Marc Adrian: Die Wunschpumpe

Eine Wiener Montage

Gangan Verlag, Sydney und Wien 1991
304 Seiten, 40 Illustrationen, gebunden

die_wunschpumpemarc adrians pumpe fördert allerhand zutage, läßt keine wünsche offen, dabei plumpst vieles, das sich bis dato mächtig ins zeug legen konnte, wie nichts weg. als würde der GSCHWINDE eine liaison mit dem johannesevangelium in der löwengasse vom zaun brechen wollen, auf daß es dem GERONIMO die augen in ein wiener schnitzel katapultiert: hier steht sie vor uns – die zusammenfügung scheinbar disperatester teile, und doch könnte man sich keine anderen vorstellen, um selbst nestroys geist zu beschwören: „i sags nur, weul i grad davon red“, oder so ähnlich. scharf geschnittene kader klatschen da auf noch schärfere. dem voyeur sind alle möglichkeiten geboten. – schließlich öffnet nicht alle tage das „kunstwerk, die dichtung“ als „ein ort der macht des negativen denkens“ die vulva wie das erstbeste scheunentor eines klapprigen denkens. gegen diese wunschpumpe verkommt selbst die „seelandschaft mit pocahontas“ zu einem zarten lercherlschas innerhalb der deutschsprachigen literatur dieses auslaufenden zwanzigsten jahrhunderts. was schmidt forderte („der grundirrtum liegt immer darin, daß die zeit nur als zahlengerade gesehen wird, auf der nichts als ein nacheinander statthaben kann. ‚in wahrheit‘ wäre sie durch eine fläche zu veranschaulichen, auf der alles ‚gleichzeitig‘ vorhanden ist“), löst adrian ein, wobei noch hinzukommt, daß es bei ihm nichts flaches gibt. dagegen würden sich auch seine protagonisten (z.b. der LEWENDICHE, die HAMBURGERIN und der TEXASHIAS) verdammt stemmen.

Gerhard Jaschke

Gerald Ganglbauer: Geografie der Liebe

132 Seiten, ISBN 978-3-900530-33-4
Gangan Verlag, Stattegg 2016

Von Andrea aus Deutschland, Beate aus Graz, Cynthia aus Japan bis hin zu Zalina aus Russland sind hier das gesamte ABC der Frauennamen und viele Nationen dieser Welt zu finden. Viele Frauen, viele Orte, ein Mann – und seine Leidenschaft. Passion, Liebe, Lust.

Aber dieses Buch ist keine angeberische Aufzählung der Bettgeschichten oder Liebessachen des Autors. Es ist vielmehr ein Stück Lebensgeschichte, das dem aufmerksamen Leser intime Einblicke in die diversen Lebensphasen und Gedankengänge Gerald Ganglbauers ebenso wie intime Einblicke in dessen Schlafzimmer gewährt.

Die erotische Note der Erzählungen entlarvt das voyeuristische Lesevergnügen, zugleich bestechen die z.T. wie eine Chronik präsentierten Darstellungen in ihrer sachlichen Präzision und Klarheit. Kühne Lebensentscheidungen und Umzüge, unkomplizierte Affären und berauschende One-Night-Stands finden alle scheinbar gleichberechtigt ihren Platz im Buch und in der Lebensgeschichte des Autors. Alle Begegnungen zählen, alle Frauen haben einen größeren oder kleineren Eindruck auf seinem Weg hinterlassen. Und er zollt ihnen Respekt – trotz oder vielleicht sogar aufgrund der bestechenden Ehrlichkeit, mit der Gerald Ganglbauer die verschiedenen Episoden schildert.

Denn am Ende geht es um Liebe. Und nur wenige haben den Mut, freie Liebe öffentlich zu plädieren und v.a. selbst wirklich zu leben. Gerald Ganglbauer ist einer von ihnen. Und sein Buch ist ein einzigartiges Zeugnis davon.

