbesuch.
Linus Neumann
Herrenbesuch stimmt.
Andre Meister
Zehn Jahres Rosenhochzeit lese ich auf äh Wikipedia.
Linus Neumann
Große kriegt er nicht. Ja, aber klar, also immer mal wieder äh äh reibt es und ich glaube auch tatsächlich, wenn ich das richtig erinnere, Tim, war das wirklich auch so dieses sogenannte verflixte siebte Jahr, wo wir da mal äh richtig Reibung hatten, ja, Aber von Reibung kommt hier auf Ärmel.
Tim Pritlove
Das hast du schön gesagt.
Linus Neumann
Wir haben ja noch, wir haben noch so ein paar Fragen, die wir uns eigentlich noch stellen wollten. Was denn? Ne, äh, wieso eigentlich guten Morgen, das weiß ich zum Beispiel nicht mehr.
Andre Meister
Heute nicht passiert, das erste Mal, glaube ich.
Linus Neumann
Haben wir die erste Folge auch schon mit guten Morgen angefangen?
Tim Pritlove
Das kam, ich habe neulich, ich habe ja neulich mal diese ganzen Transkripte gemacht und dadurch ist sehr viele alte Sendungen reingehört. Äh nee, das das kam dann erst irgendwie später.
Linus Neumann
Folge acht oder oder.
Tim Pritlove
Ja, weiß ich, jetzt.
Andre Meister
Nicht noch später, weil als ich in der Elf hier war, da war das schon das Ding und ja.
Tim Pritlove
Bist du sicher? Ja. Da bin ich mir jetzt zum Beispiel nicht äh so.
Andre Meister
Weiß das noch.
Linus Neumann
Da hatten wir noch kein Intro, ne? Da hatten wir noch keinen Intro-Dingle. Wir hatten ja nichts. Werden nicht. Nee, sollten.
Tim Pritlove
Aber du hast Recht. In der elf haben wir das gemacht, aber ich bin mir nicht so sicher, ob wir das so durchgezogen haben. Hm, echt, elf war das schon. Popcornpotenzial. Und in der, Okay, in der in der in der zehn auch. Echt? Also es war nicht so ganz so regelmäßig, es war so ein bisschen on off mäßig und irgendwie hat sich das so eingefangen.
Linus Neumann
Das war auf jeden Fall auf Tims äh Mist gewachsen, weil ich erinnere mich, äh wie er mir diesen Vorschlag eröffnete. Und dann, ich glaube, erst mit dem Jingle kam es, dass wir dann auch diese Intro äh Sprüchchen da.
Tim Pritlove
Ja, das kam dann später noch.
Linus Neumann
Es kam dann noch später, ne? Das kam, glaube ich, erst mit.
Tim Pritlove
Kam dann genau da, genau das war das, was noch später kam. Es kam das gute Morgen und dann kam das andere und sowieso langsam tastet man sich an seinen äh Format ran.
Linus Neumann
Und da weiß ich zum Beispiel nicht, wer hatte eigentlich die Idee zu dem Intro? Also ich, ich weiß, dass ich diese Liste der Tagesschaumelodien.
Tim Pritlove
Das hatte ich rausgesucht. Mhm.
Linus Neumann
Das hast du, ne? Hm, weil da werden, gibt's auch immer mal.
Tim Pritlove
Viele immer noch nicht.
Linus Neumann
Genau, da gibt's immer mal wieder so einen Tweet, dass irgendjemand auf auf YouTube über eine alte Tagesschau stolpert und sich denkt.
Tim Pritlove
Genau, das war nämlich der Hack, also.
Linus Neumann
Sunlyd.
Tim Pritlove
Der Ursprung des Lokbrut Nest Politik Intros war halt der Tagesschau ganz am, am Anfang, also der Erste, der sich dann sehr schnell, ich glaube, in ein oder zwei Jahre später hatte sich dann eben in, im Wesentlichen in das verwandelt, was es heute noch ist, was ja dann so verschiedene Wandlungsstufen genau hat. Das Ding haben wir irgendwie genommen eine Weile und dann war's halt so dieses so, hm, ja, okay, man bräuchte schon mal was eigenes, Ja und dann habe ich das hier äh dem Florian Airbag äh gegeben, der so mein Intro-Spezi ist und habe gesagt, so, ich will eigentlich genau äh Same Same but Different und da kam dann halt das Ding raus, so wie's jetzt ist, ne. Und ich hoffe demnächst dann auch mal ein Auto, Und ja, ich bin äh nach wie vor sehr äh zufrieden damit, weil es halt so dieses Nachrichtending irgendwie wohnt und trotzdem ist es halt auch sehr, an digitalisiert. Ja.
Linus Neumann
Schneiden wir eigentlich in den Episoden. Ich kann äußerst selten.
Tim Pritlove
Selten, aber es kommt vor.
Linus Neumann
Der Hauptgrund wann das vorkommt ist wenn wir irgendwie Gäste zuschalten oder ich muss mal auf Toilette oder Nase putzen oder es ruft jemand an verkacken. Als jetzt Impfzentrum angerufen hat, war Tim auf einmal nervös, Gelassenheit der Streit hier jetzt, dass du eine Gelassenheit aus, ja? Solche äh Dinge und ich glaube, es ist in den vierhundert Episoden würde ich jetzt sagen, vier oder fünf Mal realistische Schätzung, korrigiere mich vorgekommen, dass ich nachher gesagt habe, pass auf, was ich da gesagt habe, geht so nicht, das müssen wir rausnehmen, Würde ich jetzt also so einmal.
Tim Pritlove
Das ja, ich würde das Potenzial auf zehn Mal schätzen so, aber äh aber ist schon wirklich so die Ausnahme und dann ist es eher so ein, man hat sich dann eben so ein bisschen in ähm in Rage geredet oder sagen wir mal so ein bisschen auch vergessen, dass wir ja dann doch in diesen intimen Situationen, die es ja letzten Endes sind, doch dann zu einer fünfstelligen äh sprechen.
Linus Neumann
Da passieren dann halt Dinge, dann dann dann sich mal gegenseitig mit Scherzen hoch und dann will man noch einen draufhauen und dann denkt man irgendwie so, okay, das war jetzt einer, den können wir unter uns bringen, aber nicht vor einem.
Tim Pritlove
Publikum. Ja. Das stimmt.
Linus Neumann
Größeren Publikum. Das geht nicht. Das äh äh.
Tim Pritlove
Weil's einfach in dem Moment keiner nachvollziehen könnte, auch wenn's eigentlich nicht so gemeint war.
Linus Neumann
Ja, weil der auch teilweise also teilweise habe ich kann ich ganz klar sagen, ob ich da über die Grenzen des guten Geschmacks äh übertreten? Will man mir jetzt ja gar nicht, Also kann man sich ja gar nicht bei mir gar nicht vorstellen, dass mir sowas mal passieren würde.
Thomas Lohninger
Ruhig und unauf.
Linus Neumann
Nein! Ja, ganz äh ganz locker hier.
Thomas Lohninger
Gibt's auch Folgen, die nie ausgestrahlt wurden?
Linus Neumann
Ja. Äh also das da weiß ich jetzt auch nicht, da würde ich sagen, das ist vielleicht ein oder zwei Mal passiert, dass wir oder maximal dreimal, dass wir eine Sendung gemacht haben in der Regel mit Gästen, äh in der Regel mit Gästen Remote, zugeschaltet, wo wir den Flow so dermaßen nicht hinbekommen haben, das kriegen wir auch im können wir jetzt nicht im Schnitt korrigieren, gar nichts. Das ist einfach.
Tim Pritlove
Nochmal.
Linus Neumann
Die machen wir nochmal. Ähm, Beispiel, ich ich nehme mal ein Beispiel, wo das nicht der Fall war. Aber warum so etwas passiert? Das war die Folge mit äh Markus Mengengs, gar nicht lange her. Mit dem habe ich halt schon seit langer Zeit einen persönlichen Austausch und eine persönliche Ebene und viel Wissen untereinander und viele Witze, die wir beide, wo wir nicht mehr viel sagen müssen und so, ne, so ein Insider Verhältnis. Ähm und die Sendung war, fand ich auch so knapp an der Grenze, dass ich dachte, okay ähm, Das hat jetzt nicht also das hat, wir haben am Ende super positives Feedback für die Sendung bekommen, ne? Aber wo ich so dachte, oh ähm das ist hier fast schief gegangen, dass das nicht mehr für diese Größe des Publikums ähm. Einen Wertbeitrag ist, hat sich dann nachher ganz anders herausgestellt, aber die war, da hatte ich zum Beispiel das Gefühl und in anderen Fällen war das mal so, in der Düssel eine Regelsendung, wo wo, ich den Gästen oder Tim, den Gästen, so nahe ist, dass wir es nicht mehr schaffen, Ich kann das eh nicht gut, eine Gesprächsführung zu machen, die für ein Publikum, zugänglich ist. Das kann ich total selber solange nur ich rede, kriege ich das hin oder ich mit Tim, aber wenn da eine andere Person ist, noch dazu eine, mit der ich persönlichen Bezug habe, dann äh bin ich da der Faktor, der da zerstört, und äh Tim nicht, der kann das. Aber äh da da haben wir, glaube ich, über die vierhundert Folgen mal ein, ein oder andere seltene Mal gehabt, Die haben wir aber dann immer neu aufgenommen.
Thomas Lohninger
Danke. Ja, das ist auch die die Idee des Logbuchs. Also, ich glaube, es gibt selten Themen, die wir nicht behandelt haben. Es war eher eine Frage des wie und wann, aber das ob es irgendwie recht schnell geklärt.
Andre Meister
Eine Vollständigkeitserklärung würde ich jetzt nicht unterzeichnen. Ich merke das bei mir am Medienkonsum und in dem, was wir schaffen, bei Netzbotekorb zu berichten. Äh alles, was in das Themenfeld, gehört, schaffen wir nicht und das ist heutzutage auch nicht mehr möglich, ist meine These, aber zumindest der Grundstock, die Auswahl ist relativ repräsentativ und relativ wichtig und manchmal holt man Dinge nach, ähm, und meistens ist das schon ein solider Überblick.
Linus Neumann
Ich bin da ja natürlich auch froh, dass wir dann äh nach und nach so Expertinnen wie Julia Reeder einfach äh auch jetzt inzwischen über Kurzfall und kurze Abstimmung äh in die Sendung bekommen, um um Themen zu behandeln, die anstrengend sind oder Patrick Breyer, freue ich mich auch, ne, wenn ich denn sehe, okay, der nördet sich in Thema ein. Äh ich lese jede Pressemitteilung von denen oder äh der Ralf Benrath, solche Leute, dass äh ist natürlich dann schon eine große Erleichterung. Wenn du sagst, okay, shit, dit ist jetzt hier ein ganz großes Thema, da da müssen wir die mal fragen.
Tim Pritlove
Gibt's noch Fragen?
Andre Meister
Ja, wo sind die Fragen eigentlich her?
Linus Neumann
Hat der Tim hier ins Bett äh.
Thomas Lohninger
Hä? Das waren so Fragen, die ich da irgendwie zur kurzen Vorbereitung.
Tim Pritlove
Ich habe das nicht gemacht.
Linus Neumann
In äh äh.
Thomas Lohninger
Ja, das war so leer. Ich habe mir gedacht, ein bissel was brauchen wir, weiß nicht, wo werden wir ohne Podcasts? Wo werden wir ohne Podcasts? Ist es irgendwie ich glaube, darüber haben wir eh schon fast gesprochen.
Linus Neumann
Nee, die finde ich, das finde ich also ich glaube tatsächlich, ohne Podcast wäre ich, Also äh wär ich auf jeden Fall einen ganz anderen Weg im Leben gegangen.
Thomas Lohninger
Ja gut, das stimmt bei mir auch.
Linus Neumann
Und da waren auf jeden Fall die ganzen CCC, Radio Express, Chaos, Radio, diese ganzen Sachen waren da prägend ähm und wenn es das nicht gegeben hätte, ja, dann wäre vielleicht eine Humboldt Uni geblieben.
Andre Meister
Landesverrat gab's diesen komischen Spruch von Jerodin, Markus hat mein Leben verändert, aber eigentlich so die drei, wie wir hier sitzen, äh dem Prittlauf hat unser Leben verändert äh durch Meterebene und CRE, Und jetzt.
Linus Neumann
Vor allem könnte ich nicht schlafen oder.
Andre Meister
Das hast du schon ein paar Mal erzählt mit deinen drei Fragezeichen, Raubkopien. Privat.
Thomas Lohninger
Na und das Letzte wäre so irgendwie ja, wie ist es, Netzpolitik zu machen, aber das sind die, die Zugänge, die wir, die wir haben und ich glaube schon, das Feld, ist spannend geblieben. Ich bin ja hängengeblieben, weil es das erste war, was nach drei Monaten nicht langweilig wurde, Ich weiß, wenn wenn wir uns zurückerinnern, wir haben gerade viel über zweitausendneunzehn elf gerädert, da waren noch irgendwie so ein Thema pro Jahr oder pro Legislaturperiode und heute haben wir irgendwie so dreißig, vierzig Gesetze in einem Jahr, da reinfallen und das ist nur in jedem beliebigen Land.
Tim Pritlove
Oder drei pro Woche, wenn ne, wenn so eine Legislaturperiode zu Ende geht.
Andre Meister
Zehn diese Woche.
Tim Pritlove
Oder zehn.
Linus Neumann
Das ist wirklich hart.
Andre Meister
Da habe ich jetzt noch eine Frage an Linus, wenn du gerade gesagt hast, aufgehört, um IT Security Politik zu machen, aber genau in der selben Zeit hast du bei LNP angefangen und das hast du jetzt zehn Jahre durchgezogen, Wie passt denn das zusammen.
Linus Neumann
Ja, das also ähm, also der Job, den ich da eingestiegen bin, war durchaus stressig. Das hatte ich mir vielleicht auch äh ähm anfangs noch unterschätzt, ähm und ich war natürlich auch auf eine Weise froh, dem Thema irgendwie so ein bisschen, nah bleiben zu können. Es ist ja so, äh Judith Judith Horchert hat sich da tierisch äh drüber nee, nicht tierisch drüber aufgeregt, aber sie war ein bisschen gekränkt. Ähm, Also ich siehe nämlich bei der Logbuch Netzpolitik zweihundertsechsundfünfzig oder was? Die zweihundert, wo sie zu Gast war, ähm, Angekündigt habe, mit irgendjemand muss auch die Meldungen schreiben, die wir verlesen, ne? Und sie dann sagte so, hör mal, pass mal auf, ne, ich bin der Ressortleiterin bei Spiegel Netzwerk und wir machen hier keine Meldungen, wir arbeiten journalistisch, hat sie auch recht gehabt. Aber mir war ich dachte damals noch so ein bisschen so, ach ja, weißt du, hier äh Mobile Max oder nee das hieß damals noch Mobile, Max oder Freakshow, habe ich gesagt, gut, die lesen den ganzen Tag äh, wie ihre Apple News und äh einmal die Woche oder alle zwei Wochen quatschen die drüber. Und da habe ich mir gedacht, das mache ich ja auch. Also es ist auch tatsächlich so, viele fragen mich so, ja äh wie viel Vorbereitungszeit ist Lokbuch Netzpolitik? Hm. Die Antwort ist, nicht einfach zu machen, weil äh ich müsste jetzt trennen, was ist Lokbuch Netzpolitik Vorbereitungszeit und was ist mein ganz normaler Medienkonsum? Und meistens, Ist es, dass ich einfach nur ähm in all meinen Browsern, die ich so nutze, einen Knopf habe? Das ist was für Logbuch Netzpolitik. Die Artikel lese und am Ende nur noch kurz sortieren muss, was die Woche oder in der Zeit war. Ähm. Wenn ich das aber mal eine Zeit lang nicht mache, weil ich Urlaub mache, dann habe ich natürlich auch äh lange Vorbereitungszeiten. Aber, insgesamt also weiß ich nicht, ist jetzt natürlich schwer zu sagen, aber diese Themen, ich lese das wirklich aus eigenem Interesse, Aus eigenem Interesse und nicht, weil ich denke, okay, ich muss immer gucken, ob eine Presseanfrage an den CCC kommt, die ich beantworten muss oder ich muss immer am Ball bleiben, damit ich die nächste Logbuch Netzkritik machen kann, sondern ich lese sie auch wirklich aus eigenem Interesse, und äh so habe ich mir dann Logbuch Netzpolitik eben auch, relativ einfach vorgestellt und es ist in den meisten Zeiten halt auch relativ einfach gewesen, weil ich die Themen ohnehin auf dem Schirm habe. Aber manchmal gibt's halt auch anstrengende Wochen, wo ich dann, was weiß ich, im komplizierten Projekt bin und dazu gar nichts mehr komme und dann ist Lokbuch Netzpolitik halt auf einmal eine Last, und dann muss ich irgendwie noch spät nachts Nachrichten, schlechte Nachrichten lesen und das ist dann nicht ganz so cool.
Tim Pritlove
Also diesen Wochenrhythmus durchzuhalten ist für dich ganz schön tough. Äh ja, da braucht man wirklich eine ziemliche, Disziplin und ich merke das auch immer, wie ich an anderen Formaten manchmal scheitere und dann will man irgendwie auch nicht. Man ist jetzt auch nicht so oder so, dass wir jetzt gleich durch den Schlamm gezogen werden, wenn jetzt meine Sendung nicht rauskommt so, aber man will sich ja auch selber da treu bleiben auf der einen Seite und auf der anderen Seite sind bestimmte Themen dann halt auch irgendwann schon auch nicht mehr spannend, wenn man sie nicht regelmäßig begleitet. Das ist einfach eine ganz andere Art und Weise. Der Begleitung gewisser Hinsicht, also wo ich ein bisschen stolz drauf bin, was, glaube ich, am Anfang von Podcast-Projekten viele auch übersehen, ist die Einschätzung, Wie oft eigentlich ein Format erscheinen muss, die ist schon entscheidend so, also Wochen, Regelmäßigkeit ist was ganz anderes, als eine zwei Wochen Regelmäßigkeit als ein drei Wochen Regelmäßigkeit. Da die richtige Balance zu finden ist schwierig und dann nimmt man sich halt auch einiges mit Freunden. Es gibt ja sogar Leute, die täglich oder irgendwie zweimal, dreimal die Woche äh was machen, das das, das, das ist schon totaler Ausnahmezustand in gewisser Hinsicht. Ja. Also ich finde, wir haben's da im Großen und Ganzen ganz gut getroffen. Ich meine, vierhundert Sendungen, zehn Jahre, gut, wir haben ja noch nicht zehn Jahre voll. Die haben wir dann im im wann haben wir die voll? November, September.
Andre Meister
September oder so, hatte ich vorhin geguckt.
Tim Pritlove
Ähm gut, kommen ja noch ein paar.
Andre Meister
Achtundzwanzigster zehnter zwanzig elf.
Tim Pritlove
Ja, also was weiß ich, aber haltbar, es gibt ja immer Sommerpause und solche solche Geschichten, das passt schon. Und das ist ähm funktioniert noch und mal gucken, wie lange es weiter funktioniert.
Andre Meister
Ich wollte dich eigentlich fragen, ob's das geworden ist, was du dir am Anfang überlegt hast, aber ich weiß, dass du da sehr ähm fluide bist, wir starten mal ein Projekt und gucken, wo sich das hin entwickelt und offensichtlich hast du noch genug Lust dran und Bock drauf, trotz aller Ehestreitigkeiten, das weiter durchzuziehen, aber zu unterm Strich ist es schon eins.
Tim Pritlove
Ist es genau das geworden, was ich wollte. Okay. Also das war schon das, was ich so im Sinn hatte. Weil dieses auch die, Also ich finde das Format spielt sehr gut die Stärke von Podcasts aus. Und das, das ist vielleicht auch das, was so ein bisschen den Reiz macht, weil ich persönlich und das war so auch so ein Antriebsfehler. Ich dachte mir so, ja okay, nett, politisches Geschehen, alles ganz interessant. Man kann da viel lesen, Aber in dem Moment, wo man dann irgendwie nicht mehr so richtig, Interessiert ist, dann reißt es bei Textversorgung schnell ab. Und Podcasts haben einfach den Vorteil, oder zumindest finde ich es, dass der die primäre Dienstleistung, die man über Podcast sehr gut liefern kann, ist diese fortwährende Kontextualisierung und dieses fortwährende Kommentieren und äh das ist das man doch recht faul sein kann beim Konsumieren dieser Information, kommt einem schon irgendwie entgegen. Klar kann man auch einen Podcast so unaufmerksam hören, dass man gar nichts mitbekommt. Aber wenn man jetzt einfach sagt, so ich könnte mir jetzt nicht fünfzig Artikel dazu durchlesen so, aber ich lasse mir gerne mal zusammenfassen, irgendwie was diese Woche wieder äh an histopischen äh Kram passiert ist und wenn Leute dazu auch noch ein bisschen kichern können, geht's mir gleich viel besser. Es ist schon dann auch irgendwie eine spezifische Dienstleistung. Und ich glaube, an der Stelle erfüllt das Format dann äh die Erwartungen ganz gut. Das ist halt einfach die der Vorteil. Und deswegen, wie Linus das Fulda auch schon gesagt hat, deswegen ist es, glaube ich, auch grundsätzlich wichtig, gilt für alle Formate, dass man den Humor dabei nicht verliert. Also es ist, dass man, dass man eben auch äh sichtbar machen, äh sichtbar macht, dass man eben so, auch irgendwie potenziell überfordert ist mit allem, dass man nicht immer irgendwie ist, was er, was einem ja gut recherchierte Artikel irgendwie immer versuchen oder nicht versuchen weiß zu machen, aber was so so Nebeneffekt ist, so dieses so hier wir haben total die Scheckungen und äh das ist das, was wir derzeit so alles rausgefunden haben und das weiß auch jeder.
Linus Neumann
Den Eindruck zum Beispiel vermitteln wir.
Tim Pritlove
So und da kann dann jeder auch so ein bisschen mitführen und so so ja, ich bin auch total überfordert. So gut, dass es den auch so geht. Hm. Andererseits kann man aber auch eben diese diese tumpe äh Idiotie der Politik auch gleichermaßen dann äh dadurch auch darstellen und irgendwie auch klarmachen, dass so der der Endgegner auch nicht so groß und und und muskulös ist es, wie er sich selber immer geriert, sondern dass sie in gewisser Hinsicht auch angreifbar sind und äh auch nur dummes Zeug kriegen.
Linus Neumann
In gewisser Hinsicht auch angreifbar, ist ein sehr schöner Euphonismus. Das ist eh, also das ist eine Sache, die jetzt sich nicht durch den Podcast, aber irgendwie im Leben gelernt habe, ist, dass sie dass egal, wo du hinkommst, die alle irgendwie nur mit Wasser kochen, wenn du Glück hast, Wenn du Glück hast, nehmen die Wasser und ähm das ähm ja, das ist so eine so eine Erkenntnis. Die musste ich irgendwie bekommen. Ich habe irgendwie, ich habe irgendwie tatsächlich gehofft in meinem Leben, da kommt irgendwann nochmal was, wo ich wo ich wirklich mit Profis zu tun habe. Aber ähm.
Tim Pritlove
War nicht so.
Linus Neumann
Nee. Also ist schon, Es es macht ja auch Sinn, sich wirklich mal über diese Strukturen Gedanken zu machen, unter denen jeweilige die jeweiligen Institutionen oder die jeweiligen Büros und, Koalition und Opposition und sonst was agieren. Das sind ja auch Dinge, wo du äh Andre, ähm noch viel mehr Einsichten auch gesammelt hast in den letzten zehn Jahren jetzt ungefähr als ich, über was was läuft da wirklich zwischen dem und dem und hier und äh ähm Mitarbeitern und äh was die SPD gerade mit der CDU, CSU oder, Also Deal ist natürlich also jetzt Deal nicht im Sinne Be Art of the Deal oder vielleicht doch genau in dem Sinne so. Äh und äh Thomas, du hast mir auch sehr viel erzählt von den politischen Geschehnissen in Österreich. Die werden ja durchaus in den letzten Jahren auch äh turbulenter als in Deutschland, ne. Wir haben, seit sechzehn Jahren das Gleiche in unterschiedlichen Farben, den kompletten Regenbogen haben wir nie erreicht, wo jetzt noch mal dem Tagrechnung zu tragen, aber, Ja, so.
Thomas Lohninger
Das Wichtige ist an allen Ecken, es sind immer nur Menschen. Politik wird von Menschen gemacht, Wirklichkeit ist der ganze Podcast hier ein Weg auch, das wieder menschlich zu greifen, und auch wenn man dahinter steht, auch wenn man vielleicht sogar selber dran beteiligt ist in der einen oder anderen Form, ja, Hochachtung vor diesen Dingen ist eigentlich nicht angebracht. Ähm man sieht, dass da ja halt auch Leute mit ihren Motiven versuchen ähm die Runden zu kommen und, vor allem eben Selbsterhalt, dass das stärkste politische Motiv, was es gibt.
Linus Neumann
Und versuch mal, versuch mal mit zehntausend Nebeneinkünften im Monat über die Runden zu kommen, weißt du? Ja du, das ist ein hartes Brot. Äh ja, guck dir den Jens Spahn an, der will auch nur über die Runden kommen, ja.
Thomas Lohninger
Das Schlimme ist, die glauben das wirklich. Die schlimme ist, das ist nicht so, ich kann mich jetzt ausrasten, ich hab's geschafft. Ich glaube, die Einstellung findest du bei den seltesten Menschen mit Macht.
Linus Neumann
In den Kreisen, äh wo die verkehren, sind das auch ganz kleine arme Würstchen, es ist ja wirklich, die kommen sicher wie die Doofen vor.
Andre Meister
Promo Vision. Ich habe vorne, dass du mich angesprochen hast. Versucht, eine komische Überleitung zu machen, aber jetzt passiert tatsächlich, also je weniger man weiß, wie Würste und Gesetze gemacht werden, desto besser schläft man, meint ihr, es geht euren Hörer innen genauso? Je weniger man weiß wie dieses Lo, kommt, desto besser ist es, Hauptsache der stimmt.
Tim Pritlove
Das sollten diese Sendung die veröffentlichen.
Linus Neumann
Sagen so, bei den Würsten konnte ich wenigstens zweitausenddrei Vegetarier werden.
Andre Meister
Nicht. Aber äh die Podcast hältst du auch schon zehn Jahre durch.
Tim Pritlove
Oh man. Leute, ich glaube, wir haben das Ende erreicht. Das war super.
Andre Meister
Abgewürgt, aber erst rechtzeitig zur zweiten Halbzeit.
Linus Neumann
Nein, perfekt. Dritte, dritte Halbzeit ist entscheidend. So, ich habe fünf Kilo Glitter, In allen Farben. Dritte Halbzeit machen wir heute hier. Also draußen. Thomas, vielen Dank für alle deine Beiträge zu Logbuch Netzpolitik Ähm vielen Dank für dein Engagement in Edri und Epicenter Works und die vielen politischen Erfolge, die wir jetzt in dieser Sendung gar nicht mehr oder gar nicht so behandelt haben, die du ja gerade in Österreich, insbesondere auch gefeiert hast und auch auf der EU-Ebene, Andre, vielen Dank für das Kompensierende. Danke, dass du so schön meine Fußstoffe bei Nestpopic org getreten bist. Für äh wirklich ein.
Andre Meister
Auf dem Team von Netzpolitik steht auch äh übernimmt für Linus, wenn er nicht da ist, entweder zu Gast oder als Vertretung von Linus, wenn dieser verhindert ist. Ja, vielen Dank.
Tim Pritlove
Da weiß ich nichts von, das muss nachher gebracht haben.
Linus Neumann
Nein, ich habe äh Andre, ich habe es ja schon öfter gesagt, du hast äh du persönlich hast äh Journalismus und Politik in Deutschland auf viele Ebenen geprägt dafür. Vielen herzlichen Dank und alle meine Anerkennung.
Andre Meister
Na ja, wollen wir's ein bisschen tiefer hängen. Danke, danke und uns alle und danke auch für viele Folgen, die ich mit vielen Podcasts verbringen durfte.
Linus Neumann
Und Tim, danke, dass das mit der Metaebene heute noch in Griff bekommen hast. Mach dir nichts draus.
Tim Pritlove
Hauptsache, es funktioniert.
Linus Neumann
Ach so und danke für zehn Jahre Logbuch Netzpolitik. Zehn Jahre sind's ja noch nicht, vierhundert Folgen Logbuchnetzpolitik mit allen Ups and Downs. Äh das ist äh die, die längste und wichtigste Beziehung meines Lebens.
Andre Meister
Ich doch. Was war das vorhin für eine Hochzeit? Ich habe den.
Tim Pritlove
Es hat, hat so was.
Andre Meister
Rosen oder so.
Tim Pritlove
Was sind schon Drogen, was sind schon Frauen, wenn man auch eine Podcast-Beziehung haben kann.
Linus Neumann
Wenn man sie wöchentlich über Logbuch, über Netzpolitik unterhalten kann, das ist.
Andre Meister
Aber eine Frage hätte ich noch an Hörerinnen. Ich weiß noch nicht, wo die gut zu beantworten äh wäre.
Linus Neumann
Immer in den Kommentaren.
Andre Meister
Einer der gefühlt nicht allzu viele Personen, die tatsächlich alle diese vierhundert Folgen gehört haben. Äh ich habe das Gefühl, da gibt's mehrere Dutzend. Äh ich habe nicht so ganz ich weiß mir nicht so ganz, ob's da mehrere hundert, das ist jetzt nicht so einfach im Kommentar plus eins zu sagen oder so, Mittel, das auszudrücken habe ich nicht, aber das wäre schon mal interessant, wer jetzt was war das Wort? Fünfundzwanzig Stunden am Stück.
Linus Neumann
Nicht am am Stück ist hart, also die.
Andre Meister
Nee, in der Summe fünfundzwanzig am Stück, aber verteilt über zehn Jahre oder auch in äh anderen äh Intervallen gehört hat.
Linus Neumann
Ich kann meine einfache Sache sagen, das das könnten mehrere tausend Leute sein.
Andre Meister
In der Theorie. Das sind die, die jetzt runtergeladen haben.
Linus Neumann
Äh nee und das liegt ganz einfach daran, dass dieser Logbuch Netzpolitik Podcast irgendwie mit der ersten Folge fünftausend Abonnenten hatte. Ist natürlich auch das ist so ein bisschen der Prit-Love-Bonus, äh für den andere Podcast halt äh lange arbeiten mussten, aber äh oder was auch immer, welche Erwähnungen Tim irgendwo geschaffen hat, hat, glaube ich, zu Beginn dazu geführt, dass wir äh, umgehen ein paar tausend Hörerinnen hatten. Und jetzt wäre meine Hoffnung, dass wir vielleicht ein paar von denen äh halten konnten.
Andre Meister
Zehn Jahre jede Sendung.
Tim Pritlove
Als ich jede Sendung kann ich mir irgendwie nicht so richtig, aber ich habe ja noch nicht mal jede Sendung gehört.
Linus Neumann
Den Eindruck hatte ich auch mal.
Andre Meister
Ehepaar.
Tim Pritlove
Okay, let's let's go. Äh.
Linus Neumann
Also ihr könnt in den Kommentaren anmerken, dass ihr alle Sendungen gehört habt und dann.
Tim Pritlove
Glauben wir euch das einfach.
Linus Neumann
Machen wir kommen noch so ein paar Quizfragen.
Thomas Lohninger
Okay. Dank dir Linus, danke euch.
Andre Meister
Alles Gute zum, na, nicht fast Geburtstag, zum Jubiläum.
Tim Pritlove
Mal gucken, ob wir zu dem zu dem kalendarischen dann auch mal wieder die Sache mit diesen Events machen können. Das ist äh glaube ich doch ein bisschen offen, aber irgendwann.
Andre Meister
Musste noch ein bisschen aufräumen in der Mitte.
Tim Pritlove
Haben wir auch das.
Linus Neumann
Also das zehnjährige Jubiläum steht auf jeden Fall unter dem Motto Delta.
Tim Pritlove
Tschüss, das war's, bis bald.
Linus Neumann
Tschau, tschau, vielen Dank.

Shownotes



Check-in

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Untersuchungsausschuss

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LNP399 Darknet für die Hosentasche

Ein Logbuch:Netzpolitik Spezial zu Telegram

Wir begrüßen Max Hoppenstedt, Journalist beim Netzwelt-Ressort des Spiegels und Experte für die Untiefen und Besonderheiten des Messenger-Dienstes Telegram. Wir sprechen mit Max über das, was bei Telegram abgeht, über die Hintergründe der Drahtzieher und warum derzit noch so recht kein Staat nachhaltig Druck auf den Dienst ausüben konnte.

