Reihe Neue Lyrik – Band 20
Hrsg. v. Jayne-Ann Igel, Jan Kuhlbrodt,
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Hardcover, 96 Seiten
ISBN 978-3-948305-09-3, poetenladen Verlag 2020/21
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Die Gedichte von Hannes Fuhrmann sind höchst eigenwillige Gebilde. Ein gewisser Zug zur Romantik erscheint ihnen auf den ersten Blick hin innezuwohnen, er changiert aber bei genauerem Hinsehen zwischen Anklang und Zitat. Auch bedienen sich die Gedichte eines breit aufgefächerten Reichtums der Form. Überlieferung ist ihnen also eingeschrieben, und dennoch evozieren sie unterschwellig, aber durchgängig einen Eindruck von Fremdheit.
Im Wort „fremd” aber liegt ein Schlüssel, der den Zugang zu ihnen eröffnet, der die Texte im Wortsinn erschließt, denn sie finden ihren ersten Anlass im vorgefundenen also fremden Material. Im Material finden sie zu sich, zu ihrer eigenen Originalität.
»Wenn das Lesen und Verstehen so funktioniert, dass die Worte und Formulierungen etwas anklingen lassen, einen Bedeutungsraum anschlagen, den sie in mir vorfinden müssen, dann führt mich Lesen unwillkürlich vom Text weg, hinein in meinen eigenen Vorstellungsraum. Ich lese mir den Text auseinander und dann wieder zusammen. Jedes Wort löst etwas aus und ich falte mir den Text darauf hin.« Hannes Fuhrmann
Hannes Fuhrmann, geboren 1983 in Brandenburg an der Havel, studierte von 2004 bis 2011 Soziologie und Geschichte in Leipzig. Es folgte ein Studium am Deutschen Literaturinstitut. Wunderschöner Berg ist Hannes Fuhrmanns Lyrik-Debüt.
Reihe Neue Lyrik – Band 10 – KDFS
Hrsg. von Jayne-Ann Igel, Jan Kuhlbrodt, 200 Seiten, ISBN 978-3-948305-10-9
poetenladen Verlag 2020, Taschenbuch
(Das vergriffene Original erschien 2016 als Hardcover)
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Anlässlich des Georg-Büchner-Preises
Mit dem vorliegenden Buch liegt uns eine außergewöhnliche Arbeit der 1938 in der Eifel geborenen und heute in Wuischke und Berlin lebenden außergewöhnlichen Dichterin Elke Erb vor. Sie öffnet sozusagen den Dichtraum unter und neben ihren Texten und legt ihn in Kommentaren frei.
Wenn in vormodernen Ästhetiken davon ausgegangen wurde, dass Kunst sich mimetisch (nachahmend) zur Natur verhalte, ist es nun der Leser, der sich auf diese Weise der Kunst, dem Gedicht widmet. Verstehen hieße also, den Bewegungen der Gedichte zu folgen, und die Kommentare sind, wenn man so will, choreografische Anweisungen. Darüber hinaus aber entfalten sie eine eigene sprachliche Schönheit.
"Je länger man in diesem Band liest, je häufiger man vor- und zurückblättert, weil sich Querbeziehungen einstellen zwischen Motiven und Metaphern, desto klarer und geheimnisvoller zeigt sich nicht allein diese Dichtung, sondern erst recht die Welt, in der sie sich bewegt, die sie – und in der sie sich selbst – mit nicht nachlassender Hingabe und Aufmerksamkeit beobachtet. Das Handwerk der Meisterin, die uns hier bei der Arbeit zusehen lässt, ist in emphatischer Weise ein Werk der Hände: eine nicht endende Gestaltung und Umgestaltung, die es der Sprache zutraut, diese Welt als fortwährende Wandlung lesbar zu machen." Frankfurter Allgemeine Zeitung
Elke Erb, geboren 1938 in Scherbach (Eifel), siedelt 1949 nach Halle über. 1963 legte sie ihr Lehrerexamen ab und war anschließende mehrere Jahre als Lektorin tätig. Seit 1966 arbeitet sie als freiberufliche Autorin und Übersetzerin. 2020 erhietltsie den Georg-Büchner-Preis.
