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bereits gelesen:
KENT HARUF, „Lied der Weite“
gelesen in der deutschen Ausgabe von 1999, „Flüchtiges Glück“, die selbe Übersetzung durch Rudolf Hermstein. Harmlos, einfach, etwas süßlich… doch toll atmosphärisch, warmherzig.
„Victoria, siebzehn und schwanger, wird von ihrer Mutter vor die Tür gesetzt. Da überredet ihre Lehrerin Maggie die Brüder McPheron, zwei alte Viehzüchter, das Mädchen bei sich aufzunehmen. Ein erst widerwilliger Akt der Güte, der das Leben von sieben Menschen in der Kleinstadt Holt in Colorado umkrempelt und verwandelt.“ [Klappentext, ungekürzt]
[Diogenes. 12. Januar]
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angelesen und gemocht:
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JON McGREGOR, „Speicher 13“
„Die dreizehnjährige Rebecca Shaw kehrt von einer Moorwanderung nicht zurück. Ein Hubschrauber wird eingesetzt, Beamte durchkämmen die Gegend, Taucher kontrollieren die umliegenden Speicherseen. Auch die Dorfbewohner beteiligen sich an der Suche. Sie müssen einen Weg finden, im Schatten der Ereignisse ihren Alltag zu bewältigen. Jon McGregor erzählt, wie Menschen mit einer Tragödie umgehen, die sie aus nächster Nähe miterleben, und was von dieser Tragödie den Wandel der Zeit überdauert.“ [Klappentext, gekürzt]
[Liebeskind, 22. Januar]
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NICKOLAS BUTLER: „Die Herzen der Männer“
„Wer will schon ein Kind, das weder Freunde noch Selbstbewusstsein besitzt? Je intensiver sich Nelson nach Zuwendung sehnt, desto stärker sondert sich der Vater ab. Nelsons bester Freund aus dem Pfadfinderlager, ist das genaue Gegenteil: Jonathan ist bei allen beliebt und pragmatisch. Was aber treibt jemanden wie Jonathan dazu, sich mit einem Außenseiter anzufreunden? Und stand Jonathan wirklich immer so rückhaltlos zu ihm? Das Leben im rauhen Wisconsin verlangt den Freunden Prüfungen ab, die Loyalität auf eine harte Probe stellen.“ [Klappentext, gekürzt]
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JESMYN WARD: „Singt, ihr Lebenden und Toten, singt“
„Jojo und seine kleine Schwester Kayla leben bei ihren Großeltern an der Golfküste von Mississippi. Ihre Mutter nimmt Drogen und arbeitet in einer Bar. Als der weiße Vater der Kinder aus dem Gefängnis entlassen wird, fährt die Familie zur »Parchment Farm«, dem staatlichen Zuchthaus, um ihn abzuholen. Eine Reise voller Gefahr und Hoffnung. Wie bewahrt man Würde, Liebe und Achtung, wenn man sie nicht erfährt? Ein Familienporträt voller Anspielungen auf das Alte Testament und die Odyssee.“ [Klappentext, gekürzt]
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CATALIN MIHULEAC: „Oxenberg & Bernstein“
„Die reiche Dora Bernstein und ihr Sohn Ben aus Amerika besuchen Iasi, die Wiege der rumänischen Kultur. Eine junge Frau, Suzy, zeigt ihnen die Stadt. Wenig später macht Ben ihr einen Antrag. Sie heiraten, und Suzy beginnt, sich für die Geschichte ihrer neuen Familie und die ihrer alten Heimat genauer zu interessieren. Sie stößt auf ein Mädchen, das 1947 mit 17 Jahren nach Wien kam. Als Einzige einer angesehenen Familie überlebte sie das Pogrom in Iasi und den Holocaust. Im Wiener Rothschild-Spital findet sie Zuflucht und erweist sich als begabte Schneiderin. Dort trifft sie einen GI, der ihr den Hof macht.“ [Klappentext, gekürzt]
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BETTINA WILPERT: „Nichts, was uns passiert“ [Debüt, deutschsprachig]
„Leipzig. Universität und Fußball-WM. Gute Freunde, eine Geburtstagsfeier. Anna sagt, sie wurde vergewaltigt. Jonas sagt, es war einvernehmlicher Geschlechtsverkehr. Aussage steht gegen Aussage. Nach zwei Monaten nah an der Verzweiflung zeigt Anna Jonas schließlich an, doch im Freundeskreis hängt bald das Wort „Falschbeschuldigung“ in der Luft. Der Roman thematisiert, welchen Einfluss eine Vergewaltigung auf Opfer, Täter und das Umfeld hat und wie eine Gesellschaft mit sexueller Gewalt umgeht.“ [Klappentext, gekürzt]
[Verbrecher Verlag, 28. Februar]
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NOELLE REVAZ: „Von wegen den Tieren“ [Neuauflage]
„Bauer Paul ist engstirnig und hartherzig, ein Schläger und Trinker. Er selbst merkt das nicht. Kunstvoll lässt Revaz ihn seine Welt schildern: ein wortkarger und harter Mann, der seine Frau nur »Vulva« nennt, seine Kinder nicht beim Namen kennt und zuschlägt, »weil was man gern hat, das klopft man«. Doch dieser Sommer ist anders, denn Vulva wird krank, die Tiere geraten in Gefahr, und der Wanderarbeiter Georges bringt neue Töne in Pauls Leben.“ [Klappentext, gekürzt]
[Wallstein, 5. März, schon 2004 in dieser Übersetzung veröffentlicht]
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DONAL RYAN: „Die Lieben der Melody Shee“
„Als Melodys Mann sich nach zwei Fehlgeburten heimlich sterilisieren lässt, beantwortet sie diesen Vertrauensbruch mit einer Affäre und wird schwanger – von einem ihrer Schüler. Im erzkatholischen Irland schwankt Melody schwankt zwischen dem stillen Glück und der Schuld, die sie mit seiner Entstehung auf sich geladen hat. Die Entscheidung, die sie letztlich trifft, ist so unkonventionell wie mutig.“ [Klappentext, leicht gekürzt]
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SARA NOVIC: „Das Echo der Bäume“
„Es ist 1991, in der Nähe von Zagreb, in einem Land, in dem Nachbarn zu Feinden geworden sind. Ana gelingt die Flucht nach Amerika, zusammen mit ihrer kleinen Schwester Rahela, die noch ein Baby ist. Rahela wächst sorglos heran, doch Ana kann nicht vergessen. Bis sie eines Tages beschließt, zurückzukehren in das heutige Kroatien, das für sie noch immer voller Wunder ist und einmal ihre Heimat war …“ [Klappentext, gekürzt]
[btb, April – ich las vor zwei Jahren das US-Original, „Girl at War“ ca. zur Hälfte und verlor dann das Interesse: Es las sich wie ein kompetent geschriebenes Jugendbuch, bei dem mir Ton und Themen zu bekannt vorkamen.]