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Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann
Guten Morgen Tim.
Tim Pritlove
Ich glaube, diese Sendung hat so viel Veröffentlichungspotential, die wird bestimmt bald wieder gelöscht.
Linus Neumann
Die wird nicht lange online bleiben, wir müssen auf jeden Fall unseren alternativen Kanal und unsere Veröffentlichung erwähnen und folgt uns in unserem Telegram-Kanal, unbedingt.
Tim Pritlove
Lokbuch, Netzpolitik Nummer dreihundertneunundneunzig. Da brauche ich hundertneunundneunzig, die Spannung steigt und ähm Bevor wir auf was auch immer die vierhundert sind, gehen, dachten wir uns, machen wir nochmal ein kleines Spezial zwischendurch, haben wir sonst nichts zu tun, ne.
Linus Neumann
Genau und wir haben vor allem ein Thema äh identifiziert. Zudem wir relativ viele Fragen bekommen, auch so ja in Kommentaren und Mails. Und dass wir noch nie so wirklich abschließend behandelt haben, insbesondere auch ähm in der letzten Sendung, dass nochmal festgestellt haben. Und darüber geht es einfach um den Messenger. Telegramm.
Tim Pritlove
Genau. Telegramm und überhaupt die ganze äh Frage von bösen Kanälen im Internet und wo lauert das böse und was tun wir dagegen? Und da wir da überhaupt keinerlei Kompetenz haben, wie ihr ja wisst, haben wir uns äh noch den Max eingeladen, nämlich Max, hallo Max. Max, du bist Journalist, das kann man, glaube ich, äh so festhalten, ne. Wie bist du denn dazu gekommen?
Max Hoppenstedt
Journalismus ähm bin ich, eigentlich gekommen, ähm als beziehungsweise Journalist, würde ich sagen, also mich interessieren so alle Themen irgendwie an der Schnittstelle von von Technik und Gesellschaft und weiß nicht, ob man's schon für Technik und, Internet und was da so passiert äh interessiert und ähm dann irgendwann festgestellt, dass es einfach in der öffentlichen Debatte total wenig. Beleuchtet wird, die Politik oft wenig auf dem Schirm hat oder nicht korrekt auf dem Schirm hat, was da passiert und. Dann ähm haben wir an den deutschen Ableger von dem Tech-Magazin Motherboard von ähm Weiß gegründet. Das war zweitausend ähm dreizehn, kurz nach den. Snowden-Enthüllung und das war irgendwie. Ja, das war irgendwie so ein Portal, wo wir halt irgendwie Geschichten erzählen wollten, kenntnisreich oder Berichterstattung, kenntnisreich irgendwie übers Internet. Gleichzeitig kritisch, aber gleichzeitig auch nicht die Technik irgendwie so, verteufeln, das hat man ja auch manchmal, wenn's um um Tech-Portale geht äh und Berichterstattung, ähm also jetzt nicht, Medien speziell, sondern so große Tech Medien. Genau und irgendwie so ähm ging's dann immer weiter zwischen. Spiegel ähm als Journalist und ja, einfach mache gerne Recherche zu komplizierten Dingen im Internet.
Tim Pritlove
Aber was er denn schon immer äh computeraffin oder ist das jetzt eher etwas, was du dir so übergeholfen hast?
Max Hoppenstedt
Ich war irgendwie schon immer so Internetkultur affin, würde ich sagen. Also das wirklich so seit seit Jugendzeiten, dass ich irgendwie ja, einfach Internetkultur, Netzkultur, alles, was da passiert. So spannend fand ich mir jetzt nicht der, absolute äh Programmierer oder so, das nicht.
Tim Pritlove
Du hast mir so mehme gepostet auf Fortschalten und so.
Max Hoppenstedt
Sozusagen, genau. Äh steht im Lebenslauf, äh Beispiel, Meme of Ford.
Tim Pritlove
Ja, ich meine, das das ist ja in der Tat auch schon wirklich eine eine valide ähm, Kompetenz, ne, die die sicherlich vielen total abgeht so. Ich meine, unsere äh oder meine Generation viel mehr. Sind ja so äh was weiß ich, so diese diese frühkindliche Beschäftigung hat ja quasi intensive technische Basisarbeit überhaupt vorausgesetzt, um überhaupt, ganze nutzbar zu machen, während's halt später dann alles schon sich soweit äh entfaltet hat, dass die Art und Weise, wie man jetzt mit diesem Netz tanzt, auf viele Arten äh erfolgen kann und ich fand grad so diese ganze Auseinandersetzung als kulturelles Phänomen, äh hatte dann schon doch noch mal so eine eigene Qualität und. Aber auch so ein. Wissen über das Netz, wenn man das jetzt überhaupt nicht hat oder sich's nicht zumindest mal ansatzweise herangeführt hat, dann versteht man ja auch einfach gar vieles nicht mehr oder man versteht potenziell auch so vieles falsch.
Max Hoppenstedt
Total und dann muss man wieder bei nachgucken und da stehen dann wieder sieben Erklärungen von den fünf nicht richtig sind und drei fehlen. Ähm. Aber das ist halt, da steckt auch genau so diese Ambivalenz drin, ne, die ich halt auch äh total spannend finde, also das ist glaube ich oft in Deutschland die Perspektive, vielleicht ändert sich das auch ein bisschen, aber lange gewesen in der öffentlichen Debatte, so die Technik zu zu verteufeln. Und zu zu kritisieren und zu sagen, das ist alles schlecht, aber ich meine jetzt grade Memes und so, das ist also man kann mit nicht vielen Sachen, man kann mit vielen Sachen mehr Spaß haben, aber man kann mit München auch ziemlich viel Spaß haben. Ähm, aber gleichzeitig die Orte, an denen die entstehen, sind natürlich manchmal auch total düster so und es es kommt halt darauf an, wie wir mit der Technik umgehen und dass wir irgendwie wissen, was da passiert und da irgendwie als Gesellschaft eine realistische Einschätzung. Und das war dann irgendwie auch so für mich das Ding, wo ich gemerkt habe, okay, das ist halt echt ein Thema, wo man viel drüber berichten und sich angucken kann und es ist irgendwie spannend, ähm.
Tim Pritlove
Hast du, was ist denn dein Eindruck, wie, sagen wir mal, zumindest der Deutsche journalistische, die journalistische Branche da aufgeholt hat, also wie gut hat äh der Journalismus ähm das Netz im Blick mittlerweile.
Max Hoppenstedt
Ich glaube, es gibt selten noch irgendwie Killerspieldebatten, das ist ja so das unsäglichste Beispiel für. Ist so eine total Technik ähm äh ja absurderweise auch eine total technikgläubige Position, ne, wo man sagt, A Computerspiel A geht ins Gehirn des Menschen über, ah Killer, also A so Amoklauf, mal ganz banal runtergebrochen. Ich glaube, das gibt's irgendwie. Selten nur noch, es gibt schon echt viele gute Portale und auch viele gute junge Journalistinnen, Journalisten, die sich diese Themen. Angucken, gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass da immer noch total viel, und und Raum wäre, was passiert einfach so viel Spannendes im Netz und mit dem Netz und ähm. Ja, das wird auch irgendwie nicht mehr. Weniger offensichtlicher Weise und ich glaube, dass wir immer noch nicht genug aufgeklärt sind. Ich meine, wenn man sich große Politik anguckt, keine Ahnung, der jetzt ein aktuelles Beispiel, der Verfassungsschutzbericht. Das ist halt auch wieder bei, wenn's um Internet geht, auch irgendwie wieder, so, weiß ich nicht, wie viel Jahre zurück? So, ah, jetzt neue Rechte, an Taius Verlag und so, so come on, wenn du dich mit Rechtsextremismus aus so einem Netz beschäftigt hast, dann ist das so ein wahnsinnig alter Hut und ich gleichzeitig habe ich nicht das Gefühl, dass diese, Potentiale von dem wie neue Rechte im Netz rekrutiert, komplett in allen Verfassungsschutzämtern und Ebenen dieses Dienstes verstanden werden immer. So und das ist natürlich ein Problem für uns als Gesellschaft.
Tim Pritlove
Wobei beim Verfassungsschutz bin ich mir aber nicht so sicher, ob sie es nicht wissen oder ob sie nicht zugeben wollen.
Max Hoppenstedt
Ja, dass es äh manchmal nicht so einfach zu sagen.
Tim Pritlove
Ja. Okay, also du sagst im Prinzip, Journalismus hat hat äh hat aufgeholt. Das äh meine gut, beim Spiegel, im Spiegel muss man ja zu Gute halten, wirklich ähm also mit Spiegel Online war ja Spiegel schon. Echt weit vorne. Also da da haben sie ja zum richtigen Zeitpunkt äh Dinge nicht verhindert und das hat ihnen dann, glaube ich, Riesenvorsprung gegeben. Hast du den Eindruck, dass sich das äh da redaktionell noch noch noch abbildet, dass das sozusagen, dass dass dieser Vorsprung in gewisser Hinsicht sich. Noch zeigt, dass der mal da war.
Max Hoppenstedt
Also ich bin erst zum Spiegel gekommen, nachdem die Fusionierung jetzt war, jetzt ist es ja irgendwie, also von Spiegel online und im Spiegel Verlag, jetzt ist es Spiegel DE. Ich finde, grade Netzthemen, ich. Habe das Glück, da irgendwie in einer tollen Redaktion zu sein, ähm die Netzwelt halt, die halt genau diesen, Fokus irgendwie hat, den ich auch spannend finde, so netzaffine Themen. Für ein breites Publikum mit der ja mit mit politischer Berichterstattung zu verbinden und aufzubereiten sowohl irgendwie mal was Nerdiges zu machen als auch irgendwie so die großen. Sich anzugucken, dass das finde ich schon super und das finde ich auch total wichtig, dass. Das fände ich klasse, wenn jede größere Zeitung irgendwie wirklich ein gutes, digitales hätte und das auch investigativ auch arbeiten kann. Finde ich schon wichtig.
Tim Pritlove
Ja, wir hatten ja auch schon mal äh eine Kollegin von dir ähm bei uns, bei zweihundert. Also. Genau zur Hälfte sozusagen die Judith äh horchert, die ja auch schon ähm da lange mitschreibt, und ja, es äh eigentlich immer wieder auch gut zu sehen, dass der Spiegel durchaus äh in der Lage ist, Talent anzuwärmen. Insofern bist du äh perfekt Perfekt eingestellt, um hier uns auch mal berichten zu können. Denn du hast ja einen. Schwerpunkt ähm dir äh rausgearbeitet in den letzten Jahren, nämlich eben Telegram, haben wir ja schon erwähnt, da wollen wir heute mal so ein bisschen drüber äh quatschen. Ich glaube, mit dem Linus hat's du aber auch schon äh mehr Kontakt, ne?
Linus Neumann
Wir haben uns eigentlich, glaube ich, wenn ich das richtig erinnere, Max, du über Telegramm kennengelernt, das war wahrscheinlich.
Max Hoppenstedt
Klingt jetzt falsch, Linus. Über das Feature Groups mir bei?
Linus Neumann
Über diese äh und zwar äh wir haben uns kennengelernt durch die old school Society auf Telegram, um es mal ganz hart zu sagen, das das hatte ich auch glaube ich hier in Lokbuch Netzpolitik damals besprochen. Da war Max noch bei weiß und es ging da um. Die die Art und Weise, wie die Polizei einen eine rechte Chatgruppe abgehört hat und die nannte sich. Old School Society und der Gast ein Strafverfahren und die wurden irgendwie verboten oder so. Und da ging es, wenn ich das richtig erinnere, darum, dass. Es eben in diesem Ermittlungsverfahren auftauchte, dass sie diesen Gruppenchat hatten und ähm wir haben nachvollzogen, wie sie es denn im Zweifelsfall angestellt haben. Habe ich das richtig in Erinnerung, Max?
Max Hoppenstedt
Ja genau, also die Oldschool zur Zeit, die das war sozusagen nicht das, was man heute als rechte Chatgruppe meist bezeichnet so im Sinne von rechte Chatgruppe im Polizeibereich, sondern es ist ganz kleine Gruppe gewesen, die von den äh Ermittlern der Staatsanwaltschaft als auch dann entsprechenden Urteilen bestätigt als rechtsterroristische Gruppe. Die haben Anschläge geplant. Also die haben auf Telegram gechattet in im Sinne von. Weiß ich nicht, man müsste mal Moscheen angreifen und so und ähm dann auch schon konkret über Tatmittel und dann haben die Ermittler zugegriffen. Und ähm turns out, die hatten halt diese Chatnachrichten, die oder die tauchten dann irgendwie im im Ermittlungsverfahren auf und dann dachten die ähm dachte die Verteidigung dass da ein SS sieben Angriff stattgefunden hätte, und ähm das war eigentlich ursprünglich mein mein Zugang zum Thema und da da haben wir, glaube ich, damals auch drüber gesprochen, das wäre natürlich total krass. So, deutsche Polizei macht SS sieben auf eine Chatgruppe oder Bundeskriminalamt oder wer auch immer, ne? Das war total unklar, es war beim Generalbundesanwalt aufgehangen, das Verfahren damals, also wegen Terror und so, also echt großes Verfahren. Und das war aber nicht so, sondern die haben sozusagen dann viel einfacheren Trick gemacht. Die haben nämlich ein zweites Gerät angemeldet. Auf dem Telegramm Account der Verdächtigen, die SMS konnten sie abfangen, weil sie eine richterliche Erlaubnis hatten zur Telekommunikationsüberwachung. Und das ist ja ein Feature sozusagen, wenn du, weiß ich nicht, da auf deinem iPad oder auf deinem deinem äh was weiß ich, welchem welchem Pad die ähm. Chats auch lesen willst von Telegram, dann kannst du ein zweites Gerät anmelden. Und so konnten sie halt mitlesen. Und das haben wir dann damals äh uns angeguckt und. Nachvollzogen und ähm berichtet und das äh genau so so äh war das damals mit Old School Society, was ich immer noch irgendwie. Lustigen Namen finde rechtsterroristische Gruppe, wenn ich so drüber nachdenke.
Linus Neumann
Und du bist dann irgendwie, also ich weiß, wir hatten immer mal wieder Austausch zu dem Thema, dann hast du mich irgendwann mal gefragt, hör mal, ey, dieses Telegramm da, der Typ, der Pavel, worauf oder wie der heißt. Kennst du den vielleicht? Ich würd mal mit ihm sprechen und ja so kam es eigentlich dann auch zu dieser Sendung, dass also ich wusste immer so, wir haben ja auch in vielen anderen Themenbereichen irgendwie miteinander zu tun gehabt, aber ich wusste immer so, okay, Hopenstedt, der interessiert sich für Telegram. Und jetzt kam, endlich würde ich sagen so deine große Spiegelstory zu dem Thema. Kann man schon so sagen, oder?
Max Hoppenstedt
Ja, also ich finde Telegram einfach wirklich schon seitdem total spannend. Ich meine, das war damals noch so firmierte das oft in der Öffentlichkeit, so unter dem liebsten Messenger des sogenannten Islamischen Staats. Ähm und der Krypto-Messenger Telegram und so und das waren ja damals schon so ein paar Missverständnisse. Da werden wir bestimmt auch nochmal drüber reden, aber, Es stimmt natürlich, dass Chats dort Ende zu verendet verschlüsselt sein können, auch tatsächlich vor WhatsApp hatten sie das Feature schon, dass man Ende zu Ende verschlüsselt chatten kann. Ähm. Kann man sagen, NSN-Verschlüsselung vor WhatsApp schon sozusagen zu gebracht. Aber es ist nie standardmäßig Ende zu Ende verschlüsselt, was eben den Ermittlern auch geholfen hat, da äh mitzulesen auf dem zweiten Gerät und das wussten ganz viele Leute nicht. Und so gibt's also total viele Missverständnisse dadrum und gleichzeitig halt so wer steckt dahinter genau und damals gab es irgendwie immer mal wieder so Berichte und Andeutungen und das. Die dann auch selber später bestätigt, dass die teilweise in Berlin waren und und irgendwie das Entwickler teilweise hier in Berlin saßen, da hatte ich noch so die naive Vorstellung, okay, keine Ahnung, die muss doch irgendjemand kennen, wenn die hier in Berlin sitzen und einer der weltgrößten Messenger, so, da wird dort doch irgendjemand über Ecken, die kennen und ich glaube, das waren total viele Journalisten irgendwie, versucht, was hinter diesem Briefkasten rauszukriegen, der den's hier in Berlin gegeben haben soll. Hat natürlich nicht geklappt, aber seitdem interessiere ich mich halt irgendwie total für dieses Unternehmen und es ist ja. Massivst gewachsen. Das ist ja jetzt gar nicht mehr so der liebste Messenger des IS. Jetzt ist es vielleicht der liebste Messenger, der der Querdenker, glaubt man so in der Öffentlichkeit. Gleichzeitig ist so die liebste Ausweichplattform von von WhatsApp, ne, nachdem, jetzt Anfang des Jahres halt diese neuen WhatsApp-Nutzungsbedingungen gab und Leute plötzlich gemerkt haben, dass der Datenschutz auf WhatsApp vielleicht doch nicht so gut ist, wie sie immer dachten. Und dann irgendwie zu anderen Messengern wechseln wollten.
Linus Neumann
Hatte Telegram da echt mehr Zuwachs als Signal?
Max Hoppenstedt
Telegram hat mehr neue Nutzer gewonnen, die haben äh alleine im Januar mehr als ähm. Ich müsste die genaue Zahl nachgucken, aber ich glaube, also mehrere Millionen. Ich glaube, fünfundzwanzig Millionen haben sie gesagt, an neuen Nutzerinnen und Nutzern bekommen. Das war auf jeden Fall deutlich mehr als Signal. Global jetzt, ne? Man man kann natürlich immer nicht sagen, ob diese fünfundzwanzig Millionen, wenn die Zahl jetzt stimmt, nagelt mich nicht drauf fest, aber es ist auf jeden Fall in diesem Bereich, ähm wenn wenn diese. Dass die alle WhatsApp deinstalliert haben. Das kann man jetzt natürlich nicht sagen, aber es gab total viele Neuinstallationen. Also wenn man Telegram selber hatte, kam da irgendwie so im Minuten Takt oder weiß nicht, auf deinem, du hast ja letztes Mal erzählt, Linus irgendwie deinen Burner vorne, hast du auch Telefon, was wahrscheinlich deine Kontakte synchronisiert, hoffe ich, aber ähm. Wenn du das gemacht hättest, dann hättest du da im Minutentakt oder oder ja alle Viertelstunde gesehen, der ist auch auf Telegram, der ist auch auf Telegram, die ist auf Telegramm, die ist auf Telegramm. Das ist natürlich schon ähm ja irgendwie komisch, auch sozusagen so. Journalisten prominente Personen, bekannte Personen, ähm haben dann Telegram sich äh auch geholt, weil sie irgendwie ähm ja das. Für eine gute Idee hielten oder eine spannende Plattform. Was es vielleicht auch ist so, das das hat auch total viele Vorteile das muss man auch sagen, ähm aber genau.
Tim Pritlove
Bevor wir vielleicht mal so auf das äh was auf Telegramm eigentlich so geht ähm kommen Du hast ja primär in deiner Story ein bisschen so zu dem Hintergrund und dann speziell eben auch auf diese Gründungsfigur da hin äh recherchiert, was wie bist du da ran gegangen? Was hast du denn da bei heraus bekommen? Was was so dein Eindruck, was ist das für ein Unternehmen?
Max Hoppenstedt
Also ähm man muss noch dazu sagen oder das ist wichtig dazu zu sagen, dass dass ich das nicht alleine gemacht habe, das hätte ich auch niemals geschafft, sondern wir haben das sozusagen mit einem mit einem Team, beim, beim Spiegel gemacht und ähm Pavel Durov stammt ursprünglich aus aus Russland, ist jetzt zumindest laut seines Instagram-Accounts und irgendwie anderen Hinweisen immer mal wieder in in Dubai. Die Firma hat da auch einen offiziellen Firmensitz zumindest und die Kollegin Christina Hebel, die ähm Russlandkorrespondentin vom Spiegel war, mit im Team und Marcel Rosenbach, auch der sich auch mit äh Technikthemen irgendwie sehr gut ausgeht und auskennt und zu dritt haben wir uns das Thema irgendwie angeguckt und äh Christina hat dann zum Beispiel einfach im im Umfeld der Firma recherchiert. Wir haben natürlich, ganz am Anfang vor allen Dingen die immer wieder kontaktiert. Ich meine, das habe ich schon seit Jahren oder. Die die anderen beiden auch immer wieder gemacht und dieser Pavel Duroff ist einfach eine wahnsinnig spannende Figur, ist eine eine irre Geschichte. Und äh auch sehr, sozusagen ähm ja äußert sich gerne. Prägnant und pointiert öffentlich nicht mehr gegenüber Journalisten, sondern irgendwie über seinen eigenen Blog oder über Instagram, aber früher auch auf Konferenzen und sagt dann halt so Sachen wie WhatsApp, Sax, So, also er macht richtig Ansagen. Ähm natürlich im eigenen Sinne, um seinen eigenen Dienst zu bewerben, aber hat auch irgendwie äh sehr prägnante Meinungen auch gegen. Zum Beispiel Zensurbemühungen und ähm schaut sich das an und das ist einfach eine total spannende äh Figur und. Aber halt versucht den zu kontaktieren. Ja, das ist nicht so richtig was geworden ähm oder was heißt nicht so richtig, wir haben es wurde einfach nicht geantwortet.
Linus Neumann
Kannst du dir nicht einfach über Telegram kontaktieren.
Max Hoppenstedt
Natürlich, das haben wir natürlich auch gemacht, äh Mails schreiben, Chatnachrichten schreiben, ähm aber es kommt einfach keine Antwort. Von niemandem aus der Firma.
Tim Pritlove
Der Duo, ich meine, der ist ja nicht mit Telegramm gestartet, sondern der hat ja äh schon dieses V-Kontakte äh in Russland gestartet, was so ein bisschen als, Kann man, glaube ich, so als Facebook-Equivalent, glaube ich, äh locker beschreiben, nicht, dass ich das jemals äh benutzt hätte, aber. In der Zeit war er schon äh aktiv und hat da eben dazu beigetragen. Und ich denke, diese russischen äh Netze stehen ja auch immer so ein bisschen in dem Ruf oder sagen wir mal. Würde mal uns unterstellen, dass wir so ein bisschen die Sicht darauf haben. Na ja, wenn du jetzt Unternehmer in Russland bist, dann, und das haben wir ja im, im, im in dem in dem wirtschaftlichen Bereich, wo es so um physikalische Güter geht, so Energie und ne, also das ganze Big Business haben wir ja gesehen, wie wie Putin und seine äh Schergen in den letzten Jahrzehnten diese ganze Wirtschaft, die ja in den neunziger Jahren so drohte, so ein Staat im Staat zu werden, ganz gut eingeordnet bekommen. Scheint aber jetzt so, dass äh zumindest im Falle von Pavel Duro und im digitalen Space. Gar nicht so einfach zu sein scheint.
Max Hoppenstedt
Total früh ähm erkannt Pavel Dorow zusammen mit seinem Bruder Nikolai Durov, der ein paar Jahre älter ist und auch so der Techniker dahinter ist, der ist noch viel weniger in der Öffentlichkeit oder oder tritt sozusagen gar nicht in der Öffentlichkeit in Entscheidung, ist aber auch. Spannend und diesen Schein ein kongeniales Duo zu sein und haben eben beide total früh erkannt, äh was. Mit äh Social Media möglich sein wird. Also manche bezeichnen V-Kontakte auch. Du hast es jetzt ein Facebook-Equivalent genannt, manche sagen auch weniger, es schmeichelhaft einen Facebook Klon, äh während äh in Petersburg studiert hat, äh Pavel Dorf an der Uni hat er eben einfach so eine, eigentlich sozusagen so ähnlich, deswegen ist dieser Mark Zuckerbauvergleich wirklich passend. Ähnlich wie Mark Zuckerberg hat der so eine Universitätsweite Plattform ähm aufgebaut, auf der man oder zwei verschiedene, auf der man sozusagen miteinander schreiben konnte und sich austauschen konnte und so weiter und er hat total früh erkannt, was das für ein Potential äh hat und was für ein Bedarf danach eigentlich besteht. Und das, was du jetzt gerade beschrieben hast, das das ist halt, Geschichte so spannend, weil er ähm äh Pawel Durov sich öffentlich immer wieder sehr prägnant ähm gegen. Anordnung des russischen Staates gewehrt hat. Also es gibt zum Beispiel, den Fall ähm bei äh ähm V-Kontakte, dass äh bestimmte Gruppen mh Navalni beziehungsweise nicht nur Navali Protestgruppen ähm. Da gesperrt werden sollten, V-Kontakte, was damals schon mehrere Millionen Nutzer hatte, also wirklich nur große, wichtige Mobilisierungsplattformen auch war, über die eben zu Protesten aufgerufen wurde in Russland. Und äh hat das nicht gemacht, und hat halt stattdessen äh sozusagen die Anordnung, die an ihn ging vom äh FSB, vom russischen Inlandsgeheimdienst gepostet, öffentlich auf Twitter zusammen mit einem Foto eines Hundes im Hoodie, der die Zunge rausstreckt. Paar Tage später stehen halt äh steht die äh Sondereinheit äh OMO bei dem bei ihm vor der äh Tür oder beziehungsweise, in seiner Wohnung auf dem Petersburger Prachtboulevard da war das schon ein schillernder Start-up-Unternehmer, wie man vielleicht sagen würde ähm auf Boulevard in in Petersburg. So und wollen halt die Wohnung stürmen. Und das hat sich später nochmal wiederholt. Der äh hat sich immer wieder gegen. Ähm Zensur und gegen Zugriff vom Staat, vom russischen Staat am Anfang äh gewehrt öffentlich manche sagen halt, das ist nicht so sehr politische Positionierung, sondern wirtschaftliches Kalkül auch, das bringt sozusagen auch einfach Nutzer und hat die. Sicherlich da auch genutzt, dass das stimmt, aber. Es wäre auch falsch zu sagen, dass er nicht sozusagen auf bestimmte politische libertäre Ansichten hat er geäußert, äh hegt, die eben so ganz klar Antizensur sind. Von daher Ja, es gibt auch Berichte, dass es immer mal wieder irgendwie äh Anbahnungsversuche bei verschiedenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Telegram gegeben haben soll, durch den russischen Geheimdienst. Worauf selbst hat später gesagt, der FBI hätte ihnen ähm äh angesprochen, man hätte allem immer äh sozusagen widerstanden und alles zurückgewiesen und so, das sind so sehr diffuse Berichte, also. Das kann ich natürlich nicht abschließend sagen, aber. Die jetzt völlig, wie, weiß ich nicht, ein russischer Staatskonzern äh oder irgendein staatsnaher Ölkonzern in der Tasche des Kremls sind, das kann man sicherlich ausschließen.
Linus Neumann
Also man muss ja noch dazu sagen, diese V-Kontaktegeschichte mit Nawalnis-Seite und äh der wollte, wollte die, wollten sie auch Daten von ukrainischen ähm das haben, also von Demonstranten und er hat diese Dinger, diese Dinger gepostet und ist sehr kurz darauf, als äh CEO von äh VK auch äh worden, ne? Und hat dann zwanzig vierzehn äh russland verlassen mit den mit dem Satz, er hätte keine Pläne zurückzugehen und das Land sei inkompatibel äh mit Internet-Business, also da da hat er schon äh. Eine derartige ähm Entschlossenheit würde man jetzt bei Mark Zuckerberg oder Tim guckt doch ähm äh suchen, ne, dass sie, sich äh von ihrem eigenen äh aus aus ihrem eigenen Unternehmen als CEO kicken lassen und das Land verlassen, das ist schon ähm na ja, er fordert ähm. Wahrscheinlich durchaus auch Berücksichtigung und Anerkennung. Gleichzeitig ist der Typ halt ein Milliardär, der kann also für den ist Umziehen nicht so nicht so teuer, ne?
Max Hoppenstedt
Ja, als Umzugsunternehmen ist äh bezahlbar auf jeden Fall. Ja, absolut, also diese diese Geschichte da mit dem mit dem Hund im Hoodie und der Zunge raus, ist äh zwei dreizehn. Das ist. Damals die, die bis dahin landesweit größte Protestwelle ähm in Russland gewesen und das war so ein bisschen der, der Auftakt deines öffentlichen Scharmützels und das, was du, beschrieben hast, Linus ist dann halt ein Jahr später, genau, da geht's auch um Maidern, Euromeidern, Proteste, äh ukrainische Oppositionsgruppen, und ähm darauf hatte das Kapital ähm sondern auch von Investoren und da hat sich die Struktur ein bisschen gewandelt, da hatten kremelnnahe Investor, ohne dass Pavadoro auf das auch wusste oder dem oder zumindest zugestimmt hätte mehr Anteile gewonnen und so wurde er sozusagen aus dem, durfte, aber im Gegenzug, was er schon angefangen hat, während dieser Scharmützelzeit zu programmieren, Telegramm behalten, sozusagen, das erzählt man. Der der Deal gewesen ist und und Telegram ist natürlich heute viel relevanter, als VK, was halt mal wieder zeigt. Dass die Telekom ist dadurch virales irgendwie viral gewachsen. Ja, die haben nie Werbekampagne also geschaltet, muss man auch mal sagen. Und natürlich haben die nicht die gleiche Strahlkraft wie das Silicon Valley natürlicherweise, dass man sagt, okay, welche App installiere ich mir? Ja okay, WhatsApp, das ist die, die aus den USA und so weiter. Trotzdem haben die das geschafft, einen riesen Messenger aufzubauen und das liegt halt schon auch an ihren. An ihren technischen Fähigkeiten und schon auch ähm an der Bedeutung zum Beispiel für, Bürgerrechtsbewegungen in repressiven Ländern, die sich äh da eben Telegramm ausgesucht haben, das muss man schon, glaube ich, äh so konstatieren.
Tim Pritlove
Dann lass uns doch mal die äh Ist-Situation auf Telegramm jetzt mal beleuchten. Also, bin jetzt nicht so ein Heavy-User von Telegramm irgendwann mal einen Account gemacht lustigerweise, als ich äh für ein paar Tage mal in Hong Kong war, einfach weil ne dann man sofort ähm mitbekommen, dass äh andere Länder, andere Sitten, andere Kommunikationsstandards, äh Telegramm da einfach eine große Bedeutung hat. Ich meine, ich habe mich da jetzt nicht groß in die Bürgerrechtsbewegung eingeklinkt, so, aber äh es war dann sozusagen interessant zu sehen so, okay, passiert jetzt hier gerade eigentlich was, das war so kurz bevor es so richtig schlimm wurde. Und alle nur so, ja, Telegramm, Telegramm, Telegram, das ist hier irgendwie so der der Kommunikationsweg und da merkt man schon so, aha, okay, alles klar. Da äh läuft so ein bisschen was anders, Was ist so deine Wahrnehmung? Wofür sich Telegramm so als Tummel und Kommunikationsplatz etabliert hat.
Max Hoppenstedt
Also. Wie natürlich jede Tech-Plattform nimmt, muss man sagen, kommt sozusagen drauf an, wie man's benutzt. Ich benutze Telegram halt für Recherchen, ich benutze es nicht zur privaten Kommunikation. Ähm auch wenn's immer mal wieder Bekannte gibt, die sagen ähm bist du eigentlich auf Telegram, dann äh sage ich eher nein, lass uns lieber irgendwie einen anderen Messenger benutzen. Aber ähm das ist sozusagen einfach meine persönliche Präferenz, aber wenn man's als Recherche-Tool benutzt, so wie ich oder wir das gemacht haben im Team, dann ist das schon. Ziemlich verrückt, weil ihr müsst euch das so vorstellen, ja? Man abonniert halt Kanäle und Gruppen, die sind eigentlich das Bedeutendste Feature, ähm würde ich sagen, für die politische Debatte, die wir jetzt um Telegramm führen, also es sind öffentliche Kanäle und Gruppen. Und da kannst du halt ähm die in Deutschland bekannten Kanälen und Gruppen, wie hielt man abonnieren, du kannst aber auch Gruppen abonnieren, in denen ähm lokale Gruppen, in denen, Drogen äh angeboten werden und verkauft werden, wie so eine Art Drogenlieferando. Ähm gefälschte Impfausweise, Kuanon und du musst dir das halt dann so vorstellen, dann dann hast du irgendwie die, Telegramm auf deinem Handy und wenn du die Benachrichtigung aktiviert hättest, was ich nicht getan habe, weil das würde mich verrückt machen, dann dann kommt einfach so Impfausweis, Kölner Stempel, Biontek, weiß ich nicht, fünfzig Euro, nächste Nachricht, suche Drogen, bauen Schulen weg, Zehner Ende des Monats kann jemand guten Preis machen, nächste Nachricht irgendwie, anderen Leute seid ihr erleuchtet vom Licht weiß ich nicht hier ist der neue wird uns doch noch alle retten. Nächste Nachricht irgendwie. Terror, Nazi, Verherrlichungs Hitler reden und so weiter und so fort. Ja oder oder auch sozusagen die die guten Seiten ähm irgendwie der Kampf der der russischen Opposition, der halt maßgeblich darüber, ähm ja organisiert angetrieben wurde. Das war sozusagen der erste Ort, wo ähm auf großer Basis äh, Bilder der Gewalt, der bei der russischen Sicherheitskräfte geteilt wurden und das hat eben zu dieser Empörung überhaupt geführt, die die Proteste nochmal viel größer gemacht hat. Also das ist kann schon sehr verrückt sein, was du da in deinem Feed sozusagen kriegst, wenn du da auf Telegram das eben in der Art und Weise benutzt, ähm. Ja, wir haben's halt beschrieben, so als Darknet für die Hosentasche. Weißt du, alles ungefiltert in den krassesten Sachen, die du dir vorstellen kannst. Ähm so ist es irgendwie.
Linus Neumann
Also wie Darknetig, das ist es wird nachher nochmal drüber sprechen. Ich habe jetzt tatsächlich mal äh eine Frage. Ich habe ja auch, also meine Recherche, Telefon, bei dem ich die Kontakte nicht freigegeben habe und das nicht auf meine richtige Nummer äh registriert ist. Und ähm ich habe da auch mal äh versehentlich, mich umgeschaut in so einer Drogengruppe, ja? Ähm und habe da genau das mal beobachtet, weil mir äh tatsächlich, weil mehrere Hörerinnen mich hier angeschrieben haben, sagten so, ja hier Linus, ne, äh sag mal, Drogen kaufen auf Telegramm oder Nay und einige waren auch dabei, die gefragt haben, Drogen verkaufen auf Telegram oder nicht. Die haben beide äh den gleichlautenden Rat von mir bekommen. Ähm. Also das äh vielleicht kurz äh, erwähnt zu haben. Das ist natürlich jedes Mal ein Problem, wenn du irgendeine fremde Person, die in irgendeiner Telegram-Gruppe gesagt hat, ich äh kaufe oder ich verkaufe Drogen triffst, dann hilft dir natürlich auch dieser Messenger nicht mehr, ähm wobei ich höre auch, äh das kann ich allerdings äh nicht sagen, dass das habe ich nicht selber, dass sie äh professionelle Telegram-Dealer auch darauf achten, dass sie dann keinen persönlichen Kontakt haben. Sondern dich irgendwo äh hinschicken, wo wo die Drogen vorher positioniert wurden ähm und hier einfach nur noch das Versteck genannt wird oder so. Das habe ich aber, da habe ich keine Ahnung. Äh ich weiß aus meinen dem, was ich gehört habe, weiß ich nur, dass auch viele nicht machen. Ähm. Da hilft dir natürlich auch dieser Messenger nicht mehr. Aber was mir da aufgefallen ist ich guck da ja auch nicht so oft rein und jetzt gestern in Vorbereitung der Sendung hab ich's dann mal wieder getan und jetzt bin ich auf einmal in zwanzig Drogengruppen. Ähm ich habe da nicht gesagt, ich möchte da rein. Also ist das irgendwie der Netzwerkeffekt, der da stattfindet, dass die alle immer irgendwie die Gruppen klonen oder wie funktioniert ja die also wie funktioniert das oder warum funktioniert das, dass man da alles so schnell findet und trotzdem in so ein gesogen wird wie bei Facebook, obwohl man ja, davon ausgehen würde und auch den Eindruck hat, dass das immer irgendwie so Schätz und Gruppen sind, wo man vielleicht nicht so einfach reinkäme.
Max Hoppenstedt
Also man muss vielleicht nochmal sagen, es gibt ähm öffentliche und nicht-öffentliche Gruppen. Bei den Drogenhandel gibt's auch beides und dann gibt es Kanäle, Kanäle, da kann sozusagen ein Administrator oder Administratorin oder auch ein Team, sozusagen seine, ihre Nachrichten äh an eine unbegrenzte Anzahl an Empfängerinnen und Empfänger senden, In den Gruppen können es ähm mehrere hunderttausend äh Nutzerinnen und Nutzer sein, also die können sozusagen potentiell riesig sein, und ja es ist schon so bisschen wie du sagst, so kennst du also kennst du eine, kennst du alle so ungefähr, ähm wenn du halt so in so einer Drogengruppe bist, dann ähm fügen diese Gruppen, die Betreiber dieser Gruppen dich anderen Gruppen hinzu. Ähm und es gibt für jede größere deutsche Stadt diese, Drogenverkaufsgruppen, in denen sozusagen mit buntesten Emojis alle möglichen Drogen angeboten werden, also mit mit Videos und hier die neue, tolle Lieferung und.
Linus Neumann
Habe ich auch gesehen.
Max Hoppenstedt
Ja gibst sozusagen das ganze Programm, was du machen kannst, um im Netz Dinge anzupreisen, so Kokain aus Peru zweiundneunzig Prozent, an so sieben Schneeemojis dazu. Ähm, das ist halt ähm. Irgendwie einerseits lustig, andererseits halt schon auch krass, wenn du dir anguckst, welche Art von Drogen da angeboten werden, also Fetanühl wird auch angeboten und und, diverse andere so echt harte Sachen und halt auch sowohl klein als auch im großen Stil, also so diese diese Nachricht hier, weiß nicht, kann jemand ein Gramm für einen Zehner äh Baumschwimmweg klarmachen? Ist wieder Monatsende so, das ist natürlich irgendwie so ein kleinerer Rahmen, aber es gibt auch ähm Drogen im großen Stil, die da verkauft werden und es ist halt ähm ja, die ganze Palette des, Drogenhandels, weswegen sich ähm oder vielleicht nicht die ganz, ganz große Palette. Ähm da gibt's dann natürlich die Krypto-Phones, die irgendwie die Kartelle benutzen und so, aber sozusagen bis dahin, was sozusagen den den, Also es gibt eine Ermittlungsgruppe EG Messenger heißt die in Berlin vom Landeskriminalamt extra dafür ähm zu zu Drogen auf Telegramm. Und die sagen, dass äh auch Großdialer in diesen Gruppen verkaufen, also sozusagen äh Leute kaufen dort äh Drogen im größeren Stil und verkaufen sie dann ähm weiter. Also es sind verschiedene Ebenen. Es gibt auch, Hinweise, dass die organisierte Kriminalität da ähm mit drin hängen soll, sagen irgendwie Ermittler und es ist halt einfach auch so. Ja, dass dass einerseits echt erschreckend ist, wie einfach das da gemacht wird, andererseits genau, was du gesagt hast, Linus, es ist immer ein Problem, wenn du dich halt äh danach als Dealer mit deinen Kunden dann doch irgendwie treffen musst. Ähm da hat dann die Polizei Zukunftsmöglichkeiten. Genau das ist zum Beispiel in in Frankfurt ähm, Ermittlern gelungen, von der Generalstaatsanwaltschaft da und äh ja auch hier in in Berlin gibt's irgendwie Verfahren im mittleren zweistelligen Bereich. Inzwischen sagen die, also, Aber nochmal zu der organisiert hat, das ist tatsächlich mit mehreren Ebenen organisiert. Also eine Gruppe soll sogar aus Kuba administriert worden sein und der oder die Person, die dann dahintersteckt, äh hat dann halt in Berlin wieder welche, die irgendwie die einzelnen Accounts machen, vielleicht auch für einzelne Drogen nur verantwortlich sind, die haben dann wieder Leute, die fahren. Also das ist schon ähm ja, eine, komplexere Organisation scheint das zu sein da.
Linus Neumann
Frage mich tatsächlich also so, aber so schlau scheinen die wirklich nicht zu sein, weil ich habe in keiner Telegram-Gruppe jemals irgendetwas gepostet Ich bin dann reiner und. Also das wäre das wäre der erste, den ich raus äh kicken würde, ne? Irgend so ein der sich das ganze Spektakel da einfach nur anschaut. Und ähm, sowohl in irgendwelchen Nazigruppen als auch in irgendwelchen Querdenkergruppen als auch in irgendwelchen Drogengruppen werde ich da bereitwillig ähm mitgeführt. Ja? Erschienen erschien mir jetzt auf Anhieb äh hätte ich gedacht, dass die Leute äh sich ein bisschen mehr Mühe geben, aber äh ja gleichzeitig haben sie natürlich auch vorne rein Mitleserinnen nicht wirklich was zu befürchten, denn man muss ja auch sagen, bei diesen Gruppen ist es ja so, in der Gruppe wird ja nur der Bedarf äh announced. Und die Antwort kommt dann, glaube ich, in der äh äh Privatnachricht, wenn ich das richtig verstanden habe. Oder den Antwort nie jemand in der Gruppe könnte auch sein.
Max Hoppenstedt
Ja, genau, es ist mir bestimmt beides möglich. Die sagen dann immer, okay, äh Secret Chat, also das ist die Ende zu Ende. Ähm, auf Telegram gibt, die man speziell aktivieren muss, um Kontakt aufzunehmen und um dann sozusagen den Deal über die Bühne zu bringen, das ist das, was da immer. Wird, ähm aber ich würde das auch unterschreiben, also das das Unrechtsbewusstsein der Leute auf Telegram, scheint wirklich sehr gering zu sein und das gilt jetzt halt nicht nur für Drogen, ähm sondern es gilt halt auch für Terror. Also es gibt dieses sogenannte Terrogramm Szene, Terrogramm, ähm das ist so ein Beinahme, den Telegram sich eingefangen hat äh für einfach wirklich Terrorverherrlichende Gruppen, in denen es wie das hat jetzt nicht mehr in unseren Artikel es geschafft, aber der Merodittrich, das ist so ein, ja, von der Online-Monitoring-Organisation CEMA ist einfach wirklich ein absoluter Experte für für Telegram, der sich das auch seit, seit Jahren intensivst anguckt, also Rechtsextremismus und extremistische Gruppen auf Telegramm und der sagt halt, das geht dazu. In dieser Terrogrammszene wie in den schlimmsten Zeiten von vor und nach dem Amoklauf von Christchurch. Also da gibt's halt Leute, die posten die Manifeste, die nennen sich wie der Attentäter von Christchurch, die verherrlichen den in einer Tour ähm und da passieren dann auch tatsächlich Straftaten, also Verbreitung, verfassungsfeindlicher Kennzeichen und auch einfach, also es gibt auch so, es gibt die absurdesten Sachen, es gibt so SS-Art, in Anführungsstrichen Gruppen, also so wo dann so so fotoshop Kunst gemacht wird mit mit Nazisymbolik, und auch einfach das Verbreiten von von Reden aus der nationalsozialistischen Zeit und so diversen anderen Sachen und in dieser Terrorszene, da gibt's auch teilweise dann Sprengstoff. Bau, Anleitung und so und die. Das Motto da ist halt, wer ist no Political Solution, so hießen Kanal, der inzwischen geschlossen wurde. Also, es gibt keine politische Lösung mehr die Lösung ist, ist Terror. Die Lösung ist Amoklauf, das ist das, was verherrlicht wird. Natürlich heißt das nicht, dass jeder, der da mitliest und diese Gruppen sei jetzt nicht tausende, ähm, es gibt welche, die haben mehr als tausend Mitglieder. Die haben irgendwie dreihundert, öffentlich alles, ne? Ähm. Muss nicht aufgenommen werden. Ähm das heißt natürlich nicht, dass selbst von diesen hunderten dann jeder zur Waffe greift, so, aber es ähm gab auch einen verhinderten äh Amoklauf in in Texas, laut Ermittlungen vor einigen Wochen, und der wurde halt auch sofort wieder verherrlicht in diesen Gruppen und der der Täter hat äh soll wohl hinter einer Telegram-Gruppe stecken oder hat Verbindung hinter einer entsprechenden Terror Telegram. Gruppe so, also das ist schon sehr, sehr krass teilweise.
Linus Neumann
Jetzt haben wir eine ganze Menge ja rechtlich zu beanstanden. Der Inhalte da festgestellt. Und in der letzten Sendung habe ich ja. Spekuliert, äh dass äh Attila Hildmanns Telegram-Kanal irgendwie oft betreiben von Google und Apple ähm, vielleicht dort seine Reichweite auf diesen Geräten verloren hätte. Ähm und habe gesagt, dass es mir eigentlich nicht anders erklären kann. Wenn du jetzt erzählst, es gibt diese ganzen krassen Inhalte, ähm. Dann scheint meine Thesia etwas zu leiden, oder?
Max Hoppenstedt
Also. Problem ist, dass man nicht besonders viel darüber weiß, wie gut oder schlecht Telegramm Inhalte moderiert, ne? Nach dem Sturm aufs Capitol, hatten Sprecher vom Unternehmen sinngemäß gesagt, äh Telegram ist no Place for. Weil eben auch diese Gruppen, diese US-Miliz sich dort auch organisiert haben, Leute aus dieser Terrorszene dort gechattet haben und nach dem Sturm aufs Capitol das auch äh als also sozusagen als Ausweichplattform, beworben wurde, also Facebook, Twitter, YouTube sind stärker vorgegangen gegen rechtsextremistische Gruppen. Der Hauptausweich-Ort oder einer der zentralen Ausweichauto war immer Telegramm. Und Telegram hat dann tatsächlich auch ein bisschen was gelöscht. Ähm das das muss man sagen äh aber bei weitem nicht alles. Äh man findet immer noch rechtsterroristische Gruppen, dann teilweise halt die Gruppe zwei, so wie Attila Hildmaier jetzt eben auch irgendwie eine Ausweich. Auf Telegram bewirbt. Ähm und, Es gibt eine Studie von der Organisation Jugendschutz Net, die führen öfters so Tests durch. Die haben ähm letzten Sommer äh ist die veröffentlicht worden und die haben festgestellt, dass nur in elf, die haben sozusagen Inhalte gemeldet, ne. Die Art von Inhalte, über die. Grade gesprochen habe oder dass das äh Terrorvideo vom Täter von Halle ist, da war Telegram eine wichtige äh Scharnierfunktion, wo das eine größere Reichweite bekommen hat. Das war erst irgendwie so auf Twitch und haben da irgendwie. Vier Leute oder ganz wenige nur gesehen. Hm, Telegram war dann die Plattform, wo's in die zehntausenden äh von ähm Aufrufzahlen kam, und das ist ganz lange an genau dem selben Ort, in einem relativ bekannten Kanal, dieser dieser Terroran-Szene, den sozusagen jeder Experte kennt, der sich das anguckt. Ähm äh stand das einfach immer noch drin, also was bedeutet es war auf den Servern von Telegram ähm und. Die haben sich angeguckt, wenn wir solche Sachen melden, wie viel verschwindet dann? Elf Prozent der Inhalte verschwinden. Die anderen bleiben stehen. Sie also sozusagen klar rechtsextremistische Inhalte, aber man weiß eben nicht viel darüber, wie viel Telegramm löscht. Ich meine, ich kann jetzt beschreiben, was ich offenkundig sehe. Du Linus hast ja auch schon noch irgendwie Hacking-Gruppen erzählt, wenn ich's richtig verstehe, dass eher nicht so, Sachen, aber es gibt natürlich auch Gruppen, in denen irgendwie gehackte Daten angeboten werden, gefälschte Impfausweisen, so, man kann das alles sehen und es scheint nicht so zu sein, als würde dort besonders restriktiv gelöscht. Aber wir wissen eben einfach nichts darüber. Wenn wir uns darüber beschweren, dass man das irgendwie Facebook ein intransparentes Unternehmen ist oder Twitter, wenn es darum geht, Trump gesperrt, wird Trump nicht gesperrt auf welcher Grundlage er wird diese Entscheidung getroffen, also, weiß ich nicht, was die Steigerung davon ist bei Telegram, sowas, was die intransparenz dessen angeht, wie dort Moderation stattfindet. Und das ist halt. Das Problem und das sieht man auch bei der Hildmann Sache wieder. Ähm Telegram hat uns nicht geantwortet auf die Frage und hat auch sich öffentlich nicht dazu geäußert. Ob man selbst für diese Sperrung auf iOS und Android-Geräten verantwortlich ist. Äh Apple und Google haben dementiert. Dafür. Direkt verantwortlich zu. Das wiederum heißt nicht, dass es nicht auch Gespräche geben könnte zwischen Apple und Google. Denn das eine für Telegram ist natürlich nicht auf Anordnung von Behörden zu reagieren, was sie sozusagen, ähm ja, relativ äh also sie sagen unverhohlen öffentlich, dass sie's, schwer machen und sehr hohe Hürden anlegen. Deutsche Behörden sagen, sie sind eine überhaupt nicht zu erreichen das ist das eine, das du für Behörden und Staaten nicht erreichbar bist offenkundig. Das andere ist äh oder nur schwer erreichbar, dass du für Apple und Google nicht erreichbar bist. Das kannst du dir eigentlich nicht leisten als große App, ja? Und deswegen ist eine andere Vermutung zu zu dem, was du letztes Mal spekuliert hast, dass ähm sozusagen Apple und Google ähm dahinterstecken könnten, Ist halt das Telegramm einfach proaktiv reagiert, um zu zeigen. Ähm um sozusagen so einen Faller zu verhindern. Parla ist ja die App, die gelöscht wurde nach dem Sturm aufs Capitol, aus dem App Store mit der Begründung von Apple, Tim hat das in dem Interview auch irgendwie bei FOX News auch in die entsprechende Zielgruppe so klar kommuniziert, wenn wir sehen, dass dort keine Moderation stattfindet, keine Art von Moderation offensichtlich oder von von systematischer und struktureller Moderation, dann schreiten wir ein, und deswegen wäre eine andere Leser, dass ähm Telegramm die die Möglichkeit haben sie offensichtlich, das haben sie auch schon in der Vergangenheit bei anderen Sachen getan, die Gruppen für Apple und Googles sperrt. Um den zu zeigen, sozusagen. Im Sinne eurer App-Store Regeln machen wir eine bestimmte Art von Moderation. Man kann jetzt darüber diskutieren, wie konsistent und strukturell äh die ist sozusagen, aber wir wir machen das und ansonsten und das würde auch dazu passen, dass sie sich selbst als. Ort der der Meinungsfreiheit und Antizensur gerieren in unseren eigenen Apps. Sind die Kanäle weiterhin verfügbar. Äh also sozusagen in den Telegram-Apps, äh in der Rap-Version von Telegram. Und in dem äh Desktop-Programm ist der Tele ist der Kanal ja weiterhin verfügbar. Das wäre eine andere Lea davon. Aber wir wissen's am Ende sozusagen schlicht nicht.
Linus Neumann
Also ich muss gerade echt nur um, weil es ist sorry, ich muss das kurz hier zitieren. Hier ist einer, ich gucke hier gerade in so eine Gruppe, ja. Hier ist äh einer mit, mit einem, also hat einen anonym also nicht seine Telefonnummer da erkennbar, hat aber als Account bilden Selfie erkennbar ein Selfie von sich selber und schreibt in so einer Gruppe die Nachricht, tauscht wer ein Gramm gegen ein Monat Spotify. Und das erinnert mich einfach an diesen alten Witz, ne? Was sagt ein Kiffer zum anderen, wenn das Gras alle ist? Mach mal die scheiß Mucke aus. Und deswegen verstehe ich, warum der sein Spotify loswerden möchte. Finde ich auf jeden Fall sehr schön. Ich hätt's nicht mit Selfie gepostet, aber äh das das scheint dann eher so diese kleine, Kriminalität zu sein, die da äh stattfindet, ne?
Max Hoppenstedt
Ja, wobei das, was du sozusagen vorhin ähm beschrieben hast, äh dass da offensichtlich irgendwie kein Unrechtsbewusstsein herrscht oder man halt einfach da glaubt, alles machen zu können. Rührt halt auch daher das Telegramm halt, also die sagen in ihren ähm wir haben bis heute null Nutzerdaten an Behörden weitergegeben. So. Ähm und aus dieser Anti-Zensur-Geste, die du auf gegenüber Russland aufgeführt hat oder oder sozusagen ähm ja sich da öffentlich sehr stark exponiert hat und das gesagt hat, rührt eben offenbar auch die Vermutung, dass es das für, ähm. Für Deutschland auch nicht, nicht gäbe und das ist halt auch nicht ganz unbegründet. Also es ist es ist eigentlich verrückt, wenn du dir das überlegst, aber äh zu Zeiten von von Old School Society, ähm diesem Verfahren gegen diese rechtsterroristische Gruppe kam halt raus, dass der General Bundesanwalt, ja, nicht weiß, wo Telegram sitzt. Also im Juli zweitausendsechzehn schreiben die, der Betreiber des Internetdienstes konnte bislang nicht ermittelt werden, weil sich weder die Unternehmensform noch ein Impressum, eine Geschäftsadresse oder relevante Serverstandorte feststellen lassen. So, inzwischen gibt es diese Adresse in Dubai von der Firma, ähm aber das musst du dir halt mal vorstellen, das ist verrückt, das ist ein Messenger, der viele Millionen Nutzerinnen und Nutzer hat. Und es ist ja das eine, wenn man als Tech-Unternehmen irgendwie sagt, weiß ich nicht, bei bestimmten Sachen arbeiten wir nicht mit dem Staat zusammen, wie wie Apple das macht, so, aber es ist halt das andere, wenn dann eine Behörde einfach keine Ahnung hat, wo du überhaupt bist.
Linus Neumann
Da hätten wir jetzt noch eine Frage direkt von AJ, die mich auch tatsächlich interessieren würde. Ähm zur letzten Sendung kommentierte AJ. Tim hat gesagt, die wollen ihre Nutzer behalten, damit sie Geld verdienen. Ähm weiß eigentlich jemand, womit Telegram überhaupt Geld verdient?
Max Hoppenstedt
Telekom ist kostenlos, Telegramm ist werbefrei. Ähm von daher muss man wohl davon ausgehen, dass das Unternehmen selbst kein. Abwirft. Ähm hat in Anhörungen gesagt, äh Pavel Duo, dass er ähm bis äh zweitausendsiebzehn äh das gesamte Unternehmen alle Kosten aus seinem Privatvermögen. Bezahlt hat. Ähm zweihundertachtzehn Millionen Dollar habe er an Telegram investiert. Das klingt nach einer wahnsinnig riesigen Summe.
Linus Neumann
Aber das ist ja Multimilliardär.
Max Hoppenstedt
Ja, es ist nicht völlig unlausibel, also laut Farbsrangliste äh gilt als der reichste Mensch Dubais. Das ist ein Ort, an dem nicht gerade wenig reiche Menschen leben, so der ist knapp, der ist knapp über den Top hundert der reichsten Menschen der Welt, und ähm der Verkauf von V-Kontakte, nachdem er dort rausgedrängt wurde, hat nach Schätzung dreihundert bis vierhundert Millionen, Dollar eingebracht, so zu dem Zeitpunkt ähm mit achtundzwanzig Jahren, sagt er selber, habe er über hunderte Millionen verfügt. Und von daher, ja, das ist aber, das ist aber interessant, weil äh trotzdem haben die ein Problem, langfristig Geld zu verdienen. Und in irgendeiner Form muss Telegramm Geld erlösen, ist ja das Problem, vor dem ähm Facebook auch mit WhatsApp steht, auch seit sie denen einen ähm Euro, den das äh den obligatorischen einen Euro, den das am Anfang gekostet hat, äh aufgelöst haben, und ähm in öffentlichen Kanälen soll, Werbung angezeigt werden. Das hat für viel aussehen sollst, dass du auf kurz vor Weihnachten zwanzig zwanzig äh sozusagen öffentlich gesagt. Über seinen Telegram Kanal und spannenderweise ist das einer der Punkte, die das Bundesamt für Justiz ähm eine dem Justizministerium untergeordnete, Behörde in Bonn auch auf den Plan gerufen hat, Telegramm unter das Netzwerkdurchsetzungsgesetz zu fassen. Die haben gesagt, ah, da ist eine Gewinnerzielungsabsicht, wie das dann so schön heißt im Juristendeutsch und ähm Deswegen ist das sozusagen auch vielleicht mehr eine kommerzielle und öffentliche Plattform als uns bisher aus irgendeinem Grund aufgefallen ist, obwohl das würde ich argumentieren, auch schon vorher erkennbar war, dass das auch eine öffentliche Plattform ist. Und deswegen wollen wir Telegram und das Netz DG fassen, und äh das haben sie auch Telegramm mitgeteilt in in dem Schreiben, was sozusagen über den Rechtshilfeersuchenweg nach Dubai ging. Und das ist natürlich total krass, wenn man sich das vorstellt, weil das würde bedeuten, nach Netzt DG muss ja ab Februar zwanzig zweiundzwanzig ähm jede Plattform, die da drunter fällt, äh Daten an das Bundeskriminalamt melden. Also wenn da eine bestimmte Straftat erfüllt wird Müssen die sagen, hier ist der Post, hier ist die IP-Adresse, ähm ich glaube auch, hier ist die Portnummer. Ich weiß nicht, ob man verpflichtend ist oder nur, wenn sie es vorhalten, ähm aber sie können das auf jeden Fall, es ist legal, die die Portnummer da weiterzuschicken. Ähm und hier ist der Nutzerinnen oder Nutzername dieser Person, So und dann ich kann mir schwer vorstellen, wie Pavel Dura von sein Unternehmen sich dem beugen werden so, aber das ist das, was das Netz DG und was der deutsche Staat von Telegram verlangt.
Linus Neumann
Es gibt ja noch, wir haben jetzt über viele illegale Inhalte gesprochen. Wir müssen jetzt gleich auch echt einfach mal zu den positiven Effekten kommen. Ah, kommen wir nochmal zu einer Kategorie noch schlimmerer Inhalte. Ähm die ja auch ähm üblicherweise in geschlossenen Foren. Oder im sogenannten Darknet äh häufig verteilt werden. Und zwar um dokumentierten Kindesmissbrauch. Wie wie stehen sie denn denn da?
Max Hoppenstedt
Also es gibt zwei Sachen, wo sie öffentlich gesagt haben, ähm schon lange, dass die auf Telegram, also dass sie dagegen vorgehen, auf Telegram, das eine ist islamistischer Terror und das andere ist Kindesmissbrauch. Und das soll man melden, man kann Inhalte melden nach pornografischen, also sozusagen weil sie Pornographie darstellen sollen, Es ist allerdings so, dass Telegram, laut Ermittlern keine Meldungen an Neck Mac Macht, Neckmac National Center for Missing and Explorer Children ist eine Nichtregierungsorganisation in den USA und die ist so die Zentrale, Schnittstelle, ähm die sozusagen äh die Meldung dann weitergibt an die lokalen Länderbehörden und von da aus fangen ganz, ganz viele äh Ermittlungen im Bereich Kindesmissbrauch, ähm sexualisierte Gewalt gegen Kinder äh deutschlandweit zum Beispiel an. Also es sind es gibt Tage, da kommen irgendwie hundert Meldungen von Neckmack in in Deutschland an mit einer IP-Adresse eben, und ich würde jetzt argumentieren, also wenn das sozusagen stimmt, was was die Ermittler da sagen und was wir da recherchieren konnten, dann ist das schon schon erstaunlich, weil. Eigentlich jedes große Tech-Unternehmen meldet an Neckmack. Ähm und wenn du wirklich dagegen vorgehen willst, ich will gar nicht unterstellen, dass die das nicht wirklich wollen, aber es ist ein relativ einfacher Schritt, zu sagen melden Dinge an um dafür zu sorgen, dass Ermittlungen überall auf der Welt, im Bereich Kindesmissbrauch eben anfangen können. Das fand ich schon erstaunlich, dass sie das eben nicht nicht machen offenkundig, wenn das so stimmt, was die Ermittler da sagen.
Linus Neumann
Also es gibt eine Position und ich bin äh dieser Position immer wieder auch persönlich nicht unbedingt abgeneigt zu sagen, dass äh wenn es etwas gibt, dass es äh eben so ist und dass es nicht besser wird, dadurch, dass man es irgendwie aus der, aus der Öffentlichkeit verdrängt. Das kann zum Beispiel den Handel mit illegalisierten Substanzen betreffen das kommt aber natürlich an, sehr harte Grenzen, wenn man über dokumentierten Kindesmissbrauch und irgendwie Terrorismus und Verwendung äh verfassungs äh feindlicher Symbole und so weiter denkt, ne? Gleichzeitig ähm gibt es immer wieder eine, also sagen wir mal, die Libertäre Perspektive hat äh durchaus hm auch einige äh Fakten, die für ihre Argumente sprechen So und ähm gleichzeitig äh machen wir uns ja auch immer Sorge, dass wenn gegen etwas vorgegangen wird, ähm dass es dabei zu einem Potentiell größeren. Negativen Effekt für das Gute kommt als äh zu einem positiven Effekt durch das äh Bekämpfen des Schlechten. Und äh während wir jetzt sehr viel über spezifische gesellschaftliche Phänomene auf Telegram gesprochen haben, gibt es ja eine ganze Menge Nutzerinnen weltweit, die ähm vielleicht da andere Inhalte behandeln als ein paar äh Prepper, paar Querdenker, paar Nazis und ein paar Drogen äh Händlerinnen. Ähm, Was ist also und und und diese diese Position müssen wir irgendwie auch so ein bisschen mal, hier äh berücksichtigen, weil die kamen jetzt ein bisschen zu kurz, ne? Weil eigentlich ja ähm wenn jemand hingeht und sagt, ich mache hier eine Zensur freie Plattform. Das einzige, was ich verbiete, ist äh islamistischer Terror und dokumentierter Kindesmissbrauch oder dagegen gehe ich vor. Alles andere ist hier das ist ja eine Position, die in den in den USA durchaus auch verbreitet ist, ja? Und für die wir uns auch in der westlichen Gesellschaft eigentlich sehr viel äh Rühmen für die Meinungs oder in den USA sogar Redefreiheit.
Max Hoppenstedt
Hast total recht, ja? Also die ähm, ich würde noch hinzufügen, wenn du sagst, sozusagen ein paar Querdenker, ein paar Rechtsextreme und so weiter. Also die Gruppen haben hunderttausend Mitglieder und mehr von diesen neuen. Und die wirklich längst auch ins Rechtsextreme und und Waffen befürworten, abgedriftenen Leute wie Xavier, Naidoo, wie ähm oder also Atlan Hildmann, der hat halt da echt kurz vor seiner Abschaltung irgendwie gesagt, hier Armbrust, hast dein Recht auf Verteidigung, hier nochmal ein Affiliate-Link und hier der Link zum Shop, los geht's so ungefähr, also das ist schon nicht bloß ein Paar, das ist eine sehr große Öffentlichkeit, das muss man in der Abwägung natürlich mit. Bedenken, aber. Hast total Recht, wir haben in unserer Recherche und in dem was wir jetzt bisher erzählt haben und auch in unseren Artikel beim Spiegel natürlich sehr viel die düsteren Seiten gezeigt und versucht auszuleuchten und das finde ich auch wichtig, weil ich nicht glaube, dass die Öffentlichkeit, dass die Öffentlichkeit das so weit, klar ist was dort alles passiert und und möglich ist und in welchem Ausmaß. Aber gleichzeitig steht natürlich auch auf dem. Spiel der der Kampf gegen äh Diktaturen in repressiven Ländern, also die Demokratiebewegung in Weißrussland kann man glaube ich sagen, hätte vermutlich ohne Telegram nicht den gleichen, öffentlichen Wumms gehabt, also dieser ähm. Kanalbetreiber eines äh des Nektar-Kanals, der dort äh mit der abgefahrenen Ryanair-Maschine festgenommen wurde, also der Mitbetreiber des Kanals ähm. Das war einer der Kanäle der Polizeigewalt und Gewalt, der der Sicherheitskräfte äh öffentlich gemacht hat. Christina Hebel vorm Spiegel hat da auch irgendwie öfter mit dem geredet und das recherchiert und und irgendwie das gut gut gezeigt finde ich, dass. Welche wichtige Rolle Telegramm da wirklich gespielt hat, um einfach weltweit öffentlich zu machen, was an Repressionen ähm und an Unterdrückung von demokratischem, pro-demokratischen Protest in Weißrussland stattfindet, genauso im Iran, ist das gewesen, genauso in Hongkong, Tim, du hast es erwähnt und auch in anderen Ländern in Russland, Ukraine haben wir angesprochen, es ist Telegram einfach eine eine wichtige Plattform von prodemokratischen. Bewegungen und das muss man auf jeden Fall auch mitbedenken.
Tim Pritlove
Die Frage ist, ist das jetzt eine eine implizite Leistung von oder eine explizite Leistung von Telegram. Ja? Oder ist es sozusagen nur, dass am einfachsten zu erreichen im Medium und es würden sich vielleicht auch Alternativen schnell herausbilden, wenn das jetzt nicht gerade diesen Bereich abdecken würde, Kraft seiner derzeitigen Reichweite?
Max Hoppenstedt
Es gibt Hand in Hand, würde ich fast sagen, also wenn man sozusagen über die Leistung von Telegram spricht, muss man auf jeden Fall auch sagen und das ist auch was total positives, das ist einfach ein, ähm objektiv betrachtet, jetzt ein paar Sicherheitsfragen und Opsek oder Sicherheitsfragen mal kurz zur Seite gestellt, einfach Objektivbedarf, ein sehr, sehr guter, technisch innovativer, gut funktionierender Messenger, der, der immer erreichbar, fast immer eigentlich fast immer erreichbar ist. Die hatten total früh neue Funktionen, also diese Stickersets auf Telegram, die machen einfach total viel Spaß. Äh weiß nicht, diese Angela Merkel äh Sticker, die man sich da hin und her schicken kann, diese Customizicker, die man erstellen kann, so Hat da lustige Sticker sich erstellt und und jeder kann das sozusagen machen, jeder und jede und das kann ist eine total unterhaltsame Form der Kommunikation, ähm die hatten vor WhatsApp, äh Ende zu Ende verschlüsselte, Chats angeboten, die man speziell aktivieren muss, ja, also nicht alles war eine Verschlüsselung, wie es dann auf WhatsApp kam, aber das war sozusagen schon. Ähm. Die sind einfach technisch total innovativ und ein Beispiel, was man vielleicht auch noch erwähnen sollte, hm, die russischen Behörden haben auch im Zuge so eine es gab natürlich dann auch weiter Intermezzos nachdem Durov sozusagen, Russland verlassen hat oder um die Welt, also der der kehrt immer noch ab und zu nach Russland, zurück äh gibt es Vermutungen, aber zumindest sozusagen dem sich da vom Kreml den Kreml öffentlich kritisiert hat und da irgendwie sich zum Dissidenten gemacht hat, ähm. Mit seinen öffentlichen Äußerungen äh gab es natürlich auch noch Telegramm. Und äh die russischen Behörden haben halt Telegramm versucht zu sperren und ähm auch aus Kombination, die, russische Telekommunikationsbehörde bisschen Äquivalent wie die Bundesnetzagentur im weitesten Sinne haben halt angeordnet das zu sperren und die haben halt Russland vor den Augen der Welt vorgeführt. Es gab auch einen guten Vortrag darüber äh auf dem. Letzten Chaos, Computer-Kongress, ich weiß gar nicht mehr, wann war der letzte zweitausendneunzehn muss es dann gewesen sein? Ähm, ähm der einfach zeigt, wie technisch ähm stark die das geschafft haben, denen Zensurversuchen Russlands, die ja nun auch, den großen Hammer an der Hand haben, zu entgehen und das hat dazu geführt, dass sozusagen russische Banken gesperrt wurden, ähm weiß ich nicht, offizielle russische Museen vom Netz gehen mussten, aber Telegram war die ganze Zeit online. So, das haben sie sich Geld kosten lassen, aber das haben sie auch mit mit technischer Raffinesse, sage ich mal, geschafft. Also da sind schon sehr, sehr kundige, Programmierer am Werk hinter dieser App und das ist ja auf jeden Fall auch was Gutes.
Linus Neumann
Ich glaube äh es könnte sein, dass es nicht dass es der vorletzte live war. Also ich finde nur äh ein äh beim fünfunddreißig C dreiundzwanzig achtzehn, nicht beim sechsunddreißig C drei zwanzig neunzehn.
Max Hoppenstedt
Ja crusher versus telegram technical notes on the Battle fünfunddreißig C drei, du hast Recht.
Linus Neumann
Ja super, haben wir verlinkt in den Shownotes.
Max Hoppenstedt
