Video: Bücher auf Youtube – Literaturkritik, BookTube, Vlogs

wordpress Vlog

august münchen 2015

Blogs und Literaturkritik:

Seit fünf Jahren führen wir eine große Qualitäts- und Grundsatzdebatte. Dass Blogs ein sinnvoller Ort sein können, um über Bücher zu sprechen, stellt mittlerweile niemand mehr in Frage. Was aber ist mit Videos? Vlogs?

Im Juli 2015 portraitierte die Süddeutsche Zeitung Sara Bow, Mode- und Buchbloggerin: http://www.sueddeutsche.de/kultur/buchkritikerin-auf-youtube-sehrsehrsehr-lustig-lest-es-1.2558228

„Sara! Mir grauts vor dir“ antwortete Blogger Thomas Brasch und schrieb: “ ich finde es grauenvoll, dass diese Darbietungen, dieses ungenierte Plappern von Sara Bow & Co. erfolgreich Bücher verkauft. Soviel Neid muss sein. […] Mit solchen Formaten trifft die Anspruchslosigkeit eines selbstgefälligen Youtube-Sternchens auf die Anspruchslosigkeit naiver Teenies.“https://thomasbrasch.wordpress.com/2015/07/11/sara-mir-grauts-vor-dir/

Sara Bow ist 21 – und weder sprachlich noch in der Auswahl ihrer Bücher mein Fall. Trotzdem imponieren mir Youtuber und Vlogger, und ich sammle seit Jahren Mut für ein eigenes Video. Ich rede u.a. bei Deutschlandradio Kultur über Bücher. Aber: mit einer Redaktion, in einem Studio. Im Alleingang vor die Kamera treten, ein eigenes Format entwickeln… das habe ich jetzt zwei Tage lang, zum ersten Mal, probiert.

Es macht Spaß. Es frisst Zeit, kostet Kraft und führt mir vor Augen, wie viel ich zu lernen habe und wie viel schief gehen kann. Ob ich ein zweites, drittes Video drehe, hängt auch vom Feedback und der Resonanz ab: Bringt das hier was? Wer schaut das, und wozu? Es war VIEL mehr Arbeit als ein Blogpost oder ein Artikel – und es sieht amateurhafter aus.

Mein Lieblings-Vlogger ist Michael Buckley, den ich u.a. für ZEIT Online portraitiert habe, http://www.zeit.de/digital/internet/2010-01/youtube-buckley

Mein deutscher Lieblings-Booktuber ist Andreas Dutter, Brivido Libro: https://www.youtube.com/user/brividolibro

Ich empfehle auch Herbert liest,https://www.youtube.com/user/LiteraturEskorte

und Iris Radischs Videos (die grade leider immer seltener/sporadischer werden): http://www.zeit.de/serie/lesetipp

mehr zu Literaturblogs u.a. auf meinem Blog, https://stefanmesch.wordpress.com/2015/07/28/die-besten-buchblogs-und-literaturblogs-50-empfehlungen-links/

Video-Link auf Youtube: https://youtu.be/3CH3YYE7AdY

weiteres Videos von mir hier: Youtube-Channel, smesch83

 

4 Kommentare

  1. Lieber Stefan,
    Du wolltest Feedback? Kriegst Du.
    1. Das Video ist zu lang für das, was Du sagen willst. Rede über alles, nur nicht über 3 Minuten.
    2. Die Schnitte sind lustig einschließlich der Versprecher.
    3. Das Licht geht gar nicht. Ein bisschen Technik muss sein. Für jemanden, der besser guckt als hört (das bin ich) ist das schrecklich. Besonders am Anfang ist Dein Gesicht nicht ausgeleuchtet, ich vermute mal – zufällig im Gegenlicht. Gegenlicht kann man machen, muss aber genauso Stilmittel sein, wie alles. Das ist nicht anders als bei Texten, gleichgültig ob Primär- oder Sekundärtexte (oder –filme).
    4. Videos über Bücher gibt’s ja nu reichlich und schon ewig. Du stellst die Frage, was Du mit dem Format erreichen willst. Die ist berechtigt. In Texten kann man ausführlicher Überlegungen folgen, wie Du sagst. Genau! Das gilt sowohl für den Produzenten, als auch für den Rezipienten.

    Ich hab mal mit Kerstin Carlstedt (Interview Lounge) ein Filmchen über ein Buchprojekt gemacht.
    (Guck, wenn Du magst: http://interview-lounge.tv/autorenportrait-anne-kuhlmeyer/ )
    Die kleine Novelle hab ich zuerst selbst publiziert, später wurde sie von Midnight by Ullstein herausgegeben. Ich finde, Kerstin Carlstedt macht sehr gute Arbeit. Sie hat das nämlich gelernt, ganz im Gegensatz zu den meisten Buchvloggern. Das sieht man den Filmen dann auch an. So ein Film ist arbeitsintensiv, wie Du ja gemerkt hast. Und er erfordert Technik, wenn er gut werden soll.
    Sicher, man kommt mit ihm noch mal auf einer anderen Plattform vor. Meine Beobachtung ist: Wenn man ernsthaft über Bücher reden will, ist die nicht besonders tauglich. Du bist mit Redaktion im Hintergrund sicher besser bedient, auch was die Reichweite betrifft. Der Erfolg der Juhu-ich-habe-ein-Buch-gelesen-Bloggerinnen ergibt sich nicht aus dem Inhalt, sondern aus der rosa Verpackung, die so rosa ist, dass Technik offenbar nicht von Interesse ist. (Ich halte bei dieser Art der Darstellung 30 Sekunden und nur unter Schmerzen durch.)

    Die Frage: Was willst Du mit dem Format erreichen? – bleibt also.

    Einen entspannten Sonntag Dir!
    Anne

  2. Hallo Stefan,

    vielen Dank für deine Gedanken zum Thema Vloggen und für deinen Selbstversuch.
    Persönlich halte ich Buchtuber nicht aus. Bisher gibt es keine Person, die ich wirklich regelmäßig ertragen kann, wenn sie auf Youtube ein Buch in der Kamera hält. Für mich ist das dann nur noch „Gequassel“ und es kommt nicht weiter als bis zur Oberfläche.
    Vielleicht habe ich bisher den falschen Leuten beim Vloggen zugeschaut, kann man jetzt nicht sagen.
    Bis auf Weiteres bleibt die geschriebene Rezension das Mittel meiner Wahl. Ich möchte aber natürlich mit meiner Meinung niemanden davon abhalten, neue Sachen zu probieren! Die tollsten Dinge entstehen durch Zufall. 😉

    Viele Grüße,
    Janine

  3. Ja, vor allem die Punkte mit dem „Nicht lange einleitend über Nichtigkeiten wie das Rascheln des Papiers quatschen“ sowie „laut sein und aufgdreht“ finde ich treffend. Werde dich gleich mal abonnieren.

    Betreibe selbst seit kürztester Zeit nen Buchtipp-Kanal (optisch definitiv low budet… aber inhaltlich mit elan), der versucht, direkt auf den Punkt zu kommen: https://www.youtube.com/channel/UCj72fmyEFPpxGHKv77L-02w

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