Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind: Kritik, Probleme, Fragen, Fehler

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Ich bin Literatur- und Comickritiker (Texte hier), doch schreibe gerne auch über TV-Serien, große Franchises, Kino; und war heute Nachmittag für Deutschlandradio Kultur in der Pressevorstellung / Vorpremiere zu „Fantastic Beasts and where to find them“.

Morgen früh spreche ich im Magazin „Lesart“ über den (gelungenen!) Film, JK Rowlings (enttäuschendes) Theaterstück „Harry Potter and the Cursed Child“ und die vielen Hintergrund-Texte auf u.a. Pottermore – zwischen 10 und 11, Link hier.

Schon heute: lose Gedanken zum Film.

Spoilerfrei.

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Die Handlung: „Harry Potter“ spielt in den 90er Jahren, in Großbritannien. Zauberschüler lernen dort aus dem Sachbuch „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“, erschienen 1927, verfasst vom magischen Zoologen Newt Scamander. Im Kinofilm (dem ersten einer fünfteiligen Reihe; Drehbuch: JK Rowling) reist Scamander 1926 nach New York und verliert einen Koffer voller Tierwesen. Viele brechen aus und stiften Unordnung in der Stadt – so groß, dass auch Nichtmagier bald begreifen könnten: Es gibt Hexen und Zauberer, mitten unter ihnen. 

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01_Sehen oder nicht? Sehen!

02_In einem Satz: Schwungvoll, herzlich, selbstbewusst – und überraschend zugänglich: sorgfältige, detailverliebte Mainstream-Unterhaltung, in der fast alles (Plot, Darsteller, Ausstattung, Emotionen/Figurendynamik) etwas besser ist als nötig/erwartet.

03_Das größte Problem: „Harry Potter“ konnte sieben Bände lang eine überraschende Welt und ihre Spielregeln enthüllen. „Fantastic Beasts“ spielt 1926 – und bleibt für „Potter“-Fans recht geheimnislos und oberflächlich: Wir wissen, wen die Hauptfigur heiratet. Wir wissen (grob), welche Konflikte die Welt der Zauberer bis 1945 bestimmen. Anders als bei Prequels wie z.B. Episode I bis III von „Star Wars“ fehlt „Beasts“ eine „Hier entrollt sich eine Tragödie“- oder „Wie konnte es so weit kommen?“-Stimmung.

04_Vorher „Potter“ lesen, oder alle 8 „Potter“-Filme sehen? Ich glaube, wer „Harry Potter“ gar nicht kennt, hätte den größten Spaß – weil er die geheime Welt der Magier hier im Film durch die Augen von Muggel / No-Maj / Nichtmagier Jacob Kowalski kennen lernt. „Beasts“ ist überraschend zugänglich, verständlich, einsteigerfreundlich.

05_Ein Film für Kinder? Ab ca. 10, ja. Eine Grundstimmung wie im (viel schlechteren) Fantasy-Abenteuerfilm „Jumanji“ (1995: Tiere, Monster, Sense of Wonder), Verfolgungsjagden, Stadtpolitik, Milieus wie in der Trickserie „Avatar: Legend of Korra“ (2012: magische Kämpfe im Großstadt-Dekor der 20er Jahre); viel Urban Fantasy: „Dr. Who“/“Torchwood“ trifft „Dresden Files“ trifft „Men in Black“ trifft Pixar-Fantasy wie „The Incredibles“. Insgesamt etwa so düster/“erwachsen“ wie „Harry Potter und der Feuerkelch“.

06_Die Altersfreigabe ab sechs Jahren… überrascht mich: Der Film gibt sich keine Mühe, kindgerecht oder kinderfreundlich zu wirken, alle Hauptfiguren sind erwachsen, es gibt Todesfälle, Horror-Elemente, viel weniger Lieblichkeit als z.B. in den ersten „Potter“-Büchern und Filmen. Nichts wirkt kindlich. Nichts wirkt kindisch. Aber deshalb wirkt auch nichts besonders einladend, auf Grundschulkinder.

07_Keine Recherche nötig: Etwa fünf Tierwesen spielen größere Rollen im Film, insgesamt kommen ca. 15 Spezies vor – doch alles, was ich wissen muss, erfahre ich bequem im Verlauf des Films. Deshalb: nicht nötig, das „Tierwesen“-(Schul-)Buch von 2001 zu lesen. Auch Rowlings neue Bonustexte auf „Pottermore“ haben meine Erwartungen v.a. sinnlos überhöht. Und: Zu „Harry Potter and the Cursed Child“ (und z.B. dem Tierwesen, das dort eine wichtige Rolle spielt) hat der Film *gar keine* expliziten Bezüge.

