adressarrow-left Kopiearrow-leftarrow-rightcrossdatedown-arrow-bigfacebook_daumenfacebookgallery-arrow-bigheader-logo-whitehome-buttoninfoinstagramlinkedinlocationlupemailmenuoverviewpfeilpinnwand-buttonpricesine-wavetimetwitterurluser-darwinyoutube
Gesellschaft & Geschichten

ARTE Das Osmanische Reich

Auf einer Reise durch die Balkanstaaten wird sicher dem einen oder anderen von euch auffallen, wie viele Moscheen im Stadtbild von Sarajevo zu entdecken sind. Es gibt dort auch riesige muslimische Friedhöfe, die doch ein wenig anders aussehen als die christlichen. Die Präsenz der verschiedenen Religionen ist unter anderem auf das Osmanische Reich zurückzuführen, welches sich früher auf den Balkan erstreckte. Der geschichtliche Hintergrund des heutigen Zusammenlebens der verschiedenen Religionen und Nationalitäten im Osten Europas ist komplex und extrem spannend.

Arte beschäftigt sich in der zweiteiligen Dokumentation „Das Ende des erhabenen Staates“ mit dem Osmanischen Reich und versucht sein Ende zu verstehen. Sechs Jahrhunderte lang war das Osmanische Reich eine Großmacht und erstreckte sich über drei Kontinente und die sieben Weltmeere. Das riesige Reich beheimatete zahlreiche heilige Stätten und die drei monotheistischen Weltreligionen. Ihm entgegen stand das Bestreben der großen europäischen Mächte, sich Ressourcen und Gebiete des Osmanischen Reichs anzueignen. Zudem zeigte sich das Reich wiederholt unfähig, Reformen umzusetzen. Zusammen mit dem aufstrebenden Nationalismus in Europa waren dies die wesentlichen Gründe für den Fall des Osmanischen Reiches.

Aufteilung der Osmanen nach Religionen nach dem "Millet-System".

Aufteilung der Osmanen nach Religionen nach dem „Millet-System“.

Im Laufe der knapp hundert Jahre von der Unabhängigkeit Griechenlands 1830 bis zu den Balkankriegen zwischen 1912 und 1913 wurden die Osmanen endgültig aus Europa verdrängt. Das Reich versuchte seinen Einfluss in den arabischen Provinzen zu bewahren. Aber auch die Araber waren es leid, zentral von Istanbul aus regiert zu werden. Vom riesigen Osmanischen Reich blieb letztendlich wenig übrig. Es wurde von den Siegermächten in seine Grenzen gewiesen. Der türkische Offizier Mustafa Kemal (später „Atatürk“ genannt) führte die starke türkische Nationalbewegung und bekämpfte die Alliierten bis er 1923 die Republik Türkei ausrief. Anschließend gab es einen Bevölkerungsaustausch. Christen aus der Türkei wurden nach Griechenland gebracht, dort verbleibende Muslime wurden in die Türkei deportiert. Das Osmanische Reich war besiegt.

Die zweiteilige Dokumentation zeigt seltenes Bild- und Filmmaterial sowie Beiträge von internationalen Historikern zur Analyse des letzten Jahrhunderts des Osmanischen Reichs. Beide Teile der Dokumentation sind bis zum 21.05.2016 verfügbar in der arte+7 Mediathek.

arte Dokumentation „Das Ende des erhabenen Staates“

2014, Frankreich
Regie: Mathilde Damoisel
Erstausstrahlung: Mittwoch, 23.03.2016

Teil 1 „Vielvölkerstaat versus Osmanisches Reich“ (53 Min.)

 

Teil 2 „Der berstende Nahe Osten“ (53 Min.)

Credits:
Bildrechte: Seconde Vague Production

Lust auf mehr Dokus? „Abenteuer Türkei“ bei arte.

Nächster Artikel

Kunst & Design

Ein April im Istanbul der 1960er Jahre

Zeit für ein bisschen Nostalgie

    Lust auf Lecker Newsletter?