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CELESTE NG: „Kleine Feuer überall“
„Elena Richardson steht in Bademantel und den Tennisschuhen ihres Sohnes auf dem Rasen und starrt in die Flammen. Sie passte gut nach Shaker Heights, den wohlhabenden Vorort von Cleveland, Ohio. Ihr Mann ist Partner einer Anwaltskanzlei, sie schreibt Kolumnen für die Lokalzeitung, die vier halbwüchsigen Kinder sind bis auf das jüngste, Isabel, wohlgeraten. Doch es brennt.“ [Klappentext, gekürzt]
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WILLIAM FINNEGAN: „Barbarentage“
[Nonfiction] „Vor fünfzig Jahren verfällt William Finnegan dem Surfen. Damals verschafft es ihm Respekt, dann jagt es ihn raus in die Welt – Samoa, Indonesien, Australien, Südafrika –, als Familienvater mit Job beim New Yorker dient es der Flucht vor dem Alltag.“ [Klappentext, gekürzt]
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MATT RUFF: „Lovecraft Country“
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GEORGE SANDERS, „Lincoln im Bardo“
„Während des amerikanischen Bürgerkriegs stirbt Präsident Lincolns geliebter Sohn Willie mit elf Jahren. Laut Zeitungsberichten suchte der trauernde Vater allein das Grabmal auf, um seinen Sohn noch einmal in den Armen zu halten. Bei George Saunders wird daraus eine allumfassende Geschichte über Liebe und Verlust: Im Laufe dieser Nacht, in der Abraham Lincoln von seinem Sohn Abschied nimmt, werden die Gespenster wach. Warum lieben wir überhaupt, wenn wir doch wissen, dass alles zu Ende gehen muss?“ [Klappentext, gekürzt]
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JENS REHN: „Nichts in Sicht“ [Neuauflage: 2013 zur Hälfte gelesen, dann aus Versehen das Ende erfahren und das Interesse verloren.]
Okay, Schöffling – vergesst es. Die Website hat den selben Klappentext, der mir das Buch ruinierte 2014. Ihr seid schreckliche Menschen!
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HALA ALYAN: „Häuser aus Sand“
„Salma musste ihre Heimat Jaffa verlassen und fand in Nablus mit Mann und Kindern einen neuen Platz. Der Garten wird zum Paradies. Salmas Tochter dagegen fühlt sich dem Haus und Nablus so verbunden, wie Salma Jaffa. Salma muss erleben, wie ihr Sohn ihr im Sechstagekrieg genommen wird und ihre Tochter nach Kuwait flieht. Alia hasst ihr neues, beengtes Leben und durchlebt die selbe Sehnsucht nach der Heimat und den Widerstand ihrer eigenen Kinder gegen ihr Festhalten an alten Regeln. Zwanzig Jahre später verlieren Alia und ihre Familie erneut ihr Zuhause und retten sich nach Boston, Paris, Beirut. Wieder einmal wird ihre Geschichte von anderen bestimmt und geschrieben.“ [Klappentext, gekürzt]
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NAOMI ALDERMAN: „Die Gabe“
„Ein nigerianisches Mädchen am Pool. Die Tochter einer Londoner Gangsterfamilie. Eine US-amerikanische Politikerin. Von heute auf morgen haben Frauen weltweit die Gabe – sie können mit ihren Händen starke Stromstöße aussenden. Ein Ereignis, das die Machtverhältnisse und das Zusammenleben aller Menschen unaufhaltsam und auf schmerzvolle Weise verändern wird.“ [Klappentext, gekürzt]
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deutschsprachige Literatur, noch nicht angelesen:
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ANJA KAMPMANN, „Wie hoch die Wasser steigen“, Hanser, 28. Januar.
