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- vor zwei Wochen stellte ich 15 #blogfragen an Buchblogs
- seitdem haben fast ein Dutzend Blogs geantwortet, u.a. Booknerds.de
heute schreibt Booknerds-Autor Chris Popp: „Man könnte noch ein Stückchen weiter gehen und auch die ein oder andere unbequemere, stacheligere und kratzigere Frage einstreuen, die sich nicht mal eben so locker beantworten lässt.“
- die „kratzigen“ Fragen von Booknerds.de
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meine Antworten:
Welche Daseinsberechtigung hat Dein Blog?
Tagesaktuelles, vergängliches Zeug für meine Freunde/Follower poste ich bei Facebook – aber Inhalte, die noch in ein paar Jahren interessant sein könnten, für eine größere Öffentlichkeit: hier im Blog.
Der Blog oder das Blog?
Meist „der“… aber ab und zu ertappe ich mich beim „das“.
Einer Deiner Artikel wird von einem anderen Blogger oder beispielsweise einem Amazon-Rezensenten geklaut. Wie reagierst Du?
„The problem for most artists isn’t piracy – it’s obscurity.“ Ich nehme das als Kompliment. Meist wird mein Name genannt. In zehn Jahren passierte das…. zweimal?
Dein Blog ist urplötzlich offline, nichts geht mehr. Wie reagierst Du dann?
Noch nie passiert. Lit03.de, eine Website, für die ich Hunderte Bücher rezensiert habe, ist seit letztem Jahr offline – aber will ich Zeit/Energie aufbringen, elf bis sieben Jahre alte Artikel und Rezensionen noch einmal neu zu bloggen/online zu stellen?
Du hast einen Gutschein erhalten, um 2.500 gleiche Artikel Deiner Wahl mit dem Logo Deines Blogs als Werbeartikel anfertigen zu lassen. Allerdings sind Flyer, Lesezeichen, T-Shirts und Kugelschreiber tabu. Welchen Artikel würdest Du auswählen?
Autos. Everybody gets a car! Nein, ernsthaft: Ich glaube nicht, dass „Werbeartikel“ meinem Blog gut täten – ich würde mit dem Geld z.B. ein Ebook planen oder irgend ein Gemeinschafts-Schreibprojekt mit Mehrwert.
Nenne zwei Bücher und Deinen persönlichen perfekten Soundtrack dazu.
„Zwei“ macht diese Frage verwirrend und schwer: zwei Bücher, die harmonieren – UND dann noch passende Songs?
Ich würde gerne mal eine Szene lesen, die Energie und Drama DIESES Songs aufgreift: „Ghosts“ von Lonesome Leash.
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Schreibst Du Deine Rezensionen handschriftlich vor?
Ich mache *nichts* handschriftlich. Würde ich vloggen, würde ich mir Sätze in einem Skript vorformulieren. Aber ich bin nicht gut in langen Übungs- und Vorbereitungs-Ritualen.
Verunstaltest Du Bücher für deine Schreibarbeit mit Knicken, Markierungen etc. oder behandelst Du sie eher wie ein rohes Ei?
Ich lese fast nur Second-Hand-Bücher, die ich gebraucht in Antiquariaten oder bei Amazon Marketplace kaufe und die eh ramponiert sind – und markiere interessante Stellen mit (grünem oder orangefarbenem) Leuchtstift.
Wenn Du eine Schreibblockade hast – wie gehst Du vor, um diese zu überwinden?
Ich arbeite immer an mindestens zwei Texten/Projekten gleichzeitig: Wenn ich in einem nicht weiterkomme, wechsle ich zum anderen. Wenn gar nichts mehr geht, lese ich Leseproben oder recherchiere neue Themen im Netz.
Schreibe ein kleines Gedicht (mindestens Vierzeiler) über Dein(en) Blog.