Barbara Ladurner

Helwig Brunner: Journal der Bilder und Einbildungen

Essay 68

Literaturverlag Droschl
Graz-Wien 2017

Brunner-Journal-DroschlEine phänomenologische Zusammenschau bietet dieser Essayband, – konzise (Über /) Wirklichkeitssetzungen, die die Interdependenz von Blick und Objekt, von Ich und Welt verdeutlichen.

Ein achtsam und gründlich gebautes Werk, das in „Cuts“ oder Bildschnitte, Abschnitte also gegliedert ist, die sich allesamt im Kontext Kunst / Sprache / Existenz / Wahrnehmung finden und stetig rückgebunden bzw. verstärkt werden durch intertextuelle Bezüge. (Ein reicher Zitatenschatz aus Philosophie, Literatur oder Wissenschaft).
Dieses Journal offenbart zudem Welt in all ihren Facetten, – sie spiegeln einander, der Körper, die Sinne, die Religion, das Metaphysische, die Literatur und die Natur.
Alltagssequenzen wechseln mit Videoeinstellungen, imaginäre Bilder mit Ausstellungen, Kindheitserinnerungen sind in dem Buch ebenso enthalten wie der manifestierende Satz „Wir sind Weltkulturerben.“ Manches wirkt wie hingesprenkelt, leuchtend, chromatisch, anderes wiederum taucht tief ab.

Spannend ist dieses Werk darüber hinaus, weil es nebst immerwährender menschlicher Fragestellungen auch das aktuell Politische berücksichtigt. So gesehen wird die Qualität der in diesem Band angesprochenen zeitlosen (ewigen) Themen auf die Höhe der Zeit gehoben! Die von Helwig Brunner ausgewählten Zitate fügen sich in schöner Korrespondenz seinen eigenen tiefgehenden Überlegungen und konzisen Beobachtungen.

Ein Buch das man, einmal zu lesen beginnend, nicht mehr so leicht aus der Hand legt!

Petra Ganglbauer

Erika Kronabitter: La Laguna

Roman

Verlag Wortreich
Wien 2016

Erika Kronabitter arbeitet seit Jahren konsequent im Kontext verschiedener literarischer Gattungen, mehr noch, sie unternimmt Quergänge, Übergänge, Grenzüberschreitungen und setzt ihre Bücher auch immer wieder konzeptuell um.
Jüngstes Beispiel ist ein Roman, der auf autobiografischer Erfahrung basiert, dahingehend auch Geheimnisse transparent werden läßt und doch und dennoch – beinahe raffiniert – auch mit dem Krimi-Genre spielt und eine sehr geordnete Gliederung aufweist:
Kapiteltitel (und seien die Texte, Kapitel auch bisweilen kurz), die Klarheit signalisieren. Ebenso finden sich in diesem Roman E-Mail-, wie auch Behördenzitate.
Der Roman ist also dergestalt aufgebrochen und gewinnt trotz einer gewissen Schwere des Themas an formaler Leichtigkeit!

Das Buch umkreist die Liebe von Hanna und Beppo Ende der Fünfziger Jahre / Anfang der Sechziger Jahre – die Rede ist aber auch von Elena, der gemeinsamen Tochter – und zeichnet , trotz Handlungsintensitität (ein ungeklärter Mordfall) und Plastizität, auf eine ganz eigene, sensible und behutsame Weise die Charaktere und Situationen „Im Nochdunkel drang ein Wischen in den Schlaf…“

Was sich im Laufe der Geschichte abzeichnet, ist mehr als mysteriös – die Autorin erzählt ihren mithin sehr authentischen Zugang, ihre Version eines Geschehens.

Ein Buch, das sich gerade jetzt, in dieser anregenden, aktivierenden Jahreszeit (es ist Sommer) überallhin mitnehmen und Passage für Passage gut und auf spannende Weise erkunden lässt.

Petra Ganglbauer

Dine Petrik: Funken.Klagen

Gedichte

Verlag Bibliothek der Provinz
Weitra 2016

Eine entschiedene, souveräne lyrische Stimme artikuliert sich im vorliegenden Band, eine Stimme, die von großer Produktivität spricht.