„Wenzel Groszak, Ölbohrarbeiter auf einer Plattform, verliert in einer stürmischen Nacht den einzigen Freund. Er reist nach Ungarn, bringt dessen Sachen zur Familie. Und jetzt? Vor der westafrikanischen Küste wird er seine Arbeitskleider wegwerfen, wird über Malta und Italien aufbrechen nach Norden, in ein erloschenes Ruhrgebiet, seine frühere Heimat.“ [Klappentext, gekürzt]
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MILENA MICHIKO FLASAR, „Herr Kato spielt Familie“, Wagenbach, Februar
„Endlich Zeit. Jetzt steht er frisch verrentet auf den bemoosten Treppen vor seinem Haus und weiß nicht wohin. Doch als er der jungen Mie begegnet, die ihm ein seltsames Angebot macht, beginnt er, die Dinge anders zu sehen. Er lässt sich von ihrer Agentur »Happy family« mal als Opa, mal als Exmann, dann wieder als Vorgesetzter engagieren und trifft auf fremde Menschen und Schicksale. Er spielt seine Rollen gut, und seine Frau bekommt von alledem nichts mit. Sie hat wieder angefangen zu tanzen.“ [Klappentext, gekürzt]
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ANDREAS MAIER, „Die Universität“, Suhrkamp, 7. Februar
„Frankfurt, 1988. Damals noch ein ganz anderes Studium, Magister, eigentlich völlige Freiheit in allem. Das Betätigungsfeld erstreckt sich vom Biertrinken im „Doctor Flotte“ bis hin zu Seminaren über Wahrheitstheorie, die den Studenten der Philosophie schon innerhalb eines Semesters zu Arztbesuchen treiben. Es droht ein völliger Verlust der eigenen Person. Aus seiner Matratzengruft, in der er sich verzweifelt-lethargisch einrichtet, rettet ihn ausgerechnet ein Pflegefall: Gretel Adorno, die uralte Witwe des Philosophen, bei der er durch seinen Studentenjob Dienst tut. Er läßt sich von ihr zerkratzen und beschimpfen, aber eigentlich versteht er sich mit ihr besser als mit seiner ganzen Umwelt.“ [Klappentext, gekürzt]
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CLEMENS J. SETZ, „Bot“, Suhrkamp, 12. Februar
„Sie sind ein bekannter Schriftsteller und werden um ein Interview gebeten. Stellen Sie sich vor, Ihnen fällt nichts ein. Dann muss eben jemand anderer über Sie erzählen. Im Fall des Schriftstellers Clemens J. Setz fand sich eine Alternative. Aber keine natürliche Person steht hier Rede und Antwort, sondern eine Art künstliche Intelligenz, sein Millionen von Zeichen umfassendes elektronisches Tagebuch – die ausgelagerte Seele des Autors, kurz gesagt: ein Clemens-Setz-Bot.“ [Klappentext, gekürzt]
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THORSTEN NAGELSCHMIDT, „Der Abfall der Herzen“, S. Fischer, 22. Februar
„Sommer 1999. Nagel lebt in seiner ersten WG, hielt sich mit Nebenjobs über Wasser. Damals, als man im Regional-Express noch rauchen durfte und nur Angeber ein Handy hatten. Plötzlich verwandelt sich seine Welt in einen Scherbenhaufen: ein Roman über Liebe, Freundschaft und Verrat. Über einen letzten großen Sommer und die Spurensuche 16 Jahre später.“ [Klappentext, gekürzt]
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AXEL RANISCH, „Nackt über Berlin“, Ullstein Fünf, 23. Februar [schreckliches Spaßbuch-Cover und die verbrauchte Idee aus „Tötet Mrs. Tingle“. Aber: queerer Autor, queerer Teenager-Ich-Erzähler.]
„Jannik und Tai, von ihren Mitschülern liebevoll Fetti und Fidschi genannt, sind 16. Bis sie eines Tages den Rektor sturzbetrunken auf der Straße auflesen und in seiner eigenen Wohnung einsperren. Aus dem Scherz wird schnell eine handfeste Entführung. Tai zwingt den Lehrer zu einem Seelenstriptease. Ein Höllentrip für Jannik, der schnell bemerkt, dass Tai seine zarte Verliebtheit nur ausnutzt.“ [Klappentext, gekürzt]
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ANNE REINECKE, „Leinsee“, Diogenes, 28. Februar [Debüt; könnte ein großes Manic-Pixie-Dream-Girl-Problem haben: junges Mädchen bringt Künstler neuen Lebensmut.]