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Du liest in einer anderen Rezension absoluten (tatsächlichen!) Unfug – sie quillt über vor inhaltlichen Fehlern. Wie reagierst Du? Kommentierst Du? Schreibst Du den Verfasser an? Oder hältst Du die Finger still?
Ich poste den Link auf Facebook und erkläre dort länger/ausführlich, wo die Schwächen, Probleme und Unwahrheiten liegen und warum sie mich stören.
Hast Du schon mal eine Idee von anderen Bloggern geklaut?
Mein Layout ist so schlicht und altmodisch – ich bin oft auf Buchblogs wie Buzzaldrins.de und denke „Wow! So soll das bei mir auch aussehen!“ Also: gestalterisch sind mir andere Blogs oft Jahre voraus.
Hast Du Dich schon mal einer Formulierung in einer anderen Rezension bedient, die Du gerne so ähnlich auch in einem Deiner Texte haben wolltest?
2006 habe ich mal eine Lektorin interviewt, die ständig „herrlich“ sagte. Nachdem ich tagelang unser Gespräch abgetippt/transkribiert habe, sagte ich ebenfalls oft „herrlich“. Was einzelne Wendungen angeht: Leif Randts Sprachbilder sind oft sehr originell und elegant, und wenn ich ihn gelesen habe, muss ich aufpassen, nicht plötzlich ähnlich zu klingen.
Das exotischste Buch in Deiner Sammlung ist:
Ich habe großen Respekt vor Büchern, die Freund*innen gut kennen und die an mir bisher vorbeigegangen sind. Im Moment lese ich diese Textsammlung zu einem Kunst-/Erzählprojekt aus der Schweiz: „Die 10 wichtigsten Ereignisse meines Lebens“ von Mats Staub. Nicht super-exotisch. Aber eben: eine plötzliche, unerwartete Empfehlung. Mehr davon! http://www.zehn-wichtigste-ereignisse-meines-lebens.net/de/
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Runde 2 – Gemischte Fragen an Blogger, Redakteure und mehr (medium+ und hardcore):
Stell Dir vor, man böte Dir an, Dein(en) Blog oder zumindest Deine Internetadresse für einen ordentlichen Batzen Geld zu verkaufen. Was würdest Du tun?
Mein Blog ist mein Name („stefanmesch.wordpress.com“): die Inhalte, die unter diesem Namen publiziert werden, muss ich selbst bestimmen.
Geld verdienen mit Deinem Blog – wie weit würdest Du gehen?
Ich schreibe beruflich. Ich lebe vom Schreiben. Und: Ich bin Kritiker. Meine Glaubwürdigkeit ist mein Kapital. Egal, für wen ich arbeite (aktuell z.B. die Büchergilde Gutenberg): Ich würde kein Buch loben, hinter dem ich nicht stehen kann.
Hast Du schon mal heimlich ein Buch gelesen/einen Film gesehen/eine Serie geschaut, obwohl Du eigentlich sagtest: „Den Mist? Never ever!“?
Nein. Ich lese oft – ziemlich schlechte – Superheldencomics, weil ich die Figuren mag. Aber das steht dann öffentlich in meinem Goodreads-Profil. Es gibt keine Bücher oder Filme, die ich heimlich sehe.
…oder zählt Pornografie?
Liest Du Dich selbst gern?
Ich will immer neu lektorieren und alles ändern. Meine Facebook-Beiträge sind in Alltags- und Plaudersprache verfasst. Die schreibe ich schnell, und oft denke ich beim Nochmal-Lesen: „Passabel so.“ Aber je anspruchsvoller und komplexer ich formuliere, desto länger denke ich bei jedem Satzteil: „Ist DAS eine gute Lösung? Oder nochmal überarbeiten?“
Man lobt Dich für einen Deiner Beiträge oder gar für Dein ganzes Blog total in den Himmel. Wie gehst Du mit diesem Lob um?