Reihe Neue Lyrik – Band 19 – Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Herausgegeben von Jayne-Ann Igel, Jan Kuhlbrodt
Hardcover, 112 S. ISBN 978-3-948305-06-2 | poetenladen, Herbst 2020
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Wer sich auf die Gedichte von Dieter Krause einlässt, betritt doppelten Boden. Schon mit dem Eröffnungstext stellt sich das Gefühl ein, die dort tätigen Straßenarbeiter rissen das Erdreich nicht nur vor Ort auf, sondern bis Delphi. Es entsteht eine Ästhetik der Gleichzeitigkeit, in der Gegenwart und Vergangenheit aufgehoben sind. Die Gedichte machen erfahrbar, wie sehr unsere Existenz durchdrungen wird von unterschiedlichsten Schichten und Bedeutungsebenen. Dabei überwiegt ein erzählerischer Duktus, was den Autor zum Grenzgänger zwischen den Gattungen macht. In jeder Zeile ahnt man die stille Größe dieser Texte, in denen Dieter Krause virtuos mit Sprache umzugehen weiß und ihr dennoch skeptisch begegnet.
„Hier spricht einer, der virtuos mit Sprache umzugehen weiß und ihr dennoch skeptisch begegnet. Das Eigentliche, so vernehmen wir in diesen eilen, liegt jenseits konventioneller sprachlicher Festlegungen. In hochgestimmtem, an Hölderlin erinnernden Ton heißt es: „wie nah oh Freund sind wir an der Dichtung / und wie nah am Offnen – sprachschüchtern.“ Tomas Gärtner, DNN
Dieter Krause, geboren 1961 in Dresden, studierte Fernmeldetechnik in Leipzig. Erschienen sind von ihm, neben Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften sowie einem Hörstück, die Novelle Desertieren oder der dreißigste Sinn sowie drei Gedichtbände. Zuletzt: Farbkammern Feldindex (Leipziger Literaturverlag, 2010). Er lebt in Moritzburg bei Dresden.
Autorenfoto: Rainer Böhme
Reihe Neue Lyrik – Band 18 – Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Herausgegeben von Jayne-Ann Igel, Jan Kuhlbrodt,
Hardcover, ca. 72 S., ISBN 978-3-948305-02-4 | poetenladen, Herbst 2019
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Wir sind kosmische Subjekte, in unserer irdischen Existenz, alles gemahnt an Raumfahrt. Es macht keinen Unterschied, ob wir untertage unterwegs sind, auf dem Wasser, in der Tiefsee oder in der Luft. Sebastian Weirauch konfrontiert uns in seinem Debütband mit den klassischen vier Elementen (Luft, Wasser, Erde, Feuer), wie wir sie von der Antike her kennen, ohne die das Leben auf dem Planeten unvorstellbar ist. Doch es sind nicht die Elemente in ihrer puren Gestalt, sondern in ihren durch die menschliche Existenz beeinflussten Erscheinungsformen. Dies wird an jeder Stelle spürbar, und es teilen sich in den Versen auch die Verletzungen mit, die unsere Eingriffe in die Natur zeitigen, wenn es beispielsweise heißt: „Hier roch es nach Petroleum/ Aufgeblähte Robbenkörper/ trieben farblos im Wasser.“
Sebastian Weirauch, 1984 in Mönchengladbach geboren, lebt in Braunschweig und Leipzig. Er studierte am Deutschen Literaturinstitut, an der RWTH-Aachen und an der Stanford University. 2017 promovierte er über Elfriede Jelinek. Nach Tätigkeiten als Dozent, (Radio-)journalist, Jugendbetreuer und Altenpfleger arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Leipzig. 2019 war er Finalist beim Literarischen März. Von den Elementen ist sein Lyrikdebüt.