„Karl ist noch nicht einmal 30 und hat sich schon als Künstler in Berlin einen Namen gemacht. Er ist der Sohn von August und Ada Stiegenhauer, ›dem‹ Glamourpaar der deutschen Kunstszene. Doch in der symbiotischen Beziehung seiner Eltern war kein Platz für ein Kind. Nun ist der Vater tot, die Mutter schwer erkrankt. Karls Kosmos beginnt zu schwanken und steht plötzlich still. Die einzige Konstante ist ausgerechnet das kleine Mädchen Tanja, das ihn mit kindlicher Unbekümmertheit zurück ins Leben lockt. Und es beginnt ein Roman, wild wie ein Gewitter, zart wie ein Hauch.“ [schlimm altbackener Klappentext, ungekürzt]
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JOSEFINE RIEKS, „Serverland“, Hanser, 29. Februar
„Das Internet ist seit Jahrzehnten abgeschaltet. Reiner, Mitte zwanzig, sammelt Laptops und wird zum Begründer einer Jugendbewegung, die verklärt, was es früher wohl einmal gab – die Freiheit einer Gesellschaft, die alles miteinander teilt. Mit Hilfe einer Autobatterie gelingt es, eine Verbindung zu lange stillgelegten Servern herzustellen. Die Jugendlichen sehen, was seit Jahrzehnten keiner mehr gesehen hat: das Internet.“ [Klappentext, leicht gekürzt]
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ANTONIA KÜHN, „Lichtung“, Reprodukt [Graphic Novel], März
„Mit sechs verliert Paul bei einem Unfall seine Mutter. Fünf Jahre später erinnert er sich nur vage. Sein Vater und seine ältere Schwester tragen eigene Versionen des Unglücks mit sich herum – doch sprechen wollen sie darüber nicht. In alten Briefen und Fotos, Rückblenden und Traumsequenzen findet Paul allmählich die Wahrheit über die Vergangenheit heraus.“ [Klappentext, gekürzt]
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MAREIKE FALLWICKL, „Dunkelgrün fast schwarz“, FVA, 5. März
„Raffael, der Selbstbewusste und Moritz, der Bumerang in Raffaels Hand: Als Kinder sind sie unzertrennlich, Raffael geht voran, Moritz folgt. Moritz und seine Mutter Marie sind Zugezogene in dem einsamen Bergdorf. Marie erkennt das Zerstörerische hinter Raffaels stahlblauen Augen. Johanna, neu in der Schule, weitet das Band zwischen Moritz und Raffael zu einem fatalen Dreieck. Sechzehn Jahre später hat die Vergangenheit die drei plötzlich wieder im Griff, und alles, was so lange ungesagt war, bricht sich Bahn – mit unberechenbarer Wucht.“ [Klappentext, gekürzt]
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SVENJA LEIBER, „Staub“, Suhrkamp, 7. März
„Als Elfjähriger verbringt Jonas Blaum mit seinen Eltern und zwei Geschwistern ein Jahr in Saudi-Arabien – der Vater hat sich als Arzt an eine Klinik in Riad berufen lassen. Als das jüngste Kind der Blaums, ein Mädchen, das sich selbst als Junge versteht, spurlos verschwindet, wenig später zwar körperlich unversehrt, aber verstört und ohne Sprache wieder auftaucht, kehrt die Familie überstürzt nach Deutschland zurück. Im Sommer 2014 reist Jonas, mittlerweile selbst Arzt, suchtkrank und von Zweifeln geplagt, erneut in den Nahen Osten, diesmal nach Amman. Dort wird ihm ein Junge in die Obhut gegeben, der an einer rätselhaften Krankheit leidet.“ [Klappentext, gekürzt]
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KAROSH TAHA, „Beschreibung einer Krabbenwanderung“, Dumont, 12. März
„Sanaa, 22, studiert, hat einen Freund und Träume. Doch ihre Mutter leidet unter Depressionen. Ihre Schwester ist wütend, orientierungslos. Sanaa rebelliert gegen die Enge des Umfelds. Bis plötzlich alles, was sie sich an Freiheit erkämpfte, auf dem Spiel steht.“ [Klappentext, gekürzt]
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SIBYLLE LUITHLEN, „Wir müssen reden“, DVA, 12. März
„Feline, noch keine 30, ist Alleskönnerin. Doch genügt sie wirklich – als Lehrerin, Mutter, Frau? Ihr Mann gesteht, in eine andere verliebt zu sein. Sie flüchtet für ein paar Sommerwochen in die schwäbische Provinz. Dort lernt sie Silver kennen, einen Mann, der sich frei gemacht hat von den Erwartungen an ihn.“ [altbackener Klappentext, gekürzt]
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KRISTINE BILKAU, „Eine Liebe, in Gedanken“, Luchterhand, 12. März
„Hamburg, 1964. Antonia und Edgar teilen den Traum von einer Zukunft fern von ihrer Herkunft. Im Krieg geboren und mit Härte und Verdrängung aufgewachsen, wollen sie die Welt kennen lernen. Edgar ergreift die Chance, für eine Außenhandelsfirma ein Büro in Hongkong aufzubauen. Toni soll folgen, sobald er Fuß gefasst hat. Nach einem Jahr der Vertröstungen löst Toni die Verlobung. Tonis und Edgars Leben entwickeln sich auseinander, doch der Trennungsschmerz zieht sich wie ein roter Faden durch beide Biographien. Fünfzig Jahre später, nach dem Tod ihrer Mutter fragt sich Tonis Tochter: War ihre Mutter gescheitert oder lebte sie, wie sie es sich gewünscht hat: selbstbestimmt und frei?“ [Klappentext, gekürzt]
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KATHRIN WEßLING, „Super, und dir?“, Ullstein Fünf, 6. April
„Marlene ist 31 und lebt das Leben, das sie sich wünschte. Auf die Frage, wie es ihr geht, antwortet sie meist: »Super, und dir?« Bis der Urlaub, auf den sie seit Monaten gewartet hat, nicht genehmigt wird. Bis ihr Freund deshalb alleine nach Teneriffa fliegt und Marlene einfach nicht zur Arbeit geht. Kathrin Weßling seziert mit schillernder Sprache eine gnadenlose Arbeitswelt, in der Ersetzbarkeit, fehlende Perspektiven und der Zwang zur (Selbst-)Optimierung eine ganze Generation unter Druck setzen.“ [Klappentext, leicht gekürzt]
