Die besten Romane 2015: Entdeckungen

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Einmal pro Monat stelle ich ca. 20 unbekannte oder neue Bücher vor.

heute: aktuelle Romane, neu auf Deutsch.

Literatur seit Anfang 2015 – angelesen, gemocht und vorgemerkt:

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01: CHIGOZIE OBIOMA, „Der dunkle Fluss“ / „The Fishermen“

  • Nigeria: Als ihr Vater plötzlich verschwindet, wollen zwei Brüder vom Fischfang leben.
  • Literarischer Thriller aus Sicht eines Neunjährigen.
  • 313 Seiten, 13. Februar 2015, Aufbau Verlag [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Der dunkle Fluss

02: JAN HIMMELFARB, „Sterndeutung“

  • Arthur Segal, Jude und Überlebender des Holocaust, lebt als Autohändler in der Ukraine: Anfang der 90er Jahre blickt er zurück auf sein Leben.
  • 394 Seiten, 19. Januar 2015, C.H. Beck [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Sterndeutung

03: MARIA SEMPLE, „Wo steckst du, Bernadette?“ / „Where did you go, Bernadette?“

  • Satrischer, überraschender, warmherziger und mutig konstruierter Familienroman zwischen David Foster Wallaces “Unendlicher Spaß” und… “Gilmore Girls”.
  • 384 Seiten, 12. Januar 2015, btb [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Wo steckst du, Bernadette?

04: MICHAEL FEHR, „Simeliberg“

  • Literarische Adaption eines Grimm-Märchens als Schweizer Hinterwäldler-Noir-Thriller in Versen und Mundart. (Wow.)
  • 144 Seiten, Februar 2015, Der gesunde Menschenverstand [Amazon | Leseprobe | Goodreads]

Simeliberg

05: PAMELA ERENS, „Die Unberührten“ / „The Virgins“

  • Ein Mädchen und ihr Freund… beobachtet, manipuliert und beneidet von einem linkischen Mitschüler:
  • 297 Seiten, 19. Januar, C.H. Beck [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Die Unberührten

06: TERÉZIA MORA, „nicht sterben“

  • Poetikvorlesungen einer meiner deutschsprachigen Lieblingsautorinnen.
  • 160 Seiten, 23. Februar 2015, Luchthand [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Nicht sterben

07: MATTHEW THOMAS, „Wir sind nicht wir“ / „We are not ourselves“

  • Roman über eine irische Familie in Queens, von den 1940ern bis ins Jahr 2000.
  • Jonathan Franzens „Die Korrekturen“ in… nett / harmloser.
  • 896 Seiten, 16. Februar 2015, Berlin Verlag [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Wir sind nicht wir

08: FAVEL PARRETT: „Der Himmel über uns“ / „When the Night Comes“

  • Atmosphärischer Mainstream-Roman über ein junges Mädchen in Hobart, Tasmanien, das sich mit einem Seefahrer befreundet.
  • (..die früheren Bücher Parretts haben noch bessere Kritiken.)
  • 220 Seiten, 14. Februar 2015, Hoffmann und Campe [Amazon | Ocelot | Goodreads]

When the Night Comes

09: TILMAN STRASSER, „Hasenmeister“

  • Ein Musikschüler und Geigenvirtuose schließt sich in der Übezelle ein und flüchtet vor der Welt und seiner Exfreundin.
  • Leseprobe hier (Link)
  • 240 Seiten, 23. Februar 2015, Salis Verlag [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Hasenmeister

10: NICOLAS BREUEL, „Schlossplatz, Berlin“

  • Ein nervöser, naiver (?) Bundestagsabgeordneter denkt während einer Zwangspause an der Nordsee neu über seine Ziele und Werte nach.
  • 280 Seiten, 1. März 2015, dtv [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Schlossplatz, Berlin

11: MARC DEGENS, „Fuckin‘ Sushi“

  • Coming of Age in Bonn: eine Schülerband schafft den Durchbruch. Zu welchem Preis?
  • 320 Seiten, 18. Februar 2015, Galiani [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Fuckin Sushi

12: LINUS REICHLIN, „In einem anderen Leben“

  • Ein Kunstfälscher in Berlin trifft auf die Jahrzehnte alten Lebenslügen seiner Eltern und seiner Jugend. Dick aufgetragen – aber sympathisch.
  • 384 Seiten, 29. Januar 2015, Galiani [Amazon | Ocelot | Goodreads]