08_Ich selbst genoss die Potter-Romane, besonders Band 3 und 4 – und mag besonders, wie politisch, düster und komplex die Reihe wird (langer Text von mir zu Band 7: Link). Außerdem liebe ich die schlagfertigen Hauptfiguren, ihre Freundschaften und Streits. Von den Verfilmungen sah ich nur Teil 1 und 2: zu kindisch, zu drollig – doch ich weiß, dass die späteren Filme reifer werden. 2016 las ich „Harry Potter and the Cursed Child“ (und fand es holprig, lieblos, müde), 2012 war ich genervt und enttäuscht von Rowlings „Ein plötzlicher Todesfall“ (Kritik von mir bei ZEIT Online). Ich stehe der „Potter“-Welt wohlwollend gegenüber.

09_4 von 5 Sternen. Empfehlung. Aber, wie bei „Star Wars: Das Erwachen der Macht“: Die Erzählwelt und ihre Abgründe bleiben harmloser, unpolitischer, seichter, als sie sein müssten. Ein Film, der allen gefallen wird – weil er kaum Risiken eingeht.

10_Warum keine 5 Sterne? Zwei der vier Held*innen und alle Antagonisten und Nebenrollen bleiben mir zu flach, im Finale wird ein großes Problem viel zu vorschnell und bequem gelöst, und während Harry, Ron, Hermine uns an Traumata, Konflikte unserer Schulzeit erinnern, bleiben mir die Erwachsenen hier im Film recht fremd. Wundervoll stimmige, einladende, sympathische Unterhaltung – doch weder besondere Film- noch Erzählkunst.

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Gedanken, Probleme, Fragen.

Ab hier: Spoiler / Details aus der Handlung!

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11_Hauptdarsteller Eddie Redmayne („The Danish Girl“; Stephen Hawking in „Die Entdeckung der Unendlichkeit“) erinnert mich (im Guten wie im Schlechten) an Hugh Grant: ein überforderter, stotternder, charmant-naiver Brite, idealistisch – doch oft zögerlicher, tölpelhafter, als mir lieb war. Keine besonders originelle Figur; auch deutlich flacher/harmloser als Harry.

12_Katherine Waterston („Steve Jobs“; Nebenrolle in „Boardwalk Empire“) als in Ungnade gefallene magische New Yorker Beamtin/Ermittlerin wirkte auf mich an vielen Stellen zu passiv, arglos, schwer von Begriff, vertrauensselig. Alle vier Held*innen waren ein Tick dümmlicher als nötig. Gute Schauspieler in sympathischen Rollen… doch ich wünschte, sie wären smarter, zupackender.

13_Einige Fans sind enttäuscht, dass Johnny Depp mitspielt – nach den Ausfällen gegen seine Exfrau Amber Hearst.

14_Depp spielt den Zauber-Nazi, Populisten, Hitler-als-Magier-Bösewicht Gellert Grindelwald – der Jugendfreund und -schwarm von Albus Dumbledore. Er ist im Film nur für Sekunden zu sehen: ein feister, bleicher, germanischer Mann mit weißblondem Scheitel. Dumbledore wird erwähnt. Er war schon in den 10er-Jahren Lehrer in Hogwarts und bemühte sich vergeblich, zu verhindern, dass Newt Scamander wegen seiner gefährlichen Tiere der Schule verwiesen wird, kurz vor dem Abschluss.

15_Alle (sechs? acht?) Bösewichte, Antagonisten im Film werden viel zu schnell verbraucht, besiegt oder töten sich gegenseitig. Und alle bleiben mir zu oberflächlich: Mary Lou Barebone als Hexenjägerin/Waisenhausleiterin wirkt wie das (lieblose) Klischee einer völlig freudlosen fundamentalistischen Christin. Kein Charisma, keine guten Argumente, eine flache, trostlose Figur. Ihre Adoptivtochter – weißblondes Haar, Zöpfe, creepy Blick – wirkt auf mich wie aus einer Horrofilm-Parodie, bei allen Szenen im Waisenhaus dachte ich an (bessere!) Momente aus z.B. „Bates Motel“. [Aber: Mir waren auch schon die Dursleys, Harrys Muggel-Verwandte, viel zu eindimensional-monströs-engstirnig gezeichnet.]