Also ich finde, die größere Frage, die halt hier zu diskutieren ist, ähm ich weiß nicht, ihr habt ja letztes Mal auch aufgerufen, ob da irgendwie Hörerinnen und Hörer was dazu gesagt haben. Ist halt ähm. Wie weit sollte ein. Unternehmen mit dem Staat kooperieren oder wie weit sollte es das nicht? Ähm wo sollte da irgendwie der Staat einschreiten. Ist das akzeptabel, dass ein Unternehmen sich soweit entzieht, dass teilweise nicht mal die Adresse. Bekannt ist, ich meine, wir sind im Zug unserer Recherche, es ähm auch ist jemand aus unserem Team vor Ort gewesen in in Dubai und an der Adresse, die angeblich jetzt zu Telegram gehören soll, haben wir halt auch niemanden angetroffen und dann sagt irgendwie die Empfangsdame, ist total komisch, wir haben. Sie sind hier in unserem System, aber es kommt nie jemand von denen. Also so ist das akzeptabel für ein Tech-Unternehmen, dass man so gar nicht ansprechbar ist offenkundig oder sich so weit entzieht. Ähm wie weit sollte man als Unternehmerinnen und Staat kooperieren? Das ist schon, finde ich, eine Frage, die sich bei Telegram sehr stellt.
Linus Neumann
Vielleicht dazu mal ein Kommentar von Chris zur letzten Sendung. Wie gesagt, noch mal äh äh die von mir geäußerte Hypothese, dass Apple Google Attila Hildmann gesperrt hätten, war eine Hypothese und Wax hat ja schon gesagt, gibt eigentlich irgendwie keine kein Beleg dafür. Apple und Google sagen es war nicht so. Telegram sagt gar nichts. Äh und jetzt zur Frage, ne, was wollen wir für staatliche Kontrolle? Äh Chris sagt zum Thema Telegram. Auf der einen Seite finde ich das super. Auch wenn man den Kanal weiterhin sieht, wenn man die App für Android, zum Beispiel von hat, aber auf der anderen Seite macht es mir schon Sorge, dass Zensur von diversen Unternehmen oder Staaten ohne weiteres, durchgedrückt werden kann. Ich habe da die Befürchtung, dass sich das auch auf unsere freie Meinung negativ wirken wird, wenn das zum Defeult wird, ne? Das ist ja da unter dieser Begründung würde man ja sagen, nee, dann ist das schon ganz okay, dass dieses Unternehmen bitte alles tut, um sich den den staatlichen Zugriffen irgendwie zu entziehen.
Max Hoppenstedt
Also ich finde am am Beispiel hielt man, muss man sich halt einfach angucken, was dort ähm geteilt wurde. Also. Da sind Beleidigungen von Personen am laufenden Band, dass einfach eine Gewalt befürwortende Haltung, also man kann halt echt. Konnte in einer Echtzeitradikalisierung da zugucken auf Telegram, die schon unheimlich auch war. Ähm da sind diese Waffen, die eben beworben werden mit du hast ein Recht auf Widerstand äh angeblich. Und da sind wir halt schon in einem Bereich, wo man jetzt vom deutschen Strafgesetzbuch her sagen würde. Nicht alles da ist von der von der Meinungsfreiheit gedeckt. Die Sachen, die ich gerade gesagt habe, vielleicht schon noch, aber die verfassungsfeindlichen Kennzeichen oder die ähm ähm Reichs äh Reichsbürgersympathien, die irgendwie auch mit Kennzeichen ausgedruckt wurde, da, kommt man halt schon so in in den Grenzbereich. Also ich find's ich würde immer sagen, wenn man jetzt nehme ich nach meiner persönlichen Meinung fragt, dass es einfach. Entscheidend ist, dass es eine bestimmte Möglichkeit gibt, äh vom Staat. Also in demokratischen Ländern dafür zu sorgen, dass bestimmte strafbare Inhalte nicht große Verbreitungen im Netz finden können, allerdings der Katalog, was dort als Strafbau bezeichnet ist, der ist total entscheidend und der muss gut. Eingeschränkt und und gut begründet sein und ich finde es so wichtig, dass sozusagen. Da eine gewisse Möglichkeit besteht für für Staaten, die in eben demokratisch gewählt sind, weil, demokratisch konstituierte Staaten sind, wenn es eine andere Partei gibt, die eine andere Haltung hat, und das ist eine gesellschaftliche Mehrheit dafür gibt, dass wir diese Inhalte doch im Internet haben wollen, dann kann sich das dadurch ändern, dass das Netz DG dann zum Beispiel geändert werden würde. Darüber, was Pawedoo auf sein Unternehmen tun würden, haben wir einfach keine keinerlei von, demokratische Handhabe, klar Hausrecht, wir können die App nicht benutzen, aber die App ist so groß, dass sie eben Auswirkungen zu haben, droht auf demokratischen Diskurs teilweise. Es gibt deutsche Behörden, die befürchten, dass es, Nachrichten Auswirkungen auf die Bundestagswahl haben werden von von Telegram. Also das ist einfach eine eine Flughöhe, wo es nicht mehr darum geht, das ist nur ein privater Messenger, sondern das ist auch ein öffentlicher Raum.
Tim Pritlove
Immer das ist immer wieder so einkehrendes Thema auch, ne, man, wenn man jetzt mal äh so ein bisschen auch in die. Und Tradition Auch der Hacker Bewegung schaut in in Deutschland, das war immer alles extrem von dieser Grundüberzeugung geprägt, ne, so Hackerethik äh Informationen müssen frei fließen et cetera und da steckt sicherlich ein guter Ansatz drin, ne? Und das ist ja auch immer alles enorm davon getragen, von so einem Grundmisstrauen gegen Autoritäten, ne? Auch das steht genauso in der Hakaethik äh drin. Und da ist sicherlich eine Menge dran, ne. So dieses Bild eines ähm überbordenden, alles kontrollierenden Staates, der also der Bad Actor ist, müssen wir nicht weit in der Geschichte zurückblättern, um zu wissen, warum das in Deutschland äh gerade so ein so ein starkes Thema ist, ne? Ganz klar. Und es ist sicherlich auch eine Bedrohung und die will ich auch gar nicht weg, Allerdings sieht man ja jetzt auch, Es ist beileibe nicht die einzige Gefahr, die eine einer Gesellschaft ausgesetzt ist, sondern wir haben jetzt eben ähm auch das Gegenproblem, in gewisser Hinsicht so eine unregulierte unbeobachtete Kommunikationsplattform. Leuten äh Raum gibt, die vielleicht, wo der Konsens der Gesellschaft auch eher sagen würde, so ah nee, also da müssen wir schon. Irgendeiner Form ein Mitspracherecht haben und das drückt sich ja dann, Ende am ehesten durch Gesetze und Regulierung des Staates und im Zweifelsfall halt auch der äh kontrollierenden äh ausführenden Behörden aus so und klar, man muss immer den den richtig die richtige Balance finden und sicherlich trauen auch nicht alle dem Staat äh zu immer die richtige Balance zu finden. Sie äh, Jüngste Gerichts äh Gesetzesbeschlüsse im Bundestag, die wir hier noch gar nicht gesprochen haben. Und das ist so ein jetzt haben wir das tolle Wort, so ein Spannungsfeld, ich glaube, in der auch die Szene selber steht, ne? Ich will jetzt nicht nur über die Hackerszene reden, sondern sagen wir mal grundsätzlich äh so eine aufgeklärte, Gesellschaft, die ähm jetzt nicht unbedingt alles brennen sehen möchte. Die durchaus ein Interesse an unregulierter freier Kommunikation hat, aber die ähm auf der anderen Seite auch genauso ein Interesse daran hat, dass nicht alle komplett äh durchgedrehen und und und äh also antidemokratische Tendenzen damit gefördert werden. Weiß nicht, wie was zu was für eine Erkenntnis du da gekommen bist, ob wir da überhaupt eine Chance haben, äh da die Balance zu finden, beziehungsweise wenn. Auf welche Art und Weise man diese Balance finden kann.
Max Hoppenstedt
Tja, das ist wirklich die die Frage, ne? Man muss das dann sich auch immer im. Im Einzelfall angucken ist auch so 'ne Floskel und die nächste Floskel ist irgendwie so. Das Internet darf kein rechtsfreier Raum sein, mit der die Politik immer um die Ecke kommt und gleichzeitig finde ich, ist Telegram so das beste Beispiel, dass sie halt so. Sehenden Auges hinterherhinken und halt jetzt sagen, jetzt sagt das Justizministerium A, Telegramm ist doch auch ein öffentlicher Raum. Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz ist ja gedacht gewesen zur Regulierung von Social Media Plattform. Am Anfang hieß es, dass Facebook Gesetz und Masters versucht hat, aufzugleisen und die irgendwie äh mehr dazu zu bringen, hm besser und konsistenter zu moderieren. Und ähm. Finde ich, ist zumindest ein in der in der Stufe ein erster richtiger Gedanke gewesen, weil die Straftaten auch umrissen sind, die dort moderiert werden sollen, ähm die müssen das irgendwie in Berichten transparent machen, wie viel sie löschen, leider sind die Anforderungen ziemlich schlecht und die umgehen das sozusagen. Und jetzt hat man aber irgendwie Jahre später erst gemerkt, so dass Telegramm halt auch dieser öffentliche Raum ist. Und das ist halt ja, da. Da würde man sich halt einfach wünschen, aber das ist nun mal in der Natur der Sache von demokratischen Debatten und von Gesetzesinitiativen in äh in Demokratien, dass es halt dauert. Dass da irgendwie schneller agiert werden würde. Finde halt das Ausmaß an. Strafbaren Inhalten und an wirklich extremistischen und terroristischen Inhalten, die auf Telegram sind. Macht es ganz klar. Es geht ja nicht darum, pauschal irgendwie die Redefreiheit auf Telegram einzuschränken, sondern es geht darum, Straftaten zu verhindern. Und ähm das macht es notwendig, dass. Der Staat gegenüber dieser Bedrohung, die aus bestimmten Ecken des Netzes kommen kann und gerade eben von Telegram auch kommt, wehrhafter ist. Als er es heute ist, it's muss will ich auch noch hinzufügen. Um jetzt nicht nur dem Wunsch nach schärferer Regulierung und staatlichen äh sozusagen äh Gesetzesinitiativen hier das Wort zu reden die ganze Zeit. Man muss halt auch sagen. Es ist. Nicht unbedingt so, dass Deutsche Ermittlungsbehörden, das ist ja der weniger invasive Ansatz, Telegram genug auf dem Schirm haben. Wir haben jetzt am Anfang darüber gesprochen, dass sie diese. Rechtsterroristische Oldschool zur Zeit, jeder sich aufgeschaltet haben. Dass es danach noch ein paar weitere Male passiert bei so äh terroristischen äh. Terror, also bei bei Terrorvorwürfen, wenn wenn da eine richterliche Erlaubnis vorlag, Der Verfassungsschutz verschiedene Verfassungsschutzämter haben immer mal wieder gesagt, ja wir beobachten jetzt ein paar Querdenkergruppen und so. Aber ich habe mit dem Miro Dietrich ähm dem ich schon ähm gesagt habe, äh auch gesprochen und das hat's jetzt auch nicht in Artikel geschafft, aber er sagt halt auch, es gibt halt Fälle wo er halt einfach mit O sind, mit Open Source Intelligence genau auf die unter anderem von dir äh von euch beschriebenen Profilbilder, die man teilweise sehen kann, wenn Leute was posten, herausfindet, wer die Nutzerinnen und Nutzer sind, die in Gruppen nach Waffenfragen in terroristischen Gruppen und dann findet er, wie die heißen, und äh die Accounts gibt's offenkundig immer noch und er hat beschrieben, dass es mehrere solcher Fälle gibt und man hat irgendwie nichts Gefühl, äh ohne dass ich das jetzt belegen kann, aber dass die Behörden damit. Derselben, also Ermittlungsbehörden mit der letzten Konsequenz wirklich dieses Problem ernst nehmen und das wäre ja eine weniger invasive, Geschichte als jetzt äh so ein Gesetz wie das Netz die GG, was pauschal die gesamte Kommunikation von Telegram reguliert, ne, dass man das wäre ja der erste Schritt, wenn wir sagen, wir wollen als Staat wehrhaft sein gegen ähm Straftaten, gegen antidemokratische verfassungsfeindliche Initiativen, dann würde man sich wünschen, dass Verfassungsschutz im Vorfeld und Ermittlungsbehörden, sozusagen, wenn's äh wenn's Straftaten begangen, geplant werden, einschreiten und ich weiß nicht, ob das, ich kann schwer sagen, dass das wirklich in ausreichendem. Maße passiert, was also ausreichend in dem Sinne, was es eben an an krassen Sachen auf Telegramm gibt, auch auf an deutschen Sachen so, also äh auch Waffen, Waffenangebote gibt's da zum Beispiel.
Linus Neumann
Merodittrich war bei der Amadeu Antonio Stiftung und äh Monitor irgendwie den deutschen äh rechten die deutsche Rechtsextreme populistische Szene, ne?
Max Hoppenstedt
Genau, Myro Dietrich hängt auch sehr viel auf Telegram ab, um sozusagen diese Szene zum Monitor und der hat äh zusammen mit mit äh anderen Mitstreiterinnen und Mitstreitern äh äh die Cemas Organisation gegründet, Center for Monitoring ähm noch irgendwas. Sorry, ich habe das die Abkürzung gerade nicht ganz aufm Schirm, aber.
Linus Neumann
Center, Center für Monitoring, Analyse und Strategie.
Max Hoppenstedt
Genau, danke dir. Ähm genau, die haben sie haben sich von ähm von einer äh kürzeren Zeit gegründet und der hat auch für den äh für jetzt für unseren Spiegelartikel eine eine Analyse, haben die gemacht zusammen mit Josef Hollenburger, der auch bei der Organisation ist, wo sie eben auch ähm ja sich diese Gruppen nochmal angeguckt haben und zum Beispiel die Verbindung zwischen so so großen Bekannten ähm rechten Gruppen wie Xavier Naidoo, Oliver Jannich. Apologeten ähm oder eben Attila Hildmann zu äh Terroraninheiten, also zum Beispiel Xavier Naidoo teilt hundert mehr als hundertfünfzig Mal Inhalte aus besonders extremistischen Kanälen oder so so Schiffren, wie so so Nürnberg zwei null, ähm oder tribonal, das sind so ja, klingt für Außenstehende vielleicht jetzt gar nicht so so krass, aber das bedeutet halt letztlich, in solch in dem Kontext solcher Gruppen, die halt immer wieder vom Umsturz reden. Wir werden die Macht ergreifen und danach werden die Politiker und die öffentlichen Personen und die Journalisten und die Gutmenschen, meinetwegen auch, werden hängen, oder mindestens ins Gefängnis eingesperrt werden. Also es sind indirekte Morddrohungen. So, das hat auch massiv zugenommen, hat sich verzehnfacht in den. Letzten Monaten laut deren Analyse. So und das, dieses Gefährdungspotential würde eigentlich aus meiner Sicht bedeuten, dass Ermittlungsbehörden da sehr genau hingucken müssen und das sollte immer und das wollte ich eben sagen, irgendwie die erste Stufe sein, bevor man über Gesetze redet, die die gesamte Kommunikation von Telegram regulieren. Das ist natürlich der zweite Schritt, da. Jetzt auch eine Diskussion, weil Deutschland da jetzt irgendwie vorgeprescht ist mit diesem, dass das und das Netz WG fallen soll, aber. Der Staat kann halt nicht immer nur sagen, ja okay, noch ein Gesetz, noch ein Gesetz, noch ein Gesetz, um irgendwie äh da die gesamte Kommunikation einzuschränken, sondern er muss, finde ich, auch nachweisen, dass er selber seine Hausaufgaben macht, um äh ja, Straftaten oder Angriffe auf, auf ihn, auf die Demokratie zu unterbinden. Und da würde ich jetzt nicht unbedingt attestieren, dass die Hausaufgabenminder eins plus gemacht werden.
Linus Neumann
Vielleicht noch einfach um wir haben viel über ja, bisher nur über Meinungsäußerungen äh gesprochen. Diese gesamte Telegramgruppen Querdenkerei und so weiter, spielt natürlich auch dann eben da eine Rolle, wo die Gewalt äh tatsächlich wird, ähm an der Stelle einen Podcast Empfehlungen den New York Times hat jetzt ein Podcast vor ein paar Wochen angefangen, der mit dem Titel Day X, ähm in dem diese gesamte Geschichte um diese Hannibal-Gruppe und Franco A und diese ja, rechten rechtsideologischen Leute, die sich irgendwie für den Umsturz ernsthaft vorbereitet haben und das eben auch sehr ausführlich in äh Telegram äh Gruppen. Da sieht man. Ja, dass es eben nicht nur dabei bleibt, dass Leute sich vielleicht mal irgendwie äh ein Gramm Gas gegen Spotify tauschen oder mal ein Hakenkreuz posten, sondern sich eben auch, ja, dass das irgendwo potenziell auch tatsächlich manifestiert, was diese äh Spinner sich da ausdenken und ähm was sie. Vorhaben.
Max Hoppenstedt
Ja, auch diese Verherrlichung von Amokläufen, also wenn irgendwie Meroditrich als Experte, der das beobachtet sagt, das ist die ähm, düsterste, das ist wie zu seinen schlimmsten Zeiten da gerade in manchen Terrogrammkanälen und das ist halt das heißt halt, ich meine es sind mehrere Attentäter aus dieser Szene rausgekommen, Pauly. Ähm Halle letztlich auch äh und so weiter und so fort und jetzt halt äh wieder in Armut-Läufer oder ein verhinderter Amokläufer den Warmarkt-Shooting machen wollte, Christchurch-Style, ähm äh der sozusagen in dieser Szene gefeiert wird. Das ist nicht einfach nur das ist nicht Meinungsfreiheit, so worum's da geht, sondern da geht's halt wirklich um Angriffe mit Waffen. Natürlich ist es total schwer, die Grenze zu ziehen und das zu entdecken, auch jetzt gerade bei dieser Agen Sache. Ich meine, ich beneide die Ermittlerinnen und Ermittler da auch nicht unbedingt immer um ihren Job, wenn die halt sagen müssen, okay, weiß nicht, heißt Optiks am Going Inn, ne, damit begann eines der Manie sogenannten Manifeste, also dieser dieser diffusen Dinger, die dann da immer gepostet werden, von einem Attentäter, heißt das jetzt, okay. Töte jetzt so und so viele Leute maximal und versuche sie umzubringen oder ist es auch doch nur wieder irgendein Miemen. Das ist natürlich auch nicht einfach. Aber wie gesagt, ich es fällt mir schwer. Festzustellen, dass die Bemühungen absolut konsequent da sind, um da. Ähm das auf dem Schirm zu haben und dieser Day Ex Podcast und Hannibal Komplex zeigt es ja eigentlich auch, gut, wie das wie der Staat da nicht konsequent genug vorgeht oder die Ermittlungsbehörden.
Linus Neumann
Auch an anderen Stellen leider, ne. Also nicht nur bei bei Telegram-Monitoring, also ich war in der aktuellen Folge äh stellt sich raus, dass dieser Franco A irgendwie so ein Rassetheoretisch äh Nationalsozialistisch Tischchen Aufsatz geschrieben hat im Rahmen seiner Ausbildung bei der Bundeswehr und die haben das äh haben ihnen dann gesagt, ja nee, äh das das kannst du so nicht abgeben. Äh und dann hat der gesagt, naja okay, dann schreibt da etwas, was äh in in Übereinstimmung mit dem mit der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland ist und dann haben sie gesagt alles klar dann bewerten wir halt das und da da wird halt an vielen Ebenen leider offenbar bei bei, klar erkennbar extremistischen, nicht, nicht wirklich hingeschaut. Ja Max, jetzt, viel darüber geredet, äh aber jetzt sag mal, wie so wie kann ich denn jetzt bei Telegram äh sicher sein? Ich wollte die Frage schon immer mal jemand anders stellen.
Max Hoppenstedt
Obsek für die Drogengruppen auf deinem ähm Burner Gerät. Also es gibt halt einen total großes Missverständnis, äh was dem viele Leute äh aufsitzen vielleicht nicht so sehr in der, Szene, aber weil Telegramm immer so als Krypto Messenger ähm firmierte, ne? Und als der Messenger, der des des IS liebster Messenger ähm, gibt es das Missverständnis, dass alle glauben, alles sei dort mit der gleichen Verschlüsselung geschützt wie bei WhatsApp oder bei Signal oder bei anderen großen Messengern, also mit Ende zu Ende verschlüsselt und das ist nicht der Fall. Man muss Ende zu Ende Verschlüsselung dezidiert aktivieren mit dem sogenannten Geheimchat oder Secret Chat, wenn man's auf Englisch eingestellt hat. Gruppen, und Kanäle können nie Ende zu Ende verschlüsselt sein ähm und normale Chats, weiß ich nicht, wenn wenn wir jetzt wenn man seine Kontakte synchronisiert hätte und und Dinos wir, da ich da die Nummer von deinem Burner-Phone kennen würde und ich sehe und du siehst irgendwie, ah ja, Max Hottenstädt auch da und du schreibst mich an. Dieser Chat ist erstmal nicht Ende zu Ende verschlüsselt, und und liegt halt deshalb in Kopie äh auf der Cloud von Telegram, wo Telegram sozusagen sagt, wir geben diese Nutzerdaten nicht raus und haben das nie getan, ähm und natürlich sitzen die die auch, die Server und sind auch keine Fälle bekannt, dass es da irgendwie zu zu Leaks kam oder so, aber es ist eben halt ein anderes Schutzniveau als Ende zu Ende verschlüsselt und das wäre sozusagen der erste Punkt. Ähm zu nutzen, geheime Chats, die Ende zu Ende verschlüsselt sind. Ähm. Diese Variante mit der Accountaufschaltung, die die Ermittler genutzt haben, bei ähm der Old School Society, was natürlich auch ähm, Kriminellen, wenn sie die SMS abfangen können, weiß ich nicht, sei es übern Schulterblick, wenn man sich jetzt so Stalking-Fälle vorstellen würde oder sei's irgendwie bei anderen Möglichkeiten. Davor kann man sich schützen, mhm indem man eine Zweifaktor-Authentifizierung für äh einrichtet, die man eingeben muss, wenn ähm ein weiteres Gerät zugeschaltet wird. Es gibt auch eine eine Pin-Code-Sperre, die man ähm machen kann. Genau und dann du hast es auch schon gesagt, Linos Kontakte synchronisieren. Ist aus Datenschutzsicht, ähm auch wenn wenn Telegram sozusagen keine kommerzielle Verwendung dieser Daten zu machen scheint für Werbung, nie eine gute Idee bei Messengern, also bei WhatsApp gibt's da ja die riesen Debatte drum und das kann man bei Telegram auch einfach sein lassen, wenn man da besonders datenschutzaffin von sich aus einfach sein möchte. Wie gesagt, es gibt mich Hinweise, dass irgendwie eine eine Data Mining oder irgendwas stattfindet auf der anderen Seite und es gibt auch keine kommerzielle Verwendung für Telegramm, diese Daten zu verticken oder so, aber man kann's halt trotzdem einfach lassen. Aus. Ähm genau, es ist interessant finde ich diese ähm diese Abwägung zwischen Benutzbarkeit und Sicherheit ähm hat Telegram halt auch ganz am Anfang schon getroffen. Die haben für die Ende zu Ende verschlüsselt ein eigenes Protokoll, MT, Protoprotokoll heißt das, was der ähm Bruder von Pavel Durav Nikola Durav mitgeschrieben haben soll. Und nutzen für den Key Exchange Hellmann ähm äh und zweihundertsechsundfünfzig Bit äh symmetrische AES-Verschlüsselung, dass das sozusagen, Das klingt erstmal äh alles gut und richtig, ist es äh und und es gibt auch eigentlich keinen wesentlichen Widerspruch von Experten dazu. Es ist halt aber trotzdem nicht das Protokoll, was äh Signal und so weiter gemacht haben, ähm und die Abwägung zwischen Benutzbarkeit und Sicherheit ist eben in diesem Fall, dass der der Key Exchange der Schlüsselaustausch. Der ist ja, das ist ja auch, das ist nicht trivial, ein Schlüsselaustausch in großen Gruppen hinzukriegen, ne. Ähm ich glaube, das ist auch für Signal nicht einfach gewesen, zum Beispiel, ich weiß nicht, wie groß können die Gruppen sein, ich glaube tausend Mitglieder äh können die haben. Das ist nicht trivial, dass die alle Ende zu Ende verschlüsseln miteinander. Und bei Telegram ist die Abwägung eben, das geht gar nicht, Du kannst deine Kanäle deswegen auf allen Geräten immer benutzen. Das ist praktisch, deine Gruppen auf allen Geräten benutzen, wenn du verschiedene Geräte hast, weil die eben nicht Ende zu Ende verschlüsselt äh Kanäle sowieso nicht, aber Gruppen auch nicht, Ende zu Ende verschlüsselt sein können. Das ist technisch einfach nicht möglich, gibt nicht so was wie Secret Groupjet, geheimer Gruppenchat. Es gibt nur secret äh Direktnachricht sozusagen, geheime Direktnachrichten mit Ende zu Ende Verschlüsselung.
Linus Neumann
Ausgeschaltet.
Max Hoppenstedt
Ausgeschaltet, genau.
Linus Neumann
Hm, das ist schon also, das scheint mir eines der großen, also eines der ganz großen inhaltlichen Irrtümer zu sein, die Nutzerinnen von Telegram haben, ja, dass sie glauben, das ist verschlüsselt. Und dann kommt irgendwie noch hinzu, dass sie sich irgendwie einbilden Verschlüsselung sie ungefähr vor allem ungemach äh schützen würde, äh dass sie sich so vorstellen können. Ähm weil, also was ich meine, man registriert sich ja dort mit der Telefonnummer, ne? Man kann nur einschalten, dass die nicht angezeigt wird, wenn ich das richtig verstanden habe, oder?
Max Hoppenstedt
Du kannst aber auch wechseln auf einen auf einen Nutzernamen und genau, deine Telefonnummer wird nicht nicht angezeigt und ähm. Das sind weitere Einstellungen, die sozusagen zu empfehlen sind, wenn man Gruppen und Kanäle benutzt, da kannst du auch. Einstellen, dass niemand sehen können soll, in was für Kanälen du bist, in was für Gruppen, also in was für Kanälen du bist, genau ähm im Zuge der Proteste in Hongkong ähm gab es offenbar eine, ja, so eine Art Brootforce-Abfrage durch chinesische Behörden, die halt sozusagen dadurch versucht, äh versucht haben, herauszufinden, wer in einstiegigen Protestkanälen, der, der, Bewegung ist ähm und das hat Telegram, da hat Telegram dann nachgerüstet und schützt inzwischen davor und das ist natürlich wichtig, weil da auch ähm nicht nur dieser Blutforstangriff, sondern auch verdeckte, mittleren und Ermittler chinesischer Seite ist die Befürchtung, in diesen Gruppen mitlesen und dann rausfinden, damit drin sind, um rauszufinden, welche Telefonnummer die haben, das kannst du aber auch in deinen Einstellungen ausstellen. Denn eine andere Funktion wo man auch sagen muss, Telegram echt vorne dabei ist, ist ist ähm People nee bei, die Telegram benutzen, das ist so ein bisschen so Tinder für Messenger mäßig und halt auch Groups nebenbei. Also da gibt es nette Experimente, die auch andere Journalistinnen, Journalistinnen gemacht haben irgendwie, weiß ich nicht, wo du dich dann halt so ans äh schlesische Tor in Berlin stellst und irgendwie guckst, wo Groups mir bei und da alleine dadurch, erfährst du, wie die Namen der Drogengruppen heißen. Äh wo halt Leute aktiv sind in diesen Gruppen. Ähm. Natürlich auch zu empfehlen äh äh dieses dieses also dieses das ist Pattifort ausgestellt, aber man sollte sich sehr genau überlegen, wenn man dieses Feature aktiviert, kann natürlich auch positive, haben, weil sie nicht im Rahmen von Protesten und so, aber ja, das ist schon, sollte man sich sehr genau bewusst sein, was man da aktiviert, wenn man das aktiviert.
Linus Neumann
Ich bin hier mal kurz in den Privacy-Einstellungen auf der Desktop-App, also ich kann sagen, niemand soll meine Telefonnummer sehen. Niemand soll sehen, wann ich das letzte Mal online war. Gruppen und Kanälen kann ich das kann ich nur limitieren auf meine Kontakte. Also ich kann nicht sagen, niemand darf das sehen. Aber da ich keine Kontakte habe, ist es okay. Ähm ich kann sagen, meine Call, also Calls ist vielleicht äh also genau, mich kann man darüber nicht anrufen. Und ich mach's niemals. Das ist mit Sicherheit eine ein sehr wichtiges Feature, wenn man vermeiden möchte, potenziell seine IP-Adresse zu leaken. Ähm. Und. Ich kann mein Profilfoto einschränken, auf meine Kontakte, ich habe aber kein Profilfoto und irgendwie Messages kann man dann auch noch ausschalten, weil man kann offenbar forwarden. Ein Feature, was ich ganz interessant finde, ist dieses Delit-My Account. Away Four, also und das kann ich sagen, ab einem Monat. Ne, das kann natürlich ähm. Potentiell nicht verkehrt sein, wenn man weiß, okay, ich bin, also sage ich mal, wenn man länger als einen Monat in Untersuchungshaft ist, dann möchte man vielleicht auch, dass der Telegram-Account gelöscht wird, ne?
Max Hoppenstedt
Ja. Du kannst auch synchronisierte Kontakte wieder löschen, du kannst es halt lassen, Kontakte zu synchronisieren. Ähm und genau dieses, wenn inaktiv, du kannst auch in ähm Chats verschwindende Nachrichten einstellen, also, Man kann also Fazit, man kann Telegramm auch auf eine sehr sichere ähm. Geschützte Art und Weise benutzen als privater Messenger. Ob es als absolut privat äh also als absolut sozusagen IT-Sicherheitsperfekter Messenger. Das Niveau von anderen Messengern erreicht ungefähr, ja, vermutlich. Aber es gibt halt in den in der Standardart der Nutzung und grade in der Nutzung von Gruppen und Kanälen, also dieses, dass nur deine Kontakte sehen können, was für Kanälen du bist, auch das kann ja schon zu viel sein. Jetzt weiß ich nicht, angenommen irgendwie, du bist in Kanälen von Sachen, die wo du nicht willst, dass deine Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen das wissen. So ähm und die könnten es aber darüber sehen, dass auch das kann ja schon problematisch sein, worüber man sich vielleicht gar nicht bewusst ist. So, das ist so die die frühere Befürchtung irgendwie meines Chefs und Chefin meine Facebook-Partyfotos sehen, ist halt jetzt so, können sie halt sehen, in was für Kanälen ich irgendwie nach Feierabend äh äh Party mache, so ungefähr. Hat man nicht so aufm Schirm, aber es ist eine reelle Möglichkeit. Ich weiß nicht, ob Angreiferinnen, Angreifer das so aufm Zettel haben, aber. Es lohnt sich ja sich sicherlich sich die Einstellung genau anzugucken, wenn man die die Chats äh in öffentlichen Kanälen und Gruppen auch benutzt.
Linus Neumann
Also mit mit Vorname und Nachname im Profil würde ich jetzt nicht nach zehn Gramm Gras fragen. Lieber Piep.
Max Hoppenstedt
Ja, das ist das sehen nicht alle so lieben, das sehen nicht alle so offenbar.
Linus Neumann
Okay.
Max Hoppenstedt
Eine Sache, die ich noch bei den technischen Funktionen total wichtig finde, also ähm die Apps sind, sind open Source bei, bei Telegram, Serverseitiger Kram ist. Ähm. Und die haben eine Programmierschnittstelle, an die man, mit der man ziemlich viel machen kann, an die man viel ran kann. Ich weiß nicht, Berlinerinnen und Berliner kennen's vielleicht den Impfbot, ähm der also Impftermin, Board, der dir dann irgendwie schickt, wenn wieder wo Impftermine frei sind, so was jetzt ganz oft auch über Telekom ist, es gibt super viele. Und spannende und interessante Boards, die einfach echt, das ist technisch cool, ähm weil's sozusagen direkt auf deinem Smartphone diese Unmittelbarkeit äh der Kommunikation hat und es ist ähm. Es ist auch eigentlich eine eine sehr sinnvolle und spannende Idee als Plattform so zu fungieren als Messenger. Ähm nur gleichzeitig ist.
Tim Pritlove
Das ist tatsächlich meine einzige Anwendung, äh die ich für Telegramm habe. Äh von solchen Pots äh bespielt zu werden und mitgeteilt zu bekommen, wenn irgendwo ähm in schwer verfügbaren Bereichen Tickets zu haben sind.
Max Hoppenstedt
Ja genau, das ist ähm das ist eigentlich auch eine total spannende und schlaue Idee, also Telegramm hat ja sogar auch versucht, ein eigenes Bezahlsystem, auch übrigens vor Facebook mit dem Library jetzt dir im genannten Projekt, ähm mit ähm. Tonnen hieß das, Tonnen Labs ist so eine so eine Ausgründung oder Einheit oder so von Telegram, die halt auch so ein, so ein eigenes Bezahlsystem äh und ein ähm Blockchain-System. Den Messenger etablieren wollten, kann man jetzt sozusagen von halten, was man will, ist aber aus Geschäftsperspektive und auch aus technischer Perspektive schon sehr spannend und. Und interessant. Gleichzeitig war das sozusagen eines ihrer einer ihrer größten Fails, weil die US äh Börsenaufsicht, SEC äh das gestoppt hat. Einer der Investoren bei ob er sein Geld zurück hat, wissen wir nicht.
Linus Neumann
Oje. Also da da sammelt sich dann auch immer direkt die Richtigen, meinst du?
Max Hoppenstedt
Es scheint so zu sein auf jeden Fall. Die waren nur vier Etagen äh zeitweise voneinander entfernt, die Dubai, eine Dubai äh die Pendants von Wirecard und äh der Telegram Firmensitz in diesem Cassim Towern.
Linus Neumann
Diese Bot-Funktionalität äh kenne ich übrigens auch Leute, die das irgendwie zu Hause nutzen für was weiß ich, ihr selbstgebautes Smarthome, ne, dass die Kaffeemaschine über Telegramm Bescheid sagt oder sich der äh Roboterstaubsauger über Telegramm starten lässt und man da einfach ein, ja, ein ein easy Interface hat was äh sauber zum Smartphone kommuniziert und da ist es, also es ist tatsächlich etwas, was ich mir für die Messenger, die ich tatsächlich nutze, durchaus auch sehr positiv vorstellen könnte, ne, wenn. Ich hier, ja, eine, äh, eine Kommunikationsinfrastruktur zu meinem Mobiltelefon habe, die mir, die mich über bestimmte. Zustände oder Zustandswechsel ähm informieren kann. Das ist schon also diese Bot-Funktionalität ist etwas für sich, glaube ich, ja. WhatsApp und. Signal äh durchaus auch mit guten Gründen gegen wehren. Aber das scheint mir eh so ein bisschen und insgesamt dieses Ding zu sein, dass. Also das Telegramm tatsächlich so eine Messenger zum. Also mit diesen Kanälen und mit diesen großen Gruppen für die Öffentlichkeit eher ist als für das Private. Das ist so, ne, diese Phänomene, riesige Kanäle, folgt mir auf Signal oder sowas, das haben die einfach nicht, ne? Die konzentrieren sich auf Kommunikation zwischen. Individuen oder innerhalb von überschaubaren Gruppen ähm und sichern dort äh Verschlüsselung und und Privatsphäre in einem Ausmaß, das sie für angemessen halten. Ähm Telegram. Scheint mir echt immer mehr so ein ja Potenzial zu haben, Twitter-Konkurrenz zu werden.
Max Hoppenstedt
Also es ist ja ganz einfach schon dadurch so, dass äh Telegramgruppen ähm bis zu zweihunderttausend Mitglieder und Mitglieder haben können, auch ähm Telegram, also auch geschlossene Gruppen, offene Gruppen auch und auf Signal halt nur tausend äh Mitglieder. Und ist schon alleine da, ist sozusagen der Unterschied, Kanäle können unbegrenzt Mitglieder haben. Der Nächter Kanal, der beim äh bei den Protesten in Belarus so eine wichtige Rolle spielte, der hatte irgendwie eins Komma zwei hat eins Komma zwei Abonnenten Millionen Abonnenten damals über zwei Millionen. So, also das sind einfach riesige, das ist ein riesiges Ausmaß. Ich ich würde sagen, es gibt. Jede Art von Nutzung von Telegram. Also es ich kenne auch Leute in einem Bekanntenkreis, die einfach äh komplett alles auf Telegram an privater Kommunikation. Machen so wie ich da halt nicht Telegramm für nutzen würde, sondern einen anderen Messenger, aber das ist halt so persönliche, Präferenz einfach und Telegramm ist dafür natürlich zum privaten Bereich auch absolut in Ordnung, wenn man sich dessen bewusst ist, was man da einstellen kann und und was für einen Messenger man da man da benutzt, eben so als Messenger der Wahl, ähm. Aber es ist natürlich so, dass diese öffentlichen Gruppen. Und Kanäle und diese Wortfunktionalität, diese äh Programmierschutzstelle, an die man halt ran kann, schon Telegram sehr unterscheiden von den anderen. Und ähm. Telegram ist auch einfach einer der Dienste, der halt als wie viele Kommunikationsplattformen gibt's denn, die mit Silicon Valley Diensten mithalten können? Also es gibt sozusagen äh TikTok. Und dann gibt's Telegram und dann gibt's WeChat, es gibt noch so ein, zwei andere aber Telekom ist wirklich eine der Dienste, die da mithalten kann, mit offenkundig einer ganz kleinen Zahl von Mitarbeiterinnen, das ist ja auch verrückt. Ähm das äh sollen ja irgendwie nur, weiß nicht, wenige Dutzend sein, fünfundzwanzig bis dreißig im im Kernteam, das ist ja also verrückt, wenn du dir das vorstellst, wie wenig das. Ähm zum Maximalinspik von Signal zum Beispiel, der sagt im Gespräch halt auch, dass er äh äh Telegram durchaus sich genau anguckt und die. Was ich beneidet, wer jetzt vielleicht nicht seine Wortwahl, aber es ist schon sehr spannend findet, was die alles an Funktionen bieten und das auch teilweise als Vorbild einfach sieht, gerade auch für die Benutzbarkeit, für den Spaß, den du damit irgendwie haben kannst, einfach so im Chat. Und so weiter. Ja, das das ist schon einfach.
Linus Neumann
Zumindest diese Stickergeschichten haben sie, glaube ich, äh wenn nicht geklaut, dann auf jeden Fall direkt mit Telegramm kompatibel gehalten, ne? Also ich persönlich äh. Habe äh Signalsticker äh sehr lange äh aus meinem Leben halten können. Aber jetzt habe ich auch einen oder anderen Lustigen.
Tim Pritlove
Aber das kommt ja auch nicht von Telegram mit diesen Stickern, weil du vorhin meintest, da wären sie ja ganz weit vorne gewesen. Das ist doch eigentlich alles aus den asiatischen Messengern, ne? Line on, WeChat und so weiter. Die haben doch, glaube ich, diese Stickergeschichte gestartet.
Max Hoppenstedt
Das stimmt. Die hatten das auch total früh, aber ähm sozusagen so in der Masse war Telegram schon auch früh dabei und vor allen Dingen mit diesem Customiz Stickern. Ähm den, den wie einfach dir das gemacht wird, also die die Benutzbarkeit ist da auch total hoch.
Linus Neumann
Also Sticker sind im Prinzip. Also äh Gifttastaturen, ne, dass man irgendwie, also man hat ein Stickerset, das betrifft zum Beispiel einen bestimmten Themenbereich, da sind ein paar Bilder drin und die ordnet man. Emotionen oder Emojis zu und kann die dann zusenden. Mir ist das also ich die scheinen irgendwie auf Emojis gemappt zu sein, weil ich sehe, wenn wenn die in der Preview stehen, dann dann kriegt man nicht den Sticker angezeigt, sondern. Mehr oder minder dazu passendes äh Emoji. Aber äh also genau, es ist irgendwie ein sehr leichtes Format und ich weiß, dass äh mit dem Launch von. Stickers in Signal eben so der gesamte Reichtum der Telegram-Sticker irgendwie auch darüber gewandert ist. Das muss irgendwie. Einfach gewesen sein. Aber ja, wie gesagt, ist äh eine. Eine Datei, ein Dateiformat und eine Kulturtechnik, äh die ich versuche, aus meiner Kommunikation irgendwie rauszuhalten. Dafür brauche ich zu. Zielgenaue Kommunikation. Ich bin auch sehr erstaunt hier, was da auf die gerade ich habe dieses Telegram-Mediger-Zeit auch, was da durchrauscht. Ähm kein Wunder, dass die Leute da nach Ritalin fragen, um um das noch alles irgendwie zu verpacken, wie wie schnell diese diese Kanäle irgendwie an dir vorbeiscrollen.
Max Hoppenstedt
Und wenn du jetzt halt so die Kanäle von den einschlägigen Delikten, die wir vorhin besprochen haben, alle abonniert hast, dann sieht dein Telegram schon ziemlich krass aus. Und natürlich kann man sich auf also so die Q andern Gruppen, finde ich, auch ein total interessantes Beispiel, weil weil du vorhin sagtest, irgendwie auch Messenger für die Öffentlichkeit, also du hast so diese. Anderen funktioniert ja darüber, das ist ja so eine Verschwörungstheorie, Verschwörungstheorie zum Mitmachen. Ja und dadurch hat das irgendwie seinen Reiz, dadurch kann jeder sich. Fühlen und fühlt sich als als etwas Wichtigeres und es gibt halt diese Force Chat äh ähm ja Funktion von Telegram und so in in so sechzigtausend Leutengruppen, wenn du da zu also zu jedem möglichen Zeitpunkt mal reinguckst, gibt es fast immer irgendeinen Voice-Chat und wenn du da reinhörst, tauschen die sich über die banalsten, persönlichen Probleme aus, gepaart mit irgendwelchen ähm äh homöopathischen äh Tipps, gepaart mit irgendwelchen Lichtkriegerdurchsagen, gepaart mit irgendwelchen, hier habt ihr den Q-Drop gesehen. So, also das ist also. Es ist auch irgendwie erschreckend den Leuten in ihrer psychologischen Verwirrtheit da teilweise zu zuschauen zu können und zu müssen. Aber es ist halt auch einfach wirklich ja wie 'n Dorf Marktplatz. Für Gleichgesinnte, die sich da zusammenschalten können mit mit jeder Funktion, mit irgendwie Stickern, mit Voice Chats, mit Nachrichten, mit Kommentaren, mit Votings, mit so allem Möglichen.
Linus Neumann
Okay. Tja, also wir sehen, du bist auf jeden Fall davon fasziniert. Was ist, es ist, aber du hast äh, also, würdest du sagen, Faszination eher wie so ähm. Ja wie so ein Unfall oder äh ich denke, dass du schon mehr auch Faszination über dieses Kulturphänomen durchaus. Erlebst, oder?
Max Hoppenstedt
Ja äh ja letzteres auf jeden Fall. Also es ist ich ich finde es halt, also, Uns war es wichtig dadrüber zu berichten, was da passiert ähm dazu zu recherchieren, wer. Hinter dem Unternehmen steckt und so, ähm weil einfach die die Öffentlichkeit war jetzt mein Eindruck so, außer vielleicht informierteren Kreisen immer so einzeln, weil sie nicht so hildmann ist da und Rechtsextremisten sind da und Impfnachweise kann man da kaufen, da haben ja auch andere Medien die Zeit zum Beispiel eine super Recherche dazu gemacht ähm, Aber so das noch mal so einmal so zu bündeln und irgendwie zu zeigen, was eigentlich alles wirklich auf dieser Plattform passiert. Und es geht eben Hand in Hand damit, wie unmittelbar, halböffentliche bis öffentliche Kommunikation aus deiner Hosentasche da funktionieren kann und was sich daraus entwickelt, sei es von diesen Drogengruppen, über die wir gesprochen haben, ist eben zu diesen Terrorgruppen bis auch zu den. Gruppen von von äh Demokratiebewegung, das das ist schon einfach total krass und und spannend sich anzugucken. Und gleichzeitig natürlich auch, ja, habe ich das Gefühl, dass es halt in der Politik überhaupt noch lange nur bedingt angekommen ist in den Ermittlungsbehörden auch irgendwie also man hat Telegramm als Gefahr erkannt, aber ob man sozusagen schon weiß, wie man damit umgehen soll. Das ist irgendwie schwer zu sagen. Dann fand ich's halt einfach so krass, dass ein Messenger, der jetzt irgendwie fünfhundertsiebzig Millionen Userinnen, User weltweit haben soll, dass man eigentlich ganz wenig nur über den Chef weiß, der nicht mit den Medien mehr spricht, sondern nur wie so ein, manchmal über Instagram und seinen Telegram-Kanal kommuniziert, das ist halt auch krass. Und die Plattform irgendwie in Dubai sitzt aber an der Zentrale niemand anzutreffen ist das ist einfach irgendwie, es ist einfach irgendwie 'ne verrückte. Einfach verrückt, wenn du dir das überlegst. Man kann jetzt über Facebook sagen, was man will, aber wir wissen einigermaßen. Sozusagen über das Unternehmen. Wir wissen einigermaßen, was Mark Zuckerberg antreibt. Davon kann man halten, was man will, aber bei Telegram schwer zu sagen.
Tim Pritlove
Wir wissen, wo work sein Auto geparkt hat.
Max Hoppenstedt
Das genau, das wissen wir auch. Wir wissen auch, welche Sonnencreme er benutzt, wenn er irgendwie surfen geht und da sich irgendwie peinlich fotografieren lässt so, also und er gibt begibt sich auch eine Anhörung, so. Ähm so Pavel Dorow halt nicht.
Tim Pritlove
Was würdest du denn so meinen im im Gesamtblick jetzt auf das, was wir so diskutiert haben, was im Prinzip geschehen sollte? Weil ich denke. Irgendwas muss hier mal geschehen. Ach so, so wie's jetzt läuft, läuft's zumindest am Rand doch äh extrem schlecht. Und äh hat so ein bisschen das Potenzial die Gesamtsituation noch weiter zu dramatisieren.
Max Hoppenstedt
Also das ist jetzt natürlich meine meine persönliche Meinung oder beziehungsweise das das erste glaube ich. Ist einfach. Unabhängig von also es ist nicht nur meine persönliche Meinung. Ich finde die Öffentlichkeit muss besser aufgeklärt werden darüber, was Telegramm auch ist. Es gibt diese Missverständnisse darüber und es gibt eben äh, eine gewisse Gefahr, die aus bestimmten Szenen von Telegramm hervorgeht, wo einfach nicht klar ist, neue Rechte ähm stoch hastische Terrorismus, der irgendwie jetzt auch viel Telegramm nutzt, wo einfach nicht klar ist, ob das die Behörden und ob sie dafür genug ausgerüstet sind, dass genug aufm Schirm haben, dass da genug passiert. So, das ist das, das ist das eine, das finde ich einfach total. Total wichtig, dass diese Bedrohung einfach im Bewusstsein. Dass die Missverständnisse, die die Öffentlichkeit jetzt hat, was irgendwie so diese Sicherheitsfeatures und so über die wir gesprochen haben, dass die auch ausgeräumt ist und jeder halt wirklich danach entscheiden kann, äh da irgendwie gut informiert zu sein und was sozusagen meine persönliche Meinung, was passieren. Es kann sein, dass das gar nicht so viel vom Staat aus passieren muss. Also ich Ich glaube, ich habe jetzt so ein bisschen im Urlaub und ich werde auf jeden Fall in der Zeit nicht in Telegram reingucken, da bin ich auch ganz froh, also so sehr fasziniert's mich dann halt doch nicht, aber ich glaube auch nicht, dass es dass es mich oder uns irgendwie in dem ein Rechercheteam von den Kollegen irgendwie ganz loslassen wird, ähm, Weil das kann sein, dass ich einfach da Entwicklungen jetzt nochmal ergeben, ähm die. Ein staatliches Eingreifen, was ja das wäre eine Forderung, die man jetzt irgendwie haben könnte. Weiß nicht, es muss irgendwie ein staatliches Eingreifen geben. Man muss irgendwie dem Duo auf habhaft werden, keine Ahnung, wie das funktionieren soll. Das das wären ja so, die man, ich weiß nicht, im Ministerium denken Leute sogar drüber nach, dass man Telegramm vielleicht im allerschlimmsten Extremfall, wenn sie jetzt nicht kooperieren, blocken soll, keine Ahnung, wie der deutsche Staat das hinkriegen will, ja? Und was davon zu halten wäre, dass also da ich weiß, was davon zu halten wäre, dass wir höchstproblematisch, so ähm, Aber wenn Werbefinanzierung passieren soll äh in den Kanälen, wenn Telegram perspektivisch doch irgendwie Geld verdienen muss, dann ist es immer so gewesen bei großen Plattformen, dass mit Werbepartnern auch eine gewisse ähm Zivilisierung eingekehrt ist äh erinnert euch an YouTube, wo einfach Werbepartner gesagt haben, das ist kein Umfeld, in dem wir werben wollen und dann YouTube ziemlich schnell agiert hat plötzlich. Jegliche ähm Hinweise aus der Zivilgesellschaft wurden lange irgendwie. Weil sie nicht stiefmütterlich behandelt bis langsamer reagiert und als halt die großen Werbepartner gesagt haben, das geht gar nicht hier, äh da ist halt ganz schnell was geschehen und wenn du auf in öffentlichen Kanälen Werbung schalten will, dann dürfte es nicht so einfach sein. Werbepartner zu finden, die potentiell auch in dem Hildmann Xavier Naidoo, Oliver Jannich-Kanal auftauchen könnten in diesem Werbeumfeld wollen nur wenige stehen, ja? Weiß nicht, der Kopfverlag hat schon so seine Affiliate Deals aufgegleist, die brauchen dann nicht den Telegram-Werbeplatz, so ähm und ansonsten oder muss man aufpassen, dass man sagt, ne, Verlage, wie der Kopfverlag, könnten das vielleicht sich überlegen zu tun, möglicherweise. Ähm aber ja das könnte eine Entwicklung sein, die sich ergibt, die vielleicht zu einer. Also ich ich würde mir einfach wünschen, dass Telegramm mehr transparenter von sich aus, würde und das ist ja nun was, was äh Social Media Plattform, das hat immer lange gedauert, das darf man ja auch nicht vergessen und Telegram ist. Riesiges Unternehmen, aber professionelles Unternehmen und mit ähm Personen, die dahinter stehen, die genug Geld und Ressourcen zu haben scheinen aber es ist auch auch ein Verhältnismäßig junges Unternehmen im Social Media Zeitrechnung immer noch. Das ist natürlich keine befriedigende Antwort, aber wie lange hat es bei Facebook gedauert, bis die. Anfangen konsequenter und konsistenter gegen strafbare Inhalte auf ihrer Plattform vorzugehen und wir sind heute bei Facebook an einem Punkt, wo man, Entscheidung auch falsch finden kann, aber es gibt zumindestens mit diesem Overside Board gibt es eine Form von Gremium, wo bestimmte Entscheidungen diskutiert werden. Es gibt einen, Es gibt eine Community Guidelines, ja, ich weiß nicht, ob ihr euch die mal angeguckt habt, ich werde am Ende auch nicht komplett schlau draus, was ich da schreiben darf und was nicht, aber es gibt immerhin in irgendeiner Form irgendein umfassenden Regelsatz und nicht nur so ein paar hingeworfene Sachen, wo halt Telegram sagt, okay, keine illegalen Sachen und keinen Kindesmissbrauch und kein islamistischer Terrorismus und so, sondern es gibt ein paar mehr Regeln. Es gibt gewisse Form von Transparenz über das, was gelöscht werden dürfte und was nicht. Das würde ich mir einfach wünschen, dass Telegramm vielleicht da auch langsam hinkommt. Die müssen ja nicht dieselbe Position wie Facebook einnehmen. Die können ja auch. Ähm sagen, okay, hier ist ganz, ganz viel erlaubt und wir ziehen diese Linie an einem anderen Punkt. Das ist eine Frage vor dir. Jede, dir das große Technologieunternehmen heute steht, ja? Und das ist deren gutes Recht, da eine andere äh Linie zu ziehen als andere Unternehmen. Und manchen Fällen auch sehr positiv. Also weiß nicht, Facebooks antinible Policy ist einfach nur absurd und und prüde und irgendwie. Aus vielerer Hinsicht falsch. Und es gibt viele Gründe, eine andere Strategie zu wählen als Facebook, aber die irgendwie transparent zu machen und sie zu erklären und sich nicht. Wie es zu sein scheint, dahinter zu verstecken, Sitze vermutlich in Dubai bin nicht zu erreichbar, äh bin nicht zu erreichen und für Behörden sind wir nur schwer greifbar und haben ein Konstrukt gebaut. So, also das reicht nicht, wenn du eine Plattform bist, die auch ein öffentlicher Raum ist, finde ich.
Tim Pritlove
Ja und ich finde, das ist etwas, was man zumindest so auf EU-Ebene doch eigentlich locker umsetzen können müsste und ich frage mich gerade, warum das eigentlich noch nicht so ist. Äh man hat ja gesehen, der Druck über die Plattform Anbieter, also in dem Fall dann halt Apple und äh Google. Funktioniert ja durchaus. Weil äh Mark Telegramm ein Webinterface haben, aber ich denke mal, in dem Moment, wo äh die App jetzt nicht mehr runterladbar wäre, äh ist es ja mal ganz schnell vorbei, mit dem Ding, ne? Also das ist ja durchaus schon so ein Hebel, der existiert und in dem Moment, wo man sagen würde, und ich weiß jetzt gar nicht, wie da die Rechtslage ist hör mal, wenn du hier so und so viel User hast oder 'ne bestimmte Kategorie, müssen wir mal schauen, was was da so der. Die ja die richtige Metrik auch ist, um um zu sagen, okay, hier wird's jetzt aber auch mal relevant, ne? Aber man könnte ja auch generell sagen, wenn du Dienstleistung. Einschränken auf Kommunikationsdienstleistung, aber da wird's ja schon schwierig, ne? Aber so hast du so eine App und du willst jetzt in der EU quasi die Bürgern anbieten. Und das findet dann eben über die App Stores äh statt. Dann muss es ein Legal enntity geben. In der EU. Es muss irgendwo ein Büro geben, wo Menschen sind, die äh innerhalb einer definierten Zeit auf Dinge antworten, wenn da der Staat oder irgendein EU-Staat kommt.
Max Hoppenstedt
Ja, die digitalregulierung kennt dafür ja das schöne Wort des Zustellungsbevollmächtigten. Und das ist genau das, was das Netz DG verlangt und der Digital Service ist act, ähm der gerade diskutiert wird auf europäischer Ebene, da setzt sich Deutschland zumindest dafür ein, ähm dass äh das Messenger da auch mit aufgenommen werden und, Sind auch Zustellungsbevollmächtigte vorgesehen.
Tim Pritlove
Genau. Und da würde ich sogar mal fast erwarten, das wird kommen, So, das heißt, da wird sich dann auch Telegram nicht mehr rausreden können, weil ansonsten sind sie einfach von der Plattform weg, weil der Druck geht dann automatisch auf den Appstore Anbieter und äh Apple ist letzten Endes Telegram dann auch irgendwo egal.
Max Hoppenstedt
Ja, wobei man bei bei Apple und Google halt sagen muss, so, das ist halt wenn wir jetzt wenn ich eben gesagt habe, die Transparenz über das, was Telegramm entscheidet, ist, ist irgendwie überhaupt nicht da. Man man kann da nicht reingucken. Das ist eine Blackbox, was die Moderation angeht. Das ist halt bei Apple und Google, bei Apple, aber vor allem auch wirklich genauso. So, also wir haben mehrfach irgendwie versucht, es gibt sogar eine eine ähm. Es gibt ja diesen Pala-Fal, wo Apple das mal ein bisschen klarer gesagt hat, warum sie äh eine App rausgeschmissen haben aus dem App Store, aber die Regeln, es gibt zwar einen. Regelwerk zu dem, was im App Store erlaubt ist und was nicht, aber Apple erklärt das überhaupt nicht, konsistent und man kann sich ja schon fragen, OK, warum Parla rausgeschmissen und Telegram nicht so? Also, das das ist nicht konsistent und man kann auch diese Paarer Entscheidung aus vielen Gründen irgendwie falsch finden und 'ne krasse Gate-Keeper, weil Apple natürlich nochmal eine Ebene drübersteht, ne. Wenn Telegram einen Kanal sperrt, ist es halt echt was anderes, als wenn Apple, Telekom insgesamt sperren würde oder Pala insgesamt sperrt. Das ist schon. Wirklich eine sehr fundamentale Gate-Keeper-Funktion. Und die müssen sich überhaupt nicht erklären. Und das ist im Digital Service Sekt, soweit ich es sehe, auch nicht groß vorgesehen. Oder oder nicht, nicht nicht äh vierzig nicht, habe keine große Chance auf Durchsetzung. Das das führt aber perspektivisch uns auch noch viel mehr begleiten. Das hat man ja auch schon gesehen bei, wie heißt das Unternehmen, dass den anbietet Cloudflair, als der Betreiber irgendwie aus so einer Lust und Laune praktisch gesagt hat, OK, wir canceln das jetzt für AN nach Christchurch, so, das da kann man politisch mit sympathisieren, aber das war halt auch total so, OK, krass, 'ne Infrastrukturanbieter kann einfach nur sagen, ich bin morgens aufgewacht und hatte keinen Bock mehr, und dann ähm ähm verändert das sozusagen, ja, mal überschwitzt gesagt und dann verändert das irgendwie die die Machtverhältnisse oder die, die. Möglichkeiten im Netz. Wir haben halt ein ganz anderes Netz heutzutage, als wir das in den Neunziger hatten, wo. Möglichkeiten schon echt oft über Geldkeper laufen. Ja klar ist immer wieder auch ans Netz gegangen, Nachfolgerseite von mit irgendwelchen obskuren und so, aber auch da in Anführungszeichen hat die Plattforming irgendwie funktioniert, weil ähm die Reichweite dann eben plötzlich nicht mehr so groß war. Und du brauchst bestimmte große Dienste, um eine große Reichweite zu haben und um im großen Stile im Netz mitzuspielen und diese großen Dienste. Zu wenig dazu verpflichtet sich öffentlich zu erklären finde ich und ich wie gesagt ich find's auch total legitim, wenn die bestimmte, Haltung und Positionen annehmen, mit denen die streitbar sind, mit denen man nicht zustimmt und so, aber sie müssen sich ja noch nicht mal wirklich erklären dafür.
Tim Pritlove
Das bringt mich äh ein bisschen zu einer Abschluss äh Frage, weil das auch so ein Thema ist, wo wir uns ja auch regelmäßig so ein bisschen die Zähne beißen, nämlich äh die Frage nach dem Entwicklungsweg für sag's jetzt mal so salopp, so eine digitale, globale Ethik, ne, also wenn Firmen, solche Entscheidungen Fällen können sollen oder vielleicht auch gezwungen werden sollen, solche Entscheidungen zu fällen, zu sagen, hier müsst die und die Regel angewendet werden, um das und das zu verhindern. Ne, also mal so salopp formuliert. Was ist denn jetzt äh quasi der der konkrete Maßstab, was ist denn jetzt wirklich so die die die, im Idealfall halt weltweit gültige Regel und da wird's natürlich schwierig, ne, die jetzt ein Attila Hildmann davon äh abhält, so einen Kanal zu betreiben. Das muss sich ja in irgendeiner Form. Erstmal aus so einem globalen Konsens, den wir sicherlich noch nicht noch nicht haben und wahrscheinlich auch lange noch nicht haben werden, ableiten, ne, oder zumindest aus so einem sehr abstrakten Regelwerk, das. Vielleicht in irgendeiner Form auf UN-Resolutionen basieren könnte oder soweit was, ne. Was fällt dir. Ein zu diesem zugegebenermaßen schwammigen Stichwort wohin sich das entwickeln sollte.
Max Hoppenstedt
Hast natürlich total Recht, das ist echt eine der Fragen, die ihr jetzt immer wiederkehren, ne, mit der Macht der großen Plattform und mit dem. Wirklichen Schritt vom Internet als Massen. Kommunikationsplattform irgendwie so durch Social Media, ne? Was kann man im Netz sagen und was nicht irgendwie. Und und wo verläuft die Grenze, was ist strafbar, wie ist das Verhältnis zwischen Staaten und Tech-Unternehmen und ich finde, entscheidend ist wirklich die. Transparenz der man die Techno zu zu dehnen, zu zwei Sachen. Transparenz zu der man Technologieunternehmen zwingt und dann gibt's eine andere Sache, die nur unmittelbar damit zusammenhängt. Die die auf den ersten Blick gar nicht damit zusammenhängt, aber die die Besteuerung dieser Unternehmen. Da ist ein neuer Raum entstanden für den Staat, mit dem es dem Staat schwer fällt, umzugehen und äh es gibt, einfach eine Verzichtfachung von Kommunikationsinhalten und auch auf eine Art und Weise von Straftaten durch den durch den digitalen Raum, aber es gibt eben nicht eine Verzichtfachung der Ressourcen bei den Ermittlungsbehörden, Und das wäre zum Beispiel eine Möglichkeit ähm kompetente, gut zu bezahlende Cybercrime-Ermittler gibt es einfach nicht ausreichend in Deutschland und. Ähm, Ich finde Strafverfolgung ist immer die weniger invasive Variante als Gesetzesinitiativen wie das Netz DG. So und das Netztige ist ja auch total krass. Das zwingt im zweiten Schritt jetzt, ja? Mit diesem also mit diesem Update, was ab Februar zweitausendzweiundzwanzig greift, das zwingt die großen Social Media Plattformen und nach dem Willen des Bundesamt für Justiz und des Justizministeriums dann auch Telegram. Nutzerdaten anzuzeigen, proaktiv beim Bundeskriminalamt. Und das Bundeskriminalamt kriegt erstmal all diese IP-Adressen. Das ist auch. Problematisch, wenn man das auf ein anderes Rechtssystem oder auf einen anderen Rechtsrahmen als zum Beispiel Deutschland übertragen würde. Kann auch nicht der der richtige Weg sein. Ich glaube, der richtige Weg wäre halt wirklich konsequentere Strafverfolgung, damit's eben nicht so sehr das Gefühl. Dieses absolut nicht vorhandenen Unrechtsbewusstsein gibt, auf großen Kommunikationsplattformen so ähm. Dass wir also gezielte wirklich Strafverfolgung, das wäre ein Ding und das andere, wäre halt einfach diese Unternehmen zu zu Transparenz mir zu zwingen. Also ich würde gerne wissen, was Facebook, Telegramm und so weiter ähm all die großen Plattformen, aus welchen Gründen löschen und was nicht. Es gibt doch, auch ein Vergleich dazu, es gibt 'ne Gerichtsbarkeit sozusagen für das analoge Leben, Klar, das ist irgendwie zäh und langsam und so, aber was man jetzt ähm an politischen Äußerungen oder an an Beleidigungen, an Falschinformationen, zum Beispiel verbreiten darf, äh dafür gibt's ein gibt es Gesetzbücher und dann gibt es Gerichtsurteile, die ich nachlesen kann, wo ich nachgucken kann, und an dem ich mich sozusagen orientieren kann und die Rechtsprechung kann ich gut finden, die kann ich schlecht finden, die kann ich anfechten, ich kann andere Parteien wählen, die dafür sorgen, dass diese Rechtsprechung sich vielleicht perspektivisch ändert. So all das ist irgendwie einer demokratischen Kontrolle unterworfen, aber so wie das Netz jetzt in den Händen der, sozusagen ein Großteil des Netzes dieses Social Media Netz, das nenne ich es jetzt mal, in den Händen einzelner weniger Tech-Unternehmen ist, ist es halt. Also. Überhaupt nicht einer demokratischen Kontrolle unterworfen. Die ist aber aus meiner Sicht ins Stück, also ich meine jetzt nicht eine Verstaatlichung dieser Unternehmen, aber es muss eine Transparenz, Ansprüche und zarte, sozusagen Ansprüche an diese Unternehmen geben können, wenn die nun mal den öffentlichen Diskurs so beeinflussen, wie sie's tun und den öffentlichen Raum so bestimmen, wie sie's tun. So und das fände ich, halt extrem wichtig und das gerne weltweit und was sozusagen da als strafbar gilt und was nicht, gerne an der äh UN Menschenrechts äh. Gesetzgebung orientiert, denn die ist ja zum Beispiel auch sehr ähm. Zensur, die hat sozusagen diese Perspektive mit drin, dass äh in in repressiven Ländern das Netz äh vor allen Dingen als äh Antizensur Werkzeug auch funktionieren kann und dass die Staaten bemüht sind da eine Zensur zu betreiben und das ist da ja auch mitgedacht. Also ich finde, die Balance ist da zumindest potenziell vorhanden. Es war auch keine gute pointierte Antwort, ne, aber es ist eine komplizierte Frage, die kann man schwer pontiert beantworten.
Tim Pritlove
Es ist ja, ja, ja, ja, nee, es ist schwierig. Ich finde jeder, jeder Gedankengang äh trägt hier zur Meinungsbildung ein und die ist sicherlich noch lange nicht abgeschlossen. Aber ich denke, die Sendung ist jetzt äh abgeschlossen. Max, vielen, vielen Dank für deine Einblicke, Einsichten und Erkenntnisse, die du da äh im Rahmen der Recherche der sonstigen äh Auseinandersetzung mit dem Internet gewonnen hast.
Max Hoppenstedt
Ja, vielen Dank euch für die, für die Einladung und genau, ähm wollte nur nochmal sagen, auch die Recherche jetzt, über die wir gesprochen haben, ist halt äh im Team beim Spiegel entstanden. Ähm Christina Hebel, Marcel Rosenbach haben ganz viel mit recherchiert und viele andere Kolleginnen und Kollegen. Ähm ohne die wär's auch nicht, nicht möglich gewesen. Also ähm das, was ich hier an Erkenntnissen geteilt habe, stammt bei weitem nicht nur von mir.
Linus Neumann
Super. Max, vielen Dank.
Max Hoppenstedt
Ja, vielen Dank euch.
Linus Neumann
Viel Spaß in deinem Urlaub von Telegram. Scheint's dir alle Einkäufe vorher erledigt zu haben und ähm dann äh.
Max Hoppenstedt
Weiß ich, wie ich meinen Sommerurlaub nenne, Urlaub von Telekom.
Linus Neumann
Danke, dass du dir auch in deinem Urlaub die Zeit genommen hast, dieses Thema nochmal mit uns zu beackern.
Max Hoppenstedt
Na klar, sehr gerne.
Tim Pritlove
Ich werde jetzt mal ein paar Papierflieger ausm ausm Fenster schmeißen. Das fand ich ja in deiner Story auch so wirklich so ein interessantes äh. Dass das wirklich das Logo von Telegram, dieser Papierflieger, von dieser Story herkommt, dass sie irgendwann mal gelangweilt, am Fenster saßen und Geldscheine aus dem Fenster geschmissen haben, die dann nicht gut flogen und dann haben sie die irgendwie in Papierflieger umgefaltet.
Max Hoppenstedt
Ja Tim, aber nun bitte auch nur in Geldscheinen ähm aus dem Fenster werfen, ja und auch gerne testen sozusagen, welcher Geldschein am besten fliegt und so.
Linus Neumann
Die Größeren, ich ich rate dir zu den größeren Tippen.
Tim Pritlove
Ich probiere das gleich mal aus.
Max Hoppenstedt
Ja, das ist äh wohl die die einzige wirklich. Ja, bist halt auch so schön bei dem Logo von Telegram, ne? Das ist halt auch diese Ambivalenza. Das soll sozusagen auch für die Freiheit stehen, ähm hat hat Pavel Durov ja später gesagt, irgendwie von Informationsfreiheit, aber gleichzeitig erinnert es halt auch an diese Geschichte, die halt einfach nur so. Ja Lehrbuch protziger Internetunternehmer äh schreit, ne? Ähm oder er board Millionär so, aber trotzdem auch ähm ja jemand, der so. Politisch denkt und weiß ich nicht, der Gesellschaft oder auch dem Staat, in dem er da damals gelebt hat irgendwie gerne mal den Mittelfinger äh zeigt.
Linus Neumann
Interessant eigentlich, also scheint mir so vom Typ her gar nicht so unterschiedlich drauf zu sein wie äh Kim dot com Kimble Aber irgendwie scheint ja Glück gehabt zu haben, dass er sich nicht auf Urheberrechtsverletzungen spezialisiert hat. Damit ist er offenbar länger durchgekommen, ne, scheint. Also so von der Fuck You Attitude her tun die sich, glaube ich, beide wenig.
Tim Pritlove
Naja und beide haben sich irgendwie in andere Länder abgesetzt und irgendwie ihr Treiben noch so halbwegs durchzuziehen. Mal gucken, wie lang's mit dem Pavel Doro noch äh äh so funktioniert. Man weiß ja auch immer nicht, was die so für mentale Reisen noch alle antreten so, ne, ne. Alright. Ich würde sagen, hier machen wir mal einen Punkt und ähm ja, nochmal vielen Dank, Max. Ähm ja und wir haben jetzt die dreihundertneunundneunzigste Sendung im Kasten, was da jetzt wohl kommt. Wir machen jetzt aber mal keine Versprechung. Ähm, Leider sind Großveranstaltungen noch nicht möglich, insofern können wir die vierhundert noch nicht im großen Kreis machen, aber ich denke mal, wenn sich alles äh entspannt hat, dann dafür sorgen, dass es ein bisschen mehr äh Primärkontakt gibt hier mit äh uns und von uns natürlich vor allem zu euch.
Linus Neumann
So machen wir das.
Tim Pritlove
Genau, ansonsten vielen Dank auch für eure Unterstützung, damit wir hier ordentlich Papierflieger aus dem Fenster werfen können.
Max Hoppenstedt
Habt ihr doch eigentlich schon ein Event für die äh vierhundertstel Sendung.
Tim Pritlove
Spenden konkret umgesetzt. Ja, genau. Okay, also, wir sagen tschüss und bis bald.
Linus Neumann
Bis denn, ciao ciao.