In einem anderen Leben

13: DIETMAR SOUS, „Roxy“

  • Außenseiter- und Schulversagerroman über die 70er Jahre. Trotz plattem Buchcover und Klappentext recht smart und schwungvoll.
  • 144 Seiten, 13. Februar 2015, Transit [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Roxy

14: TEJU COLE, „Jeder Tag gehört dem Dieb“ / „Every Day is for the Thief“

  • Teju Cole, geboren 1975 als Sohn nigerianischer Einwanderer, reist von den USA aus zurück nach Nigeria, portraitiert und fotografiert dort Menschen und Orte.
  • 176 Seiten, 2. Februar 2015, Hanser Berlin [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Jeder Tag gehört dem Dieb

15: XIFAN YANG, „Als die Karpfen fliegen lernten: China am Beispiel meiner Familie“

  • Xifan Yang, in Deutschland aufgewachsen, schreibt über ihre Eltern und Großeltern.
  • 335 Seiten, 23. Februar 2015, Hanser Berlin [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Als die Karpfen fliegen lernten: China am Beispiel meiner Familie

16: BRENDAN I. KOERNER, „Der Himmel ist unser. Liebe und Terror im Goldenen Zeitalter der Flugzeugentführungen“ / „The Skies belong to us: Love and Terror in the Golden Age of Hijacking“

  • US-Sachbuch: eine kleine Kulturgeschichte der Flugzeugentführung von 1968 bis 73.
  • 320 Seiten, 1. März 2015, Verlag André Thiele [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Der Himmel ist unser: Liebe und Terror im Goldenen Zeitalter der Flugzeugentführungen

17: DANIEL JAMES BROWN, „Das Wunder von Berlin: Wie neun Ruderer die Nazis in die Knie zwangen“ / „The Boys in the Boat: Nine Americans and their epic Quest for Gold at the 1936 Berlin Olympics“

  • US-Sachbuch: der Olympiasieg des amerikanischen Ruder-Teams und der komplexe, toll recherchierte historische Rahmen.
  • 520 Seiten, 20. April, Riemann Verlag [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Das Wunder von Berlin: Wie neun Ruderer die Nazis in die Knie zwangen

18: BARBARA HONIGMANN, „Chronik meiner Straße“

Chronik meiner Straße

19: BENJAMIN PERCY, „Jemand wird dafür bezahlen müssen“ / „Refresh, Refresh“

  • Short Stories aus Oregon. Provinziell, dunkel… vielleicht zu konventionell?
  • 320 Seiten, 23. März 2015, Luchterhand [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Jemand wird dafür bezahlen müssen: Stories

20: LÁSZLÓ KRASZNAHORKAI, „Die Welt voran“

  • Kurzgeschichten, Sprachexperimente, Verwirrspiele: experimentelle Prosastücke des ungarischen Avantgarde-Erzählers.
  • 416 Seiten, 19. Februar 2015, S. Fischer [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Die Welt voran

21: AYELET GUNDAR-GOSHEN, „Löwen wecken“

  • Ein israelischer Neurochirurg überfährt einen illegalen Arbeiter aus Eritrea und begeht Fahrerflucht. Am nächsten Tag erpresst ihn die Witwe: Er soll Flüchtlinge versorgen und behandeln, in einem Camp.
  • 432 Seiten, 1. Februar 2015, Kein & Aber [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Löwen wecken

22: KENNETH BONERT, „Der Löwensucher“ / „The Lion Seeker“

  • Südafrika in den 30er Jahren: ein junger Jude als Litauen und die Geheimnisse und Verfehlungen seiner Familie.
  • 800 Seiten, 25. März 2015, Diogenes [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Der Löwensucher

23: SANDRA GUGIC, „Astronauten“

  • Stadtgeschichten, Einsamkeit, lose verknüpfte Alltagsaufnahmen.
  • 208 Seiten, 21. Januar 2015, C.H. Beck [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Astronauten

24: AMBER DERMONT, „In guten Kreisen“ / „The Starboard Sea“

  • Unterhaltungsroman über Privatschul-Schnösel in den 60er Jahren, Gruppenzwang, Klassismus und vertuschte Verbrechen.
  • 444 Seiten, 10. Februar 2015, mare [Amazon | Ocelot | Goodreads]

In guten Kreisen

25: SIFISO MZOBE, „Young Blood“

  • Young-Adult-Literatur aus Südafrika: ein junger schwarzer Schulabbrecher wird zum Kriminellen.
  • 274 Seiten, 16. Februar 2015, Peter Hammer [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Young Blood