Dine Petrik, Verfasserin zahlreicher Bücher, steckt konsequent verschiedenste inhaltliche Bereiche ab und doch liegt über dem Band eine grundsätzliche Stimmung, die sich aus Geschichte und (An)Klage, metaphorischen Landschaftsexkursen, dem Intimsten oder auch Reiseeindrücken heranbildet.

Bestärkender (!) Trotz, Widerspruch, Widerhall artikulieren sich da auch als konsequent lyrische, rhythmische Setzung, die bisweilen staccatoartig lauter wird, das innere Ohr oder Auge trifft und anspringt. Wie der Titel besagt, werden poetische Flammen entfacht, sie leuchten und zischen und laden alles, wovon die Rede ist, auf. Hinter jeder Passage, wenn auch meist nicht explizit, steht Haltung, – diese Gedichte zeugen von einem starken Rückgrat!

Gustave Flaubert leitet den Band ein – die Kapitel sind mit BURLESK, PITTORESK und GROTESK übertitelt und stecken die Empfindungsräume gewissermaßen ab.

Empfehlenswert.

Petra Ganglbauer

Rudolf Kraus: warten auf beckett

sprachminiaturen

Verlagshaus Hernals
Wien 2016

Deftig, heftig sind die meisten, der meist einem Autor, Musiker, einem Künstler, Schauspieler etc. gewidmeten Gedichte, explizit und expressiv (eines ist demgemäß August Stramm gewidmet) – zwei der Gedichte allerdings fallen sofort ins Auge, es sind jene, die sensibel den Blick auf die Welt richten, jenes, das der Autor sich selbst widmet „… stumm bin ich wieder / herbstfrischlingskind“ und jenes mit der ersten (TItelzeile?) „der schlaf hat innere Augen“ – sie sind von einer gewissen Zartheit im Umgang mit Wahrnehmung!

Die übrigen sind in der Mehrzahl laute, grelle, trotzige Worterhebungen: „wenn die Fackel brennt“ (an karl kraus etwa, „fettes blau / brennt sich ins papier“ (für hermann permann; unter den Texten sind auch Repliken auf Bücher wie zum Beispiel „Dreizehnter Würfel“ von Zsuszanna Gahse.

Als Eingangsgedicht findet sich „Krausrudi – Leopoldrudi“ von Hermann Permann.

Ein Buch, das die Verständigung mit Dichterinnen und Dichtern sowie deren Werken aufnimmt!

Petra Ganglbauer

Petra Ganglbauer: Wasser im Gespräch

Lyrik. Herausgegeben von Helwig Brunner.