Wer zu viele Superlative und Schwärmereien benutzt, klingt oft etwas marktschreierisch (und, mit der Zeit: sehr unglaubwürdig). Ich freue mich, wenn jemand sagt „Der Text von Stefan ist toll“. Aber bei Postings wie „Stefan ist der Tollste“ denke ich oft: „Oh. Du tust dir und deiner Glaubwürdigkeit gerade keinen Gefallen: ein übertriebenes Lob ist nicht viel wert.“
Man attestiert Dir aufgrund einer Kritik keine Ahnung. Wie reagierst Du auf so etwas?
Ich stelle die Kritik auf Facebook zur Diskussion. Wenn ich Fehler gemacht habe, sage ich das gerne auch öffentlich. Wenn die Vorwürfe Quatsch sind, poste ich kurz, warum ich sie für Quatsch halte.
Man wirft dir als Blogger/Journalist vor, Du übtest Deine Arbeit nur aus, um so möglichst viele Rezensionsexemplare abzugreifen. Wie begegnest Du diesem Vorwurf?
Ich bin recht hart als Kritiker, und ich glaube, viele Leute/Verlage, die mir Manuskripte schicken, sagen sich danach „Hm. Jetzt hat er dem Buch auf Goodreads 2 Sterne gegeben, 1000 Menschen auf Facebook davor gewarnt und eine sehr kritische Rezension geschrieben. Keine gute PR für uns.“
Insofern bin ich froh, dass mir Verlage überhaupt etwas schicken. Ich lese meist .pdfs/.epubs/digitale Fahnen statt der fertigen Bücher: Kein Verlag wird arm, wenn er mir sowas mailt. Aber für mich sind das keine besonderen Perlen/Bonbons/Kleinode… sondern Text, durch den ich mich arbeite – oft mit geringem Vergnügen.
Ein Autor oder Verlag verlangt von Dir, Deine Rezension abzuändern oder gar zu löschen. Wie wirst Du handeln? Oder ist Dir das gar passiert? Falls ja: Wie hast Du gehandelt?
Ich habe 2004 in rascher Folge ein deutsches Debüt gelesen und „Engel im Schnee“ von Stewart O’Nan – und gemerkt, dass das deutsche Buch die selbe Figurenkonstellation, eine sehr ähnliche Eröffnungsszene usw. hat. Ich nannte das deutsche Buch auf lit04.de „Plagiat“, der deutsche Autor meldete sich und sagte, der Begriff sei „justiziabel“ und die Redaktion hat meinen Text vorsichtshalber gelöscht.
Heute würde ich stattdessen eine Textanalyse bloggen/auf Facebook posten, die Fakten gegeneinanderstellen und den Lesern sagen: „Hier sind die Parallelen. Macht euch euer eigenes Bild.“
Der Autor/Verlag droht mit einer Klage, wenn Du die Rezension nicht abänderst/löschst. Und nun?
Ich hole mir juristische Beratung im Freundeskreis und entscheide dann.
Hast Du bei Rezensionen schon mal geschummelt (beispielsweise das Buch nicht zu Ende gelesen und trotzdem eine vollständige Rezension geschrieben)?
Nein. Wie gesagt: Ich verdiene damit meinen Lebensunterhalt. Faule Kompromisse kann ich mir nicht leisten. Oft sehe ich das auch als… Karma-Frage: Ich muss soviel Zeit investieren, um meine Arbeit zu teilen, zu promoten, mich bei Verlagen anzubieten usw. – ich schneide mir ins eigene Fleisch, wenn ich es mir beim Rezensieren zu einfach mache.
Sind Zugriffszahlen/Like-Zahlen und Followerzahlen wichtig für Dich? Wie wirken sie sich hinsichtlich Motivation aus?
Sie sind unglaublich wichtig – aber demotivierend. Mein Blog-Counter funktioniert für mich wie eine Skinner-Box. Ich probiere viel aus, um die Zahlen zu steigern – aber es bleibt ein Glücksspiel (und: frisst zu viel Energie und Aufmerksamkeit, enttäuscht mich dann meist).