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VERENA CARL, „Die Lichter unter uns“, S. Fischer, 26. April
„Anna verbringt ihren Urlaub in Taormina auf Sizilien, mit ihrem Mann und zwei Kindern. Alexander führt das aufregende Leben, das sie sich einmal für sich selbst erträumte. Beneidet er sie um die Familie? Sieben Tage verändern alles.“ [Klappentext, gekürzt]
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RALF ROTHMANN, „Der Gott jenes Sommers“, Suhrkamp, 2. Mai
„Anfang 1945 muss die zwölfjährige Luisa Norff mit ihrer Mutter und der älteren Schwester aus dem bombardierten Kiel aufs Land fliehen. Das Gut ihres Schwagers Vinzent, eines SS-Offiziers, wird ein unverhoffter Raum der Freiheit: Kein Unterricht mehr, und während alliierte Bomber ostwärts fliegen und immer mehr Flüchtlinge eintreffen, streift die Verträumte durch die Wälder. Was ist das für eine Beunruhigung, wenn sie den jungen Melker Walter sieht, wer sind die Gefangenen am Klostersee, von wem bekommt die Perückenmacherin eigentlich die Haare? Als ihr auf einem Fest zu Vinzents Geburtstag genau das widerfährt, wovor sich alle Frauen in jenen Tagen fürchten, bricht Luisa unter der Last des Unerklärlichen zusammen.“ [Klappentext, gekürzt]
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NATALIE BUCHHOLZ, „Der rote Swimmingpool“, Hanser Berlin, 14. Mai
„Adams Mutter ist schön und wird von allen bewundert, sein Vater ist lebenshungrig, erfolgreich. Dann verschwindet er ohne ein Wort. Seine Mutter sagt ihm nicht, was los ist. Ein Debütroman über eine Vorzeigefamilie, die sich selbst zerstört und ein Mädchen, das Adam dazu bringt, sich endlich auf seinen eigenen Weg zu machen.“ [Klappentext, gekürzt]
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KATHARINA ADLER, „Ida“, Rowohlt, 24. Juli
„Sie ist eine der bekanntesten Patientinnen des 20. Jahrhunderts: Dora, das jüdische Mädchen mit der ‚petite hystérie‘. Dora, die kaum achtzehn war, als sie es wagte, ihre Kur bei Sigmund Freud vorzeitig zu beenden. Für Katharina Adler war die widerständige Patientin lange nur eine Familienanekdote: ihre Urgroßmutter, die – nicht unter ihrem wirklichen Namen und auch nicht für eine besondere Leistung – zu Nachruhm kam, und dabei mal zum Opfer, mal zur Heldin stilisiert wurde. Die Geschichte einer Frau zwischen Welt- und Nervenkriegen, Exil und Erinnerung. Der Roman eines weitreichenden Lebens, das – mit Freuds Praxistür im Rücken – erst seinen Anfang nahm.“ [Klappentext, gekürzt]
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internationale Literatur, noch nicht angelesen:
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HARUKI MURAKAMI, „Die Ermordung des Commendatore“ Band 1 und 2, Dumont, 22. Januar & 16. April
„Ein erfolgreicher junger Maler reist ziellos durch Japan. Er soll das Porträt eines reichen Mannes anfertigen. Wer ist dieser Mann, dessen Bildnis er keine Tiefe verleihen kann? Durch einen Zufall entdeckt der Maler auf dem Dachboden ein meisterhaftes Gemälde, ›Die Ermordung des Commendatore‹. Er ist wie besessen von dem Bild, mit dessen Auffinden zunehmend merkwürdige Dinge um ihn herum geschehen.“ [Klappentext, gekürzt]
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FERNANDO ARAMBURU, „Patria“, Rowohlt, 16. Januar
„Bittori sitzt am Grab ihres Mannes, der vor über zwanzig Jahren von Terroristen erschossen wurde. Sie will herausfinden, was damals geschah und wieder unter denen leben, die einst schweigend zusahen, wie ihre Familie ausgegrenzt wurde. Vor allem die Nachbarin Miren, damals ihre beste Freundin, heute Mutter eines Sohnes, der als Terrorist in Haft sitzt, zeigt sich alarmiert.“ [Klappentext, gekürzt]
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STEFAN AGOPIAN, „Das Handbuch der Zeiten“, Verbrecher Verlag, Februar
„In einer Pfütze erwachen Ioan, der Geograf und der Armenier Zadic. Zeiten und Geschichten schieben sich wie Eisschollen übereinander, der Winter und der Krieg. Mürrische Pandidaktiker fabulieren über die Welt und über Bohnen.“ [Klappentext, gekürzt]
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BIANCA BELLOVA, „Am See“, Kein & Aber, 16. Februar
„Ein Fischerdorf. Ein See, der austrocknet. Die Männer haben Wodka, die Kinder haben Ekzeme, an denen sie kratzen können. Nami hat sein Leben noch vor sich. Um hinter das größte Geheimnis seines Lebens zu kommen, muss er in die große Stadt ziehen.“ [Klappentext, gekürzt]
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NINA LYKKE, „Aufruhr in mittleren Jahren“, Nagel & Kimche, 19. Februar
„Oslo: Ingrid und Jan, seit 25 Jahren verheiratet, führen ein Leben in Wohlstand. Doch Ingrid kann nicht mehr. Das Engagement am Arbeitsplatz ist nur geheuchelt und von den halbwüchsigen Söhnen ist kein Trost zu erwarten. Jan schlittert in eine Affäre.“ [Klappentext, gekürzt]
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MARCELO FIGUERAS, „Das schwarze Herz des Verbrechens“, Hanser, 19. Februar
„Argentinien im Juni 1956: Ein Dutzend Männer wird von der Polizei aus einer Wohnung entführt und hingerichtet. Monate später stößt der Journalist Rodolfo Walsh auf die Spur eines Überlebenden; nach minutiösen Recherchen veröffentlicht er den Tatsachenroman „Das Massaker von San Martín“. Das Buch macht Walsh zum Helden des argentinischen Widerstands. Figueras erzählt die wahre Begebenheit als Thriller.“ [Klappentext, gekürzt]
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DASA DRNDIC, „Belladonna“, Hoffmann & Campe, 20. Februar