16_Seraphina Picquery, die schwarze Präsidentin der MACUSA-Behörde, ist die einzige wichtige Figur of Color – und erinnert mich in ihrer Haltung und Kälte/Besonnenheit an Realpolitikerinnen wie Angela Merkel, Hillary Clinton. Ich mag, wenn wichtige Behörden, Staaten nicht von besonders gütigen, harmlosen, väterlichen Figuren kontrolliert werden… sondern eine Erzählwelt auch mitdenkt/zeigt, wie schnell man sich die Finger schmutzig macht, welche grausamen Entscheidungen man treffen muss. Bei Seraphina glückt das nicht: Sie wirkt überfordert und gibt alle Befehle – selbst Todesurteile – aus einer wenig informierten „Uff. Na: Wenn das so ist…? Tja. Ich befehle jetzt. Muss ja“-Haltung heraus.

17_Wurde der Subplot um Zeitungsmagnat Henry Shaw und seine beiden Söhne gekürzt? Alle drei Männer sind wenig originell und erinnern mich an Polit-Bedrohungen wie Senator Kelly aus den „X-Men“ (…aber: ich mochte sehr, wie aggressiv und bedrohlich Langdon Shaw plötzlich die Baseballkeule schwang, im Büro). Richtig genutzt wurden diese Leute nicht: Ich muss auch an die vielen flachen konservativen Nebenfiguten in Rowlings „Ein plötzlicher Todesfall“ denken. Mehr Tiefgang für Reaktionäre und das Establishment, bitte!

18_Colin Farrell als Auror Percival Graves machte mir Spaß (und ich ärgere mich, dass die Figur sich am Ende… entlarvt/verwandelt und Farrell in Fortsetzungen wohl nicht mehr auftauchen kann); doch Ezra Miller als Credence Barebone ging mir auf die Nerven – auf eine ähnliche Art wie Kylo Ren in „Star Wars 7“: gemeingefährliche Emo-Jungs, weiße, schlacksige, enttäuschte Jammerlappen, das unerschöpfliche Wut- und Selbsthass-Potenzial von blassen Bubis, die dem Millennial- und Generation-Y-Klischee entsprechen. Ich mag Miller. Doch fand diese Rolle und ihre Entwicklung… schockierend flach. Und ich frage mich, ob sich Farrell und Miller wirklich so oft hätten anfassen müssen, in dunklen Gassen, vor Erregung zitternd. #schwulersubtext #schwulerselbsthass

19_Ich weiß nicht, was „Fantastic Beasts“ über (Anti-)Rassismus, fragile Männlichkeit, Gefolgschaften, Autorität, Populismus, Selbsthass und Angst vor dem anderen erzählen will: die Botschaft wirkt zugleich holzhammrig und neblig/unsortiert. Doch das dachte ich schon bei den Todessern in „Harry Potter“ und, schlimmer, bei der Psychologie der neuen bösen Figur in „Harry Potter and the Cursed Child“: Man merkt jedes Mal, dass sich Rowling gegen Faschismus und Ungerechtigkeit positionieren will. Doch ich finde nicht, dass ihr dabei besonders originelle, intelligente, erschütternde Analogien gelingen. Gut gemeint. Aber: Was will sie sagen?

20_Ich liebe Jacob Kowalski. Ein gutmütiger Sidekick bleibt in vielen Filmen nur Nervensäge, Klischee. Auch Ron Weasley hat mich nie begeistert oder gerührt. Doch Jacob-Darsteller Dan Fogler ist witzig, ohne, lächerlich zu wirken. Tolpatschig, ohne, mich mit Slapstick zu nerven (…die Graphorn-Verfolgungsjagd durch den Central Park dauerte mir zu lange). Tatsächlich ist die Figur das Herz des Films, und ich freute mich über jeden Blick, jeden Satz, jede Reaktion. [Es hilft, dass ich nach wenigen Szenen an meinen Partner denken musste, Freund M.]

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21_Vor „Mad Men“ hätte ich Queenie Goldstein, die zweitwichtigste Frau im Film, gemocht: eine Assistentin, die im Patriarchat voran kommt, indem sie sich in allen entscheidenden Momenten dumm stellt oder Vorurteile über Frauen demonstrativ erfüllt. Tatsächlich aber war Sekretärin Joan aus „Mad Men“ so viel klüger, raffinierter – und traf auf intelligentere Widerstände: mir blieb Queenie, die blonde Gedankenleserin mit der Quiekstimme, zu harmlos und nah am Klischee.