Shownotes

Max Hoppenstedt

Old School Society

Wer steckt hinter Telegram?

Was geht da eigentlich alles auf Telegram?

weniger schön

eher schön

Regulierung: Der Staat vs. Telegram

Technische Hintergründe / Telegram OpSec

Wie Ermittler eben doch jetzt schon etwas gegen Straftaten auf TG tun können

Bonus Track

LNP398 Unbefriedigender Vorgang mit befriedigendem Ausgang

Impfpass in Deutschland und EU — Staatstrojaner, Bundespolizeigesetz & Verfassungsschutznovelle — AN0M — Telegram Kanal Hildmann — Jobs

Diese Woche gibt es eine eher nachdenkliche Sendung mit viel sowohl als auch in der wir einerseits ein paar Probleme rund um den Impfpass besprechen und uns dann über den erschreckenden Abschluss der Legislaturperiode ärgern, in der wieder wie gewohnt auf den letzten Metern eine ganze Reihe von Überwachungsgesetzen durchgewunken werden. Hier hat die Umfallerpartei wieder ganze Arbeit geleistet und der CDU und den Behörden ihre Wünsche erfüllt. Im Nachgang diskutieren wir ethisch-moralisch schwierig zu bewertende Methoden der Polizeiarbeit mit vorgetäuschten Kommunikationssystemen und den ebenfalls schwierig zu bewertenden inhaltlichen Sperrungen durch Plattformen.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann
Guten Morgen Tim.
Tim Pritlove
Hast du schon gehört? Am Montag kommt der digitale Impfpass, dann ist die Pandemie endlich vorbei.
Linus Neumann
Ja, du musst dich aber noch impfen lassen vorher, ne?
Tim Pritlove
Ah Lokbuchnetzpolitik Nummer dreihundertachtundneunzig vom neunten Juni zwanzig einundzwanzig und wir rollen hart auf die Vierhundert zu, Aber noch ist es nicht so weit, Leute. Noch ist es nicht so weit. Noch ist es nicht so weit. Ihr müsst eure Begeisterung noch ein wenig im Griff halten so ist es. Ach ja und dann im Fass. Yes. Dann.
Linus Neumann
Es ist so. Äh die Corona-Warn-App sei denn auch bekommen.
Tim Pritlove
Hat ihnen, glaube ich, sogar mit dem Update von gestern schon auch äh released genau. Also das Feature ist am Ausrollen. Also es gibt da schon eine gewisse äh Bereitschaft. Wir haben das ja hier schon ausführlich diskutiert. Kernproblem ist halt, abgesehen davon, dass noch nicht alle geimpft sind, dass eben auch die, die jetzt ihre zweite Impfung bereits erhalten haben, dass dann erstmal nachweisen, können sie theoretisch praktisch auch äh mit dem, gelben Papier, Impfpass, ganz klar, aber um auf den digitalen Impfpass zu gehen. Ja, da muss das dann halt noch nachgereicht werden und da wollen dann die Apotheken einschreiten. Wir werden äh gespannt schauen, wie sich das so entwickelt. Aber im Fass haben wir ja eigentlich später in der Sendung.
Linus Neumann
Ja, dann nehmen wir es jetzt mal ganz kurz nach vorne. Ich glaube, dass das mit dem mit dem Upgrade der Impfpässe ist ja sehr äh sehr schönes Problem. Das wird in der bei den Apotheken in sehr guter Hand sein. Ähm ich finde äh finde einen sehr schönen Artikel gerade von Leaks, also die sind ja wirklich in letzter Zeit äh enorm aktiv wieder. Äh deutsches äh Nonnungsgrüppchen, ähm die jetzt äh, einen schönen Artikel geschrieben haben. Manche Käufer von gefälschten Impfpässen haben nun drei Probleme. Weniger Geld und immer noch keinen Impfpass Sie haben sich nämlich äh angeschaut, dass es ja auf Telegram ein sehr lebhaften, einem Schwarzmarkt für äh Impfpässe gibt. Und haben dort auch äh sich in den entsprechenden Gruppen als Anbieter äh dargestellt und haben dann von, zumindest einem Käufer gesagt, ja, um dir den ausstellen zu lassen, brauchen wir halt einen Scan von deiner äh Gesundheitskarte und deinem Personalausweis, und äh irgendwie hundertfünfzig Euro, fünfzig, damit's eine Woche schneller geht. Und ja, haben dem natürlich dann keinen geschickt, aber haben hier anonymisiert dann den äh. Den Ausweis und die äh Krankenkassenkarte äh veröffentlicht. Und auch sehr genau beschrieben, wie man, anonyme falsch Angebote auf Telegram machen kann und Impfpassfälschungsinteressentinnen, ziehen kann.
Tim Pritlove
Ja, ist gar nicht so einfach, illegal vorzugehen, wenn man's eigentlich nicht so richtig drauf hat. Das äh fällt mir immer wieder auf, so.
Linus Neumann
Das ist wirklich also diese Seite ist sehr interessant. Also erstes schreiben die sehr schön, so dass sie, das wirklich so einfach haben, sich enormes Aktivisten gefragt, sind diese Menschen wirklich so naiv, dass sie einhundert Euro oder mehr an ihnen völlig unbekannte Zahlen nur, weil sie die Hoffnung hegen, Impfpässe zu bekommen, ohne geimpft worden zu sein? Ja Sie sind so naiv. Sie sind mehrmals eine na ja, wer das alles glaubt, was die glauben, dann ist natürlich auch nicht äh überraschend, dass die das glauben, wir reden. Na ja, sehr schön. Genau und dann haben sie äh. Streuen sie. Und das finde ich insofern, also ist eine ganz interessante ähm Vorgehensweise, weil sie dadurch natürlich auch ähm Unsicherheit in diesem Markt sehen ne? Und das versaut oder gefährdet natürlich auch potentiell das Geschäft der echten Betrügerinnen, die dort ähm ja, handeln mit gefälschten Impfpässen, was wirklich eine äh eine echt äh unschöne Sache ist, ne.
Tim Pritlove
Ja, insofern ist das wirklich eine echte Dienstleistung wiederum an der Gesellschaft, sowas äh da da so eine Unsicherheit rein zu äh speisen, was vielleicht die Polizei alleine gar nicht schaffen könnte wenn die da sicherlich auch hinterher sind, da habe ich gar nicht so viel Zweifel. Also, Ja, das wird noch spannend sein zu sehen, wie viel Erfolg äh die Leute dann am Ende wirklich haben oder ob sie dann nicht sozusagen ein doppeltes Problem haben, immer noch nicht geimpft und auch noch irgendwie, Auch noch eine Anzeige an der Backe. Der da könnte der Sommer nicht so gut laufen.
Linus Neumann
Ja, das ist ähm. Hat natürlich zwei Seiten. Also es kann natürlich auch sehr gut sein, dass es hier im Prinzip sich um Verzweiflungstäterinnen handelt, die sich irgendwie Sorgen, weil sie. Impfausweis haben hier in eine äh stärkere gesellschaftliche Benachteiligung zu geraten und diese gesellschaftliche Benachteiligung ist ja abzulehnen. Deswegen lehnen wir ja auch aus grundsätzlichen Erwägungen diese Impfpasskontrollen und Infrastrukturen ab, solange nicht die alle Menschen ein Impfangebot hatten, ja, sie diskriminieren ja immer noch hier über fünfzig Prozent der Bevölkerung, die bisher einfach nicht die Möglichkeit hatten. Äh und gleichzeitig, wenn die alle einmal die Möglichkeit hatten, wird man hoffentlich potenziell nicht mehr äh eine Impfpasskontrolle, brauchen. Insofern äh so eine, ein allgemein Ding, was grundsätzlich abzulehnen ist und was ich habe mich ja letztens nochmal bisschen über dieses Thema unterhalten, dass. Also sich einen Impfpass zu fälschen, ähm kann auch echt nachhaltig zu Problemen führen, dann vielleicht, wenn man es sich anders überlegt, geimpft zu werden. Ne, ist eine Sache, dir so ein. Gelbes Heftchen auf Telegramm zu ordern, beim dritten, vierten Versuch, und äh damit vielleicht irgendwo rumzurennen, aber nochmal eine ganz andere Nummer, damit in der Apotheke zu stiefeln und dir einen digitalen Pass geben zu lassen. Weil wenn du dann irgendwie, ne? Offiziell registrierter im Fling bist, dann nochmal ein Arzt zu finden, der dir der dir quasi eine Impfung verpasst und dann irgendwie feststellt, hm, du hast ja schon, Impf was oder was auch immer. Ähm das heißt, du hast dann keinen Weg mehr zur richtigen Impfung, wenn sie dir dann endlich geboten wird ohne dich potenziell, der Urkundenfälschung und des Verstoßes gegen gegen alle möglichen Infektionsschutzauflagen zu ähm beschuldigen oder zu belasten. Äh das sollte man sich also wahrscheinlich sehr gut überlegen wie weit man da mit diesen gefälschten Dingern umgehen möchte. Alles eine sehr unschöne Situation. Der einzige Weg daraus ist ähm impfen impfen impfen sage ich ja immer wieder. Und hoffen, dass wir irgendwann eine Impfquote haben, äh dass wir uns die paar Spinner einfach leisten können diese Dinger fälschen oder die die ähm sich nicht schippen lassen wollen und äh was es da nicht alles gibt.
Tim Pritlove
Verstehe ich eh nicht, dass sie sich nicht chippen lassen wollen. Ah, ist doch geil, irgendwie immer online und so, also äh ist schon so ein Punkt, ne. Also ich will's mal noch etwas nuancieren. Ich bin ja nicht grundsätzlich jetzt gegen diesen Nachweis und in dem in dem Sinne auch nicht gegen den. Auch nicht in der konkreten Form ja jetzt technisch realisiert ist in digitaler Form. Das Problem und das ist ja das, was du mit deiner Kritik primär meinst, ist, zu welchem Zeitpunkt ist das Ding dann äh zwingend und bindend? Ne? Und von wem wird es äh wo, in welcher Situation getestet? Man kann ja jetzt durchaus äh das Ding einführen, die Frage ist nur, ab wann äh kann man damit eben auch wirklich sagen, so Du hättest ja jetzt die Gelegenheit gehabt, warum hast du's nicht gemacht, jetzt müssen wir das halt irgendwie einschränken, ne? Andererseits gibt's natürlich den Druck äh aus Tourismus und vielen anderen Branchen sicherlich hier in irgendeiner Form eine unterscheidbar keit zu haben, ne? Veranstaltungen im Allgemeinen, die äh einfach unbedingt äh nach vorne wollen und sich ja im Prinzip damit ja auch Kosten sparen können, ne? Also diese Differenzierung mit okay, wenn du nachweisen kannst, hast du geimpft bist und das dann vielleicht auch schnell und äh automatisierbar durchführen kannst, so, dann sparst du halt unter Umständen nochmal eine größere Teilmenge an PCR-Tests oder äh anderen Tests, die in dem Moment dann gemacht werden müssten. Das ist da eigentlich so ein bisschen die Idee dahinter.
Linus Neumann
Ähm da zwei Anmerkungen A ähm du sparst dir nicht nur potenziell diese Tests, sondern du sparst natürlich auch äh also die sind nämlich nicht, so teuer, wenn man sie mal macht. Ich habe jetzt gerade äh eine mir mal äh in Ruhe ein PCR Labor, zeigen lassen, den gesamten Ablauf, wir haben eine PCR gemacht, ja? Und äh, dann auch mir bei jedem einzelnen Ding mal sagen lassen, was kostet das. Ähm das kriegst du gerade in diesen Festival-Kontexten schon zu vertretbaren Preisen hin, die jetzt, ne, also da musst du schon eine ganze Menge ähm Impfpass ausgestattete haben, um ökonomisch sagen zu können, jetzt ist das sinnvoll. Es gibt aber einen anderen Faktor. Und der ist ähm, die Leute, wenn du jetzt diese Geimpften nicht mehr PCR testest, dann stehen die auch wenigstens vor den Ungeimpften nicht mehr mit in der Schlange. Und das schlagt die Situation natürlich ein bisschen auch für die Ungeimpften, die noch getestet werden müssen Gleichzeitig gerade das irgendwie als erstes aufs Gelände dürfen in der langen Schlange stehen, nicht in der langen Schlange stehen, insbesondere in diesen Festivalkontexten, insbesondere in den Partykontexten, weißt du? Schlange am Berghain, irgend so eine irgendjemand läuft dran vorbei, äh hat Gästeliste. Das sind die Geimpften, ne? Die müssen nicht mehr hier äh lange anstehen. Das sind ähm Garanten für Unmut in in solchen. Gerade in solchen Partysituationen da wäre ich also irgendwie äh vorsichtig. Zweiter Punkt, den man noch anmerken muss, ist immer als Impfpass diskutiert. Aber es ist natürlich auch ein ähm genauso gedacht für Schnelltest und PCR-Testnachweise. PCR-Test ist immerhin, glaube ich, was gibt der wann das zweiundsiebzig Stunden oder so. Test vierundzwanzig, PCR zweiundsiebzig oder so, ne? Ähm um die um an dem gleichen Check quasi vorbeizukommen.
Tim Pritlove
Oder halt auch genesenen Status, ne? Auch das soll ja darin abgebildet werden.
Linus Neumann
Dinge gibt's ja auch noch, Ich halte es trotzdem insgesamt für eine für ein Spiel mit dem Feuer, was da äh gemacht wird und hoffe, dass wir als Gesellschaft das nicht, äh beibehalten, ja? Das also da da kommen ja eine ganze Menge Sachen noch mit äh Personal, Kontrolle am Einlass und äh ne und jetzt irgendwelche Luca, Check-Ins und was nicht alles. Also ich hoffe wirklich, dass wir äh einfach durch diese Pandemie bald hinter uns haben und sich solche ähm, Zugangserfassungssysteme, Zugangskontrollsysteme gar nicht erst einschleifen. Das ist, denke ich, muss man hier einfach sagen, dass das, Wirklich gut ist, wenn so etwas hm schnell wieder weg vom Fenster ist und sich nicht irgendwie ähm nicht so nicht so einschleift, wie. Beispielsweise ähm teilweise vielleicht auch positive Dinge wie Masken tragen.
Tim Pritlove
Impfen gegen den Überwachungsstaat.
Linus Neumann
Impfen gegen den Überwachungsstaat. Das ist wirklich, macht es jetzt bitte schnell. Ich höre übrigens auch ähm aus äh vertrauten Quellen, dass äh, die ähm Impfung mit Astracekaja wirklich jetzt wirklich sehr einfach zu bekommen ist, ja? Ähm weil sie von allen geschmäht wird so ungefähr. Der Hintergrund scheint, glaube ich, hm einmal die negative Berichterstattung zu sein und andererseits ähm dieser längere Impfabstand. Der natürlich zu einem zusätzlichen Nachteil äh dieses Impfstoffes wird, weil das ja, ich glaube, zwölf Wochen sind.
Tim Pritlove
Ist aber nicht mehr so. Das ist ja jetzt schon aufgehoben worden.
Linus Neumann
Ja, herzlichen Glückwunsch, aber das ist ja zu lasten der Wirksamkeit der Impfung.
Tim Pritlove
Ja, richtig, also ich will jetzt hier keine UKW-äh Folge aufmachen, aber äh, eigentlich jetzt ansteht, wäre zu sagen, Asra Sindika als Erstimpfung, MRNA als Zweitimpfung hat nachgewiesenermaßen weder das Abstandsproblem noch äh außerdem noch eine höhere äh Wirksamkeit. Da muss sicherlich noch ein bisschen nachgeforscht werden, aber das ist so das, was sich abzeichnet.
Linus Neumann
Das sollte jetzt das sollte auch das Versprechen sein, damit am Ende dieses Astra nicht weggeworfen wird. Und dann ist es natürlich so, ne, je früher man sich erst impft, umso schneller genießt man den durchaus nennenswerten Schutz der Erstimpfung, wenn man dann sagt, okay, dem Astra kann noch MRNA nachgegossen werden, das wird auch ordentlich anerkannt und so. Dann hat man den kürzeren Impfabstand und das erscheint mir eine Entscheidungen und Maßgabe zu sein, die schon längst äh in der Form äh versprochen werden sollte. Es ist die Empfehlung der STIKO, aber ich habe irgendwie nicht den Eindruck, dass das ähm, sich für die Arztpraxen logistisch auch umsetzen lässt, dass die dir nämlich heute sagen, alles klar, wir wir vereinbaren nun mit dir Erstimpfung MRNA und zwar zu folgenden Daten und wir können sicherstellen, dass wir die Pampe dann auch haben. Da scheint es dann irgendwie doch zu viel Konkurrenz um die MRN Impfstoffe zu geben.
Tim Pritlove
Ja, das wird sich halt erst im Juni dann so auflösen in Deutschland. Äh rein theoretisch ist es grundsätzlich so, wenn du Zweidimpfbedarf anmeldest, dann kriegst du das eh zugeteilt, weil da gibt's Priorisierung für. Wie fern man das an den Erstimpfungen offiziell belegen muss, kann ich nicht sagen. Das ist es sicherlich etwas, was es jetzt in der nächsten Zeit auszukäsen gilt.
Linus Neumann
So, dann haben wir äh also jetzt haben wir äh Impfpast Deutschland, Impfpastetegramm, EU-Impfass äh soll jetzt auch oder wird jetzt kommen, ähm. Und dazu gebe ich jetzt mal, wir haben ja jetzt ja gesagt, welche grundsätzlichen Probleme wir dabei sehen, ähm aber Patrick Breyer hat heute. Kommentiert, was äh passieren wird, das EU-Parlament hat jetzt also dem Vorschlag der Kommission zugestimmt, Ähm und damit wird ist die Verordnung für digitale Covid-Zertifikate auf EU-Ebene verabschiedet. Und damit soll ja die Reisefreiheit in der EU während der Pandemie, erreicht werden. Ähm da dort, wir hatten es schon gesagt, diese Dinger können nicht nur Impfungen, sondern auch Schnelltest, PCR und Genesung zertifizieren und, all das kann man natürlich auch auf Papier. Und diese digitale Erfassung dient halt der Beschleunigung dieses Prozesses, von von Einlasssituationen hauptsächlich, ja? Auch daran die Kritik haben wir jetzt schon vorgetragen, deswegen mache ich jetzt weiter, äh was Patrick noch so schreibt, die nun datenschutzfreundlichen Covid neunzehn Zertifikate, sollen EU-weit einheitliche QR-Codes beinhalten, damit nachweisen können, negative Tests, Impfung, Antikörperschutz nach Infektion. Die Verordnung tritt am ersten Juli in Kraft. Und jetzt kommt schon und wird dann für ein Jahr gültig sein. Das ist schon mal gar nicht so schlecht, dass es hier eine Sunset Closed gibt, ne, also einen Satz, wo gesagt wird, das Ding läuft aus. Das ist schon mal gar nicht so schlecht ähm die Piraten haben sich da stark engagiert, ist ja auch klar, dass Patrick Breyer als Datenschützer das macht und er kommentiert. Wir konnten durchsetzen, dass das Zertifikat hohen Ansprüchen an den Datenschutz genügt, Daten auf dem Zertifikat dürfen nicht gespeichert werden, wenn es gescannt wird. Und Reisebewegungen können nicht nachverfolgt werden. Reisebewegungen können nicht nachverfolgt werden, heißt der Check ähm findet. Offline statt und nicht online, ne? Wenn du eine eine zentrale online Instanz hättest, dann wüsste die ja, wo du jeweils diesen Check gemacht hast. Es gibt ein Wahlrecht zwischen digitalem und Papierzertifikat. Es wird kein Sammelpass angelegt, sondern jeder Test. Und jede Impfung wird separat bescheinigt. Leider können die Mitgliedsstaaten nach ihrer Wahl weiterhin nationale zentrale Impfregister betreiben. Obwohl diese der Zweckentfremdung Vorschub leisten und dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung widersprechen. Was er damit aussagt, ist, ne, wir müssen jetzt auf auf der nationalen, auf der Bundesebene schauen, dass wir, Impfdatenbanken weiterhin verhindern, wenn sie aus anderen Gründen oder in anderen Kontexten entstehen. Und wir haben ja schon die Forderung auch von äh diesen Polizei äh Hardlinern gehabt, dass sie sagen, äh hier die äh die fälscht nämlich hier die Impfausweise. Wir brauchen jetzt eine zentrale Impfdatenbank, damit wir einen gefälschten Impfausweis ruckizucki erkennen können. Und das ist ja quasi so eine Parallelanforderung parallel Infrastruktur zu diesen Digitalnachweisen. Und läuft natürlich komplett dem ganzen Ding. Entgegen, dass man sagt, wir machen das mit Signaturen, wir machen das mit äh Zertifikaten, wir ermöglichen eine ähm eine Offline Verifikation und so weiter und so fort, Wir möchten also der einzelne Check-In-Vorgang findet nur zwischen der verifizierenden Person und der die Impfung nachweisenden oder den den äh Immunstatus nachweisenden Personen statt. Und am Ende wissen die Ausgebenden nicht, wie oft, oder ob du überhaupt deinen Impfpass jemals benutzt hast oder wo. Und diejenigen, die jeweils wissen, dass du ihn irgendwo vorgezeigt hast, die dürfen ihn noch nicht mal speichern. Das sind schon äh nennenswerte Vorgaben, muss man einfach mal auch anerkennen, ne. Es gibt äh. Offenbar so teilweise richtige kleine Schritte im universal falschen. Ähm aber wenn man jetzt trotzdem zulässt, dass ein EU-Mitgliedstaat sich eine Impfdatenbank anlegt, dann sind natürlich all diese Bemühungen auf EU-Ebene, umsonst, weil du halt irgendein, Rainer Wendt, in Deutschland hast, der dann hier groß rumtrommelt oder irgendwelche anderen tatsächlichen Diktatoren in anderen Ländern, die dann eben doch wieder alles abschaffen, was hier ähm auf EU-Ebene versucht wurde, um dieses Tool irgendwie, weniger schlimm zu machen.
Tim Pritlove
Es gibt ja noch ein anderes Argument für diese Impfregister, muss man ja auch sehen, ne? Und da gilt es natürlich jetzt auch mal eine gute Lösung zu finden. Geht ja gar nicht nur jetzt um eine Schattendatenbank, um eine Impfung nachzuweisen, sondern äh es wäre ja auch mal ganz sinnvoll, aus Staatsperspektive, da haben wir wieder diesen alten, Disput und diesen diesen Konflikt, diesen generellen Konflikt mit, wenn ich so einen Staat. Ordentlich führen möchte, ja und richtige Entscheidungen fällen musste, dann muss ich, brauche ich ja auch. Grundlage dafür. Brauche ich auch eine eine Datengrundlage im zunehmendem Maße dafür, ne? Und hatten das, glaube ich, ja auch schon mal diese Diskussion, wenn wir äh Bundeskanzlerin werden. Hätten wir einen enormen Datenbedarf. Weil wir würden ja gerne unsere Entscheidungen auf, Grundlage, wahrer Informationen äh fällen. So geil wie wir sind. Und wenn's halt ums Regime geht und dieses, Dosen müssen wir eigentlich planen? Was müssen wir eigentlich für eine Aktion fahren, um Leute dazu zu bringen, zu impfen? Wie ist denn so die durch Impfung mit Masern eigentlich wirklich in Deutschland und was könnte man denn da mal unternehmen und wie viel Impfdosen für Grippe müssen wir denn bestellen? Und so weiter und so fort. Selbstverständlich hilft ein, Register, wenn man's denn hätte bei solchen Entscheidungen. Wenn das jetzt sozusagen aus grundlegenden Datenschutzinteressen, problematisch ist, das ist sicherlich problematisch, ja? Heißt ja nicht unmöglich, dann muss man sich da auch ein Konzept überlegen wie man äh diesen Bedarf irgendwas anbieten kann. Das finde ich auch eine Debatte, die meiner Auffassung nach generell zu Datenschutzdebatten gehört, gehören muss, allein schon, weil es natürlich auch immer so dieses Standard-Gegenargument ist mit so, ja, der Datenschutz verhindert ja Punkt, Punkt, Punkt. Im Laufe der Pandemie äh auch permanent und ich finde, da da muss dann die, allgemeine Diskussion sich auch mal hin entwickeln und und und Konzepte anbieten.
Linus Neumann
Ja, wobei ich jetzt nicht den Eindruck habe, dass es diese Daten überhaupt nicht gibt. Ja, also dass das das alles gerade im Dunklen. Navigiert, ne? Und man kann sich ja über einen Informations- und Datenbedarf durchaus auch Gedanken machen, ohne irgendwelche riesigen Zentralregister anzulegen.
Tim Pritlove
Ja gut, ich meine, wir hatten das schon mal dieser Terminvergabe, als sie noch zentral erfolgt ist äh in Berlin zumindest, ne? Ähm mit wer kriegt denn jetzt einen Brief? Und wer wer ist denn hier irgendwie vorerkrankt? Also äh es gibt einen Bedarf und, kann auch in Zukunft, wieder einen etwas anders gelagerten Bedarf geben und für dieses grundsätzliche Problem von der Staat müsste mal genau Bescheid wissen, um schnell richtige Entscheidungen fällen zu können. Äh dafür muss man halt auch mal eine Lösung, sicher erarbeiten, die eben durchaus konform ist mit den anderen Bedenken, mit das darf äh keinen, Diskriminierungsfähige Datensammlung sein. So, was natürlich bei Daten immer das Problem ist, dass das kriegen wir nie aus der Welt. Eine Abwägung, wie man so schön sagt. Ein Spannungsfeld.
Linus Neumann
Ja, plus, wenn du dann erstmal die Daten hast, dann kommen natürlich auch wieder alle und sagen, hör mal, der ist ja praktische Daten, die könnten wir auch noch hierfür verwenden. Äh, da so da.
Tim Pritlove
Die Kiffer finden und so. Ja, es ist schwierig. Es ist schwierig halt. Ich habe nicht gesagt, es ist nicht schwierig. Nur gesagt, man muss diese Diskussion führen. Okay, let's go.
Linus Neumann
Okay, dann haben wir in der letzten äh Sendung und in der Sendung davor ausführlich über die Pläne zur Ausweitung des Staatstrojanereinsatzes. Gesprochen. Wir haben uns als Chaos-Computer-Club dagegen positioniert, Facebook und Google haben sich dagegen positioniert. Und ähm gestern haben sich dann, hat sich dann die große Koalition, geeinigt und zwar sowohl beim Bundespolizeigesetz. Als auch beim. Verfassungsschutz rechts. Und ähm ja, das ist natürlich eine schwere Enttäuschung, denn wenn man jetzt auf das also nochmal zur Erinnerung, dass Bundespolizeigesetz ist, dass in dem gesagt wird, ja, hier äh wir machen präventive, Telekommunikationsüberwachung mit anderen Worten, von Leuten, die noch gar keine ähm Straftaten begangen haben. Und also die werden nicht einer Straftat verdächtig. Die haben noch gar keine Bilkan. Wir dürfen trotzdem ähm mit dem Staatstrojaner äh infizieren. Ähm und zwar Formulierung ist auch, wenn noch kein Tatverdacht begründet ist und keine Strafprozessuale Telekommunikationsüberwachung angeordnet werden kann. Das heißt, ne, es es ist, notwendig, dass du einer Straftat äh verdächtig wirst nach STPO, die den Einsatz äh nach STPO einhundert eines Staatstrojaners gegen dich überhaupt mandatiert Einfach so geht's. Saskia Esken hat dazu im Februar gesagt, dass auf gar keinen Fall präventiv, also nicht unterhalb der Schwelle der Staatstrojaner geben soll. Dieses Versprechen hält die SPD völlig überraschend nicht ein. Es wurde noch ein bisschen darüber diskutiert, ähm. Der auch darüber hatte ich mit Andre gesprochen, ob die jetzt ähm. Quasi wenn die diesen Quellentheker Ü Trojaner haben, der ja zur Kommunikationsüberwachung. Dienen soll, also der kleine Staatstrojaner, ob der quasi auch gespeicherte Nachrichten. Aus der Vergangenheit, also vor Infektion oder vor Anordnung. Ähm ausleiten darf. Ähm das nennen wird genannt Quellenticker Ü Plus, also quasi ab jetzt und noch ein bisschen mit Zeitreise in die Vergangenheit. Äh das wird äh von den Sachverständigen bezeichnet als offensichtlich verfassungswidrig. Und äh das wollten sie ursprünglich in das Bundespolizeigesetz schreiben, das haben sie aber gestrichen. Und zwar sagt dann äh Uli Grütsch äh von der SPD, uns ist wichtig, dass die Bundespolizei im Rahmen ihrer Befugnisse nicht aufgespeicherte Inhalte, sondern nur auf laufende Kommunikation zugreifen kann. Ähm. In der in der ähm Veränderung der SDPO vor vier Jahren, ist das aber drin, ne? Also bei der Strafprozessordnung, geht das? Ist es drin? Das ist quasi schon geltendes Recht und äh Andre ähm, schreibt auf Netzpolitik org Beobachter, könnten das als Eingeständnis sehen, dass die Quellenticker Ü plus, die in der Strafprozessordnung verankert ist, rechtswidrig ist. Da gibt's auch schon eine Verfassungsbeschwerde der Gesellschaft für Freiheitsrechte. Ähm außerdem. Haben sie sich jetzt geeinigt ähm die auf die Verfassungsschutznovelle und damit sollen beide Gesetze. Ähm veröffentlicht äh am Donnerstag verabschiedet werden. In der Verfassungsschutznovelle, also dem Recht für, Geheimdienste, Staatsrainer einzusetzen, ist dann auch die äh QuellentKI Plus drin. Also, alle, also im Rahmen der STPO, als Strafverfolgung und im Rahmen der geheimnützlichen Tätigkeit gibt es die ähm Quellenticker Ü plus, also nicht nur zukünftige, sondern auch vergangene Kommunikation, die als offensichtlich verfassungswidrig ist, gegen dies schon eine äh Verfassungsbeschwerde gibt, nur im Bundespolizeigesetz gibt es die jetzt nicht. Also. Du fragst dich wirklich, wer da wer da die Verhandlungen führt und ob da ob die überhaupt nachdenken, was sie da machen. Ähm ja, das ist übel. Und das ist natürlich auch wieder frustrierend, weil wir seit über einem Jahrzehnt gegen dieses Mittel kämpfen, weil wir ähm. Hier überhaupt nichts sehen, wie die Probleme äh die. In irgendeiner Form überhaupt mal gewürdigt werden und es hier halt. Inklusive der Entscheidung. Übrigens ist, dass die Provider und Plattformanbieter den den Geheimdiensten dabei helfen müssen, dein Handy zu hacken. Und das ist ein also ein ja, ein absoluter. Skandal und eine Überschreitung von ja von allem. Völliger völliger Irrsinn. Kann ich nicht anders sagen. Total heftig.
Tim Pritlove
Verfassungsschutz, die jetzt irgendwie grade äh wieder in den Nachrichten aufgetaucht sind, weil sie mal eben in Sachsen irgendwie den, den Vizeministerpräsidenten irgendwie Daten äh Protokolle aufgebaut haben, weil er ja sich gegen Nazis geäußert hat. Und weiß ja, das ist ja in Sachsen wirklich ein schwieriges Thema, was ich dagegen Nazis äh wendet, so und das das geht dann einfach gegen die Mehrheit, ne? Und was gegen die Mehrheit ist, das äh landet dann im Minderheitenbericht, Und das ist halt äh ne? Eine Story von Philip Kig irgendwie von neunzehnhundertsechsundfünfzig, der Manori Manorita Report, falls irgendjemand von euch den Film mal neu Report aus dem Jahr zwanzig, äh zweitausendzwei noch nicht gesehen hat, das wäre jetzt sozusagen äh der passende Filmabend zu diesem Kapitel, in diesem Podcast.
Linus Neumann
Die haben einen Wirtschaftsminister, einen SPD-Vorsitzenden überwacht. Ja, Daten gesammelt, was da geäußert hat, und durften dann darauf angesprochen, haben sie gesagt, ja, also wir müssen zugeben, von der illegalen Datensammlung sind eigentlich alle Abgeordneten des Landtags betroffen. Das ist so, Es ist so absoluter Wahnsinn. Nicht nur den, nicht nur den Wirtschaftsminister. Ja, nein. Wir haben also, wir haben nicht nur den Wirtschaftsminister beobachtet, wir haben einen kompletten, äh, Landtag, äh, beobachtet.
Tim Pritlove
Könnte ja sein, dass dass da dass da was Illegales passiert.
Linus Neumann
Nicht, dass sie sich da nachher Antifaschisten sammeln. Äh.
Tim Pritlove
Zustände, ja?
Linus Neumann
Äh Facebook-Einträge ausgewertet, ungeheuerlich, also es ist.
Tim Pritlove
Läuft nicht gut.
Linus Neumann
Martin Duligs sagte MDR Sachsen, er habe das Auskunftsersuchen, also es hatte bereits vor Monaten gestellt und eine sechsseitige Antwort des Amtes erhalten mit lauter belanglosem Zeug, irgendwie so. Hier, da hat er gesagt, Nazis sind Scheiße auf Facebook. Da muss man nicht lange drüber nachdenken um zu checken, dass das halt ein absoluter Wahnsinn ist, was diese was wir die da machen lassen, ne. Sich darum kümmern müsste diese. Institutionen wirklich zu reformieren und äh oder still zu legen oder überhaupt zu schauen, was wir da alles uns für für Verfassungsfeinde in den Verfassungsschutz geholt haben. Stattdessen sagen wir Ey, voll geile Idee. Wir haben eine, wir haben eine Idee. Ihr könnt einfach alle hacken und äh wer euch im Weg steht, muss dabei helfen.
Tim Pritlove
Also das ist halt generell einfach noch ein Problem in unserer Gesellschaft, dass wir. Vorstellung aus dem bei den Leuten nicht rauskriegen, dass das an sich eine notwendige und tolle und wichtige Funktion ist. Ja, der Name Verfassungsschutz ist natürlich dann an der Stelle auch klug gewählt. So ja, irgendjemand muss ja die Verfassung schützen, dass das unser aller Aufgabe ist. Macht sich an der Stelle irgendwie nicht so richtig breit. Und äh vor allem, wenn man sich halt das Gebaren der des Verfassungsschutzes in den letzten Jahrzehnten, wir hatten das ja, glaube ich, auch schon äh mehrere Male und wir hatten auch dieses wunderbare äh Gespräch auf LNP äh dreihundert, ähm äh Martina Renner, genau, genau das und ähm ist da ja auch klar geäußert, äh hat das auch weiterhin tut und die einfach diesen Blick gewonnen hat, wie viele dass er auch gewonnen haben, was aber einfach kaum mehrheitsfähig ist. Also diese Vorstellung man sieht das ja auch schon bei der Polizei, diese Abwehrschlachten, die da äh schnell geführt werden. So, ja, man darf ja nicht die Polizei unter Generalverdacht stellen. Das sind ja, die beschützen uns ja.
Linus Neumann
Doch.
Tim Pritlove
Ja und dann na ja, was heißt Generalverdacht, also muss ja kein Generalverdacht sein, reicht ja schon Verdacht und dafür gibt's ja genug äh Anhaltspunkte. Und das ist natürlich so, dass man das grundsätzlich verhindern muss, weil jedes einzelne übertreibt, treten äh dieser roten Linienderer ist ja einiger wichtiger gibt, ist an sich schon ein Problem. Und man sieht aber eben auch ähm zunehmenden Maße das ja, so aus Polizeikreisen und natürlich auch aus Geheimdienstkreisen immer wieder alles ausgenutzt wird, was irgendwie ausgenutzt werden kann, weil es eben keine richtige Kontrolle gibt. Weil wir zwar aufm Papier eine Kontrolle haben, aber die ist halt äh geknebelt und mit den Händen auf dem Rücken gebunden unterwegs und kann dementsprechend eigentlich nicht sehr viel mehr tun als äh die Unwilligkeit über sich selbst Auskunft zu geben im kleinen, privaten Kreise, ohne die Möglichkeit, das auch nur weiterzuleiten an der Öffentlichkeit, zur Kenntnis zu nehmen. Das ist im Wesentlichen alles, was wir an Kontrollmechanismen haben. Das ist natürlich dann auch ein ganz normales Ding. Kann man den dann wahrscheinlich noch nicht mal einen Vorwurf machen, weil die leben natürlich auch in so einer Bubble, in der sie die ganze Zeit erzählt bekommen, wie wichtig das ja ist, was ihr da gerade tut, und macht doch mal. Ja, aber wir hauen euch dafür nicht auf den Finger, Wir müssen euch ja beschützen, dass irgendwelche anderen daherkommen und können mir sogar durchaus vorstellen, dass da viele Leute gibt, die sehr wohl vorkommen überzeugt davon sind, dass sie da das Richtige tun, aber einfach den Kontakt zur Außenwelt äh an der Stelle schon vollständig verloren haben, Themen muss halt einfach Einhalt geboten werden. Es kann nicht sein, dass ein Verfassungsschutz äh so kontrollfrei ist, immer wieder mit diesen Pauschalargument, dass wir das nicht geheim abläuft, dass es ja dann nicht funktionieren würde. Das Gegenteil ist richtig. Nur etwas, was wirklich auch öffentlich kontrolliert wird, kriegt die entsprechenden Korrekturmechanismen, anheim gestellt um sich auch selber gesund und wirklich sinnvoll für 'ne Gesellschaft zu entwickeln und die Frage ob es den Verfassungsschutz an sich braucht. Die muss auch gestellt werden dürfen. Weil da natürlich immer wieder klar drin formuliert wird, so, guck mal, euer Dreckrekord ist einfach mal scheiße. Auf der einen Seite kriegt ihr nichts verhindert, auf der anderen Seite äh, braucht ihr permanent eure äh Energie und ihr zieht auch noch so dermaßen viel Kohle an, also wo es wo es hier irgendwie die Kostennutzenrechnung liegt, dass auf den Tisch. Wir sehen das einfach als Gesellschaft nicht. Und ganz im Gegenteil, in dem Moment, wo es wirklich mal bedrohliche Tendenzen gibt, kriegt ihr irgendwie euren Arsch nicht hoch. Das dauert jetzt irgendwie wat? Jetzt haben sie irgendwie gesagt, so Pegida wäre ja irgendwie problematisch und das müsste man sich mal anschauen. Zweitausendeinundzwanzig. Was tut ihr eigentlich da den ganzen Tag? Das das ist doch einfach unglaubwürdig, also wirklich.
Linus Neumann
Ja, es ist äh. Sehr schön. Wir waren beim Thema Staatstrojaner. Wir haben uns jetzt in den letzten Sendungen sehr viel damit auseinandergesetzt. Ähm. Was das für ähm technische wie wie was die technischen Probleme sind bei der Schwere des Eingriffs. Wir haben uns damit auseinandergesetzt. Welchen Institutionen das Recht dazu gegeben werden soll, mit wie wenig Kontrolle die gesegnet sind und vor allem aber, dass sich diese Angriffe ja nun mal primär am Ende gegen diejenigen gerichten werden. Die ähm ja, zum Beispiel Google und Apple vertrauen und ähm also damit äh Unternehmen, die jetzt in Zukunft verpflichtet sein sollen. Eure Geräte im Auftrag des Staates, zu kompromittieren. Wir haben uns auch darüber auseinandergesetzt, damit auseinandergesetzt, dass sie eigentlich viel zu viele Daten haben, die Strafverfolgungsbehörden und regelmäßig in der Flut der Metadaten. Ja ersticken und kaum noch arbeiten können. Und jetzt gibt es aber einen viel äh. Beachteten Fall, wo die mal ganz anders an die Sache rangegangen sind. Und ich sage von vorne herein, dass ich nicht ganz sicher bin. Ob ich das jetzt gut oder schlecht finde, das würden wir gerne erstmal hier unter uns so ein bisschen versuchen, zu erörtern und würden uns da auch freuen, ähm äh wenn wir das im. Ähm in den Kommentaren bei uns unter der Sendung von euch mal hören würden, wie ihr auf den Fall blickt. Es gab ja unterschiedliche. Messenger, Apps, die sich auf die eine oder andere Weise spezifisch auf ähm. Ja für kriminelle ähm. Angeboten haben, also äh Phantom secure, Anchrotchat, ja? Waren eigene Geräte mit äh so einer Geheimbotti und äh einem, ja angeblich sicheren Messenger und wurde kompromittiert, da haben sie also quasi direkt die ganze Infrastruktur gehackt und in Folge dessen sehr viele. Kriminelle hochgenommen und ja die Aussage getätigt, dass eigentlich äh kaum äh nicht Kriminelle äh genutzt haben. Ähm was sehr viele Fragen aufwieft. Erstens, der, Plattform, Betreiberhaftung, ähm zweitens, der äh ne des des Hackings von Infrastrukturen, alles sehr zweifelhafte Fälle. Darum soll's aber in diesem Fall jetzt gar nicht mehr gehen. Das haben wir damals schon behandelt. Hier geht es darum, dass sie offenbar. Begonnen haben. Und zwar ist das hier eine internationale Zusammenarbeit von australischen Behörden und dem FBI. Nachdem eine eine solche Software hochgegangen ist, hat das FBI im Prinzip mit einem Informanten. Selber so eine ähm App ja lanciert. Und die hatte Verschlüsselung. Aber auch ähm eine geheimfunktionalität, dass sie immer alles auch noch mit einem zweiten Schlüssel verschlüsselt hat und das war der ähm. Der Betreiber. Ja, also du hatte um sie einfach zu machen. Die Leute dachten, sie hätten eine verschlüsselte App in Wirklichkeit ähm haben konnte aber das FBI jede Nachricht mitlesen. Ähm und äh das haben sie von zwanzig achtzehn an hochgezogen, wenn ich das richtig sehe. Und das war so ein Invite Only-Ding, ähm wodurch sie ja quasi oder die Oktober zwanzig neunzehn haben sie's hochgezogen ähm und. Diese App, da brauchte man einen Invite. Jetzt könnte man sagen, diesen Invide haben sie wahrscheinlich durch diese Invite-Regelung konnten sie vielleicht so ein bisschen sicherstellen, dass ihnen nicht allzu viele normale nicht kriminelle Nutzer da ähm, Neues rein generieren, ja, oder sie irgendwie, nicht wirklich kriminelle äh überwachen, weil sie denen quasi einfach den Zugang zu dem System ähm durch so ein Bürgensystem, verwehren konnten. Und haben also seit Oktober zwanzig neunzehn zwanzig Millionen Nachrichten. Gesammelt und abgehört und jetzt ähm geerntet, also unendlich viele oder sehr viele Ermittlungsverfahren daraus ähm abgeleitet und ähm in Australien allein wurden. Von tausenden Polizeibeamtinnen ungefähr fünfhundert Durchsuchungsbeschlüsse, durchgeführt. Zweihundertvierundzwanzig Personen verhaftet und mehr als fünfhundert fünfundzwanzig. Ja Strafanzeigen ausgestellt, einhundertvier Pistolen oder Schusswaffen beschlagnahmt und fünfundvierzig Millionen australische Dollar in Cash sowie Tonnen von Drogen. Ähm. Beschlagnahmt. Das ist nur Australien. In der äh in Europa und den USA wurden in insgesamt sechzehn Ländern achthundert Menschen verhaftet. Zweiunddreißig Tonnen Drogen. Zweihundertfünfzig Schusswaffen, fünfundfünfzig Luxuskarren und mehr als hundertachtundvierzig Millionen. Dollar in Bargeld und Kryptowährungen. Ähm.
Tim Pritlove
Nicht mehr so viel wert. Grad. Ja.
Linus Neumann
Was die Kryptowährung ja die Frage ist ob sie die wirklich beschlagnahmt haben oder oder wieder nur irgendwie ein Wallet haben und sagen das ist aber jetzt, das darfst du jetzt nicht mehr benutzen.
Tim Pritlove
Deswegen gehen die Preise runter. Na toll. Danke.
Linus Neumann
Also ich habe also ne, das ist ähm ach so und genau, zwanzig Millionen Nachrichten von elftausendachthundert Geräten. Verdächtiger Krimineller. Das ist schon eine ziemlich krasse Nummer und ähm. Ich, also ich, mir fällt's gerade echt schwer, äh ob ich das jetzt gut finden soll oder nicht.
Tim Pritlove
Ja, so ein bisschen wie mit dem Impfpass, ne? So. Die haben, die haben, na ja, die haben sowieso an und liegst, die haben halt so so Impfpässe zum Verkauf angeboten und alle so, ja, her damit. Und dann so, ja, nee, war alles nur äh Spaß, wir sacken euch jetzt hier mal ein.
Linus Neumann
Ja, die haben also sie haben, das ist eine riesige Operation, weil äh sie. Also sie hatten einen Informanten oder einen Informanten, die. Vorher quasi auch mit den Geräten einer anderen Anbieterin gedealt hat. Und ähm auf diese Weise haben sie es geschafft, diese App oder diese Plattform gezielt unter Kriminellen zu etablieren und waren dann irgendwann soweit, dass sie, ja, bestimmte, besonders ähm. Einflussreiche, kriminelle zu der Nutzung gebracht haben und die waren natürlich dann, sagen wir mal, ihre, ihre Influencer, ne? Und haben gesagt, hör mal, wenn du mit mir schreiben willst, nicht mehr Telegram, sondern jetzt äh annorm. Und ähm.
Tim Pritlove
Das lief nicht so gut.
Linus Neumann
Det lief eine Zeit lang offenbar sehr gut, ne? Und ähm äh ist. Also ich eines, man kann, also eine Perspektive ist zu sagen, okay, war ein Hannipot, die sind drauf reingefallen. Deswegen nutzt man eine quelloffende Apps, deswegen ähm. Ne, deswegen, ja, nutzt man so etwas nicht, ja? Hm. Die andere Perspektive ist, dieses Unternehmen hat ja einen Eindruck erweckt auch ähm rechtlich, die haben irgendwie so geschrieben, ja, also wenn bei uns eine Anfrage nach Daten eingeht, dann informieren wir die Betroffenen sofort und verzögern unsere Antwort um zwei Wochen und außerdem müssen die Behörden dafür zahlen, damit wir das irgendwie verzögern. Also sie haben im Prinzip gesagt, sobald jemand fragt, sagen wir dir Bescheid, damit du alles löschen kannst. Und ähm. Außerdem verlangen wir Geld von denen und verzögern das so, damit du halt Gelegenheit hast, alles zu löschen. Also so ein, so ein, ja, so ein fake Angebot an an Kriminelle, ne?
Tim Pritlove
Ja
Linus Neumann
Genau und jetzt ist halt die Sache, können diese Kriminellen jetzt sagen, hier wir wurden betrogen. Könnten dir sagen.
Tim Pritlove
Ja, könnten sie sagen. Und du meinst, wird dann alles als ungültig äh markiert.
Linus Neumann
Also sie sagen ähm fünfzehn ungefähr fünfzehn nutzt bei fünfzehn Nutzern haben sie sie nicht in die Inhalte geschaut, weil sie davon, weil sie keinen Anhaltspunkt hatten, dass das Kriminelle waren. Ne, ich also unter dem gegebenen. Umständen und wenn die Alternative halt ist, dass sie Google und Apple zwingen, ähm. Unsere Geräte zu hacken und äh Staatstrojaner auf unsere Geräte auszurollen, scheint mir eine solche Operation dann doch, weil sie sich gezielt. Gegen Kriminelle äh gewendet hat und ja, letztendlich war's halt eine eine App mit einer Vektor, die beworben wurde. Äh und zwar gezielt an diese Kreise, also ich habe davon nie gehört, erscheint mir das ähm könnte man fast als Fairgame bezeichnen, ne.
Tim Pritlove
Ich habe so ein bisschen gezuckt, als du vorhin äh gesagt hast, ja, selber Schuld irgendwie, für sowas benutzt man ja dann Open Source weißt du? Also selber Schuld äh hochkriminelle äh unter wirklich kriminellen Kreisen weiß man, dass man irgendwie um benutzen soll, die ihr irgendwie dafür gedacht sind, irgendwie die Welt einen besseren Ort zu machen. Das ist halt äh schwierig, ne. Eine Argumentation, Ja, ich bin da auch ein bisschen gespalten, kann aber deinen Punkt, auch verstehen, dass man das quasi wirklich so als Polizeiaktion sieht so in sich. Ne, also ist quasi die App. Hier tatsächlich so einen ähm, in Software gegossene polizeiliche Maßnahme ist, die man so generell als taktischen Hinterhalt bezeichnen könnte. Es ist schwierig ne, dass das sozusagen Software hier wirklich zu einem Werkzeug wird, aber immerhin ähm wenn der Skop so sich wirklich Also wenn das für dich sich so zugetragen hat man sagen kann, naja, dir ist ja dann zumindest nicht die Privatsphäre von Leuten in dem Sinne verletzt worden. Das ist so für die Allgemeinheit gilt, ne? Wobei sicherlich hier auch. Privates äh nicht ermittlungsrelevantes passiert ist, Ne? Es sind ja auch immer Leute in in solche Kreise mit reingezogen, die jetzt sagen wir mal nicht aktiv so am, am, am, am, am Geschehen, am Betrugsgeschehen teilhaben. Schwierig.
Linus Neumann
Wie sie das eingefädelt haben, ne? Die haben zwanzig achtzehn Vincent Rames, verhaftet, der eine der quasi der Geschäftsführer war von Phantom Secure. Und Phantom Secure hat war ein einer dieser Dienstleister für das für die organisierte Kriminalität. Und. In diesem Zusammenhang haben sie ein Phantom secured, der auch ein anderes Produkt namens verkauft hat. Also es gab, zwei, wie gesagt, gibt mehrere solche äh Dinger, ne, Angrojet, Phantom, Secure, Sky Global und äh der dieser Mensch hat gesagt, ja ich entwickle jetzt übrigens neben denen, die ich verkaufe, auch noch ein eigenes. Und hat dann gesagt, das würde er jetzt, sehr hätte das dem FBI angeboten. Jetzt frage ich mich. Unter welchen Bedingungen dieser Mensch das angeboten hat. Ja, wenn er nämlich, wenn, grade der CEO verhaftet wurde und du bist einer der Händler gewesen, ja? Frage ich mich halt schon, wie wie, wie du dann mit dem äh bei welcher Gelegenheit du mit dem F wie ein hör mal Jungs, ich hätte ein Angebot, ja? Ich kann mir eher vorstellen, dass äh, dass die dieser Mensch unter ähm in einer sehr schwierigen Situation sich befunden hat, weil er ja vermutlich offenbar in den Fängt des FBI war und äh hier potenziell beschuldigt war eben dieses mit der organisierten Kriminalität in Halle zu treten. Man könnte also durchaus sich nochmal nachfragen wollen, wie freiwillig diese Person jetzt dieses Angebot dem äh dem FBI gemacht hat und wie viele andere Handlungsoptionen die Person hatte, die noch besser gewesen wären in ihrem eigenen Interesse. Sache. Also man man muss sagen, eigentlich machen die schlimmere Dinge. Also zu hacken war der schwerwiegendere Eingriff. Ähm Staatstrojaner von Apple und Google auf deinen Gerät installieren zu wollen, ist der die schwerere Grundrechtseinschränkungen und das und das sehr viel schlechtere Gesetz, ja, wären eine Honeypot ähm App spezifisch für für die organisierte Kriminalität zu bauen, denen zu vermarkten und die nach ein paar Jahren alle hochgehen zu lassen, eben wahrscheinlich sogar etwas ist, was die ja dürfen. Das ist nämlich auch noch die Frage, durften die das überhaupt? Ne, also es ist irgendwie. Ja, also würde mich freuen, da in euren ähm hm da mal in den Kommentaren eure Meinung zuzuhören, wie ihr denn diese Operation behandelt äh äh bewertet.
Tim Pritlove
Genommen. Damit winden wir uns aus dem Thema heraus.
Linus Neumann
Dann schaffen wir das in der nächsten Folge vielleicht mal genauer einzuordnen. Die Nachricht ist auch zum Zeitpunkt der Aufzeichnung noch relativ neu. Ebenfalls relativ neu ist die Nachricht, dass äh Attila Hildmann.
Tim Pritlove
Dein Freund.
Linus Neumann
Sein Telegram-Kanal auf iOS und auf Android gesperrt ist.
Tim Pritlove
Was oder nicht, Subscriber.
Linus Neumann
Ich war der Subscriber, ja. Mit meinem Android-Telefon und ja.
Tim Pritlove
Wieso mit dem Endorität.
Linus Neumann
Mein iPhone äh habe ich gewisse andere äh Hygienevorschriften für.
Tim Pritlove
Verstehe. Wird schon stilsicher, dann auch äh durchgehend. Mhm.
Linus Neumann
Ja, ich habe, also ich habe ja natürlich äh einmal ein Privatgerät und dann mehrere Testgeräte und Spielgeräte und Laborgeräte und auf einem meiner Android-Telefone war ich, Telegram Hildmann Follower so hab ich 'ne Zeit lang mir angeguckt aber irgendwie auch zuletzt immer nur noch so alle paar Wochen mal reingeguckt. Ähm das war ja dann doch schon eine ein rapide eine rapide äh sich entwickelte. Psychose, die sich bei dem Typen davon äh anfangs ein bisschen Coronakritik bis hin zu ja zuletzt irgendwie offenem. Antisemitismus offener äh Staats äh offener, verfassungsfeindlicher Bestrebungen und so entwickelt hat. Ähm was hier passiert ist. Mir war das schon vorher bekannt, dass es. Offenbar die Möglichkeit gibt für Telegramm bestimmte Kanäle für iOS, für Android, zu sperren. Und zwar ist mir das bekannt, dass das der andere Grund, dass ich das auf Android hatte. Es gibt einige ähm ja, sagen wir mal so, Hacking-Kanäle, Ja, wo die äh organisierte Cyberkriminalität äh in Austausch steht oder vorgibt in Austausch zu stehen. Und diese Kanäle lassen sich auf iOS nicht. Darstellen. Du kannst also, wenn du unter dem gleichen Telegram-Account, du kannst dich ja, zum Beispiel mit einem Telegram-Account bei, unter einem iOS-Gerät und einem Android-Gerät anmelden. Du musst ja nur in der Lage sein, ne, das Passwort einzugeben oder eine SMS zu empfangen. Ähm, Und du bist quasi mit dem gleichen äh Telegram-Kanal angemeldet und dann sagt dir das iOS diesen Kanal zeigt, kann ich dir leider nicht anzeigen. Und das Android zeigt dir den Kanal an. Und Telegram Desktop auch. Meine Vermutung ist. Oder es eigentlich nahe die einzig naheliegende Erklärung dafür ist, dass Apple in diesem Fall ähm, das Hacking Systems da gesagt hat, pass auf, äh ähm Hacking äh äh ist not a love in äh the in the App Store und ähm gesagt hat, Wir schmeißen Telegramm raus, solange diese Inhalte dort zu sehen sind. Und dann hat Telegram gesagt, okay, bevor wir unsere iOS-User-Basis äh verlieren, äh pflegen wir den Kanal als bitte unter iOS nicht mehr anzeigen. Auf Telegram siehst Telegramm äh auf ähm. Android siehst du den aber noch und auf Telegram Desktop siehst du den auch noch. Bei ähm beim Hildmännchen, scheint das jetzt so gelaufen zu sein, dass Google und Apple gleichzeitig die Entscheidung getroffen haben zu sagen, den werfen wir den möchten wir nicht mehr sehen. Telegram das mitgeteilt haben und Telegram den Kanal gefleckt hat als zeigen wir nicht mehr auf Android an, zeigen wir nicht mehr unter iOS an. Aber wenn du jetzt Telegram Desktop benutzt, also die App, die unter deren eigener Kontrolle ist. Dann kannst du den Kanal noch sehen. So, mit anderen Worten, also sehr eindeutig, da der Typ auf Telegram selber nicht gesperrt ist, aber auf iOS und auf Android ist diese Sperre sehr eindeutig, auf durch Apple und Google verfügt. Und es ist sogar so, dass ähm Telegramm äh durchaus äh ja schon länger plant oder Absichten bekundet oder bereitsteht, ein quasi nicht zensiertes Telegramm, das du dir dann beispielsweise äh ne, auf einem selbstverwalteten, freien Android aus einer dubiosen Quelle installieren könntest. Und jetzt ist wieder die Frage, ist das jetzt gut oder schlecht, dass Apple und Google letztendlich eine Macht ausüben, auf die Anzeige von Telegram-Gruppen auf ihren Geräten. Oder ist es, ne? Also es gibt ja auch wieder zwei Sachen, jetzt könnte man sagen, ist es ist es gut oder schlecht, dass die diese Macht ausüben. Man könnte aber natürlich auch sagen, ist es gut oder schlecht das Telegramm den Typen nicht äh einfach mal seine seine Nutzerbasis entzieht. Und wir sind da wieder bei dieser ganzen dei Plattforming-Geschichte, die man mit dem die wir mit dem Trump und dem YouTube und dem äh Twitter schon schon haben.
Tim Pritlove
Und davor auch schon die ganzen anderen äh Rechtsschreier, die halt auf YouTube und Instagram ihre Kanäle verloren haben.
Linus Neumann
Ja, die genau, die natürlich auch noch. Also es ist irgendwie ein ein unbefriedigender äh Vorgang mit befriedigendem Ergebnis, so.
Tim Pritlove
Ja Das ist das ist in der Tat wirklich schwierig. Also diese ganze Sendung ist voll mit so schwierigen wo man. Jetzt mal nachdenken, muss, wo es äh eigentlich schon nach einer philosophischen Diskussion schreit, äh um hier mal äh eine neue Linie auch draus ableiten zu können. Was auch gut ist, weil ich denke, das ist auch erforderlich, dass man da so ein bisschen seine seine eigenen Linien mal überprüft.
Linus Neumann
Ja, also ne, es ist irgendwie hm. Ich bin ja insgesamt die. Man müsste sich, also äh es erfordert irgendwann übrigens auch mal tatsächlich eine empirische Untersuchung. Ob man, dadurch, dass man diese Leute verbannt, sie tatsächlich schwächt oder. Potenziell stärkt. Ne, also dieses ah auf YouTube kann's ja kein Schurbeler Video sehen, ohne dass sie sagen, verteilt mein Video schnell, wer weiß, wann sie's wieder löschen. Der Staat klopft bald an meine Tür, weil die unangenehmen Wahrheiten, die ich ausspreche, äh äh ne, die werden hier äh von der Merkel-Diktatur zensiert, Und viele Leute, die das dann, die das dann irgendwie glauben und ähm ich, tendiere potenziell dazu, dass ich's schon besser finde, wenn man denen nicht den Punkt gibt, sie würden irgendwie zensiert oder es gäbe keine Meinungsfreiheit mehr. Gleichzeitig ähm wenn sie, die Algorithmen der großen Plattform nicht mehr zur Verfügung haben und die Bühnen der großen Plattform. Dann hat das natürlich auch zur Folge, dass sie nicht mehr so viele Leute mit ihren Spinnereien erreichen, auch sind, also es ist schwierig. Ich glaube auf jeden Fall, dass das so jetzt nicht besonders toll ist, weil es schon ein ähm, eine Eingriffstiefe ist die Apple da in Telegramm vornimmt und die Google da in Telegram vornimmt, die äh.
Tim Pritlove
Die Frage ist, wessen Entscheidungen war das jetzt wiederum? Also ist das eine Entscheidung, die Google und Apple selbst aus eigenem Antrieb heraus äh äh gemacht haben.
Linus Neumann
Ganz sicher war das so.
Tim Pritlove
Okay, dann kann man halt auch so argumentieren, ähnlich wie bei YouTube auch. Ihr habt auch eine Verantwortung für diese Gesellschaft. So und ähm. Dass es dann äh bald, kann man ja auch sagen, ne, also warum, ich meine, wenn wenn wir jetzt eine App rausgeben würden, wo Leute kommunizieren dürfen. Kann ja sein, wir schreiben irgendwas Geiles, wir haben eine eine coole Idee, hier irgendwie das das geile LNP Social äh äh Network, wo man sich irgendwie so charmant austauschen kann, wie schon lange nicht mehr. Dann trittst du dir so einen Vogel ein. In irgendeiner Form diesen gewählten Kommunikationsweg, Nutzt irgendwie andere Leute zu betrügen, aufzuhetzen oder sonst irgendwie zu beleidigen. Was tun wir dann? Sagen wir dann so, na ja, also hm.
Linus Neumann
In diesem Fall übrigens äh äh Verherrlichung des Nationalsozialismus, ne? Weil der irgendwie auch Hakenkreuze gepostet hat. Das ist ja, da ist natürlich müssen wir jetzt auch noch die Komponente darf man nicht verschweigen, dass es hier natürlich auch an den Grenzen an den an den verständlichen und guten Grenzen der Meinungsfreiheit in der Bundesrepublik Deutschland sich befindet, ne? Weil er das äh die Veröffentlichung von die Inhalte, die der da veröffentlicht hat, eben auch äh strafbewehrt sind. Also sie haben mit Sicherheit nicht nur gegen die App Store Richtlinien verstoßen, sondern auch gegen. Gegen das Gesetz. Entsprechend wird der auch verfolgt.
Tim Pritlove
Genau, aber was was würden wir denn dann machen, selbst wenn's noch nicht mal äh äh solche Gesetze tangiert? So, da hätten wir doch sicherlich auch irgend so ein ethisches, wo wir sagen, so, ja, nee, also deswegen da fehlt's eigentlich nicht. Natürlich gibt es Apps und Plattformen Provider, die diese diese ethischen Maßstäbe jetzt nicht haben, ne, also Pala irgendwie äh, sicherlich überhaupt gar keine Probleme, ganz im Gegenteil, diese Netzwerke existieren ja nur darum dafür, um so was zu machen. Da hast du dann eben auch verschiedene Ebenen, ne. Da hast du so wer ist jetzt eigentlich der Provider? Also ist es dann irgendwie Apple, die dann Pala verbieten müssen, weil Pala irgendwie nicht durch äh schreitet so ähm weil er immer so so ein bisschen die Frage im Raum steht, was ist, wenn jetzt so ein so ein so ein großer Plattformanbieter auf einmal ethisch komplett abschwenkt. So einen Verdacht, den man bei Facebook. Ja auch immer so ein bisschen in der Hinterhand hält, so dieses so, was ist eigentlich hier mit diesem komischen Androiden, der diesen Laden führt? So, wo was hat der eigentlich für ein Menschenbild, was hat der eigentlich für ein Gesellschaftsbild, was was ja, von wem ist der eigentlich gesteuert? Und äh äh in dem Moment, wo Facebook geht und und äh sagt so, ach ja, nee, hier einfach mit Trump, das war jetzt eigentlich auch ganz geil, nicht getan haben durch ein gesellschaftlichen Druck letzten Endes, ja, vielleicht auch aus der eigenen Mitarbeiterschaft Ähm aber es gibt ja keine Garantie dafür, dass es nicht irgendwie anders abgeht und es gibt vor allem auch keine Garantie dafür, dass nicht eben so ein Staat dann auch mal durchregiert, wie wir das in Russland und China und so weiter sehen, wo solche Plattformen überhaupt gar keine ethische äh Entscheidungsfreiheit haben, wenn da äh Platz des himmlischen Friedens irgendwie äh abgefeiert wird in so einem Social Network, dann ist der Laden einfach schneller geschlossen und die äh Vorstände schneller ähm äh im Knast als irgendwie bis drei zählen können.
Linus Neumann
Also bei Pala haben sie's ja gemacht.
Tim Pritlove
Pala ist jetzt auch wieder im App Store, ne? Muss man ja mal dazu sagen.
Linus Neumann
Ja, weil die äh nachgeliefert haben, was ihre.
Tim Pritlove
Weil die, ja, weil die da irgendwie Kontrollmechanismen eingezogen haben, inwiefern die jetzt greifen und Schlimmeres verhindern, kann ich nicht beurteilen.
Linus Neumann
Aber was was hier ja der Fall ist, ist, dass irgendwie Telegram im Prinzip gesagt hat, also Telegramm hat gewissermaßen gesagt, okay, wir machen das äh mindestens. So, wenn ihr sagt, das darf auf iOS nicht mehr erscheinen in Ordnung, dann machen wir halt eine Eiweiß, darf das nicht mehr erscheinen, Fleck.
Tim Pritlove
Aber sie haben da keine ethische Regel, die da sagt, so, ach, ach wirklich, na ja, das ist ja doof. Na, dann müssen wir das mal überall sperren. Also die die agieren nicht ethisch, gar keine Frage, die äh agieren einfach rein. Firmen politisch und finde es irgendwie gut und sehen, aber also ich weiß nicht, ob sie's gut finden, also ob das etwas ist, was in ihrem Sinne ist oder ob sie das deshalb tun, weil sie da möglichst viel Nutzungsfreiheit erlauben wollen, weil's ihnen am Ende nur darum geht, äh Kohle zu verdienen. Kann auch sein ja? Kann natürlich auch sein, dass das irgendwie auch alles reptuliden sind und die böse äh Mächte von bösen Mächten gesteuert werden und es ihnen eigentlich darum geht, irgendwie maximalen Unbild über diese Welt auszugießen, kann ich nicht einschätzen. Ähm nur, dass sie dann eben keinen Weg sehen dann durch diese äh ethisch verbremden Unternehmen wie Google und Apple durchzukommen und dann müssen sie halt klein beigeben.
Linus Neumann
Ähm auf jeden Fall finde ich's irgendwie äh also ich man muss mal in anderer Sicht sagen, dass es schon relativ. Krass ist, wenn Google und Apple halt ein Kommunikationskanal Anbieter zwingen einen spezifischen Kanal, zumachen. Gleichzeitig, wenn dieser spezifische Kanal hier irgendwie Nazi-Inhalte postet, die, ja, strafrechtlich und so weiter nicht akzeptabel sind. Ähm dann, ist es irgendwie vielleicht auch nachvollziehbar und man müsste eher sagen Telegram, was eigentlich mit euch Spinnern los, dass ihr den immer noch überhaupt duldet und sogar, wenn Apple und Google euch sagen, passt mal auf, sagt, ach nee, da finden wir eigentlich ganz in Ordnung hier mit den Hakenkreuzen, ne? Das ist ja die andere Perspektive, die man darauf haben kann.
Tim Pritlove
Ja am Ende kommt's natürlich drauf an, wie transparent sind diese Entscheidungen, ne? Ich erinnere mich noch, wir hatten mal vor ewigen Zeiten diesen Fall, dass ihr aus CCC-Kreisen jemand für Apple TV äh die Apple TV Plattform so diese diese App, gebaut hat, die auf Media CCC DE einfach die Videos irgendwie auf den Bildschirm bringt und Apple gesagt hatte, aber da ist ja Hacking drin, irgendwie äh da kann ja hier irgendwie unsere Geräte äh können ja hier irgendwie aufgemacht werden, wenn man sich den Vortrag vom Kongress anschaut. Und das geht ja gar nicht, ne? Ging ja auch hin und her. Am Ende ist die App dann doch glaube ich im äh Store verblieben. Mich richtig im Sinne.
Linus Neumann
Ich meine, wenn ich mich recht entsinne, dass da tatsächlich dann die Entwickler die Entscheidung getroffen haben, okay, hier werden.
Tim Pritlove
Wir sperren den einen Kanal sozusagen.
Linus Neumann
Nee, nee, wir sperren diese Sechs von Apple bemängelten Videos.
Tim Pritlove
Das Äquivalent dann zu Hiltmann ist sozusagen. Mhm. Aber ich glaube, das ist aber nicht so geblieben, oder? So.
Linus Neumann
Also wenn ich mich recht entsinne, haben sich die ähm die Entwickler dieser App äh entschieden, zu sagen, okay, wir diese fünf Videos raus und schreiben dann anstelle dieser Videos hin diese Videos dürfen bei Apple nicht gezeigt werden, bitte geh auf äh Media CTC D E ja? Und dann gab es natürlich auch, muss man eben sagen, gab's natürlich eine Diskussion zu sagen, okay, Ist das jetzt äh beugt man sich hier dem zensurregime? Ja oder ist es ähm. Ja legitim zu sagen, okay, wir machen das, Waisen auf diese Zensur transparent hin, weisen darauf hin, äh wo sie nicht stattfindet, ja und ähm werben quasi anstelle der Zensur für äh die. Für die Zensur freien Inhalte ja? Und äh natürlich auch im Nacken dann, dass die Leute, die diese Apple TV App gebaut haben, da ja auch signifikant Zeit reingestellt haben und es dann eben die Entscheidung war, ich weiß gar nicht, wie viele tausend Videos auf Media CCC DE sind tausende dort gar nicht verfügbar zu machen, weil sechs mehr oder weniger, zufällig ausgewählte äh beanstandet werden. Und das war natürlich die schwierige Abwägung. Ich konnte, ich war in der Entscheidung nicht beteiligt, kann auch beide Perspektiven gut verstehen. Ähm. Potenziell würde ich dazu tendieren zu sagen, na komm lieber die anderen tausend zugänglich machen. Anderen tausend D zugänglich machen und äh den Fall, öffentlich diskutieren, sagen Zensur, Scheiße, wollen wir nicht. Das sind die beanstandeten Videos, also Streisandeffekt nutzen und so weiter. Und sich dann in einer Situation wiederfinden, wo du eine Apple TV TV App hast, wo tausende Videos geguckt werden können und quasi die die Wahrscheinlichkeit, dass jemand überhaupt an diese Zensur stößt. Enorm gering ist. Ja, weil das ja auch irgendwelche Videos von vor ein paar Jahren waren, wo jetzt nicht unbedingt davon auszugehen ist, dass sie das ausgerechnet die jetzt geschaut werden. Perspektiven kann ich nachvollziehen. Ähm. Aber es ist also ja, man kann natürlich auch sagen, es ist eigentlich nett, äh dass Apple äh an der Stelle wenigstens Sachpass auf, wenn die sechs Videos nicht mit, zugänglich sind, dann darf eure App wieder auf das Apple TV, ne? Natürlich gibt's dann auch die Grundsatzkritik zu sagen, ey, was, Ne, ihr habt hier so eine World Garden, ihr macht da den die Inhaltswächter und so weiter. Und gerade bei den Hacking-Videos hast du das sehr viel bessere Beispiel als ähm bei jetzt irgendwelchen Hakenkreuzen. Und das meine ich eben mit diesem unbefriedigenden Vorgang mit befriedigendem Ergebnis, weil das sie es überhaupt machen, ist zutiefst fragwürdig, weil sie es natürlich nicht wirklich auf Basis äh. Demokratische Prinzipien und der Gerechtigkeit äh machen und es viele Inhalte gibt, die nicht gesperrt werden. Und so weiter und so fort. Das ist irgendwie alles so ein ein riesiges äh Dilemma-Fraktal.
Tim Pritlove
Lustigerweise äh haben wir das Thema CCC TV versus Apple TV äh ausgerechnet in der ähm wo so wunderbar benannten und oft referenzierten Sendung LNP einhundertneunundfünfzig das Gesetz verstößt gegen die Geheimdienste behandelt, die Gelegenheit gibt, noch mal auf diese Sendung hinzuweisen. Habe ich übrigens mit Hilfe unserer Transkripte gefunden eben. Fand ich jetzt mal ganz äh sportlich. Aber hätte ich wahrscheinlich auch so gefunden. Ja, Können wir da zu unserer fortwährenden Gespaltenheit jetzt nicht beitragen, also das äh wie ihr seht schon, wir sind hier in einem Konflikt.
Linus Neumann
Gut, dann kommen wir zu den äh Jobangeboten.
Tim Pritlove
Tja, gibt's wieder welche. Genau genommen ein.
Linus Neumann
Von frag den Staat, denn die suchen eine Softwareentwicklerin, Frontend-Back-End für frag den Staat. Mitte Juli zwanzig einundzwanzig und zwar mit sechzig bis einhundert Prozent. Ähm. Die Plattform fragt den Staat, gibt es seit fast zehn Jahren in der Zeit ist viel Code entstanden, wir haben es aber geschafft, alle Komponenten immer auf einem relativ aktuellen Stand zu halten. Als kleine Organisation haben wir nicht die Kapazitäten, die neuesten technischen Trends zu verfolgen. Stattdessen versuchen wir auf moderne, aber bewerte Technologien zu setzen, die uns langfristig gute Dienste leisten. Unser Text, breit aufgestellt, aber nicht außergewöhnlich. Wir möchten möglichst langweilige Standardkomponenten verbauen und nur dort selbst Kurden, wo es den Kern, unseres Projektes betrifft. Äh eine Sammlung von Jango Apps, die zusammen eine Informationsfreiheitsplattform ergeben. Ähm ja, also Django.
Tim Pritlove
Genau.
Linus Neumann
In der Richtung SCSS V, also gar nicht so außergewöhnlich oder gar nicht so äh.
Tim Pritlove
Unmodern. Na gut, abge.
Linus Neumann
Webserver. Postgress Elastic Search. Meine Tochter ist einiges zu tun. Ähm. Die äh Kernkomponente hat den Namen Freude mit Oi Freedom of Information. Freude mit Oi äh ist an von einigen vielleicht auch schwer äh leicht misszuverstehen, aber ja. Freedom of Information DE steht es offenbar.
Tim Pritlove
Oh, Freude, Freude schöner Gitterfunken.
Linus Neumann
Ja, okay. Also, da könnt ihr euch ähm bewerben, wenn ihr da in diesem Team mitarbeiten möchtet in der LMP dreihundert, äh über die wir ja schon sprachen, war Arne Semsrott auch bei uns. Zu Gast könnt ihr euch nochmal anhören Vergütung angelehnt an TVLE1. Stufe eins, zwei, drei, abhängig von Erfahrung, achtundzwanzig Urlaubstage im Jahr, Bewerbung bitte bis zum siebenundzwanzigsten Juni, unter Jobs at okay, Punkt DE. Link dazu in den ich denke, das ist eine Plattform, äh wo man im äh durchaus begabten Team mit sehr netten Leuten äh coole Software schreiben kann. Würde ich, würde ich empfehlen, den Job.
Tim Pritlove
Mhm. Gut. Ich denke, das war's, oder?
Linus Neumann
Ja, damit haben wir es durch. Wir sind gespannt äh auf tatsächlich mal eure Kommentare zu dem Thema Telegram, zu dem Thema. Anorm äh das äh wäre mal spannend hier so die die Meinung zu bilden.
Tim Pritlove
Genau. Viel Spaß beim Kommentieren und wir sind dann nächste Woche wieder für euch da.
Linus Neumann
So machen wir das. Bis dahin. Ciao, ciao.