Liest Du auf dem Klo?
Ja, aber ich bin nicht gerne länger als nötig auf dem Klo und lese ungern nur eine halbe Seite: mir bringt das wenig. Vor allem lese ich beim Zähneputzen. Gerade „Wittgensteins Neffe“ von Thomas Bernhard.
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Runde 3 – Zur Entspannung. Du als Konsument (softcore und seicht):
Gab es schon mal einen Protagonisten in einem Buch oder eine Figur in einem Film oder einer Serie, und Du dachtest: Verflucht, kennt der Autor mich?
Als „Six Feet Under“ 2004 in Deutschland startete, dachte ich: Ich MUSS mein Leben ändern – bevor ich wie David Fisher ende. Das war… ein produktiver Schreck-Moment. Kaoru, die steife, misstrauische, nervöse und gehemmte Hauptfigur aus „Sakamichi no Apollon“ erinnert mich an mein Schul-Ich.
Und… ich bin oft hart und sehr, sehr wertend: Ich habe Ruth Klügers „weiter leben“ an meine besten Freunde verschenkt, weil ich dachte „Wow. Da ist NOCH jemand, der sehr unerbittlich lebt und ungefragt beurteilt.“
Stell dir vor, Du könntest die Protagonisten oder beliebige andere Figuren aus zwei Büchern/Filmen/Serien miteinander vertauschen. Wen und warum?
Das ist mir zu abstrakt. Tony Stark/Iron Man (Marvel, die Avengers) würde ich gerne im DC-Universum (neben Superman, Batman usw.) sehen. Und schade, dass Storm (Marvel, die X-Men) nicht in der selben Comicwelt wie Wonder Woman (DC) lebt.
Welches ist Dein peinlichstes Lieblingsbuch/Dein peinlichster Lieblingsfilm/Deine peinlichste Lieblingsserie?
Ich mag die „Freaky Friday“-Verfilmung mit Lindsay Lohan. Serien: „Verbotene Liebe“ und „One Tree Hill“, in Ausschnitten „As the World Turns“. Bücher: Benjamin von Stuckrad-Barre hat Textschnipsel aus albernen Google-Suchanfragen in Spaß-Listen sortiert, für ein Buch namens „Was.Wir.Wissen“. Das fand ich… herrlich! Und bei Alltags- und Familienromanen bin ich oft leichter zu kriegen als zynischere Leser. Elizabeth Hartley Winthrops „December“ hat vernichtende Kritiken. Ich mochte es sehr.
Welches war das frustrierendste Buchende/Filmende/Serienfinale für Dich? Wie hätte es ausgehen sollen? Warnung an die Leser der Antworten: Spoileralarm!
Ich hasse „Oh wie schön ist Panama“.
Einer der dümmsten Filme, die ich kenne, ist „Monsters Ball“. Nach der dritten, vierten konfusen Wendung habe ich nur noch wütend-hämisch gelacht. Und die Kinder-Trickserie „Die Bluffers“ handelt von Tieren, die ein „Geheimnis“ lüften wollen, das nie gelüftet wird. Solche Bluffs ärgern mich bis heute.
Wenn Dein Leben oder Deine persönliche momentane Situation als Buch oder Film veröffentlicht würden: Wie hieße das Buch/der Film?
Irgendwas mit Würfeln/Glücksspiel. Ich sagte gestern: „Ich will gerade nur Sachen machen, die etwas verändern könnten.“ Also: Es geht viel um Glück, Chancen, Unwägbarkeit.
Welches Buch/welcher Film/welche Serie hat Dich derart beschäftigt und aufgewühlt, dass Du tagelang an kaum etwas anderes denken konntest?