26: TOM DRURY, „Das stille Land“ / „The driftless Area“

  • Eine Affäre in der Provinz, eine allein lebende Nachbarin und eine Kette aus Zufällen… oder geheimen Plänen?
  • 216 Seiten, 31. Januar 2015, Klett-Cotta [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Das stille Land

27: JOHN WILLIAMS, „Butcher’s Crossing“

Butcher's Crossing

28: ARNO GEIGER, „Selbstportrait mit Flusspferd“

  • Nach einer Trennung verbringt ein Veterinärsstudent einen Sommer mit der Pflege eines Zwergflusspferdes. Schönes Sommerbuch? Oder Kitsch?
  • 288 Seiten, 2. Februar 2015, Hanser [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Selbstporträt mit Flusspferd

29: DAGNY GIOULAMI, „Alle Geschichten, die ich kenne“

  • Schrulliger, leichter Südosteuropa-Roman über eine junge Frau aus Zürich, die spontan nach Griechenland reist.
  • 160 Seiten, Februar 2015, weissbooks [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Alle Geschichten, die ich kenne: Roman

30: SIBYLLE KNAUSS, „Das Liebesgedächtnis“

  • Eine Schriftstellerin wird im Alter dement… und schreibt gegen den eigenen Verfall an.
  • 192 Seiten, 9. Februar 2015, Verlag Klöpfer & Meyer [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Das Liebesgedächtnis

31: MIKLÓS BÁNFFY, „In Stücke gerissen“ (US-Titel: „They were divided“)

In Stücke gerissen

32: MICHÉLE BERNSTEIN, „Alle Pferde des Königs“

  • Hipster-Literatur, im Original erschienen 1960:
  • Bernstein, eine junge Situationistin, parodiert den psychologischen Roman Frankreichs so geschickt und erfolreich, dass ihr (ironisches?) Buch als großer Jugend- und Beziehungsroman gefeiert wird.
  • 128 Seiten, 25. Februar 2015, Edition Nautilus [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Alle Pferde des Königs

33: PÉTER ESTERHÁZY, „Indirekt“

  • Literatur mit Links: Aus vielen literarischen Zitaten und eigener Handlung colaggiert Esterházy ein kurzes, charmantes erzählerisches Spiel.
  • 176 Seiten, 19. Januar 2015, Berlin Verlag [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Indirekt

34: SIRI HUSTVEDT, „Die gleißende Welt“ / „The Blazing World“

  • New-York-Roman über eine Künstlerin, die ihre Arbeit hinter drei Männernamen versteckt, um Sexismus zu entgehen.
  • 512 Seiten, 24. April, Rowohlt [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Die gleißende Welt

35: KAREN JOY FOWLER, „Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke“ / „We are all completely besides ourselves“

  • überraschender Familienroman über ein altes Trauma… und Forschung an Menschenaffen.
  • 368 Seiten, 11. Mai 2015, Manhattan [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke

36: SEMJON VOLKOV, „Idiotenbus“

  • der Alltag eines jungen Mannes mit geistiger Behinderung in einer Werkstatt.
  • Rollenprosa, ein bisschen gewollt-drollig / lesebühnenhaft.
  • 200 Seiten, 12. Januar 2015, Verlag tredition [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Idiotenbus

37: FLORIAN GANTNER, „Trockenschwimmer“

  • Ein junger, melancholischer Versager in Österreich blickt zurück auf seine Alltags-Niederlagen… und ein (kleines) Verbrechen.
  • 192 Seiten, 12. Februar 2015, Edition Laurin [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Trockenschwimmer

38: RICHARD McGUIRE, „Hier“ / „Here“

  • der selbe Bildausschnitt, immer neu über ganze Epochen hinweg gezeigt:
  • Graphic Novel über Zeit und Wandel.
  • 300 Seiten, 10. Dezember 2014, Dumont [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Hier

39: MILJENKO JERGOVIC, „Vater“

  • autobiografisches Essay: der bosnische Schriftsteller erinnert sich an den Tod seines Vaters und ihr schwieriges Verhältnis.
  • 208 Seiten, 3. Februar 2015, Schöffling [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Vater

40: DASA DRNDIC, „Sonnenschein“

  • Kroatien im zweiten Weltkrieg: ein selbstbewusster, doch oft recht eitler und creative-writing-hafter Roman über eine jüdische Familie.
  • 400 Seiten, 14. Februar 2015, Hoffmann und Campe [Amazon | Ocelot | Goodreads]

Sonnenschein

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