Shownotes

Impfpass in Deutschland

EU-Impfpass

Staatstrojaner: Bundespolizeigesetz & Verfassungsschutznovelle

AN0M

Telegram Kanal Hildmann

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LNP397 Schrödingers Geheimdienst

Feedback — LucaFail++ — Debattenkultur — Geheimdienstskandal in Dänemark — Amazon Sidewalk — netzpolitik.org verklagt ZITiS

Nach der Serie an Spezialausgaben setzen wir das Programm fort mit dem üblichen Abarbeiten des Feedbacks und der Nachrichten der Woche. Leider ist Luca noch nicht ganz von der Speisekarte, aber dafür gibt es wieder was zu schmunzeln. Wir freuen uns auf den Film über Wau Holland, der im Juli dann doch endlich in die Kinos kommen wird und schauen uns Amazons Pläne an, ihre IoT-Devices zu Internetzugängen für sich zu machen. Und wir applaudieren netzpolitik.org, die sich vorgenommen haben, die ZITiS zu verklagen, damit wir endlich mal wissen, was diese Behörde eigentlich tun soll.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann
Guten Morgen Tim.
Tim Pritlove
Dinos, es läuft super, wenn es so weitergeht, kann ich die Meterebene bald wegen Reichtums schließen.
Linus Neumann
Hast Recht, dass mit dem Testzentrum war echt eine super Idee.
Tim Pritlove
Netzpolitik Nummer dreihundertsiebenundneunzig und äh wir gucken auf den Kalender und da steht dritter Juni zwanzig einundzwanzig. Direkt aus der, aus dem Geldspeicher live zu euch ausgespielt tja, Hier werden, wir sind ja, wir sind ja eigentlich in gewisser Hinsicht auch schon immer irgendwie ein Testzentrum gewesen, nicht, weil wir hier so die Ideen der Leute, die so alle so draußen so sind, dann doch dem einen oder anderen Test äh unterziehen.
Linus Neumann
Ja und da müssen wir auch manchmal wirken und manchmal tut's hinten ein bisschen weh.
Tim Pritlove
Nur mit der Abrechnung war es dann doch ein bisschen schwierig, also irgendwie wollten die dann immer nicht bezahlen.
Linus Neumann
Es war seit es war seit Monaten das offene Geheimnis, dass dass diese, dass dieser Testzentrums betrug so einfach möglich ist. Es ist wirklich, Eine Katastrophe. Ich habe das ja auch Leuten gesagt, hier pass auf, die machst du ganz einfach folgendes, ne? Du hattest eine gastronomische Einrichtung, die geschlossen war, ne? Jetzt hast du. Corona helfen dafür kassiert, dann gründest du die Testzentrums UG, hat natürlich mit deiner äh oder GmbH oder was auch immer, ne? Die hat natürlich mit deiner gastronomischen Einreichung Einrichtung nichts zu tun, mietet, marktüblichen, also sehr niedrigen Preis diese Location, die du da hast, ne? Damit du deine Corona-Hilfen nicht großartig verfeuerst. Und diese Testzentrums UG. Da sitzen dann Leute, die hat die das Gesundheitsamt ausgebildet, ja, die kriegen kostenlosen wie teilweise sind das ja offenbar auch nur Videokurse wie das läuft, ja? Und dann setzt du die da hin und dann werfen die einfach einen Schnelltest nach dem anderen weg und schreiben Abrechnungen. Und dann kriegst du die Kohle. Das ist it's free money. Ja wer wer es ist so und.
Tim Pritlove
Es läuft aber nicht überall so.
Linus Neumann
Nein, es ich war auch, ich war gebe ich zu, ich war gestern in einem ähm in einem Testzentrum. Kann ich auch sagen wo das war, weil ich da gleich eh nochmal drauf eingehe. In der Kultur Brauerei in Berlin. Und ähm wurde mir dann übrigens gesagt, äh ich soll ins Kulturzentrum in der Corona-Brauerei gehen, an sich, genau und das war wirklich höchstprofessionell, somit reingehen, scannen, QR-Code, zack, bumm, äh Abstrich, nächste, zack und die Person, die die Abstriche genommen hat, hat das nur nach hinten durch den Fenster weitergereicht, wo dann die äh Testdurchführungen waren. Das war wirklich ähm. Eisern schnell, war beeindruckend optimiert und so. Aber ja, das das diese einfache Abrechnung zu Betrügen führt, ist ja klar. Gleichzeitig übrigens hier gestern auch noch gelesen, In Berlin gab es ja ähm letztes Jahr war das diese ähm Soforthilfen, Corona-Soforthilfen. Da konntest du dir relativ unbürokratisch durchausfüllen einer Webseite fünftausend Euro aufs Konto überweisen lassen und dann ungefähr einen, Monat oder zwei später hast du dann die Drohbriefe bekommen, in denen dir gesagt wurde, na, wenn du hier übrigens falsche Angaben gemacht hast und so, ne, dann hast du betrogen und da kennen wir keine Gnade. Und das können die natürlich auch sehr einfach äh prüfen, weil die ja dann irgendwann deine Steuererklärung sehen, ja? Ähm. Woraufhin äh verschiedene Leute dieses Geld natürlich auch zurück überwiesen haben, beispielsweise weil sich ihre, weil sie ihre finanzielle Situation gelöst hatten, ja? Ich gehöre zum Beispiel zu den Leuten dazu, die das ursprünglich beantragt hatten, weil ich da in diesem ersten, sind natürlich alle möglichen. Alles wurde erstmal eingefroren, ne? Alle möglichen Aufträge, Projekte, Pipapo konnten nicht stattfinden, eine nach der anderen. Und dann habe ich auch gedacht, okay, krass, ne, hier, jetzt muss ich eine äh Strecke überbrücken. Nehme ich hier dieses äh Helikoptergeld in Anspruch. Habe ich auch gemacht und dann hat sich diese Situation aber relativ schnell bereinigt, weil ich ja eben sehr gut remote arbeiten kann, sodass sich dann eben meine Einkommenssituation sehr schnell korrigiert hat. Außerdem gab's eh nichts, wofür ich das Geld hätte ausgeben dürfen, weil Durst das ja nur für Miete und sonstige Dinge ausgeben, aber nicht um, dein Einkommen zu kompensieren. Also habe auch ich dieses Geld dann halt, ne, nach ähm. Nachdem quasi der Kontostand sich korrigiert hatte, einfach zurück überwiesen. Jetzt liest du, dass ausgerechnet die Leute, die es zurückgegeben haben, Die kriegen jetzt die Strafverfahren an die Backe. Geht's irgendwie Holm Friebe, ist ein prominenter Fall, den sie jetzt da irgendwie äh äh deswegen, weil er es zurück überwiesen hat, ein ähm Ermittlungsverfahren wegen irgendwie subventionsbetrug an ja weiß ich nicht keine Ahnung. Zurück überwiesen, also hat er das ja offenbar unberechtigt beantragt. Während ich genug Leute kenne, ja, die ähm. Wo ich Zweifel habe. Die jetzt in die Privatinsolvenz gestlittert wären, wenn sie mal einen Monat äh keine fünftausend Euro auf dem Konto haben, ne? Oder zwei oder drei. Äh ich will da, ne, also ich. Ich persönlich habe mich äh erstens berechtigt gesehen, das in Anspruch zu nehmen, aber zweitens auch äh gesehen, dass sich die Situation so geklärt habe, dass ich darauf nicht angewiesen bin, also habe ich's äh zurückgegeben. Und äh denke, das ist äh gehört sich natürlich auch so, dass man eben schaut, dass solches Geld bei denen auch ankommt, wo es äh wird, ne? Und äh ich finde das auch total richtig übrigens, stehe ich total dahinter, dass man das jetzt Eisen hat kontrolliert und schaut, wer sich da äh das Geld erschlichen hat, ne? Gab's ja auch diese betrügerischen Seiten und Hasse alles nicht gesehen, ne. Das finde ich äh bin ich also total äh dabei. Ich würde nur jetzt mal so schätzen, dass diejenigen, die es zurückgezahlt haben, wahrscheinlich der falsche Ermittlungsansatz sind. Ich würde eher mir die anschauen, die das Geld noch haben, aber, Meine ich.
Tim Pritlove
Du mit deiner einfachen Logik immer.
Linus Neumann
Ich immer mit diesen einfachen Lösungen, ne.
Tim Pritlove
Ja Aber nochmal zu den Testzentren äh bist du da jetzt ein bisschen gesprungen. Also es gibt auch Gegenbeispiele. Es gibt auch äh Gemeinden, die das schlicht anders organisieren, sodass die Beauftrag Also es gibt ja den Unterschied zwischen diesen freiarbeitenden Schnelltest-Zentren, die man vor allem in den in den äh dicht besiedelten Gebieten, also in den Großstädten natürlich vor allem hat, ne, da macht dann einfach irgendjemand äh auf und ist ja auch für viele Läden sagen wir mal, auch eine eine legitime und schöne Geschichte, ja, also Läden, die einfach nicht haben, öffnen dürfen, die die Räumlichkeiten aber ohnehin haben und die dann eben so nutzen können, also es wird das nicht generell so verteufeln. Ähm viele haben da sicherlich auch zu knappsen und durchaus auch vor, das richtig abzurechnen. Ich habe auch so den Eindruck in dieser ganzen Debatte. Da werden jetzt halt manche Fälle, großgezogen und äh man tendiert schnell dann dazu alle dabei einen Kamm zu scheren. Es gibt aber dann auch die Situation in den kleineren, ländlichen Gemeinden, die unter Umständen gar nicht so dieses äh Heilsversprechen von viel Umsatz äh haben, weil da einfach nicht so viele Leute wohnen oder es nicht so oft in Anspruch nehmen würden Äh da ist es dann teilweise so, dass die äh dass bestimmte Betreiber mehr oder weniger von der Gemeinde beauftragt werden, das zu machen. Und zumindest in. Ich kenne jetzt auch nicht alle Fälle. Ich habe das nicht durchrecherchiert, aber ich so anekdotisch gibt's halt ähm dann die Situation, dass die dann eben diese Schnelltests auch bei der Gemeinde einkaufen. Das heißt, die ganze Zulieferung äh und damit dann auch die Abrechnung, wie viele äh äh Tests da jetzt äh geliefert werden et cetera, läuft da schon mal in anderen Bahnen und äh gibt da sehr viel mehr Kontrollmöglichkeiten.
Linus Neumann
Also wir haben, ich habe ich kann das, glaube ich, erzählen, ich war an der, also ich ich weiß, von welchem Fall du gerade sprichst. Wir äh beschäftigen uns ja beide so ein bisschen mit dem Festival-Kontext und ähm, Es ist ja, glaube ich, auch bekannt, dass das äh Fusion Festival eine PCR Labor jetzt da stehen hat. Geiles Teil in äh auf dem Gelände. Und äh, natürlich weil sie dort PCR-Tests anbieten, natürlich auch sich als Bürgertestzentrum für die Region anbieten und da ist es tatsächlich so, ne, dass es äh dünn besiedeltes Mecklenburg-Vorpommern Land, äh ne, da kommen dann mal die paar Leute aus der äh aus den angrenzenden Dörfern vorbei, da machst du ein paar Stunden am Tag auf und hast ein paar wenige Kundinnen. Das ist absolut richtig. Ähm allerdings, als ich da gesehen habe, wie die. Abrechnungsmodalitäten sind, habe ich mir auch gedacht, wenn du das jetzt halt irgendwo anders hin überträgst, ähm ist das sehr, kannst du das sehr lukrativ machen, ne? Und ich kann eigentlich nur sagen, wenn ihr in irgendwelchen dünn besiedelten Regionen seid und ihr seht, dass da irgendwie Leute, denen ihr grundsätzlich positiv äh gesinnt seid ein Testzentrum betreiben, dann könnt ihr da ruhig hingehen, weil die Kompensation protest, die ist schon relativ großzügig. Ja, das heißt nicht, dass man damit einen Anfangsinvest sofort wieder hinkriegt und auch wenn man monatliche Miete hat und so, ne? Aber ich würde vorsichtig sagen, wenn ihr zum Beispiel jetzt in die Außengastronomie geht, die er geöffnet hat und dafür einen Schnelltest macht, dann hat das Schnelltestzentrum an eurem Besuch am Ende mehr Profit als die Gastronomin, die ihr besucht. Das ist, glaube ich, unstrittig.
Tim Pritlove
Ja, gut. Lässt sich im Einzelnen immer, immer schwierig einschätzen, ne, äh weiß ja auch nicht, was da für Personalkosten noch dazukommen.
Linus Neumann
Er kommt darauf an, welche Restaurants man geht, ne? Aber so fünfzehn Euro Profit äh lässt du äh selten im Restaurant, weil du meistens vielleicht sogar unter fünfzehn Euro überhaupt da isst. Das ist schon äh es ist auch, also ich ich bin ja selber zwiegespalten, weil ich find's auch ganz gut, dass es jetzt niedrigschwerig diese Angebote gibt, aber ich ich so wähle meine Testzentren auch mit Bedacht, So, weil was sich an einigen sehe, also ganz abgesehen davon, was sie alle für eine, für eine Software da betreiben, äh habe ich dann schon den den Eindruck, also es es ist einfach sehr, sehr, naheliegend und verlockend für diese Testzentren in Zeiten der Langeweile einfach die äh alle paar Minuten, wegzuwerfen und zu hinzuschreiben, sie hätten Micky Maus getestet, ne? Das ist einfach in in vielen Regionen zu zu einfach und deswegen gibt's da jetzt auch diese, in Millionenhöhe. Das war schon klar.
Tim Pritlove
Gut, aber eigentlich wollten wir ja über Netzpolitik reden, oder? War das nicht der Titel der Sendung, an dem wir uns immer ganz streng äh zu halten haben? Und sonst gibt's Klopper äh in den Kommentaren.
Linus Neumann
Stimmt, Entschuldigung. Feedback, wir hatten Feedback von Enno, wir hatten über die Colonia Pipeline gesprochen, also diese Pipeline in den USA, die einige Tage den Betrieb eingestellt hat. Enno schrieb mir, hallo Linus, jetzt gehe ich mal unter die Leserbriefschreiber, höre gerade NLP, deine Bemerkungen. Zum Colonia Pipeline Angriff und muss an einer Stelle widersprechen. Sie haben nicht die Pipeline ausgeschaltet, weil sie kein BILING mehr machen konnten. Das ist eine Unterstellung. Der, soweit ich recherchieren konnte von Zielen. Äh die. Soweit ich äh sehen, recherchieren konnte von CNN in die Welt gesetzt wurde und sich von dort weiterverbreitet hat. Es stimmt soweit bekannt geworden, nur die Rechner im Rechnungswesen betroffen waren, die verantwortlichen standen vor der Situation, dass einige Systeme von mywere befallen waren und man nicht weiß, wie viele noch. Um die Daten potenziell befallener Rechner vor Verschlüsselung zu retten. Werden dann halt alle Systeme heruntergefahren. Diese Strategie scheint Standardreaktion auf Rancunway-Angriffe zu sein. Kürzlich ist zum Beispiel die TU Berlin genauso verfahren alle Systeme beinhaltet in diesem Fall das Abschalten der Pipelines, die mit viel digitaler Mess- und Regelungstechnik bestückt, ist. Normalerweise sind solche Systeme von anderen Systemen wie der Buchhaltung getrennt, aber ich vermute, dass die Verantwortlichen, lichen sich dessen nicht sicher waren. Wäre es zu einem Spil mit entsprechender Umweltkatastrophe gekommen, hätten die Betreiber sich vorhalten lassen müssen, dass ihr System nicht sicher vor solchen Angriffen geschützt worden ist. So können sie einfach sagen, ihnen sei passiert, was vielen anderen auch gerade passiert und sie haben ihr Bestes getan, um Schlimmeres zu verhindern. Liebe Grüße, Eno. Ja Also hat er, hat, hast du Recht, ähm die, in dem Moment, wo du, also sowieso sind solche Systeme nicht getrennt. Ja, wenn die getrennt wären. Dann hieße, dass er irgendwie, dass den ganzen Tag Leute an dem einen Computer gucken müssen, wie viel Öl wohin geliefert wurde und das irgendwie noch einmal abtippen müssen woanders hin. Es, es wird immer grob gesagt, ja, wir haben eine tolle Firewall, die trennt diese Systeme. Ähm also Operation Technology und Information Technology, aber das. Ist natürlich nicht so. Die müssen ja irgendwie miteinander reden. Man hat ja eben eine vernetzte Produktion. Dazwischen sind von mir aus irgendwie groß angelegte Firewalls, aber es ist ähm. Klar und richtig und deswegen danke ich auch für die Korrektur, dass man natürlich in einem solchen Fall sichergehen muss, dass der Schaden nicht noch größer wird und ähm. Den ganzen Krempel neu aufzusetzen nach einem breiten ist, in der Regel unumgänglich. Jetzt ist das natürlich auch so, üblicherweise wird bei solchen Angriff eben erst die Rechnerflotte übernommen, also man verschafft sich irgendwie. Active Directory Rechte und rollt dann die auf verschiedene äh auf auf alle Systeme aus und muss eben auch das Ziel haben, alles Platz zu reißen, was man in die Finger kriegt und da sich hinzustellen und zu sagen, die Pipeline ist aber hinter einer Firewall, wäre äh sicherlich ein ein großes äh Risiko gewesen. Insofern. Ähm danke für die Korrektur. Wir haben über schon mal viel gesprochen, da mache ich auch nochmal den Link rein, wo wir äh über. Hier, wie heißen sie? Gesprochen haben.
Tim Pritlove
Genau, also das ist halt ein wiederkehrendes Ding und meine die Abhängigkeiten solcher Systeme sind einfach, vielfältig. Und selbst wenn man eine Architektur plant, die möglichst tiefe Gräben zieht, müssen sie an irgendeiner Stelle ja dann doch übersprungen werden. Und äh insofern kann ich das sehr gut nachvollziehen in diesem Fall, dass die erstmal gesagt haben, alle alles äh alles ausschalten, weil wir halt potenziell, in diesem Moment so schnell überhaupt nicht einschätzen können, wie groß das Problem noch noch wird und weiß der Geier, vielleicht haben sie ja auch ein sehr viel größeres Problem auch noch verhindert und dann ist das halt so. Man muss halt dafür sorgen, dass man im Prinzip so resiliente Systeme die vielleicht auch regelmäßig äh dahingehend getestet werden, dass sie quasi so jederzeit, ähm wenn man sagt, okay, zu diesem Zeitpunkt wussten wir, da war noch alles okay, wir machen jetzt einen Rollback dahin und äh die Daten, die äh potenziell dann verloren gehen, die sind irgendwie auf eine andere Art und Weise ausgeleitet worden vorher, dass man die wieder reinsinken kann wo sicher ist, dass da kein Code äh dabei ist. Das ist, glaube ich, so ein bisschen der Auftrag für Software und Sicherheitsarchitektur so für die nächste Dekade, solche Systeme äh so zu bauen, dass man das mehr oder weniger vom Reißbrett äh mit einbringen kann.
Linus Neumann
Also das ist tatsächlich das äh der Fehler, den die meisten machen. Ich bin ja auch beruflich regelmäßig mit solchen Fällen. Betraut, hm, dass die, also für die Feder zusammenfassen mit, du hast zwar ein Backup, aber kein Wiederanlaufkonzept. Sehr schlecht, weil du hast ja eine sehr komplexe Infrastruktur, häufig fehlt den Leuten auch wirklich einfach einen ad hoc Überblick über die gegenseitigen Abhängigkeiten. Das heißt, sie können nicht sagen, welche Möglichkeiten hast du von Bereich A im Bereich B zu kommen? Oder wo läuft da vielleicht doch noch was zusammen Hacks gehen ja immer um die Ecke, das heißt ne, es ist nie der direkte Zugriff, sondern was weiß ich. Dann hat eben dieser. Ade Admin auch Möglichkeiten, den anderen Bereich zu administrieren und schon sind deine ganzen Firewalls äh obsolet. Und, was du gerade ansprichst, ist nämlich, also bei dem Wiederanlaufkonzept, die Basis davon ist eben eigentlich, sagen wir mal, Systeme. Und nutzt Daten getrennt wieder herzustellen. Also in in einem Unique-System oder Linuxen und so ist das schon relativ. Gut so vorgesehen, ne? Du du installierst halt dieses Paket. Dass äh die Software hat ihre Nutzdaten dann an dieser Stelle, sodass du, eigentlich, wenn du dich kurz mit der Software auseinandergesetzt hast, relativ zielsicher so 'n Backup machen kannst, dass du sagst OK die Nutzdaten sind hier und alles was ich brauche ist was weiß ich in mit diesen Paketen und dann kannst du dir mit halt 'n Playbook machen, was sagt setz mir bitte den Server mal aus einem Backup neu auf und das läuft durch. Aber diesen. Automatisierungsgrad ähm erreichen viele Unternehmen erst dann, wenn sie einmal, von einer betroffen waren, dann alles neu bauen müssen und dabei dann anfangen zum Beispiel mit oder anderen äh Systemen, die diese playbooks anzulegen, und äh äh die entsprechenden Backups zu machen.
Tim Pritlove
Ja und es hat nicht nur eine Frage von solchen Systemen äh Werkzeugen, sondern ist halt auch, eine Frage der Software, Kultur, also Software muss natürlich dann auch so gebaut sein, dass sie. Dass sie mit solchen Prinzipien klarkommt und ja, das ist, glaube ich, ein Lernprozess, wie. Security an sich ein Lernprozess war, wenn man sich anschaut wie vor zwanzig Jahren, noch Systeme ausgeliefert und ans Netz gehängt worden.
Linus Neumann
Ja oder auch heute, Luca.
Tim Pritlove
Ja. Jetzt hast du das Wort gesagt. Ähm. Ja klar, ne, also selbstverständlich kommt das auch nicht bei jedem sofort an und äh und das ist eigentlich auch so eine Erkenntnis, dass bestimmte Fehler, wenn sie denn generell möglich sind, auch immer wieder gemacht werden und dass das eben technisch auch eine Frage des richtigen Fortschritts ist in der Informatik im zunehmendem Maße dafür zu sorgen, dass bestimmte Fehler gar nicht erst gemacht werden können. Also nur mal so, einfaches Beispiel früher war so Programmabstürze durch falsche Speicherzugriffe so einfach, der Klassiker schlechthin, ja? Und äh jetzt geht's in zunehmendem Maße natürlich in Richtung Programmiersprachen benutzen, wo so ein Fehler gar nicht mehr auftreten kann, natürlich noch viele andere, die auftreten können und die treten ja dann auch schiebt sich immer wieder so ein bisschen nach vorne so, aber im Prinzip muss man das eben auch systemweit denken, ne, so wie setze ich eine Anwendung auf. Und dann ist der erste Schritt ist, okay und jetzt sorgen wir als allererstes sorgen wir erst mal dafür, dass die Tour ausgerollt wird, damit wir jederzeit zu jedem Zeitpunkt irgendwie gehen können und den Datenstand, dem Moment äh uns wieder reinsünken et cetera und dass die Software auf jeden Fall da ist und das dass die aktuellen Daten auch nicht verloren gehen. So und das ist sozusagen der erste Schritt in dem Moment, wo du überhaupt erstmal sagst, ich baue jetzt hier eine neue App. Und das, das ist irgendwas, was wir in zehn Jahren einfach haben werden und was heutzutage einfach noch nicht da ist. Darfst du was zu Luca-App sagen.
Linus Neumann
Christian hat uns geschrieben. Neulich war ich beruflich in Hamburg unterwegs, wo die Inzedenz derzeit unter dreißig liegt. Natürlich habe ich gleich die Gelegenheit genutzt und nach über vierzehn Monaten mal wieder offline geshoppt etwas wonach ich überhaupt gar keinen Drang verspüre lieber Christian, aber äh wenn es für dich äh wichtig ist, vor Galeria Kaufhof Karstadt, ist zwei Schlangen. Eine Schlange mit Luca-App, eine Schlange ohne Luca-App. Natürlich habe ich mich in die letztere eingereiht. Als ich an der Reihe war, wurde nach meinem Ausweis gefragt und Name, Anschrift, Telefonnummer notiert. Der Mitarbeiter tippte diese Daten in sein Tablet ein. Beiläufig viel mehr auf, dass er meine Daten in die Luca-App einspeiste. Nach dem Check-In ging ich dann recht schnell in die vierte Etage, kaufte zwei neue Jeans und verließ das Geschäft wieder ein Checkout, erfolgte nicht. Ich denke, dieses Beispiel zeigt, die Nutzlosigkeit der, Luca App auf. Hier muss nicht mehr das viel zitierte Beispiel des Zoos herhalten. Was würde nun also passieren, wenn jemand tatsächlich positiv getestet und angeben würde, er wäre am gleichen Tag wie ich bei Galeria einkaufen gewesen, Möglicherweise war diese Person im ersten, zweiten Stock unterwegs und ist mir nie begegnet, möglicherweise kam diese Person erst im Geschäft an, als ich schon lange weg war. Einen Check-Out gab es für mich ja nicht. Würde man auf Grundlage dieser wackeligen Datenbasis nun Quarantäne oder selbst Isolation für mich anordnen? Sicherer fühle ich mich durch den Einsatz der Luka-App nun nicht gerade. In meinen Augen ist das alles sehr viel Bürokratie und sehr wenig Zusatznutzen. Über die Verwendung meiner Daten wurde ich natürlich auch nicht aufgeklärt, Weder hat man mir eine Datenschutzerklärung ausgehändigt, mich durch Aushang der oder mündlichen Hinweis auf eine Fundstelle verwiesen. Hätte ich nicht genauer hingesehen, wüsste ich nicht einmal, dass meine Daten nun auf dem Lukaser gelandet sind. Ja. Und zu so einem Scheiß ermutigen diese Leute ja auch äh die Locations. Es ist. Es ist sowieso also in Galeria Kaufhof ist so ein schönes Beispiel für einen riesen Laden. Wo und wo niemand jemals sagen wird, diese Daten interessieren uns. Das kannste, einfach sein lasse. Ich habe hier auch heute ist nachher eigentlich zitieren, nochmal die Aussage von einem äh Gesundheitsamt Leiter, der sagte so, also ist ja schön und gut mit den ganzen Schwachstellen in Luca, ne? Aber ich sehe unser Gesundheitsamt nicht bedroht, weil die Daten rufen wir eh nicht ab. So, das äh scheint dann doch sehr. Ehrlich zu sein. Dann haben wir noch einen eine Mail bekommen, die sich so ein bisschen mit Sommers und Luca auseinandersetzt. Sommers wissen wir, dieses äh System, das. Ostdeutschland oder mit deutschen Mitteln auch entwickelt wurde und bei der Ebola äh Epidemiebekämpfung. Sehr erfolgreich zum Einsatz gekommen ist und dass in Deutschland aber bei weitem nicht alle Gesundheitsämter nutzen. Jetzt sollen sie da sollen sie dazu gezwungen werden und da gibt es aber dann natürlich auch eine Arbeitskultur, die sich dem ein wenig versperrt. Von diesen und gleichzeitig ist, wir haben aber eine direkte Sommermassanbindung ja das Hauptargument von Luca. Uns wird also geschrieben. Ich arbeite in der IT einer Kommunalverwaltung. Ich bin zuständig für verschiedene Projekte, unter anderem der Betreuung der Gesundheitsamt-Software, und in diesen Zusammenhang komme ich auch mit dem mit den Themen Sommers, surf net und Luca in Berührung. Zunächst vorweg, die Medienberichte nach den Sommers flächendeckend seit Monaten installiert und im Einsatz sei, sind allesamt. Gelogen. Steht hier. Ich würde sagen unwahr. Ich weiß, mindestens von unserem Landkreis. Als auch noch von mehreren anderen Kolleginnen in anderen Kreisen, dass die Installation und Umsetzung oftmals in einem weiten Spektrum zwischen kurz vor der Installation und ja, wir planen das auch irgendwann steckt. Hintergrund der Medienberichte ist vermutlich eine Aussage, zum Beispiel der Landesregierung auf eine Anfrage der Landkreise nach der Förder an die Installation und Umsetzung geknöpft wurden. Und hier haben einfach mehrere Landkreise, inklusive meinem gesagt, Sommers als alleinige Software zur Verfügung einzusetzen entgegen der Faktenlage. Die Situation mit der mit der Arbeit mit Surf Net sieht ebenso desaströs aus. Obgleich dies die Grundlage für die Umsetzung der Integration, Luca-App darstellt. Zu Luca. Es gab unzählige Beratungen mit den Verantwortlichen bei uns im Hause. Die Situation stellt sich bei uns wie vermutlich auch bei vielen anderen. Kommunen wie folgt da. Seit Wochen. Die Hausleitung macht Druck, weil es politischen Druck aus der Wirtschaft gibt, zu öffnen und Luca ja bekanntlich der Heilsbringer sei. Das Gesundheitsamt sieht keine Probleme. Und will Luca, weil dann ist ja alles leichter ohne Papier. Unbequeme Bedenkenträgerin. Wurden innerhalb weniger Beratung immer weniger in die Gespräche und Prozesse eingebunden und sind dann angewiesen die Voraussetzungen für die Integration entgegen aller vorgebrachten Bedenkungen zu schaffen. An dieser Stelle vielen Dank für eure großartige Arbeit, sowohl im CCC als auch im Podcast. Aktuell geht ein Schriftverkehr zwischen, Land und Hausleitung herum. Bei der der Landesdatenschützer mit der äh Landesregierung clash. Bislang konnten wir die Einführung bremsen, allerdings wird es zunehmend schwerer. Und ich finde das, das sehr bezeichnend, ne? Also je, je weniger die Leute tatsächlich mit den Daten arbeiten müssen, umso mehr, singen die dir äh stolz das Lied von Luca, ne? Und wenn du dann mal jemanden fragst, so, habt ihr euch die Daten mal angeschaut, sind die brauchbar? Nein, würdet ihr die abrufen? Nein. Ne? Total, totaler äh totaler Quatsch, der da stattfindet. Und es ist wirklich äh sehr, sehr ärgerlich, dass dass diese dass es. Denen gelingt. Entgegen aller Kompetenz in den Gesundheitsämtern entgegen aller Kompetenz im Bereich der IT, im Bereich der IT-Sicherheit diesen Mist den Leuten aufs Auge zu drücken. Es ist wirklich eine Katastrophe und noch mal dabei daran erinnert Das ist ein privatwirtschaftliches Unternehmen, das ein Jahreslizenzen an die Länder verkauft und damit Millionen verdient und irgendwie einsatzbereit ist der Mist nirgendwo zu sehen.
Tim Pritlove
Und selbst wenn er's wäre, würde er äh nicht nicht viel bringen, wie wir an diesem Galerie Kaufhof äh Ding ja auch schon gesehen haben. Ja, das ist das ist so das Grundproblem und ich meine, das tauchte jetzt hier in diesem Kommentar auch schon auf, ne? Das Wort in anderer Form auch schon öfter gebracht. Es ist so dieser Heilsbringer, ne? Es ist so dieses gucke mal hier, ne, das können wir schön in die Kamera halten und alle haben das Gefühl, das was getan wird, Und das ist natürlich äh oft in der Politik und in der Gesellschaft so, dass sich alle so an so etwas klammern, so nach dem Motto ja, aber Luca. So Als als ob da mit irgendwas gelöst wäre und führt auch zu den Absurdesten Situationen in diesen Restaurants und es wird vor allem ohnehin weitgehend ignoriert.
Linus Neumann
Absolut, also ja genau, es wird glücklicherweise äh agiert dann eben auch die Gastronomie ähnlich und sagt komm ey lass den Scheiß sein. Es ist was, irgendwie auch auch in dieser Mail, dachte ich mir so, ich habe mich jetzt nicht sicherer gefühlt wegen Luca, ne? Ja, natürlich fühlst du dich nicht sicher wegen Luca, weil Luca, ändert auch nichts daran, dass du dich in dem Moment infizierst oder nicht, ne. Maske aufziehen, geimpft sein, ist tausendmal geiler als irgendeine bescheuerte App zu äh na ja okay, lassen wir das. Ähm. Ich wollte mal was Positives erzählen, Tim.
Tim Pritlove
Kommt jetzt einfach das Konzept hier brechen.
Linus Neumann
Nee, ich würde, ich würde sogar sagen, es also ähm, Ja, vielleicht, also ich weiß nicht, ob's für eine gute Nachricht reicht, aber ich war gestern in einer, bei einer TV-Aufzeichnung ja? Einer äh eines relativ neuen Sendeformates, das im im ZDF und auf ZDF Neo und im. Im YouTube kommt. Und ich beklage ja durchaus die. Debattenkultur, die wir so in diesem Land äh und in den sozialen Netzwerken haben. Weil es hier den wenigsten Leuten noch irgendwie darum geht, ne, ein Thema zu ergründen oder zu erörtern, sondern vielen Menschen einfach nur noch darum geht, halt möglichst einfache äh Wahrheiten rauszuhauen und wir haben riesige Probleme, was, die also was Angriffe und Diskriminierung angeht, was die Verbreitung von Unwahrheiten angeht und wir. Dass wir spalten unsere ganze Gesellschaft, ja? Obwohl wir mit dem Internet ein Tool haben, dass. Auf jeden Fall eine Grundvoraussetzung dafür ist, das zu überkommen. Ja, jetzt gibt's also eine Reihe an unschönen Phänomenen. Wir müssen uns irgendwie darüber hinaus, entwickeln und ich äh es liegt auch nicht nur am Internet, ne? Also ich finde besonders tragisches Phänomen sind ja echt diese Talkshows, in die du. In der Regel hingehst mit deinen paar Talking Points und wie besonders geil bei Anne Will oder Maischberger oder wie diese ganzen Sendungen heißen. Ich ihr redet jetzt auch wieder jemand der keine Ahnung hat von diesen Sendungen, weil ich die seit Jahren schon nicht mehr gucke, ne. Wer gesagt, dass ich bei Markus Lanzner aus, mache, der macht auch eine Ausnahme bei mir, weil das ist ja die einzige Sendung, in die ich ab und zu mal eingeladen werde. Ähm und da finde ich auch äh sage ich mal, die Gesprächskultur halbwegs noch, ansprechend. Ich habe aber jetzt bei dieser Sendung, wo ich jetzt war, die hat den Titel dreizehn Fragen und die hat, die machen das so, du hast also quasi sechs Gäste waren wir. Eine äh prominente Dragqueen, Maja el wat äh von. Diana zur Löwen, eine ähm Influencerin. Einen Model und äh Influencerin und Hans Block, das ist einer der Regisseure von, Ja, auch übrigens ein Film, den ich bei dieser Gelegenheit nochmal empfehlen möchte. Und der Hans hat mir gestern erzählt, dass man den jetzt in der Mediathek der Bundeszentrale für politische Bildung auch schauen kann. Deswegen haben wir den Link nochmal, auch in den sehr, sehr zu empfehlen.
Tim Pritlove
Was ist das für ein Film?
Linus Neumann
Der handelt von den Menschen, die die Content-Moderation bei Facebook machen.
Tim Pritlove
Okay, oh je.
Linus Neumann
Also wo der Teil, sage ich mal, der, wo Sache, wo Inhalte gemeldet werden oder einen Algorithmus, die als verdächtig gefiltert hat und dann müssen Menschen draufschauen und das ähm ja, verifizieren, wegmachen, und ähm dass der der der Staat dieser ganzen, Recherche die da war eben da gab's einen Fall vor mehreren Jahren wo in ich glaube das war Kanada ein Missbrauchsvideo auf Facebook gepostet wurde und viral gegangen ist. Ja, also quasi diese diese Content Moderation versagt hat. Und dadurch sind die beiden Regisseure auf die Frage gekommen, hör mal, wie funktioniert das eigentlich? Und haben dann festgestellt, dass das eben. Menschen gibt, die da äh sitzen, und äh das äh machen müssen. Und die sitzen in äh in diesem Fall, Manila, an dem weltweit größten Outsourcing Standort für Content Moderation. Das sind quasi, was die herausgefunden haben, Hans Block und Moritz Riesewiek äh ist auch tatsächlich neu gewesen, Ja, also das war einfach nicht bekannt. Und die haben's dann geschafft, mit den, diesen Content-Moderatorinnen zu sprechen über ihre Arbeit und das, was sie da sehen. Ähm sehr zu empfehlen. Mit denen waren mit diesen sechs Leuten und ich war also diese fünf Leute und ich waren jetzt da und die Sendung funktioniert folgendermaßen. Ähm die haben irgendwie so eine grobe Hauptfrage. In diesem Fall war das, brauchen die sozialen Netzwerke mehr Regulierung. Zur ähm um Hate Speech entgegen zu treten. Und das Spielfeld ist jetzt so aufgebaut, dass du. Sagen wir mal, äh zur Vereinfachung, sage ich jetzt mal, man steht sich gegenüber und es gibt mehrere Felder Ja und es waren jetzt drei Personen, die sagten, wir denken, dass es notwendig ist, hier mehr staatlich einzugreifen. Und es waren drei Personen, die sagen, wir denken, es ist nicht nötig, hier noch mehr. Staatlich einzugreifen. Und. Die einen stehen quasi in der gelben Ecke, die anderen in der äh grünen Ecke und jetzt kommen verschiedene Fragen, die dann der Moderator in unserem Fall auch ein, denke ich, äh inzwischen sehr bekannter Moderator, so ZDF, Aspekte und so. Da kennt man den Herr ähm immer mit ja, ein bisschen, anspruchsvolleren oder hochqualitativeren Formaten stellt dann eben unterschiedliche Fragen, und die werden dann so in der Gruppe diskutiert, ne? Also spricht dann jetzt, was weiß ich, einzelne Personen an, dann können andere entgegnen. Und du kannst als Teilnehmerin eben, wenn die Gegenseite jetzt etwas sagt, halt einen Schritt auf sie zugehen. Und ähm so werden dann verschiedene Ideen erört hat, ne? Und ähm dann kommst du am Ende zur zu einem Kompromiss. Und diese oder Das Ziel der Sendung ist ein Kompromiss zu erlangen, ja, wie auch immer der aussehen sollte. Und ich habe eigentlich auch gedacht, naja, also ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass man, mich hier zu irgendeinem Kompromiss hinkriegt, so, ne? Aber was ich an dieser Sendung so toll fand, ist, sie befördert ist, das Ziel der Sendung, einfach die Sendungsmechanik ist nicht dass du da hingehst und die anderen irgendwie fertigmachst. Und ähm sehr bemerkenswert die äh Journelle hat in dem, hat in der Sendung dann gesagt so, sie würde eine sie fänden es nicht schlecht, wenn man sich in sozialen Netzwerken mit Ausweis registrieren müsste. Und dann haben wir eine haben wir Gegenargumente angebracht und sie hat von ihrer Position Abstand genommen und hat gesagt, Das äh habe ich nicht. Ähm bedacht und insofern diese Forderung äh, vor der distanziere ich mich jetzt wieder, ne? Stell dir mal vor, so etwas würde bei bei Anne Will passieren. Da würden Pauken und Trompeten würden alle sagen, watt, Alter, wer bist du denn? Du kommst hier in die Sendung und du du lässt dich auf einmal von einem, von einem anderen Argument überzeugen, du hast verloren, du bist die Loserin, geh nach Hause, dann wirst du am nächsten Tag auf Spiegel Online verarscht oder so, ne? Und in diesem Format wird das aber befördert, ja? Das ähm und und es gab's natürlich, ich habe jetzt das als ein Extrembeispiel genommen, weil das äh, weil sie das auch sehr offensiv äh gesagt hat. So, okay, ich bin, ich bin überzeugt, ich äh von eurem Argument diese Forderung äh stelle ich nicht mehr auf. Und das fand ich ähm das ist in sehe ich in diesen Fernsehformaten nicht. Ja? Und das finde ich wirklich sehr zielführend. Ich ich wünsche dieser Sendung viel Erfolg und ähm. Einfluss, dass wir mal wegkommen von diesen Talkshow Arenen, in denen irgendwie die Gladiatoren immer wieder die gleichen reingekippt werden, äh um um um sich um sich gegenseitig irgendwas an den Kopf zu werfen Und das äh hat mich dann doch sehr beeindruckt dieses Format. Deswegen wollte ich dafür werben.
Tim Pritlove
Ist ja auch vor allem mal wirklich was, wo man eine Kamera braucht. Oder wo die Kamera sinnvoll ist.
Linus Neumann
Ja, genau, genau, also das auch noch, ne? Ähm und äh weil du eben dieses Spielfeld hast, das also ich mich interessierte daran jetzt eher so diese die die dass die Mechanik der Sendung. Einfach nur dir sagt so, übrigens, du kannst hier, ne, die anderen zugehen und es gibt erst die Fragen runter und dann gibt's die Kompromissrunde und dann äh na, müsst ihr mal irgendwie, aufeinander klar kommen. Und was hier natürlich noch ganz spannend war, war, dass natürlich alle sich darüber einig waren, dass irgendwie dieser ganze Hate im Internet nicht wünschenswert ist. Und das man dann halt Meinungsverschiedenheiten darüber gab, wie ähm, Problemen zu begegnen ist. Und das ist überhaupt schon mal der, der das war schon mal der erste Punkt, dass man das in der Sendung überhaupt hingekriegt hat weil wenn ich jetzt äh sagen wir mal in eine der bekannten TV-Sendungen gehen würde, ne, dann dann müsste ich mich ja, mit einer solchen Position die ganze Zeit rechtfertigen, ob ich denn den Hate in Ordnung finde, der ähm, anderen Menschen da im Internet äh insbesondere natürlich äh ne, sind ja immer die gleichen, ne? Irgendwie von dem Schmalen, Bereich der Sexualität abweichende oder von dem schmalen, deutsch definierten Bereich abweichende äh Mitglieder unserer Gesellschaft, die sich dann allen Scheiß anhören müssen, ne. Und mit denen willst du dich natürlich nicht gemein machen und dieses in die Ecke gedrängt zu werden, hat da halt nicht stattgefunden. Und fand ich wirklich beeindruckend. Ja, das das durch eine einfache Mechanik in dieser Talkshow, die es ja nicht ist, sondern die Show, das hinzukriegen, so 'ne Kultur herbeizuführen, fand ich super. Ich weiß nicht, ob das bei allen Themen so gut funktioniert, ich weiß auch nicht, ob man das wöchentlich machen könnte mit den Themen, die irgendwie was weiß ich, bei, den typischen äh Politarenen stattfinden, aber überhaupt mal zu sagen, hier bei uns geht's darum, sich näher zu kommen und nicht äh sich gegenseitig mitm äh Holzhammer auf den Kopf zu hauen und daraus ein funktionierendes Format äh wachsen zu lassen, finde ich beeindruckend. Wollte ich mal loswerden. Kann man irgendwann gucken. Weiß noch nicht genau, wann die Sendung kommt, aber ähm gibt natürlich auch andere und äh bin mal gespannt, ob wir vielleicht das doch noch schaffen, äh die Kurve zu kriegen, was die Debattenkultur in Deutschland angeht.
Tim Pritlove
Wann kommt denn die Sendung raus?
Linus Neumann
Weiß ich nicht ganz genau, die haben so, also die haben jetzt mehrere Sendetermine mir gesagt äh und aber wann diese spezifische kommt, äh es ist noch nicht äh genau gesichert.
Tim Pritlove
Mhm. Ja, bin ich Bin ich gespannt, wie das funktioniert. Ich äh kannte das auch noch nicht, werde mir das mal angucken. Ähm ist auf jeden Fall mal eine interessante Einsatz von von Fernsehen. Und äh das ist ja auch was äh auch was wert. Fandst du die also die Auswahl der Personen. War gut.
Linus Neumann
Ja selbstverständlich, ne? Die haben ja alle, also ähm die haben ja alle ihre Erfahrungen und ihre Kompetenzen gehabt. Ja, die Redaktion hat da denke ich, eine sehr äh gute Arbeit geleistet, ne, also hm äh wenn jetzt mal schaust, die, Also äh. Elektra Pain ist 'ne Dragqueen, kannst du dir natürlich vorstellen, was die an Kommentaren sich angucken kann, na? Dann. Ist ein türkisches Model mit äh teilweise ja auch äh. Ja, Aktionen oder so, die eben offenbar Menschen provozieren, ja? Äh also völlig lächerlich, dass sie sie provozieren, obwohl sie dann natürlich auch entsprechende äh, durchaus ihre Erfahrung hat mit mit irgendwelchen Kommentaren und Leuten, die sich da Fake-Accounts betreiben und so weiter. Hans eben als der äh Regisseur dieses Films und der Recherche äh ne, mit einem Einblick in die Content-Moderation wie niemand anders. Die, Diana zur Löwen ist äh wie gesagt irgendwie auf ich glaube Instagram und ähm primär glaube ich Instagram aktiv, sehr jung, Frau, na? Große Reichweite ähm und äh hat hauptsächlich keine politischen oder wenig politische Themen, aber wenn sie in dem Bereich geht, spitzt sie natürlich auch die Veränderung. Gerade wenn's in in den feministischen Bereich geht und äh die Maja als äh Juristin bei ist ja auch die Kompetenz unbestritten und äh insofern denke ich, dass das ähm. Auch von der Redaktion eine gelungene Auswahl war, um das Thema. Gezielt zu erörtern. Ich weiß jetzt natürlich auch nicht, wenn das jetzt um Überwachung gegangen wäre und auf der anderen Seite hätte, äh was weiß ich, äh Horst Seehofer gestanden, dann weiß ich auch nicht, wie gut das noch funktioniert hätte, ne. Ähm aber dem Format sollte also überhaupt diese die Spielmechanik einer politischen Diskussionsschau überhaupt mal anzugehen. Halte ich für den den schon den genialen Schachzug hier.
Tim Pritlove
Gut. Kommen wir zum nächsten Thema. Ich bin ja so froh, dass wir das Luca-Thema schon durch.
Linus Neumann
Bin auch froh, dass er echt nicht mehr über Luca reden müssen. Ähm ganz kurz, also nur, es ist, also du wir haben ja die die Sendung mit Markus rausgehauen, dann hatte er direkt noch gefunden, dass quasi in dem Versuch. CSV zu fixen. Luca einen neuen, eingeführt hat, der dazu führt, dass dass dieses Backend-System quasi abstürzt. Also jetzt konntest du dein neuer Check-In hat jetzt nicht dafür gesorgt, dass du deren Excel gehackt hast. Sondern dass einfach den Server abschmiert.
Tim Pritlove
Vielleicht kurz so ein bisschen Kontext mit irgendwie berichtete. Es ging dadrum Datenübernahme im Gesundheitsamt über so einen äh Datei-Import, wo wir halt gesagt haben, okay Leute, ihr äh schaut nicht, was ihr für Daten rausgebt und es ist möglich, da äh Daten reinzubringen, die dann das äh Excel ausm Tritt bringen. Beim Import und dann haben sie reagiert, indem sie jetzt versucht haben, das zu filtern und dadurch, dass sie jetzt versucht haben, etwas zu filtern, haben sie sich wieder das nächste Problem eingetreten.
Linus Neumann
Also erstmal haben sie sich das Problem eingetreten, dass es eine ganze Reihe Buchstaben, die im deutschen dann doch auch gebräuchlich sind, nicht mehr zulassen. Ähm und dann haben sie sich eben einen. Ein eingehandelt, wo ähm ein Check auf ein auf eine variable des falschen Typs stattfindet und dann schwirrt die ganze Applikation ab. Das heißt, du kannst Gottes jetzt quasi bei dem Export. Dafür sorgen, dass der, dass diese Luca-App abschmiert mit einem mit einem Fehler und dann kommt halt gar nix mehr, ne? Was die Sache natürlich noch schlimmer macht, weil dann kommen da gar keine Daten mehr raus. Ähm, dann haben sie, was auch, also wirklich an der du weißt wirklich nicht, ob die wirklich so dermaßen inkompetent sind oder ähm, Und ich ich fürchte fast eine Kombination aus beiden. Und zwar. Haben wir ja auch in Lok im Logbuch darüber gesprochen, dass der Fehler unter anderem darin bestand, dass sie in dem Feld für die Postleitzahl. Alles Mögliche zugelassen haben, also alle Zeichen und auch beliebige Länge, während wir ja wissen, durch Rolf, dass die Postleitzahl in Deutschland fünf, Ziffern sind. Punkt. Die zu heißen, ist ähm enorm einfach. Du guckst einfach an allen fünf Stellen, ob's eine Ziffer ist, schneidest den Rest ab und bist durch, ja? Ähm, und die CSV Injection wird primär eingeleitet durch das, Gleichheitszeichen. In diesem Falle. Es gibt von Oversp eine ähm dem Open Web Application Security. Ich weiß, vergesse immer, wofür das P steht. Aber im Prinzip diese diese standardisierten Empfehlungen zur Sicherheit einer ähm einer Applikation. Anweisungen, wie man eine CSV injektion verhindert. Da sind eben verschiedene böse Zeichen drin geschildert. Und der Vorwurf war immer, ihr setzt diese Ohrwaspempfehlung, Empfehlungen nicht um. Und es ist ja nun mal auch richtig, dass sie die nicht umgesetzt haben. Dann haben sie aber jetzt irgendwie der, der Patrick Hennig, der CEO dieses Unternehmens und der, Heißt der. Äh Markus Bublitz, der. Begnadete, also ein begnadeter PR-Sprecher. Kannst du wirklich einen einzeln, also wirklich, wirklich Herz ein besonders gutes schlechtes Beispiel haben dann den Markus vorgeworfen. Er hätte nicht, er hätte ihn ja nicht wirklich den Fehler gemeldet, weil jetzt behalte ich fest, Sinn. Der Fehler war nicht nur, dass sie das Gleichheitszeichen zugelassen haben, sondern auch. Dass sie das Komma zugelassen haben. Und. In einer CSV, also wenn also um das nochmal zu erklären, dass Dateiformat heißt, Und das heißt, das Komma separiert Werte. Und wenn du natürlich dann in ein Feld, ein Komma schreibst, dann muss dieses Komma werden in dem CSV-Format. Ähm. Genauso wie, wenn du in einem String ein Anführungszeichen setzt. Ja, also da, das ist das, das ist die Tücken des CSV-Formates ist, das Komma und nur das Komma hat den CSV eine echt besondere Bedeutung und deswegen darfst du nicht einfach einen Komma zulassen.
Tim Pritlove
Anführungsstrich hat auch eine besondere Bedeutung, weil damit macht man das dann.
Linus Neumann
Genau und und in Anführungs und in Anführungsstrichen, weil der äh eben, also ne, der der die. Und dann haben die sich ernsthaft beschwert. Bei äh bei Markus Mengengs, dass er ihnen nur gesagt hat, dass sie die Overs-Regel nicht einhalten, während sie ja auch noch die CSV-Regeln nicht einhalten, und und das haben die denen zum Vorwurf gemacht. Ja, also.
Tim Pritlove
Was heißt denn sie? Escape nicht das Komma. Also, ich meine, sie trennen doch dann, also sie, ach so, sie schreiben einfach die Komma, wenn ein Komma wenn ein Komma im Wert ist, schreiben sie es einfach rein. Gott und und sie es generell nicht mit Anführungsstrich.
Linus Neumann
Gar nichts. Und sie haben gesagt, so und und und das, was sie immer meint, wir haben ja einen Overs-Filter Wenn sie den hatten, was sie immer wieder behaupten, dann hat der halt nur zu Beginn der Zelle geguckt, ob da ein Gleichheitszeichen ist, Und wenn du aber jetzt in der in der zu Beginn der Zelle in Anführungszeichen Komma hattest und dann gleich als Zeichen oder so, ne, dann hat dieser Filter nicht mehr funktioniert Also was sie gesagt haben, okay, okay, okay, wir haben das Gleichheitszeichen nicht ordentlich, aber ist ja nur die halbe Geschichte, Markus. Du hast uns ja nur die halbe Geschichte erzählt. Du hast uns ja nicht gesagt, dass wir bei CSV, Kummer, die ich es gebt haben. So und jetzt kommt's.
Tim Pritlove
Alter, also.
Linus Neumann
Mehr auszuhalten.
Tim Pritlove
Wie bekloppt sind die denn eigentlich? Das geht doch überhaupt nicht.
Linus Neumann
Es ist es ist wirklich es ist wirklich nicht wahr. Es ist.
Tim Pritlove
Mann! Das ist doch das habe ich mir doch auf aufm Schulhof seiner Zeit irgendwie reingetrimmt. Mann, das ist doch Sepp, och Gott! Ich fasse es überhaupt nicht!
Linus Neumann
Es ist wirklich, es ist gar nicht auszuhalten, ja.
Tim Pritlove
Wissen die überhaupt, die wissen überhaupt nicht, was Pasing ist oder so? Also das ist der Begriff, den kennen die gar nicht.
Linus Neumann
Hochsicherheit, Tim, Hochsicherheit.
Tim Pritlove
Hochsicherheitslösung.
Linus Neumann
So und das, das und die entblöten sich nicht, weißt du so.
Tim Pritlove
Auch noch auf Twitter zu diskutieren.
Linus Neumann
Also was sie, was sie hier machen, ne Die hätten ja sagen können, ah, Scheiße, wir haben umgesetzt, danke für den Hinweis. Jo, äh, haben wir vor vor drei Wochen, als uns das gemeldet wurde, große Fresse gehabt, war falsch, danke schön, Credit, Markus Mengengs, Thema erledigt. Nein, die die beschuldigen den dann noch auf Twitter, dass sie ja noch viel mehr Fehler gemacht haben. Es ist es ist nicht. Äh es ist nicht äh vorstellbar. Es geht auf keine Kuhhaut mehr und du fragst dich, gibt's eigentlich niemanden in dem Laden, der zum Beispiel mal diesen feuert, weil der also der schadet dem Laden ja und der CEO, Patrick Hennig ja auch, ja. Also sie müssten ja wenigstens mal kompetenten Leuten das Reden überlassen. Das ist wirklich aber weißt du, das Schlimme ist, dass diese Strategie ja aufgeht, weil ne. Um das jetzt hier noch zu erläutern, brauche ich fünf Minuten, warum das dumm ist, ne. Es gibt natürlich jede, die jemals mit CSV gearbeitet hat, weiß sofort, na ja äh und. Dass, dass dass man den Fehler machen könnte, ein theoretisches Konstrukt ist, ne, aber dass das ja jede weiß, wird diese Dateiformat arbeitet. Aber viele Leute verstehen eben gar nichts von dem, was da diskutiert wird und sehen einfach nur, oh krass, äh die haben Vorwürfe äh gegen den Sicherheitsforscher Markus Mengengs, Unverschämtheit, was was man sich, was der sich bieten lassen muss. Ist wirklich, ist einfach nur eine Frechheit. Währenddessen weiterhin auf staatliche Kosten riesige Werbekampagnen für diese, für diese App, ja? Und das Schlimme ist ja, Das Geld, was die damit ja jetzt verdienen, weil das System am Ende nicht wirklich genutzt wird, ne? Ähm das haben die ja, um damit das nächste Projekt zu pitchen irgendwo. Und zu sagen, kennt er noch Luca? Äh super geil, ey. Da haben wir auch gut hinbekommen. Hier haben wir den nächsten Pitch für zwanzig Millionen. Jetzt scannen wir was weiß ich, äh euch mit dem nächsten Scheiß. Das ist wirklich deswegen, darf man solchen Leuten kein Geld geben. Spaß übrigens, wenn ich das richtig verstehe, vermuten einige Länder, dass sie vom Bund das Geld zurück kriegen, was sie für diese Luca ausgegeben haben. Und ich kann nur noch mal die Empfehlung wiederholen, zu sagen, ey, geht dahin. Euch an, was euch da für ein Murks geliefert wurde äh und geht in Regress. Unglaublich.
Tim Pritlove
Ja, aber Herr Müller wollte das ja bestehen und äh hat sich das ja auch technisch vorher nicht angeschaut, das hat ihn auch nicht interessiert.
Linus Neumann
Wie gesagt, von einem äh Gesundheitsministerium, habe ich äh so kolportiert bekommen. Wir müssen uns um die Integrität der IT der Gesundheitsämter wegen Luca keine Sorgen machen. Die Daten benutzt bei uns ohnehin kein Gesundheitsamt. Ich glaube, das ist tatsächlich die beste Security-Einschätzung zu dieser CSV Injection aus kompetentem Munde.
Tim Pritlove
Wirklich echt. Komm mal nicht ins Kipp. Also, wirklich echt, also ich meine, da ist jetzt bei mir auch jedes Verständnis jetzt ans Ende gekommen. Also das das geht einfach, das sind das sind keine Anfängerfehler. Das ist irgendwie, ich habe grundsätzlich relativ wenig Ahnung von Programmieren und von Daten. Das ist so probiert doch mal, macht doch mal was mit Holz.
Linus Neumann
Es gibt jetzt eine, es gibt jetzt sogar einen ähm einen Fest, in dem äh die quasi in den ähm in diesem äh Fall.
Tim Pritlove
Müsste es vielleicht mal kurz sagen, was dieses ist, weil das.
Linus Neumann
Haben wir das nicht in der letzten Sendung schon erzählt.
Tim Pritlove
Aber nicht in dieser Sendung. Also ich glaube, in der letzten haben wir es auch nicht gesagt, aber das ist generell so ein Security-Fremwork für Webanwendung, was man berücksichtigen äh sollte.