Das passiert ständig. 10 Beispiele, die mir als erstes in den Sinn kommen: „Neon Genesis Evangelion“, „Ist das Leben nicht schön?“, „Europa“ (Lars von Trier), „Six Feet Under“, „Vanilla Sky“, „Boyhood“, „I am a Hero“ (Manga), „Gilbert Grape“ (die Romanvorlage von Peter Hedges; den Film kenne ich noch nicht), „Die Wand“ (Marlen Haushofer), Meike Winnemuths „Das große Los“…
Hast Du schon einmal einer Figur aus einem Buch, einem Film oder einer Serie nachgeeifert? Oder wurdest Du hierdurch zu einer Handlung/Tat inspiriert?
Oft, ja! In der Pubertät mochte ich Ermittlerinnen und Ermittler, die private Traumata mit… Würde trugen und sich durchgebissen haben: Frank Black aus „Millennium“, Sam Waters aus „Profiler“, Fox Mulder aus „Akte X“. G’Kar aus „Babylon 5“ fand ich immer sehr souverän und psychisch gesund. Seit ein paar Jahren wünsche ich mir einen Freundeskreis wie in der Sitcom „Happy Endings“: Ich kann das nicht kucken, ohne, neidisch zu werden.
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Runde 4 – Drei Dinge, die…
…das Schreiben schreibenswert machen:
- Präzision (man denkt vage irgendwas. beim Schreiben bringt man es endlich auf den Punkt)
- Festhalten (Dinge sind nachzulesen, zu googeln, für andere Menschen einzusehen, nachvollziehbar)
- Lesen ist meine liebste Form von Informationsvergabe: schneller als Zuhören/Sprechen, einfacher als persönlich-irgendwo-Hingehen. Mir hilft, wenn Dinge nachzulesen sind.
…Dir bei manch anderem Blog mächtig auf die Nerven gehen:
- „mich persönlich hat es SEHR beeindruckt.“
- „mir persönlich hat es SEHR gefallen.“
- „natürlich kann man darüber streiten, aber ich kann es JEDEM ans Herz legen.“
…Du Dir bei deinem eigenen Blog schon ewig vorgenommen, aber noch nicht verwirklicht hast:
- längere persönliche Texte zu großen Lieblingsbüchern
- mehr Interviews
- mehr Vlogs (Videos)
…Dir das Lesen spontan madig machen:
Floskeln/verbrauchte Sprache, Erzählwelten, in denen nur der Autor/Ich-Erzähler/die Hauptfigur klug und kompetent wirkt… und Figuren (besonders Kinder und Frauen), die nur eingeführt werden, um zu sterben.
…Du gerne als Ausrede nutzt, nur um mehr Zeit zum Lesen zu haben:
- „Das ist Recherche. Ich pitche später einen Artikel dazu.“
- „Zum Schreiben bin ich zu müde. Jetzt geht nur Lesen.“
- „Ich bin Kritiker. Das ist mein Fachgebiet. Dass ich das kenne/gelesen habe, wird sich später lohnen.“
…nicht so wichtig sind wie dein Blog:
- andere Artikel/Beiträge von mir, die man nur offline lesen kann/findet
- Jobs, die mir Geld, aber keine Leser/Texte bringen
- eine Promotion
…Dir definitiv wichtiger sind als dein Blog:
- mein Roman
- meine Facebook-Pinnwand
- Arbeit, die ich mit Redakteuren mache, fürs Feuilleton
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Runde 5 – ein paar Sätze zum Vervollständigen:
Amazon ist…
…ein Konzern, dem Bücher nicht wichtig sind – aber der Goodreads besitzt, die für mich wichtigste Seite im Internet.
In meinem Wohnort…
…gehe ich kaputt. Ich MUSS mir genug Geld verdienen, um Zimmer in Städten mieten zu können, bald.
Ein Autor schreibt Bücher, weil…
Er sich durchgesetzt hat oder durchsetzen konnte. Oft genug, weil er ein älterer Mann ist und andere ältere Männer seine Stimme und Ansichten schätzen.
