Sibylla Schwarz, Werke, Hardcover
Sibylla Schwarz, Werke, Briefe, Dokumente Kritische Ausgabe, Band 1: Briefe, Sonette, Lyrische Stücke, Kirchenlieder, Ode, Epigramme und Kurzgedichte, Fretowdichtung. Hg. Michael Gratz, Hardcover, Farbschnitt, zweifarbiger Druck, Format 240 x 160 mm, lieferbar, bestellen unter: info@reinecke-voss.de , ISBN 978-3-942901-44-4
40 Euro
Das Werk der frühreifen Dichterin ist geprägt durch eine intensiv persönliche wirklichkeitswache Auseinandersetzung mit Tod, Religion, Krieg und Flucht. Sie stellte Adelsprivilegien in Frage und griff vehement bestehende Rollenvorstellungen an: Frauen sollten genauso dichten, Krieg führen oder Politik betreiben können wie Männer.
Sie bediente sich dazu der neuesten Schreibweisen und entwickelte sie fort.
Einst als „pommersche Sappho“, „Wunder ihrer Zeit“ und „zehnte Muse“ gepriesen, passte das gelehrte Mädchen, die ihr Werk an europäischen Vorbildern schulte, nicht zu den Vorurteilen von Biedermeier und nationaler Romantik. So wurde sie im 19. Jh. aus dem Kanon gedrängt.
Für jeden Text wird der Originalstandort ebenso angegeben wie alle Seitenwechsel, typografischen Abweichungen, Einrückungen etc.. Aus dieser Aufbereitung lässt sich der Textbestand der Ausgabe von 1650 vollständig ableiten. Dazu enthält das Buch umfangreiches erklärendes Material und verschiedene Register.
„Ausnahmegestalt in einer von selbstgewissen Männern dominierten Literaturwelt“ „Michael Gratz, der leidenschaftlichste Schwarz-Editor ... in der Sorgfalt der Kommentierung sämtlicher Schwarz-Gedichte ist seine in zweifarbigem Druck gehaltene Kritische Ausgabe ... unverzichtbar.“ Zeit den 24.2.21
„Die feministischen Ansätze, die darin schon zu erkennen sind, sind, glaube ich total interessant heute“ Westdeutscher Rundfunk
"Frech und rhythmisch versiert spottet Schwarz auf den „unadelichen Adel“, dichtet auf ihre Freundinnen, bleibt schwer ausdeutbar hinter den Texten zurück. Aufgrund der Ambivalenz tat man sich inhaltlich schwer mit einigen Aspekten, überging das Nonkonformistische Schwarzens nur zu gern, nicht zuletzt in (noch) cis-männlicher Domäne. Mit der Widerveröffentlichung in unverpfuschter Textgestalt ändert sich endlich etwas in 2021." Textem
„Sibylla Schwarz kannte ihre Klassiker. Souverän nutzt sie nicht nur die antike Götter-und-Nymphen-Personage, um ihre Gedichte zu bevölkern, sie kennt auch die klassischen Versmaße und beherrscht sie geradezu spielend beherrschte … eine kritische Werkausgabe, reich gespickt mit Fußnoten, die den Leser/-innen Fingerzeige geben zur Entstehung der Texte und zu den strengen Formen, die Sibylla Schwarz bewusst bediente, weil sie sich als Teil jener literarischen Welt ganz selbstverständlich begriff, deren berühmtester Vertreter bis heute Martin Opitz ist.“ Leipziger Zeitung am 6. Januar
„Sibylla Schwarz [ist] auch deshalb etwas Besonderes, weil sie schon mit 17 Jahren starb, aber ein erstaunlich reiches Werk an Gedichten, Briefen, Kirchenliedern, Oden und Epigrammen hinterlassen hat. Sie hatte nicht nur eine herausragende Ausbildung, sie war auch Teil jener lebendigen Literaturszene, ... streng an Formen orientiert.
Aber das macht auch den Reiz dieser Literatur aus, die mitten im Dreißigjährigen Krieg entstand und damit auch Leid, Sorgen, Lieben und Hoffen der Mensch auf bis heute einmalig beeindruckende Weise in Gedichtform gebracht hat.“ Leipziger Zeitung vom 26.12.2020