Linus Neumann
Also was ist das Open Web Application Security Project. Eine non-profit-organisation, die im Prinzip versucht. Die häufigsten Fehler in der Programmierung, insbesondere von Webanwendungen. Ähm zu erläutern und Handreichungen zu geben. Sehr bekannt sind die Overs Top Ten, wo einfach die Top zehn Fehler drinstehen, die Menschen machen. Ja? Ähm irgendwie und der erste ist Injection, der zweite ist Broken authentication, der dritte ist Sensitive Data Exposur, ne? Und wenn du dir das anschaust, kannst du eigentlich. Den größeren Teil der Sicherheitslücken, die du da draußen so findest, einfach in diese sagen, ja, das ist irgendwie A äh unsichere Desireli, deserealisierung oder, oder, oder. Und die geben natürlich auch jeweils die Empfehlungen. Wo drin steht, wie man den also wie der Fehler zustande kommt und wie man ihn vermeidet. Und bei diesen Overs zur CSV Injection. Gibt es jetzt ein ähm Fest, wo jemand sagt, übrigens hier steht ähm. In dem in dem Fall zur CSV Injection stehen nur die bösen Felder in der Zelle. Vielleicht sollte man noch einen Satz hinzuschreiben, dass man sich selbstverständlich auch überlegen muss, was die Zelle ist, ja? Und also da hat jetzt noch jemand einen. Quasi hier, es gibt Leute, denen muss man auch das noch erklären. Äh schreibt das mal noch da rein. So ist natürlich dann auch die äh die Community, dass sie natürlich stets bemüht ist, äh sicherzustellen, dass ähm dass ihre Empfehlung auch verstanden werden. Tja, sehr unterhaltsam.
Tim Pritlove
Ja, lass uns das Thema beenden.
Linus Neumann
Ja, kommen wir zum schönen Thema. Ein Kinofilm. Den wir hier schon mehrmals beworben haben, dessen Filmstart äh glaube ich auch schon relativ, mehrmals verschoben wurde, so ein bisschen der äh Corona-Pandemie natürlich zum Opfer gefallen. Und zwar geht es da um den Film Alles ist eins außer der Null. Äh Doktor Computer. Film, ein Film, über Holland, den Gründer des äh Chaos, Computerclubs, die Anfänge des Chaos, Computerclubs äh spezifisch abdeckend äh mit Schwerpunkt auf ja Perspektiven leben von wow. Und ähm mündet irgendwann auch in dem in dem, Chaos, Computerclub der heutigen Zeit, also ne, was ist aus den diesen kleinen Hacker-Treffen-Kongress mit ein paar hundert Leuten heute geworden und auch die politischen ähm Perspektiven und Botschaften, die ich ja auch so besonders ähm. Ja weitsichtig finde, werde ich ja nicht müde zu betonen, dass halt in der Tuver TXT und, auch in der Hacker-Ethik eben eine besondere Weitsicht bewiesen wurde, welche Bedeutung, Informatik und Vernetzung in unserer Gesellschaft haben würde und welche. Sequenzen ähm das haben wird. Ähm. Ich komme auch ganz kurz in dem Film vor ähm und habe deshalb die große Freude gehabt, schon mal vor längerer Zeit einen Rohschnitt davon zu sehen und bin äh äußerst äh angetan von diesem Film und ähm. Denke, dass dass man sich freuen kann, denen zu schauen. Jetzt wurde der Kinostart äh auf den neunundzwanzigsten. Angelegt. Das ist, glaube ich, ein vielversprechendes äh Datum, Kino-Launch, weil da wird's schön heiß sein Das heißt, die Inzidenzen werden wahrscheinlich noch schön weit unten sein oder noch weiter unten, als sie jetzt sind und man wird vielleicht in ein Kino gehen dürfen. Die Frage ist, wird man noch in ein Kino gehen wollen bei den Temperaturen, aber soweit ich weiß, sind Kinos ja auch inzwischen klimatisiert. Ähm deswegen möchten wir euch darauf aufmerksam machen, dass es diesen Film gibt und dass ihr den sehen wollt.
Tim Pritlove
Ja, das äh kann ich auch empfehlen. Muss ja nicht unbedingt am allerersten Tag sein.
Linus Neumann
In der ersten Woche hilft dem Film natürlich, ne?
Tim Pritlove
Dem Film und hilft euch unter Umständen auch noch. Dann gibt's doch nicht so eine Begleitaktion.
Linus Neumann
Ja genau, also wir sind da gerade von Chaos Computerclub in den Planungen. Für beispielsweise die Premieren und Erstaufführungen ähm. Begleitung zu schaffen, also beispielsweise ist ganz kurz in meinen Kalender gucken, wo ist das denn? Am zweiundzwanzigsten Juli 'ne Premiere in Hamburg, im Schanzenpark. Ach so, übrigens fällt mir ein Tim, es gibt ja auch Open Air Kinos, ne, habe ich ganz vergessen. Das ist nämlich hier Chancenpack ist nämlich, glaube ich, ein Open Air Kino.
Tim Pritlove
Und noch mal eine Woche vorher.
Linus Neumann
Ja ja genau, das ist irgendwie Premiere oder so, ne? Und es muss ja gar nicht darum gehen, dass du in äh in eine in eine kalte Bude gehst. Es ist ja Zeit, der der. Das heißt, sorry, ganz ganz vergessen. Ist so lange her, dass äh dass ich irgendwo hingehen durfte, ne. Und ähm. Da gibt es also mehrere Premieren und im Vorführung, wo dann auch Leute aus dem Chaos ähm an Ort und Stelle sind und dann beispielsweise nach dem Film noch ein bisschen darüber sprechen oder vor dem Film, ne oder vielleicht noch, je nachdem wie das ist, der lokale Chaos, Computerclub, noch ein Schunk äh serviert. Äh was ich, was ich eben, ne, ermöglichen lässt. Da wird sind wir grade. In der Planung und da glaube ich kann man, kann man sicherlich erstens 'n guten Film sehen, zweitens mit guten Leuten in Kontakt kommen und das sollte gefeiert werden.
Tim Pritlove
Ja, kann ich auch nur empfehlen.
Linus Neumann
Ja, ansonsten ist noch zu sagen, Chaos, Computerclub wird hier dieses Jahr vierzig. Das ist äh co inzidiert natürlich dann hier auch nochmal und ähm das ist alles sehr. Spannend. Und wenn ich mich nicht täusche das musst du mir sagen Tim, jetzt sich doch in diesem Jahr auch der Todestag, oder? Also der jährt sich in jedem Jahr, aber.
Tim Pritlove
Von wow. Ja, äh das äh fällt aufs was war das? Das war der ah der neunundzwanzigste Juli.
Linus Neumann
Ja. Ist genau zwanzig Jahre später.
Tim Pritlove
Von daher dürfte dieser Termin ähm ganz strategisch gewählt äh äh worden sein, genau. Oh Mann, nicht schlecht. Mhm.
Linus Neumann
Das ist ein Ding, ne? Wollte ja nur mal gucken, ob du das äh Datum aus dem Kopf hast.
Tim Pritlove
Nee, hatte ich nicht, äh, im, im, im Kopf, allerdings, äh, ist es bei mir halt sehr viel mehr dann mit dem äh, elften September zweitausendeins verbunden, weil dann äh am zwölften September war ja dann zwanzig Jahre Jahre CCC damals und es war eigentlich immer so bisschen Ziel und Erwartung mit V zusammen. Dieses Event zu begehen, damit wir irgendwie auch mal richtig erfahren, wie es eigentlich war in den ersten zwanzig Jahren. Und dann ist er einfach ganz frech äh so weggestorben und hat uns erstmal so etwas leer dagelassen und in gewisser Hinsicht war das dann aber auch so der Ansporn, es nochmal richtig krachen zu lassen und das ist ja dann auch total durch die Decke gegangen mit Blinken Lights und äh unserer Zwanzig-Jahres-CCC-Party, die ja auch relativ äh fett war, die dann aber wiederum, nochmal überschattet wurde natürlich von diesem Terroranschlägen in den USA und das äh wurde dann wirklich zu einer der verrücktesten Wochen meines Lebens das werde ich äh nicht vergessen.
Linus Neumann
Hoffen wir, dass wir dieses Jahr äh irgendwie eine bessere Zeit haben mit vierzig Jahre CCC.
Tim Pritlove
Ja, wir halten auf jeden Fall noch so lange durch bis zur Party, oder?
Linus Neumann
Ja, da wollen wir mal drauf hoffen.
Tim Pritlove
Ist der böse Corona nicht schnappt vorher.
Linus Neumann
In den Shownotes, die ähm die Filmseite, alles ist eins außer der Null. Äh neunundzwanzigster siebter ist das äh, Datum des Film-Lounges. Ihr könnt euch jetzt schon mal rausschauen, in welches geile Open Air Kino ihr vielleicht dann gehen könnt, um diesen Film zu schauen und ob es nicht in eurem lokalen Chaos auch deine Ein Begleitprogramm gibt, ähm, wie gesagt, da gibt's keine Form, in die das gepresst wird. Das ist einfach dann eine Initiative der lokalen Gruppen, die das machen, was sie können und worauf sie Lust haben. Vielleicht gehört ihr ja selber zu so einer Gruppe, habt da Bock was zu machen. Oder seid an der lokalen Gruppe interessiert, dann könnt ihr da mal fragen vielleicht wann die mit euch den Film gucken gehen oder ob sie irgendwas vorhaben, wie auch immer, ja? Äh, kann ich ähm empfehlen.
Tim Pritlove
Genau. Und dann gab's noch was äh mit offenen Briefen und äh neuen Allianzen. Was ist denn da los?
Linus Neumann
Ja. Viele Leute haben's auch äh genau erkannt, äh die die Hölle ist zugefroren, Es gibt einen ähm offenen Brief, der sich an die Bundesregierung und die mit dem Staatstrianer-Thematiken befassten, Ausschüsse des Bundestag gerichtet hat und da geht es genau um das Thema mit über das ich ja hier mit Andre auch kürzlich so ein kleines äh Logbuch Netzpolitik Spezial hatte, nämlich, die Staatstrojaner Ausweitungsgesetze, die jetzt zum Ende der Legislaturperiode, nochmal äh kommen sollen und zwar das Gesetz zur Anpassung des Verfassungsschutzrechts, dass eben, allen deutschen Geheimdiensten die Befugnis zum Hacken geben soll und dem Bundespolizeigesetz. Dass der Bundespolizei das Recht geben soll, äh Leute zu hacken. Die noch gar keine Straftat begangen haben oder einer Straftat verdächtigt werden. Und mit dieser. Ausweitung einhergehen soll ja ähm die Pflicht kommen, dass Anbieter von Internetdiensten. Aktiv bei der Infektion der Geräte ihrer Kundinnen mitwirken müssen, Ähm und das ist ja, also wir haben's in der Sendung äh besprochen, wenn ihr die Sendung mit Andre noch nicht gehört habt, kann ich die enorm empfehlen. Die war wirklich sehr gut, weil Andre dieses Thema wirklich wie kein anderer, durchdrungen hat, das ist die LNP drei neun fünf gute Geheimdienstegesetz und ich sag muss ja wirklich sagen, mit Staatswehren setze ich mich ja auch auseinander, ne, so ist das ja nicht. Ich habe ja auch ähm. Ein oder zwei Stellungen nahmen zu dem Thema an äh an den Deutschen Bundestag geschrieben. Aber der Andre. Ist da einfach noch viel fitter in dem Ding, als äh ich das bin und ich glaube, er ist wahrscheinlich auch der Fitteste in dem Thema, den man überhaupt finden kann. Deswegen die LMP drei neun fünf nochmal empfohlen, um damit. Worum es da geht und wogegen wir uns da aussprechen. So, das Spannende an diesem Sachverhalt war jetzt, weil ja die Anbieterinnen verpflichtet werden sollen, ihre eigenen Kundinnen zu hacken im Auftrag der Geheimdienste Ähm haben selbst Facebook und Google gesagt, äh da geht uns jetzt irgendwie ein bisschen zu weit, ja? Und es gibt einen, einen offenen Brief ähm zu den Unterzeichnerinnen gehören äh. Eco Verband der Internetwirtschaft, ne? Wir wissen, Klaus Landefeld, äh der ja auch bei uns schon zu Gast war. Der Bundesverband IT-Mittelstand, ähm die Stiftung Neue Verantwortung, beziehungsweise hier steht, es wäre nur Sven Herpig, ich weiß nicht genau, warum da nur sein Name steht, wird seine Gründe haben. Mailbox dot org, ähm äh der JP Berlin, der politische Provider, der Verband, der Anbieter von Telekommunikations und, Telekommunikations- und Mehrwertdiensten der VATM, Mail DE Bundesverband IT-Sicherheit äh so Boxcript, so ein äh Cloud-Verschlüsselungsdienst. Jetzt kommen die äh unterhaltsam, ne, Tutanotha haben wir ja hier auch öfter behandelt, ne? Ebenfalls ein E-Mail Provider, der sich gegen die äh Überwachungsanordnungen, gegen seine. Nutzerinnen wert. Und jetzt kommt die äh die, sage ich mal, der Teil der Unterzeichnerin, die äh die Aufmerksamkeit, glaube ich, äh geholt haben, mega, Chaos, Computerklub Google und Facebook. So und äh das hat würde ich sagen, seine Wirkung nicht verfehlt. Mein Lieblings, Tweet äh zu dem Thema kam von hier Isotop äh Informatiker ähm, der schrieb, du weißt, dass du als Regierung komplett unrettbar verkackt hast, wenn ein Statement Sätze wie diesen enthält. Der CCC wendet sich in dem gemeinsamen, offenen Brief zusammen mit Facebook, Komma Google. Der CCC zusammen mit Facebook und Google. Der CCC. Und ja, die haben alle recht. Ja, habe ich mich sehr drüber gefreut. Natürlich ist das ähm. Auch nicht ohne Kritik geblieben, dass der Chaos-Computer-Club die gleiche Meinung wie Facebook und Google hat, wenn es darum geht, ob Facebook und Google ihre eigenen Nutzerinnen hacken sollen. Ähm. Ja, diese Perspektive ist sicherlich auch wertvoll. Ähm ich denke, wichtig ist an dieser Stelle die Aufmerksamkeit für dieses Thema zu generieren. Und das ist äh sehr eindeutig gelungen. Und ähm das Thema war sehr unterbelichtet und ich hoffe, hoffe, hoffe, hoffe, die Legislaturperiode ist ja bald vorbei. Es gibt irgendwie nur noch, anderthalb quasi Sitzungswochen und ähm bis dahin muss das Ding entweder, Also muss das Ding vom Tisch sein, damit es beerdigt wird. Und deswegen brauchen wir jetzt alle Aufmerksamkeit und allen Druck auf diesem Thema. Und ich habe auch äh auf Frage von Netzpolitik Org auch geantwortet, weißt du, wenn wenn ein eine Idee so gefährlich ist. Dass alle davor waren. Andre hat ja auch in der letzten Sendung schon gesagt, Kurt Graulich hat davor gewarnt. Facebook, Google, niemand sagt, dass es eine gute Idee, dann frage ich mich, äh warum man das verheimlichen sollte und sagt, nee, ähm wir sind ähm, Wir sind zwar dagegen, aber wenn Facebook und Google dagegen sind, dann dann äh sind wir nicht dagegen oder was? Oder dann beteiligen wir uns nicht an dem an dem Protest, ja? Und wenn es einfach mal darum geht zu zeigen, so die Idee ist so scheiße, dass selbst Facebook Google und CC gemeinsam an einem Strang ziehen, das kriegst du halt selten und äh entsprechend habe ich mich auch sehr, über das Echo gefreut. Auch von denjenigen, die dann meinen, wir hätten das nicht machen sollen, das fand ich äh auch sehr äh reizvoll dieses.
Tim Pritlove
Ja gut, ich meine Facebook und Google ist ja klar, ne, warum die dagegen sind, ne, weil die sich natürlich nicht äh instrumentalisieren lassen wollen und äh dadurch natürlich vor allem befürchten, massiv bei ihren äh Kunden zu verkacken, absolut nachvollziehbar und das ist ja auch so ein Grundproblem dabei, wie äh alle Entschlüsselungsdebatten auch, und das ist äh glaube ich auch so ein Fight, den die Politik äh äh demnächst noch härter führen wird mit der äh Wirtschaft, weil die halt einfach keinen Bock haben, sich sozusagen ihr Kundenverhältnis vollständig zerstören zu lassen.
Linus Neumann
Ja, absolut, also ne, dass äh natürlich ist das deren äh Motivation, ja, aber äh die also diese Motivation, man muss ja mal, also. In dieser dreizehn Fragen Sendung gestern, ne, habe ich ja auch natürlich das Verbot das Geschäftsmodell von Facebook gefordert und die Zerschlagung, ja. Es ist ja nicht so, als wäre ich ein Facebook-Freund. Äh Facebook Feind und äh nutze das nicht. Und äh hoffe, dass wir das irgendwann überkommen in unserer Gesellschaft. Ähm. Man darf sich aber auch echt nicht vergessen, das sind supernationale Konzerne, die also die sehr viel mehr. Einfluss haben, als was weiß ich, die Bundesrepublik. Und ähm die sich auch gegen sehr viel mehr Einfluss überall auf dieser Welt wehren müssen. Ähm wo nämlich Staaten versuchen, diesen Laden und irgendwie unter ihre Kontrolle zu bringen, So und da bist du in Ländern wie Deutschland noch relativ gut aufgehoben, wenn du nämlich mal schaust, was irgendwie in anderen Staaten so los ist. Und diese, also während Google und Facebook, hier äh zurecht sehr stark äh kritisiert werden. Sind sie in anderen Ländern tatsächlich noch sehr viel stärker ähm ja, wie soll man das sagen. Dabei Meinungsfreiheit gegen staatliche Eingriffe zu stärken. Ja, das sind aber eben auch andere Staaten, äh die auch im weitesten Sinne nicht demokratisch sind. Ich will jetzt gar nicht deren Rolle dort loben, ich will nur sagen, die ganze Zeit irgendwie ich weiß nicht, wie viele Staaten gibt's? Hundertsechzig oder so? Hundertsechzig.
Tim Pritlove
Zweihundert.
Linus Neumann
Okay, ich wollte da jetzt keinen Start vergessen, alle Staaten sind schön. Ähm diese ganzen Staaten kläffen denen die ganze Zeit ans Bein und wollen sich derer bemächtigen und die sind natürlich, befasst sich dagegen zu wehren. Und wenn sie in Deutschland die Auflage bekommen. Mal bitte eure Nutzer, dann kommt selbstverständlich als nächstes Schiener und sagt übrigens, ihr habt da was Schönes gebaut. Das könnt ihr bei uns auch mal direkt ausrollen, ne? Und, insofern natürlich ist jegliche ähm. Motivation, bei denen am Ende, also jedes Mal, wenn sie im Interesse ihrer Nutzerinnen für irgendwas kämpfen, ist das, weil sie diese Nutzerinnen behalten wollen, weil sie weiter monetarisieren wollen. Das ändert aber nichts daran, dass sie hier an dieser Stelle für eine wichtige, ähm Sache kämpfen, die ja nicht nur sie betrifft, sondern auch hier eben so kleinere Unternehmen wie unter den Unterzeichnenden Mail DE, Mailbox dot org oder Tutanota. So und wer ja auch lustig, wenn die jetzt ohne die Macht von Facebook und Google dagegen kämpfen sollen, Ja, also das ist äh ich denke, das Argument, äh ihr seid einer Meinung, aber ihr dürft nicht gemeinsam äh diese Meinung vertreten, trägt dann nicht weit. Genauso wenig wie das Argument, äh dass äh der Chaos Computerclub jetzt ähm. Facebook segnen würde oder dass Facebook jetzt in der mehr Nutzerin kriegt, weil weil alle sich denken, oh krass, boah Facebook, alles klar, dann kann ja doch auf Facebook gehen.
Tim Pritlove
Genau, bevor äh die passenden Kommentare dazukommen, korrigiere ich's gleich mal nach, also offiziell gibt es hundertdreiundneunzig, die äh unumstritten sind und damit Mitglieder der Vereinten Nationen. Außerdem gibt's aber dann noch äh ungefähr äh dann gibt's noch sowas wie Vatikan statt und irgendwie zwölf andere Staaten, die sagen wir mal, äh, Zumindest von anderen Ländern äh eingeschränkt anerkannt werden, oder sich in freier Assoziierung zu anderen Staaten befinden. Sowas soll's ja auch geben.
Linus Neumann
Welche sind äh welche sind das?
Tim Pritlove
Die in freier Asoziierung sind na ja ich würde so sagen ist wahrscheinlich sowas wie Transnistrien und so die, Südostsees hier in wo Russland sozusagen anerkennt, aber andere Staaten nicht und dann diese Taiwan, China-Situation, all so eine Sachen Macau. Also da ähm ist auf jeden Fall zweihundert ist jetzt nicht, nicht schlecht geraten gewesen von mir, obwohl ich ehrlich gesagt wenigstens hätte hinschreiben sollen, wahrscheinlich zweihundertdreißig gesagt hätte, aber egal. Also wir haben ungefähr zweihundert Staaten äh auf dieser. Erde und das reicht ja dann auch.
Linus Neumann
Hoffen wir mal, dass dass wir da jetzt nicht in irgendeinen Wespennest getreten sind. Sehen wir bestimmt.
Tim Pritlove
Bestimmt, bestimmt.
Linus Neumann
Okay. Ja, also das ist und entscheidend ist hier die Aufmerksamkeit auf das Thema und die haben wir glaube ich relativ erfolgreich generiert und hoffen jetzt, dass es natürlich auch bei den. Verantwortlichen, Politikerinnen ein Prozess des Umdenkens anregt, wenn sie sich mal denken, äh okay krass, da sind jetzt irgendwie so wirklich alle dagegen. Ähm vom Eco über die kleine, zarte Pflanze der mittelständischen Wirtschaft, die wir hier noch nicht kaputtgetreten haben, über die NGOs, über oder über einige NGOs und über äh die großen Konzerne. Vielleicht sollten wir uns überlegen, ob wir da gerade, äh wirklich etwas machen, das niemand möchte. Ja.
Tim Pritlove
Gut, schauen wir mal, ähm nach Dänemark. Sag mal, Linus, erinnerst du dich noch? Wie war das eigentlich mit dem Ausspähen unter Freunden?
Linus Neumann
Das geht gar nicht.
Tim Pritlove
Geht gar nicht, oder?
Linus Neumann
Nee. Ja, kannst du nicht machen.
Tim Pritlove
Das ist einfach, das ist nicht okay und ähm aber das Überraschende ist, findet statt. Hatten, und äh das war wer das äh Zitat jetzt so nicht mehr erinnert, das war ja so das Statement von äh Angela Merkel, nachdem die ganzen Snowden Enthüllung aufgekommen sind und sich in Deutschland der NSA Untersuchungsausschuss, herausbildete und all diese ganzen Wehen und was haben wir gesehen? Überall wurde irgendwie überwacht, überall wurde, kooperiert mit der NSA, der äh BND war ganz fleißig dabei, dem NSA, Zugriff zu geben zur deutschen Infrastruktur Ja, da waren dann Überwachungsstationen, wo dann die Amerikaner fleißig selektoren eingespeist haben, so nach dem Motto hier, das sind hier sind unsere Suchrequests, hier sind unsere Suchstrinks Inklusion, unsere Exklusion und gibt uns doch mal ein bisschen was ab von dem, was ihr da irgendwie aus dem Äther kratzt oder aus euren Datenleitungen saugt, was da in äh ja beim beim Dezix in den Knoten hin und her fliegt. All das haben wir hier, eine Milliarde mal besprochen. Und stellt sich raus ähnliche Dinge passieren auch in Dänemark und da gab es schon vor einiger Zeit ein Geheimdienstskandal, der tatsächlich von den ganzen NSA Enthüllungen ausgelöst wurde, weil es gab dann nämlich tatsächlich eine interne Untersuchung der Geheimdienstaktivitäten in Dänemark, weil man sich gedacht hat, na ja so, also wenn das da so in Deutschland so läuft, so. Gucken wir auch mal lieber, ob bei uns dann irgendwie auch noch was äh falsch läuft und gibt dann tatsächlich auch eine passende Aufsichtsbehörde. Ähm immerhin gibt's sowas, eine Überwachung der Nachrichtendienste, TET, wie ich versuche das jetzt mal nicht auf dänisch auszusprechen, weil ich habe keine Ahnung von dänisch und ich freue mich gerade, so etwas wie eine Aufsichtsbehörde, über. Geheimdienste, den Level hat es ja in Deutschland noch nicht mal, ne. Wir haben eigentlich ja nur so diesen parlamentarischen äh. Das hätte ich fast wieder PKK gesagt, wie heißt das jetzt?
Linus Neumann
PKGR.
Tim Pritlove
Kommission hat sich ja umbenennt, genau, hat sich ja jetzt umbenannt, genau. Und ähm das war's dann eigentlich. Den darf ab und zu mal ein bisschen was erzählt werden, aber die dürfen's auch keinem weiter erzählen, aber dass wir das so wirklich so auf dem Level einer Behörde haben, das äh wäre mir jetzt neu. Also dazu geben. Was die Sache nicht unbedingt transparenter macht, weil das Ganze ist dann zwanzig fünfzehn schon angeleiert worden und tatsächlich gab es wohl auch Ergebnisse, die wurden aber dann nicht weitergereicht. So, weil na ja, also wenn das jetzt auch noch einer erfahren würde, Wäre ja nicht so gut, weil stellt sich dann raus und es wurde dann eben von neun Monaten über Whistleblower an die Presse gelegt. Dass sehr wohl äh eine ähnliche Praxis in Dänemark auch stattgefunden hat. Da betrifft das Ganze betrifft ähm quasi so das BND Äquivalent in äh Dänemark, der militärische Geheimdienst, abgekürzt FE, auch hier verzichte ich jetzt mal auf dänische Aussprache, auch wenn sich diese Worte so interessant lesen, Heißt aber letzten Endes auch nicht sehr viel anderes. Und als es dann eben in die Presse ging, dann ist es irgendwie ordentlich, hat's ordentlich geklackert und äh unter anderem musste dann erstmal der Chef äh zu, und am Ende ist eigentlich auch die komplette gesamte Führung von diesem FE äh gegangen worden. Ja, insofern alles wunderbar. Also auch dort ähm sind halt Abholstationen von Dänemark mitgenutzt worden über solche Selektoren und ähm wenig überraschend wurde unter anderem auch Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier damals äh Außenminister in Deutschland äh überwacht. Das war wohl auch schon bekannt. Habe ich jetzt diesen Berichten entnommen. Mir war's ehrlich gesagt noch nicht bekannt, dass es irgendwie nicht so richtig durchgedrungen und die eigentliche, wirkliche Neuigkeit ist wohl, dass auch per Steinbrück davon betroffen war, der damals ja Finanzminister war Außerdem lagen wohl noch diverse andere Politiker in diesen Selektoren aus Schweden, Norwegen und äh Frankreich und jetzt regen sich natürlich alle auf jetzt, wo das irgendwie in der Presse ist, da. Per Steinbrück meinte dazu, er sei aber nicht sauer.
Linus Neumann
Nur enttäuscht.
Tim Pritlove
Hätte nur äh äh Spott Spott. Ja, er würde es grotesk finden, was dort abgelaufen ist.
Linus Neumann
Okay. Protest.
Tim Pritlove
Grotesk. Ja, mehr als Sport äh gibt's nicht. Weiß ich nicht ganz genau, wen er da jetzt verspotten äh möchte, also die Dänen oder so, das weiß ich nicht so ganz genau. Eigentlich heißt es ja immer, den Lügen nicht, aber da scheint wohl auch nicht so viel dran zu sein.
Linus Neumann
Ich habe nur Spott. Okay.
Tim Pritlove
Finde das Statement, ehrlich gesagt, ein bisschen grotesk.
Linus Neumann
Das ist wirklich getestet, siehst du? Ah, die haben mich ausspioniert. Das ist so gut teste. Das ist ja Spott, Alter. Ich habe doch gar nichts zu verbergen. Also.
Tim Pritlove
Ich erzähle eh nur so belangloses Zeug.
Linus Neumann
Vergeudet, hätte wenigstens einen Mittelfinger zeigen können.
Tim Pritlove
Ja, da ist Deutschland doch total äh super drin, ne? Hast du gesehen, Eurovision Song Contest? Da hat's Deutschland mal richtig einen gezeigt. Und den Mittelfinger so breit ausgeklappt. Hast du wahrscheinlich gar nicht mitbekommen, ne? Dich, dass er dich. Ich habe das äh tatsächlich äh kurz mit ansehen müssen und es war wirklich äh furchtbar. In der Hüfte wirklich so ein so ein so ein so ein Rolf auf der Bühne mit rum. Ernsthaft, also so eine Person in so einem in so einem Rollkostüm, so mit fünf Fingern, die ganze Zeit um diesen äh äh Sänger mit seinem lächerlichen Song irgendwie, dass ich angeblich gegen Hass im Netz richten sollte. Hüpfte die ganze Zeit irgendwie diese Figur rum und war eigentlich die ganze Zeit so mitm Fuckfinger nach oben und äh, bin mir nicht so sicher, was was sie damit bezwecken wollten und ob sie sozusagen so dem Hass im Netz den Fuck Finger entgegen zeigen wollten. Ich habe einfach nur gesehen, Deutschland hüpft irgendwie mit fünf mit mit Rolf und fünf irgendwie auf der Bühne rum und sagt einfach, fuck Da gab's dann auch drei Punkte für am Ende irgendwie. Von ein paar hundert, paar hundert.
Linus Neumann
Fußballpunkte.
Tim Pritlove
Nee, Vorletzter, nee, Vorletzter Platz und nur erkannt war so schlecht, dass es noch nicht mal für den letzten Platz gereicht hat. An der Stelle auch wieder total enttäuscht.
Linus Neumann
Deutschland und der ESC ist ja auch äh ja eine Geschichte voller äh Höhepunkte.
Tim Pritlove
Ja, Missverständnisse. Ja, aber der Rolf äh Rolf kommt wieder, ja, also Rolf Forever.
Linus Neumann
Na ja, okay, fünf.
Tim Pritlove
Fünf.
Linus Neumann
Dann haben wir noch.
Tim Pritlove
Amazon hat auch eine geile Idee. Ähm. Und äh stellt auch seine Nutzer jetzt fristgerecht eine Woche vorher, vor die vor die einfache Wahl da vielleicht nicht mitzuspielen, Und zwar hat ja Amazon zu diverses Gerät am Markt. Äh manches haben sie selber entwickelt, wie diese ganzen Echo Devices mit ihrem Alexa drauf, Das ist ja auch relativ erfolgreich. Und dann haben sie auch noch die ein oder andere Akquisition im IoT-Bereich gemacht, ähm meisten kennt man, glaube ich, diese Ring-Devices, die so Kameras, Türklingeln und so weiter sind, die auch schon ihren Share an Sicherheitslücken äh hatten. Aber nichtsdestotrotz weit verbreitet sind und ja dazu führen, dass irgendwie überall alles rausliegt. Äh da ist ja niemand so richtig vor verschont auch jetzt hier gerade auch im äh Homekit, Apple, äh Universum gab's ja auch so einen relativ populären Kameraüberwacher, der irgendwie so seine Security-Kredenz ein bisschen durcheinander bekommen hat und haben die Leute einfach. Nicht die Bilder von ihrer eigenen Sicherheitskamera bekommen, sondern von irgendwelchen anderen. So, auch super. Einfach mal andere Gesichter sehen, so.
Linus Neumann
Warum nicht mal eine andere Perspektive, ja? Immer gleiche Ecke hängen.
Tim Pritlove
Haben wir alle gesagt bekommen, wenn wir das mal einfach auch mal einen anderen Blickwinkel einnehmen muss. Ja. Äh und wenn's dann mal so ist, schweren sich gleich wieder alle dadrüber. Ja.
Linus Neumann
Das sind die Scheuklappen, Tim. Das sind die Scheuklappen. Immer nur, weißt du, das sind die Nimbis, ne. Die denen geht's dann aufn Sack, wenn sie mal einen anderen äh Vorgarten schauen müssen, ja, das ist äh.
Tim Pritlove
Na ja, auf jeden Fall war's das zeigt, ist diese ganze IOT, Sache, diese kleinen, intelligenten, die weiß ist, ja, die ja nicht nur schon uns die ganze Zeit zuhören und versuchen, sich da einen Reim drauf zu machen, Manche nehmen sie das alles ohnehin zentral prozessieren, wie es halt bei Amazon üblich ist und äh andere so wie Apple das macht, die zumindest versuchen, irgendwie den Kram noch so in den eigenen vier Wänden zu verstehen, mit ein bisschen Hilfe aus dem Netz sind natürlich vor allem auch so aktive, Teilnehmer des eigenen Netzwerks und da man natürlich auf diese Software keinen Zugriff hat und die sich ja auch permanent aktualisieren können. Liegt es dann doch schon sehr in der Hand des Herstellers? Wie sehr einen das jetzt irgendwie gefährdet oder nicht. Also wenn's wenn's morgen bei Alexa eine eine generelle Sicherheitslücke äh gibt, die du vielleicht eine Woche lang nicht gefixt wird. Ja, dann sind halt einfach Millionen von Haushalten unmittelbar sofort davon betroffen. Und das sollte man immer im Kopf haben. Und äh jetzt hat Amazon äh etwas angekündigt mit dem schönen Namen Sidewalk. So der digitale Bürgersteig, den sie da äh aufbauen wollen, wobei sie da eigentlich auch sich erstmal selbst im Sinn haben. Die Idee ist, dass sie mit all ihren Internetconnected Devices, die bei den Kunden rumstehen das jeweilige Netzwerk an dem sie angeschlossen sind auch. Anderen Geräten aus ihrer Familie bereitstellen, selbst wenn die eben nicht, ins selbe Netzwerk gehören. Also sagen wir mal, du wohnst irgendwo und dann äh hat die Person über dir und dann sehen die sich natürlich über das WLAN und ähm die Vorstellung von Amazon ist, dass sie dann quasi so einen zweiten Kanal aufmachen und sagen liebes Nachbargerät falls dein Internet ausfällt, kein Problem, hier oben läuft's ja vielleicht noch, kannst du dann einfach über mich laufen lassen. Wobei sich das jetzt eben nur auf so sagen wir mal Normaltreffic bezieht, da geht's jetzt nicht dadrum, gleich Videoströme durch die Gegend zu leiten, aber zumindest diese und sie versprechen sich halt äh einerseits eine gewisse Ausfallsicherheit sie damit sicherlich auch ähm generieren könnten und natürlich auch Hilfe beim Setup weil es ja immer so ein bisschen tricky ist, solche Geräte äh überhaupt erstmal aufsetzen zu können, bevor sie Netz haben und wofür sie dann aber meistens irgendwie Netz brauchen und dann gib hier ein und so weiter. Und ich glaube, ihre Vorstellung ist so ein bisschen, du hältst halt irgendwo so einen Alexa äh Würfel hin, der sieht so, ah ja, guck mal hier, beim Nachbarn gibt's ja mal kurz Netz. Lass mich mal kurz hier äh zum Zwecke des Setups ein paar Daten austauschen, dann dann geht es irgendwie einfacher.
Linus Neumann
Also es gibt ja schon immer wieder Ideen. Die Internetanschlüsse, die die Leute haben, in irgendeiner Weise, ja, zu scheren, so.
Tim Pritlove
Pfoten war die erste Idee.
Linus Neumann
Genau. Vorhin waren die ersten. Die haben gesagt, wir wir haben einen äh WiFi Access-Point, den haust du bei dir rein. Der macht ein Wifi für dich und einen offenes für Leute, die auch so ein Fon. Die die keinen haben, können Geld bezahlen. Und dann haben die im Zweifelsfall, na, also es war im Prinzip die Idee frei Funk auf eine ja im weitesten Sinne kommerzielle, zu setzen. Und die Idee war gar nicht so enorm unsympathisch, weil es halt dieses, ne, gibt's jetzt du teilst zu Hause, dann kriegst du woanders. Ähm ich habe in, Frankreich glaube ich, hat SFR das auch gemacht. Ich weiß gar nicht, ob die das immer noch machen. Die haben im Prinzip auch gesagt, pass auf, unser. Du wir haben, wir stellen dir einen Router hin. Dirk, du kannst das an- und ausmachen und je nachdem, ob du es an, ob du es an und aus machst, kannst du es auch woanders verwenden, ne? Denn haben einfach alle Router, die das angeschaltet haben und irgendwo rumstanden haben, eben auch ihr WLAN geteilt. Und das kann natürlich potentiell totale ähm Vorteile haben. Ähm, für dich selber auch, ne? Weil du äh, vielleicht ja nicht so viel Bandbreite zu Hause teilst und diese Dinger immer noch deine private Bandbreite gegenüber der geteilten priorisieren und so und du dafür irgendwo anders Fehlern hast, die ich fand diese Grundidee immer gar nicht so verkehrt. Ähm. Man fragt sich aber natürlich, na ja, bei diesem Fondingern und so, spalt ja den anderen Kram denn jetzt auch wirklich durch irgendein anderes VPN, damit das nicht, wenn da irgendjemand Mist macht mit meiner IP im Internet steht und so. Ein anderer bei, ein anderes Beispiel ist dieses Feind-Main-Netzwerk, was Apple jetzt macht, das ist ja auch eigentlich ein Mesh Network, was Sie aufbauen, aber wenn irgend so ein Airtag nach Hause funkt, dann tut es das durch dein iPhone auf deine Kosten, ne? Und also. Ein verlorenes Attack, an dem du vorbeiläufst, das sich irgendwie mit deinem iPhone oder mittelst, deinem iPhone sagt übrigens, ich bin hier und dann sagt dein iPhone, Apple Bescheid. Das ist etwas, was dein iPhone tut. Auf deine, ja, paar Daten kosten. Ähm das eventuell nicht in deinem Interesse ist.
Tim Pritlove
Ja, das kann man natürlich argumentieren, wobei der Aufwand nur wirklich so dermaßen minimal ist, dass dass das, glaube ich, die Diskussion gar nicht so richtig äh äh wert ist, insbesondere, wenn man sich anschaut, wie sich Datentarife generell so äh verhalten, ne. Schon auch ist schon ein bisschen was anderes, aber das steckt natürlich hier auch mit drin. Weil dieses Sidewalk, potentiell natürlich auch versucht, für Amazon so eine, Deckung der Gegend zu sicherzustellen. Also angenommen Amazon wollte jetzt auch so etwas wie diese Airtex rausgeben. Muss ja so durchaus, in ihre DNA passen würde. Ja, solche, solche Tracker äh äh Dinger. Grade im Hinblick auf Paket äh Lieferung und so, also. Könnte könnte in jeder Hinsicht ganz interessant sein. Und da wollen die natürlich auch mit relativ geringen technischen Aufwand, diese Dinger finden, ne? Diese ATEX, die haben ja außer Bluetooth und diesen neuen, Frequenzen und NFC ist da ja nicht drin, die WLAN, die haben ja keinen GPS-Empfänger oder sowas. Die müssen von anderen gesehen und berichtet werden, damit das irgendwie funktioniert. Und Amazon hat halt kein vergleichbares Netzwerk, weil sie eben keine Mobilfunkplattform aufgebaut, bekommen, ne? Haben's ja mal probiert, eigene Telefone zu machen, das ist komplett in die Hose gegangen und da haben sie, glaube ich, auch nicht mehr viel zu melden, nur Google und Apple haben überhaupt derzeit die Möglichkeit, solche Tracking-Netzwerke aufzubauen.
Linus Neumann
Deswegen wollen die auf ihr wollen die jetzt ihre Geräte nehmen.
Tim Pritlove
Das jetzt so der Hauptgrund ist oder nur so ein Nebeneffekt, je nachdem wie gut's dann läuft, weiß man nicht, aber ist auf jeden Fall erstmal besser äh das zu haben als nicht zu haben. Und äh ja. Wie sieht das jetzt eigentlich aus? Also sie haben es angekündigt, dass sie das einfach mal einschalten. Ahnt, wenn man das nicht möchte, dann gibt's irgendwie einen Opt-Out und das äh binnen einer Woche. Die Meldung ist jetzt von vom ersten Juni, also am achten Juni wäre dann sozusagen der Stichtag und dann werden alle äh Amazon Devices quasi in sogenanntes Sidewalk Bridges, umgebaut, ne? Gut, ich glaube Ihnen jetzt mal, dass dann der Zugriff schon ähm ich sage jetzt mal nicht verschlüsselt, aber zumindest so kanalisiert ist, dass dass man eben keinen Zugriff auf das Heimnetz bekommt und ähm Austauschen von so ein bisschen Metadaten ist sicherlich jetzt auch nicht, Datentarif äh relevant ist, eher eine grundsätzliche Frage, wie ähm man so was findet.
Linus Neumann
Ja, es ist. Also ich finde, es ist halt das das wie sie es machen ist natürlich wieder total daneben, ne? Wir wir schieben das rein und du musst, sagen, du willst es nicht, äh wenn und hm. Das ist schön. Und vor allem, wenn sie's, sie wollen's ja offenbar auch mit ihren Eco Devices machen, ne? Und von denen steht natürlich schon eine ganze Menge rum, weil das sind doch diese diese äh Smart Speaker oder nicht?
Tim Pritlove
Alexa Teile, genau.
Linus Neumann
Ja, also ich. Und vor allem, was ich daran halt so erstaunlich finde oder was da natürlich auffällig ist, sie machen's ja nur für zu ihrem eigenen ähm. Für ihr eigenes Interesse, ne? Unsere Geräte funktionieren gemashed mit unseren Geräten und wir nennen das. Sidewalk, ich, also ich würd's wahrscheinlich auch ausschalten, wenn ich 'n Amazon-Gerät hätte.
Tim Pritlove
Ja, aber die Situation bisher gar nicht erst gekommen.
Linus Neumann
In die Situation bin ich nicht gekommen. Wir müssen wichtig noch dazu sagen, das ist jetzt nur in den USA, ne? Also in. Deutschland ist das nicht der Fall. Also ihr müsst jetzt nicht diesen, ihr könnt euch nur darauf auf, ihr könnt euch darauf vorbereiten, dass dieses Thema früher oder später bei euch aufkommt. Und ähm ihr müsst aber jetzt nicht bei Amazon äh anrufen, euren äh irgendwo widersprechen oder irgendein Häkchen wegmachen.
Tim Pritlove
Es sei denn, euer Gerät ist irgendwie magisch als ich stehe in den USA geteckt, aber ja, keine Ahnung. Wovon das äh abhängt. Also wie sie das erkennen, dass ein Gerät in USA ist? Wahrscheinlich eine IP-Adresse und so.
Linus Neumann
Ja, das wahrscheinlich einfach daran, in welchem Amazon-Account der äh angebunden ist, oder?
Tim Pritlove
Oder oder das. Also es kann halt auch amerikanische Accounts sein, also was jetzt US Customers genau heißt, ist halt die Frage, ne, wird das äh geographisch äh ermittelt. Fällt man da schon rein, wenn man irgendwie ein VPN noch an seinem Netz hat, was in den USA rauskommt oder hängt es eben davon ab, wo dieser Account registriert ist? Keine Ahnung.
Linus Neumann
Aber es ist spannend und ich erinnere mich, dass wir da nach der letzten Apple Keynote auch mit Sascha Lobo ja ein bisschen drüber gequatscht hatten in auf Clubhaus. Ähm dass diese Unternehmen jetzt so ihre eigenen. Netzwerke so bauen, ne, Also Apple mit Feind, Mei, außen nichts heraus sagen, wir haben so und so viele Dinger da draußen, die sind jetzt unsere Sensoren fürn weltumspannendes äh Tracking, ein Netzwerk für Kleinstgeräte. Hm und, die. Google und Apple ja auch schon seit, das ist ja schon sehr lange her, dass äh interessiert ja heute schon gar keinen mehr, dass die ja die Lokalisierungsdienste so gut gemacht haben, indem sie inzwischen die Telefone, die ähm orten sich ja nur noch notfalls über GPS. Sondern orten sich in der Regel darüber, welche WLANs sie gerade hören, ne? Und dass sie diese ganzen Geräte, die sie ja draußen haben im im Feld, immer auch oder immer mehr auch als Sensoren. Für sich selber ausgebaut haben. Und jetzt sogar zu, ja, Meternetzwerken. Das ist schon. Oha, ich will nicht wissen, was die äh äh auf der Fünf- und Zehnjahres Roadmap stehen haben, ne. Das ist dann schon spannend.
Tim Pritlove
Also es wird eh noch also spannend ist das richtige Wort. Ich meine, stell dir mal vor, was man damit, also man, ich will's jetzt auch gar nicht mal so verteufeln, ja, es kann auch eine ganze Menge interessantes, nützliches Zeug dabei rausfallen. Also allein die Tatsache, dass jetzt wirklich Milliarden an Smartphones durch die Gegend getragen werden, die, wenn man sie zu einem Sensor-Netzwerk zusammenschaltet. Ja? Im Prinzip ja auch Erdbeben messen können. Also wenn du wenn du wirklich über die Daten aller Telefone rüber gehst und dann die äh Erschütterungssensoren auswertest mit Sicherheit kannst du solche Erdbebensituationen feststellen und vielleicht sogar auch schon, als Vorwarnungsding, ne? Dasselbe natürlich auch mit Mikrofonen oder äh, Feuchtigkeitshöhensensensoren, keine Ahnung, also habe ich jetzt nicht wirklich bis zu Ende gedacht, aber ist einfach klar, dass wenn man. All diese ganzen Sensoren äh sinnvoll auswertet und das ist ja äh zunehmende Maße möglich, dadurch dass die Hardware diese ganzen Machine Learning, Hardwarebeschleunigung mit drin hat, das heißt, alles, worauf man mal trainiert hat, das lässt sich sehr äh batteriesparsam, einfach mal so parallel mit ähm abwickeln Telefon zählt heute, die Schritte, mit die man den Tag über macht, ja? Und Schritt ist jetzt nix, was irgendwie eindeutig von dem Körper signalisiert wird, sondern wie das so für so ein Telefon aussieht, hängt sehr davon ab, hältst das Ding in einer äh in der Tasche hältst du das Ding in der Hand, hast du das Ding in der Tasche? Äh ja, wie bewegst du dich äh gerade trotzdem sind die Geräte offensichtlich in der Lage, verhältnismäßig zuverlässig einen Schritt oder eben auch einen Laufen oder auch ein Fahrradfahren zu erkennen und das ist eben darüber möglich. Und das bietet noch eine ganze Menge Potenzial. Es ist auf jeden Fall etwas, was man, beobachten muss, inwiefern sich dann auch die Hersteller in Zukunft da Freiheiten herausnehmen, sich dieser Infrastruktur in Form von ausgehändigten Geräten daherkommt, äh für sich nutzbar zu machen.
Linus Neumann
Ich äh verlinke in dem Kontext nochmal einen Artikel, einen Buchkapitel, was ich zwanzig fünfzehn geschrieben habe mit dem Titel Sensoren der Cloud in einem Buch mit dem Titel Internet der Dinge. Und da äh habe ich gerade nochmal rausgesucht, müsst ihr nochmal lesen, wie wir gucken, wie gut der gealtert ist. Ich glaube, der es scheint mir noch ganz gut gealtert zu sein. Der endet mit äh frei nach Berthold Brecht. Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank daher die Frage, was ist ein Einbruch in ein Fitnessarmband gegen die Gründung einer Fitness-Cloud? Das äh. Glaube ich, da habe ich so ein bisschen schon äh in diese Richtung auch geblickt. Artikel findet ihr oder Kapitel findet ihr in den Shownotes.
Tim Pritlove
Fähigkeiten an Tag gelegt.
Linus Neumann
Habe ich versucht, habe ich versucht. Man muss sich ja, ne, so ein paar Dinger mal hinlegen und wenn man dann recht hatte, dann sagt man, habe ich damals schon gesagt und wenn nicht, sagst du äh. Scrollt das halt weiter, ne? Aber bisher äh glaube ich, war das mit diesem schon auch sehr äh noch sehr vorhersehbar, was da die kommerziellen Interessen der Unternehmen sind. Sind wir beim letzten Thema heute. Netzpolitik Org verklagt die Zitis. Dicitis, boah man ey jedes Mal die Zentralstelle für. Informationstechnik im Sicherheitsbereich ist ja die Hackerbehörde die Deutschland sich gegönnt hat. Die für Geheimdienste und Strafverfolgungsbehörden ähm Kräfte in der Entschlüsselung. Ähm und dem der IT-Sicherheit und der Schwächung von IT-Sicherheit bündeln soll. Und. Rechtliche Grundlage dieser Behörde ist äh insofern. Ungewöhnlich, weil es kein Gesetz gibt, was sagt, es gibt eine Zitis und das sind ihre Aufgaben. Also weder die Bundesregierung, noch der Bundestag haben beschlossen, dass es diese Behörde geben soll. Das ist bei den anderen Behörden in der Regel der Fall. Da steht, wir haben eine, was weiß ich, ein Bundeskriminalamt, das regelt das BKA-Gesetz und das BKA hat folgende Aufgaben, folgende nicht. Ähm. Die Zitis wurde aber einfach per Ministerrialerlass ins Leben gerufen. Und zur Gründung, kurz darauf gab's dann eben ein, gab es ein Rechtsgutachten zur Aufgabenerfüllung. Von dem Professor Doktor Heinrich Amadeus Wolf, der an der Universität Bayreuth einen Lehrstuhl innehat. Und die, Netz für Tick Org hätten halt ganz gerne dieses Rechtsgutachten, in dem erklärt wird, was die für Aufgaben haben, wie sie die erfüllen sollen. Und, Die Bundesregierung sagt einfach nur, dass Rechtsgutachten zur Aufgabenerfüllung der Zithes führt dazu aus, welche Rechtsnatür die Zites aufweist, welche konkreten Aufgaben der ministerielle Errichtungserlass für die Zitis vorsieht. Wer die Zithes wie beauftragen kann. Und wer nicht? Und wie sich die Fachaufsicht im Einzelnen darstellt, insbesondere in Ausprägung des Jahres Arbeitsprogramms. Also das steht da drin. Diese Informationen. Hätte äh Netzkritik auch gerne gehabt, um diese neue Behörde, für die es ja gar keine Rechtsgrundlage gibt, mal äh. Sich anzuschauen. Und dieses Gutachten, diesen Antrag, haben sie natürlich nach äh äh guter Manier über Frag den Staat äh angefragt. Und die Citis hat gesagt, das geben wir euch nicht. Denn. Ähm. Da steht ja auch was drin, weil über Geheimdienste und äh Geheimdienste fallen aber nicht unter das Informationsfreiheitsgesetz und deswegen fällt auch die Zites nicht unter das äh Informationsfreiheitsgesetz. Jetzt hat äh ähm, gegen diese Ablehnung, Widerspruch eingelegt. Weil die zieht es auf ihrer Webseite selber schreibt. Zitis ist weder eine polizeiliche noch eine nach indinstliche Stelle und hat folglich keine derartigen Befugnisse. Ist immer schön, wenn du auf der ersten Seite schon den Widerspruch findest zur zur Kernthese. Ähm und äh dann das Bundeskanzleramt arbeitet ja auch mit Geheimdiensten zusammen und fällt trotzdem unter das Informationsfreiheitsgesetz und, außernehmen nimmt, die zieht es keine gesetzlich definierten Sicherheitsaufgaben wahr, äh sondern sie unterstützen und berät ja nur. Insofern sagen äh Netzpolitik Orgin fragt den Staat, natürlich fahrt ihr und das das Informations, Freiheitsgesetz. Ähm ja, die Zitis hat diesen Widerspruch abgelehnt. Ähm mit der gleichen Argumentation. Äh wir arbeiten mit Geheimdiensten, dass Rechtsgutachten analysiert diese zusammen Arbeit, also darf das Rechtsgutachten nicht bekannt werden. Äh und, Außerdem haben wir jetzt dieses Gutachten als Verschlusssache eingestuft. Das ist geil. Das Rechtsgutachten zu unserer Arbeitsgrundlage und unseren Aufgaben haben wir jetzt zur Verschlusssache gemacht. Ähm und deswegen. Haben jetzt äh die Anwälte von Netzpolitik ORG mit frag den Staat, Klage gegen die Zitis eingereicht, tschuldigung, die Anwältin, nicht die Anwälte. Anna äh Gilsbach von, DKA Rechtsanwälte unterstützt, werden äh dabei von Frag den Staat, die das Verfahren bezahlen. Und das geht dann eben vor das Verwaltungsgericht, München ist nicht die erste IFG-Klage, ganz im Gegenteil, das machen die ja regelmäßig und entsprechend hat ja den äh der juristische, der juristische Arm zur Durchsetzung des Informationsfreiheitsgesetzes seit Längerem auch schon einfach ein eigenes Budget bei äh frag den Staat. Ich find's echt äh bärenstark, was das, also was das für ein. Also das zeigt halt diese Arbeit auf, ne, Wir haben jetzt, wir erlassen hier mal eine neue Behörde, die äh als Bundesinnenministerium so, das soll jetzt mal hier stattfinden. Äh Thomas de Maizire war das übrigens noch, ne? Nicht, nicht Seehofer. Und äh was die macht und auf welcher rechtlichen Grundlage und so, da machen wir schon mal eine ein machen wir ein Gutachten, aber das Gutachten halten wir unter Verschluss. Sind wir denn? Wo sind wir denn hier?
Tim Pritlove
Ich finde die für diese Überzwischenüberschrift hier in dem Artikel von der Politik. Schrödinger ist Geheimdienst. Ja, also irgendwie so ein bisschen, ja wir sind es, aber wir sind es auch irgendwie nicht.
Linus Neumann
Wir sind keiner. Es sei denn, du willst was von uns wissen, dann sind wir einer.
Tim Pritlove
Genau.
Linus Neumann
Weiß nicht, ob wir einer sind, aber wenn du fragst, kommt's drauf an. Es ist äh ja und ich finde es nur.
Tim Pritlove
Aber erst, wenn du fragst, wird es klar und deswegen ist es gut, dass man da jetzt reinbohrt, finde ich eine super Aktion.
Linus Neumann
Ne, das ist jetzt irgendwie wieder mal ein Beispiel von der soliden, politischen Arbeit, Thema dranbleibt, dass man dann 'ne IFG-Anfrage stellt, ne? Viele andere, inklusive würde ich sagen, mir und dir, haben Sie sich längst daran gewöhnt, es gibt diese CT jetzt, mal gucken, wann wir das nächste Mal von denen hören ja? Aber irgendjemand muss ja auch dafür sorgen, dass man nochmal was von denen hört. Also Bohrt Andre da jetzt nach zusammen. Ahne, beziehungsweise, ne, bei Andre das Team von, bei Arne das Team von frag den Start. Ähm die hier mit den Organisationen eben seit Jahren so eine krasse Arbeit leisten. Und ähm bin ja nie müde ja, darauf zu achten, bei seinen Spenden, wie viel Ertrag die denn auch tatsächlich bringen. Und äh gerade bei Netzpolitik Org und fragt den Staat, sieht man ja eine ganze Menge, was die machen mit einer ganz wenigen geringen Anzahl, von Menschen und auch echt immer knappen Budgets. Da kann ich nur nochmal, wiederholen, die brauchen jederzeit jede finanzielle Unterstützung, die sie brauchen können und die setzen das halt auch um in effiziente, zielgerichtete wirksame journalistische und politische Arbeit vor den Gerichten. Auch in den Details und auch in den, in den großen Themen. Ja, auch diese Sache mit den äh Staatstürianern hier in Bundespolizeigesetz und. Verfassungsschutzgesetz Reform. Irgendjemand muss immer hingehen und diese ganzen Sachen recherchieren, Irgendjemand muss immer hingehen und euch das erzählen und irgendjemand muss die Grundlage für den Widerstand gegen diese Dinge schaffen und ähm ja, in diesen Gruppen, also insbesondere bei Netzpolitik Org und bei. Ähm fragt den Staat, also der Open Night Foundation, ist euer Geld da sehr gut aufgehoben.
Tim Pritlove
Sehr effizient für wenig Geld, viel Output.
Linus Neumann
Gibt's auch umgekehrt.
Tim Pritlove
Umgekehrt. Ich hoffe, dass wir da auch ganz gut abschneiden.
Linus Neumann
Wir wir ich würde sagen, wir haben auch für wenig Geld äh viel Output.
Tim Pritlove
Genau.
Linus Neumann
Super. Damit haben wir's.
Tim Pritlove
Ende der Sendung.
Linus Neumann
Ja, die Sonne scheint. Ich habe Hitzewellen, Scheißwetter, die Hitze.
Tim Pritlove
Gehen runter. Dann würde ich vorschlagen, machen wir einfach kurzen Prozess hier mit der Sendung. Das war's von uns für euch und ähm wir hören uns sicherlich bald wieder. Ich würde vorschlagen, die nächste Woche. Und wir sind auch so ein bisschen auf dem Weg äh in sicherlich irgendwelche, irgendwie gearteten Sommerpausen. Aber wir werden auf jeden Fall noch dafür sorgen, dass wir die vierhundert noch vollkriegen.
Linus Neumann
Ja, die vierhundert machen wir noch vor den Sommerpausen, und ähm dann ist übrigens auch ja gewissermaßen einigermaßen Sommerpause, ne, zumindest die politische Arbeit ist ja dann zum Erliegen gekommen äh Ende der Legislaturperiode, dann beginnt das sogenannte Sommerloch und der Wahlkampf. Das heißt, ich vermute, dass wir so ab Juli eine äh geringeres äh, Output haben werden, aber mal schauen, was uns da noch so in das Sommerloch gekippt wird an Jauche.
Tim Pritlove
Ja, irgendwas ist ja immer und das ein oder andere Spezial muss man dann eh nochmal nachziehen, was man schon seit Ewigkeiten äh drauf hat, aber äh da könnt ihr uns mal nicht ganz so am Schlafitchen züppeln äh was so den Wochentakt betrifft. Wir haben jetzt eh auch gerade noch ein bisschen vorgelegt, aber wie. Auch immer wir äh freuen uns aber auf jeden Fall, wenn ihr auch das nächste Mal wieder zuhört, wenn's heißt, hallo hier, wir sind's. Wir beiden.
Linus Neumann
So fängt unser Podcast ja immer an. Hallo, wir sind's.
Tim Pritlove
Die beiden Heinis aus der Netzpolitik. Leute, macht's gut, bis bald.
Linus Neumann
Bis dahin, ciao, ciao.