„Andreas Ban ist Psychoanalytiker und Schriftsteller, dessen Welt nur noch aus Erinnerungen besteht, auch an die Schrecken des 20. Jahrhunderts. Eine Parabel über einen vergessenen, verstoßenen Intellektuellen, der in einer Gesellschaft, die ewige Jugend predigt und kritische Gedanken unterdrückt, zu leben und denken versucht.“ [Klappentext, gekürzt]
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MONICA ISAKSTUEN, „Elternteile“, Eichborn, 23. Februar
„Eine kleine Familie zerbricht. Karen und ihr Ex-Mann bemühen sich, alles einvernehmlich zu regeln – auch die Erziehung der dreijährigen Tochter Anna. Karen kämpft gegen die Erwartungen, die gut gemeinten Ratschläge von Freunden, die Vorwürfe der eigenen Mutter.“ [Klappentext, gekürzt]
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RITA INDIANA, „Tentakel“, Wagenbach, März
„Die Dominikanische Republik, etwas später. Die Strandpromenaden von Tsunamis verwüstet, das Meer auf Jahrzehnte verseucht, und auf den Straßen patrouillieren Roboter, die Flüchtlinge aus Haiti einsammeln und verschwinden lassen. Die junge Acilde Figueroa Frau arbeitet als Hausangestellte einer Voodoo-Priesterin und will Restaurantchef werden. Als sie erfährt, dass sie auserwählt ist, das Meer vor seiner Zerstörung zu bewahren, beginnt ein wilder Trip.“ [Klappentext, gekürzt]
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MADAME NIELSEN, „Der endlose Sommer“, Kiepenheuer & Witsch, 8. März
„The Endless Summer opens from the perspective of a „young boy, who is perhaps a girl, but does not yet know it.“ This digressive, cinematic love story about a Danish woman and a much younger Portuguese artist confronts ideas of time, sexuality, and tragedy in a manner that’s both seductive and heart-wrenching.“ [Der deutsche Klappentext ist absurd nichtssagend und schlecht.]
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JAMES BALDWIN, „Von dieser Welt“, dtv, 9. März
„John ist ein schwarzer, empfindsamer Junge aus Harlem, sexuell unschlüssig. Was nützt es, von weißen Lehrern gefördert zu werden, wenn der eigene Vater tagtäglich predigt, man sei hässlich und wertlos, solange man sich nicht von der Kirche retten lässt? An Johns vierzehntem Geburtstag kommt Johns Bruder Roy von Messerstichen verletzt nach Hause. John wagt einen mutigen Schritt.“ [Klappentext, gekürzt]
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YIYUN LI, „Lieber Freund, aus meinem Leben schreibe ich dir in deines“, Essay/Memoir, Hanser, 9. März
„Li schreibt über ihren Selbstmordversuch. Sie kam als Immunologin von China nach Amerika und erzählt von ihren Depressionen und Büchern von Stefan Zweig, Elizabeth Bishop und William Trevor, die sie aus ihrer Einsamkeit heraus rissen.“ [Klappentext, gekürzt]
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LARS SAABYE CHRISTENSEN, „Magnet“, btb, 12. März
„Jokum Jokumsen, Student der Literaturwissenschaft, Jazzliebhaber und über zwei Meter groß. Und Synne Sager, Studentin der Kunstgeschichte und Vegetarierin. Ein Wohnheim in Oslo in den 70er Jahren. In San Francisco widmet sich Jokum der Fotografie. Synne wird Kuratorin. Und möchte bekannt werden. Das Besondere leben.“ [Klappentext, gekürzt]
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TOMMI KINNUNEN, „Wege, die sich kreuzen“, DVA, 19. März
„1996, im Norden Finnlands. Lahja kann zurückblicken auf ein langes Leben, in dem sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen konnte: das Fotografieren. Eines war ihr nicht vergönnt: körperliche Erfüllung. Ihr treuer Ehemann konnte ihr nicht geben, wonach sie sich sehnte – bis sie sich nach Jahren der unterdrückten Gefühle zu einer grausamen Tat hinreißen ließ. Erst nach ihrem Tod findet ihre Schwiegertochter Kaarina auf dem Dachboden einen Brief. Kunstvoll verwebt Tommi Kinnunen darin die Schicksale von vier Menschen, deren Träume größer sind als die Möglichkeiten, die das Leben offeriert.“ [Klappentext, gekürzt]
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LAETITIA COLOMBANI, „Der Zopf“, S. Fischer, 22. März
„Während Sarah in Montreal als Staranwältin gut situiert ist, hat Giulia in Palermo ihren Platz im Familienunternehmen, der letzten Perückenfabrik der Stadt. Smita in Uttar Pradesh im Norden Indiens hat es am schlechtesten getroffen, als Dalit gehört sie der untersten Kaste an und muss die Exkremente der anderen entsorgen. Das Haar, das Smita dem Gott Vishnu opfert, wird Giulias Rettung sein und Sarah neue Kraft schenken.“ [Klappentext, gekürzt]
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LIAO YIWU, „Drei wertlose Visa und ein toter Reisepass. Meine lange Flucht aus China“, S. Fischer, 26. April
„Friedenspreisträger Liao Yiwu über seine dramatische Flucht nach Deutschland. Am 2. Juli 2011 gelang es Yiwu, den Grenzfluss zwischen China und Vietnam zu überqueren. Der entscheidende Schritt, der ihn ins Exil nach Deutschland führte.“ [Klappentext, gekürzt]
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BASTIEN VIVÈS, „Eine Schwester“, Reprodukt, Mai [Graphic Novel]
„Für einen 13-Jährigen ist Antoine noch recht kindlich, verträumt. Mit seiner Familie verbringt er die Sommerferien wie jedes Jahr am Meer, als überraschend Besuch auftaucht: eine Freundin der Mutter und ihre Tochter Hélène. Hélène ist 16 und behandelt den Jungen nicht mit der Herablassung der Älteren, sondern nimmt ihn freundschaftlich unter ihre Fittiche, verführt ihn zur ersten Zigarette, zum ersten Rausch und schließlich zum ersten Kuss. Hélène weckt seine sexuelle Begierde und ist gleichsam wie eine Schwester, mit der Antoine und sein kleiner Bruder Momente kindlicher Verschworenheit verleben. Als sie nach einer Woche Abschied nimmt, hat sie Antoine sanft aus seiner Kindheit gelöst.“ [Klappentext, leicht gekürzt]