22_Tolles Set-Design, grandiose Ausstattung! Im August sah ich den Kinofilm „Genius“: Schriftsteller Thomas Wolfe und sein Lektor in New York, Ende der 20er bis 1938. Drei Wohnzimmer, ein Büro, zwei Straßenzüge. Für mehr New York reichte das Budget nicht. „Beasts“ dagegen macht die Ära tatsächlich lebendig. Ich mag, wie viele ärmliche und einfache Apartments und Straßen gezeigt werden, und, dass der Film keine kitschig-disneyhaft sauber-golden-überstilisierte Art-Deco-Welt behauptet. Und ich mag, dass er im November spielt: ein Film-New-York, das mir plausibel und attraktiv scheint, doch das ich – in diesem Licht, in dieser Stimmung – noch kaum sah, im Kino. [Man merkt/denkt an keiner Stelle: Das wurde in Liverpool gedreht.]

23_Aber: Obwohl Lokal- und Zeitkolorit stimmen und das Setting, 1926, dem Film fast allen Charakter verleiht, erfahre ich hier nichts Tieferes über die Epoche, den Zeitgeist, Konflikte und das Menschenbild. 1926 heißt im Film nur: Es gibt (zum Glück) keine Handys, es gibt (zum Glück) keine Kameras, und Muggel-Polizisten und -Reporter tauchen bequem spät auf. Das reicht nicht: Die britischen Zauberer/Hexen bei „Potter“ wirkten oft vorgestrig, verbohrt, aus der Zeit gefallen… „Beasts“ dagegen zeigt mir zu viele Zaubernde, die auch im Jahr 2016 genau so leben, arbeiten und entscheiden könnten. Wo sind die Vorurteile, die Beschränkungen, die Werte der 20er Jahre?

24_Newt Scamander ist ein Huffelpuff und trägt einen Schal in Huffelpuff-Farben – doch das wird nie tiefer beleuchtet. Ich hätte gern mehr darüber erfahren, wie das Hogwarts-Haus und die Figur zusammenpassen. (Nur die Tierliebe / Empathie und eine gewisse… Aufgeschlossenheit, Gutmütigkeit?)

25_Auch die Tierwesen bleiben flach, uninteressant. Ein paar Kritiken machen Pokémon-Vergleiche oder Pokémon-Go-Witze („Wo sind solche Wesen zu finden? Überall, seit der App!“), und natürlich gibt (Link) es oberflächliche Parallelen (Link). Insgesamt geht es leider kaum um Zoologie, das Nebeneinander von Mensch und Tier usw., Scamander steht zwar auf Seiten der Wesen und des Artenschutzes, doch ich erhoffte mir viel mehr. [Das Bowtruckle erinnerte mich an Baby Groot aus „Guardians of the Galaxy 2“; und der recht amerikanische Donnervogel Frank an den sehr amerikanischen Weißkopf-Seeadler.]

26_Ich hasste den Deus ex Machina im Finale: Die Zaubernden werden nicht enttarnt, der Donnervogel hilft mit magischem Regen, das Gedächtnis aller (!) Bewohner*innen Manhattans zu löschen. Von aktuellen TV-Serien bin ich gewohnt, dass ständig das Undenkbare geschieht – und nie mehr rückgängig zu machen ist. Deshalb enttäuscht mich, wie bequem und spannungslos alle Ordnung wiederhergestellt wird. Und: Alle sieben „Potter“-Romane hatten eine Krimi-Struktur und erinnerten an Plots von z.B. Agatha Christie. „Beasts“ habe ich nicht als Krimi gesehen/verstanden. Deshalb: ein gemütlicher, launiger Film. Doch kein sehr spannender – und wenig Dringlichkeit für Teil 2.

27_Insgesamt aber: gutes Timing; kurzweilige, gut balancierte Szenen. Der Kakerlaken-Teekannen-Wurf wirkte zu künstlich/videospielhaft, der Ausbruch aus dem Ministerium mit Queenies Hilfe schien mir zu leicht, und die Sätze, die Percival, Newt, Portentina im Finale an Credence richten, um ihn zu beruhigen, wirkten auf mich schwach und billig. Beide Szenen in Newts TARDIS-artigem Koffer-Biotop schienen mir sehr lang – doch wunderbar geglückt: idyllische Sets, kluge Gespräche. Schön für mich als „Batman“-Fan: der viele weiße Marmor in der Exekutions-Szene (auch, wenn Profi Tina viel zu lange brauchte, um vom Stuhl in Sicherheit zu springen.)