Reihe Neue Lyrik – Band 17 – Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Herausgegeben von Jayne-Ann Igel, Jan Kuhlbrodt
Hardcover, ca. 72 S., ISBN 978-3-940691-98-9 | poetenladen Verlag 2019
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In den hier versammelten Gedichten liegt die Beschränkung, die die Freiheit ermöglicht, in der Anzahl der Verse. Der Leser ist also mit Gebilden konfrontiert, die sich mit jeweils acht Gedichtzeilen begnügen und darin, wenn man so will, ein Fenster öffnen, zu einer Unendlichkeit, die jenseits des Wahrgenommenen oder Dargestellten liegt. Aus dem Nachwort
„Mir will partout kein Vorgänger für Uwe Kolbe einfallen …“ Ernest Wichner
„Weil aber Uwe Kolbe nicht nur staunen kann, sich nicht nur begeistern lässt, sondern auch in seinen Lesern und Zuhörern Staunen und Begeisterung erregt, ist seine Lyrik der beste Beweis dafür, dass eine Daseinslust mit allen Sinnen …, ganz genauso aber Wut und Erregung, die Kunstfertigkeit eines Textes keineswegs ausschließen.“ Jan Wagner
„Rezensent Harald Hartung freut sich über Uwe Kolbes neue Gedichte. Kolbes realistischer Weltzugang gepaart mit seiner sprach- und kulturkritischen Haltung und einem handwerklichen lyrischen Verständnis machen für ihn den Reiz der Achtzeiler im Band aus, die laut Rezensent Kolbes Welt in Form von Beobachtungen und Reflexionen enthalten. Ob der Dichter die Schubkarre bedichtet oder Rilke bespöttelt, immer findet Hartung einen reellen Wortwerker bei der Arbeit.“ FAZ / Perlentaucher
Uwe Kolbe, geboren 1957 in Berlin, lebt in Dresden. Seit 1980 veröffentlicht er neben Gedichtbänden regelmäßig Essays, Prosa, Nachdichtungen und Übersetzungen fremdsprachiger Poesie und ist publizistisch tätig. Zuletzt erschienen der Roman Die Lüge 2014, der Gedichtband Gegenreden 2015, der Essay Brecht. Rollenmodell eines Dichters 2016 sowie Psalmen 2017, alle im S. Fischer Verlag Frankfurt am Main. (Autorenfoto: Dirk Skiba)
Reihe Neue Lyrik – Band 16 – Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Herausgegeben von Jayne-Ann Igel, Jan Kuhlbrodt
Hardcover, ca. 128 S., ISBN 978-3-940691-95-8 | poetenladen Verlag 2019
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Engel aus dem Off, dunkle Gestalten, weder märchenhaft noch biblisch, unvermittelt tauchen sie auf, stellen Fragen und damit alles in Frage, behaupten rettend zu sein und geben zerstörerische Anweisungen, verharren unerreichbar im Flugmodus, wenn sie doch einmal angerufen werden, sie dulden keinen Widerspruch, der dennoch die einzig mögliche Antwort ist. In ihrem neuen Lyrikband führt uns Uta Ackermann durch alle Spielarten des Engelhaften, poetisch, verspielt, voller Überraschungen. Der Engel als Rettungsengel, als Schlüsselengel oder als Engel im Café – bis hin zum Engel des Abschieds: »Lösch alle Nummern, alle Konten, unser Kredit ist erschöpft, einen neuen wird es nicht geben.«
»Komm, tritt ein und als eine Andere heraus«
Anmerkungen zu Uta Ackermanns Gedichtband von Jayne-Ann Igel
Engel in der Literatur haben eine lange Tradition, begründet in alttestamentlichen wie mythologischen Texten aus dem gleichen Zeitraum, die literarisch unterschiedlichen Gattungen zuzurechnen sind. Sie stellen im religiösen Kontext Mittler oder Boten dar, als Überbringer von Heilsbotschaften wie auch als Verkünder drohenden Unheils, als Mahner. In der Mythologie wie in der biblischen Tradition verkörpern sie den Einbruch einer transzendentalen Erfahrung in die Lebenswelt des Einzelnen. …
Das Phänomen der Engel verortet sich auch bei Uta Ackermanns Texten vor allem in einem selbst. Sie stehen gelegentlich für ein Du, das angesprochen wird und das in der Perspektive gleichsam auch ein Enthobenes darstellt. Mal als Du, mal als Über-Ich, selbander erfahrbar, das den Blick, die Aufmerksamkeit auf ein Geschehen, einen Zustand lenkt. Das dichterische Ich erscheint als Sprechende wie angesprochene, als Reflektierende. »Er hat sich breit gemacht in dir«, heißt es in EngelsAustreibung. Persönlichkeits- und Wirklichkeitsaspekte werden hier evident und steter Wandlung unterworfen, von Text zu Text. Dramaturgisch erfährt der Prozess in der Abfolge der Gedichte zum Ende hin eine sublime Steigerung, indem immer dringlicher existentielle Dinge wie Tod, Leben, das sich Verlieren in den Fokus geraten.