Edition Keiper. (keiper lyrik 13)
Graz 2016

„Wasser im Gespräch“ lautet der Titel von Petra Ganglbauers neuem Gedichtband. Und wer den Anspruch der experimentell arbeitenden Autorin an Sprache sowie ihre kompromisslose und avancierte Spracharbeit kennt, weiß, dass diese Ansage Aufforderung ist zu einem diffizilen und (heraus)fordernden Gespräch, zu welchem die LeserInnen eingeladen werden.
Mit den Größen Mond – Wasser – Pflanzen entwickelt Petra Ganglbauer in ihren lyrischen Betrachtungen nicht nur ein breit aufgefächertes Spektrum an Bildkonstellationen, sondern lässt die LeserInnen eintreten in Empfindungszustände dieser elementaren Größen.
Mit den Mondgedichten (Teil 1 des Lyrikbandes) wird der Mond in verschiedenen lyrischen Ausformungen dargestellt, so finden sich hier u.a. die Kapitel „Leerer Narrenmond“, „Strahlender Honigmond“, „Verdorrender Wintermond“ und weitere sieben Mondkapitel, in welche die Mondgedichte unterteilt werden. Der Mond – was ist schon der Mond, könnte man fragen. Die Wölfe jaulen zu ihm, Mondsüchtige werden zu Handlungen animiert, an welche sie sich später nicht mehr erinnern, Pflanzen, ja die Natur überhaupt reagiert auf die verschiedenen Mondphasen. Mondkalender und Verhaltensregeln bei verschiedenen Mondkonstellationen geben zu tausenden Zeugnis über Einfluss und Wirkung dieses unnahbaren Himmelskörpers. Lange Zeit vor allen, vor der gesamten Menschheit, vor dem Entstehen der ersten Lebenswesen war schon der Mond auf der Welt. „Ur-Welt-Sitz Mond:[…]“ heißt es demnach auf Seite 10 und auf Seite 12: „Zeigt die Zusammenhänge:[…]“.
Das Gedicht (Seite 7) „Weiße Zeit ruft sich/Ins Gedächtnis/Bringt in Vorgang (Ohrenlicht).“ erinnert unweigerlich an das Wissen um Gezeiten, an das Kommen und Gehen des Meeres bei Flut und Ebbe, an Gischt und Zurückfluten. Der Mond greift ein in das Leben, in die Bewegung des Wassers, hat die Macht über dieses, das Wasser wiederum steht in Beziehung zu den Pflanzen auf der Erde, zur Natur überhaupt.
In den Pflanzengedichten wiederum spiegelt sich das Ich im Spiegel der jeweils beschriebenen Pflanze, wird in der Be- und Umschreibung selbst zur Pflanze, ohne diese explizit zu nennen: „Schauendes Lila, Schatten in Trauben/Trägt temporär die Über Windung der/ Kälte in sich […]“ (Seite 67). Das Beschreiben und Schreiben-über wird ein empathisches Fühlen und Nachfühlen in die Pflanzenseele. Mit der Ausnahme des letzten Gedichtes werden die Pflanzengedichte sodann beendet mit einem kursiv und in Klammer gesetzten Titel, einem „Nachtitel“ sozusagen, wobei dieser Nachtitel jeweils ein Gesicht, das Pflanzengesicht – oder ist es die Seelenspiegelung des Ich? – benennt: Petra Ganglbauer spricht von: Mein Jungfer im Grünen-Gesicht, mein Klatschmohngesicht, mein Salbeigesicht, mein Grasgesicht, mein Pfingstrosengesicht.
Auch wenn Wasser in den Pflanzengedichten nicht dezidiert eine Rolle an vorderster Front spielt, ist es das Wasser, das eine maßgebliche Rolle an der Entwicklung der Pflanzen spielt. So schließt sich der Kreis dieser Dreierkonstellation Mond – Wasser – Pflanzen.
Der Lyrikband „Wasser im Gespräch“ ist Aufforderung zur Auseinandersetzung mit Bedeutung und Bedeutungsverschiebung, zum Einlassen auf Farben, Töne und Orte, aber auch Erlaubnis, sich von der assoziativen Herangehensweise der Autorin ermuntert zu sehen, quasi dezidierte Aufforderung, sich als LeserIn selbst einzulassen auf eigene Gedankenbilder, sich tragen zu lassen vom Rhythmus der Klänge und Sprachbilder. Petra Ganglbauers Poesie reizt das Spektrum aus vom wissenschaftlichen Hinschauen zum lustvollen Wegtragenlassen, von der formellen Strenge zum Sprachspiel. Das katalogisierte Wissen von Natur- und Sprachgesetzen ist das eine. Sich Einfinden im tausendfachen Variantenreichtum der Natur- und Sprachwunder, mit Sprachspielen, Neologismen u.a.– das ist es, wohin die Autorin uns entführen will.

Erika Kronabitter

Erika Kronabitter

Herbert J. Wimmer: Wiener Zimmer

100 Gedichte

Klever Verlag
Wien 2014

Das von Elfriede Gerstl stammende und den Gedichten vorangestellte Motto, das an dieser Stelle nicht verraten werden soll, um das Interesse den Band selbst zur Hand zu nehmen zu wecken, steht gewissermaßen stellvertretend für die im Buch versammelten Gedichte.