Shownotes

Prolog

Feedback

Colonial Pipeline

Luca ohne App und Schlüsselanhänger

Sormas/Luca

Debattenkultur

LucaFail++

Alles ist eins

Offener Brief gegen Staatstrojaner

NSA Denmark

Amazon Sidewalk

netzpolitik.org verklagt ZITiS

Bonus Track

LNP396 Hochsicherheit kommt vor dem Fall

Ein Logbuch:Spezial zur letzten dicken Sicherheitslücke in der Luca App

Ja, wir können es ja auch nicht mehr hören, aber um der Chronistenpflicht gerecht zu werden, müssen wir halt ein weiteres darstellen, warum die Luca App nicht nur aus prinzipiellen Gründen (hilft nicht bei der Bekämpfung der Pandemie) sondern auch wegen konkreter Sicherheitsmängel nicht die Karte ist, auf die wir setzen sollten. Wir sprechen heute mit Markus Mengs, der sich die "Integration" der Luca App mit den Gesundheitsämtern mal genauer angeschaut hat und ein paar schaurige Entdeckungen gemacht hat.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Marcus Mengs

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann
Guten Morgen Tim.
Tim Pritlove
Sag mal, jetzt müssen wir schon wieder über die Luca-App reden. Du hast gesagt, wir reden nicht mehr über die Luca-App.
Linus Neumann
Wo war ich letzte Nacht? Wieso bin ich jetzt noch wach? Ist jetzt eh egal. Das war das letzte Mal.
Tim Pritlove
Lokbuchnetzpolitik Nummer dreihundertsechsundneunzig, wir schießen in hochgeschwindigkeit hier die Sendungsnummer nach oben und ihr fragt euch schon, ist denn Bundespolitik jetzt ein Daily Podcast geworden. Ja, in dieser Woche ist es tatsächlich so, aber da hat sich jetzt irgendwie einiges aufgestaut und nachdem äh man den Stau abgearbeitet hat, dann schon wieder so Themen rein, die unbedingt auch noch behandelt äh werden mussten und was wollen wir denn machen? Das ist dann halt einfach so. Schlimmste, so ist es.
Linus Neumann
Ja, kann man ja nicht mit rechnen, dass äh die News von vor drei Wochen äh plötzlich siegend heiß auch bei Nexenia am ankommen.
Tim Pritlove
Genau, eine kleine äh Vorschau auf den äh Inhalt dieser Sendung und ähm ansonsten gehen wir nochmal ein bisschen durchs Feedback, bevor wir das aber tun, verraten wir euch auch noch, dass wir ein Gast dabei haben in dieser Sendung und wir begrüßen Markus. Markus, hallo Markus.
Marcus Mengs
Hallo Tim, hallo Linus.
Tim Pritlove
Herzlich willkommen bei Logbuch Netzpolitik. Du hast deine äh Hände ganz tief drin im äh im Luka-Motor und hast sie schmutzig gemacht.
Marcus Mengs
Ja
Tim Pritlove
Nicht wahr? Und äh deswegen haben wir dich eingeladen, wir quatschen auch gleich und stellen äh dich dann auch nochmal im Detail vor, aber ich glaube, wir schaffen jetzt erstmal hier noch das Feedback ähm weg, denn. Die Sache mit der Doktor arbeiten, ne? Das.
Linus Neumann
Wir haben ja, wir haben ja provoziert, wir haben ja, wir haben ja Kommentare von Doktor Würdenträgerinnen, ähm, provoziert und auch erbeten und da fand ich zwei besonders schön, die wollte ich jetzt mal ganz kurz äh noch vorlesen. Und zwar haben wir Feedback von Eckhard. Ich bin Biologe, Doktorte in meinem Fach belegen, dass eine Person eigenständig und erfolgreich geforscht hat. Wir arbeiten dafür so etwa vier bis fünf Jahre hochmotiviert in Vollzeit. Also Eckart, das mit dem hochmotiviert weiß ich nicht. In Vollzeit auf jeden Fall. Die Forschungsergebnisse werden in der Regel in internationalen Fachzeitschriften publiziert und müssen erfolgreich vor allem anerkannten Expertengremium vertreten. Und für Wert befunden werden. Der, Der Promotionsausschuss meiner Fakultät birgt für die Qualität der Promotionen. Der Wert des von uns verliehenen Titels ist in diesem Sinn international anerkannt. Der Titel zertifiziert also eine bestimmte, Qualifikation. Dieses System dient der Qualitätssicherung und funktioniert sehr gut. Man kann das auch mit einem Meisterbrief vergleichen. Ja, super äh sehr gutes Beispiel. Hochproblematisch ist die jahrelange große Abhängigkeit von der Betreuerin. Altbacken, sinnlos und dumm ist die Idee, dass ein Doktortitel eine Person generell aufwertet. Als Wähler Mensch und Bürger sind wir alle gleich. Dem Titel gebührt kein besonderer Respekt und er hat meiner Meinung nach im. Alltagsleben nichts zu suchen. Deswegen sind Doktorte für Politiker eigentlich vollkommen sinnlos, wenn es um Wissenschaft geht. Sollen sich diese auf den wissenschaftlichen Dienst verlassen. Sie brauchen selbst keine Forschungsqualifikation. Dann hat noch darauf kommentiert auf also der Gestalt hatten wir mehrere Kommentare. Da fand ich noch einen sehr schön von Doktor Ing Düsentrieb. Der hat uns mitgeteilt. Hallo, ich kann Jan und Eckhard oben nur beipflichten. Gilt so auch für meinen Fachbereich im Ingenieurswesen auch für meinen Titel waren circa fünf Jahre Vollzeitarbeit notwendig. Drei davon waren mit sehr großem Leidensdruck verbunden. Auch ich führe meinte nur, wenn's passt. Hausverwaltung und andere nervige Leute sind super Beispiele. Die gehen dann die gehen einem dann eventuell etwas weniger penetrant auf den Keks, meint ihr, liebe Doktor Würdenträgerinnen? Aber zu oben erwähnten großen Abhängigkeit vom Betreuer sind ja fast ausschließlich Männer, möchte ich doch noch was loswerden. Die Aussage. Wer bis dahin nie betrogen hat, wird's auch bei der Doktorarbeit nicht tun und danach dann sicher auch nicht mehr damit aufhören, wurde von euch ja für, kategorischen Unfug gehalten. Ähm das sehe ich anders. Die Doktorarbeit bringt unfassbar viele Menschen an, und etliche über ihr Limit. Die meisten davon eher spät in ihrem Leben. Schule ging mit links, Studium war noch nicht hart genug und davor abzuschrecken. Also startet man ein Doktorrat. An meiner Uni melden sich Statistiken zufolge fünfundzwanzig Prozent aller Promovierenden mindestens einmal bei der psychologischen Beratungsstelle. In meinem damaligen persönlichen Umfeld würde ich auf mehr als zehn Prozent schätzen, welche längerfristig mehrere Monate in Behandlung waren. Dunkelziffer potenziell riesig, da man sowas ja gern verschweigt. Der Druck ist immens, wenn man vier Jahre hinter sich hat und es dann heißt du brauchst noch ein Paper, sonst wirst du nicht fertig. Man hängt in den schönen flapzig beschriebenen prekären befristeten Verträgen und man hat hinterher am Arbeitsmarkt einen Antidoktor, wenn man's nicht schafft Die Arbeitgeberin sieht im Lebensdorf A, der hat's nicht gepackt, sondern kurz vorm Ziel hingeworfen. Den nehmen wir lieber nicht. Ich habe nie in meinem Leben ernsthaft betrogen, aber im letzten Jahr meines Doktor Rats mehrmals sehr ernsthaft darüber nachgedacht. Gedanken wie. Im Endeffekt schaut die Arbeit ja eh niemand so genau an. Dass man die subtilen Fehler findet. Es sei denn, ich kandidiere in zwanzig Jahren für ein hohes Amt und das komplette Internet dreht in einer koordinierten Aktion jeden Satz einzeln um. Reproduzieren wird das garantiert niemand. Meine Daten sind zwar neu für die Wissenschaft, aber interessieren eh keinen. Hier ein wenig Rauschen wegmachen, dort einen Datenpunkt leicht verschieben, dass er besser auf der erwarteten Trendlinie liegt oder die Fehlerbalken aus Versehen um Faktor fünf zu klein einzeichnen, tut ja keinem wirklich weh. Aber es verhindert dumme Fragen von meinem Chef und von den Reviewern und vereinfacht die Arbeit ungemein. Ich weiß zwar, dass diese Messungen Müll sind, weil ich das System falsch eingestellt habe, aber sie passen so gut zur Geschichte. Wenn ich diese Linie etwas extra poliere, dann sieht's noch besser aus. Also das waren die Gedanken, die äh Doktor In Düsentrieb da so schildert. Letztendlich habe ich nichts davon gemacht, mich auf dem Zahnfleisch und Antidepressiva durchs letzte Jahr geschleppt und mir geschworen, mich nie wieder in so eine Abhängigkeit zu begeben. Aber wenn ich's gemacht hätte, würde ich mir das heute als einen, Notfall in Ausnahmesituationen zurecht reden und ebenfalls nie wieder machen. Da ist eben der Punkt, wo ich ja gesagt habe, wenn man das wenn man damit einmal durchkommt, dann lernt man daraus, dass man's nochmal machen kann, Da widerspricht mir also Doktor In diesem Trieb, aber schön finde ich das Fazit. Longstory short, so schwarz weiß ist das alles nicht, vorausgesetzt wir reden von einer richtigen Dissertation. Da gibt es durchaus Fehlverhalten, welches ich nachvollziehen, aber nicht gutheißen kann, Wer allerdings eine Doktorarbeit in Anführungszeichen, Umfang eines Mickey Maus Hefts in den einschlägigen Disziplinen schreibt, wo das in wenigen Monaten auch ehrlich möglich wäre. Und da dann auch noch betrügt, dem ist wirklich nicht zu trauen. Interessanterweise sind das oft dann genau die, die dann ganz großen Wert darauf legen. Titel angesprochen zu werden. Den fand ich schön. Es gibt noch viele weitere Kommentare von Doktor Martens als Promoviker, promovierter Chemiker. Und äh ich hätte gar nicht damit gerechnet, dass so viele ähm. Ja, tatsächlich, promovierte Wissenschaftlerin im, ja, der These zustimmen, dass es eine besondere Leistung ist. Selbstverständlich die äh die die Disteltation. Aber eben, dass sie auch die Ansicht teilen, dass das Führen des jetzt, vielleicht äh zu viel des Guten ist und eben auch leider äh die Leute anzieht, die eben scharf auf den Titel sind und nicht, das Blut für die wissenschaftliche Forschung lecken. Ja, vielen Dank für die Kommentare. Immer viel mehr unter den unter der äh letzten Sendung und bisschen unfaire Situation, weil die haben ja erst kürzlich veröffentlicht und äh werden sicherlich noch viel mehr Kommentare kommen bis zu dem Zeitpunkt, wann wenn diese Sendung wiederum hier erscheint, deswegen äh kann ich euch nur empfehlen, da mal reinzuschauen in die Kommentare.
Tim Pritlove
Auf jeden Fall, ein ein Füllhorn.
Linus Neumann
Vom Umfang einer Doktorarbeit.
Tim Pritlove
Also manche Kommentare haben auch wirklich den Umfang einer einer Doktorarbeit. Könnt ihr euch eigentlich schon äh könnt ihr euch mit einem passenden Titel, äh vielleicht müsste man so aus Logbuch erst so ein LNB KM Titel oder so.
Linus Neumann
Aber das ah vielleicht sollten wir eine Sache noch kurz ergänzen. Da ist ja auch dieser, also in die Promotionsordnung oder die äh unterschiedlicher Fakultäten ähm, Also so eine Monografie, dass man jetzt eine, Doktorarbeit schreibt oder ein Buch, das ist tatsächlich in den ähm wissenschaftlichen oder empirischen Wissenschaften auch eher unüblich. Da wird halt dann tatsächlich gesagt, ähm. Was weiß ich, äh ein Themenbereich, drei Artikel in. High Impact Journals von mindestens Impact-Faktor soundso oder vier Artikel in äh Impact-Factor so und so. Das heißt, da ist die, da ist diese äh Promotion tatsächlich an äh eben Peer-Review wissenschaftliche Leistungen gebunden. Was ich im Übrigen ähm die äh die sehr viel sinnvollere Anforderungen finde. Dass man nicht da irgendwie so die habe ich. Döner hast du deine Doktorarbeit geschrieben? Am Ende musst du noch selber einen Verlag dafür finden, ja zurecht, weil die Scheiße ja auch keiner lesen will, muss nämlich am Ende den Druck selber bezahlen und da ist natürlich die Anforderung okay. Äh publiziere zu dem Thema in High Impac Journals ist natürlich ähm eine eine äh sinnvollere Anforderung, zumal, wie wir aus der Sendung mit Julia Reeder wissen, äh da hochkarätige Wissenschaftlerinnen, kostenlos das äh. Die Qualitätssicherung machen und dann deine Uni das zurückkaufen muss. Aber äh wir schweifen ab.
Tim Pritlove
Ja, also wenn man schon Doktortitel macht, dann sollte man sich zumindest irgendwie ein bisschen Mühe geben und äh Vroni fest sein.
Linus Neumann
Markus, wir wollten, wir wollten mit Markus sprechen, oder?
Tim Pritlove
Genau, wir wollten und werden das jetzt auch äh tun. Ähm.
Linus Neumann
Eigentlich kein Titel, Markus.
Tim Pritlove
Oder welchen hast du denn? Denk dir einen aus. Wir werden den einfach benutzen.
Marcus Mengs
Ich hätte ja, ich hätte ja Titel, aber Zertifikate und so, da wird man ja nicht damit. Das ist aber das ist nochmal eine anderes Thema.
Tim Pritlove
Genau. Sag uns doch jetzt erstmal, äh was du eigentlich so tust und ähm sozusagen warum du hier bist.
Marcus Mengs
Ich bin äh beruflich bin ich Infos. Das müsste ich lügen. Ich schätze mal so seit siebzehn Jahren in der gleichen Organisation, die ist groß.
Tim Pritlove
Das heißt, offiziell in der IT-Sicherheit äh äh betätigt. Ja, das ist das, was du meinst mit Infos.
Marcus Mengs
Ja, in äh in all ihren Facetten, genau. In all ihren Facetten. Vielleicht auch mal mit einem, naja, ich sage Info-Seck, weil es eben nicht nur IT-Sicherheit ist, sondern du hast ja auch Berührungspunkte, Datenschutz und ja.
Tim Pritlove
Okay, aber das ist ein Codewort für bist du so ein, so ein, so ein Keller-Nerd, der sich irgendwie mit allen Details äh der Maschinen auseinandergesetzt hat und das jetzt äh zu Geld macht.
Marcus Mengs
Ja, das ist eher die private Seite von mir, die muss ich eben immer ein bisschen trennen. Es freuen sich viele, dass ich auch ein großes, privates Interesse habe, dabei das wird dann auch bei dem Thema so, also bei Luca. Dass ich da eigentlich eher im privaten Umfeld. Drum rum getanzt bin und dann irgendwie tief rein. Wie hast du das vorhin gesagt? Ich habe nur gewartet bis braune Masse mit drin auftaucht, aber tief drin gewühlt, tief drin gewühlt war's glaube ich, habe ich am Ende aus privatem Interesse. Das paart sich natürlich mit den. Beruflichen Interesse, weil meine Hauptaufgabe ist äh Sensibilisierung durchzuführen, das heißt äh, Klientel der äh was so vor mir steht, vor Gefahren und Risiken zu warnen und dann hat da irgendwie ganz automatisch Luca mit reingespielt und da musste ich mich natürlich auch damit beschäftigen, weil ich nicht gerne irgendwas erzähle, ohne auch zu wissen, wodrüber ich rede.
Tim Pritlove
Hm. Wie lange beschäftigst dich jetzt schon damit?
Marcus Mengs
Das müsste ich jetzt meine Frau fragen, weil die wird wahrscheinlich ein sehr viel längeren Zeitraum nennen. Ich glaube, äh wenn. Ja, es ist ja mal die Frage, falls du eine Tastatur an, um dich mit was zu beschäftigen oder beschäftigst du dich mental damit?
Linus Neumann
Wie oft war's am äh Abends am Esstisch Thema?
Marcus Mengs
Das vermeide ich, aber wenn ich nicht mehr ansprechbar bin, dann merkt die das schon sich über was anderes sind ja. Also ich müsste ähm jetzt auch von der Chronologie oder Historie her ganz interessant ist. Ähm es war tatsächlich für mich ein Thema. Ich bin oft angefragt worden wegen Luca, aus verschiedenen Richtungen, weil ich äh. Glaube zu, dass gute letzte halbe Jahr mobile Applizes gemacht habe, also alles, was so Smartphone-Apps äh an. Was sie nicht machen sollen im Privacybereich. Da guckt man ja schwer dahinter abseits von dem, was man lesen kann. Da wurde ich auch immer mal wegen Luca gefragt. Das hat mich wenig interessiert das Thema. Äh ich habe auch verpasst, dass es relevant geworden ist, weil Geld dafür ausgegeben wurde, aber ich habe dann irgendwann bei Twitter, das ist das, So mein einziges soziales Medium gelesen, wie äh die, Theresa, das glaube ich. Die war beteiligt an einer Veröffentlichung. Äh, die ich für, ja, die für mich fachlich nachvollziehbar und fundiert war und die ist da so abgewatscht worden von einem Musiker, dass ich da doch mal ein bisschen tiefer in das Thema eingetaucht bin, weil mich das Kommunikationsverhalten so gestört hat, Und dann habe ich in meinem Urlaub, den ich da noch hatte, angefangen zu lesen, was gibt's denn da zu Luca? Und dann habe ich was gefunden, was Security-Konzept heißt, aber keins war, Bei mir viele Fragen aufgeworfen hat und dann habe ich schon gewartet, dass mein Urlaub zu Ende ist, dass ich eben eine Tastatur anfassen kann und kann's mir auch mal angucken. Hat sich viel bewahrheitet von den Unstimmigkeiten, die in diesem Konzepten schon aufgetaucht sind. So ungefähr war die Geschichte von mir zu Luca. Also länger als fünf Wochen bin ich da auf jeden Fall schon dran.
Tim Pritlove
Okay. So und was ähm können wir denn jetzt eigentlich neues äh berichten? Also ähm Luca ist ja ein komplexes System.
Linus Neumann
Bevor wir da jetzt direkt hinspringen zu den neuesten, Forschungen von Markus trotzdem nochmal so ein Kurzrekapitulieren, was es bisher schon so gab. Also es gab ja dieses Paper von Theresa Stadler und anderen, ja, Potential Harms. Auf die Luca-App, was eben einfach nun, also was wirklich sehr theoretisch war. Ähm es gab, die Veröffentlichung des CCC Luca-App CCC fordert die Bundesnotbremse. Es gab die Einlassung von Ulrich Kälber und es gab diesen offenen Brief von. Siebenundsiebzig Forscherinnen, dem der deutschen IT-Sicherheitsforschung und vierhundertsechsundsiebzig Leuten, die jetzt auch noch unterschrieben haben. Äh Zeitpunkt heute, das sind sicherlich schon wieder mehr geworden. Und da wurde immer wieder vor Risiken gewarnt und ich würde eigentlich sagen, bevor wir jetzt vor dem bevor wir zu dem. Großen neuen Dingen von Markus kommen. Ähm würde ich eigentlich auch noch gerne ein bisschen über diese YouTube-Video, Playlist sprechen, die du da angelegt hast. Das waren ursprünglich zehn Videos, ne?
Marcus Mengs
Ja tatsächlich äh muss, es sind mittlerweile ich habe ein paar gar nicht veröffentlicht, also ich müsste ich denke es sind zwölf, ähm mittlerweile.
Linus Neumann
Ja, es, ich, es sind jetzt im Moment zwölf, ne, wo du.
Marcus Mengs
Zwölf die sichtbar sind, ja.
Linus Neumann
Ich glaube aber, dass die irgendwie anfangen mit so eins von zehn, zwei von zehn, drei von zehn und so weiter, elf, zwölf.
Marcus Mengs
Das habe ich so gelassen. Seid ihr auch Scham und sagt was aus.
Linus Neumann
Und äh da hast du dich mit ähm ich sag mal ähm den. Den Risiken und den Schwachstellen des Systems auseinandergesetzt, die nicht. Keine Ahnung, Seite eins, Zeit online oder Spiegel DE oder äh heiße oder äh sonst was schaffen, weil sie ja, sogenannte, Schwachstellen in Anführungszeichen, theoretischer Natur sind. Und was ich daran so spannend fand ist, das ist ja auch immer das, dass sie das, was ja oft äh von Seiten Nexenio, den Entwicklern der Luka-App ähm immer so gesagt wird, ja das ist ja hier so ein Glaubenskrieg, ne, das sind äh die die, die finden hier einfach nur religiös einen dezentralen Ansatz besser und ähm meine Antwort und ich denke auch insbesondere deine Antwort darauf war ja immer, Nein, wir wissen einfach nur, was welche Risiken man sich alle mit einem zentralen Ansatz einkauft, die man Antworten braucht, die man eben in einem dezentralen Ansatz in der Form einfach nicht hat. Und ähm vielleicht magst du ja so ein bisschen was zu deinen. Zu den Videos deiner der letzten Wochen so sagen, was du da so alles schon gezeigt hast.
Marcus Mengs
Ja, gerne. Ähm man muss vielleicht auch dazu sagen, äh eigentlich, geht das von groß nach klein, ne? Die Veröffentlichung von äh die wissenschaftliche Veröffentlichung, ne? Ich glaube, das ist ja eine Universität in Luzern gewesen, wo die Theresa Stadler, veröffentlichen, da war äh die ist ja äh. Nicht wirklich theoretisch gewesen, sondern eher abstrakt, ja, ohne die Technik anzufassen und in der ähm Forderung vom CCC war von mir auch schon mal, ich will das jetzt nicht Paper nennen, es war einfach eine äh, des Netzwerkverkehrs, aus der sich Schlüsse ziehen lassen, die ist ja auch mit veröffentlicht worden und eigentlich decken die ersten zehn YouTube Videos, die ich da angedacht hatte, das Gleiche ab, weil ähm. Wenn du so eine Analyse schreibst, du hast ja, du willst ja jemanden damit adressieren, ne? Das ist zum einen äh ich sage mal die Leute, die mit den äh Risikobewertungen befasst sind und natürlich den Hersteller, dass der da was anfassen kann und ich hatte irgendwann das Gefühl, okay Dauer das war falsch adressiert weil da bewegt sich nichts also sollte man das vielleicht nochmal ein bisschen. Breiter streuen. Da ist dann Video geeigneter. Aber das sind natürlich harte, abstrakte, trockene Themen. Also es ist, ich würde nicht sagen, es ist theoretisch, weil die ersten zehn Videos davon handeln eigentlich was sehr konkretes ab. Ähm weil die auch auf der ähm Analyse vom Netzwerkverkehr der App basiert haben, eben das, was schon in dem Security-Konzept unstimmig aus, sah. Und das Interessanteste für die für die das äh zu trocken ist, ist eigentlich das zehnte Video, was das zusammenfasst, weil das kommt zu dem Ergebnis, dass du, da bist du bei dem zentralen Ansatz, aus der Position von dem Backend-System. Ähm, oder sagen wir mal von dem Betreiber verwalteten Anteilen des Gesamtsystems und das ist egal, ob du dann in der Rolle des Betreibers bist oder von einem Angreifer, der sich dem System bemächtigt hat, da kannst du, Rückschlüsse ziehen äh auf einzelne Geräte, komplette Bewegungsprofile für einzelne Geräte, die an dem, System partizipieren, erstellen, du weißt zu den Geräten am Ende die Telefonnummer und du weißt auch, ob das Gerät mit seiner kompletten Locationhistorie äh zur. Infizierten Person gehört oder zumindest zu einer Person, die mal vom Gesundheitsamt abgefragt wurde oder nicht. Und du weißt die Telefonnummer dazu, was ein schon sehr persönliches Datum ist, ohne überhaupt irgendwas von den Kryptosachen mal angefasst zu haben weil das einfach äh die Informationen sind, die an dem Backend auflaufen, wenn man das einfach nur lange genug beobachtet, Teilweise aus Metadaten, dann weiter wird immer Daten vorgeschoben. Hm und ähm während ich mir das angeguckt habe und habe die Videos produziert, es ist so Salamischeiben taktikmäßig, dann auch ein bisschen Quellkot aufgepoppt, der war mal unvollständig. Der App-Quell-Code war auch unvollständig, der zuerst released wurde, und ähm ja beim Schauen in dem Code, dann wenn man sowas manchmal macht, ein bisschen da ist ja kein notwendig, aber so Code-Reviews, dann machst du dir Notizen. Da ist dann Auffälligkeiten, da sind Auffälligkeiten und ich hatte ja schon viele Notizen und die sind nur immer mehr geworden, Und da habe ich mir die gravierendsten Sachen rausgegriffen, dann sind halt nochmal neue Videos, geworden, in Teilen. Das waren dann eben. Ich hätte gesagt, das sind Sicherheitslücken, das hätte ich jeden anderen gesagt. Wenn mir jemand sowas gemeldet hätte, hätte ich auch gesagt, das sind Sicherheitslücken. Man kann auch funktionale Fehler sagen. Also da ging's drum, dass du äh das System hat ja Schlüsselanhänger für die Leute, die kein Handy haben, beworbenes Feature. Es gab ja schon mal die Geschichte mit Luca Treck, wo man von Nutzern von Schlüsselanhängern von außen die kompletten Bewegungsprofile abfragen konnte, von innen, also aus Betreibersicht geht das sowieso ähm.
Linus Neumann
Also Du, du, du, du bist, glaube ich, grade ein bisschen zu schnell für die durchschnittliche Zuhörerin. Äh, Luca-Track war das, ähm Also, was war der Grundfehler bei Luca Track? Du hast also das eine hast du schon gesagt, wenn du wer diese Schlüsselanhänger benutzt, ohnehin für die für die für die Betreiber transparent, ne? Also da weiß man einfach aha, das war die Person, die wir jetzt an Location eins, die war jetzt an Location zwei zu dem Zeitpunkt. Das liegt einfach daran, dass es, Onlinesystem ist und die sich in die Datenbank schreiben. Die Person war jetzt hier, die Person war jetzt hier die Person, war jetzt hier. Jetzt mussten sie diese Daten aber eigentlich würde, würden wir jetzt erwarten, wenn sie die schon haben, wenigstens vor, fremden Zugriffen schützen, also wenigstens sollte nur das Gesundheitsamt oder die betroffene Person diese Daten einsehen können. Haben sie nicht gemacht? Sondern man konnte, wenn man den QR-Code von einer Person kannte, auch auf deren Bewegungsprofil zugreifen. Aber das ist so richtig zusammengefasst.
Marcus Mengs
Ja, wobei du da ein paar, ich denk mal, die sind auch für die breite Zuhörerschaft interessante Aspekte, die du da, versteckst, weil ähm. Wenn man von Verschlüsselungen redet oder wenn Luca von Verschlüsselung redet, dann verschlüsseln die nicht äh, dass sich jemand in irgendeine äh Location eingecheckt hat. Das ist da scheinbar kein sensitives Datum, also allein mit einem Snapshot, also einen kurzen Blick auf das Backend siehst du, in welche Location wie viele Leute eingecheckt sind. Du siehst die Daten der Locations, weil das sind alles keine verschlüsselten Komponenten. Du siehst nicht, wie der Nutzer heißt, der da eingecheckt ist. Das ist quasi der Anteil, der verschlüsselt ist auch zentral auf dem Silber vorgehalten wird und was Luca Trekke jetzt eben gemacht hat, ist ähm äh diese Daten abzufragen, denn es gibt eine Abi-Schnittstelle. Dafür, wo ähm man als berechtigter Besitzer von so einem Schlüsselanhänger natürlich abfragen kann, äh wann war ich wo eingecheckt. Weil diese ganzen Datenpunkte gespeichert sind und wenn man sich das als Datenbank vorstellen würde, die ID, also von einem einzelnen Eintrag irgendein Nutzer XY mal in irgendeiner Location XY eingecheckt, äh jeder dieser Einträge hat eine ID in der Datenbank, die nennt sich ID. Wenn du so einen Schlüsselanhänger hast oder die Seriennummer, dann kannst du diese TraceIDs, die da verwendet werden, errechnen und man konnte das von der AP alles von außen abfragen. Als Feature, weil die Nutzer ja ihre Locationhistorie abfragen können sollen. Kann halt jeder machen dieser IDs generieren kann und weiß, wie er abfragen muss. Äh das heißt nicht, dass das jetzt nicht mehr, Daten nicht mehr vorhanden sind und dass das jeder äh jeder, der auf das Becken Zugriff bekommt, äh der kann die gleichen Daten immer noch abfragen, also wenn, der Betreiber äh Schlüsselanhängern kennt, kann dir auch heute diese Daten noch genauso abfragen, weil die Pläne in der Datenbank liegen. Und das ist auch ein äh, ja eine Problemstellung, die zu Tage getreten ist. Es gab ja ein äh, dass das Thema ist ja auch mal in dem Ader, also im Ausschuss Digitale Agenda behandelt worden. Da ist die Frage gestellt worden, mehr diese äh Schlüsselanhänger herstellt, weil das sind alles Leute, die die Seriennummern kennen und damit auch Zugriff oder zumindest wüssten, wie fragt man diese Bewegungsprofile ab? Diese Frage ist gar nicht beantwortet worden. Es kam jetzt hinterher raus, dass Nexenio diese Schlüsselanhänger selber generiert die am Ende druckt, ist egal, also die Frage ist ja, wer hat die Seriennummern dafür, denn da schlägt das Schlüsselmaterial drin. Was gemacht wurde nach Luca Trecker ist einfach äh zu sagen, okay, wenn jetzt von außen die AP abgefragt wird und so ein Check-In gehört zu einem Schlüsselanhänger, dann senden wir das nicht mehr. Wenn der zu einem App-Nutzer gehört, senden wir das trotzdem noch, aber die Daten sind trotzdem unverschlüsselt da.
Linus Neumann
Und das ist, das zeigt auch so ein bisschen, ne? Also. Ich fand das ja schon auch ein bisschen scharf, wie jetzt in den letzten Monaten mit den vielen Schwachstellen bei Luca. Ähm die, immer als so einen Glaubenskrieg dargestellt wird, ne. Ja die sind ja nur irgendwie, ne, die sind ja irgendwie fundamentalistische, die Zentralisten und da finden wir nicht in Ordnung so, da muss man ja auch mal hier muss man auch ein bisschen zentral denken und so, ne? Und.
Marcus Mengs
Ja bisher witzig.
Linus Neumann
Äh das sind natürlich genau die Probleme, die man sich einfängt, wenn alles aus einer Hand kommt, ne.
Marcus Mengs
Ja, ich glaube, was du sagst, sind auch fast schon äh Zitate, ne, weil wenn man äh jetzt mal einen Spiegel so von äh Aussagen aus der Lukamacher-Riege nimmt, da wirst du genau solche Schlagworte finden, wie fundamental Kritik das sind Verfechter vom zentralen System, die entwickeln selber zentral. Die spielen natürlich mit so was ist eher, ich glaube eher PR getrieben, als dass das, fachlich, inhaltlich wertvoll ist, oft was von da kommt, aber ja. Nee, das stimmt, ja.
Linus Neumann
Würdest du sagen, also wenn man jetzt, wenn man jetzt Luca-Track mal so anschauen, ne? Würdest du sagen, das Problem wäre geringer wenn Luca ein dezentrales System wäre und die Leute sich die Schlüsselanhänger beispielsweise hätten selber würfeln können. Oder es gäbe mehrere Leute, bei denen man die Schlüsselanhänger kaufen kann, was weiß ich.
Marcus Mengs
Ich halte es für äh schwierig so ein Feature wie äh. Softwarelose Partizipation, was ja die Schlüsselanhänger, die lassen dich an dem System ohne äh Software, ohne Komponenten teilnehmen, das dezentral zu implementieren, aber ja, das geht und dann wird er das das Problem nicht geben, nämlich dann, wenn ähm. Ich sage, ich äh lagere die Daten äh direkt beim Gesundheitsamt. Das wäre natürlich ein immenser Aufwand äh und den das ist ja auch ein Verkaufsargument von Luca, das abzunehmen, auch wenn sie das. Nicht an jeder Stelle sicherstellen, weil dezentral für Schlüsselanhänger würde heißen ja du hast nur eine Seriennummer, die ist im Pseudonym und das Gesundheitsamt hat die Daten schon, sonst kann man das nicht dezentral dezentral abbilden, ne, also. Wenn das Gesundheitsamt dich anruft, um von dir die Seriennummer von dem Schlüsselnummer, äh von dem Schlüsselanhänger zu erfragen, dann können die eigentlich auch gleich deine Kontaktdaten erfragen, ne? Und äh. Würde die Probleme nicht geben, äh wenn das kein zentrales System wäre, ja. Das muss man so sagen. Äh die Frage ist auch, ob man dann so einen Kunstgriff macht und so einen Schlüsselanhängerkonstrukt schafft oder dann sagt okay. Äh ich habe halt harte Voraussetzungen, um an so ein System zu partizipieren und das ist halt eine App. Äh und wenn ich keine App habe, muss ich die Papieralternative wählen, ne? Also man hat da schon einen Trade oft zwischen. Datensicherheit und ähm Informationssicherheit und Usability, wie das überall ist.
Linus Neumann
Ja. Jetzt ist also genau diese diese äh Schlüsselanhängernummer scheint für mich auch so ein. So ein Ding zu sein, das war immer Thema, ne? Also ich kann ich man sieht so ein bisschen, wie die gesehen haben. Jo, pass auf. Welche über welche Probleme klagt die Welt? Die lösen wir jetzt einfach alle auf einmal. Die klagen über äh, dass die Adressen nicht verschlüsselt sind, kein Problem, aber Verschlüsselung, ne. Die klagen darüber, dass irgendwie alte Handys nicht im Bild machen. Alles klar, machen wir mit einem mit einem QR-Code, wo man einen QR-Code hinein, Schlüsselanhänger drauf, Schlüssel hat man immer dabei, ne? Und ähm. Wie würdest du jetzt so grundsätzlich also ich kenne das aus der, aus der IT Security, in der ich ja auch tätig bin, dass man sich halt ein Fredmodel macht und eben gesagt, okay, was möchten wir erreichen, was möchten wir bauen? Was sind potentielle Bedrohungsszenarien und dann begegnet man denen? Was ist jetzt so dein Eindruck, nachdem du das Sicherheitskonzept gelesen hast und die Umsetzung gesehen hast, wo hapert's eigentlich? Liegt es daran, dass die kein ordentliches äh Fredmodel haben oder liegt es daran, dass sie ihrem Fred Model nicht, gewissenhaft begegnen, wie wir also als jemand, der sich das wirklich so äh in dieser Tiefe angeschaut hat, was glaubst du, ist da eigentlich schief gegangen?
Marcus Mengs
Also wenn man das mal strukturmäßig ohne die ganzen feinen Facetten durchmacht, muss ja ganz, ganz, ganz am Anfang musst du ja mal eine Zielvorstellung setzen, wenn du irgendein Produkt schaffen willst, das soll irgendein Ziel verfolgen, ne. Du hast ja irgendeine, Anforderungen. Ich denke, die war schon mal bei Luca nicht ganz klar äh definiert, sondern man hat versucht, äh ein Problem zu lösen, was noch nicht scharf umrissen ist. Und hat da erstmal eine Lösung drumrum gestrickt. Ähm wurde das schon mal vom normalen Make-up weicht. Woanders hast du ich sage mal eine eine funktionale Lücke, die gedeckt werden soll. Das kann man mit einem Software, machen und dann fängst du an, das zu designen, erstmal in der Architektur, dass da ist nun mal Pen und Paper, Theorie, aber da wird von Anfang an Security, von Anfang an äh Informationssicherheit und Datenschutz betrachtet, bei Design. Und dann kommst du irgendwann zu einer Architektur und dann kommst du irgendwann zu einer Realisierung und wenn man äh äh wo diese, Security, Datenschutz und so weiter natürlich immer weiter mit berücksichtigt werden. Und man dann auch sagen kann, okay, ich kann bestimmte Feinziele nicht mehr erreichen oder ich muss dafür äh Risiken in Kauf nehmen oder ich gebe Security auf. Und ich, bei Luca. Äh so ließ sich das auch an vielen Stellen, egal ob denen das Konzept, in der Security, es heißt ja nicht mehr Security-Konzept, Gott sei Dank, Sicherheitskonzept sieht deutlich anders aus, das siehst du so richtig oder es kommt beim Lesen so vor, auch beim Code als wurden immer nachträglich Sachen angepflanzt und äh geflickt schustert, was erstmal gar nicht so gedacht war. Ich meine, muss jetzt vorsichtig sein in dem äh äh, Security-Konzept oder in dem, was da veröffentlicht wurde, als Security-Konzept stand am äh am Anfang standen ja noch die äh, wissenschaftlichen Mitarbeiter drin, die sind, glaube ich, mal in einem Update schon mal rausgenommen worden. Ich denke, das ist auch ein Zeichen dafür, weil nicht alle Aspekte ähm. So anfangs geplant waren, dass nur jeder sagt, ja ich trage das so mit, Die Schlüsselanhänger sind, glaube ich, so ein richtig Überhangding, wo man gesagt hat, okay, das ist ein Feature, das wollen wir irgendwie haben und versuchen da äh da wollen wir irgendwie haben und versuchen, das jetzt in Architektur zu pressen, die schon da ist und da ist halt versucht worden, alles was logisch in der App existiert, auf Schlüsselanhänger abzubilden, das geht halt nicht. Na weil es sind, das sind nur feinere Funktionalitäten dahinter, du hast Scanner, du hast User, die haben alle eigene äh Schlüssel, eigene IDs und auf den Schlüsselanhänger wird das alles zusammengepresst und niemanden in die Hand gedrückt, von irgendjemandem. Da passt halt das ganze Trustmodell nicht mehr, ne, was da dahinter steht.
Linus Neumann
Ja, weil Markus, du musst ja verstehen, die CDU äh die leben ja hauptsächlich von Letztwählern, ne und die, die haben ja keine.
Marcus Mengs
Brauchen die Schlösser. Ja, ich sage, ich sage mal, den Angreifer freut das nur, weil man muss auch sagen, es ist eine lange äh ich war ja froh, dass man über diesen. Was falsch gemacht, strang wenigstens ein paar Informationen bekommen hat, wie viele Anhänger so im Umlauf sind. Es sind, glaube ich, ich müsste jetzt Lügen zuletzt dreißigtausend, vierzigtausend, ich weiß es nicht genau, gewesen, die da erstellt wurden. Ich glaube, zur Zeit von Luca Dreck waren's noch zwanzigtausend, also da wird auch kräftig nachproduziert. Und dann sagt man ja, ah, das ist so ein geringer Anteil, ne, das Risiko ist nicht hoch, aber alleine bei den Lücken gut, das passt jetzt zumindest bei den Sachen, die ich mir angeguckt habe, wenn ich ein äh die Nutzertaten von einem Schlüsselanhänger ändern kann, mal eine Seelennummer öffentlich geworden ist und kann diesen einen Schlüsselanhänger in beliebig viele Locations einchecken. Ähm und manipuliere die Daten davon, so dass sie vielleicht was auslösen oder auch nur das Gesundheitsamt, zusätzliche Arbeit kosten, äh dann je mehr ich den verwenden kann, um inso mehr Infektionsketten bringe ich den ein, Dafür reicht mir eine so eine Seriennummer an, dafür für solche Szenarien ist das unerheblich, ob das nur einen ganz kleinen Systemanteil ausmacht, ob ich da hundert Seriennummern habe oder eine oder vierzigtausend, das spielt dann keine Rolle mehr, weil ich schon mit einer beliebig viel. In dem System, ja, ich sage mal, äh Workload erzeugen kann. Und auch für das Gesundheitsamt Workload erzeugen kann. Das ist. Ist schön für halt die Leute, die die brauchen das nicht. Ich glaube die Leute, für die, die vorgesehen sind, brauchen das nicht.
Tim Pritlove
Äh ich habe auch so den Eindruck, meine klang ja schon an, ne, so dieses, Was war denn eigentlich das Ziel und was hat man sich denn eigentlich für ein Modell gemacht? Und das ist ja oft auch damit äh verbunden, so mit der Frage, okay, was will man eigentlich letzten Endes bewirken, was was ist sozusagen. Der eigentliche Zweck dieser App. Und ich werde immer so diesen Verdacht nicht los. Dass es eigentliche der eigentliche Zweck dieser App ist halt so minimal vor Stoß zu machen, der dazu führt, dass irgendwie Events. Und Gastronomie und sozusagen das kulturelle Leben wieder stattfinden kann. Was ich nicht sagen will, dass das jetzt ein illegitimes Ziel ist, ja? Nur ähm es ist natürlich schon so ein bisschen es ich habe jetzt nicht jedem Interview mit Smudo gefolgt. Das das könnte ich gar nicht ertragen, aber äh es war ja so eine so ein bisschen so dieses heilsversprechen ist hier, da gibt's was zum Scannen. Und das ist dann so ein bisschen so diese Absolution, die man dann erteilt mit, Ja und wenn das dann irgendwie gescannt ist, dann dann ist ja für alles gesorgt. Dann haben wir irgendwelche Vorgaben erfüllt, die auf dem Papier sind, aber eigentlich auch keinen Sinn machen. Und daraufhin hat man das Ding halt, optimiert. Also man hat halt äh eigentlich diese Kontaktlisten soweit digitalisiert. Und einfach nur nachgebildet, was ja sagen wir mal so ein klassischer Verlauf ist von, Development und äh oft auch legitim ist, ja, dass man einfach etwas nimmt, was so in der realen Welt stattfindet, aber dann eben digitalisiert, nur dass die Implikation natürlich jetzt in dieser Situation ähm vielfältiger sind weil's mit Gesundheitsdaten zu tun hat. Weil's ein aufgeladenes Thema ist. Weil hoher Zeitdruck existiert, weil wenn etwas nicht funktioniert, ist auf einmal eine große Aufmerksamkeit erzeugen kann und sich sehr viele Leute natürlich darüber zurecht auch aufregen und das ist so ein bisschen der Punkt, wo ich so den Eindruck habe, dass es ihnen auch so ein wenig entglitten ist. Dass sie äh am Anfang dieses Development gedacht haben, na ja Kontaktlisten, was kann da schon so schwer sein dem Ziel entwickelt haben und dann irgendwann durch die auch selbst herbeigerufene Relevanz Dieses aufblähen in der Öffentlichkeit so, ja was wollt ihr denn hier? Wenn wir unsere Zauber-App äh in die Welt streuen, dann dann können wir sofort wieder äh äh uns stundenlang äh kiffen, ins Hinterzimmer setzen. Das war ja so ein bisschen so dieses Versprechen, was im Raum war. Hä? Nur mit einem QR-Code und dann kamen eben diese ganzen Realword-Anforderungen die halt dann einfach in dem Moment greifen, wo es heißt, okay, jetzt bauen wir aber nicht nur eine kurze Digitalisierung von so einem Sicherheitssystem und wir machen das mal mit den Zetteln einfacher, sondern wir bauen jetzt quasi eine, Lösung, um wirklich so eine Pandemie zu entflechten. Und daran sind sie dann, glaube ich, als als System ein wenig gescheitert.
Marcus Mengs
Ja, man muss auch mal ähm ich glaube, das erfasst das ganz gut, aber es gibt eben auch so, Facetten äh ich glaube, das was du gerade beschrieben hast, Tim, das ist ähm das. Endergebnis, wo man sich jetzt hin entwickelt hat, was man eigentlich verkaufen will. Aber das Produkt war schon, das war schon lange im Einsatz, da ist noch äh dadrüber nachgedacht wurden, ob man das vielleicht mal für Ticketing verwendet. Es ist und so ist es ja jetzt auch gekommen ähm. Da impfnach eingepflegt wurden, ne? Also es ist die Zielsetzung und das Feature-Set, das ist gar nicht klar umrissen. Während noch an allen Ecken und Enden Probleme sind, weil diese, ich sage mal, die Basic Features, das, was du gerade gesagt hast, dass du Kontakt. Listen irgendwie. Erfassung im Gesundheitsamt bereitstellt, um im Endeffekt die Forderung vom Infektionsschutzgesetz oder auch von den Corona-Schutzverordnungen, so wie sie jetzt noch aussehen, abzu, abzudecken nicht mal die Funktionalität ist ja richtig gewährleistet, das ist aber das Core-Feature, was verkauft wird, das heißt aber nicht, dass da also für mich zumindest und ich, mich tatsächlich erst ein paar Wochen damit, dass das von Anfang an so aussah, als wäre das das ganz klare Ziel der App. Er war eigentlich eher. Des Systems, aber eigentlich viel. Also für mich ist das heute noch unscharf, ne? Wo will man hin damit? Was soll das künftig können?
Linus Neumann
Also was sie ja sehr gut hinbekommen haben, ist und das ist ja wirklich auch bärenstark, ne. Wenn du irgendwo dran schreibst, verschlüsselt, dann denken alle so, boah Hammer. Hammer! Ne? Also.
Marcus Mengs
Und der doppelt verschlüsselt.
Linus Neumann
Genau hier ist doppelt verschlüsselt so. Junge, Junge, Junge, so. Das ist äh unglaublich, was wir hier haben, ne.
Marcus Mengs
Frage, seit was und womit aber.
Linus Neumann
Genau, was ist verschlüsselt? Welche Daten fallen trotzdem an, ne? Wir also, was wir auch gerade sehr schön geschildert hast, was du einfach nur aus Metadaten dir rekonstruieren kannst, ist halt. Der größere Teil dessen, was relevant ist, es gibt diesen, ich glaub Netzpolitik Orkate inzwischen für sich auch so 'n bisschen reklamiert, wer hat uns verraten Meterdaten, ne? Wenn die Metadaten dich halt einmal deinen Schlüssel. Mit der Telefonnummer linken und deine IP-Adresse, mit den Schlüsseln, dann ist halt am Ende nix mehr übrig, in den verschlüsselten Werten, was da noch ähm rauszupulen wäre. Gleichzeitig ähm ist es natürlich als Werbedingende in einer Welt, wo überall die Daten rausgetragen werden, halt hinzugehen und zu sagen, so Leute, Bei uns ist es so verschlüsselt. Verschlüsselt doppelt. Doppel haste nicht gesehen, ne? Und äh dann alle sagen so, boah, endlich hat der Smudo das verschlüsselt. Endlich, und und dann ist auch irgendwie Feierabend, dann ähm.
Tim Pritlove
Smudo hat die Pandemie verschlüsselt.
Linus Neumann
Ne? Unabhängig davon, dass äh und das wäre der zweite Punkt, sich noch kurz anmerken würde, dass natürlich ohnehin die. Also contact tracing ist ein wichtiger Beitrag zur. Einhebung des ähm Infektionsgeschehen. Da sind wir uns sogar einig, das wissen wir. Es ist nun nicht so, als wäre contact tracing allein in der Lage, ähm. Dass äh dieses Problem der Pandemie für uns zu lösen, auch wenn äh das immer wieder äh dahergeredet wird. Und was ich glaube, hm um das so ein bisschen zusammenzufahren, was er gerade gesagt hat. Die haben, glaube ich, nicht unbedingt, als sie angefangen haben mit dem Ding, gedacht so. Boah Alter, das verkaufen wir an die Länder? Und dann dann kassieren wir da in Wartungsverträgen Millionen. Also, dass sie dachten, das ist eine Millionen Idee ist, ist schon klar, sonst hättest du nicht irgendwie diese Fantastic Capital äh Investoren, dazubekommen, na? Aber dass sie dachten, das ist eine Multimillionen Idee und wir verkaufen's ausrechnen an den Staat. Ich glaube, das war den Anfangs nicht klar. Die haben vielleicht gedacht, alles klar, vielleicht verkaufen wir das eine oder an das eine oder andere Land. Vielleicht verkaufen wir es einfach um massenhaft an die Gastronomie, vielleicht verkaufen wir's an äh Ticketanbieterin. Viertausend Leute, ne, oder fünftausend sogar. Und ähm. Aber dass die dachten, dass sie damit am Ende wirklich den Fiskus äh an die Nadel hängen und und um wirklich. Was sind da zweiundzwanzig, fünfundzwanzig Millionen Euro erleichtern? Äh ich glaube, das war den in dem Moment, wo es passiert ist, haben die sich halt denen wahrscheinlich ein Ei aus der Hose gehüpft und dann äh aber wirklich auch das äh. Das das Herz äh runtergerutscht, weil sie gemerkt haben, fuck, Alter, wenn die jetzt sehen wollen, dann dann stehen wir ein bisschen blöd da, oder?
Marcus Mengs
Ja, den Fehler kannst du aber in einem Start-up nicht alleine anrechnen, ne? Da musst du auch schon den Käufern. Das sind ja nicht die, die es am Ende haben wollen, die Käufer und die sagen mal, Verwalter, das sind ja alles öffentliche Mittel und die, die den Bedarf haben, der gedeckt werden muss, das sind ja leider auch nicht immer die gleichen. Und manchmal werden die, die den Bedarf artikulieren müssen, auch gar nicht angehört, Ja, ich weiß schon, du willst das schon abrunden, ich merke das schon, aber ich wollte nochmal was, ich muss nochmal. Ne, weil der Tim, der Tim hat das so schön versucht, auf was, greifbares zu reduzieren, was Luca eigentlich ist, ne? Und wenn du wenn du das wirklich mal versuchst und, Aus dem Werbeversprechungen, die Essenz rausziehst, ja, dann versprechen die ja, äh, Entlastung der Gesundheitsämter, Kontaktdatenerfassung, plausibel und verwertbar für die Gesundheitsämter und keine, ich sage mal, gar Bettaten die bei den Gesundheitsämtern auflaufen. Also die reine Digitalisierung der Kontaktlisten. Nur dass das Gesundheitsamt die eben im Bedarfsfall sehr viel schneller abgreifen kann. Wenn du aber anguckst, was von dem Versprechen tatsächlich üble äh übrig ist, ja. Wir wissen äh die die Nutzerkontaktdaten wären nicht, verifiziert, bis auf die Telefonnummer, was ich auch nach wie vor umgehen lässt, sie zu verifizieren, weil es wird auch teuer, denke ich mal, das nacherträglich einzuführen. Du hast keine Kontaktdaten. Okay, dann weißt du aber nur, du hast ein Kontaktdatum, das ist die Telefonnummer. Ja, aber du kennst das, überall einloggen, ja? Weil und nirgends, ja, du kannst mit trotzdem mit falschen Daten einloggen, also auch die Kontaktlisten sind falsch, ja? Und jetzt kommen die, jetzt gehen wir mal von aus, dass das alles nicht passiert. Jetzt kommen diese Kontaktlisten zum Gesundheitsamt. Ähm dann wird damit geworben, dann werden die Leute schnell gewarnt. Nein. Weil das Gesundheitsamt muss sie ja alle abfragen und die Relevanz prüfen, ja? Wird das System kann jetzt sagen, ja, eine Liste von der Location XY ist vom Gesundheitsamt abgefragt worden, kann jetzt dem Nutzer sagen, du bist abgefragt worden, Das ist ja aber nicht automatisch eine Warnung vom Gesundheitsanwalt. Das Arbeit, das Gesundheitsamt hat ja immer noch die Aufgabe nachzuvollziehen, ob jetzt diese Kontaktliste irgendeine jeder, der da drauf stand, irgendwie Infektionsrelevant war, ne? Und muss den Menschen dann anrufen, so er denn erreichbar ist unter der angegebenen Telefonnummer. Und den Befragten, also ich sage mal, der Aufwand ist dergleiche wie vorher. Die die Kontaktlisten werden nicht besser, also es bleibt von den von den Werbeversprechen bleibt nichts übrig, ohne dass du in die Sicherheitslücken guckst. Die Risiken, die diese Lösungen alle. Mit sich bringen. Die kommen eigentlich on top dazu, äh zu keiner Verbesserung aus meiner Sicht. So werde ich's mal versuchen versuchen, reduziert zu betrachten.
Linus Neumann
Das ist, glaube ich, sehr, sehr schön zusammengefasst an der, an der Stelle muss man immer nochmal sagen, das Einzige, was contact racing leisten kann, ist halt schneller, den Leuten Bescheid sagen, damit sie ihrerseits die Kontakte reduzieren, dann erst wirkt es, ja? Und diesen Wertbeitrag, den den sieht man auch ohne die ganzen Sicherheitslücken kaum. So, jetzt sind wir, glaube ich, an dem Punkt angelangt, dass wir uns mal langsam darüber Gedanken machen können. Schwachstelle du jetzt demonstriert hast, denn interessanterweise in deinem Video sagst du ja. Das wurde schon vor drei Wochen gemeldet und du hast es jetzt nur noch noch einmal demonstriert, was ist denn da passiert?
Marcus Mengs
Ja erstmal sind das alles keine Schwachstellen auch keine Sicherheitslücken. Das sind ja meistens, Es wird von Luca immer umtituliert. So wenn sogar wenn ich die Bitte, ja komm, ich habe nicht so Zeit, eine Advisory zu schreibe, mach doch mal selber ein Ischio auf, dann heißt das dann auch nicht mehr Security Echo oder so, da können zig Schutzziele IT-Sicherheit betroffen sein.
Linus Neumann
Immer nur ein Error, ne.
Marcus Mengs
Funktionaler Fehler hinterher, ja.
Linus Neumann
Also die haben die haben bis heute.
Marcus Mengs
Ne
Linus Neumann
Das ist Tim, der du kannst dir das nicht vorstellen, ne? Die haben bis heute nicht eine Eins, nicht ein einziges Mal gesagt, Es gab eine Sicherheitslücke, die ganz im Gegenteil, die leugnen das ja sogar aktiv, ne, also Luca Track und so, alles keine Sicherheitslücke.
Marcus Mengs
Ja, heute bei dem Ding war's sogar ganz konkret, das ist keine Sicherheitslücke.
Linus Neumann
Unglaublich. Aber okay, also es war keine Sicherheitslücke. Es war ähm es war ein völlig überraschendes Feature.
Marcus Mengs
Genau dieses Feature, was eigentlich vor drei Wochen aufkam. Ähm es geht um äh es ging um. In oder CSV im engeren Sinn. Und man hat ja auch gesehen in dem Video von mir, da stehen ziemliche viele Credits hinten drin, weil ich habe. Thema gar nicht selber aufgetan, denn ich habe an einer anderen nicht Sicherheitslücke von Luca gearbeitet äh und hatte quasi das Setup fertig, um das schnell noch zu testen und äh Idee, wie man, ansetzen kann. Also äh ganz klassisch. An sich adressiert erstmal Tabellenkalkulation. Klassisch Excel, ja, also Microsoft-Systeme mit Microsoft Office ausgestattet, klassisch ist das eigentlich immer Excel und zwar diese Funktionalität, dass man in Zellen Formeln eintragen kann. Nicht nicht Makros, das möchte ich nochmal betonen, weil wir reden nicht von Programmierungen oder VBH, so wie das jetzt in einigen Medien äh gekommen ist, formeln und dieses Formeln, äh je nach Excel oder Office-Version, die können halt nette Sachen, wie auch ähm, ich sage mal, ein Beispiel ist, dass du sagst, der jetzt in dieser Tabellenzelle sehen soll, der wird mit einer Formel generiert, die der mir den von irgendeiner Webseite runterlädt. Für einen Angreifer heißt das, ich kann in eine äh Zelle was eintragen, was mir dabei hilft auf einen externen Sover zuzugreifen.
Tim Pritlove
Markus da müssen wir mal kurz noch was anderes äh nochmal vielleicht zusammenfassen, ne? Also das wäre jetzt mal den Kontext verstehen. Also du hast diese, Sicherheitslücke in diesem Video dokumentiert. Das haben ja die Anna jetzt alle noch nicht gesehen. Ja, worum geht es? Es geht um die vorhin äh genannten Komponenten. Konkret die Anbindung von diesem Luka System, was ja aus der App besteht und aus deren Backend besteht, ja, sie Daten fließen jetzt ins Gesundheitsamt. Darum geht es, ne, diese sogenannte Anbindung ist ja eigentlich nichts anderes als so eine Art Exportgenerator, also das Gesundheitssystem kann sich quasi an dieses System ranpflanzen und sagen, jetzt gib mal her die Daten. Für diese für diesen Ort, ja, wo äh Aktivität stattgefunden hat, die von dieser Luka-App äh aufgezeichnet wurde. Und jetzt möchte gerne das Gesundheitsamt diese Daten haben und diese Daten erhält sie ganz klassisch in so einem Textbasierten Datenexport. Das heißt, man kriegt so eine CSV Datei oder man hat die Möglichkeit, verschiedene Formate äh zu wählen und das Beispiel, was du dort gibst, ist halt diese CSV-Datei So und dann liegen die Daten erstmal roh vor. Man könnte sagen, es ist eine Art Download. Ja, es ist ja auch nichts, nix anderes wirklich.
Marcus Mengs
Es ist alles ein Download. Also du kommst an die Daten aus dem Lukas-System, das Gesundheitsamt kommt an die Rohdaten, immer nur als Download dran, weil es gibt. Glücklicherweise würde ich jetzt sagen, noch keine automatisierte Schnittstelle zu anderen Verfahren. Noch nicht.
Tim Pritlove
Genau, ja okay, gibt's nicht, aber so ist es jetzt, nur dass man sich das vorstellen kann. Also wir reden jetzt hier über diesen Zeitpunkt wo das Gesundheitsamt sagt, so jetzt müssen wir uns aber wirklich mal diese Daten holen, man hat den entsprechenden Schlüssel, um diese Daten zu entschlüsseln und erhält unverschlüsselte Exportdaten auf das eigene System, also im Normalfall natürlich irgend so ein Windows-Computer, wo dann so eine ganz normale Datei rumliegt und diese wird dann geöffnet und sie wird dann halt dann doch sehr oft, das wissen wir in einer stinknormalen Tabellenkalkulation, also in Excel aufgemacht. So und das ist natürlich immer ein Problem, weil wenn die Daten halt in irgendeiner Form. Anders sind, als man das jetzt vielleicht so erwartet oder konkreter anders als die Software sie erwartet, dann kann halt auch schon mal was schief gehen. Und das ist im Prinzip ja hier der Angriffspunkt, wenn ich das richtig verstehe.