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MARYAM MADJIDI, „Du springst, ich falle“, Blumenbar, 18. Mai
„Ein autobiographisches Debüt über Kindheit im Iran und den Kampf der Eltern für den Kommunismus. In Frankreich sollte das neue Leben anfangen – ohne Kampf, ohne Gefängnis. Doch die kleine Maryam fühlt sich fremd, weil in Paris alles fehlt: die eigene Sprache, echte Freunde, die Großmutter. Als junge Frau fährt Maryam zurück, und verliebt sich zum ersten Mal.“ [Klappentext, gekürzt]
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ALLICE ZENITER, „Die Kunst, zu verlieren“, Berlin Verlag, 1. Juni
„Naïma hat es lange nichts bedeutet, dass ihre Familie aus Algerien stammt. Wie soll ihre Verbindung zu einer Familiengeschichte, die sie nicht kennt, denn auch aussehen? War ihr Großvater wirklich ein „Harki“, ein Verräter? Vielleicht könnte die Großmutter es ihr erzählen, aber nur in einer Sprache, die Naima nicht versteht. Und ihr Vater, der 1962 nach Frankreich kam, in eines jener damals hastig errichteten Auffanglager, wo man die Algerienflüchtlinge versteckte, redet nicht über das Land seiner Kindheit. Um mehr zu erfahren, tritt Naïma eine weite Reise an“ [Klappentext, ungekürzt]
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LINN ULLMANN, „Die Unruhigen“, Luchterhand, 11. Juni
„Vater und Tochter, ein Aufnahmegerät. Ihr Plan: Das Altern dokumentieren. Doch die Gespräche werden unvorhersehbar und unzusammenhängend. Ein verspielter, forschender, genreüberschreitender Roman über ein Kind, das es nicht erwarten kann, erwachsen zu werden, und Eltern, die am liebsten Kinder sein wollen.“ [Klappentext, gekürzt]
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NANA EKVTIMISHVILI, „Das Birnenfeld“, Suhrkamp, 4. Juli
„Der Geschichtslehrer muss sterben. Das ist Lelas Plan: Im Internat für geistig behinderte Kinder in Tbilisi, einem Relikt aus Sowjetzeiten, hat das zornige Mädchen die Rolle der Beschützerin übernommen. Die Lehrerinnen sind mit den „Debilen“ überfordert. Behindert sind die wenigsten ihrer Schützlinge, im Stich gelassen, abgehängt sind sie alle. So mörderisch Lelas Hass auf den Geschichtslehrer, so schwesterlich ihr Verhältnis zu Irakli: Sie begleitet ihn in eine Hochhauswohnung in der Nachbarschaft, wo er einmal in der Woche mit seiner Mutter in Griechenland telefonieren darf. Irakli will nicht wahrhaben, was Lela längst weiß: Seine Mutter wird nie zurückkehren.“ [Klappentext, gekürzt]
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(und: BECKI ALBERTALLIs „Nur drei Worte“ (Carlsen, 2016) kommt am 28. Juni in deutsche Kinos)
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Sachbuch, noch nicht angelesen:
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JÖRG MAGENAU, „Bestseller“, Hoffmann & Campe, 20. Februar
„Bestseller sind Spiegel ihrer Zeit. Jörg Magenau fahndet in den Regalen von 1945 bis heute, was die Bücher über uns als Gesellschaft und unsere Stimmungen erzählen. Es gibt Gründe und Bedingungen dafür, dass Tausende Leser zur selben Lektüre greifen. Warum wurden bestimmte Themen so mächtig? Eine Geschichte des Lesens – eine Geschichte unseres Landes.“ [Klappentext, gekürzt]
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TONI MORRISON, „Die Herkunft der anderen“, Rowohlt, 27. März
„Literaturnobelpreis-Trägerin Toni Morrison mit klugen, schneidend klaren Worten zum Thema Rassismus in Amerika. Die sechs hier abgedruckten Texte basieren auf Vorlesungen an der Harvard University im Sommer 2016. Wie und wann entsteht das Konzept des Andersseins? Morrison beantwortet die Frage mit persönlichen Erinnerungen aus ihrer Kindheit, erzählt von eigenen Familien- und Berufserfahrungen und spricht über reale Fälle, die sie zu ihren Romanen inspirierten. Zudem macht sich Toni Morrison Gedanken zur Geschichte und Funktion von Literatur in einer latent rassistischen Gesellschaft. Sie leitet den literarischen Rassismus aus der Romantisierung des Sklaventums her und belegt mit Beispielen von Faulkner bis Hemingway die ständige Angst vor den schwarzen Gesichtern. Dabei schlägt sie einen weltpolitischen Bogen, von der individuellen Herkunft bis hin zur Globalisierung, zu Grenzen und Fluchtbewegungen. “ [Klappentext, gekürzt]
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HANS ROSLING, „Factfulness“, Ullstein, 6. April
„Es wird alles immer schlimmer, eine schreckliche Nachricht jagt die andere: Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer. Es gibt immer mehr Kriege, Gewaltverbrechen, Naturkatastrophen. Viele Menschen tragen solche beängstigenden Bilder im Kopf. Doch sie liegen damit grundfalsch.“ [erste Hälfte des Klappentexts, ungekürzt]
Ein dummer, gefährlicher Klappentext. Meint er „Die Menschen liegen grundfalsch, wenn sie denken, alles würde immer schlimmer?“ Passt. Doch so, wie diese Sätze montiert sind, klingt es wie „Die Menschen liegen grundfalsch, wenn sie denken, die Reichen werden reicher, die Armen ärmer.“ Das ist SO leicht nachzuweisen, und wird SO oft gezeigt, mit überprüfbaren Zahlen. Ich hasse, dass Ullstein bei einem Buch, das vom Fehl-Interpretieren von Fakten handelt, in Kauf nimmt, dass Menschen glauben könnten, die Schere zwischen Arm und Reich sei umstritten/strittig.