Lakonische Notate, lyrische Möbiusschleifen, die, obgleich nicht selten aus Listen gespeist, diese in ihrer Ausrichtung gedanklich oder auch formal gekonnt unterwandern, indem sie gegen Ende der Texte dergestalt abweichend sind, daß es kein Ziel, keine plausible Erklärung oder Antwort auf die existenziellen Fragen des Lebens gibt.

Oft treffen Gegenpole aufeinander: „erinnern wollen/ und vergessen wollen/ im selben augenblick“, Dispositionen, die das einfache rationale Fassungsvermögen nicht zu verarbeiten imstande ist; dadurch entstehen Reibungen, Denkanstrengungen und viel mehr noch, das Darüberhinausgehende.

Ein komplexer sprachspielerischer Band, der voll Komplexität steckt; in „Wiener Zimmer“ lebt ein kleines Sprachuniversum voll Esprit!

Petra Ganglbauer

Christine Huber: Sand im Gegenschuss

Edition Art Science
Wien und St. Wolfgang 2015

Gedichte, die sich dem Getriebe der Sprache und des Lebens überlassen – dezentralisierte Wort-Standorte ohne jeglichen Zwang zu einer linearen oder gar chronologischen Steuerung finden sich in reichem Ausmaß in dem vorliegenden Band, der Zyklen aus mehreren Jahren enthält – Dynamiken von Sprachläufen, Reflexionen, die ohne lyrische Sprechinstanz auskommen oder hinter denen sich eine solche geschickt verbirgt.

Mitunter muten die kurzen prägnanten Gedichte wie eine Miniatur-Schau auf Wirklichkeit an, das Periphere, Randständige, den Saum des Lebens unter die Lupe nehmend. Geräusche mischen sich ein, Bewegungen, Schattenrisse.

Gegen Ende des Bandes schließen die Texte kleinste Erzähleinheiten mit ein, die Leserin fällt sofort der Konvention anheim und rechnet mit einer Spur, einer Fährte – diese jedoch entzieht sich, entgleitet, bricht ab oder löst sich auf.

Darüber hinaus ergänzen die von der Autorin gefertigten Grafiken und Stempeldrucke kongenial die Gedichte, indem sie formale und strukturelle Spiegelungen sind!

Ein spannendes Buch, das zu intensiver Auseinandersetzung einlädt!

Petra Ganglbauer

Thomas Havlik: Syllables Shooter

30 Milliarden Silben
Audio CD

edition zeitzoo, www.zeitzoo.at
Wien 2015

Thomas Havlik, Autor, Soundpoet, Performer bezieht in seine akustische Arbeit nicht nur eigene Texte und Versatzstücke aus gebautem und gesammeltem Audiomaterial heran, sondern auch von anderen Künstler/inn/en eingesprochene Silben, Phoneme oder Samples sowie diverse Geräusche (auch jene von Maschinengewehren) oder auch Instrumentales von Kolleg/inn/en.

Die auf dieser ausgewählten und sowohl hinsichtlich der Audiostücke als auch der Bilder und Texte im Booklet ausnehmend spannend gestalteten CD enthaltenen Werke, sind – wie alle Arbeiten des Autors – in ihrer Brechung der spätkapitalistischen Verhältnisse und gesellschaftlichen Normen – ganz und gar auf der Höhe der Zeit angesiedelt.

Die Sprache der beigefügten und vom Autor selbst gelesene Texte, die immer wieder mit dem Soundmaterial interagieren, mutet wie eine Metasprache an, wohl auch durch die bewusste Häufung von Substantiven – auch wenn sie von gesellschaftlichen Involviertheiten erzählt: Die Wahrnehmungsperspektive ist in diesen Arbeiten jedenfalls eine ganz eigene, singuläre.

Und aus den insistierenden akustischen Anläufen wächst darüber hinaus gewissermassen bisweilen eine Neusprache etwa in „TAUMUR.“

Das akustische Potenzial des Autors ist nuanciert und weit gefasst.

Eine spannende Sammlung der jüngsten Arbeiten von Thomas Havlik.

Petra Ganglbauer