Reihe Neue Lyrik – Band 15 – Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Hrsg. von Jayne-Ann Igel, Jan Kuhlbrodt
Hardcover m. Schutzumschlag, 80 S.
ISBN 978-3-940691-93-4 | poetenladen Verlag 2018
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Mit Antiphonia legt Jörg Schieke ein langes Gedicht vor, das lust- und kunstvoll einen Parforceritt durch die Gegenwart und unmittelbare Vergangenheit zelebriert. Rein inhaltlich, wie man so sagt. Formal aber lässt es Formen auferstehen, die vergangen scheinen, aber zyklisch ihren Anspruch auf Gegenwärtigkeit geltend machen. Immer wieder findet das Epos seinen Weg zurück in den Vers, dem es letztlich entstammt und aus dem es erst in der bürgerlichen Epoche in den Roman floh.
„Dieses Gedicht handelt vom Niedergang einer Familie. Jede Sekunde
in diesem Gedicht beruht auf einer wahren Begebenheit. Manchmal
hörte die Mom, wie Dads Schlüsselbund im Innern
der Waschmaschine gegen das Bullauge schlug. Peng –
hatte ers mal wieder vergessen.“
Jörg Schieke wurde 1965 in Rostock geboren. Er studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, arbeitete als Lektor in der Aufbau-Verlagsgruppe sowie als Redakteur der Literaturzeitschrift Edit. Derzeit ist er freier Autor und Redakteur bei MDR Kultur (Kultur-Radio des MDR). Jörg Schieke veröffentlichte mehrere Gedichtbände und erhielt den Brentano-Preis der Stadt Heidelberg sowie das Leipziger Literatur-Stipendium der Bertelsmann-Stiftung.
Reihe Neue Lyrik – Band 14 – Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Herausgegeben von Jayne-Ann Igel, Jan Kuhlbrodt
96 S., Hardcover, ISBN 978-3-940691-89-7
poetenladen Verlag, Dezember 2017 / Januar 2018
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Sibylla Vričić Hausmann legt mit 3 FALTER ein kompositorisch ausgefeiltes Debüt vor, das sich souverän wechselnder Darstellungsformen bedient und dabei selbst den Weg der Metamorphose geht – gleichsam wie jene von Maria Sibylla Merian erforschte Raupe, die, ehe sie Falter wird, Puppe war. Dabei ist der Name Merian kein Zufall, denn der Band stellt bis in seine innere Sprachstruktur Bezüge zu Werken bedeutender Frauengestalten her. Neben der Naturforscherin Merian sind dies die mittelalterliche Schriftstellerin und frühe Frauenrechtlerin Christine de Pizan und Unica Zürn, die genialische Schöpferin von Anagrammen.
Das Buch gehört zu den deutschen Lyrikempfehlungen.
»Mit wenigen Strichen, schroff gefügten Bildern einer Karstlandschaft, in der sich sinistre Gestalten zu treffen scheinen, entwirft Sibylla Vričić Hausmann ein Panorama der Desorientierung, der Verbindung von Liebe und Gewalt. … Die Liebe – sie ist hier eine warme Waffe, bei deren Einsatz mit den schwersten Verletzungen zu rechnen ist.«
Spritz, Michael Braun zum Zyklus pas de deux
Sibylla Vričić Hausmann, 1979 in Wolfsburg geboren, studierte u.a. Literaturwissenschaften und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sie lebte drei Jahre in Bosnien und Herzegowina, wo sie an einem Theater arbeitete. Sie ist Redakteurin der Literaturzeitschrift PS und gab 2017 die Anthologie Ansicht der leuchtenden Wurzeln von unten (poetenladen) mit heraus. 2013 gewann sie den 2. Feldkircher Lyrikpreis, sie war Finalistin beim Literarischen März 2015 und beim Lyrikpreis München 2016.