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SEBASTIAN CHRIST, „Überübermorgen“, mikrotext, Mai
„Neue Technologien erscheinen den Menschen in den entwickelten Ländern nicht mehr als Chance, sondern als Bedrohung. Gerade jetzt müssten wir über Zukunft nachdenken. Was ist bei uns in 100, 500, 1.000, 10.000 Jahren los? Zwölf literarische Szenarien, was sein könnte, wenn wir nur wollen.“ [Klappentext, gekürzt]
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TA-NEHISI COATES, „We were eight Years in Power“, Hanser Berlin, 14. Mai
„Mit Barack Obama sollte die amerikanische Gesellschaft ihren jahrhundertealten Rassismus überwinden. Am Ende seiner Amtszeit zerschlugen sich die Reste dieser Hoffnung mit der Machtübernahme Donald Trumps.“ [Klappentext, gekürzt]
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KATHRIN PASSIG, „Neue Staaten erfinden“, Rowohlt Berlin, 24. Juli
„Im Netz geschieht Politik, ununterbrochen. Nicht nur in spektakulären Fällen von staatlicher Einflussnahme, Zensur oder Revolutionen. Nein, jede Gruppenbildung ist zugleich ein politisches Gebilde, in dem es um Mitsprache, Macht und Rechte geht. Was verrät uns die Selbstorganisation auf Facebook oder Wikipedia? Auch im Netz gibt es Monarchien, Diktaturen und Demokratien – welche Probleme lösen sie, welche neuen entstehen? Wer soll hier welche «staatsbürgerlichen» Rechte haben? Und wie wirkt das alles auf den Rest der Welt zurück? Das Internet ist nicht nur zwangsläufig politisch. Es zeigt uns auch, wie wir Politik gestalten und zusammenleben können – im Netz und draußen.“ [Klappentext, gekürzt]
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WERNER BARTENS, „Emotionale Gewalt“, Rowohlt Berlin, 21. August
„Der Angestellte, den der Chef zum Rapport an den «Schadenstisch» ruft; das Kind, das mit Liebesentzug bestraft wird; die Frau, deren Mann sich vor versammeltem Freundeskreis über sie lustig macht. Emotionale Gewalt kann seelische und körperliche Verletzungen hervorrufen, die nie wieder heilen. Die Betroffenen neigen später oft zu Depressionen und Angststörungen. Überall kann man Demütigung und Missachtung erleben, aber überall kann man sich auch wehren.“ [Klappentext, gekürzt]
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Danke an Ilja Regier, der seit Jahren zweimal jährlich solche Listen in seinem Literaturblog erstellt, für die Herbst- und Frühlings-Novitäten:
Iljas 2018-Posting und -Vorauswahl: hier
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Ich bin freier Kritiker (…und, gern und so oft wie möglich: Moderator bei Lesungen und Podien) und hoffe, 2018 auch mit zwei, drei Autor*innen auf Bühnen ins Gespräch zu gehen. Bisher moderierte ich u.a. Lesungen und Gespräche mit Stewart O’Nan, Thomas von Steinaecker, Manja Präkels (Foto) und Nik Afanasjew, Kathrin Passig, Teresa Präauer und Justin Torres, Fiona Maazel. Gern auf Englisch: das.ensemble (at) gmail.com
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Ich finde es traurig, ich bin von der aktuellen (v.a. deutschen) Literaturlandschaft so gelangweilt. Fast alles klingt gleich. In fast allen Klappentexten findet man entweder die Themen: Krieg, Flucht, Rückkehr in die eigene Heimat/die der Eltern, Probleme mit Monogamie, Depressiönchen – weil das eigene Leben zu langweilig ist und man mal was „außergewöhnliches“ erleben will, Familiendramen. Das alles reizt mich so gar nicht. Die meisten Romane klingen langweiliger als mein eigenes Leben (mit Ausnahme derer, die von Krieg/Flucht handeln). Aber bei allen habe ich das Gefühl, ja das kenne ich oder ja, sowas hab ich schon mal gelesen. Die Romane einzigen die mich aus deiner Liste reizen, sind die beiden Murakami Romane. Gibt es denn irgendwelchen spannenden, phantasievollen Romane, die auch noch über eine einigermaßen schöne Sprache verfügen?
Trotzdem danke für die Zusammenstellung der Liste. Erspart mir selber viel enttäuschende Sucharbeit.