28_Ich las „Harry Potter and the Cursed Child“ (Theaterstück in zwei Teilen, erschienen 2016) am Wochenende. Keine Katastrophe – doch ich musste mich durch Teil 2 quälen, habe tausend Einwände, was die Zeitreise-Logik betrifft, und bin von allen Familiendynamiken unterwältigt: 2 Sterne. Rowlings Stück fühlte sich an wie eine lästige Hausaufgabe. Trotzdem sind für mich „Child“ und „Beasts“ zwei Seiten der selben Medaille: „Child“ ist eine Fortsetzung (spielt ca. 2018), „Beasts“ ein Prequel (1926). „Child“ ist nur für super-bewanderte Potter-Fans komplett verständlich, bei „Beasts“ muss man gar nichts wissen. „Child“ weckt die Befürchtung: „Ist Rowling auf dem absteigenden Ast?“, „Beasts“ zeigt: „Wow. Nein: Sie kann es (doch) noch!“. „Child“ ist ein komplexer, aber verwirrender und müder Ausläufer, „Beasts“ Frischzellenkur, Neustart, einladender, einsteigerfreundlicher, fast perfekter Mainstream: etwas seicht, aber eine stimmige Erweiterung der „Potter“-Welt.

29_Meine Hoffnungen für Filme 2, 3, 4 und 5: mehr andere Handlungsorte / nicht länger (nur) New York. (Die nordamerikanische Zauberschule Ilvermorny zu sehen, ist mir dabei nicht besonders wichtig: schöner Artikel dazu, auf Weltenbau-Wissen.de). Komplexere, weniger leicht zu besiegende Faschisten und Populisten (Ich hoffe, die Filmreihe zeigt den zweiten Weltkrieg bis einschließlich 1945, und die Lestrange-Familie wird/bleibt wichtig: mehr über Leta Lestrange u.a. hier). Statt bloßen „tierischen“ Wesen wünsche ich mir mehr über das Mit- und Gegeneinander zu Kulturen wie den Zentauren, Trollen, Merpeople. Ich hoffe, Queenie hat in den Fortsetzungen eine Funktion/Existenzberechtigung. Als Deutscher bin ich gespannt, wie viel wir von (Nazi-)Deutschland sehen und, ob der Magier-Diplomat mit dem deutschen Akzent noch einmal auftaucht. Und – das war bei schon bei Harry so: Noch bin ich nicht sicher, ob wir Newt als Person reizend, bezaubernd, wunderbar finden sollen… oder ganz schön schwierig. Ich selbst wäre nicht gern von den Entscheidungen eines Menschen wie Newt abhängig – und bin gespannt, ob diese Kantigkeit und seine Brüche noch ausgebaut und betont werden. (Bei Harry gelang das wunderbar.)
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zuletzt:
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2014, zur Fußball-WM, erschien ein neuer „Pottermore“-Text Rowlings zur Quidditch-WM 2014 (Link: Text von mir, ZEIT Online). Dort wird erwähnt, dass Luna Lovegood, eine Klassenkameradin Harrys, mittlerweile mit dem Enkel von Newt verheiratet ist, Rolf Scamander. Wir wissen, dass Rolf dunkelhäutig ist („swarthy“), und wir wissen durch das „Phantastische Wesen“-Schulbuch, dass Newt Porpentina heiratete. Im Film sind Newt und Porpentina weiß – das heißt, vermutlich wird ihr Sohn oder ihre Tochter eine große Liebe mit einer Person of Color erleben. Schade, dass nicht Newt selbst oder Tina nicht-weiß sind: Eine Filmreihe, die auf Hitler, Grindelwald, den zweiten Weltkrieg zusteuert, wäre mit Hauptfiguren of Color sicher interessanter. (That being said: Ich denke, Porpentina und Queenie sind Jüdinnen.)
und, Nachtrag: Ich merke erst jetzt, dass Newt Scamanders Londoner Verlag „Obscurus Books“ heißt. Im ersten Jahr, nachdem es Newt nicht gelang, einen Obscurus und seinen Obscurial zu retten, erscheint sein Hauptwerk in diesem Verlag. #schuldgefühle? #tribut?
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2 Kommentare

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