Reihe Neue Lyrik – Band 13 – Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Herausgegeben von Jayne-Ann Igel, Jan Kuhlbrodt
88 S., Hardcover, ISBN 978-3-940691-88-0
poetenladen Verlag, Herbst 2017
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Für den Zyklus Gespinste aus Luft aus dem vorliegenden Band wurde Andra Schwarz mit dem Leonce-und-Lena Preis ausgezeichnet. In den Gedichten gelingt es der Autorin von einem zentralen menschlichen und alten poetischen Thema mit großer Eindringlichkeit und Dynamik zu sprechen, urteilte die Jury. Der Zyklus rührt an, indem er das Subjekt als ich, du und Kind, als undurchschaubare Energie, aggressiv und verletzlich, als Atem, verflüchtigt und doch gefunden, als Sprung, Soldaten, Chimäre und suchende Figur in den Schlingen von Zeit und Sprache zeigt, oszillierend zwischen Schlaf und Gewehr, Gehirn und Spatz.
»der horizont ist bloß eine rhetorische figur für anwesenheit
am himmel unfassbar in dieser luft aus glas unter unseren füßen
werden spuren zu zeichen: hier an dieser stelle zählt das gewicht«
Andra Schwarz wurde 1982 in der Oberlausitz geboren und lebt heute in Leipzig. Sie studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und legt mit dem Band Am morgen sind wir aus glas ihr lyrisches Debüt vor. Für ihre Gedichte erhielt sie 2015 den Lyrikpreis beim 23. open mike und 2017 den Leonce-und-Lena-Preis.
Foto: Ildiko Sebestyen
Róža Domašcyna: Die dörfer unter wasser sind in deinem kopf beredt
Reihe Neue Lyrik – Band 12 – Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Herausgegeben von Jayne-Ann Igel, Jan Kuhlbrodt
ca. 128 S., Hardcover, ISBN 978-3-940691-82-8
poetenladen Verlag, Herbst 2016
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Róža Domašcyna ist eine Bewohnerin des poetischen Zwischenraums der Zweisprachigkeit und gehört zu den wichtigsten Stimmen der deutsch-sorbischen Dichtung. In ihrer Lyrik erweist sie sich als Wortschöpferin und Sprachspielerin, die uns in assoziative Wortwelten führt. Aber vor allem ist sie eine radikale poetische Mahnerin. Das Thema der Natur- und Kulturzerstörung, nicht zuletzt durch das großflächige Abräumen von Braunkohle in ihrer Heimat, der Oberlausitz, ist in ihren Texten gegenwärtig. Die untergegangenen Dörfer kehren in ihre Dichtung zurück:
das land das vater und mutter trug
umgegraben gänzlich der begriff
zuhause zur floskel geworden
Verzauberung und Ernüchterung in einem
»Róža Domašcyna neuer Band eröffnet mit einer Einstimmung in Orte und eine Landschaft, die real und irreal gleichermaßen erscheinen, um die sich Legenden gebildet haben. Nicht zuletzt aus diesem Arsenal der Überlieferungen bezieht die Autorin ihren poetischen Stoff und konfrontiert das Material mit der Gegenwart, dem eigenen kritischen Verstand – daraus resultieren Verzauberung und Ernüchterung in einem, auch wenn man zum Beispiel bedenkt, dass viele dieser Orte mittlerweile nicht mehr existieren, es sei denn als Topoi, als Namen in der Sprache, der Erinnerung. Und von denen außer Geschichten nur noch die Koordinaten auf der Landkarte existent sind.« Nachwort von Jayne-Ann Igel