Marcus Mengs
Ja, das ist sogar ein äh verbreitetes Problem. Man muss ja auch sagen, ein Problem, was äh viele Hersteller äh sogar aus Backbountees ausschließen, bewusst ähm also erstens äh, Daten, wenn man speziell vom CSV spricht, auf einem normalen Büro, Arbeitsplatzsystem, was ein Office installiert hat, muss man erstmal sagen, äh eine CSV-Datei, die ist standardmäßig mit dem Office-Produkt verknüpft, also mit Excel die ablegt und doppelt anklebt und hat vielleicht auch keine Dateerweiterung angezeigt, dann sieht man nicht mal, dass das reine Excel-Tabelle ist, sondern ist Excel erstmal das äh die Software der Wahl, um die zu öffnen.
Tim Pritlove
Voreingestellte Tool einfach dafür, ne.
Marcus Mengs
Das ist da die Ford sozusagen genau, dass das in Excel geöffnet wird.
Tim Pritlove
Genau. Und CSV, wem das nicht sagt, heißt einfach nur Komma separierte Werte. Ja, das heißt, es ist einfach, wenn man das in normalen Texteditor aufmachen würde, sieht man einfach einen Datensatz pro Zeile. Die einzelnen äh Werte mit Komma getrennt. Das ist dann nicht unbedingt zwangsläufig immer ein Komma, ist auch manchmal ein Semikolon oder ein Tab, aber das finde ich jetzt auch ein bisschen zu weit. Es geht einfach um strukturierte Daten in Textform. So und das heißt, man äh öffnet die und dann geht halt in der Regel das voreingestellte Programm auf und das ist dann eben Excel, was ja auch Sinn macht, weil es handelt sich ja letzten Endes um tabellarische Daten und man will ja letzten Endes auch hier auch ein tabellarischen auf diese Daten gewinnen, um sie dann weiterverarbeiten zu können. So, alles kein Problem, oder? Was kann da schon schiefgehen?
Marcus Mengs
Ja, dann kommt eben diese ähm. Formel äh ins Spiel oder CSV wird das auch genannt. Ähm. Wenn du das jetzt isoliert auf Excel betrachtest, ist das wie wenn du in eine Zelle eine Formel einträgst. Die kann vor, zwei andere Zellen zusammenaddieren oder einen statischen Wert haben, die kann aber auch sagen, äh ich brauche ich muss ein anderes Programm starten, um da einen Wert reinzubringen.
Tim Pritlove
Gut, aber bei diesen Daten sind doch sind doch solche Formeln erstmal gar nicht drin. Ich meine, wir reden doch hier von Name, Vorname, Nachname, Anschrift, Postleitzahl, das ist doch das, was man eingegeben hat, ne.
Marcus Mengs
Genau da will ich hin. Wenn du jetzt ähm äh CSV-Datei in Excel lädst, dann interpretiert äh Excel natürlich diese strukturierten Daten so, äh dass das auch analysiert, ob jetzt eine Zelle mit einer Formel belegt werden soll, eine Tabellenzelle. Und wenn du die Daten in der CSV-Datei richtig gestaltest, dann kannst du das durchaus äh auslösen, dass Excel auch so eine Formel beim Öffnen anlegt und dann auch Aktionen auslöst.
Linus Neumann
Ich will jetzt, ich will, ich muss da ganz kurz einhaken. Ich weiß, dass wir jetzt hier als Nerd sofort sagen, in excellence Formel. Du hast es auch gerade im Nebensatz schon gesagt, ich will nur einfach sagen, was ist die die einfachste Formel in Excel, Also der eine einfache Formel in Excel in das erste Feld schreibst du die Zahl. Eins. In die zweite Zelle der Tabelle zeigt, schreibst du die Zahl zwei. Und in die dritte kommt jetzt eine Formel, da schreibst du einfach nur gleich die Summe der ersten und der zweiten Zelle. Und dann wird in diesem dritten Ding drei stehen. Wenn jetzt in das erste Feld aber. Fünf schreibst, dann wird in dem dritten Ding sieben stehen, weil dann nämlich die Summe von fünf und zwei berechnet wird, also ein dynamischer Inhalt ist eigentlich das, was 'ne was 'ne Excel-Formel abbildet, oder?
Marcus Mengs
Genau, der Begriff vor mir ist eigentlich irreführend, weil du hast natürlich dynamischer Inhalt ist sehr viel passender, weil du hast natürlich, Programmierer würde es vielleicht Funktionen oder Methoden nennen, du hast natürlich mathematische Formeln. Aber du hast, wie ich jetzt gerade auch als Beispiel erwähnt habe, natürlich auch Formeln, die sagen, zieh mir die Zahl von einer Webseite runter, die da angezeigt werden soll. Oder du hast auf Hummeln, die sagen starte mal das Programm X Y und wenn das Programm abgelaufen ist, zeigst du den Wert an. Von dem Programm ausgegeben wurde. Das heißt, du kannst damit fremde Programme starten, du kannst auf fremde Webseiten zugreifen und du kannst natürlich auch sagen, okay, äh wenn du auf einer den Wert für diese Zelle, wenn, äh dass wenn die von einer fremden Webseite geholt werden soll, dann musst du da auch noch äh den Inhalt der Zelle, wo der Name steht, wo die Zahl steht, wo eine Postleitzahl steht, das musst du da vorher alles hinschicken. Das kannst du mit Excel-Formeln machen.
Linus Neumann
Nehmen wir mal, nehmen wir mal ein Beispiel, wenn jetzt irgendwie hier der Tim macht ja den Podcast, äh den wöchentlichen Podcast mit Pavel über die Corona-Pandemie und die wirken da immer auf ganz vielen Zahlen, ne? Jetzt könnten die ja auch auf die Idee kommen, zu sagen, in unserem großen Excel-Ding, das machen die hoffentlich nicht. Das lädt sich. Von der EKI-Seite. Ihr die aktuellen Corona-Zeilen runter. Das wäre da so ein Anwendungsfall, ne?
Marcus Mengs
Genau. Das ist das ist das Entscheidende. Das ist kein Hack. Wir reden da über ein Feature von Excel und nicht nur von Excel, sondern auch von, ähnlich georteten äh Tabellenkalkulationsprodukten, weil es gibt ja einen Zweck davon, genau. Wenn du äh externe Daten runterlädst, was auch immer, wenn du das wünschst, ja, äh.
Tim Pritlove
Aktienkurse ist ein Klassiker.
Marcus Mengs
Was auch immer. Es gibt sicherlich auch Szenarien, wo man sagt, okay, damit die Tabellenzelle befüllt wird, muss ich ein externes Programm starten, was mir da das Ergebnis reinliefert, weil ich irgendein Skript geschrieben habe, was irgendwas abfragt Weißer Geier, da gibt's sicherlich viele legitime Anwendungsfelder, das ist also nicht ein Sicherheitsproblem von Excel. Ein Problem wird das, äh. Wenn ich Daten in Exce eröffnee und es ist gar nicht gewünscht, dass die solche Funktionalitäten implementieren. Das ist ein Sicherheitsproblem. Das liegt dann in der Regel aber nicht an Excel, sondern an der Datenquelle. Weil wenn ich nicht möchte, äh dass da solche Daten oder ähm. Daten, die ich in Excel öffne, irgendwelche Aktionen ausführen, dann muss ich das irgendwie sicherstellen, da gibt's zwei Methoden dafür. Das eine ist äh, dass sich der Quelle absolut vertraue, das kann ich natürlich auch technisch sicherstellen. Das andere ist, dass ich diese Datenfilter, bevor ich sie öffne, weil ich kann sie ja nicht anders in Augenschein nehmen, als sie, zu laden. Ähm wenn dann eben nicht gewünschte Funktionalitäten auftauchen, da kommen wir dann zu dem Bereich Injection Deswegen heißt das auch CSV-Injection, dass man eben in solche äh Datenquellen, die dann eben auch so kommerseparierten, strukturierten Daten kommen, eben Formeln einfügt, wovon gar nicht äh erwartet wird, dass sie da auftauchen. Eben irgendwelche Aktionen auslösen.
Tim Pritlove
Ja, aber Markus. Luca ist doch ein vertrauenswürdiges Unternehmen, was äh nur unsere nur die besten Intentionen hat. Warum sollten denn in diesen Daten, andere Daten äh drin landen, als die, die die User da äh irgendwann mal eingegeben haben.
Linus Neumann
Ja und außerdem Markus, das ist ja auch doppelt verschlüsselt, dass er doppelt verschlüsselt Markus.
Tim Pritlove
Das das kommt noch dazu, ja.
Marcus Mengs
Da haben wir ja die Kurve zu den drei Wochen gekriegt, da sind wir ja wieder da am Anfang bei den drei Wochen. Ja, vor drei Wochen war das ja noch so. Also Lukas stellt sicher, dass es nicht passiert, dass in den Datenexporten, solche Problemstellungen auftauchen. Das war das Statement vor drei Wochen. Und jetzt habt ihr ja die Aspekte schon angerissen, ich sage mal. Jemand der mit Kommunikation zu tun hat, wird von einer Datenhebung, einer Datensenkgeräten. Gesundheitsamt exportiert Daten aus Luca von infizierten, die gedrehst worden sind, das sind die Daten, die rauskommen. Und irgendwer gibt Daten rein, das sind die Nutzer, die an dem System teilnehmen. Sind nur diese zwei Punkte, Ähm und an diesen beiden Punkten muss man sicherstellen, dass da keine Manipulation an den Daten stattfindet, die später zu was führt, was ich nicht möchte. Das hat Luca garantiert vor drei Wochen. Ähm Und dann war es so, ähm da war eigentlich dieses sehr technische, technisch spezifische Szenario, dieser CSV Injektion, schon mal Thema und ich bin vom äh von der Eva Wolfgang von der Spiegel äh von der Autorin von dem Zeitartikel kontaktiert worden. Und äh mit dem, was sie eigentlich auch schon angerissen habt, äh die hat damit angefangen, dass der Luca, wenn sie das System äh alles richtig verstanden hat, eine Datenautobahn ins Gesundheitsamt abbildet, weil der Nutzer gibt ja vorne Daten rein dann ist alles verschlüsselt, die Betreiber können da nicht reingucken und erst beim Gesundheitsamt wird das dann entschlüsselt. Das kann man so stehen lassen, wenn das System funktioniert, ist das so. Ähm und dann kam die Frage auf, ob das Gesundheitsamt denn angreifbar sei, aber schon sehr konkret, ob das mittels CSV Intection geht und da habe ich gesagt, das ist für mich äh hypothetisch. Man kann diese Frage nicht äh belastbar beantworten. Ohne ähm, Nachweis zu erbringen oder das auszuprobieren. Also das war für zu dem Zeitpunkt für mich gar kein Thema und ich hätte mich da auch vage in meinen Aussagen erhalten und ich hätte es auch gar nicht zitiert gesehen haben wollen, bis mir die Eva Wolfe angelt dann gesagt hat, ja sie hat aber schon das Statement. Senior dazu ähm und das war äh in die Richtung des Mexingo gesagt hat, ja äh, Wir kennen dieses Problem und wir tragen dem Rechnung mit Projekt.
Linus Neumann
Das ist, dass ich technisch, dass es einfach nur Bullshit.
Marcus Mengs
Ja, da musste ich erstmal schlucken und überlegen und habe gesagt, okay, eben hätte ich noch gesagt, ich möchte nicht in dem Artikel zitiert werden, aber jetzt kann ich auch sagen, ohne mir das Problem anzugucken, heißt das ja, erstens. Man hat eingestanden, dass ein Risiko besteht, äh dass Daten so durchlaufen, dass damit eine CSV Injektion möglich ist, sonst könnte man, müsse man dem nicht Rechnungen tragen mit einer Maßnahme und die Maßnahme ist und äh, Ist ein Visualisierungsframe. Man kann es auch im Backend einsetzen, was auch immer Projekt alles kann, was es nicht, Macht es, dass es ein Sicherheitsprodukt ist, was äh eingegebene Daten gegen CSV Injections filtert und überhaupt gegen Code Injections. Wenn man vielleicht mal den Webanteil ausnimmt.
Linus Neumann
Ich übersetze mal die Qualität der Antwort ist ungefähr so ähm wir lösen das mit Windows. Ne, das ist irgendwie.
Marcus Mengs
Ich habe das, ich habe auch schon versucht, solche Vergleiche zu ziehen, nee, das ist besser hier auch gemacht. Ich hab's mal so gesagt, ähm. Auch für die, die mir solche Fragen gestellt haben. Ja, das ist jetzt wie wenn du für irgendeinen wahllos rausgegriffene Autohersteller äh behauptest, Die Bremsen können da kaputt gehen. Ja, bei jedem Auto können die Bremsen kaputt gehen, diese Behauptung muss erst wertvoll, wenn du belegt hast, da ist ein besonders hohes Risiko, weil Bremsschläuche zu dünn oder sowas, ne? Das wäre jetzt dieses Szenario, was, was hat mich äh was hat mich Eva Wolfangel da gefragt? Ja, bei jedem Auto können die Bremsen kaputt gehen, aber ich habe hier kein besonderes Risiko, Jetzt sagt sie mir aber dann quasi im nächsten Atemzug ja, aber der Hersteller hat gesagt. Wir wissen, dass wir zu dünne Bremsleitungen haben, nur wenn die kaputt gehen, ist ja noch die Scheiben Waschanlage da. So. So so ungefähr nur in Technik. Das war das und da habe ich natürlich gesagt, okay Also all das, was ich jetzt sage, ist zitierfähig und dann habe ich auch diesen Artikel gelesen und der war ja dermaßen detailliert, also noch die der war ja auf Zeichenebene, ne, was für Zeichen verwendet man, für eine CSV. Detaillierter als wir jetzt sprechen. Und das ist ja kein, ich sage mal Technik, Fachmagazin und. Es kommt halt diese angekündigte Antwort äh äh von dem. Hersteller eigentlich von dem CEO, muss man sagen, von Culture For Life oder von Nexenu, von dem Patrick Henning, von dem Gesicht, was ganz vorne ansteht und der sagt, nee, äh da haben wir alles für Sorge getragen, das kann nicht passieren, das Szenario tatsächlich Daten vom Nutzer laufen ins Gesundheitsamt durch. Die können nicht zwischendurch gefiltert werden und sind so manipuliert, dass sie da irgendwie. Und das ganz konkret für dieses Szenario CSV Injection. Und wer selbst wer das noch nie gehört hat und googelt mal oder sucht mal nach CSV Injection, das. Ist eine Tabellenkalkulation. Es geht um die Formeln. Das ist eigentlich Fummeler Intection, also das ist ein Excel, ne. Ich habe mir selber gar nicht angeguckt. Man kann natürlich auch mit diesen. Nutzerdaten, die da durchlaufen, auch mit angebundenen Verfahren wie oder äh, was auch immer noch alles so hinten dranhängt, wo die Daten hingehen, spielen. Oder wenn die automatisch verarbeitet werden, ja, automatischer E-Mailversand, ja, dann kann man auch zusätzliche E-Mail-Adressen einfügen, weiß der Geier was nicht. Also die Daten merken nicht validiert, wurden nicht.
Linus Neumann
An dieser Stelle lohnt sich wahrscheinlich nochmal so ein kurzer äh eine kurze Erdung, wie der Tim das glaube ich immer äh auf Clubhaus nennt. Also, wenn wir von Injection reden. Bedeutet, dass die Daten kommen aus dem einen Kontext in den anderen und haben in dem anderen eine neue Bedeutung. In diesem Fall, den Markus jetzt gerade beschreibt, exportieren wir aus Luka in eine CSV-Datei, dann in Excel und Excel sagt, oh, das ist eine Formel, ich greife mal aufs Internet zu. Der noch klassischere. Fall der Injection ist die äh SQL Injection, ne, der die in der in den Web-Anwendungen eine große Rolle spielt. Da ist es zum Beispiel so, dass äh quasi. Also, wenn diese Schwachstelle besteht, wenn mein Nutzername oder mein Name jetzt zum Beispiel lauten würde, äh Anführungszeichen oben, Semikolon, lösche alle Tabellen. Dann könnte ich so heißen. Und wenn ich das jetzt an die Webanwendung gebe, gibt sie das weiter an die Datenbank und sagt, hier ist grade ein Nutzer gekommen, der heißt so und so und in dem der Befehl, den die Webanwendung dann an die Datenbank schickt. Wäre wieder, würde von der Datenbank anders interpretiert werden, weil durch dieses Anführungszeichen oben und das Semi Colon äh und das lösche bitte alle Tabellen. Ähm dass es ein valider Befehl an diese Datenbank und dass, das äh das Eklige an solchen Injections ist, dass sich das, was jetzt eine kritische Bedeutung hat. Von Kontext zu Kontext ändert. Und deswegen ist es zum Beispiel so so dringend ähm in und in der Programmierung ist das ein riesiges Problem, immer und immer wieder, den Typ einer Variable zu bestimmen. Ja, wenn man anfängt zu programmieren, wundert man sich, warum ich eine Variable, zum Beispiel als äh, also als ganze Zahl oder als String. Ähm definieren muss Aber für den für den Computer bedeutet, dass die Welt, weil die ganzen Zahlen kann ich multiplizieren und wenn ich einen String mit einer Zahl multipliziere, muss ich wissen, was damit zu tun ist. Also, der eine Wert ist in dem einen Kontext komplett, ohne besondere Gefahr und in dem neuen Kontext ist er. Kritisch. Jetzt sind das zum Glück, ist das eine überschaubare Menge an ähm Zeichen, auf die man prüfen muss. Aber man muss halt das dann schon machen.
Marcus Mengs
Ja, da liegt gar net, ich weiß, wo du hin willst, aber das war gar nicht so das Problem. Nur ich möchte mal, ich finde das mit dem Kontextwechsel, das ist sehr super, aber ich glaube, ich habe noch ein einfaches Beispiel.
Linus Neumann
Super, wenn du eine bessere Erklärung hast, dann gibt's die.
Marcus Mengs
Kenn das noch von von ja von den von den Simpsons von den Simpsons. Früher kenne ich das noch, ne? Ähm du weißt äh du hast diese Bar, wo du anrufst. Fragst du noch irgendeinen Namen und jetzt rufst du an und sagst. Fragst nach ja? In in deinem Kontext oder in dem Kontext des Anrufes hat Reinsch keine Bedeutung, aber du weißt in dem neuen Kontext, was da draus wird, weil der Barkeeper fragt, dann kennst du jemanden, der reinscheißt. Genau, das ist. Eigentlich eine gute Analogie dazu, was du gerade sagst zu dem Kontextwechsel.
Linus Neumann
Die finde ich sehr viel besser als meine.
Marcus Mengs
Ja sie ist kurz aber die äh ja aber das ist äh das ist der Kern der Sache, klar. Weil äh für diese ganze jetzt gezeigte Video heißt das, wenn du ähm. Mit Nachnamen, Addierefeld eins plus mit Feld zwei heißt, ja, dann versteht da Excel was anderes drunter, als dass das dein Name ist, sondern das wird zwei Felder addieren. Und wenn da halt na also das ist der Kontextwechsel, den du beschreibst und ja ich habe ja vorhin schon mal gesagt, die Formeln können mehr.
Tim Pritlove
So Jungs, ihr äh habt bisher äh komplett äh vergessen, mal Big Picture nochmal äh zu berücksichtigen. Was passiert eigentlich? Also. Daten sollen übernommen werden vom Gesundheitsamt. Gesundheitsamt lädt Daten runter, System und normalerweise stehen Name. Vorname, Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse. Das ist das eigentliche Ziel. Das ist das, was normalerweise passieren soll. Und das geht so lange gut, wie in diesen Daten, die da ankommen. Hoffentlich genau das drinsteht. Wenn es jetzt einen Weg gibt, dort böses Zeug reinzuschreiben, Wie zum Beispiel, dass nun hier in aller Bandbreite äh äh erläuterte äh Modell von Formeln, Anweisung quasi für Excel, die dazu führen, dass Daten auf einmal von einer ganz anderen Quelle aus dem Internet nämlich äh herangezogen und dann im schlimmsten Fall auch noch ausgeführt werden dann wäre das schlimm. Das kann aber nur dann schlimm sein, wenn diese Daten tatsächlich auch schlimmen Inhalt haben können. Dann stellt sich doch die Frage, Wie können denn diese Daten überhaupt schlimmen Inhalt haben? Wo kommt denn dieser schlimme Inhalt überhaupt her? Weil das sind doch alles Daten, die Leute auf ihren Apps eingeben. Sind doch gerade bösen Menschen. Die wollen doch nur, die wollen auch nur in die Außengastronomie.
Marcus Mengs
Ja, da da bist du ganz schnell bei der Tragweite, also für das Big Pactcher, wenn man sich ein Stück zurücklehnt, muss man natürlich erstmal sagen. Dass man sich in dem Video nicht gezeigt hat, ganz kurz mit erläutern, wie fragt das Gesundheitsamt ab, dass du Gesundheitsamt fragt, ja einen Einzelnutzer ab, und zwar einen mit dem schon im Kontakt steht, weil der wahrscheinlich infiziert ist, äh tauscht mit denen. Dann eine Tarn aus, um sei äh über Luca die Locationhistorie von diesem Nutzer wieder herzustellen. Das habe ich in dem Video alles unterschlagen, ne, weil äh dass der Prozess Das heißt, äh das Gesundheitsamt bekommt getan, guckt dann in sein Frontend und sieht jetzt die Daten dieses einen Nutzers und wo ist der gewesen? In meinem Beispiel hieß das ja glaube ich Bar Lounge oder so, es können natürlich mehrere Locations sein und jetzt kommt diese doppelt Verschlüsselung, die immer beworben wird. Jetzt muss das Gesundheitsamt jede Location anfragen Gibst du mir mal bitte äh ähm die Check-In-Daten der restlichen Gäste, die zum Zeitpunkt. Dem Zeitpunkt da waren, wo der Nutzer da war, den ich gerade trac. Und das sind dann quasi die Kontaktlisten, also das Gesundheitsamt geht von einem Nutzer aus, Ist auch für einen Angreifer nicht so interessant und holt sich dann von vielen Leuten die Kontaktdaten anhand von Gästelisten, also von Locations, wo die gerade eingecheckt waren, da müssen die Locations auch zustimmen. So und da bist du dann bei dem, äh wenn das Gesundheitsamt diese Daten einsehen will in dem Webfronten entziehen die nur ein Bruchteil, ja? Das sind zum Beispiel die Adressen nicht dabei, da müssen irgendwie die Daten exportiert werden, damit du zum Beispiel Straße, Hausnummer und so weiter siehst. In was für einem Format auch immer, wenn's dann CSV ist und da zwei von den drei Exportformaten sind CSV, dann kann man dann Chartcode, Ausführung auslösen und zwar genau, wenn einer ein einziger dieser Nutzer, die in dieser gesamten Datenlage auftauchen, die das Gesundheitsamt da erzeugt, in seine Kontaktdaten solchen Chartcode eingegeben hat, weil diese Entschlüsselung. Mit den in Zusammenarbeit mit der Location und in Zusammenarbeit mit dem Nutzer, der getracet wird, findet alles lokal auf der Seite des Gesundheitsamtes statt. Man sieht das zwar noch in äh der Webaplikation, aber das läuft lokal auf den Rechner.
Tim Pritlove
Also wenn ich dich richtig verstehe, ist es äh Angriffsszenario, was du jetzt beschrieben hast und wir müssen das äh auch jetzt, ich musste jetzt mal kurz mal von A bis Z mal äh vorstellen, weil ich glaube, wir sind irgendwie äh äh verfangen uns immer wieder in den Details. Der Angriff erfolgt auf diese Datenübergabe. Das ist sozusagen der Punkt, der jetzt hier äh, die eigentliche Schwachstelle im System darstellt. Und das Ganze ist in dem Moment äh kann es erfolgreich sein, wenn man die Möglichkeit hat, Eingabedaten gezielt zu verändern. Und das bedeutet ja, wenn ich das richtig verstehe, man hier sozusagen einen User irgendwo mit eincheckt und dessen Daten, die man dann letzten Endes verschlüsselt, ablegt, Lukas System sind irgendwie modifiziert, weil sie müssen ja diese Daten, da muss man ja irgendwie ran und die einzige Möglichkeit, da ranzugehen ist ja die App. So, Das, das ist sozusagen der Angriff, der hier äh erfolgt. Die Wirkung, die du in deinem Video gezeigt hast, die müssen wir auch noch erwähnen, ist die Daten werden modifiziert. Auf, nutzen eben dieses hier jetzt vorgestellte System mit diesen Formeln. Und bringen in dem Moment, wo der Mitarbeiter des Gesundheitsamt diese Daten exportiert und öffnet, und das muss man dazu sagen, auch nochmal zwei Wahndialoge einfach, na ja, übergeht Ja, einfach sagst du, ja, mir doch egal was, da jetzt in diesem Fenster steht, ich muss jetzt hier so lange Return drücken, bis bis die Tabelle hochkommt, so bin ich das gewohnt, ne? Das ist ja so das typische Nutzerverhalten. In dem Moment könnte ja äh das Böse auch noch aufgehalten werden. Wird es aber dann nicht Dass es durchaus ein realistisches Szenario, das wissen wir einfach, dass Leute das dann einfach tun, weil sie das normalerweise nie sehen. Ist natürlich auch nicht geschult bekommen haben und die wollen irgendwie an die Daten ran. Und sie sind vollkommen gewohnt, das Windowsprogramme immer irgendwelche komischen Dialoge aufpoppen lassen und noch irgendwelche haben wollen, bevor sie dann endlich mal was sinnvolles für einen tun. Und diese modifizierten Daten führen dann dazu, dass Excel die Daten einliest, interpretiert. Code drin steht, der äh das Herunterladen eines externen Programms, und das Ausführen dieses Programms auf dem Computer bewirkt und dein Beispiel, was du dann in dem Video genannt hast, ist das kommt also eine Software, die den Rechner verschlüsselt und Fenster aufmacht und sagt, ja, das war's dann jetzt hier mit den Daten jetzt mal her mit dem Bitcoin, sonst äh kriegt er die nie wieder.
Marcus Mengs
Ja, in einem realistischen Szenario würde da gar nichts passieren, weil ähm. Das ist ja eine Demo gewesen, um das ein bisschen plakativ zu machen. Die normalen Demos, da poppt der Taschenrechner auf, um zu wissen, man kann beliebig Sachen ausführen, in einem tatsächlichen Angriff für diesen einen Sweat Actor, der schnell Geld verdienen will, ist das realistisch, dass da eine Verschlüsselung stattfindet. Das würde nur so aussehen, dass nicht nach einer Sekunde diese Meldung hochpuppt, sondern erst, wenn die Daten auch alle verschlüsselt sind und es dann zu spät ist. Oder du hast halt einen also ein ein Angreifer sagt, ah, ich bin mir sehr bewusst, was ich für ein System da angreife, da möchte ich nicht schnell Geld rausquetschen, sondern viele Informationen, dann wirst du gar nichts sehen, weil das erste, was der macht, ist, der weiß Dieser Angriff über Excel wird früher oder später erkannt, wahrscheinlich eher früher, also wird er sich versuchen im System zu verstecken, einen zusätzlichen Zugang zu schaffen, dann auf andere Systeme überzugehen, damit er möglichst lange, möglichst unerkannt, viele Informationen daraus ziehen kann und gegebenenfalls auch manipulieren kann. Da wird in Excel nicht mehr als die Fehlermeldung erscheinen. Dann sieht man die der Daten und dann wird ganz langsam dieses Gesamtsystem infiziert. Das ist eigentlich eher das ist wahrscheinlich eher das was realistisch ist, was da passiert. Weil die Sachen, ich denke mal, äh da muss man auch realistisch bleiben, äh wenn man wenn man jetzt nicht davon aus, wenn man ausgeht davon, dass sie auf Profit ausgelegt sind, dann sind die auf Masse ausgelegt und dann nimmt man sich nicht so einen spezifischen Vektor wie für dieses Gesundheitsamt, Ist ein klassischer Vektor. Heißt nicht, dass das nicht geht. Und äh auch nicht, wenn wir reden ja immer nur über Cybercrime. Meistens im Hintergrund, die wollen schnell Geld verdienen und nicht. Äh viele Daten ausleiten, aber es gibt halt verschiedene Akteure und verschiedene Szenarien. Das muss man auf der. Auswirkungsseite sagen, bei dem Input muss man sagen, äh wir haben's jetzt sehr verkompliziert. Eigentlich ist es so einfach ähm, Du bist der Nutzer, du kannst als Name Schadcode in deinen Namen eintragen, Luca filtert das nicht und irgendwann ruft das Gesundheitsamt eine Kontaktliste ab, wo dein Name draufsteht. Aber wenn es den Namen liest, indem du eingefügt hast, wird das schon ausgeführt. Äh wollte ich schon fast sagen. Weil äh im Prinzip, ich hab's nicht so getestet, aber jeder Nutzer, ich habe nicht den, ich habe nur nicht den Namen mit Chart-Code hinterlegt aus einem ganz einfachen Grund, dann hätte ich im Video den Chartcode selber zeigen müssen. Deswegen habe ich ein anderes Nutzerdatum genommen. Bei mir lag der Schadcode in der äh Postleitzahl, wenn ich's jetzt richtig im Kopf habe äh was eigentlich eine fünfstellige Ziffer ist. Bei Luka kann's auch sein. Alleine das ist schon bemerkenswert, weil das könnte man sehr einfach filtern, ähm und jetzt hast du aber nicht das Risiko nur, dass ein Mensch das macht und sagt, ey ich bin der Böse, sondern äh du kannst, Beliebig viele Nutzer anlegen, weil die äh Telefonnummern, Zertifizierung noch nicht läuft, du kannst beliebig viele Nutzer mit viel Chartcode in beliebig vielen Kontaktdaten hinterlegen. Und die Wahrscheinlichkeit, ein Gesundheitsamt zu treffen. Äh steigerst du damit, dass du die in sehr, sehr, sehr viele Locations eincheckst. Weil du kannst auch einen Nutzer parallel in mehrere Locations einchecken. Und irgendwann wird ein Gesundheitsamt eine Location abfragen und dann taucht einer von deinen Schadcode behafteten Nutzern mit auf und das, steigert die Wahrscheinlichkeit, dass du so einen Angriff platzieren kannst, natürlich dramatisch. Und je mehr von diesen Angriffen du platzierst, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mitarbeiter in einem Gesundheitsamt so eine Warnmeldung wegklickt. Und dann muss man den Impakt hinten sehen, klickt die einer weg. Das ist wie bei Phishing. Es reicht einer, weil du hast dann Systemzugriff, Ob das dann noch einer macht, brauchte ich gar nicht mehr interessieren, weil du kannst dann schon mit dem System arbeiten. Ob du da jetzt die Daten aus dieser Excel Tabelle von dem einen kontaktracing abgreifst, das ist eigentlich auch egal, weil du kannst dich da einisten und äh auch auf Luca greifst du äh, von dem Gesundheitsamt Mitarbeiter zu und wir wissen auch, dass Luka äh es gibt auch keine Trennung mehr, nach Zuständigkeiten der Gesundheitsämter, weil alle Gesundheitsämter äh nutzen die gleichen Schlüssel, in dem System zum Datenzugriff. Und also alleine was diese Fachanwendung Luca betrifft hast du dann eigentlich Zugriff auf alles. Wenn dir ein so ein Angriff gelingt und du kannst den sehr, sehr, breit platzieren, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass du triffst. Und das ist das, äh, was da eigentlich dahinter steht.
Tim Pritlove
Okay, also halten wir fest, wenn erstmal böse Daten weit gestreut sind ist es äh eigentlich nur noch ähm durch ein besseres Filtern der Daten bei der Übergabe äh zu retten, Das ist etwas, was jetzt auch nachträglich von Luca noch gemacht werden kann. Das ist auch, sagen wir mal, von der Komplexität her jetzt nicht so, dass man sagen würde, das ist jetzt unmöglich, das zu verhindern. Es ist halt einfach nur so eine weitere Nachlässigkeit von so einem Ding, wo man sagen würde Heutzutage sichere Programmierung im Internet gehört einfach so ein Sanity-Check, so ein so ein so eine so eine so eine Gesundheitsüberprüfung von Daten und das äh sicherstellen, dass die Daten auch in der Form, und in der Art präsentiert werden, wie sie erwartet werden. Das gehört einfach dazu, ja. Früher gab's ja mal im Internet dieses. Etwas äh zu optimistische Idiom, man solle doch ähm bei Software immer sehr st, darin sein, was man sendet, aber man sollte sehr offen sein mit dem, was man äh empfängt. Das ist in gewisser Hinsicht gut gemeint, also nach dem Motto, naja, wenn's mal einer falsch macht und so, dann dann lassen wir es äh äh lassen wir auch Abweichungen zu. Das führt aber dann dazu, dass eben dann solche äh bösartigen Atta, nicht korrekt erkannt werden, ne. Tatsächlich äh sollte man extrem strikt sein in dem, was man äh akzeptiert, weil dann werden sich die Sender schon auch irgendwann danach äh richten. In diesem Fall aber liefert ja quasi Luca seine eigenen Daten aus und äh die Eingaben der User nicht ansatzweise zu überprüfen, dass sie auch in einer Form kommen, wie es gedacht ist Und dabei sogar noch zu erlauben, so den die Daten zu anzupassen, dass sie auf der anderen Seite so ein Excel in so einem Windowssystem springen. Das ist schon ziemlich äh harter Tobak, wenn sie wollen, können sie das Problem schnell lösen, aber das Problem ist einfach nur, dass dass man sogar sowas äh noch entdecken muss, obwohl schon wochenlang über Sicherheit dieses Systems diskutiert wird.
Linus Neumann
Spezifisch über dieses eine Angriffsszenario, ja, also äh ähm ich habe ich werde auch, glaube ich, in einem Zeit Onlineartikel damit zitiert, zu sagen, so das zu fixen. Dauert Minuten. Dauert eine Stunde. Insbesondere, wenn du jetzt weißt, was sind denn die gefährlichen. Zeichen im Zielsystem. Bei Excel in dem Fall ist das halt, ich meine, das müsste es müsste größtenteils erledigt sein, wenn du sagst, wir akzeptieren keine Gleichheitszeichen, in der Postleitzahl, keine Klammern und keine Anführungszeichen, ne? Das ist jetzt nicht irgendeine irgendeine irre Magie. Du musst natürlich wissen, Was sind die potenziell gefährlichen Zeichen äh in dem System, wo es nachher ausgespielt wird? Aber ne, die die sind, das ist eigentlich ganz lustig, das weißt du ja auch, Tim und äh für die Hörerin leuchtet's auch ein, in den Programmiersprachen und in den in den verschiedenen Kontexten sind es denn häufig Zeichen, die auf der amerikanischen Tastatur relativ einfach zu tippen sind, und vielleicht nicht ganz so häufig in normalen Kontexten. Ne? Und äh deswegen ist halt das Gleichheitszeichen bei Excel äh das naheliegende Ding, weil es irgendwie symbolisiert, in diesem Feld soll etwas anderes stehen, als was ich hier schreibe, nämlich gleich und, niemand rechnet mit dem Gleichheitszeichen als und damit ist es halt der der geeignete Escape Charakter. Und, den zu filtern, das ist eben jeder Programmiererin innerhalb von drei Wochen möglich. Hat äh in diesem Fall vor drei Wochen eben sehr viel mehr Zeit darauf verwendet, die Schwachstelle zu leugnen. Als sie einfach zu fixen und drei Wochen später war es dann soweit, dass Markus irgendwie in seiner Freizeit mal kurz einen Proof of Concept fertig hatte, der zeigte so, hier so schlägt das durch. Wenn man keinerlei. Äh macht. Und das ist denke ich auch das das Krasse hier und dass sie eben, ne, das wurde breit in der Öffentlichkeit diskutiert. Übrigens, kannst du reinschreiben, was du willst? Kommt raus, was du willst. Wird, du wirst keine Filter umgehen.
Marcus Mengs
Es war ja eigentlich sogar noch ein bisschen schlimmer, muss man ja sagen. Ich wüsste jetzt nicht auf das Zeichen dafür runterbrechen, aber es gab ja. Artikel ist vor drei Wochen veröffentlicht worden, der das Problem konkret behandelt hat, und in dem Artikel stand wie Nex Senior dieses Problem negiert hat mit der, ich sage mal mit der Aussage, ob die jetzt richtig oder falsch waren die Maßnahmen, die sie getroffen haben, aber wir haben Maßnahmen getroffen. Ähm, Maßnahmen, es gab einen Tag äh. Ich glaube, einen Tag bevor der Artikel veröffentlicht wurde, äh gab's einen Commit, also eine eine ein Update vom Code, in dem Repositor, wo ähm. Genau dafür Maßnahmen getroffen worden, für das, was dann in dem Artikel stand, weil die Presseanfrage war natürlich etwas vorher, die war ja nicht.
Linus Neumann
Sie haben's noch versucht.
Marcus Mengs
Eigentlich ist die Zeitlinie so gewesen, die Presse fragt was an, habt ihr das Problem? Äh nee, haben wir nicht. Ein Tag später kommt der Patch, um dieses diesem Problem zu begegnen und dann kommt der Artikel, in dem drinnen steht, nein, das Problem besteht nicht, weil wir haben die und die Maßnahmen umgesetzt, die erst kurz vorher nachgepatcht wurden. Und ähm das ist eigentlich für mich was ganz gravierendes gewesen. Ich habe mich gar nicht so an diesen wann ist, was passiert aufgehängt, sondern äh dadurch ist mir natürlich der genaue. Genaue Mechanismus aufgefallen, mit dem da gefiltert werden soll, so und jetzt hat Linus einzelne Zeichen erklärt, ja, das kann man auf dem Level denken. Ähm Man kann ja nur sagen, okay, ich habe ein Risiko, dass das passiert, da muss ich irgendeinen Filter einbauen und irgendwas machen. Wenn ich ein äh IT-System, oder betreiben will, äh wo ich sagen muss, äh die Verfügbarkeit, ja, die hat, die muss hoch sein, die Vertraulichkeit, die muss hoch sein, da habe ich ganz hohe Schutzziele, den ich mit Maßnahmen Rechnung tragen muss und da reicht es nicht, dass ich sage, ah, ich habe hier mal was hinprogrammiert, was das vielleicht filtert, sondern man muss das auch getestet werden. Das geht gar nicht an einem Tag, Also allein davon wie das mit die Presse fragt an und das führt zu einem Patch verlaufen ist, auch der Patch ist nicht nach einem Tag gegessen, ich habe ja ein Risikoszenario, nämlich diese CSV Injektion und irgendeine Instanz, muss mir auch unabhängig testen, dass ich mit diesem kleinen Patch. Dieses Risiko ausgemerzt habe. Was ist bei Luca passiert? Die sagen, nee, wir haben das Risiko nicht. Wir haben Maßnahmen getroffen und dann und bei mir war's so, für Wünsche war's so, ich habe eine Minute da drauf geguckt und habe gesehen, nee, das reicht nicht. Leute, weil ihr habt das Problem nicht durchtrunken. Ich habe nur noch nicht die Zeit gehabt, das auch programmiertechnisch, validieren, aber wenn man es beim Draufgucken sieht, dann ist schon ganz schlecht, ne? Also ich habe nur auf diesen Code geguckt und, Oh, ich denke, das stimmt so nicht. Und das zeigt, dass auch nicht getestet wird und das ist ganz wichtig, dass das hier fehlt. Es wird nicht getestet. Wir haben heute wieder ein Patch, Ich würde mich nie dazu hinreißen lassen, wie das Seng Senior heute gemacht hat, zu sagen, ja, wir haben jetzt auch das Problem gelöst, weil das kann nicht getestet sein in der Zeit, wenn heute, wenn in der Reaktion auf dem Video von heute Morgen kommt, äh wir haben da nachgebessert, Wenn es denn das getestet wurden.
Linus Neumann
Also nachgebessert haben sie ja gar nicht. Also erstmal ist das ja keine Schwachstelle, sondern sie haben nur einen Hinweis auf einen potentiellen Missbrauch des Lukas-Systems im Zusammenhang. Microsoft Excel Code Injection, ja?
Marcus Mengs
Es stimmt, Entschuldigung.
Linus Neumann
Dann haben sie nicht vor drei Wochen davon erfahren, sondern durch eine Medienanfrage und per Twitter, äh von einem möglichen Missbrauch, ja, der ab jetzt auch systemseitig verhindert wird, ja? Nicht eine Schwachstelle, nein, nein, das ist ein potentieller Missbrauch, der jetzt auch systemseitig verhindert wird. Und. Der nächste Satz ist sofort, das gilt für alle Excel-Dateien, die sie per E-Mail empfangen und hier ähm das BSI sagt, sie müssen Markus deaktivieren, wie du schon sagtest, um Markus geht's gar nicht, laut den auf Twitter erhobenen Vorwürfen wäre es unter Umständen möglich gewesen. Durch das Luka-System schadhaft. Code, an die Gesundheitsämter zu übertragen, Hintergrund ist eine sogenannte CSV Injection, ein in Excel bekanntes Problem, weshalb Excel auch generell Dateien auf solchen Chartcode bei Offnung prüft und die Nizzerinnen darauf hinweist, die Schwachstelle in Excel kann es theoretisch ermöglichen schadhaften Code in Excel auszuführen mit Hilfe von bestimmten Formeln können Angreiferinnen beispielsweise Daten auslesen oder andere schädliche Aktionen ausführen. Also Excel ist ja das Problem. Um den potenziellen Missbrauch, die Übertragung der Luca-Daten an Excel, Excel, Excel Excel. Über die dort implementierten Sicherheitsmaßnahmen hinaus zu verhindern, System verschiedene Filter einer hätte gereicht, angewendet, welche im Vorfeld die Excel und CSV Dateien, nach Zeichen und Formeln scannen. Da bin ich ja mal gespannt, welche Zeichen die so scannen. Ich kenne sie ja, die sieht man ja in dem Gitcom mit. Viele in Deutschland übliche Nachnamen sind inzwischen ausgeschlossen. Das Luka-System berücksichtigt die Empfehlung von OverSpe bezüglich CSV Injection, die hier aufgelistet sind. Nein, das tun sie nicht. Und spätestens da, ist es eben nicht mehr wahr. Entsprechende Zellen werden wie empfohlen. Es gibt heute Vormittag haben wir diesen Filter noch zusätzlich um eine sogenannte Anzeichen erweitert, damit böswillige Angreiferinnen, diese Excell-Lücke nicht mehr ausnutzen können. Und ich muss ganz ehrlich sagen, mir reicht es langsam, ne? Also wieder einmal ähm, sagen sie das Problem ist nicht bei uns, es geht noch es geht noch viel weiter, ja? Sie sagen, ich ich überspringe jetzt mal, weil es auch einfach nur noch eine Frechheit ist. Ähm spezifisch. Was bedeutet das für die Arbeit in Gesundheitsämtern, ja? Die Schwachstellen in Luca. Generell ist es ratsam, Makros in Excel nur mit Bedacht zu aktivieren. Öffnungsversuch entsprechender schadhafter Dateien erfolgt eine Warnung über ein Pop-up-Fenster, welches vor dem Öffnen der Dateien auf dem Bildschirm angezeigt wird. Es ist sehr wichtig diese Hinweise sorgsam zu lesen und nicht direkt wegzuklicken. Darüber hinaus ist es ratsam zu überprüfen, inwiefern die Empfehlung des BSI im jeweiligen Gesundheitsamt bereits umgesetzt werden, BSI-Empfehlung BSICS eins drei sechs. Es ist unwahrscheinlich der Schaden durch einen derartigen Angriff entstanden ist, wenn Mitarbeiterinnen nicht. Tief die Sicherheitswarnungen des Systems missachtet haben. Uns ist kein dementsprechender Sicherheitsvorfall in Zusammenhang mit. Lukas System bekannt. Durch weitere Maßnahmen, weitere Maßnahmen, die heute im Lukas-System umgesetzt worden sind, wird in Zukunft ein solcher Missbrauch, in Zusammenhang mit Makros in Excel verhindert. Und es ist genau diese Kommunikation, wo ich. Also und das habe ich auch dem Patrick Hennig schon persönlich gesagt, dass sie. Diese unaufrichtige Kommunikation sich echt mal langsam sparen können. Ja? Das ist eine Schwachstelle bei denen. Das ist, Verantwortungsbereich. Und sie können nicht sagen, äh Microsoft Excel ist das Problem. Ähm es gibt einen Vortrag von mir hier in der Haken beim CCC Kongress packen wir in die. Wo ich natürlich spezifisch auch, Excel und Microsoft dafür verantwortlich mache, dass sie in den Warnungen äh Nutzerverhalten einleiten. Dass äh ja die im Zweifelsfall die unsichere Variante bevorzugt. Ja? Das ist aber, Eine Situation, die war schon da. Und wenn ich davon ausgehe, dass es Postleitzahlen mit Gleichheitszeichen gibt, dann kann ich nicht Microsoft Excel den Vorwurf machen. So und das ist wie immer. Der das das klassische Umgehen von Nexen New Luca mit Schwachstellen, dass alle Schuld sind, außer sie selber Microsoft ist schuld, der Markus ist schuld, ähm hier Twitter ist Schuld, aber wir nein, So und die lassen sich ernsthaft zitieren und tragen heute noch vor, dieses System hätte keine Sicherheitslücken. Und das. Tatsächlich auch der Punkt wenn man eine Sicherheitslücke hat, dann sagt man, hier. Haben wir Scheiße gemacht? Haben wir Scheiße gebaut, haben wir gefixt, wir kennen das Problem an, tut uns leid, wer uns selber verifiziert, Scheiße, sorry. Und ist auch völlig in Ordnung, dass solche Fehler passieren. Nur die können nicht drei Wochen später nachgewiesen werden, nachdem es schon auf Zeit online stand und du irgendwie wie so ein Gorilla auf deiner Brust rumgeprügelt hast und gesagt hast, äh bei uns, nee, überhaupt nicht, ey. Wir machen das alles hier mit und so, ne? Das ist alles cool, während du gleichzeitig am Datum der Presseanfrage oder einen Tag vor dem Artikel so eindeutig und durchschaubar versuchst, noch irgendwelche komischen Fixes unterzubringen. Und. Irgendwann hast du dann eben auch alles Vertrauen verspielt. Es ist nicht so, dass ich ähm. Muss wirklich sagen, gerade ich als jemand den ganzen Tag nur mit Sicherheitslücken zu tun hat und ihrer Behebung und auch die Probleme kennt, ja, ich habe ja in meiner beruflichen Tätigkeit mit nicht trivialen Sicherheitslücken zu tun, wo du wirklich denkst, Scheiße, wie kriegen wir dieses Risiko eingehegt, ja? Und ähm da akzeptiere ich nur, den Umgang der lösungsorientiert ist. Und wenn die um. Betreiben und sagen im Zweifelsfall, also wir belehren jetzt mal hier erstmal, ja? Die Mitarbeiterinnen im Gesundheitsamt. Geben jetzt irgendwie Microsoft Excel die Schuld, ja? Dass wir keinerlei anwenden, bei hochkritischen Daten in einem sensiblen, zeitkritischen Kontext, ja? Mein, die Warnmeldung, wie lautet die Warnmeldung, Markus?
Marcus Mengs
Um vertrauenswürdige Quellen.
Linus Neumann
Nur wenn sie nur öffnen sie diese Datei nur wenn sie die aus einer vertrauenswürdigen Quelle haben. Wer soll denn bei wenn Luca, hör mal Luca, kannst du doch vertrauen, da hat der Smudo doch gesagt, das ist doppelt verschlüsselt. Was willst du denn noch. Ja, wenn die, wenn sie hier immer noch die Schuld bei anderen Leuten suchen, dann hast du's halt einfach mit Leuten zu tun, die nicht aufrichtig sind, das ist einfach, ne, die haben bis heute nicht zugegeben, dass sie eine einzige Schwachstelle haben. Reden hier potentieller Missbrauch unseres Systems, andere Schwachstellen, die Markus, denen äh gemeldet hat, haben sie gesagt, ja hier haben wir einen, hier haben wir einen Error. Und ich meine, man fragt sich wirklich, was sind das für Leute. Wenn du das, wenn du den Unternehmensnamen googelst, äh hat äh Torsten mich heute noch drauf aufmerksam gemacht, dann ähm. Kommt irgendwie so sie machen nur Hochsicherheitslösungen mit.
Tim Pritlove
Das ist ein guter Witz.
Linus Neumann
Jemand, jemand anders antwortet da äh, Berliner Startup, das für nutzerfreundliche und hochsichere IT-Lösungen steht. Easy collaboration security by Design. Ein äh weiterer Nutzer auf Twitter antwortete darauf, irgendwie so Hochsicherheit kommt vor dem Fall, Ja, was ich auch sehr.
Tim Pritlove
Oh Mann, das trifft's wirklich sehr gut, ja. Oh.
Linus Neumann
Und du du fragst dich dann, ne, äh wie wie kommt es, dass der Chaos-Computer-Club siebenundsiebzig äh hoch äh dekorierte Security-Vorstellungen an den Berliner Universitäten. Sie vierhundert noch was Menschen, äh die die auch was von dem Thema verstehen, da drunter schreiben. Und alle sagen, das ist hier Murks Das ist Morks, das willst du nicht haben, das möchtest du nicht, da sind deine Daten nicht in guter Hand und da sind deine zweiundzwanzigeinhalb Millionen Euro Steuergelder nicht in guter Hand werden dann irgendwie noch als Hater beschimpft, als würden wir nicht diesen Codehaufen. Erkennen, als das, was er ist, ein Kothaufen. Und das ist zum Durchdrehen. Musste dich noch dafür rechtfertigen und dann wirst du noch diskreditiert bei anderen Unternehmen, ja? Ähm. Meldest du eine Schwachstelle und die die kommen nachher zu dir und sagen, hör mal, du hast ja mit Aufwand gehabt, ne, äh wir danken dir, dass du äh einen Beitrag zu der Sicherheit unseres Systems geleistet hast. Ähm Wir dachten, wir überweisen dir mal folgenden Betrag.
Marcus Mengs
Man muss auch sagen, das sagen die auch, wenn's kein wertvoller Beitrag war, damit du wiederkommst und weiter für die Arbeit ist, weil das kostet ja nicht viel.
Linus Neumann
Richtig, das kostet dich. Sprichwörtliche, müde Arschrunzeln, da mal ein Tausender oder fünfzehn rauszuwerfen ähm oder zwanzig einfach nur, um dich mit der Community gut zu halten. Ich will jetzt nicht dafür werben, dass äh Nexenio Markus Geld geben sollte, dafür ist er auch glaube ich zu spät und ähm so wie ich Markus schätze, würde, im Zweifelsfall eh einem äh anderen Zweck äh zur Verfügung stellen. Aber das ist halt.
Marcus Mengs
Ich habe sogar vor der Backbound die muss man äh kurzer Einwurf, es wird eine Backbound hier angeboten. Ich habe da mal vorsichtig vorgewarnt. Weil das hat auch immer was mit auch einem Backbound, die hat was mit Vertrauen gegenüber den Herstellern zu tun, weil man steht auch ganz schnell mal unter einer NDA, und also dass man dann nicht mehr über das sprechen darf, was man da äh gemeldet hat Aber wir reden hier davon, dass das sehr, sehr viele Leute betrifft und wenn ich mir die Firma so angucke, hätte ich normale ich selbst in Persona gar keinen. Gar nicht die Tendenz in der Back Bounty zu reporten. Ich würde mich dann nicht unter die Regeln drunter drücken lassen, in dem Fall.
Linus Neumann
Ich will das Thema jetzt gar nicht aufmachen. Es gibt halt einen, also es gibt einen Unterschied in einer in einer gelebten IT-Sicherheitskultur und da dazu gehört eben auch das aufrichtige Anerkennen von Fehlern. Ja und, hier irgendwie dann noch am Ende die die Gesundheitsamtsmitarbeiterin zum zu belehren. Unten, unten trivialfehler, den sie gemacht haben, dann irgendwie noch Microsoft anhängen zu wollen. Dann will ich nicht wissen, äh wie das aussieht, wenn wenn mein Name demnächst den den äh den Header einer Excel, einer Excel-Datei hat.
Marcus Mengs
Das Statement, entschuldige lieben und das Statement, das das ist an Dreistigkeit, das ist echt nicht so zu übertreffen oder auch die alleine äh. Eine Aussage dadrüber zu treffen, was Behörden für BSI-Maßnahmen umsetzen, die brauchen alle keine IT-Sicherheitsbeauftragten mehr, weil Sagt denen, was für Maßnahmen schon umgesetzt sind. Die brauchen auch keine Konzepte mehr schreiben, weil Next Senior weiß auch, was für Maßnahmen umgesetzt sind und wie den riesigen Rechnungen betragen wird.
Linus Neumann
Unglaublich.
Marcus Mengs
Sicherheitsstrang brauchst du gar nicht mehr, du willst jetzt einen Dreistigkeit kaum noch zu übertreffen, ne? Oder oder alleine der Wunsch. Aus der Perspektive Nexenio feststellen zu können, ob's damit mal einen erfolgreichen Angriff gab oder eine Ausnutzung von solchen Schwachstellen, das ist ja auch, Ein sehr großes Wunschdenken, ja, dass man da überhaupt Aussagefähig ist von außen, äh ist schon. Schon sportlich, was sie da geschrieben haben, muss man so sagen.
Linus Neumann
Also mir fällt da nichts mehr zu ein.
Marcus Mengs
Investiert mehr nicht vier Millionen in SMS, sondern noch mehr in PR.
Linus Neumann
Vier Millionen in SMS, die sie nicht prüfen. Das ist einfach nur so. Hier vier Millionen ne weg.
Marcus Mengs
Vielleicht das, vielleicht äh ich habe auch schon mal überlegt, ob das nicht vielleicht der Grund ist, ähm, Warum ja diese SMS Verifizierung immer noch nicht stattfindet, weil die Frage ist ja dann auf die Nutzer, die sich da ja schon angemeldet haben, müssen die dann auch nochmal eine neue SMS bekommen oder nicht. Kostet das dann nochmal vier Millionen?
Linus Neumann
Also das ist ja wieder nur Quatsch, ne? Das ist ja wieder nur, dass sie morgens irgendein Quatsch geredet haben, die werden niemals äh mit ihren existierenden Nutzerinnen nochmal 'ne SMS verifikation durchführen. Das werden die einfach nicht tun, weil sie wissen, dass sie dabei dreiviertel der Nutzerinnen verlieren. Aber, Ich denke, wir haben jetzt auch langsam alles geschildert und es ist ja also. Es werden hier immer wieder Probleme geschildert, es sind immer Probleme aus dem ersten Semester oder dem ersten YouTube-Tutorial und die warum ich auch wirklich so fuchsig darauf reagiere und warum ich das hier auch nochmal in aller Breite mit dir. Markus, ich weiß, du hattest einen langen Tag, besprechen wollte, ist, weil diese Antwort so. Unverschämt ist, weil sie so gegen alles verstößt, was wir in der IT-Sicherheitskultur seit Jahrzehnten leben. Und was wir auch nicht tolerieren dürfen als Gesellschaft. Es gibt immer schwierigere Sicherheitslücken. Es gibt immer größere Hacks und so weiter. Aber gerade deswegen musst du als äh Unternehmen, dass Millionen an Steuergeldern kassiert, sagen, So und so, habt ihr recht, Hammerscheiße gebaut, müssen wir besser machen. Und das hätten sie vor drei Wochen machen können. Und sie machen's drei Wochen später immer noch nicht. Und solchen Leuten willst du nicht vertrauen, Und deswegen stelle ich jetzt hier ganz klar die Forderung, na ja, ein Spiegel äh Interview heute schon gestellt Verträge, rückabwickeln, Regress fordern, die haben nicht geliefert Luca Deh installieren und echt zusehen, ob er wenigstens noch ein paar von den Millionen irgendwie zurückfördern äh zurückfordern können, weil die ganz offensichtlich nicht das geliefert haben, was sie, versprechen und weil sie den Anforderungen, die sie an ihre eigene App stellen, nicht gerecht werden.
Tim Pritlove
So Leute, ich äh denke, jetzt ist äh alles ausführlich diskutiert äh worden. Wir stellen fest, dieses, ist äh nicht zu retten und unsere einzige Hoffnung besteht da drin, nicht nochmal drüber sprechen zu müssen. Vielen Dank, Markus für die äh Ausführung.
Marcus Mengs
Ja, danke für das entspannte Gespräch.
Linus Neumann
Und danke, dass du an der Nummer so drangeblieben bist.
Tim Pritlove
Genau. Ja und wir äh Linos haben jetzt ein bisschen viele Sendungen rausgegossen. Ähm.
Linus Neumann
Ja, jetzt hören wir auf.
Tim Pritlove
Aber das hat hat ja auch jetzt ist erstmal Ruhe. Wir melden uns dann wieder, wenn die Pandemie vorbei ist.
Linus Neumann
Und die Netzpolitik wieder in Ordnung.
Tim Pritlove
Ja genau und all diese Apps überhaupt nicht mehr erforderlich sind. Nee, Quatsch. Wird nicht so lange dauern, aber äh jetzt wünschen wir euch noch einen schönen Wochenausklang oder was auch immer gerade bei euch äh ansteht und sagen tschüss und bis bald.
Linus Neumann
Tschau, tschau.
Marcus Mengs
Tschüss.

Shownotes

Prolog

Feedback

Vorstellung Mame82

Vorgeschichte Luca

Umgang mit Theresa Stadler

Luca-Probleme

Video-Serie

Tracking

Schlüssel-Anhänger: LucaTrack II

Code Injection

Vorgeschichte

Wie genau funktioniert der Angriff?

Presseberichte

Reaktion von Luca

Reaktion Community

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