Marcel Reich-Ranicki fand ich…
…so weit weg von mir wie sehr viele dieser allgegenwärtigen älteren Männer in den Buchhandlungen, Feuilletons oder an meiner Uni: ihr Schreiben, ihr Sprechen und ihre Seilschaften haben nichts mit meiner Lebenswelt zu tun – ich hoffe, ich kann Autor sein, ohne, so wie sie werden zu müssen.
(Unterhaltsam/sympathisch fand ich ihn immer. Aber… Elke Heidenreich ist ein Vobild und Role Model. Reich-Ranicki ist ein Freak/Alien/mir völlig Fremder.)
Hysterisierung und Pathetisierung in der Literatur…
…das ist mir zu platt und reißerisch. Wer genau ist gemeint?
Was ich im Literatur-/Film-/Serienbusiness niemals verstehen werde, ist…
…wie viele Leute Filme gern mehrmals sehen, immer das selbe sehen, Serienepisoden halb oder nebenher sehen, „einfach nur entspannen“ wollen.
Wenn ich die Bibliographie eines bestimmten Autoren/einer bestimmten Autorin einfach auslöschen könnte, dann die von _________, weil __________.
Ich glaube nicht, dass Robert Kirkmans „The Walking Dead“ schlimm oder schrecklich ist – aber die Fans sind oft sehr pragmatisch, mitleidslos und… sozialdarwinistisch. Tatsächlich schlimm: John Boynes KZ-Roman „Der Junge im gestreiften Pyjama“. Ein Jugendbuch, das über den Holocaust aufklären will und dabei voller Fehler und schlimmer „poetischer Freiheiten“ steckt:
Lieber gar nichts wissen als dieses furchtbare, dumme, verlogen sentimentale Buch.
Ich würde unheimlich gern eine Literatur-Diskussionsrunde mit folgenden Personen sehen:
Ich will nicht zuschauen – ich will mitmachen. Und, generell: mehr Frauen, mehr junge Leser, mehr Diversity.
Wie kann man eigentlich nur solch ein Kultursnob sein wie _______!
…der abgeschmackte Slavoj Zizek
Ich fände es großartig, wenn _____ auf meinem Blog einen Gastbeitrag schreiben würde.
Greg Rucka – ein sehr politischer Comic-Autor und Feminist.
Ich würde ______ gerne mal fragen, ob _______ …
…all meine Facebook-Freunde gerne mal fragen, ob sie mir weitere Menschen empfehlen und uns bekannt machen können – und ihnen zuhören, wenn sie mir die Geschichten hinter solchen Freundschaften erzählen.
Ich würde ______ gerne mal sagen, dass _______ …
…der Welt gerne mal sagen: „Geschafft! Mein Roman ist fertig.“ Noch… zwei Jahre?
Booktuber…
Machen mir Spaß, wenn mir die Haltung/Ausstrahlung/das Gemüt der Menschen zusagt: Ich höre Leuten zu, falls ich auch gerne persönlich Zeit mit ihnen verbringen würde. Am wichtigsten: Energie, Tempo, Scharfsinn und etwas Albernheit/Selbstironie.
Dieser Fragebogen…
War furchtbar lang (das ist gut! gerne noch mehr!), sympathisch – aber nicht halb so „kantig“, wie ich erwartet hatte.
Gerne nochmal in richtig böse/tricky: fiese Fragen!
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ohh muss ich auch noch machen. Ich liebe Listen und Fragebögen. Hmm nach der Logik müßte ich eigentlich auch Steuererklärungen lieben – tu ich aber nicht.
Mir gefällt Deine Antwort zu der Frage „…Dir das Lesen spontan madig machen:“ sehr. Da ist was dran. Bei der Serie Star Trek – Next Generation gibt es ja auch den Spruch: Ah, Sprechrolle, stirbt gleich.